1848 / 5 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Jn der leßten Woche kamen nur weni e Cholerafälle vor. Na ms Del fie Pun Per Ra via Biatt ein. Während der Pee Tage dauernden Stürme zu Anfang die- ses Megais. sp im Sade Meer 40 Sdiffe gescheitert. j ; ter erwa li ¡us is i einem hiesigen Gasthof son eine Wohnung Ste MIR E

Handels- und Sörsen-Uachrichten. Berlin, den 3. Januar 1848.

Ausländische Fonds: Pfandbrie -, Kommunal- Papiere Geld - Course.

Brief. | Geld. | Gem. .| Brief. 925 | 91 Kur- u.Nm. Pfdbr. 943 90x | 90 Sechles1sche do. |35| 96% 885 | do. Lt. B. gar. do. m 915 Pr. Bk-Anth.-Sch |—|106%

101% 100% Fnedrichsd’or. |—| 13; 91% | 917 And.Goldm.àSth. 125 tee Disconto. —| 35 93

St. Sebuld-Seh. Seeh. Präm. Sch. K.u.Nm. Schuldv. Berl. Stadt-Obl. Westpr. Pfandbr. Groseb.Posen do. do. doe. Oatpr. Pfandbr. Pemm. doe.

E E S

Russ. Hamb.Cert. do. beillope 3.4.8. do. do. 1. Anl. do. Stiegl. 2. 4.A.

do. do. 5 A. do: v. Rthsch.Lst. do.Poln. SchatzO. da. do. Cert. L. A. do.do.L.B.200FI. Pal. a. Pfdbr. a.C.

Poln. neue Pfdbr. do. Part. 500 FI. do. do. 308 Fl, Hamb Feuer-Cas. do. Staats-Pr. Anl Holl. 25 % Int.

Kuorh.Pr.O. 40 th. Särdin. do. 36 Fr. N. Bad. do. 35 FI.

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Eisenbahn- Actien. M

O. Schl. L.B. |3;|/ 1003 B.

—_— Pts. Mgdb. 14194 B. 1197 B. 1183 6. do. Pr. B.

dais do. do. 1003 6. Rhein. Stm. 100% B. 100 G do. Prior. 111% bs. u. 6. do.v.St. gar.

ra Sächs. Bayr. Sag.-Glog. do. Prior. do. do. 95 9413 a 945 bz. St.-Vohw. 98x B. 987 G. do. Prior.

oss Thüringer. Whb.(C.O.) do. Prior. Zarsk Selo.

Volleing. Amst. Rott. Arnb. Ute. Berl. Anh.A.

do. Prior. Berl. Hamb.

do. Prior. ‘“orl. Stett. Bönn-Cöln. Bres]. Freib. do. Prior. Chem. Risa. Cöln, Mind. do. Prior. Cöth. Bernb.

Cr. Ob. Sch. Dresd. Görl. Düss. Elberf.

do. Prior.

Glogguitz. Hmb. Bergd. Kiel-Alt. Lpz. Dresd. Löb. Zittau, Magd. Halb. Magd.Leipz.

do. Prior.

N. Schl. Mk.

do. Prior. do. Prior. de. 1III. Ser.

Nrdb. K. Fd. O. Schl, Lt.A

do. Prior.

94 a 95 bz. v. G.

| aaa RoNA

Quit.Bog. a4%

Aachb.Mastr. Berg. Mrk. Berl. Anh. B. Bexb. Lndw. 4 bz. Brieg-Neiss.

93% bz. u G. Thür. V. 1013 bsz. n. G. Magd. Witt. j: 1007 bz. u. G. Mecklenb. |90 d Nrdb. F. W. |75 105% B. 1057 G6. Rh. St. Pr. |80/& Laage Starg. Pos. j70 (Schluss der Börse 3 Uhr.)

Einog.

T T 7 [N R AR Ra N

Die Umsätze waren heute beschränkt, die Notirungen ctwas nie- driger als am letzten Börsentag.

Getraide-Bericht. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: VVeizen 64—72 Rthlr. Roggen loco neuer 45—47 Rthlr. - April/Mai k. J. 47% Rthlr. Bs, 475 G. Hafer 48/52 pfd, 26—29 Rihlr. - 48pfd. pr. Frühjahr 29 Rthlr, Bf, 285 ‘G. - D0pfd. - 297 RBthlr. Bf, 29 G. Gerste 41—43 Rthlr. Rüböl loco 117,—+# Rihlr. -= Jaa.s(Febr. 114 Rihlr, - Febr. /März 115 Rihlr, - April /Mai 1177 Rihlr. G, Spiritus loco 234 Rthlr. - Frühjahr 26 Rihlr. Bs., 252 G.

Berlin, 31, Dez. Die Liquidation im Actien- Geschäft, welche sich den Monat über günstig zu gestalten schien, wurde durch die Ereignisse in Frankfurt a. M,, die gerade am Abrechnungstage hier bekannt wurden, sehr ershwert, Die Course erfuhren wesentliche Reactionen, dennoch sind sehr ansehnliche Regulirungen ohne besondere Ausfälle geordnet worden, und die

| bis 12 Nthlr. nach Qualität offérirt.

18

alliten in Fraukfurt a. M. werden , so weit es si beurtheilen läßt, eben o wenig, als alle übrigen Jnsolvenzen im Auslande, einen besonders be- denklichen Einfluß auf unsere Börse ausüben , und so denken wir, daß der Eindruck auf die Course auch nur vorübergehend sein wird. Wir behalten uns vor, über unseren Börsenstand, wie überhaupt über unsere Geldver- hältnisse im abgelaufenen Jahre, mit nächstem einen ausführlichen Bericht zu liefern, und beschränken uns daher für heute nur uo auf die Notirun- gen der Liquidations - Course, Am bedeutendsten war die Abrech- nung in Köln - Mindener Actien, in welchen das ganze Jahr über und in den leßten Monaten bis Ende Dezember ungeheure Summen ehandelt worden sind. Der 30. Dezember, wo die Prämien-Erklärungen ällig waren, war für die darauf folgende Liquidation höchst wichtig und veränderte um so mehr die bereits biopoieicien und kompensirten Engage- ments, als durch die auswärtigen Notirungen cine so plöpliche Cours- Veränderung eintrat, Tages zuvor blieb 96 % Geld, und darauf wichen sie bis 945 495 %3z es shwankte je nah Bedürfniß für dies Effekt bis 955 % und blieb 95 a 4 % mit ziemlicher Festigkeit, aber ohne [besondere Nei- gung für neue Zeitkäufe, Minder beträchtlih war die Abrechnung in den übrigen Actien-Qutitungen, doch war die Stimmung zu ungünstig, als daß nicht cinige undisponible Posten davon ebenfalls billiger hätten ver- fauft werden müssen. Ueberhaupt waren die Reports theuer und shwierig, daher die Haussiers realisiren mußten und manchen empfindlichen Verlust erlitten. Die weichenden Notirungen betrafen Berlin-Anhalt Litt. A. von 120 bis 118% %, Berlin-Stettiner von 1123; bis 1115 a § %. Berlin-Hamburger von 1025 a 100 %z Berlin-Anhalter Lit. B. von 109% a 1083 %z Stargard-Posen von 817 a 805 %z Magdeb.-Wittenb. von 76 a 75 %, stiegen aber gleich wieder auf 76%, wozu Brief blieb, Bergisch-Märkische von 804 a 794 %z Aachen-Maestricht von 77% a 764 %;z Frietr. - Wilh. - Nordbahn von 595 a 575 %z Mecklenburger von. 475. a 455 %z Kiel-Altona von 112% a 111%. Andere Actien und Quittungsbogen, worin nur unbedeutend liquidirt wurde, erfuhren wenig Veränderung. Die Umsäße waren sehr unbedeutend und beschränkten sih ausschließlich auf gegenseitige Ausgleihungen, wobei auch preuß. Bauk - Antheile diesmal eine bedeutende Rolle spielten, So günstig auch dic Meinung für dies Effekt ist, so war eine momentane Reaction durch nothwendige Verkäufe doch unvermeidlich , und sie fielen bis 106 2%, {lossen aber 1065 p. Kasse und 107 % p. Januar Geld. In unseren inländischen, wie in auswärtigen Fonds hat sich nichts Bemerkenswerthes zugetragen,

_ Veelin, 31. Dez. Es ging des Festes halber überhaupt wenig um, besouders aber in Weizen, worin bei mangelndem Abzug fast ein gänzlicher Stillstand eingetreten ist und den Jnhabern nichts weiter übrig bleibt, als einst- weilen aufzulagern und die Besserung abzuwarten, Nichtsdestoweniger läßt sich fein eigentliher Fall der Preise angeben, wenn schon Kleinigkeiten un- ter der Hand billiger verkauft sein mögen, vielmehr wird im Allgemeinen für poln. Weizen 70 72 Rthlr.,, märk. 69 72 Nthlr. nah Qualität noch Et gefordert. y ü

oggen in loco is zu den bisherigen fast stabilen Preisen von 46 48 Rthlr, nah Gewicht ün Güte T so Mia S ndelnoin; als es schwer hält, darunter anzukommen, wenn man faufen will, Dieser Um- stand beeinträchtigt das Geschäft und reduzirt den Umsay auf das Wenige, was unsere Bâer abnehmen.

Für eingewinterte Particen wird 45—47 Rthlr., je nach Güte der Waare und der Entfernung der Winterlage, gefordert. Gedorrter Roggen ist zu 42 Rthlr, zu kaufen. Auf Lieferung zum Frühjahr wurden am Mon- tage etwas bessere Preise bewilligt; aber am nächstfolgenden Tage schon erschlaffte die Frage wieder, so daß kurz vorher vergebens gebotene Preise ave erlassen blieben, Die heutige Börse s{hloß mit 475 Rthlr. ür 82pfd,

__ Gerste in loco 41—43 Nthlr., ohne Geschäft, Auf Lieferung zum Frühjahr 73, /74pfd, mit 42 Nihlr, begeben. Kleine Gerste vernachläs- sigtz 41——42 Rthlr, anzunehmen,

Hafer in loco still, 26 29 Rthlr. wird nah Qualität gefordert, Auf Frühjahrs-Lieferung bedang 48pfd, 29 Rthlr,, 50/51pfd. 29% Rthlr., wozu noch einzelne Nehmer.

Kocherbsen 52—59 Rthlr.

Futtererbsen fehlen.

__ _Gür rothen Kleesaamen zeigte sich einzelne Frage. Ein Pöstchen feine Waare wurde zu 12% Rthlr. genommen, Mittelwaarc bleibt zu 14 Auch in weißem Kleesaamen wurde etwas zu 135 Rthlr. gehandelt, im Uebrigen aber blieben die Preise von 11—135 Rthlr. nur nominell.

Rappsaamen weder gefragt noch dringend angeboten,

W. Rapps 79—78 Rthlr.

W. Rübsen 76—75 Rthlr,

S. Rübsen 61—60 Rthlr.

ÿ Für Leinsaamen pr, Frühjahr wird 60 Rthlr, gefordert, 58 Rihlr. geboten.

Der Umsay in Rüböl beschränkte sich fast allein auf den Consum- tionsbedarf, wofür etwas mehr gekauft wurde, auch für zurückgebliebene Decungen wurde etwas genommen, beide vereint bewirkten cine kleine Er- A die man in der ersten Hälfte dieser Woche bewilligen mußte, seit- dem aber is es wieder stiller, und heute in loco 117; Br. und bez., Jan./ März 115 Rthlr., März /Mai 115 a 77 Rthlr. Br., 115 Rthlr. Geld. Leinöl in loco 105 a % Rthlr, Palmöl 135 Rthlr. Hanföl 16 Rthlr. Mohnöl 215 a 21 Rihlr.

Für Spiritus mit einer Besserung eröffnend, wurde in loco mit 24 Rthlr., pr. Frühjahr mit 265 Rihlr. bewilligt. Jnzwischen hat die Kauflust wieder mehr nachgelassen, und da auch auswärtige Aufträge zu fehlen schei- nen, sind Preise ca, { Rthlr. niedriger gegangen; heute bedang loco, wie pr. kommende Woche 237 Rthlr., pr. Jan. bei Partieen gestern 23%, Rthlr. bez,, pr, Feb. /März in monatl, Lieferungen 25 Rthlr, nominell, A On 25 Rihlr, Br., 253; Rthlr. G., Juni /Juli 263 Rihlr. Br,, 26

t T, (C .

ck% Wien , 31. Dez. Die Stille in den Geschäften dauert fort; an der Börse werden wenige, oft keine Geschäfte gemacht; die Course sind mehr in rückgängiger Bewegungz nah Staatspapieren fast keine Frage z die Metalliques wurden unter 104 gestern notirt. Diese Geschäftsstockun- gen an der Börse, überhaupt auf dem hiesigen Playe, liegen mehr in den

gegenwärtig gedrückten Verhältnissen, in d ; weniger in dem Mangel an Baarschast. em noth, fortdauernden Mißtrauen,

Paris , 30. Dez. Bor und nach der Börse zeigen die Fonds stets Neigung zum Steigen, aber am Parquet werden as beständig aa den Spekulanten à la baisse daniedergedrückt. 3proz. Rente {loß mit 75 Fr. 45 Cts, 5 Cts, niedriger als gestern , 5proz, bleibt auf 116 Fr. 90 Cts. 10 Cis. niedriger als gestern; das neue Anlehen {loß mit 76 Fr. 55 Cts. gleichfalls. uÉm 10 Cts. niedriger als gestern. Die Actien der Eisenbah:. von Havre sind wieder stark gefallen, weniger die Actien der anderen Bahnen.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 3Ll. Dez, Niederl. wirkl. Sch. 554. 5% Span. 154. 4% Hope 86%.

Antwerpen, 30. Dez. Zinsl, —. Neue Anl. 155.

London, 29. Nov. Cons. 3% 85%, 85%. Belg. —. Ard. 187. 18, Passive 41. 35. Ausg. Sch 11. 10. 25% Holl. 567. 566, 4% ao. 85%. 857. Engl. Russ. —. Bras. S1. 79. Chili —. Mex. 187. 173, Peru 31. 29.

Paris, 30. Dez. 5% Rente fu cour. 116.90. 3% fin cour. do. 75, 45.

Neue 3% Anl. 76. 55.

Meteorologische Beobacytungen.

Abends 10 Ubr. |

1848. Morgens 2. Jan. 6 Ubr.

338,01’ Par. 338,74’ Par.|339,22'*’’ Par. [Quellwärme 7,1® R 4,6° R. 2,6° R. 3,9“ R. |Flusswärme 0,0° R, 6,0° R. 4,8° R.| 5,9° R,|Bodenwärme 88 pCt. 51 pct. 83 pCt. [Ausdünstung

halbheiter, trüb Niederscblag O0, 0SO0, 0S0. Wüärmewechsel 2,4? Wolkenzug «- « _— 0SO0, _— 4,1°

Tagesmittel: 338,66" Par... —3,7° R.., —5,6° R... 74 pCt, 0804

Nach einmaliger Beobachtung,

Nachmittags

2 Ubr.

Lustdrnek

Luftwärme ...« Thaupunkt ..., Dunstsättigung

Königliche Schauspiele.

Dienstag, 4. Jan. Jm Opernhause. 3te Abonnements-Vor= stellung: Norma, Oper in 2 Abth., Musik von Bellini. (Mad. Viardot-Garcia : Norma.) Anfang £7 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu foigenden mittleren Opernhaus-Preisen verkauft :

Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr., in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, #o wie zur Tribüne, 1 Rthlr. 10 Sgr., im us und in den Logen des zweiten Ranges 1 Rthlr., in den Logen und im Balkon des dritten Ranges, so wie im Parterre, 20 Sgr., im Amphitheater 10 Sgr., in den Fremden-Logen 2 Rthlr.

Im Schauspielhause. 27ste französische Abonnements-Vorstellung : Jean, ou: les fruits de l'éducaltion, comédie- vaudeville en 3 actes, par Mr. Théaulon. La reprise de: Un Duel sous le Cardinal de Richelieu, drame en 3 actes, par Mr. Lockroi.

Mittwoch, 5. Jan. Jm Schauspielhause. Zte Abonnements= Vorstellung: Maria Stuart, Trauerspiel in 5 Abth., von Schiller. (Dlle. Viereck: Maria Stuart.)

Mittwoch, den 5. Jan. 1848, Abends 7 Uhr. Jm Konzertsaale des Königlichen Schauspielhauses: Fünfte Symphonie - Soiree der Königlichen Kapelle, zum Besten ihres Wittwen - und Waisen - Pen- sions - Fonds. 4) Ouvertüre zur „Belagerung von Korinth“/, von Rossini. 2) Violin - Konzert von Beethoven, vorgetragen von Herrn A. Zimmermann. 3) Ouvertüre zu „Egmont ‘“, von Beethovea. 4) Symphonie (B-dur), von Haydn.

Billets zu numerirten Pläßen in rosa Farbe und zu Stehpläßen

in gelber Farbe sind beim Hof = Musikalienhändler Herrn G. Bod, .

Jägerstraße 42, und Abends an der Kasse à 1 Rthlr. zu haben.

Königsstädtisches Theater.

Dienstag, 4. Jan. Einmal Hunderttausend Thaler. Posse mit Gesang in 3 Abth., von D. Kalish. Musik vom Königl. Musik= Direktor Gährich.

Mittwoch, 5. Jan. (Jtalienische Opern-Vorstellung.) Il Matri- monio segreto. (Die heimlihe Che.) Komische Oper in 2 Akten. Mujik von Cimarosa. ; :

Preise der Pläve: Ein Plat in den Logen und im Balkon des

ersten Ranges 1 Rthlr. u. st. w.

E Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Jm Selbstverlage der Expedition.

Gedruckt in der Deckershen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei.

Allgemeiner Auzeiger.

Bekanntmachungen. [I Bonn-Kölner Eisenbahn. | „Z

Die am 2. Januar 1848 fälligen fünfprozentigen Zins-Coupons der Actien unserer Gesellschaft für das Jahr 1847 werden von jenem Tage ab bei den nach- P Banquierhäusern eingelöst: n Bonn bei Herrn Jonas Cahn, in Köln bei Herren A. & L. Camphausen, Herrn J. D. D ain » Herren S. Oppenheim jun. 4 Co,, » Herrn Abr, Schaaffhausen, » » J. H. Stein, E in Berlin » Herren Gebr. Veit & Co,

Die- außer den Zinsen aus den Ueberschüssen des Be- triebes zu vertheilende Gewinn-Dividende und den als Reserve-Fonds zurükzulegenden Betrag hat, gemäß den

16, und 18. des Statuts, die nächste General-Ver- ammlung der Actionaire sestzusepen. Bonn, im Dezember 1847.

Die Direction der Bonn-Kölner Eisenbahn-Gesellschaft, Krause, Subdirektor.

R B D e dliaiildbita il idaditdäiaeGiäA:

Literarische Anzeigen. Im Verlage der Unterzeichneten erscheint für 1848: Rechtsfälle aus der Praxis des Königlichen Geheimen Ober-Tribunals neueren Verfahrens. Aus amtllicher Mittheilung.

92 Bogen im größten Oktav-Format mit Titel und Registern,

¿ür die Abonnenten der Jurist. Wochenschrift 1 Thlr. 25 Sgr.

Berlin, Dezember 1847. Jonas Verlagsbuchhandlung,

Jn Unterzeichneter erscheint für 1848:

Zeitschrift für die Landeskultur-

Berlin, M 1847, Preis 4 Thlr. nach der

von Werderstraße Nr. 11,

Gesehgebung der Preußischen Staaten. Herausgegeben von dem KÜ- nigl. Revisions-Kollegium für a

g s g f Prozeß-Geseb

Landeskultur-Sachen. ter Band (Jahrgang) in 3 Heften, Preis geheftet 2 Thlr,

onas Verlagsbuchhandlung, Werderstraße Nr. 11.

Jn der unterzeichneten Verlagshandlung sind so eben j zwei praltische Hülfsbücher erschienen und versandt: gr. 8. 174 Bogen. Elegant broschirt.

H Der Preußische Civil-Prozeß

Allgemeinen Gerichts- Ordnung und den Verordnungen vom /, Juni 1833 unv 241. Juli 1846

i L A S t e f

r. 8, 30% Bogen. Elegant broschirt.

2 Preis 1 Thlr, 24 Sgr. R [5 b] Die Aufgabe dieses Werkes ist, eine zusammenhän-

gende Darstellung der vereinzelten gesezlihen Bestim-

mungen zu geben, welche dem jüngeren Juristen das Studium, dem älteren aber das Nachschlagen erleich- tern soll, und nah dem kompetenten Urtheil Sachver- ständiger hat der Verfasser diese Aufgabe glücklich gelöst.

Das Preußische

Straf - vom 417. Juli 1846 und dessen Zukunst im Vergleich mit dem Rheinischen: Strafverfahren systematisch und kritisch entwielt von

Theodor Nessel, Ober -Landesgerichts - Assessor.

Preis 1 Thlr. 6 Sgr. (

Da die vorstehend genannte Schrift sih auf die prak- tische Kenniniß dcs Rheinischen Verfahrens stüßt und das neue Strafgesey auf ein wissenschaftliches System zurückführt, so wird sie für Theoretiker und Praktiker von gleichem Juteresse sein. : : Verlagsbuchhandlung von Carl Heymann in Berlin,

Freihandels-Verein heute keine Sipung,

_

Das Abo n nement beträgt.

L 2 Rthblr. für % Jahr. 4 Rthlr. - 5 Ee j P 8 Rthlr. - 1 Jahr. - in allen Theilen der Monarchie h : ohne Preis - Erhöhung. YBei einzelnen Kummern wird der Bogen mit 25 Sgr. berechnet.

Berlin, Mittwoch den F Januar

M 5.

Inhalt. Theil. Mien Ti d Staats-Minister Graf von Arnim. Verordnungen

eneral-Post-Amts, Provinz Westfalen. Frequenz der Gym- wee Si der Provinz, Neuenburg. Angeleg. Ankunft Bois le Comte’s, Die Vorschriften in Bezug auf Fahnen und Banner. Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bayern. Empfang des Königs im Theater. Frequenz der Universität in München. Samm- lung der Studirenden für Beseler, Königreih Württemberg. Die Mai-Tumultuanten. Kleinkinder - Bewahranstalt. Landgraf- \chafi Hessen-Homburg. Befinden des Erbprinzen. Oesterreichische Monarchie. Wien. Berichtigung. Aufhebung der Verzehrungs-Steuer auf Brodfrüchte in Galizien. J Frankreich. Paris. Prinzessin Adelaide 4+. Die Wahl des Büreaus der Deputirten-Kammer, Pairs-Adreß-Kommission, Die schweizer Angelegenheiten. Die Reformbankette. Die Zuckerfrage. Ver- haftung des Notar Outrebon, Vermischtes. Schreiben aus Paris. (Die verstorbene Prinzessin Adelaide; Secretair-Wahl in der Deputirten- Kammer und Kondolenzbeschluß.) Z Großbritanien und JFrland. London. Hofnachriht. Sig- nale der Dampfschiffe. Antrag des Erzbischofs von Cashel auf strenge Durchführung des irländishen Armen-Geseßes, Nachrichten aus New- York., Lord Eldon über Sir R. Peel. O Belgien. Brüssel. Senats - Vertagung. Der Finanz - Minister

Veydt. Stockholm.

Schweden und Norwegen. über die Kriegsmacht.

Schweiz. Kanton Bern. Die Is Die \chwei- zerische Journalistik,. Contributions-Zahlungen. Die Observations- Corps, Kriegsgerichtlihhes Urtheil. Kanton Luzern. Bericht der provisorischen Regierung an den Großen Rath, Die Schritte zu Deckung der Occupations-Kosten, Vincenz Fischer in Luzern. Er- gänzungs-Wahlen, Zerwürfniß in der Presse über Schultheiß Kopp. Contributions-Maßregel, Kanton Schwyz. Occupation von Jn- nerschwyz wegen der Wahlen. Beschwerden des Tagsaßungs-Gesand- ten Betschari gegen die vorige Regierung, Kanton Freiburg. Antrag gegen Fournier. Kanton Wallis, Die Execution gegen die Mönche des St. Bernhardt, Großraths-Beschlüsse.

Italien. Rom. Die Allocution des Papstes. Die Gesandtschaft nach Konstantinopel. Florenz. Reform der Gemeinde-Verfassung. Turin, Reglement für die Universität in Genua. Modena. Ein- marsch der österreichischen Hülfstruppen. Vorsichts-Maßregeln.

Portugal. London. Bildung eines neuen Ministeriums, Ende der Wahlen.

Griechenland. Athen. Staatsschriften,

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt. Nürnberg. Frequenz der Res Staats-Eisenbahnen, Pesth. Der elektro - magnetische LUcelegraph.

Haudels- und Börsen: Nachrichten.

Beilage,

Aeußerung des Königs

Amtlicher Theil.

A Der Königliche Hof legt morgen für Jhre Majestät die Frau Erzherzogin, Herzogin von Parma die Trauer auf drei Wochen an,

Die Damen erscheinen in shwarzseidenen Kleidern, und zwar die erste Woche in s{warzem Kopfpuß mit {chwarzen Handschuhen und Gâchern , die zweite Woche in weißem Kopfpuß mit weißen Hand- shuhen und Fächern, die dritte Woche in Blonden.

__ Die Herren erscheinen , insofern sie nicht Uniform tragen , die erste Woche mit s{hwarzen Schnallen und Degen , die beiden leßten Wochen mit weißen Schnallen und Degen.

Berlin, den 3. Januar 1848. Der Ober - Cerenionienmeister

Graf Pourtales.

Dem Tischlermeister F. Schulze in Berlin ist unter dem 29. Dezember 1847 ein Patent, | auf die von demsclben angegebenen, durch Modelle darae- stellten Constructionen von Fensterflügeln, insoweit solche für neu und eigenthümlich erachtet worden, auf fünf Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Umfang des preußischen Staats ertheilt worden.

lichtamtlicher Theil. Inland.

Berlin , 4. Jan. Wie wir vernehmen , sind {evt über das Befinden des Geheimen Staats - Ministers, Grafen vok tieuiea der durch eine ernste Erkrankung sih behindert sah, den Vorsig in der zur Begutachtung des neuen Strafgeseß-Buches einberufenen vorbereiteu- den Abtheilung des Vereinigten ständischen Ausschusses zu überneh- men, zwar beruhigende Nachrichken aus Boizenburg eingetroffen , die Besserung scheint jedo nur langsam vorzuschreiten, und es ist faum zu erwarten, daß der Graf vou Arnim \chon gleih bei Eröffnung des Vereinigten ständischen Ausschusses an den Sizungen desselben wird Theil nehmen können.

Berlínu , 4. Jan. Das Amtsblatt des Königlichen Post- Departements enthält die Verordnung, betreffend die Beförderung der Briefe aus der Rhein-Provinz nah Bayern mittelst der zwischèn den preußischen und bayerischen Post - Anstalten bestehenden direkten Kar- tenschlüsse; desgleichen betreffend die Frist, binnen welcher die monat- lihen Verlag-Porto-Abrechnungen zwischen den preußischen und han- noverschen Post - Anstalten berichtigt werden müssen; desgleichen be- treffend die Mittheilung einer neuen Junstradirungs - Tabelle für die Korrespondenz zwischen der preußischen Rhein - Provinz , Westfalen, Belgien und den Niederlanden und der österreichischen Monarchie, jo wie denjenigen Ländern, deren Korrespondenz aus und nach Preu- ßen im Transit durch Oesterreich befördert werden muß.

Provinz Westfalen. (Rh. Beob.) Die 11 Gymnasien der Provinz Westfalen waren“ im Schuljahre 1846 47 von 2685 Schülern (192 mehr als in vorhergehenden Jahre) besucht und ent= ließen 159 Schüler zur Universität, Von diesen 159 Abiturienten

Unternehmens unterliegt wohl keinem Zweifel.

Allgemeine

e Zeitung.

Alle Post - Anstalten des Jn- und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition der Allgem. Preuß. Zeitung : Behren-Straße Ur. 57. Jnsertions -Gebühr für den Naum einer Zeile des Alg. Anzeigers 2 Sgr.

wollten 48 fkatholishe Theologie, 6 evangelishe Theologie, 8 Philo=- logie, 4 Theologie und Philologie, 11 Medizin, 53 Jura, 6 Jura und Cameralia, 4 Bergfach, 5 Baufach, 7 Forstwissenschaft, 2 Ma= thematif und Naturwissenschaften, 1 Postfah studiren; 4 waren noch unentschieden, welchem Fache sie sich widmen wollten.

Neuenburger Angelegenheiten.

Neuenburg, 30. Dez. Der französische Gesandte, Graf Bois le Comte, ist gestern in Neuenburg angekommen, wo er, dem Constitutionnel Neuchatelois zufolge, cinige Tage verwei- len wird.

Der Constitutionnel Neuchatelois sagt in seinem heuti=, gen Blatte: „Man hat der Behörde oft einen Vorwurf daraus ge- macht, daß sie das Tragen von Fahnen; Bannern oder anderen Jus signien mit den cidgenössishen Farben verbiete. Ohne für den Au- genblick von der politishen Bedeutung zu sprechen, welche diejenigen, die diese Farben aufpflanzten, selbst damit verbanden, glauben wir, daß inmitten der politischen Aufregung, welhe seit mehreren Jahren herrscht, die Regierung ihrer Pflicht gemäß gehandelt hat, wenn sie Allem vorbeugte, was aufzuregen geeignet war, indem sie in dieser Absicht am 26. August 1840 verbot, trgend eine niht förmlich von ihr ge- nehmigte Fahne aufzupflanzen , und unterm 4. August 1845 jedes Ausziehen, selbst mit genehmigten Bannern, untersagte und diese nur an dem Versammlungsort der Schüßen-Gesellshaften, denen sie ge= hören, zu entfalten gestattete. Dies ist die Regel, welche sie auf= stellte, und wovon sie die erste Anwendung auf die Schüßen - Gesell=- haft von La Sagne gemacht hat, indem sie ein den Bestimmungen des Beschlusses von 1845 widerstrebendes Gesuch derselben zurück=-

wies.“ Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. Aus München vom 31. Dezem- ber schreibt man“ dem Nürnb. Korr.: „Aus Anlaß der Verord= nung vom 16, Dezember wurde Se. Majestät der König gestern Abend beim Erscheinen im Hof - Theater von . der zahlreihen Ver- sammlung mit langanhältendem, freudigem Zuruf begrüßt. Der hoch= verehrte Monarch, sichtlich erfreut über dieset Empfang, dankte nach allen Seiten. Da Se: Majestät wegen der bestehenden Hosftrauer seit der Verkündung der betreffenden Censur -Verorduung vom 16ten d. erst: gestern zum erstêmgle wieder im. Thsater erschien, so konnte diese Gesinnungsdarlegüng nicht früher ‘f'attfinden.

Ihre Königliche Hoheit die Frau Kronprinzessin hat der Klein- Kinder - Bewahr - Anstalt in Würzburg eme reiche Weihnachtsbeschee- rung bereitet. j

Die Universität in München zählt in diesem Winter - Semester 640 neu immatrifulirte Studirende, cine Zahl, die seit mehreren Jah= ren nicht mehr erreiht wurde. Jm Ganzen dürften in diesem Se- mester ungefähr 1500 Studenten dort anwesend sein. Die Bitte mehrerer Studirenden, für Beseler unter der akademischen Jugend eine Sammlung veranstalten zu dürfen, hat die Königliche Genehmi- gung erhalten.

Königreich Württemberg. (Schwäb. Merk.) Eine aus Ulm nah Stuttgart abgegangene Deputation, um für die Mai= Tumultuanten zu bitten, ist huldreih von Sr. Majestät empfangen worden. - Der König hat der Deputation das Versprechen gegeben, sich einen nochmaligen Bericht über die Verurtheilten zum Aede ciner theilweisen Begnadigung oder Strafmilderung vorlegen zu lassen, und zugleih den Befehl ertheilt, die Untersuchungskosten sofort dem Fiskus zuzuweisen, Der Kriminal - Senafk in Ulm hat bereits vom Ministerium den Befehl erhalten, die Untersuchungs - Akten über die bei den Mai-Unruhen in Ulm betheiligten Personen sofort nah Stutt= gart zu shicken.

Auf Einladung der Bezirks - Beamten versammelte sich am 27. Dezember in Rottweil eine größere Anzahl katholischer Geistlichen und anderer Gäste aus den nächstgelegenen Ober - Aemtern, um über die Errichtung einer Rettungs- und Bewahr - Anstalt für verwahrloste Kinder katholischer Konfession sih zu berathen. Das Königl. Finanz- Ministerium hat zu diesem Zwecke schon zum voraus die unentgeltliche Ueberlassung des Klosters Rottenmünster zugesagt, wenn eine solche Anstalt durch Privatmittel zu Stande komme, Das Bedürfniß einer solhen Anstalt wurde allgemein auerkaunt, und die Ausführung des Von einem Unge= nannten sind bereits 1000 Fl. hierzu gestiftet. Das Kloster Rotten= münster liegt eine Viertelstunde von Rotiweil an der Staatsstraße nach Schwenningen 2c., von der Saline Wilhelmshall durh den Neckar getrennt, und is durch seine großen, hohen Räume, durh einen \{chö- nen Garten und viele dazu gehörenden Felder, so wie dur seine freie, gesunde Lage, ganz zu einem solhen Zweck geeignet.

Landgrafschaft Hessen-Homburg. Der Hess. Ztg. shreibt man aus Homburg vom 1. Januar: „Leider lauten die neuesten Nachrichten über das Befinden unseres Erbprin- zen wieder nicht günstig. Nach dem in unserem Amtsblatte publizir- teu ärztlichen Bülletin, Bonn, 29. Dezember, hatte der Prinz einen neuen, Besorgnisse erregenden Rückfall seiner Krankheit. - Der hohe Kranke wurde, nachdem er eine gute Nacht gehabt und sein leichtes Frühstück mit Appetit genommen, von einer Entzündung der linken Seite der Lunge, die bisher verschont geblieben, befallen.

Oesterreichische Monarchie.

IVien, 2. Jan. (Wien. Ztg.) Das Foglio di Verona shreibt aus Verona vom 22. Dezember: „Jn der Gazzetta As di Lucca yom 17ten v. M. liest man unter der Rubrik: Verona, 29, November, daß in unserer Stadt aus Anlaß der Absingung der Hymne auf Pius 1X. ein Handgemenge zwischen Polizeidienern und dem Volke stattgefunden habe und von beiden Seiten Todte und Verwundete auf dem Plage geblieben scien. Wir halten es für Pflicht, jenem toscanischen Journal die Versicherung zu 16 daß hier die obgedachte Hymne nicht gesungen worden ist, daß ein Handgemenge zwischen Polizeidienern und dem Volke stattgefun- den hat , und daß folglich von keiner Seite weder Todte noch Ver= wundete auf dem Plaze geblieben sind. Es is beklagenswerth, daß man derlei Nachrichten ersindet, die: ein nachtheiliges Licht auf ein

1845

Volk werfen, tas von dem Geis Untertha erfreue E, sle der Ordnung, der Ruhe und der ach einer amtlichen Kundmachung i} in Kra

dem Getraidehaudel die thunlichste Sts s Be stimmung getrossen worden , daß die Brodfrüchte ( Weizen "Roggen Korn) bei der Einfuhr in Krakau von der Verzehrun êsteuer ganz frei bleiben, dagegen, wenn diese Getraidegattungen innerhalb der Linien Krakaus vermahlen oder verschrotet werden, hierfür die Ver- R, bevor dieselben in die Mühle fommen , zu entrich- en sei.

Frankreich.

Paris, 31. Dez. Das Journal des Débats meldete heute in einer Nachschrift von 1 Uhr Morgens: „Wir erfahren \o eben, daß Madame Adelaide, die Schwester des Königs, die seit eis nigen Tagen unpäßlich war, sich in diesem Augenblicke im beunruhigend- sten Zustande befindet, Der König, die Königin und die ganze Kö- niglihe Familie sind um das Bett Jhrer Königlichen Hoheit versam- melt und {weben in der lebhaftesten Besorgniß. Der Herr Pfarrer von St. Roch is gerufen worden, um der erlauchten Prinzessin den Beistand der Religion darzubieten.““ Unter den Morgen- Neuigkeiten am Schluß seines Blattes enthält daun das genannte Journal be- reits die Nahriht vom Tode der Prinzessin. „Zu unserem Leid wesen“, sagt es, „haben wir anzuzcigen, daß Jhre Königl. Hoheit Madame Adelaide der Krankheit, von welcher sie seit mehreren Tagen ergriffen war, erlegen is; sie starb diesen Morgen um halb 4 Uhr, nachdem sie in der Nacht den Beistand der Religion in Gegenwart des Königs und der Familie empfangen hatte.“

Die gestrige Sihung der Deputirten - Kammer {loß mit der Wahl der Secretaire, Das Resultat war eben so befriedigend für die Regierung, wie das der Práäsidenten- und Vice-Präsidenten-Wahl. Die drei Kandidaten der Majorität, Saglio, Oger und von Bus- sieres, welche die Secretair - Functionen {hon in der vorigen Ses= sion versahen, wurden bei der ersten Abstimmung wiedergewählt. Was die Wahl des vierten Secretairs betrifft, so wird dieser nach gemein=- samem Abkommen aus den Reihen der Opposition genommen, da der Gebrauch will, daß diese wenigstens einen Vertreter in dem Büreau der Kammer-Beamten habe. Hier spalteten fih nun gestern die Stimmen zwi= schen den Herren Lacrosse und Monnier de laSizeranne, von denen keiner die absolute Majorität erhielt. Der Erste hatte 134, der Leßtere 128 Stimmen. Es wird daher heute deshalb zu einer neuen Abstimmung geschritten. „Herr Monnier de la Sizeranue“, sagt das Journal des Débats, „empfahl sich natürliherweise der konservativen Partei durch sein ehrenvolles Benehmen bei einer neulihen Gelegenheit, wo er sih weigerte, einem Bankett beizuwohnen, auf welhem man die Gesundheit des Königs nicht auszubringen beschlossen hatte. Er hatte aus diesem Grunde die besten Aussichten auf Erfolg; aber aus Bedenken, die wir niht bekämpfen könuen, hat dieses ehrenwerthe Mitglied (laut einer von ihm gestern an die öffentlichen Blätter ein- gesandten Erklärung) auf seine Kandidatur verzichtet.“

Die Pairs-Kammer hat bereits ihre Adreß-Kommission ernanntz sie besteht aus den Herren Renouard, de Barante, Herzog von Broglie, Villemain, Graf Phil, de Segur, Passy und Lebrun.

Der Constitutionnel spricht von einer Note der französischen Regierung an die übrigen Großmächte, welche eine Erklärung vor- schlage, des Jnhalts, daß die Mächte sih ihrer traktatenmäßigen Verpflichtungen gegen die Schweiz entbunden achten würden, sobald die Tagsaßung den Bundes=Vertrag von 1815 umstürze.

Die Reformbankette werden vom Journal des Débats fort- während besprochen. Von den in den Oppositions-Blättern gegebe- nen Berichten über das Bankett zu Rouen sagt cs, daß alle zusam- mengenommen sehr langweilig seien. Herr Duvergier de Hauranne habe seine ewige Broschüre über die Reform dort abermals vorge- tragen, er -ergehe sich vorzüglih in Persönlichkeiten und \{leudere, wie vor zehn Jahren gegen Odilon Barrot und die Opposition, so jeßt gegen Herrn Guizot und den Grafen Dudhatet seine Sarkas- men. Mit großem Nachdrucke spreche er jeßt von seinem Freunde Odilon Barrot und von seincm Feinde Guizot, so daß man einen Veteranen der Linken und keinesweges einen Ultra - Konservativen zu hören glaube, der 1837 aus Verdruß gegen die Amnestie die konser- vativen Reihen verlassen habe. Eine Stelle in der Rede desselben, die von den Zögernden und Unentschlossenen unter der Opposition spricht, welche die Bankette nicht gebilligt haben, bringt das Jou r- nal des Débats in direkten Bezug auf Herrn Thiers. Es heißt, daß das Ministerium die Absicht gehabt, den Kammern ein Geseb zur Verhinderung fernerer Rcformbankette vorzulegenz es soll jedoch diesem Vorhaben entsagt und sih begnügt haben, den tadelnden Pa- ragraphen in die Thronrede einzurücken.

Die Rohrzucker - Produzenten in den französishen Kolonicen uud mit ihnen die Kaufleute und Rheder von Nautes, Bordeaux und Havre bestürmen die Regierung mit Anträgen gegen die dem Kolo- nialzucker so gefährlich sich entwickelnde Konkurrenz des Rübenzuckers. Man glaubte, diese Angelegenheit werde durch das Geseß von 1843 erledigt sein, welches die Beschränkung der Rübenzucker - Fabrication durch Einführung gleicher Besteuerung beider Zuckerarten zum Zwecke hatte. Rohrzucker zahlte damals 49} Fr. Steuer für 200 Pfd. und Rübenzucker nur 274 Fr. Es ward also dur vier Jahre eine jähr- liche Steigerung um 54 Fr. angeordnet, und jeßt zahlt Rübenzucker ebenfalls 494 Fr. Anstatt daß sich aber inzwischen die Production desselben verminderte, von der man gar nicht erwartete, daß sie die höhere Besteue- cung tragen köune, nahm sie fortwährendzu. Sie war 1844—45 zusammen 36 Mill. Kilogramm 2 Pfd.), im folgenden Jahre 40, im dritten 53 Mill., und für 1847—48, glaubt man, werde sie 65 70 Mill. ausmachen. Die Regierung wird nun angegangen, die Rübenzucker- Fabrication bei Entschädigung der Fabrikbesiber zu unterdrüen, oder dieselbe doch zu beschränken, oder die Besteuerung des Rübenzuckers höher als die des Kolonialzuckers anzuseßen. Das Journal des Débats verlangt dagegen, daß man beide Produkte unter gleichen Bedingungen den Kampf fortführen lassen solle, und daß die Kolo=- nieen den Rübenzucker durch Vervollkommnung ihrer Fabrication , die schr grit ist, schlagen möge. :

Vorgestern wurde der Notar Outrebon , Bataillons - Chef der zweiten Legion der National-Garde und Offizier der Ehren - Legion,