1848 / 4 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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preußischer und \{lesis{er auf 28 Nthlr, Erbsen noch immer flau und un- |} wäre, 5 : verändert, e 15 f : fl Be E: L L 102 /104pfd. ab Jütland und dän, Jnseln 48 Mehl, Wéizen- und Roggen-, wie leßtbemerkt,

Heutiger Landmarkt : Weizen. Hafer, Erbsen. Zufuhren 4 G

4 V 5 § Wspl, Preise 60362 42à 45 36à 28 à 28 44 350 Rie

Saamen, Unter dieser Rubrik hat nur Säe-Leinsaamen, als der einzige Artikel überhaupt, worin etwas Nennenswerthes während dieser Woche gemacht wurde, einigen Umsay gehabt, und scheint es damit ferner fest bleiben zu wollen. Rigaer auf 9 Rt, gehalten, 8% a 9 Nt, bezahlt Pernauer auf 107 a 5 Rt. gehalten, 102 Ri auf Breslau \{wimmend und io loco bezahlt, Memeler auf 75 Rt. gehalien, Oelsaamen fort- während nominell, Winterrapps 82 Nt., Rübsen 80 Rt. gefordert, wozu feine Käufer, welche dem hin und wieder vorherrshenden Glauben, daß die zu Felde steheuden Pflanzen durch den Frost gelitten, kein Vertrauen zu schenken scheinen, Kleesaamen und Thimothee ganz ill, wie leßtgemeldet,

Spiritus aus erster Hand zur Stelle und aus zweiter Hand 15F %. Während gestern aus erster Hand eine ziemliche Zufuhr am Markte war, ist die heutige sehr schwach und zu der Notirung anzubringen. Auf Früh- JgrT Os (4 O, doch eher zu haben, als zu machen.

—tetalle. Zint in loco auf 5% Nthlr. gehalten- auf Frühjahrs-Lie- ferung 555 Rthlr. bezahlt. Roheisen, schott. " Cu 59 noi as

Fettwaaren. Rüböl is in dieser Woche durchweg matt geblieben und wieder etwas billiger, als in voriger, in loco zu 112 Rthlr. zu haben. Leinöl 10¿—10 Rihlr, bezahlt und noch dazu käuflich, Palmöl zu 132 bis 13% Nthlr. von Einzelnen erlassen. Kokusnußöl und Baumöl ganz ohne Umgang, wie vor 7 Tagen gemeldet. Thran, Südsce- 95 Rthlr. be- zahlt und darauf ferner gehalten, br. berger Leber 21 Nthlr., blanker 22 a 225 Rthlr. gefordert.

_ Alfkalien unverändert, Amerik. Steinasche 12; Rthlr., Cas. Pott- asche 115 Nthlr, Soda, calcion, nah Stärke 42 a % Rthlr., cristall. 27 a 5 Rthlr, unverst,

Qr uge Ten ss. hjah

yrup, Kölner auf 11 Rthlr. gehalten, auf Lieferung im Frühjahr 40 Rthlr. bezahlt. | E MNEEs, aus, UMers

Kaffee, Reis, Gewürze ohne Umsaß und Veränderung.

Südfrüchte unverändert, Korinthen 94 à 107 Rthlr. Rosinen 75 a 7% Rthlr. unverst, gefordert, Mandeln, süße sicil, 23 Rthlr, unverst,

Alle-Post- Anstalten des Jn- und An nehmen Bestellung anf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition der Allgem. Preuß. Zeitung : Behren-Straße Kr. 57. nsertions-Gebühr für deu Rink einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Meteorologische Beobachtungen.

Ha fer ab Ostk, Jütland bedang pr. Frühj. 81 /82pfd. 39—40 Rthlr. 1848 Bco., 89 /83pfd. Waare ab Dänemark zu 28/42 Hb Bco. , ab Sas I. Jan. S U 85 /86pfd. zu 43—44 Rthlr., und ab Jahde 75./76pfd. Waare zu 38 Rthlr. Bco. blieb angeboten.

Erbsen und Wicken pr, Frühjahr ab Dänemark 80 Rthlr. Bco, nominell. j Thaupunkt .…..| 5,5° R.

Rappsaat ab Ostk. Dänemark zu 130/32 Rthlr. Bco., ab Wesik, | Dunstsättigung.| 88 pt. Shlesw.-Holsteins zu 136 Rthlr. Bco, pr. Last angeboten. Für legztere ; Qualitäten zeigen sich jedoch nur Nehmer 4 Rthlr. billiger.

In der leßten Woche dieses Jahres is bei geschlossener Schifffahrt

nihis von einigem Belange, das im Droguen fache vorgefallen wäre, zu Tagesmittel: 336,99 Par. . berichten. Einige wenige Artikel stellen sich noch etwas höher, als Gallen ; y in Sorten, Palm - Oel, geläutert. Salpeter, kandirte Orangeschalen, Sem, Pfilli und {les Zink. Engl. Piment bleibt im Weichen, dagegen Cassia lignea fes. Jn Kakao und Mandeln sind keine bemerkenswerthen Umsätze vorgekommen. Eine Partie Canchl - Brach - wurde zu 25 bis 357 Sch. verkauft.

Allgemeine

Preußische Zeitung.

Berlin, Dienstag den 4‘ Januar

Das Abonnement beträgt. 2 Rthlr. für 5 Jahr. 4 Actie - 5 Jahr. 8 Rthlr. - I Fahr: in allen Theilen der Monarchie ohne Preis - Erhöhung. i einzelnen Kummern wird der Bogen mit 25 Sgr. berechnet.

Nachmittags

Abends 2 Ubr.

Nach einmaliger 10 Ubr.

Beobachtung,

Roggen. Gerste, 1) 1 Lufidruck. .. ,/336,46""* Par.

7,12" Par.1337,41'’ p, R, 0 Luftwärwe ....| —4,2* R. s G PEN 9.737 Mo

Lo’ R. | 2,4° R. |Flosswärme 00° R.

S 4,8° R. 2,8* R. Bodenwärme E

70 pCct. 89 pCt. [Äroiteciee

Sebnee. Schnee, |Niederschlag0,061"Rh

S0 | S0. [Wärmewechsel 1 20] | 3,4°

—2,5° R... —4,2° R... 82 pt, 080.

M 4. 18458,

Königliche Schauspiele.

Montag, 3. Jan. Jm Schauspielhause. 2te Abonnements- Vorstellung: Das Liebes-Protokoll. Hierauf: Eigensinn, Lustspiel in 1 Aft, von R. Benedix. Und: Der Weg durchs Fenster, Lustspiel in 1 Aft, aus dem Französischen, von Friedrich.

Dienstag, 4. Jan. Jm Opernhause. 3te Abonnements-Vor- stellung : Norma, Oper in 2 Abth., Musik vou Bellini. (Mad. Viardot-Garcia : Norma.) Anfang {7 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden mittleren Opernhaus-Preisen verkauft :

, Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr., in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, \#o wie zur Tribüne, 1 Rthlr. 10 Sgr., im Parquet und in den Logen des zweiten

ges 1 Rthlr., in den Logen und im Balkon des dritten Ranges, o wie im Parterre, 20 Sgr., im Amphitheater 10 Sgr., in den remden-Logen 2 Rthlr.

Im Sauspielhause. 27ste französishe Abonnements-Vorstellung.

Mittwoch, 5. Jan. Im Schauspielhause. Z3te Abonnements=- Vorstellung: Maria Stuart. (Dlle. Viereck: Maria Stuart.)

Freie Stadt Lübeck. Der Senator Curtius is am 28. De- zember nah Frankfurt abgereist, um während des Jahres 1848 die - freien Städte am Bundestage zu vertreten.

Oesterreichische Monarchie.

X Wien, 31. Dez. Der Hoffammer-Präsident, Freiherr von Kübek, welcher sih ernsthaft unwohl befunden hat, is zwax noch nicht ganz hergestellt, allein ua dem heutigen ärztlichen Berichte wird sein Gesundheitszustand bald ganz gut sein, auch haben seit gestern ein=- zelne Höfräthe wichtigere Gegenstände mit ihm berathen.

Der Sarg mit den irdishen Resten Jhrer Majestät der Durh- lauchtigsten verstorbenen Erzherzogin Maria Louise wird am 3. oder. 4. Januar in Wien anlangen und in der Kaiserlichen Familiengruft bei den Kapuzinern feierli beigeseßt werden. ;

Wie wir bereits angezeigt haben, tritt mit dem 1. Januar die neue Censur-Direction ins Leben ; aber auch das ihr vorgesebte Cen- sur-Kollegium hat si konstituirt; Präsident desselbea ist Graf Se= delnizky, dessen Mitglieder die Hofräthe der Polizei-Hoffstelle, von Vo= gel, von Amberg, Malz, der Staats-Kauzleirath Freiherr von Meunß= hengen,- der Justiz- Hofrath von Adlersburg, der Hofrath der Hof= Kanzlei von Ott und ein Hofrath der allgemeinen Hoffammern,

Der Winter hat sich bei uns mit starkem Frost eingestellt, Alles ist mit Schnee bedeckt, und die Flüsse sind stark überfroren. Damit aber s{hwindet die Angst und Sorge vor der Cholera , die uns die= seômal ganz vershonen dürfte, dagegen hat uns die Grippe (Jn- fluenza) noch immer nicht verlassen.

Frankreich.

Paris, 30. Dez. Der Graf von Paris hat wegen Unwohl- befindens nicht bei der Eröffnung der Kammern zugegen sein können. Der Herzog von Nemours hat vorgestern dem Grafen Molé einen Besuch gemacht und über eine Stunde bei demselben verweilt. Am Neujahrstage werden Jhre Majestäten, wie gewöhnlich, die Glück=- wünsche der verschiedenen Körperschaften entgegennehmen,

Das Journal des Débats enthält folgenden leitenden Ar4 tifel über die Thron-Rede: „Der König hat die Session der Kam- mern eröffnet. Lebhafter Beifall hat ihn überall empfangen und ihn während des Lesens seiner Rede zu verschiedenen Malen unterbrochen. Der König trug in seiner Stimme kaum noch einige leihte Spuren seines Unwohlseins, welches überhaupt nie von Bedeutung gewesen Er bot den Anblick eines fräftigen Alters, und um ihn standen die Bürgen einer kräftigen und blühenden Dynastie. Glücklicher als

Veränderte Preise : z Gallen ín Sorten 50 a 51 Mk. pr. 100 Pfd., Kali zootikum 1234 a 13 Sch. pr. Pfd., Palm-Oel 21 a 23 Mk, pr. 100 Pfd., engl. Piment 54 a 55 Sch. pr. Pfd., fkandirte Pomeranzenscbalen 95 Sch. pr. Pfd, Sem, Psilli 265 Mk. pr. 100 Pfd., Soda frystallisata 45 a 5 Mk. pr, 100 Pfd., Zink 12 a 13 Mk. pr. 100 Pfd.

Hdessa, 13. Dez. Die Getraide - Verkäufe beliefen sich während der legten drei Tage auf 8300 Tshw. Weizen, je nah Qualität zu 20% 23 Rub,; 700 Tschw, ord. Roggen zu 135 Rub, und 1600 Tschw. Hafer zu 105 Nub. Assig. per Tschetwert, Der Handel mit Weizen scheint aufs

Provinz Schlesien. Das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Liegniß enthält folgende Bekanntmachung: „n Gemäßheit einer Verfügung des Herrn Ober-Präsidenten der Pro- vinz Schlesien vom 26sten v. M, wird hierdurch die wegen Verhütung der Einschleppung der Rinderpest gegen die Kaiserlich Königlich österreichischen Staaten nach unseren Verfügungen vom 23. September 1846 (Amtsblatt pro 1846 Seite 276 und vom 30. Juni 1847 im Amtsblatt pro 1847 Seite 237) bisher bestandene Sperre gänzli aufgehoben, weil nach der von Seiten des Kaiserlih Königlichen Guberniums zu Brünn ertheilten amtlichen Auskunft die Gefahr der Einschleppung 2c. der Rinderpest aus dem Kaiserlich Königlich österrcichischen Staate nicht mehr besteht. j

Zugleich bringen wir in Erinnerung: daß die Zollgränze des Regie- rungs-Bezirks Liegnig zu jeder Zeit für Stepvenvieh verschlossen bleibt, weil in diesem Bezirk Quarantaine-Anstalten nicht bestehen, und daß die Gränz- Zoll-Aemter , wenn diesclben, nah Erwägung der ihnen ertheilten Jnustruc- tion über die Kennzeichen des Rindvieches der Steppenrace, zweifelhaft sind, ob das zum Einlaß angemeldete Rindvieh der Steppenrace angehört oder nicht, den Einlaß nur mit Zustimmung der Sanitäts-Behörde, nämlich des betreffenden Landraths, nach sachkundiger Feststellung, daß das betreffende Vieh der Steppenrace nicht angehört, zu gestatten haben,

Liegniy, den 5, Dezember 1847.“

Deutsche Bundesftaaten.

Königreich Hannover. Se. Majestät der König hat den Capitain vom Garde-Regiment und Wirklichen General-S tabs-Offi- zier, Ernst Julius Georg ven dem Knesebeck, zum diesseitigen Ge- shäftsträger am Königlich bayerischen Hofe ernannt.

Großherzogthum Baden. Se. Königl, Hoheit der Prinz Friedrih Karl von Preußen, Sohn des seit einigen Monaten in Baden verweilenden Prinzen Karl von Preußen Königl. Hoheit, ist von dort am 29. Dezember früh nach 8 Uhr zum Besuch der Großherzoglichen Familie in Karlsruhe eingetroffen und im Schlosse abgestiegen. : |

Die Karlsr. Ztg. vom 28, Dezember enthält nachstehenden Artikel :

„Mehrere Blätter tadeln, daß die Regierung, so wie die ganze rechte Seite der zweiten Kammer, dem Eintritt Hecker's in die Kammer, da doch eine Kriminal-Untersuchung gegen ihn anhängig sei," kein Hinderniß in den Weg gelegt habe. Ein Vlatt wittert darin sogar cine Accommodation mit dem Nadifalismos. Wir sind überzeugt, daß unsere Negierung von einer solchen Accommodation nichts wissen will, sondern, unberüt auf ihrem ver- fassungsmäßigen Wege fortschreitend, den Bedürfnissen der Zeit zwar Rech- | | nung trägt, aber den zerstörenden Grundsägen entgegentritt und sich selbst | if.

Inhalt.

Amtlicher Theil. . : h

Inland. Berlin. Hofnachriht, Provinz Sch!esien. Bekannt- machung der Königlichen Regierung zu Liegnih.

Deutsche Bundesstaaten. Königreich Hannover. Ernennung, Großherzogthum Baden. Ankunfi des Prinzen Fricdrich Karl von Preußen in Karlsruhe. Die Zulassung Hecker's und die ge- heimen Adreß-Debatten. Der Landwehr-Geseß-Entwurf. Kur für- stenthum Hessen. Der Staats-Minister Frhr. Rivalier von Meysen- bug +4. Freie Stadt Lübe, Diplomatisches. H

Desterreichische Monarchie. Schreiben aus Wien. (Vermischtes.

Frankreich. Paris. Hof- Nachrichten, Aeußerungen der verschie- nen Blätter über die Thronrede. Die Getränksteuer-Geseße. Pairs- Kammer-Gottesdiens, Herzog von Broglie, Ordens-Verleihung. Ernennungen, Feuersbrunst in Colmar. Jucasso der Bank, Ver- mischtes, Schreiben aus Paris. (Wahl des Präsidenten und der Vice - Präsidenten der Deputirten-Kammer.) L

Großbritanien und Frland. Loudon. Der französishe Bot- schafter, Die Wahl des Dr. Hampden zum Bischof von Hereford. Die österreichische Truppenmacht in der Lombardei, Dom Miguel. Nachrichten aus New-York und Rio Janeiro. Fallissement.

‘Niederlande. Amsterdam. Freigebung des Handels von Surinam,

D S é Belgien. Brüssel. Annahme des Kriegs - Budgets und Vertagung

(Sgra. Emilia Scotta: Lucia, als zweites Debüt.) der Repräsentanten-Kammer, Senats-Verhandlungen. Abreise des

Preise der Plätze: Ein Plaß in den Logen und im Balkon d §9 toscanischen Minister -Residenten, Vermischtes.

ersten Ranges 1 Rthlr. u. \. w. Schweiz. Kanton Bern, Fernere Reduction der Armee, Kan-

Diensiag, 4. Jan. Einmal Hunderttausend Thaler. Posse mit ton Luzern, Regierungs-Rath Zünd. Adresse in der Gemeinde Hoch- MONS i Be 85. 18 Gesang in 3 Abth., von D. Kalish. Musik vom Königl. Musik dorf, Eingehen einer Zeitung. Kanton Uri. Berichtigung in

Passive 45. 35. Ausg. Sch —. 24% Holl. 564. 56. 4% do. 85%. 85%. | Direktor Gährih. Ju Scene geseßt vom Ober-Regiss, Barthels Betreff der Regierung. Bezirkswahlen von Ursern und Uri, Trup-

Engl. Russ. 108. 107. Bras. £0. 79. Chili 82. 87. Mex. 182. 18. Peru 31. 29. geles P OLN IEIENE Are ErE, penwechsel, Kanton Freiburg. Die eidgenössischen Repräsentan-

Paris, 29. Dez. 5% Rente fin cour. 117, 3% fin cour. do. 75, 50, ten.

3% 76. 65 E r A Se Dorfes, Wabhl-Umtriebe, Konslift Neue 3% Anl. 76. 65. Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkei zwischen Bischof und Regierung, Der reformirte Gottesdienst. E oe N ie E E E au Ea ac I Lo nkeisen. Kanton Schaffhausen, Großraths - Verhandlungen über Ehegeseze Acveu 1616 Anl. de 1834 1563. de 1639 11224. Gloggn. 110. Nordb. 143. Im Selbstverlage der Expedition.

Gedrukt in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruerei.

neue in Unthätigkeit zu verfallen, da die lezten Berichte vom Auslante un- Ran günstig lauten, Hafer wird für den Konsum zu 10:—11 Rub. bezahlt; A

mit Roggen geht es nur langsam. Leinsaat auf 22’:—23 Rub. ge- halten, Talg wird zu 10— 10% Rub. per Pud in kleinen Partieen ver- kauft, Wolle ohne Umsaz. Der Eintritt der Kälte hat die wenigen noch zu machenden Verladungen unterbrochen,

Auswärtige Börsen. ; Königsstädtisches Theater. Montag, 3, Jan. (Jtalieunishe Opern = Vorstellung.) i Lammermoor, Oper in 3 Akten. Musik von Donizetti.

Amsterdam, 30, Dez. 4% Hope 865.

Antwerpen, 29. Dez. Zinsl, —. Neue Anl, 157.

Hamb urg, 31. Dez. Bank-Actien 1600 Br. Kugl. Russ. 104 Ber. Hamb. Berz. Actien 80 G. Magd. Wittenb: 76 Br. Hamb. Berl. 983. 987, Kiel Alt. 1105. 110, Gläckst. Elmsbh. 50 Be. Rendsb. Neum. 90 Br. Kopenb. Ro!hsch 04 Br. Meckl 47 Br.

London, 28. Nov. Cons. 3% 852. 85%. Belg. 89. 8%. Ard. 18%. 185.

Niederl. wikl. Sch. 54%, 5% Span. —.

Lucia

Z\\ Hamburg, 21. Dez. Getraide, Weizen in loco wird nur ausschließlih für den Konsumo gekauft, Ad Auswärts wurden einige Hun- dert Last genommen. 131 /32pfd. ab Pommern zu.110 Rthlr. Bco., ab dänisch. Jnseln 129 /30pfd, zu 104 Nthlr. Bco, und ab- schlesw. Ostküste 431 /32pfd. Waare zu 108 Rthlr. Bco.

Geringe Quanta sind nur noch am Markt, welche ab Mecklenburg 432pfd. auf 112, ab Oftk. Holsteins 132pfd, auf 112, ab dänische Juseln 429 /30pfd, auf 106—108 Rthlr. Bco. pr. Last gehalten werden.

Roggen 1n loco unverändert, ab Dänemark fordert man pr. Früh- jahr für 121 /23pfd. Waare 65—67 Rthlr, Bco. und bietet für 122/23vfd, 64 Rthlr. Bco. pr. Last.

Loco-Gcrsstte feine Veränderung, Ab Dänemark wird pr. Frühjahr in geringen Quantitäten 111 /12pfd. Waare zu 56 Nthlr. Bco, offerirt; Käufer wollen aber niht über 54 Rhlr, gehen, wozu viel abzuschließen

und Juden- Emancipation. Kanton St. Gallen. Versammlung des Großen Raths, Kanton Wallis. Wahlen und Präsident des Großen Raths. Beschlüsse der provisorischen Regierung. Freilassung von Courtens. Antrag auf Besaßzungs-Reduction,

Italien. Rom. Petition von Offizieren. Pater Ventura. Der große Prozeß. Die päpstliche Allocution. Ferrara. -

Spanien. Schreiben aus Madrid. (Ministerwechselz Vermischtes.)

Griechenland. Athen. Die Differenz mit der Pforte, Triest, Die Ruhe in Patras wiederhergestellt.

Türkei, Konstantinopel. Vermischtes,

Handels- und Börsen - Nachrichten.

«avec nes

o, ® s Allgemeiner Anzeiger. sonderen Kaufbedingungen können während der gewöhn- lihen Amtsstunden in der hiesigen Registratur eingese-

hen werden. Á Zu diesem Termine werden gleichzeitig die Agutmann .}

Zu Mandatarien werden den am hiesigen Orte Un- bekannten

der Herr Justiz-Kommissarius Schüler in Niesen-

burg und der Herr Bürgermeister Hellmuth von

\sammlungs - Lokal näher bezeichnet scin wirdz auch be- merken wir, daß die auswärtigen Herren Actionaire zur Berechtigung freier Fahrt auf unserer Bahn si in Hansdorf bei unserem dortigen Bahnhofs - Jnspek-

Bekanntmachungen.

[729] Oeffentliche Vorladung.

Nachdem auf den Antrag des Gutsbesißers Munkel Zur Zeitpoesie.

zu Nistow das in Hinterpommern im Regenwaldeschen Kreise belegene Lehngut Bernsdorf zur Subhastation gestellt worden is, werden in Gemäßheit des Gesehes vom 11. Mai 1839 sämmtliche Agnaten des von Bor- ckeschen Geschlechts, Gesammthänder und Mitbelehnte, welche an dem vorgenannten Gute Bernsdorf zu Lehn berechtigt sind, ingleichen nachstehende, ihrem Aufent- alte nah unbekannte Agnaten des gedachten Ge- hlechts, als : 1) der Ernst Curth Gottlieb v. Borke, 2) der Ferdinand Wilhelm v. Borde, 3) der Ernst August Magnus Friedrich Wilhelm v. Borcke, 4) der Major Georg Ludwig Friedrich v, Borke, frü- her in Berlin, 5) der Carl Theodor von Borde, 6) der Oberstlieutenant Otto Christoph v, Borke, sonst zu Frankenstein, 7) der Major Hans Carl Caesar von Borke, früher zu Torgau, 8) d orts p Ernst Friedrih v, Borke, ehemals zu r\urt, 9) der Hauptmann Carl August v. Borcke, früher zu Graudenz, : 40) der Ernst Anton Gottlieb v, Borke resp. deren Lehnserben, \o wie 41) die Lehns - Successoren des verstorbenen Gutsbe- sißers Ludwig Friedrich Carl Wilhelm v. Borke auf Annenhoff bei Anclam, hierburch aufgefordert, ihre etwanigen s an dem edachten Lehngute Bernsdorf binnen sechs Monaten, pätestens aber in dem auf den 23, Februar 1848, Vormittags 11 Uhr, vor dem Deputirten, Ober- Landesgerichts - Assessor Bartels, in unserem Geschäfts- Lokale anberaumten Termine entweder persönlich oder durch einen zulässigen Bevollmächtigten, wozu denen, welchen es hier an Bekanntschaft fehlt, die hiesigen Ju- \tiz-Kommissarien Herrmann, Krause, Hanow, Alker vor- eschlagen werden, anzuzeigen und nachzuweisen. Bei ihrem Ausbleiben werden sie aller ihrer Lehnrechte an dem gedachten Gute Bernsdorf verlustig erklärt und ih- nen damit ein ewiges Stillshweigen auferlegt werden. Auch werden zu diesem Termine die unbekannten Real-Prätendenten an dem Gute Bernsdorf zur Aus- führung ihrer Nechte unter ter Warnung vorgeladen, daß die Ausbleibenden Alles gegen sich gelten lassen müssen, was von den bekannten Real-Prätendenten mit den übrigen Betheiligten verhandelt wird. Stettin, den 14. Zuli 1847. Königliches Ober-Landesgericht, Erster Senat. v. Moeller.

Subhastations-Patent

wegen des Gutes Leschwiß.

Zur Subhastation des im Liegnizer Kreise belegenen, nach der landschaftlichen Taxe auf 28,154 Thlr. 11 Sgr. 4 Pf. abgeschähten Gutes Leshwiy ist ein Bietungs- Termin auf den

49, April 1848, Vormittags 11 Uhr, anzesevt worden. E

- Bestz- und zahlungsfähige Kauflustige werden daher vorgeladen, in diesem Termine vor dem ernannten De- putirten, Ober-Landesgerichtsrath Amee, auf dem hie- gen Schloß entweder in gion oder durch gehörig ín- ormirte und geseplih legitimirte Mandatarien ih ein-

[907]

A K ihre Gebote e und demnächst den Zu- -

s an den Meist- und Bestbietenden zu gewärtigen. Die Taxe, der neueste Hypothekenschein und: die be-

Naefeschen Erben oder deren Nechtsnachfolgèr wegën. der Rubr, T1. No. 7. eingetragenen 1150 Thlï., und der Besißer des Guts, Baron Ferdinand von Kloch de Kor- niß, dessen Aufenthaltsort unbekannt ist , “hierdurch vor- geladen. Glogau, den 31. August 1847, Königliches Ober-Landesgericht, 1. Senat, v. Fordckenbeck.

[2] Nothwendiger Verkauf. Land- und Stadtgericht Culm a. W.

Die aus Wohnhaus, Stallungen, 2 Scheunen, 3 Ein- wohnerhäusern und

435 Morgen 163 Quadratruthen Magdeburgischen

Maßes Erbpachtsland bestehende Besißung des Ludwig von Poleski in dem Dorfe Kiewo, abgeschäßt auf 13,387 Thlr. zufolge der nebst Hypothekenschein in unserer Registratur einzuse- henden Taxe, soll in dem anderweit auf

den 11, Juli 1848,

Vormittags 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle anbe- raumten Termine subhastirt werden,

[816] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 26. Juli 1847,

Das dem Viehhalter Johann George Stechert zuge- hörige, in der Krautsgasse Nr. 37 belegene und im Hy- pothekenbuche von der Königsstadt Vol. 25. Nr. 1853, verzeichnete Grundstück, gerichtlich abgeschäßt zu 12,627 Thlr. 13 Sgr., soll

am 28. März 1848, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Tare und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Der dem Aufenthalt nah unbekannte Particulier Carl August Klooß und die Wittwe Eberhardt, Wilhelmine Charlotte, geborene Fischer, modo deren Erben werden hierdurh öffentlich vorgeladen.

[1129] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 22, November 1847. Die Subhastation des in der verlängerten {Frucht-

straße belegenen, Volumine 38, No. 2380, im Hypo-

thekenbuche der Königsstadt verzeichneten, früher Müller-

Vogelschen Grundstücks, taxirt zu 12,619 Thlr. 18 Sgr.

9 Pf., welches dem pensionirten Feldwebel Dismas

Glauber zugeschlagen worden, soll in Folge des Er-

kenntnisse3 des Königl, Geheimen Ober-Tribunals vom

16. März 1847 fortgesezt werden.

Zu dem Ende is ein Termin auf : den 26. Juni 1848, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle anberaumt, Taxe und Hypothe-

kenschein sind in der Registratur einzusehen,

Die unbekannten Real-Jnteressenten werden unter der

Warnung der Präklusion hierdurch vorgeladen.

t —————-

[1130] Ediftal-Vorladung.

‘Ueber das Vermögen des Gastwirths Johann Franz us von ‘hierselbst is der Konkurs eröffnet worden.

Der Termin zur Anmeldung aller Ansprüche an die Konkursmasse steht am 10, März 1848, Vormittags 40 Uhr, vor dem Herrn Ober-Landesgerichts - Assessor Lesse im Parteienzimmer des hiesigen Gerichts an.

er sih in diesem Termine nicht. meldet, wird mit

seinen Ansprüchen an die Masse ausgeschlossen und ihm deshalb gegen die übrigen Gläubiger ein ewiges Still- schweigen auferlegt werden,

hier in Vorschlag gebracht. Rosenberg, pa É Preug S 1847. önigl. Preuß, Stadtgericht, (L. S) Holzt. [1201 b] ederschlesische

Zweigbahn. Nachdem die in der General - Versammlung vom 29, Maîí d. J. be- schlossenen Abände- rungen unseres Statuts T durch die Allerhöchste Ka- u O e vom sten r v. M. genehmigt worden, S) laden fair die Perven Ac- _ t¡ongire zu einer

außerordentlichen General-Ver- sammlung auf den 18. Januar f. J, Nachmittags 1 Uhr,

ergebenst ein.

Gegenstände des Vortrags und der Berathung sind:

1) Der Bericht der Direction.

2) Die Wahl neuer Direktoren und eines Ausshuß-

Mitgliedes.

Mit Bezug auf §. 25 des Statuts fordern wir des- halb die Herren Actionaire unserer Gesellschaft, welche an dieser General - Versammlung Theil nehmen wollen, ergebenst auf, ihre Actien unter Beifügung eines Ver- zeichnisses entweder hier in unserer Hauptkasse oder in Berlin bei- den Herren Schroetter, Kerckow &C Co. bis spätestens den 10. Januar k. J. niederzulegen. Den Deponenten wird von unserer Hauptkasse eine Einlaß- Karte, von dem gedachten Handlungshause cine Em- pfangs-Bescheinigung ausgehändigt werden, gegen dere Vorzeigung bis zwei Stunden vor der General - Ver- sammlung in unserem Geschäftslokale hierselb eine Einlaßkarte umzutauschen is, auf welcher das Ver-

tor durh Vorzeigung ihres Depositionsscheins legitimi- ren können.

Der Geschäfts - Bericht zu dieser General - Versamm- lung wird vom 22sten d. M. ab, sowohl im hiesigen Hauptbüreau, als bei den Herren Schroetter, Ker- ckow & Co, und bei dem Herrn J. Kirchheim in Berlin ausgegeben.

Glogau, den 17, Dezember 1847.

D i Mt TEC 10

ie der Niederschlesischen Zweigbahn - Gesellschaft,

[1153 b] Stargard-Posener

Eisenbahn.

Die achte Einzahlung

T von 10% ip

in Berlin auf dem Stettiner Bahnhofe : am 6., 7., 8, Ja- nuar k, J., von 9 bis 1 Uhr, in Stettin auf unserer Hauptkasse am {0ten und 11ten desselben Monats, Vor- und Nachmittags, auf mit Specification der Actien-Nummern einzurei- chende Quittungsbogen zu leisten, und zwar (nah Ab- rehnung der Zinsen für die bisher berichtigten sieben Raten) baar mit 95 Thlr. für Quittungsbogen à 1000 Thlr, 9 Thlr, 15 Sgr. für dergleihen à 100 Thlr. Die Quittirung erfolgt durch cin Mitglied unseres Di- reftoriums und den Herrn Rendant Hoffmann. Wegen versäumter Einzahlung verweisen wir auf den §. 13, unseres Statuis. Stettin, den 4. Dezember 1847. Direktorium der Stargard-Posener Eisenbahn-Gesellschaft. Masche, Wegener. Fraissinet.

Citerarishe Anzeigen.

[1263] Berlin, Jägerstrasse No. 42.

Breslan, Schweidnitzer Str. No.8.

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Bedingungen.

Ed. Bote & G. Bock,

G. Bock, Königl. Hof-Musikhändler, Musikalien-Lager auf das vollständigste asSOTtirt. Beim Ankauf den höch- sten Rabat.

[4b] Nachstehende vier acceptirte Wechsel, sämmtlich von ta s s 21 r. 2 gr. 6 Pf. auf den Herrn J. C. W. Reinbold in Borlin, d. Via “ine No- vember, 4 Monat dato, 152 Thlr. 19 Sgr. auf den Herrn S. Mugdau in Breslau, d. d, Breslau den 5. Dezbr., 3 Monat, 205 Thlr, 10 Sgr, 3 Pf. auf die Herren Kluge & Co.

in Magdeburg, d. d. Breslau, den 19, November, 3 Monat,

479 Fl. 42 Kr. 20-Fl.-Fß. auf den Herrn F. M. Meixner in Wien, d. d. Breslau den 27. Okto- ber, 4 Monat dato,

sind uns heute verloren gegangen, und warnen wir hier- mit vor deren Ankauf.

Breslau, den 31, Dezember 1847.

S, Pleßner & Co.

Amtlicher Theil.

Se, Majestät der König habcn Allergnädigst geruht : Dem Fürsten Boguslavy Radziwill den Rothen Adler- Orden erster Klasse zu verleihen.

Jn Folge der vorjährigen Preisbewerbung der Zöglinge des Königlichen Gewerbe = Justituts wurden folgende Preise zuerkannt : l, Die silberne Denkmünze oder der erste Preis : 1) dem F. E. Richter aus Wesel, "im Entwerfen von mechani- {hen Gegenständen ; 2 e O. Rolle aus Ziegenkrug bei Berlin, in der Physik und Shemie; 3) E R. d'Heureuse aus Berlin, im Maschinenzeichnen ; 4) dem L. Hüter aus Kl. Tromnau, Reg. Bezirk Marienwerder, im freien Handzeichnenz; 5) dem W. Köhler aus Bilk, Reg. Bezirk Düsseldorf, in der beschreibenden Geometrie. II. Die eherne Denkmünze oder der zweite Preis : 1) dem H. Grenz aus Stettin, in der Physik und Chemie; 2) dem C. Beu aus Berlin, im Maschinenzeichnen z : 3) dem F. Baumann aus Angermünde, im freien Handzeichnenz 4) dem G. Karußy aus Stralsund, im Modelliren. Berlin, den 3. Januar 1848. Der Wirkliche Geheime Ober - Finanzrath und Direktor von Pommer Esche.

Uichtamtlicher Theil. Inland.

Berlin, 2. Jan. Jhre Majestäten der König und die Köni= gin haben heute ihr Hoflager von Charlottenburg nah Berlin verlegt.

durch die maßlosesten Angriffe des Radikalismus weder einschüchtern, noch beirren läßt. Am allerwenigsten is ihr aber zuzumuthen, daß sie durch Ver- legung des Geseyes selbst cin bóses Beispiel gebe. Um diesen Preis wird fie sich wohl keines, auch noch so feindseligen Gegners entledigen wollen, Die Verfassung bestimmt die Vorausseßungen, unter denen ein Gewählter in die Kammer eintreten kann, und unter den Ausschließungs- gründen kommt das bloße Verstricktsein in eine Untersuchung nicht vor,

„Man thut überall am besten, sich an die Geseye zu halten, selbst wenn sie unangenehm sind. /

„Eben \o anstößig, wie denjenigen, welche das Verfahren in der Hecker- hen Sache tadelten, war auf der andcren Seite den radikalen Blättern die Anwendung des §. 78 der Verfassungs-Urkunde, wonach bei der Adreß- Debatte auf das Begehren dreier Mitglieder die Sißzung in eine geheime verwandelt werden mußte, Die Regierung hat im Vertrauen auf den Takt der Kammer sih in die Frage, ob die Adreß - Debatten ( vorbehaltlich der nachträglihen Veröffentlihung) in geheimer oder in öffentlicher Sigung statthaben sollen, gar nicht eingemischtz sie mußte aber, da drei Mitglie- der die geheime Sihung verlangten, auf die Aufrechthaltung des §. 78 der Verfassungs-Urkunde dringen. Jm Uebrigen waren die Ädreß-Debatten, seit die Verfassung besteht, von je her geheimz von einem Rüschritte fann also wohl nirgends die Rede sein, und wenn man auf die terthlose Frage, ob die Vorberathung über die Oeffentlichkeit ebenfalls in geheimer ens stattfinden soll, Gewicht legt, so muß man ins Gedächtniß zurückrufen, da über diese Frage nur an wenigen Landtagen überhaupt etwas gesprochen, an den früheren Landtagen vielmehr ohne alle diesfallsige Vorberathung die geheime Sihung für die Adreß - Debatten als eiwas sich von selbst Verste- hendes angenommen wurde, Sci dem aber, wie ihm wolle, so läßt der §. 78 der Verfassungs-Urkunde in Verbindung mit dem §. 47 der Geschäfts» Ordnung keinen Zweifel, daß auch die Vorfrage über den Antrag auf cine geheime Sizung nur selbs auch in ciner geheimen Sizung entschieden wer- den kann. : A

„Jm Uebrigen wird, wie wir hören, dem Drucke des Protokolls, aus dem dann auch die Zeitungen {öpfen mögen, im Allgemeinen nichts in den Weg gelegt.“ ; E j;

Der Landwehr-Geseß-Entwurf is uunmehr im Druck erschienen z er umfaßt mit den Motiven und dem erläuternden Vortrag der Re= gierungs-Kommission (Major von Böckh und Ministerial-Rath von

Stengel) 70 Seiten in Quart.

Kurfürsienthum Hesseu. (Kass. Zt g.) Der kurhessische Staats-Minister, Freiherr Rivalier von Meysenbug, der langjährige bewährte Diener und Gefährte des höchstseligen Kurfürsten, is am 2sten v. M. zu Frankfurt a. M. mit Tode abgegangen.

in der früheren Sißung konnte der König sih freuen, die großen

Staatsgewalt diesmal unter besseren Verhältnissen und unter zu=,

nehmender Entwickelung der Hülfsquellen des Volks zu versammeln. Zu den Gaben der Vorsehung, welche die Früchte der Erde segnete, soll die Regierung ihrerseits die Wohlthaten einer weis sen und verständigen Verwaltung hinzufügen. Die verschiedenen Gescßz-Entwürfe, welche iu der Thronrede angelündigt werden, sind uns sichere Bürgen, daß die Regierung dieser Pflicht würdig und in reichem Maße entsprehen werde. Allen, welche ihr Vorwürfe der Unthätigkeit und der Unbeweglichkeit machen, Allen, welche sie an= flagen, die Fnteressen der zahlreichsten Klassen des Volkes zu ver nachlássigen, allen diesen antwortet die Regierung dur Maßregeln, welche mehr wahrhaft progressiv ‘und wahrhaft demokratisch sind, als alle die Maßregeln in den Plänen der Reformer. Jun die erste Reihe müssen wir die zwei Geseß=Entwürfe stellen, welche beabsih= tigen, den Preis des Salzes und das Porto der Briefe herabzu= seßen. Die Königliche Rede erwähnt noch mehrere andere Geseß=- Entwürfe, welche alle die Verbesserung des Schicksals der arbeitenden Klassen und die Entwickelung ihrer Moralität zum Zweck haben. Tie Worte, durch welche der König sein Vertrauen in die Er=- haltung des allgemeinen Friedens ausspricht, hatten bei der Aufre= gung, welche in einigen Theilen Europa's herrscht, eine besondere Wichtigkeit. Diese Uebereinstimmung der Fürsten und der Völker, welche der König von ganzem Herzen wünscht, kann nicht besser er= muthigt werden, als durch die Einigkeit der Großmächte. Die Ge= wißheit dieser Einigkeit kann auch allein in dem einzigen Lande, in welchem der allgemeine Frieden eine unglüdckliche Unterbrehung er= litten hat, größeres Unglück verhüten. Jn der Sprache, welche der König gegen die Schweiz beobachtete, liegt zugleich ein Zeugniß des Wohlwollens und eine Warnung. Es ist zu wünschen, taß die Schweiz Beides begreife. Man muß hoffen, daß sie niht vergesse, wie die Verträge, welche die Schweiz unter der Bürgschaft Europa's gebildet haben, auch der sichersten Bürgschaften ihrer Unabhängigkeit sind, und daß, wenn sie selbst dieselben zuerst {wer beeinträchtigt , sie sich der Ge= fahr aussebt, die Privilegien: zu verlieren, welche ihr zugesichert wa- ren. Es is uns jedoh vor Allem von Wichtigkeit, den lebhaften und vielfachen Beifall zu bezeugen, welche den lebten Paragraphen der Rede des Königs begrüßte. Dies is schon eine beredte und glän-

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Zur Zeitpoesie. Psychorama eines Scheintodten. Leipzig, 1847. 263 S. r. 8. ün diesem etwas räthselhaften Titel empfangen wir eine kleine Samm- lung von Gedichten, welche auf den ersten Blick einen genialen Ursprung kundgeben, einen hochfliegenden Geist, einen eigenthümlichen Humor, der aus Tiefen des Junern keck auf rauhe Wirklichkeit sich ergießt, eine geübte Hand, welche die feinsten Fäden spinnt, auf deren zartem Gewebe ein lieblicher Traum sich wiegt, und welche gleich daneben die derben Schnüre dreht, aus denen Geißel und Strang gemacht werden. Jusofern diese Gedichte mit in die Gattung der politischen hinüberspielen, dürfen sie leiht das Vorurtheil er- wecken, welches in neuerer Zeit wohl nicht unverdient der ganzen Gattung anhastetz allein sie erscheinen in dieser Gattung als cine besondere Selten= heit und müssen hon als Ausnahme unsere nähere Aufmerksamkeit anspre- chen. Sie bekennen’ si ofen zu einer Gesinnung, welche bisher dichterisch so gut wie gar nicht vertreten warz ihr Freimuth besteht darin, die Sitre- hangen zu bekämpfen, denen gewöhnlich jene Eigenschaft ausschließlich bei- elegt wird, 9 Auch ohne die bestimmten Andeutungen, welche in den Gedichten ein- zeln vorkommen , könnte man {hon aus ihrem Ton im Ganzen schließen, daß sie nicht aus einer Hütte, sondern- aus einem Schlosse stammen , wo der Geist des Rittterthums noch fortlebt, verbunden mit hoher geistiger

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Vildung, wie unser Zeitalter sie gewährt, Auf sicherer Höhe, unberührt von der Noih und den af der Welt, steigt der edle Sinn doch willig zu diesen herab, die Noth wohlthätig zu lindern durch. Einsicht und Gaben, die Kämpfe mitzustreiten zum Erfolg der Sache, für die das Herz glüht, nicht sowohl der eiguen , als vielmehr eincr höheren, der Rittersinn , kämpft für das Königthum. i E

Dieser Zug geht durch die ganze Sammlung; am innigsten waltet er in der ersten Abtheilung, welche „Meine Laren“ überschrieben ist, Hier

- finden si dic schönen Strophen „An meinen König:

„Stern auf meinen Wegen, Lenlst du mein Gesicht Deinem Licht entgegen, Und ich zage nicht.

Wolk*- am Himmelsdonie, Spendest du den Thau Mir im Segensstromc Auf des Lebens Au,

Ros’ im fernen _ Raume, Labst du mich mit Duft: Selbst im dunkeln Traume Athm' ih Rosenluft,

Mögen andre Herzen Dich auch mißverstehn. Denen sind die Schmerzen, Die das Licht nicht sehn. Die vom Thau nichts fühlen, Den der Himmel beut, Und in Dornen wühlen, Die sie selbs ee Gs in Aas i A ; iten Abtheilung „Lebende Bilder“, worin Gedichte au oui R Gie Sand und Andere, hat uns besonders ein sehr sinniges auf Rahel angezogen, am wenigsten aber das auf Ronge gefallen, wo der Gegenstand selbst ein anderes Maß ersorderte. Am bedenklichsten erscheint unstreitig die vierte Abtheilung, in welcher derbe Fibelsprüche haupt- sächlich gegen Heine gerichtet sindz doch sühnt die Dichtung den allzu her- ben Angriff zulegt durch ein rührend-\{hönes Lied an Heine selbst und will die echte Dichterseele aus Frevel und Schmußg retten, Jn den beiden lehy- ten Abtheilungen, ,, Lehrgedichte und Erinnerungen tritt unser Dichter (oder dürfen wir sagen, die Dichterin ?) am reinsten und schönsten hervor, cine Fülle edler Gedanken und hoher Empfindungen gewinnt gewiß auch diejenigen Leser , ‘welche durch Einzelnes der früheren Abtheilungen verleht oder nicht befriedigt worden, x orm