1848 / 7 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Einfuhr 1846 1847 1846 1847 Erbsen unverändert, Hafer und Mehl fest, 35 k: 880 Faf, 30000 , 30000 Pfd. ry LaE Faß 125 s b E Pfd 63 Vf 2, Amsterdam, 41. Jan. Asche, Amer. 92100 » 1640 » 150 Fß. 20 Fß. Rus}. 750 » 640 » 200 200 » Talg, Russ. 550 » 1250 » 150 » 200 » Heringe, ll. u. Emd. 880 Ton. 41300 Ton, 50 Ton. 150 » Schottl, 415500 » 13800 » 83900 1800 » Fett 5300 » 6200 » E 300 » tal - Geseßen, als Stavanger 4300 » 4100 » 50 E Barden, Grönl. 4000 Pfd, 11000 Pfd, 4000 Pfd. 41000 Pfd. Ndw, 11, Sd\. 400000 » 748000 » 40000 07000 » Loudon, 31. Dez. Getraidemarkt. Die Zufuhren aller Arten von Getraide sind in dieser Woche ziemlich gewesen, die von fremdem We i- zen bedeutend, nämlich 25,100 Qr, Die Preise sind heute. sehr fest, doch

Vorrath ult. Dez.

32

war das Geschäft beschränkt. Gerste is etwas niedriger, Bohnen und

E 1 t, Geldmarkt, Das Ausscheiden des diesseitigen Finanz - Ministers , wovon zu Anfang dieser Woche unerwartet

während der leßten Tage behauptete sich jedoch d is wi o

Weniger litten die Actien der Handels-Maatshappy, inbem deren von 1632 auf 1634 % gedrüter Cours später dazwischen abwcchselte, Von russisch. Fonds haben sich 5prozent. alte Obligationen bei Hope u. Comp. von 1043% na einigen unbedeutenden Schwankungen bis 1043 % und 4 pro-

die Nachricht einging , hat einen nachtheiligen Eindruck auf die Course der holländischen Staatspapiere gemacht, welcher indessen gewiß viel bedeutender gewesen sein würde , wenn dieses Zurüctreten nicht eher einer Meinungs- verschiedenheit über die vorzuschlagenden Veränderungen in den Fundamen- lo finanziellen Schwierigkeiten zugeschrieben werden zu müssen schiene. Die zugleich noch obwaltende Knappheit des Geldes drüte den Markt noch mehr, wie dies sich jedoch im Laufe der Woche etwas flüssiger zu zeigen anfing, haben sich die Course wieder etwas erholt. Jm Ganzen blieb der Imsahÿ nur mittelmäßig, weil für ausländische Rehnung wenig ausgerichtet wurde; Integrale fielen von 555 auf 545 % und haben gestern wieder 552 % errciht; 3 prozent. wirklibe Schuld wih vo 67 auf 665 7% und blieb auf diesem Preis fest stehenz 4 prozent. do. wurden durch diese Ereig- nisse am meisten berührt und gingen von 85 % bis 85 % herunterz

Woche nicht

zent. Certififate bei denselben von 865 auf 86% zent, wiener Metalliques bei häufigerem Ausbiet br gti rg 0

Bekanntmachungen.

[657] Di EtFloCilation.

Nachbenannte Personen, auf deren Todes - Erklärung

angetragen is, ihre unbekannten Erben und Erbnehmer, nämlich:

1) Bartholomaeus Czarnecki, welcher etwa im Jahre 1808 aus Swierczyn als Kutscher nah Warschau

ing,

2) Gbanai Ehm, geboren zu Dziatyn am 25, Dezem- ber 1809, welcher sich etwa im Jahre 1820 mit seinem Vater Johann Ehm von hier entfernt hat,

3) die Geschwister Duttke, Kinder des Schulzen George Duitke zu Groß-Kamionken :

a) Anna Elisabeth, geb, den 1. Juni 1766, b) Johann George, - - 15. Oktober 1767, c) Susanna Catharina, - - 13. Juli 1769, d) Christine Dorothea, - - 23. Februar 1772, e) Louise, q e. K Februar 1774, f) Gottfried, geb. den 2. Juni 1776, g) Marianna - im Jahre 1781, die sich etwa im Jahre 1802 aus Kamionken ent- fernt haben, : É

4) Jacob Borkowski, welcher im Jahre 1794 aus Sierakowo entfloh,

5) die Gebrüder Dobrzynski:

a) Jacob, geboren den 29, Oktober 1782, b) Johann, - - 49, Februar 1797,

6) Conrad Bartel, welcher seit 28 Jahren verschollen,

7) der Einsasse Friedrih Jahnke aus Toporzysko,

8) Blasius Drzewinski, geboren den 3. Februar 1811 zu Podgurz, welcher sich im Juli 1829 aus Nudak nach Polen entfernte,

9) der Gärtner Johann Rutkowski, welcher 1831 aus Rosenberg fortgegangen ift, 4

werden aufgefordert, sich binnen 9 Monaten und \päte-

stens im Termine

den 1. Juni 1848, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte oder in dessen Registra- tur schriftli oder persónlih zu melden und daselbst weitere Anweisung zu erwarten, widrigenfalls auf To- deserkflärung der Abwesenden, und was dem anhängig, nah Vorschrift der Gejebe erkannt werden wird.

Thorn, den 7. Juni 1847. j

Königliches Land- und Stadtgericht.

[823] Nothwendiger Verkauf. Land- und Stadtgericht zu Marienburg.

Das in der Dorfschaft Wernersdorf Nr. 1, Litt. A. des Hypothekenbuchs gelegene Grundstück des Bürger- meister Carl Friedri} Wilhelm Pudor aus Christburg, u welchem außer den Wohn- und Wirthschafts - Ge- häuden 4 Hufen 14 Morgen und 208 X Ruthen 82 X Fuß Land gehören, abgeshäßgt auf 8602 Thlr. 23 Sgr. A Pf., zufolge der nebst Hypothekenschein und Bedin- gungen im 111, Büreau einzusehenden Taxe, soll am

17, März 1848, Vormittags 14 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstätte sub- hastirt werden, i

L

[822] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 26. August 1847, Das dem Kaufmann Julius Bloch gehörige, hier an der Ede der Neanderstraße Nr. 28 und der projektirten neuen Straße von der neuen Jakobsstraße nach dem pro- jektirten Kirchplaße belegene und im Hypothekenbuche von der Louisenstadt Vol, 14. No. 899, verzeichnete Grundstück, gerichtlich abgeshägt zu 23,779 Thlr, 28 Sgr. 9 Pf., soll am 29. März 1848, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Tare und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen. ? Die dem Aufenthalte nach unbekannten Real-Gläu-

biger : :

D Kaufmann Jacob Fränkel, j

b) ua g Kaufmann Meyer, Henriette, geborene Auerbach,

oder deren Erben, werden hierdurch öffentlich vorgeladen,

[912] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 21. September 1847. Das dem Sclossermeister Joseph Samson zugehö-

rige, in der alten Jacobsstraße Nr. 135 belegene und

im neuen Hypothekenbuche von der Louisenstadt Band

12. Nr. 807. verzeichnete Grundstü, an abge-

ägt zu 17,983 Thlr. 4 Sgr, 3 Pf-, oll am 10. Mai 1848, Vormittags 11 Uhr,

an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy-

pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

[9] Bekanntmachung.

Königl. Bayerische konzessionirte pfälzische Ludwigsbahn

(Ludwigshafen -Bexba ch).

Wir laden die Herren Actisnaire ein , - die von uns am 1. Dezember l. J. auf nächsten ersten E ausgeschriebene neunte L Tes! chließend an einen der nachbenannten Herren Banquiers der Gesell- \haft, als:

in Augsburg: oh. Lor. Schaezler,

» Frankfurt a. M. : Gebrüder Goldschmidt,

h. Nic, Schmidt,

Allgemeiner

in Mannheim; W, H. Ladenburg & Söhne, » » I. W, Reinhardt, » München: Joh. Lor. Schaezler, » Neustadt a. H,: L. D.acqué, zu leisten. Speyer, den 30, Dezember 1847. Das Direktorium der Königl. Bayerischen konzessionir- ten pfälzischen Ludwigsbahn. Lamott? e

[6] Bericht

der

Seelándischen Eisfen- bahn-Gefellschaft

über die extraordinaire General-Versammlung den

29, November und 6. und 13, Dezember 1847.

Am Montage den 29, November 1847 wurde nach vorhergegangener Bekanutmachung, dem §. 22. des Sta- tuts gemäß, cine außerordentliche General-Versammlung abgehalten, welche von dem Höchsten Gerichts-Advoka- ten Bunten dirigirt wurde, Es waren 2437 Actien durch 4114 Mitglieder mit 333 Stimmen repräsentirt. Der Königliche Kommissarius , Herr Etatsrath Bang, wohnte der Versammlung bei.

Auf dieser General-Versammlung wurde vorgenommen:

1) Der Anirag der Plenar-Verwaltung wegen eines Zusaßes zu dem §. 25, des Statuts, wodurh den Actionairen der Zutritt zu den General - Versammlun- gen der Gesellschast dadurch erleichtert würde, daß die vorgeschriebene Legitimation durch Vorzeigung der Actien auf dem Haupt-Büreau der Gesellschaft in gewissen an- gegebenen Fällen auf die Beibringung eines Aitestes über die Vorzeigung der Actien bei dänischen Obrig- feiten, Konsuln und anderen Behörden beschränkt würde. Der Vorschlag wurde einstimmig angenommen, doch mit dem Hinzufügen, daß die Atteste, insofern sie vom Aus- lande sind, nicht über 3 Wochen alt, und die vom Jn- lande nicht über 8 Tage alt, beides von dem Tage, an welchem sie zur Legitimation vorgezeigt werden, an ge- rechnet, sein dürfen. j

2) Der Vor|chlag des Ausschusses wegen einer Ver- änderung des Gesellschafts-Statuts rüc{sichtlich der Or- ganisation der Verwaltung, Nachdem in dieser Veran- lassung ein Votum tes administrirenden Direktors , so wie ein Vorschlag eines anwesenden Actionairs, vorge- lesen und motivirt worden waren, und nachdem der Vorschlag des Ausschusses Gegenstand einer mehrseitigen Diskussion gewesen war, wurde es mit 232 Stimmen gegen 12 angenommen, daß man suchen solle, eine Ver- änderung der Statuten in der von dem Ausschusse ange- gebenen Nichtung zu bewirken, doch mit dem Vorbehalte daß schriftlihe an den Dirigenten eingelieferte Amende- ments, die sih dem Vorschlage des Ausschusses und der stattgefundenen Diskussion anschlössen, auf einer Conti- nuations-Versammlung, welche zum 6, Dezember ange- sezt wurde, unter Abstimmung fommen könnten.

Auf dieser Continuations-Versammlung, welche eben- falls von dem Höchsten Gerichts-Advokaten Bunyen di- rigirt und von dem Königlichen Kommissarius beige- wohnt wurde, und auf welcher 111 Actionaire , die 2428 Actien repräsentirten, mit 329 Stimmen anwe- send waren, wurde vorgenommen :

1) Der nach Konferenz mit demjenigen Actionair, wel- her auf der vorhergegangenen General - Versammlung einen selbstständigen Vorschlag gestellt, emendirte Vor- \chlag des Ausschusses zu einer Veränderung der Or- ganisation der Verwaltung in Verbindung mit den ein- gekommenen Amendements, insofern diese von einem anwesenden Actionair motivirt und beantragt wurden. Mit Ausnahme der Einstellung des Ausschusses, betref- fend einen Zusaß zum 40sten Paragraphen des Sta- tuts, welche von der Versammlung als überflüssig an- gesehen und deswegen von dem Vorsißenden zurückge- nommen tourde, und mit der Modification, daß dem vorgeschlagenen Zusaße zum 29sten Paragraphen eine von einem Actionair beantragte und von dem Ausschusse beigetretene veränderie Nedaction gegeben werde, wut- den sämmtliche Einstellungen des Ausschusses entwedsr einstimmig oder mit statutmäßiger Pluralität ange- nommen.

Danach wurde in Uebereinstimmung mit den ange- nommenen Einstellungen die Wahl von 10 Wahlmän- nern vorgenommen, welche im Verein mit dem Aus- \husse, sobald die Statut - Veränderungen allergnädigst approbirt sind, 3 Direktoren erwählen sollen , wobei die Stimmen so fielen:

Grossirer A, Hansen... A T Es actih 275 Bank-Direktor H. P. Hansen... 272. Etatsrath Salicath .................. O General-Kriegs-Commissair Wiborg... 192, General-Konsul J. Gotschalk.…........... 190, Kaänzleita b Wie T Lt 4179, Konsul e L V, t L H el 459, Assekuranz-Makler E. J. Hirdt.…... BRETA 143, Etatsrath G. Grothusen................ 121. Grossirer P. C. Knudyon................ 410.

2) Das Verlangen des Kassen - Direktors, beim Schlusse des Jahres von seinem Posten abzutreten, Nachdem der Direktor sich dazu bereitwillig erklärt hatte, in seiner Function zu verbleiben, bis die neuen Direk- toren gewählt sein würden, wurde sein Antrag, insofern die bei dem Statute vorgeschlagenen Veränderungen nicht allergnädigst approbirt werden sollten, einstimmig

bewilligt.

Anzeiger.

3) Der Vorsißende des Ausschusses theilte demnächst Erläuterungen über dasjenige, was rücksichtlich der Ver=- längerung der Eisenbahn bis jeßt vorgenommen wor- den, mit, wonach eine in dieser Beziehung von einem Actionair vorgelegte Einstellung nach einiger Diskussion von dem Proponenten zurückgenommen wurde. Die General-Versammlurg wurde darauf um 104 gehoben, nachdem eine Continuations - Versammlung zum Mon- tage den 13. Dezember bestimmt war.

Am Montage den 13. Dezember wurde die Gene- neral - Versammlung fortgeseßt. Dieselbe wurde vom Höchsten Gerichts-Advokaten Bunyen dirigirt und wohnte der Königliche Kommissarius derselben bei. 1978 Actien E von 75 Actionairen mit 252 Stimmen reprä- entirt.

1) Auf dieser Versammlung theilte der technische Di- rektor das Resultat der Rechenschaft über die Bau- Ausgaben bei der Kopenhagen - Roeskilder Bahn mit und hob die wesentlichsten Posten, in welchen die Aus- gabe den fkalfulirten Belauf überschritten hatte, hervor.

2) Jn Veranlassung des Verlangens mehrerer Actio- naire, einen detaillirten und motivirten Bericht über das allgemeine Budget der Gesellschaft zu bekommen, machte der Vorsizende des Ausschusses darauf aufmerksam, daß dies Budget nah dem Statute erst vor Ausgang des November - Monats von der Direction eingeliefert wer- den solle, und daß es auch nur wenige Tage vor Ab- haltung der General-Versammlung eingekommen sei, so daß der Ausschuß schon aus diesem Grund? das Ver- langen der Actionaire nicht erfüllen könne, wobei er be- merkte, daß es in jedem Fall unrathsam sein würde, das Budget, bevor die der Verwaltung bevorstehende Umorganisation stattgefunden hätte, festzusezen.

3) Danach theilte der Vorsißende Erläuteruugen über die Einnahme vom 4, Juli bis zum 30, September d, J. mit, indem er auf das Mißliche bei Berechnun- gen, welche auf das Resultat eines einzelnen Viertel- jahres gebaut sind, aufmerksam machte.

4) Endlich machte der Vorsizende mit Rücksicht auf das von den angeführten Actionairen gestellte Verlan- gen einer Herabseßung einiger Posten der Taxe für Gü- ter- und Viehtransport die Bemerkung, daß die Gene- ral-Versammlung nah den Statuten nicht dazu berech- tigt angesehen werden könnte, Bestimmungen, die Taxen betreffend, zu machen, da die Festseßung derselben nach dem §. 50 e. ausdrüdcklih der Plenar-Verwaltung über- tragen sei, wogegen diese nicht unterlassen würde, jeden Wink in dieser Sache zu benußen und ihre stete Auf- merksamkeit darauf hinzuwenden. Unter der danach stattgefundenen Diskussion äußerte der Königliche Kom-

‘missarius, daß er mit dem Ausschusse von der Jnkom-

petenz der General - Versammlung in der erwähnten Rücksicht ganz einig sei , worauf die Versammlung ge- hoben wurde,

Der Ausschuß der Seeländishen Eisenbahn - Gesell haft, den 21, Dezember 1847,

Citerarische Anzeigen. A allen Buchhandlungen, namentlich bei L, H old, Königsstraße 62, neben der Post, und in Oehmigke’s Buchhandlung (P. Bernhardi) ist so eben angekommen:

DJÎ .

Babel und Zion, d, i, Verwirrung und Klarheit, Knechtshaft und Freiheit, oder die wahre freie evangel. Gemeinde, Sendschreiben an alle Christen deutscher Zunge, zunächst dem Vaterlande.

Eine Neujahrsgabe v. Th. Fr. Rinewel, Pastor der evangel.-lutherischen Kirche in Danzig. (Danzig, Kabus.) Preis 10 Sgr,

[12b]

Jch beehre mich, ergebenst anzuzeigen, daß meine beiden Söhnes+ der DE bil, Carl Theodor Al- bert und Gustav Emil, welche, Ersterer seit acht, Lehterer seit fünf Jahren meine getreuen Mitarbeiter gewesen, vom heutigen Tage ab in mein hiesiges Geschäft

„Anstalt für künstliche Mineralwasser von Dr. Struve & Soltmann“

als Theilnehmer eingetreten sind, und das nun bereits fünfundzwanzig Zahre bestehende, von mir seit 1845 für meine alleinige Rechnung geführte Geschäft “unter obiger Firma mit erneuerten Kräften mit mir gemein- schaftlich sortführen werden, -

Für das meiner Anstalt bisher gütigst geschenkie Ver- trauen statte ih meinen inuigsten Dank ab und bitte, dasselbe der neuen Verbindung ungeschmälert erhalten zu wollen, Berlin, den 1. Januar 1848,

Conrad Heinrich Soltmann, Königlicher Hofrath.

[11 b]

Judem wir die Anzeige wiederholen, daß die Vorle- sungen des wissenschaftlichen Vereins am 8. Januar ihren Anfang nehmen und von da ab jeden Sonn- abend von 5 bis 6 Uhr stattfinden werden, haben wir die dringende Bitte hinzuzufügen, daß die geehrten Zu- hörer sich zeitig einfinden mögen, damit die für den Vortrag bestimmte Frist nicht mit dem langsamen An- fahren der Wagen und dem Aufsuchen der Plähe ver- loren gehe. Dem allgemeinen Wunsche gemäß, werden auch in diesem Winter, um höchst unangenehme Stö- rungen zu vermeiden, die Thüren des Saals in dem Augenblicke geschlossen werden, wo dec Redner das Ka- theter besteigt. Der Eingang zum Saal, den Logen und dem Balkon is vom Haupt-Eingange des Gebäu- des neben dem Finanz- Ministerium, der Eingang zu den Königlichen Logen und zu der Estrade von der Seite der Dorotbtendrals;

Die Geschäftsführer des wisseuschaftlichen Vereins,

[11] U Ler Lauen

J. Die Muünzen-Samnlung des weiland Forst- rathes Wächter in Hannover, desgleichen eine

AWappen-Sanmmlung und einige römische Alter- thümer, erstere stückweise, leytere im Ganzen, Die Ge- bote sind in portofreien Briefen bis zum 1, Februar d. J. bei dem Kriegs-Secretair Old ekop in Hanno- ver oder bei der Hahn schen Verlags8handlung in Lei p- zig abzugeben. Die von diesen in Empfang zu neh- menden Verzeichnisse besagen das Nähere,

[10 b]

Die verbesserten Rheumalis- mus - Ableiter von Wilh. Teyer & Co. in Breslau

haben sich in der bereits bekannten vortrefflichen Wirksamkeit bewährt und sind überall mit dem besten Erfolg angewendet worden: gegen

Rheumatismus, Gicht, Ner- venleiden, ahn - und viele andere

körperliche Schmerzen, worüber nicht allein sprechende Atteste glaubwürdiger Personen, als berühmter Dok- toren zur Einsicht vorliegen. Auch bringe die nach- stehenden neuerdings erhaltenen zwei Atteste zur öf- fentlihen Kenntniß.

Daß die Rheumatismus - Ableiter der Herren Wilh. Meyer & Co. in Breslau mir bei meh- reren rheumatishen und neuralischen Leiden gute Dienste geleistet haben, bezeuge ih mit Vergnügen,

Jhre Anwendung eignet sich vorzüglich in nervö- sen Zahn - und Gesichtsshmerzen, bei dem chroni- is schen Hüftweh (Jschiadech) in rheumatischen Leiden, f welche {hon längere Zeit gedauert haben,

Kreuznach, den 27, September 1847,

Dr. Prieger, Königl. Geheimer Sanitäts-Rath.

Die von den Herren Meyer & Co, in Breslau verbesserten Rheumatismus - Ableiter , vorzüglich die stärkere Qualität, haben sich mir gegen Kopfschmer- \zen, Ohrenzwang, leichte Grade der Schwerhörig- keit, Zahnshmerzen, Anlage zu Halsentzündungen und mehreren Uebeln, die, ohne anderweitige Com- plication , namentlich niht vom Blute oder irgend einem organischen Fehler abhängen, einen rheuma- tischen oder nervösen Charakter an sich tragen, nüß- F lih bewährt. -

Lübben, den 22. Juli 1847, L j

Dr, scher, Sanitäts - Rath.

Diese Rheumatismus-Ableiter sind mit Gebrauhs-

Anweisung à Stück 10, 15 Sgr. und ganz starke à

1 Thlr, zu haben in der Haupt-Nieder- lage bei Carl Rosa, am Neuen Markt Nr. 7,

und dessen Commandite T x bei Herrn Ed. Gallisch, Leip-

zigersiraße Rr. 69, Ede der Markgrafenstraße,

bei Herrn J. F. Lehmanr Gr. Friedrichsstraße Nr. 121,

nahe dem Oranienburger Thor,

und bei Herrn W. Schwech- ten, Lindenstraße Nr. 12. M

1 4

f E

13b Ad

Putifammerstraße Nr. 14, an der Friedrichsstraßen- Ee, sind 2 herrschaftlihe Wohnungen, erste und zweite Etage, zu Ostern zu vermiethen (gemalt, ge- |ólt und gebohnt). Näheres: beim Wirth,

d Ee dagegen sind 5pro- 6 allmáli 98% 9 Spanische Fonts haben den besseren arg, ami Fan ehauptet, und wichen Ardoin-Obligationen von 152 auf 154, % deren Coupons von 112 auf 11 % und 3proz. binnenländische von 2557 auf 24-%. Dieser Tage waren die Course indessen wieder etwas ange- nehmer, vornehmlich der leß:eren, diè 255 % erreichten z portugiesische 3proz. Obligationen wurden gestern ohne den fälligen Zinscoupon zu 233 % ver- geben. Der Geld-Zinscours hat sich, wegen des mit Anfang des Jahres gewöhnlichen Zuflusses, etwas mäßiger gestellt und sind Anleihen zu 5 242% und Prolongationsgeschäfte zu 55 % Zinsen zuleßt abgeschlossen worden,

Das Abonnement beträgt . 2 Rthlr. für { Jahr. 4 Rthlr. #5 Jahr. 8 Rthlr. - 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ; ohne Preis - Erhöhung. Bei einzelnen VKüummern wird der Bogen mit 25 Sgr. berechnet.

Allgemeine

Preußische Zeitung.

E

Alle Post- Anstalten des Jn- und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition der Allgem. Preuß. Zeitung : Behren-Straße Kr. 57. Insertions-Gebühr für den Naum einer Zeile des Alg. Anzeigers 2 Sgr.

Berlin, Freitag den 7! Januar

18458,

Inhalt.

Amtlicher Theil Sachsen, Die Fabriken in Burg, Vermächt-

Inland. Provinz niß in Stendal. E L h:

Deutsche Bundesstaaten. Königreih Sachsen. Sizung des Stadtverordneten-Kollegiums, Großherzogthum Baden. Unter- stüßung von Fabriken, Einsezung des Aussichts-Rathes in den Zuchthäusern. Großherzogthum Hessen und bei Rhein, Befinden des Großherzogs, Landgrafschaft Hessen-Homburg. Befinden des Erbprinzen. Freie Stadt Frankfurt, Der russische Gesandte von Oubril 4+. Freie Stadt Bremen, Erhebung einer Einkommen-Steuer. Verordnung wegen Erhebung eines Flaggengeldes, Anzahl der Seeschiffe.

Hesterreichishe Monarchie. Wien, Beschleunigung der Briefbe- förderung, Reformen im lombardisch - venetianishen Königreiche, Neue Eintheilung Galiziens. Vermischtes, Graßÿ. Verein gegen Luxus bei Leichenbegärcgnissen, Schreiben aus Wien. (Der Getraide- handel z die Bankerottez Befinden des Erzherzogs Stephan und des Frei- herrn von Kübe; die Herabseßung der Fahrpreise auf Eisenbahnen.)

Rußland und Polen. St. Petersburg. Der patriotische Da- men-Verein, Geschenk des Großfürsten Konstantin für die moskauer Armen. Cholera-Bericht.

Frankreich. Paris. Bericht des Herzogs von Aumale aus Algier, Die verstorbene Prinzessin Adelaide. Erklärungen über Bois le Con- te's Stellung. Michelet's Auditorium, Stärke der Majorität und der Opposition. Angeblicher Zwiespalt im Kabinet, Die Reform- Bankette. Die Adreß-Debatte. Marine-Verwaltung. Banfksta- tus, Lamartine. Schreiben aus Paris, (Die offiziellen Berichte über Abd el Kader's Ergebungz die Person des Emirz Ueberfahrt und Begleitung desselbenz die weiteren Bestimmurgen über ihn.)

Großbritanien uud Jrlaud. London. Rüstungen, Bankbe- richt. Armee in Jrland, Die Times über die Botschaft des ame- rikanischen Präsidenten, Deutsches Hospital. Schreiben aus Lon- don. (Der Hampdensche Kirchenstreitz die Botschaft des Präsidenten der Vereinigten Staaten ; das westindische Juteresse.)

Belgien, Brüssel, Neujahrs-Cour, Vermischtes.

Schweiz. Kanton Bern, Projekte in den Sonderbunds-Kantonen, Unpäßlichkeit Ochsenbein’s, Abreise der eidgenössischen Repräsentanten aus Unterwalden, Redactions-Erklärung. Kanton Schwyz. Ar- beiten der Verfassungs-Kommission. Gottesdienst,

Ftalien. Nom. Finanz-Zustand. Abreise des päpstlichen Gesandten nah Konstantinopel, Florenz. Vermischtes, Parma, Manifest des Herzogs.

Spanien. Schreiben aus Madrid, (Das neue Ministeriumz Herr Salamancaz Vermischtes.)

Türkei. Konstantinopel, Die Cholera, Bedrhan- Bei. Post- wagen zwischen Konstantinopel und Adrianopel, Beilegung des grie- chisch - türkishen Zerwürfnisses, Osman Pascha +.

Aegypten. Alexandrien, Ankunft des Gouverneurs von Jndien, Kahira. Vermischtes,

Hanvels- und Börsen - Nachrichten.

Beilage.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht : Dem JZustiz-Kommissarius Herrmann zu Brieg den Charakter als Justizrath zu verleihen. _ Sé. Hoheit ver E Wilhelm von Medcklenburg- Schwerin ist von Schwerin hier angekommen.

Uichtamtlicher Theil.

Anl and.

Provinz Sachsen. Jn den burgshen Tuch - Fabri i in den Monaten Oktober und November d J. 3490 Glü Tig verfertigt und 12754 Ctr. rohe Wolle eingeführt worden. Die Zahl der in den dortigen Fabriken aller Art beschäftigten Arbeiter beträgt: 1) in den Tuch-Fabriken 1431, und zwar 773 Männer, 547 Frauen, 4111 Kinderz 2) in den Tabacks-Fabriken 76, und zwar 29 Männer, 28 Frauen, 19 Kinder; 3) im Maschinenbau 99, und zwar 92 Männer, 4 Frau, 6 Kinder; zusammen 1606 Personen. Die Arbeiter ver- dienen täglih: in den Tuch -Fabriken die Männer 9 bis 13 Sgr die Frauen 4 bis 6 Sgr., die Kinder 24 bis 34 Sgr,; in u E p E 12 bis 15 Sgr., die Frauen 5 bis 6

gr, und die Kinder 3 bis 4 Sgr. z beim Maschine ie 40 4 15 E a e 3 bis 4 aas Das S Oie

Zu Bismark, im Kreise Stendal, hat der verstorbene iti Lehrer und Organist Schulz, laut jeliamentarisGee Bit E dasigen Stadt ein Kapital von 2000 Rthlrn. zur Formirung eines städtischen christlihen Schul - Fonds vermacht; jedo soll die noch lebende Mutter des 2c. Schulz die Zinsen bei ihren Lebzeiten davon beziehen, und. nah dem Tode jener sollen die Zinsen unter die ange- stellten drei städtischen Lehrer M a vertheilt werden, sofern ih ler das Bedürfniß herausstellen sollte, daß ein vierter Lehrer ange- stelli werden müßte, soll dieser die sämmtlichen Zinsen der dem Schul- F°nds legirten 2000 Rthlr. erhalten.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Sachsen. (D. A. Z.) Jn Leipzig fa

2, Jar die Sibung des Stabtvérorbnelena Kbilbalutid ee f weicher die drei Jahre darin wirksam gewesenen Mitglieder desselben ausschieden und das an deren Stelle auf die nächsten drei Jahre zu Stodtverordneten und Ersaßmännern neugewählte Drittheil in das Kollegium eingeführt ward. Eine Deputation des Stadtraths, für den der Stadtrath Dr. Seeburg das Wort führte, erschien deshalb ;4 der Sizung der Stadtverordneten, Die Ansprache des Dr. See- du ‘n Namen des Stadtraths erwiederte der Vorsteher der Stadt- veröfdneten, Probsteigerihts - Verwalter Werner. Das Kollegium [Gritt sodann zu der nah der Städte-Ordnung jährlich vorzunehmen- en Wahl zur Erneuerung seines Vorstandes, und es wurde der gerobsteigerihts - Verwalter Werner einstimmig abermals zum Vorste- ü und Professor Dr. Biedermann zum Vice - Vorsteher gewählt, m Morgen hatte auf dem Rathhause die feierliche Einführung und

Verpflichtung der auf Zeit neugewählten zwei Stadträthe, so wie die Entlassung der aus dem Raths-Kollegium tretenden seitherigen Mit- glieder, stattgefunden.

Großherzogthum Baden. (Schwäb. Merk.) An demselben Abend noch, an welchem die bei dem Bankhause S. von Haber und Söhne Betheiligten eine Versammlung hielten und dem- selben fürs erste eine zehntägige Frist bewilligten, haben drei der von genanntem Bankhaus unterstüßten Fabriken, nämli die Keßlersche Maschinen - Fabrik in Karlsruhe, die Spinnerei in Ettlingen und die Zucker=Fabrik in Waghäusel, in einer an das Großherzogliche Staats- Ministerium gerichteten Vorstellung die Hülfe der Regierung ange- rufen. N In der bald darauf abgehaltenen Sißung wurde beschlossen, vorläufig eine Kommission, bestehend aus einem Mitglied des Mini- steriums des Junern und der Finanzen, zur Untersuhung des Finanz= standes derselben abzuordnen. Diese Kommission war am 31. De- zember bei Keßler und geht am 2. Januar nah Ettlingen. Da es sih bei diesen Geschäften niht um Zahlungs =- Unvermögen, sondern nur um «äugenblickliche Verlegenheit handelt, so glaubt man, daß sie und mit ihnen das Haus S. von Haber und Söhne gerettet werden fönnen. Bei dem Falle dieses Hauses würden hier sehr Viele {wer betroffen, und man nennt Firmen, die mit 36, 30 und 20,000 Fl. 2c. A sein sollen, ohne die vielen Privaten, welche Verlust er- itten.

Auf die Grundlage des Gesehes über den Strafvollzug im neuen Männer = Zuchthause zu Bruchsal hat das Justiz = Ministerium eine „„Dienstordnung für das höhere und niedere Dienstpersonal“/ heraus- gegeben. Durch diese Verordnung wird auch der „Aufsichtsrath““, dessen jenes Geseß gedenkt, ins Leben gerufen. Derselbe is zusam=- mengeseßt aus einer vom Ministerium zu ernennenden Gerichtsperson, welche den Vorsiß führt und zugleich. Jnspektor der Anstalt i}, aus den Verwaltungs -, Sanitäts - und geistlihen Beamten der Anstalt U aus mehreren nicht der Staats-Verwaltung angehörenden Staats=-

ürgern.

Der Geschäftskreis dieses Aufsichts-Raths besteht darin: 1) die vor- schristsmnäßige Behaudlung der Gefangenen zu sichern und bezüglich einzel- ner Gefangenen die die Zuständigkeit des Vorstandes übersteigenden Aus- nahms-Bestimmungen , Belohnungen: und Strafen 2e. zu verfügen; 2) die Abhaltung des Kirchen- und Schuldienstes zu regeln und zu überwachen; 3) Beschwerden der Gefangenen gegen die Verwaltung. oder einzelne Ange- stellte zu untersuchenz 4) in Fällen, welche die Zuständigkeit des Vorstandes überschreiten, das Erkenntniß wegen Dienstfehler nieveèrer Diener zu geben; 5) über die Rekurse der Gefangenengegen Straf-Erkenntnisse des Vorstan- des zu entscheiden z. 6) über-Urlanbs #Gesuche sämmtkiher Beamten , mit Ausnahme des ersten Vorstehers, bis zu acht Tagen zu verfügen ; 7) vie Einkäufe und Licferungs - Akkorde: der Anstalt zu - genchmigenz 8) den Gewerbsbeirieb zu regeln ,- und- die -Arbeits- und Verkaufspreise zu bestimmenz 9) die erforderlichen Kassen-,“ Natural- und Juventarstürze vorzunehmen; 10) die Voranschläge und Búdgèts-Entwürfe der Verwaltung zu prüfen und mit Gutachten dem Justiz-Ministerium vorzulegen; 11) Ge- suche und Anträge wegen Anstellung, dienstlicher Verwendung, Beförderung und Besserstellung, beziehungsweise Entlassung aller nicht mit Staatsdiener- Eigenschaft bekleideten Diener der Anstalt, auf Antrag des ersten Vorste- hers oder Begehren des Justiz-Ministeriums, zu berathen und darüber dann an leßteres Vortrag zu erstatten; 42) die vorgeschriebenen Quartals- und Haupt-Jahresberichte zu erstattenz 13) alle vom Justiz-Ministerium vorge- legten Fragen zu begutachten, überhaupt jeden von diesem ausgehenden Auf- trag zu belctüed;

Ein solcher Aufsichtsrath is auch für das Zuchthaus in Freiburg er- nannt worden und beginnt seine Wirksamkeit mit dem 1, Januar 1848,

Großherzogthum Hessen und bei Rhein. Das Be- finden Sr, Königl. Hoheit des Großherzogs, welcher {hon vor Er- öffnung der Stände - Versammlung am 17. Dezember leidend war, vershlimmerte sih so sehr, daß an seinem 70sten Geburtstage, den 26. Dezember, und noch mehr am 30sten, sich sehr besorglihe Ge- rüchte verbreitetenz mit dem Schlusse des Jahres is jedoch einige Besserung eingetreten, Dies Unwohlsein des Großherzogs hat auch bisher die Ueberreichung der Adresse der zweiten Kammer verhindert,

Landgrafschaft Hessen-Homburg. (Fr. J.) Die am 2. Januar in Frankfurt verbreitet gewesenen Gerüchte von dem tüdt- lihen Hinscheiden des Erbprinzen haben sih nicht bestätigt, Die am 3, Januar früh aus Bonn vom Abende des 1sten d. eingelaufenen Nachrichten über den Zustand des hohen Kranken lauten sehr beruhi- gend, Das ärztlihe Bülletin von diesem Tage sagt: „Der Erb= prinz von Hessen - Homburg, Hochfürstliche Durchlaucht, hat die ver- flossene Nacht ruhig verbracht und stundenweise gut geschlafen. Auch der Verlauf des heutigen Tages war so günstig, daß er zu neuen Hoffnungen für die Wiedergenesung des Prinzen berechtigt.“

Freie Stadt Frankfurt. (Fr. J.) Am 3. Januar Mor=- gens starb in Frankfurt der Kaiserl. russische Wirkliche Geheime Rath, außerordentlihe Gesandte und bevollmächtigte Minister bei dem deut= {hen Bunde und den Kurfürstl. und Großherzogl, hessishen Höfen, Peter von Oubhril. j

Die Nachricht, daß die Großherzogl. badische Regierung den durch die Zählungs-Einstellung des Bankhauses von Haber und Söhne in ihrem ferneren Bestande gefährdeten drei größeren badischen Fabrik Etablissements mit einer ansehnlihen Summe zu Hülfe zu kommen gesonnen is (S. oben den Art. Baden), wird wohl die günstigste Rückwirkung auch hier hervorbringen. Es steht zu erwarten, daß das momentan durch die vor kurzem erfolgte Zahlungs-Einstellung einiger unserer größeren Bankhäuser gestörte Vertrauen sih bald wieder her= stellen werde.

Freie Stadt Bremen. (Hannov. Ztg.) Nachdem Se- nat und Bürgerschaft beschlossen haben, zur Bestreitung verschiedener

‘außerordentlicher Bedürfnisse des Staats eine Steuer vom jährlichen

Einkommen zu erheben, die zunächst nur zur Bezahlung der Zinsen der in den Jahren 1845 bis 1847 köntrahirten Anleihen und zu de- ren Tilgung dienen, zu anderen Staats = Ausgaben aber ohne deren jedesmaligen besonderen Beschluß nicht- verwandt werden soll, \o ist solches jeßt bekannt gemaht und wegen der dabei zu befolgenden Grundsäße und Vorschriften von dem Senate in Gemäßheit der dar- über stattgefundenen Vereinbarung zur allgemeinen Nachachtung das Nähere verordnet worden,

Am 31, Dezember is nachstehende obrigkeitliche Verordnung we- gen Erhebung eines jährlichen Flaggengeldes von den unter bremer Flagge fahrenden Seeschiffen bekannt gemacht worden :

„Der Senat bringt biermit zur öffentlichen Kunde, daß zur Bestreitung

außerordentlicher Staatsbedürfnissc die Erhebung eines jährlichen Flaggen- geldes von den unter bremischer Flagge fahrenden Seeschiffen beschlossen worden, und verordnet darüber in Gemäßheit der mit der Bürgerschaft ge- troffenen Vereinbarung: 41) Von allen unter bremischer Flagge fahrenden Seeschiffen is ohne Unterschied, ob sie im Laufe des Jahres Seereisen ge- macht haben oder nicht, eine jährliche Abgabe von 12 Groten für jede Rof- kenlast ihrer Trächtigfeit zu èntrichten. 2) Die Abgabe is in halbjähri- gen Naten um Ostern und Michaelis jeden Jahres zu entrichten und zwar für die erste Hebung nach der in den dermaligen Schiffs-Papieren an- gegebenen Lasten - Trächtigkeit und unter Vorbehalt einer späteren näheren Regulirung der letteren für die weiteren Hebungen. 3) Die Erhebung ge- schieht vom Erheber der indirekten Steuern und ist daher die Abgabe am Stempel-Comtoir nah Anleitung der von demselben an die Schiffs-Rheder einzusendenden Steuer-Zettel zu bezahlen. 4) Jm Uebrigen gelten auch für diese Abgabe die in der allgemeinen Steuer -Verordnung vom 31, Dezem- ber 1847 für die Abgaben unter den Ziffern Vil]. bis XIV, vorgeschriebe- nen allgemeinen Verfügungen,“ __ Die Anzahl der unter bremer Flagge fahrenden Seeschiffe hat sih auch im vorigen Jahre um cin Bedeutendes, sowohl hinsichtlich der Zahl derselben, als auch der Lasten, vermehrt, namentli sind mehrere größere Schiffe, darunter eines von 620 Lasten, zwet von 500 Lasten und neun von über oder eben unter 4000 Lasten hinzu- gekommen. Es fahren jeßt im Ganzen 246 Seeschiffe, welche zu- ie ca. 45,695 Lasten halten, unter bremer Flagge, darunter sind 59 volle Schiffe (Fregattschife), 58 Barkschisse, 70 Briggs, 10 Schooner-Briggs, 17 Gallioten, 7 Schooner-Gallioten, 5 Kuffs, 2 Galleas-Ever und 1 Sloop; außerdem ca. 106 Fahrzeuge auf der Unter-Weser, von welchen viele zu Fahrten nah Hamburg, England und den Häfen der Ostsee tüchtig sind. Am 1. Januar 1847 fuh- ren 227 Seeschiffe von ca. 39,325 Lasten unter bremer Flagge, woraus nah Obigem eine Vermehrung von 19 Seeschiffen mit ca. 6390 Lasten hervorgeht. Jm Bau begriffen sind außerdem noch 8 Seeschiffe. :

Oesterreichische Monarchie.

Wien , 4. Jan. (Wiener, Zeitung.) Mit dem neuen Jahre werden unsere Briefpost -= Course eine abermalige Er- weiterung und Beschleunigung erhalten. Nah Rheinpreußen, Westfalen, Belgien und Holland nämlich, wohin die Briefe bisher über Nürnberg und Frankfurt gingen, sind diese Sendungen über Berlin, mit Benutzung der nördlichen Eisenbahnen, eingeleitet worden, wobei jeßt schon eine Frist von 24 Stunden erspart wird. Jm Ein- kflange mit der russishen Regierung is ferner die Verbindung mit Odessa auf einen fünfmal in der Woche hin und zurück gehenden Postverkehr erweitert worden, so daß die Sendungen zweimal in der Woche über Brody und dreimal über Czernowiß in Galizien gehen und die Briefe schon am achten Tage ausgegeben werden können.

Jn Hinsicht der für das lombardisch=venetiauische Königreich be- vorstehenden Reformen sollen im Laufe des nächsten Jahres die hüch- sten Entschließungen siher zu erwarten sein. Der in Mailand nicht beliebte Gouverneur, Graf Spauer, wird zurückberufen und der all= gemein verehrte Präsident der österreichischen Stände, Graf Moute= cuculi, welchen man hier sehr ungern verliert, wird als sein Nach= folger designirt. Der Vice-König Erzherzog Rainer soll ausgedehn= tere Vollmachten erhalten haben. : j

Die Trennung von Galizien in Ost- und Westgalizien is defini= tiv beschlossen. Krakau wird zur zweiten Hauptstadt Galiziens mit einem eigenen Gouvernement erklärt, Dem westlichen Galizien, nän= lih dem Gouvernement von Krakau, werden neun Kreise, die von Ostgalizien getrennt werden, zugetheilt. Eben \o sieht die Robotfrage

1

für die Erbstaaten der Monarchie einer definitiven Lösung entgegen.

_ Gras, 26. Dez. Es hat sih hier ein Verein gegen den Luxus bei Leichenbegängnissen gebildet, dem gerade die reisten und ange=- schensten Personen beigetreten sind, die sich insgesammt verpflichten, bei ihrem Tode nur die niedrigste Beerdigungs =- Taxe an die Pfarr- Kasse zu entcichten, den Uebershuß aber an die städtishe Armen-Kasse zahlen zu lassen.

Aus Laibach vernimmt man, daß das Koliseum, ein riesenhaftes Gebäude, das eine Stadt im Kleinen war und zu Büällen, Versamm= lungen, Bequartierung durhmarschirender Truppen u, \, w, benußt wurde, ein Raub der Flammen geworden ist.

X Wien , 2. Jan. Jn Bezug auf zureihende Versorgung des Getraidemarktes is auf längere Zeit Aussicht vorhanden. Die Spekulanten sind nicht mehr in der Lage, ihre aufgehäuften Vorräthe länger zurüzuhalten, und der Getraidewucher scheint endli seinen Culminationspunkt erreicht zu haben, Wie sehr sich Alles zum Ver- kauf drängt, bestätigen die Fruchtz fuhren; der Wunsch zum Verkaufe ist größer, als die Nachfrage zum Einkaufe, namentlich im Großen, dies hat die Preise von allen Getraide - Gattungen rückgängig ge= macht und darauf eingewirkt, daß das Saßungs - Gewicht des Ge= bädes sich für den Monat Januar wieder erhöhte. Die zum Ver= kaufe ausgebotenen Getraide-Quantitäten sind ein Beweis, wie wenig das enorme Steigen in einer Mißärndte, sondern nur in der Ge- winnsuht der Getraidehändler auf Rehuung der Gesammt-Bevölke= rung gelegen hatte, und daß der Handel mit Früchten in leßterer Zeit nicht mehr als Handelsgeschäft, sondern wie ein Börsenspiel be= trieben wurde. Wenn nach einer solchen Speculation statt Gewinn selbst Vermögens-Verluste, Fallissements der Kornwucherer nahgewie- sen werden, so ist dies noch immer kein Ersaß für die vielen Noth= tage, welche die Mehrzahl der wenig bemittelten Bevölkerung des- wegen erleiden mußte.

Der Bankerott des Handlungshauses Haber in Karlsruhe hat den wiener Plaß bedeutend berührt, namentlih is das Haus Arn- stein und Eskeles dabei sehr betheiligt, man sagt, mit mehr als einer halben Million. Unsere ersten Banquiers, als Rothschild, Sina, Stameß Mayer 2c., haben sich gleich vereinigt, um den weiteren nach= theiligen Einwirkungen für unseren jeßt ohnedies schr gedrückten Geld=- marft zu begegnen, und \o is zu erwarten, daß, wenn nicht andere Fallissements eintreten, das nothwendige Vertrauen guf unserem