1848 / 9 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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nungen \{wanken mögen, das Eine steht fest: es ist in keinem An- aa A8 und e an den Herrn Jesus Christus, \o wirst du und dein Haus selig. „Unser Stehen im Glauben mache uns unseres Philipp des Großmüthigen würdig, der 1525 schrieb: Jh ka: eher Leib und Leben, Land und Leute lassen, denn von Gottes Wort weichen.“ „„Ein Bischof soll untadelig sein; „wir dürfen niht Auderen predigen und selbst verwerflich sein “, „zieren wir die Lehre unseres Heilaudes in allen Stücken“, das is die weitere Mahnung des Superintendeuten au seine Geistlichen z steht unser Leben mit unserem Glauben, aus dem wir predigen, in Cinklang, dann werden wir helfen am Ausbau des Reiches Gottes, und der-

einst wird uns das Wort des Heilandes beseligen, Matth. 25, 23.“

Mit diesen Wünschen, Bitten, Mahnungen endigt das Pastoral- Schreiben, und „unsere Kraft und unser Leben der Kirche, dem Herrn die Sorge für sie !“/ is einer der Schlußsäte.

Der Gymnasial- Lehrer Dr. Palmer in Darmstadt -ist au Zim- mermann's Stelle erster Hofprediger geworden uud wird die Redaction der Allg. Kircheuzeitung übernehmen.

Oesterreichische Monarchie.

Wien, 5. Jan. Jm Oesterr. Beob, liest man Nachstehen- des: „Die Allg. Ztg. vom 29, Dezember enthält folgenden Artikel von der Donau: „,„Ein Theil der bei Gelegenheit der letzten shwei- zer Wirren vertriebenen Jesuiten hat in Wien gastlihe Aufnahme und cine Zufluchtsstätte gefunden. Es kamen ihrer 42 an der Zahl ganz erschöpft und hülflos an, indem sie all’ ihr Hab und Gut zurück- zulassen und binnen dreimal 24 Stunden über die Gränze zu kommen genöthigt waren. Zu ihrem ersten Aufenthalte wurde ihnen vor- läufig der Palast der Erzherzogin Maria Anna auf dem Kahlenberge nächst Wien angewiesen. Auf dem nahe gelegenen Leopoldsberge, wo- hin vom Kahlenberge aus eine sehr aumuthige \chattige Allee führt, wer=- den sie nun in der alten halb verfallenen Karthäuser=Kirche den Gottes= dienst verschen, was für die Bewohner dieses Orts jedenfalls sehr willflommen sein wird, indem bisher in der dortigen {önen alter- thümlichen Kirhe nur an Sonn=- und Feiertagen eine Messe gelesen wurde, welche ein Geistliher von Nußdorf oder vom Kahlenberger= dörfel besorgen mußte. Von Jhrer Majestät der Kaiserin: Mutter erhielten diese ausgewiesenen Jesuiten augenblicklich 7000 Fl. C. M. mit der Bestimmung, sich in Mautern ein Kloster, Kirhe und Schule zu bauen, womit sie also angewiesen sein werden, die Erziehung und den Unterricht der Jugend zu übernehmen. Auch vom Allerhöchsten Hofe erhielten sie behufs dieses Zweckes reichliche Unterstüßungen.‘ ““

„Wir theilen obigen Artikel, an dem Alles, bis auf die Lo=- falitäten des Kahlenberges, erfunden ist, in der Absicht mit, uuse- ren Leseru einen Beweis zu liefern, welche Achtung für die Wahr- heit und vor dem Publikum gewisse Zeitungs-Korrespondenten hegen.

F Fürst Michael von Serbien ist nach St. Petersburg ab=- gereist.

Aus Tirol hat die Augsburger Postzeitung nachstehende Erklärung Siegwart Müller's zur Veröffentlihung erhalten :

„Der Unterzeichnete hat seit einer Reihe von Jahren, obwohl Ziel- scheibe von Verleumdungen ohne Zahl und ohne Maß, keine öffentliche Er- wiederung oder Rechtfertigung gegeben, Wenn er nunmehr von seinem bisherigen Stillschweigen abgeht, so wird Jedermann einen zureichenden Grund in der dermaligen Lage des Unterzeichneten, so wie in der Sache, worüber er si erflärt, finden und anerkennen müssen, Oeffentliche Blätter legten mir zur Last, eine öffentliche Kasse von Luzern verschleppt zu haben und deswegen in Domodossola angehalten worden zu sein. Es erschienen bald nachher Berichtigungen dieser Schuldlegung, jedoch alle mit mehr oder weniger Unrichtigkeiten noch vermengt, Die Thatsachen sind folgende: Am 17, Wintermonat sandte ih einen Vertrauten nah Mailand, um wo mög- lih Geld für die Bestreitung der militairischen Kosten der sieben katholischen Stände zu erhalten. Als ich am 26sten auf meiner Reise nach Brieg dort anfam, war der Vertraute ebenfalls dort eingetroffen und brachte wirklich eine Summe von 50,000 französishen Franken aus Mailand mit. Nach den damaligen Verhältnissen konnte ih auf eine längere Fortseßung des Kampfes nicht denken, sondern sah mich vielmehr selber zur Fluht aus der Schweiz genöthigt, Daher sandte ich den Vertrauten sofort nah Mailand zurück, mit dem Auftrage, von dem Eigenthümer des Geldes die weiteren Verfügungen darüber einzuholen und sie mir nah Domodossala zu senden oder zu bringen, wohin ih mittlerweile die Kasse bringen ließ, Am 30sten gelangte ich selbst nah Domodossola und hielt mich dort in einem Privathause auf, die Berichte von Mailand abwartend, Ju der Nacht vom 3ten auf den Aten, als ih in meinem Zim- mer schlief, traten mit Ungestüm ein Adjutant des Militair-Kommandanten, ein sogenannter Marechal und ein Karabiniere ins Zimmer, weckten mich auf, durchsuchten meine Papiere und Effekten, und als sie auf jene Kasse stießen, sequestrirten sie dieselbe, nahmen einen Verbal-Prozeß darüber auf, ließen ihn unterzeichnen und trugen nach einer mehr als zweistündigen Ope- ration die Kasse fort, Des anderen Tages ging ih zu dem Militair- Kommandanten und verlangte , daß die Kasse unmittelbar an den Eigen- thümer nach Mailand gesendet würde, Der Kommandant lehnte es unter Bedenklichkeits - Aeußerungen gegen die Sicherheit der Sendung in der Lombardei ab, Jch verlangte einen Paß nach Turin, er wurde mir Vormittags versprochen , Nachmittags verweigert. Jch verlangte einen Empfangschein für die Kasse, ih erhielt noch zweimali- gem Begehren zuerst einen \olhen, in welhem ich als Ei enthümer der Kasse - bezeichnet wurde, und als ic erklärte, diesen Empfangschein nicht an- nehmen zu können, weil er unrichtig wäre, einen solchen, worin ih als De- positair der Kasse bezeichnet wurde, Jch verlangte einen Paß nach Novara, um beim Gouverneur Klage führen zu können. Man verhieß ihn zuerst, verweigerte ihn dann und gab ihn zuleßt, Mit der Post verreiste ich \o- dann am 5ten d. nach Novara, wo ih Abends noch den Herrn Gouver- neur, Se, Excellenz Herrn General-Lieutenant de Sonnaz, um Audienz bat

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und sie auch unverweilt erhielt, Kaum war ih mit Herrn General von Kalbermatten, welcher die Güte haite, mich zu begleiten, in das Au- dienzzimmer eingetreten, als der Herr Gouverneur mit der wohl- wollendsten Güte sein Bedauern über die Behendlung, welche ich vom Militair - Kommandanten in Domodossola zu chen gehabt, ausdrückte und bemerkte, daß derselbe seine Befugnisse überschrit- ten, weil er nicht im Auftrage des Gouverneurs, sondern einer ausländi- scheu Behörde gehandelt habe, daß er sofort die Geldkasse werde nah No- vara bringen und mir übergeben lassen, und daß er mir den Paß nach Belieben sür Turin oder Mailand zu visiren bereit sei, Er hatte dann noch die Güte, deu Herrn General und mich auf den folgenden Tag zum Mittagessen einzuladen, Am 7ten kam die Kasse von Domodossola nach Novara, der Herr Gouverneur hatte die Zuvorkommenheit, dieselbe mir mit dem Paß, nah meinem Wansche für Mailand visirt, in meinem Logis zu übergeven und die Ausdrücke des Bedauerns über das Verfahren des Mi- litair-Kommandanten von Domodossola zu wiederholen. Am Sten verreiste ih dann von Novara nach Mailand, wo ich die Kasse dem Eigenthümer wieder überreichte, wofür der Empfangschein in meinen Händen liegt, Das ist der Sachverhalt, Das Urtheil darüber is mit demselben gegeben, Erst in Novara und Mailand und später aus öffentlichen Blät- tern vernahm ih, daß der Militair - Kommandant von Domo- dossola auf Requisition von Tessin aus gegen mich eingeschritten sei, Tessins Behörden sollen meine Verhaftung und Auslieferung begehrt haben, untcr dem Vorgeben , ih habe die eidgenössische Kasse von Luzern mitgenommen, Wer die Verhältnisse dieser Kasse wußte, wie es die tessiner Regierung wissen mußte, konnte von der Ungereimtheit dieser Beschuldigung überzeugt scin. Der Militair - Kommandant von Domo- dossola kannte allerdings jene Verhältnisse nicht, und so mochte er wohl leicht zu der Annahme kommen, eine schweizer Negierung würde nicht einer Person ein Verbrechen aufbürden , wenn sie nicht von dem Dasein desselben hinlängliche Beweise in Händen hätte. Daß die meisten öf- fentlihen Blätter die von Tessin auf den Unterzeichneten gehäufte fal- {he Anschuldigung sogleih als wahr annahmen, verbreiteten und , als sie von der Unwahrheit derselben Kenntniß erhalten hatten, nur theil- weise berichtigten , gehört zum Takte jener Blätter , wie er sih in Dar- stellung und Beurtheilung der jüngsten Ereignisse in der Schweiz alle Tage kundgiebt, Tirol, 28, Christmonat 1847, E. Siegwart Müller.“

Krakau, 5. Jan. Der Kaiserliche Hof - Commissair, Graf M. Deym, hat unterm 27, Dezember noch eine zweite Bekanntma- chung über den Gränzverkehr mit Preußen erlassen, folgenden Jn- halts: / : __ Außer den nittelst gedruckter Kundmachung vom heutigen Tage zur öffentlichen Keuntniß gebrachten, zwischen der Kaiserlich österreichischen und der Königlich preußischen Regierung in Gränzverkehrs\achen verabredeten Bestimmungen ist noch der Gränzverkehr mit Leineugarnen und roher, un- gebleichter Leinwand zwischen Oesterreich und Preußen, und zwar: I. wenn rohes leinenes Garn zum Bleichen aus Preußen uah Oesterreich oder um- gekehrt aus Oesterreih nach Preußen gebracht und nach erfolgter Bleiche im gebleichten Zustande in das Land der Herkunft wieder zurückgeführt, und wenn 11, aus Preußen auf der Gränzlinie von Leobschüß bis einschließlich Seidenberg in der Oberlausiz rohes leinenes Garn in das gegenüber be- findliche österreichishe Gebiet zum Verweben im dortigen Gränzbezirke ein- geführt und die daraus verfertigte rohe ungebleichte Leinwand nach Preußen zurückgebracht wird, gemäß der Absicht der beiderseitigen hohen Regierungen, diesen Verkehr thunlichst zu erleichtern, zum Gegenstande einer besonderen, von Sr, Majestät mittelst allerhöchster Entschließung vom 419, November d. J, genehmigten Vereinbarung zwischen denselben geworden , worüber Nachstehendes hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird: Zu 1, Es wird eine Abgaben-Erhebung gegenseitig bei der Aus- und Einfuhr, so wie bei der Wiederausfuhr und Wiedereinfuhr des ungebleichten und gebleichten Garnus, nicht stattfinden, und zu U, in Oesterreih an der bezeichneten Gränzstrecke eine Abgabe von dem über dieselbe zum Verweben gegen Wiece- derausfuhr der rohen Leinwand eingeführten Garne nicht erhoben, dagegen in Preußen der aus Oesterreich eingehenden rohen Leinwand, die schon im bestehenden Tarife bewilligte Zollfreiheit au ferner zu Theil werden, Der Genuß der vorstehenden neuen Erleichterungen des Garnverkehrs wird jedoch an die in den nachfolgenden Punkten angegebenen Vorschrif- ten gebunden: 1) Jun Oesterrei hat die zollfreie Einfuhr des rohen Garns zum Bleichen oder zum Verweben in der Regel über die mit Amtsbefugnissen von Komnmeerzial - Zollämtern ausgestatteten Gränz-Zollämter zu geschehen; doch darf sie ausnahmstveise, insoweit sich ein Bedürfniß dazu ergiebt, auch über Hülfs-Zollämter erlaubt werden, Ju Preußen wird die Einfuhr des zum Bleichen bestimmten Garns außer den Haupt-Zollämtern über alle Neben - Zollämter 1ster Klasse und ausnahms- weise nach Maßgabe eínes örtlichen Bedürfnisses auch über Neben-Zollämter 2ter Klasse gestattet, 2) Bei der Einfuhr des rohen Garns is vem Gränz- Zollamte anzumelden oder in der Waaren - Erklärung anzugeben: a) die Gattung und Menge des Garnsz b) die Bestimmung desselben mit Ort und Namen des Bleichers oder der Bleich - Anstalt, over bei der Einfuhr zum Verweben in Oesterreih mit Wohnort nnd Namen der Person im Gränz-Bezirke, an welche das Garn zum Behufe des Verwebens gelangen soll, und c) die Zeit, welhe bis zur Wiederausfuhr des gebleihten Garns oder der rohen Leinwand in Anspruch genommen wird, Zu a, ist die Bezeichnung der Gattung auch auf den Feinheitsgrad des Garns durch Angabe der Feinnummer dergestalt auszudehnen, daß bei einer Garn - Einfuhr von verschiedenen Fein - Nummern nur dic kollektive Anmeldung derselben mit Angabe der eingesührten niedersten und höchsten Feinnummern bis zu der die Nummer siebenzig nicht erreichen- den Feinheitsgränze und auch hinsichtlich der höheren Feinnummern insofern stattsinden darf, als die Feinheitsgrade um nicht mehr als 20 Feinnummern von einander abstehen, Ferner is jede vereinzelt anzumeldende Garnmenge nach der Anzahl Gebünde und Strähne und mit dem Nettogewichte anzu- geben. Von Handgespinnsten, die -im Verkehr niht nach Feinnummern klassifizirt vorkommen, genügt es, die Qualität nach den Unterabtheilungen „„grobes, mittelfeines und feines Handgespinust“ zu erklären, wobei von dem unter einer solchen Qualitäts-Bezeichnung eingeführten Garn die Anzahl Ge- bünde und Strähne sammt dem Nettogewichte gemäß der üblichen Sortirung und Verpackung shockweise gesondert und, wenn nur einzelne Gebünde und Sirähne eines Schocks eingeführt werden, mit der Angabe der mit Schoke

enthaltenen Gesammtzahl Gebünde und Strä i Eingangszoll von dem eingeführten Garn ist Les s S F e derausfuhr in der festgeseßten Art und Zeitfrist gemäß den darüber be- stehenden allgemeinen Zoll-Vorschriften sicher zu stellen, wenn die Bedín- gungen nicht eintreten, unter denen diese Sicherstellung vorschriftmäßig erlas- sen werden kann. 4) Die Frist zur Wiederausfuhr des Garns in der an- gemElen Art (entweder gebleicht oder in rohe Leinwand verwebt) soll mit Nücksicht auf die in Anspruch genommene Zeit festgeseßt werden, jedoch den Zeitraum von 6 Monaten nicht überschreiten. Würden in einzelnen Fällen besondere, näher nachzuweisende Umstände eine Verlängerung der ursprünglichen Frist erforderli machen, so darf solche unmittelbar von dem Zollamte, äber welches der Eingang stattfand, nah Maßgabe des Erfordernisses nur in dem Falle zugestanden werden, wenn die Gesammtfrist niht mehr als ein Jahr beirägt, 5) Sollte das in Oesterreich über die ad li. bezeichnete Gränzslrecke eingeführte rohe Garn eine veränderte Bestimmung in der Art erhalten, daß entweder das zum Bleichen angemeldete Garn zum Verweben oder umgekehrt das zum Verweben angemeldete Garn zum Bleichen be- stimmt würde, so muß davon dem Eintritts - Zollamte unter Vorlegung der von demselben bei der Einfuhr empfangenen Bollete behufs der Berichtigung der lezteren oder der Ausfertigung ciner neuen Bollete (binnen drei Tagen) die Anzeige gemacht werden, widrigenfalls das Zollamt bei Verspätung der- selben, wofern nicht jeder Verdacht eines unlauteren Vorganges entfällt, berechtigt ist, die angesprochene Abänderung der ursprünglichen Bollete zu verweigern. 6) Der Wiederausgang des Garns îm gebleichten Zustande oder in roher Leinwand muß innerhalb der dazu festgeseßten Frist über das nämliche Zollamt erfolgen, über welches die Einfuhr des rohen Garns stattgefunden hat, und is unter Vorlegung der damals empfangenen Einfuhrbedeckung (Bollcte oder amtliche Bezeitelung) dann bei Ausfuhr von roher Leinwand unter Beibringung eines Ausweises von der in der Garu- Einfuhrbollete für das Webegeschäft benannten Person über Längen - und Breiten-Maß und Gewicht der fraglichen Leinwand, und das nach Gattung, Feinheitssorte und Gewicht hierzu verarbeitete Garn demselben anzumelden. Von geschlichteter roher Leinwand is auch das Gewicht der Schlichte anzu- geben. 7) Das Zollamt hat die genaue Besichtigung und Vergleichung der zur Wicderausfuhr gestellten Waare mit der gemachien Anmeldung oder Ausgangs - Erklärung (Punkt 6) vorzunehmen und nur nach Maßgabe der erforderlichen Uebereinstimmung die Waare als Gegenstand der Wiederaus- fuhr amtlih zu behandeln. Da das rohe Garn auf der Bleiche einen nicht unbeträchtlichen, nah seiner Beschaffenheit verschiedenartigen Gewichts- abfall erleidet, so wird es dem Zollamte oblicgen, dics sorgfältig zu berüdsich- tigen und den auf diesen Umstand glaubwürdig basirten Gewichtsunterschied nicht zu beanstanden. Bei der Ausfuhr von geschlichteter roher Leinwand ist dem Gewichte des eingeführten rohen Garns das Gewicht der Schlichte hinzuzurechnen, Diese Einrehnung darf nie weniger als drei Prozente von dem Gewichte des Garns betragen, weshalb das Zollamt jedes niedriger angegebene Gewicht für die Schlichte auf diescn Prozentsay zu erhöhen hat. 8) Erfolgt die Wiederausfuhr des Garns entweder gebleicht oder in Gestalt roher Leinwand nicht mit einem Male, sondern zn verschiedenen Zeiten in getheilten Transporten, \o vollzieht das Zollamt die Theil-Abfer- tigung mit jedesmaliger genauer Richtigstellung der als noh nicht ausge- treten in Vornotirung bleibenden Garnmenge, womit auch die dem Expor- tanten auszuhändigende noch erforderlihe Amts-Urkunde (Bollete oder amt- liche Bezettelung) übereinstimmen muß, 9) Sollte die Wiederausfuhr des eingeführten Garns beim Ablaufe der dazu bestimmten Frist (Punkt 2 Litt, C. und 4) nicht geschehen sein oder bei der s{hließlichen Ausgangs-Abferti- gung (Punkt 6, 7 und 8) sih ein Mindergewicht an Garn in gebleichtem Zustande oder in roher Leinwand im Vergleiche zu der eingeführten Garn- menge herausstellen, so wird von dem als ausgeführt nicht nachgewiesenen Garne der Eingangszoil nach dem zur Zeit der Einfuhr gültigen Tarifsaßze erhoben. 410) Bei allem Vorkommen von Gefälls-Verkürzungen bleibt die Antvendung der bestehenden Strafgeseße durch die gegenwärtigen Bestim- mungen unberührt, 11) Die vorstehenden Bestimmungen haben in den Kaiserlich österreichishen und Königlich preußischen Staaten, insofern sie nicht bereits in Wirksamkeit sind, mit dem 1, Januar 1848 in Wirksamkeit zu treten, von welchem Zeitpunkte an die Dauer derselben bis Ende De- zember 1853 beiderseitig bindend und dann von dem Eintritte der von bei- den Regierungen vorbehaltenen Aufkündigung des Uebereinkommens abhän- gig ist. Krakau, den 27. Dezember 1847,“

X Wien, 5. Jan. Die Resultate der neuen wiener Dampf- bäckerei, welhe am 21, v, M. ihr Eröffnungsfest feierte, sind sehr befriedigend, und alle Sachverständige sprechen sich sehr günstig über die vortheilhafte Ofenconstruction, über die Vollkommenheit des Ge= bäkes und der dabei bestehenden vortrefflihen Manipulation aus. Sie vermag täglich in 2 Defen, nebst einer bedeutenden Anzahl von Luxusgebäcken, 9600 Brodte à 1 Pfd. 115 Loth zu backen. Bei der ersten Backprobe wurden in einer Stunde 172 Brodte à 1 Pfd. 115 Loth, 300 Kaisersemmeln à 4 Loth und 80 Weißbrodte à 1 Pfd. gebacken, Der Hülfsverein hat die Einleitung getroffen, daß das Brod aus dieser Dampfbäkerei an die Bedürftigen in saßungsmäßi= gen Gewichte statt 75 Kr. W. W. um 64 Kr. abgelassen werde.

Man spricht neuerdings davon, daß der staatsräthliche Referent, Hofrath Freiherr von Buol zum Gouverneur von Triest, Graf Salm aber zum Gouverneur von Mähren und Schlesien ernannt werden soll. Auch heißt es, daß der junge, hoffnungsvolle Prinz Franz Joseph, Sohn Sr. Kaiserl. Hoheit des Erzherzog Franz Karl, mit der politishen Verwaltung im Köunigreih Böhmen en Chef be= trgqut werde.

Das hier allgemein verbreitete Gerücht der lebensgefährlihe Er- kranfung des Prinzen von Salerno wird damit wiederlegt, daß der= selbe sih sehr wohl befindet, und sein Gesundheitszustand seit langer Zeit ein ganz beruhigender ift.

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Paris, 3. Jan, Das Ausgaben-Budget für 1849 beläuft sich nach dem von dem Finanz-Minister heute cingebrahten Geseh - Ent= wurfe auf 1,382,468,322 Frcs. Das Budget für das Dienstjahr 18418 betrug 1,361,581,670 Frcs. Der Finanz - Minister {äßt für

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und größte Theil dieses Dorfes zum braunschweigishen Amte Hessen ge- hört. Hat nun cinst ein Dorf Marsleben B Mad 0 en? Es ließe sich das vielleicht aus der dortigen Oertlichkeit auf- lären, Wer hat dann Recht, P, W. Behrends oder C, Abel, der sich auf den Annalista beruft? und welcher Ort hat die Ehre, den röômischen Stuhl mit einem Papste beschenkt zu haben, FaoNeri oder Morsleben im Magde- burgischen oder weiland Marsleben bei Quedlinburg? Läßt sich Abels Angabe nicht widerlegen, so hat Morsleben im Magdeburgischen mit Svid- er gar nichts zu thun, Jedenfalls dürfte Hornburg das unbestreitbarste Anrecht an Svidger wenigstens infofern haben, als dessen Vater Konrad unbezweifelt ein Herr von Hornburg gewesen is, womit jedoch keinesweges behauptet werden soll, daß er nicht auch zugleich ein Herr von Morsleben oder Marsleben gewesen oder daß sein E Soidger j Pabstorf geboren sei. Weitere Nachrichten über Svidger sollen die deutschen und sächsischen Alterthümer von Caspar Abel Th. 11. S. 191 enthalten.

Mathematischer und naturwissenschaftlicher Unter- richt in Sachsen.

Dresden, 31. Dez. (Leipz, Ztg.) Das Kultus-Ministerium hat den Uran ür den mathematischen und naturwissenschaftlihen Unterricht ín den Gelehrten-Schulen des Königreihs Sachsen“ veröffentlicht, wodurch auen das Regulativ für diese Schulen vervollständigt worden ist, Bei- den Lehrplänen liegt die Absicht zum Grunde, die mathematischen und Na- tur-Wissenschasten in den Kreis des Lehrstoffes für die gelehrte Bildung in dem Maße einzureihen, als sie zur allseitig e und praktisch mate- riellen Bildung not eid und, nach der herrschenden Zeitansicht, mit den sprachlichen und geschichtlichen Studien verträglich sind.

Der mathematische Unterricht umfaßt das Gebiet der sogenannten niederen Mathematik, nämlich în der allgemeinen Mathematik die Lehre von

den Brüchen, Proportionen, die sogenannte Buchstaben-Rechnung und Alge- bra, die Lehre von den Potenzen, Logarithmen , arithmetischen und geome- trishen Reihen, die sogenannte niedere Analysis, die Gleichungen des ersten und zweiten Grades mit einer und mehreren Unbekannten und dahin ein- shlagende Anwendungen;z in der geometrischen Wissenschaft die ebene Geo- metrie, Stereomeirie, Goniometrie, ebene (wenn mögli sphärische) Trigo- nometrie und analytische Geometrie der geraden und der Kegelschnittlinien, Nach beiderlei Richtungen der Wissenschaft hin is der Stoff in aht Abschnitte eben so vielen Semestern gemäß in dem Maße vertheilt, daß für jede wöchentlich 2, sonach im Ganzen 4 Stunden wöchentlich, in jeder Klasse von Quarta an aufwärts zu verwenden sind, daß gemäß der Einrichtung, wonach das Klas- senziel überhaupt in drei Semestern zu erreichen is, zwei Semester die vor- ezeichneten Abschnitte neu zu bearbeiten und das dritte Semester die Ab- {hnitte der zwei vorhergehenden zu wiederholen haben, so daß jeder Schüler, in welchem Semester auch er in eine höhere Klasse eintrete, ohne Nachtheil seine mathematishen Studien fortseßen und PaL. vorgelMtieybne Ziel er- reichen könne. Angefügt sind dem Lehrplane „einige besondere Bemerkun=- gen über die Methode des mathematischen Unterrichts auf Gymnasien“, welche nah der Ansicht des Verfassers durch den doppelten Zweck, Gymnastik des Geistes und Bekanntschaft mit den Wahrheiten der Elementar-Mathe- matik behufs der Anwendung bedingt wird, der durch diesen Unterricht er- reicht werden soll.

Dem Lehrplane für den naturwissenschaftlichen Unterricht gemäß, sind die Zöglinge der Gelehrtenschulen durch eiuen zwar elementaren, doch pee Unterricht in den Juhalt und Geist der Naturwissen-

haften einzuführen, Dieser Zweig der Bildung wird als nothwendig erfannt, weil ein gewisser Grad naturiwissenschaftlicher Kenntniß für Fach- studien immer weniger entbehrt werden könne, außerdem aber vermöge sei- nes Stoffes wie seiner Methode als ein eigenthümliches , höchst wichtiges, formales Bildungsmittel sich empfehle. Was die Auswahl und Vertheilung des Lehrstoffes betrifft, so ist die Naturbeschreibung auf das Progymnasium

und Gymnasium #0 verwiesen, daß die Zoologie und Botanik, jene im Winter, diese im Sommer, in Sexta und Quinta, die Mineralogie und die Dar- stellung der Lagerung der Gebirgsarten und der Umwälzungen, welche die Erdrinde erlitten hat, in Quarta zum Vortrage komme. Jn Tertia sollen Astronomie, mathematische und physische Geographie, theils beschreibend und beobachtend, theils auf die Ursachen eingehend, in Sckunda und Prima aber die Naturlchre, nämlich die mechanische Naturlehre, die Haupt egriffe der Chemie und die Lehre von den Jmponderabilien gelehrt werden. Die Un- terrichtszeit is für jede Klasse des Gymnasiums auf wöchentlich zwei Stun-

den festgescht,

Wien, 5. Jan. Jenny Luer hat sich neuerdings die Gunst des Publitims gesichert ; seit ihrem ersten Auftreten is Alles voll Theilnahme für die gefeierte Künstlerin, und das Publikum ist bedacht, dem Direktor Pokorny sich recht dankbar zu- bezeugen, indem jedes Gastspiel bei überfüll- tem Hause ungeachtet der Preiserhöhung der Pläße und Logen stattfindet. Während das Theater an der Wien immer mehr besucht ist, wird das neue Carltheater fast ganz vernachlässigt, nicht ohne Schuld des sonst sachver- ständigen Direktors, der dieses Mal sein wiener Publikum 4 beurtheilte z ein neues Theater, das in seine Bauart manche für den Be ucher lästige Gebrechen hat, muß wenigstens gute Stücke bringen, wenn die seit Jahren

ewohnten Preise für den Besuch bedeutend erhöht werden, Carls Muth- osigkeit über die verfehlte Speculation und das wenig besuchte neue Theag- terhaus bilden das Tagesgespräch aller Theaterfreunde.

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1849 den Belauf der Einnahmen auf 1,383,469,360 Fre. b Es it gâbe sih also für das ordentliche Ie ein Ueberschuß der nahmen im Betrag von 1,100,038 Fres. U Herr Thiers will angeblich bei der MeeßDekttie das N ibe: rium über die Schweizerfrage interpelliren und Hern s gegei- dern, zu erklären, welde Verpflichtungen er auberen Ze | heißt u über in diesem Punkte übernommen habe. Bes rid fern halte die werde darauf erwiedern, daß, wenn auch Englan? Pileu C Geact vier anderen Mächte gemeinschaftlich dabei interessr! 1 bor Vorkiibes und äußeren Beziehungen des Schweizerbundes 907 ] rung Je NyERE, Oran vom 25. Dezember befand

Nach einem Sthreiben aus L A , 3 9 ; Abd el Kader?s, die immer noch aus

sich nunmehr die ganze Deira 2 D A S : 5— 6000 Personta Tedek in der Nähe und E Lin Sive des Lagers von Nemours; die Dcira zählt L Br Mas 4A ves wundeter, die uun der Pflege der französischen 2 d erblossen häk: ren, Nach der Patrie soll das is fder i ) ol D en, Abd el Kader solle nah Paris gebracht werden, bevor man eine Entscheidung über dessen Reise nach Aegypten ne rbe E

Die niederländische Regierung hat S e Anzahl Artikleriestücke für eine bedeutende umme ver auft, T iese . ben sollen demnächst aus Maestricht, Nymwegen und anderen Festun= gen Hollands nah Fraukreih gebracht werden, S Nach ciner Berechnung des Secretairs des Grethandels-Bereins zu Bordeaux, Herrn Lalande, beläuft sich der gesammte Wein-Ertrag Frankreihs im Durchschnitt auf 37 Millionen Hektoliter jährlich. Das Departement der Gironde liefert dazu 2,021,000 Hektoliter, das des Herault 2,616,000, das der Nieder - Charente 2,394,000, das des Var 1,635,000, das der Charente 1,152,000 Hektoliter. Vie Aus-= fuhr französischer Weine belief sih 1845 auf 147,133,100 und 1546 auf 135,548,139 Litres. . E

Die französishen Professoren Quinet und Michelet haben die \chweizer Tagsaßung in einer Adresse „wegen Besiegung der Jesuiten“ beglückwünscht. i O

Der neue Postdienst zwischen Paris und London if seit dem 1, Januar im Gange.

Großbritan’en und Irland.

London, 3, Jan. Vorgestern, am Neujahrstage, wurden zu Windsor in der Königlichen Reitbahn an mehrere hundert arme Fa- milien Fleis, Brod, Kartoffeln, Plumpudding, nebst Kleidungsstücken und 456 Centner Kohlen vertheilt. Die Königin war mit dem gan- zen Hofe bei der Vertheilung zugegen.

Die Times giebt heute in einem Rückblick auf das vergangene Jahr eine sehr trübe Schilderung der inneren Zustände des vereinig- ten Königreichs. ¿Wohl in keinem Jahre““, heißt es darin, „war England von so großem Unglück heimgesucht, als im verflossenen, Zwölf Monate lang kämpften 4 Millionen Menschen gegen den Tod in seiner sceußlichsten Gestalt; Noth und Seuchen lockerten die Bande der Familien und spotteten der gerühmten Civilisa- tion Englands; hunderttausend Menschen mögen von ihren An- gehörigen betrauert werden, die der Hunger und die Noth aller Art hingerafft, Dazu wohl an hunderttauseud Auswan= derer, die dem Hunger und der Seuche daheim entfliehen wollten und nun in Ställen, Wäldern und Schnee, im Herzen einer neuen Welt kümierlih ihr Leben fristen. Aber nicht blos die Armen, auch die Reichen sind von den Schlägen des Schifsals hart getroffen worden und haben ihre Habe, ihre gewohnten Gesellschaftskreise, ihre liebgewordenen Beschäftigungen, das Werk ihrer täglichen Hoffnun= gen, ja sogar ihren guten Namen verloren z keine Klasse, keine Stadt, keine Gegend is nicht heimgesucht worden. Aber hüten wir uns, den Himmel anzuklagen! Wir selbst, Volk und Staatsmänner, wir einzig und allein sind die Schuldigen : selbstsüchtige und unedle Lei- denschaften, die Sorglosigkeit und Engherzigkeit unserer Staatsmän- ner, die Verachtung Valin Lebensregeln und unaufhörlicher War- nungen, das is es, wodurch Myriaden untergingen, der Handel nie- dergeschmettert, gute Namen befleckt wurden. Diese Entdeckung ist uicht shmeichelhaft, aber nüßlich; was wir in der Vergangenheit nicht vermieden, können wir wenigstens in der Zukunft vermeiden.

_Nach offizieller Aufstellung belief die Jahres-Ausgabe des Stag- tes für 1846—47 sih auf 55,583,023 Pfo. St.; davon kommen 2,817,777 Pfd. Sterling auf Verwaltung der Steuer =- Einnahmen, 28,077,987 Pfd. St. Zinsen der öffentlichen Schuld, 1,577,356 Pfd. St, sind für die Civil - Verwaltung, 1,698,865 Pfo, St. für die Rechtspflege, 350,818 für die Diplomatie. 16,864,697 Pfd. Sterl. für Heer und Flotte, geringere vermischte Ausgaben nicht gerechnet. Der Aufwand für die Schuld zerfällt in 23,667,552 Pfd. St. Zin- sen für die fundirte, 3,916,981 für Annuitäten, nebst 72,022 Pfd. Skt, für die Verwaltung des Schuldenwesens. Von den 1,582,356 Pfd. St, für die Civil - Regierung flossen 371,800 Pfd. Skt, in die Schatulle der Königin, 290,000 Pfd. St. sind Jahrgelder der Kö- nigin-Wittwe, des Königs der Belgier (die derselbe jedoch nicht für sich bezieht) und der Mitglieder des Königlichen Hauses, 26,209 Pfd, St, beträgt der Aufwand für die vice - königlihe Würde in Trland wovon der Lord - Lieutenaut 20,000 Pfo. St. als Gehalt bezog, 102,407 Pfd. Skt, machen die Unkosten des Parlaments, einsließ- lich 5000 Pfd. Stk. Gehalt des Sprechers, 520,933 Pfd. St. be- tragen die Besoldungen der sämmtlichen Civil-Beguten mit Einschluß der Besoldungen der Minister.

Eine neue indische Ueberlandpost mit Nachrichten aus Bo mbay vom 1, Dezember ist heute hier eingegangen. Lord Hardinge s nach den leßten Nachrichten in Cawnpoor, am linken Ufer des Gau- ges, angelangt, An dem gegenüberliegenden Ufer, -auf seinem eige- uen Gebiete, hat der König von Oude ein prächtiges Lager gaufge= s{lagen. Er hat dem englischen General-Gouverneur cinen feier- lichen Besuch abgestattet, der ihm manchen Rath ertheilen wird, um seine Staaten in bessere Ordnung zu bringen. Der Handel in Kalkutta is für die eingeführten Waaren günstig. Aus China tref- fen ähnliche Nachrichten ein. Jn Canton ist jeßt Alles ruhig Daselbst hatten die ungünstigen Handelsnachrichten aus England allgemeinen Schrecken und Stillstand der Geschäfte hervorgerufen In Hyderabad herrscht völlige Verwirrung. Die arabischen ‘Solda= ten plündern das Land aus. Der Nizam hat seine Hauptstadt ver- lassen und erklärt, er werde nicht eher zurüdfehren, als bis der enge lische Gesandte in die Verabschiedung des ersten Ministers gewilligt habe, mit welhem der Nizam seit lange verfeindet ist, Von RNajpu= tana is die Nachricht eingelaufen, daß Dungar Singh, der große Räuber, auf den Monate lang vergeblich Jagd gemacht, endlich durch den Lieutenant Hardcastle eingefangen wurde, der für sch und seine Truppe ein hohes Preisgeld von der britischen und der einheimischen Regierung erhalten wird.

__ Auch die mexifanish-westindische Post i gestern in Southampton mit dem Dampf-Paketboot „Severe““, nach einer Ueberfahrt von 43 Tagen, der raschesten, die je gemacht wurde, eingetroffen. Sie bringt n Nachrichten aus Mexiko und Gold und Silber aus Veracruz. u rig M die Barren an Bord, so traf ein Befehl vom General cler d A Hauptquartiere Mexiko ein, wodur alle Ausfuhr rung Zeit eva äufig abren l bis die amerikanische Regie- vielleicht E C eine Abgabe für die Ausfuhr von ungemünztem

9 990n gemünztem Gold und Silber festzuseßen, Die

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Straße von“ Mexiko !9ch Veracruz bietet ein Bild der Verwüstung und Verödung dar. So wie sih ein Feind zeigt, verlassen die Ein- wohner ihre kleinen Dörfer und laufen iu die Wälder, General Butler ist mit 8000 Mann von Veracruz aufgebrochen; dagegen siud 1500 Kranke und Verwundete von Mexiko eingetroffen. General Paterson hat zwei mexikanische Offiziere häugen lassen, welhe er an der Spihe von Guerilla-Banden gefangen genommen. Zu nicht ge- ringem Verdrusse des Generals begruben die Einwohner von Jalapa ihre unglücklichen Landsleute nachher mit großem Pompe.

S Wes

Kanton Bern. Der Regierungs = Rath trägt beim Großen Rathe, welcher sih den 10. Januar versammelt, auf Reorgauisation der Hochschule an und legt demselben einen betreffenden Geseß-Ent= wurf vor.

Kanton Luzern. Am 2. Januar fanden die Wahlen in den Stadt-Rath von Luzern statt. Gewählt wurden die Herren Felix Bal- thasar , Joh. Berchtold , Alt - Kassirer Gloggner, Julius Salzmann, Fürsprech Stoker, Fürsprech Winkler, Vital Kopp, Maurermeister Ernst uud Kaspar Hunuz, sämmtlih Liberale. Zum Präsidenten wählte man sodann Herrn Felix Balthasar, Unter den Gewählten sind drei, die an dem Freischagrenzuge betheiligt wareu.

(Basel. Ztg.) Der hiesige Nuntius hat sich klagend an den Papst gewendet wegen der Verfolgungen und Contributionen, welcher sich die siegende Partei gegen die Klöster schuldig mache, und hat demselben als Belege einige radifale Zeitungen, unter guderen cinige Nummern der Berner Zeitung, übersan. t.

Kanton Uri. Wie cine urner Korrespondenz im Schwyz. Volfsbl., \#o beklagt sich in gleiher Weise auch eine solche in der N. Zuger=-Z. vom 1. Januar über die längere Fortdauer der Occupation. „Was läßt sih hoffen“/, sagt der Korrespondent, „wenn man nicht ansteht, unbestrittenes Eigenthum uns abzuverlangen und im Falle man es nicht freiwillig gäbe, selbstmächtig wegzunehmen?!

erscholl.

Juden.

Volke.

lesen.)

Dieses beweist die von unserer Regierung dem Brigadier gemachte Schenkung der Aargauer - Haubitze, worauf derselbe ziemlich lakonisch erwiederte, dieses Geschenk freue ihn, indem dadurch Mißhelligkeiten vorgebeugt werde, die hätten eintreten können, wenn er aus sich die Haubiße hätte wegführen müssen.“

Kanton Schwyz. Der Bischof von Chur hat an die Geist- iichfeit des Kantons Schwyz ein Rundschreiben erlassen, in welchem er dem gesammten Klerus dringend empsfichlt, bei den gegenwärtigen Begeguijsen in Wort uud Handlung klug und behutsam zu scin, sich fern von jeder Politik zu halten und \ich in keine Welthändel zu mischen, wofern Gerechtigkeit und Seelenheil nicht in Gefahr \{chwe- ben. „Nie und nirgends“, sagt er, „werde die heilige Stätte des Wortes Gottes zum politischen Kampfplaiz erniedrigt oder, um poli= tische Meinungen auszukramen, mißbraucht. Wenn aber die Welt- Politik des Tages ins Gebiet derx katholischen Religion hinüberstreifen oder Cingriffe in die Rechtsame der Kirche sih erlauben wollte, dann fordert Beruf, Eid und Amtspflicht von uns, mit Wort und That, mit Gut und Blut dafür einzustehen.““

Kanton St. Gallen. (Thurg. Ztg.) In der Sihung vom 29. Dezember genchmigte der Große Rath die Amtsverwaltung des Kleinen Rathes und die Staatsrechnungen von 1846, Zur Dek= kung des in Folge des Verlustes aus den Getraide-Anfäufen und der Kosten des jüngsten Feldzuges entstehenden finanziellen Ausfalles \chlug die Budget-Kommission statt der vom Kleinen Rathe beantrag- ten Heimzahlung von 40,000 Fl. Auleihen eine solhe von 90,000 Fl. vor, damit man möglichst bald reineu Tisch habe. Dieser Autrag wurde genehmigt, und es wird daher vermuthlich im Jahr 1848 zu der üblichen Vermögenssteuer zu 1 per Mille noch 7 per Mille kommen, wodurch das Defizit von 92,000 Fl. (Ausgabe 410,000 Fl. , Einnahme 322,000 Fl, die Vermögenssteuer nicht inbegriffen) gedeckt werden wird. Behufs Tilgung der lauseuden Bedürfnisse bis zum Eingange der Vermögenssteuer wird dem Kleinen Rathe Vollmacht zur Erhe- bung eines Anlehens von 50,000 Fl. gegeben. Am Ende ward mit 68 gegen 62 Stimmen beschlossen, die Maßnahmen des Kleinen Rathes hinsihtlih der Truppen - Aufgebote zur Aufrechthaltung dei Brdnung im Kanton zu genehmigen und mit 69 gegen 47 Stimmen Dieselben zu verdanken, Noch wurde von der Gesandtschaft Bericht über die Verhandlungen der Tagsaßung seit Oktober erstattet und auch dieser Bericht mit großer Majorität verdankt.

Kanton TVallis. Die Reden der eidgenössischen Repräsen- tanten bei Eröffnung des Großen Rathes (zwei in französischer, eine von Dr. Frei aus Basellandschaft in deutscher Sprache) werden auf ein Dekret desselben gedruckt und in den Gemeinden publizirt und vertheilt.

Der provisorischen Regierung soll „das Eintreiben der von Cor= porationen und Privaten geforderten Baarschaft viel zu hafen ge ben“, und während der ehemalige Tagsaßungs-=Gesandte, Adrian von Courten, dieser gemeldet habe, daß er sein und seines verstorbenen Baters Kontingent vou 2009 Fr. zur einen Hälfte seibst soglei, zur anderen binnen 14 Tagen verabfolgen lassen werde, soll das Kloster St, Bernhard auf seiner Weigerung beharren.

Italten

Nom, 28, Dez. (N. K) Vorigen Sonnabend Nachmittags gegen 2 Uhr wurde Herr F. Paradisi im Café S. Luigi de* Fran- cesi dur vier Sbirren unter Vorzeigung eines schriftlichen Verhasts= befehls vom Governo verhaftet und nach dem Kastell St. Angelo gebraht. Er war indeß mit diesem ihm bevorstehenden Ereigniß be- reits aht Tage früher bekaunt und hatte deshalb einem Freunde den Auftrag ertheilt, sih sogleih nah seiner Arrestation sämmtlicher, in einem bestimmten Fache seines Secretairs verwahrter und zum Be- weise seiner Anklagen nothwendiger Papiere zu bemächtigen und sel- bige bis auf weitere Ordre zu verwahren. Gegen Paradisi ist be- kanntlih wegen seiner vffentlihen Anschuldigungen wider den Zürsten Torlonia von diesem eine Kalumuienklage eingeleitet worden. So unerheblich au dieser Vorfall in Bezug auf den einmal eingeleiteten Gang der Untersuchungssache selbs is, cinen um #o gewaltigeren Eindruck hat derselbe auf das Publikum gemacht, und zwar um so mehr, als die Verhaftung uiht durch die Guardia civica, deren Mitglied Paradisi ist, sondern durch Sbirren erfolgte. Dies hat in- deß niht den mindesten Einfluß auf die Sr. Heiligkeit bezeigte Ver= ehrungz man beklagt vielmehr allgemein den edlen Fürsten, der durch seine Umgebung getäuscht und zu Schritten veranlaßt werde, die mit seinen reinen Absichten in Widerspruh seien. Man faßte daher ein- stimmig den Entschluß, Sr. Heiligkeit die Wünsche des Volkes durch den beliebten Volksmann Ciceruacchio vortragen zu lassen und ihn um Abhülfe zu bitten. Gestern Abend, am Namenstag Sr. Heilig- feit , sammelte ih unter einer Menge von Fahnen und Standar- ten eine gewaltige Volks3masse mit Fackeln auf dem Volksplaße und zog uuter Militair - Musik gegen sieben Uhr während eines furchtbaren Gewitters und herabströmenden Regens nah dem Monte Cavallo, Auf das tausendstimmige Evviva erschien alsbald der verehrte Papst auf dem Balkon und wurde mit unermeßlichem

| | | |

Volleing. Amst. Roît. Arnh. Utr. Berl. Anhb.A. do. Prior. Berl, Hamb,

do. Prior. |/

Berl. Stett. Bonn-Cöln, Bresl. Freib, do. Prior. Chem, Risa.

Cöln. Mind. |

do. Prior. |‘

Cöth, Bernb, Ce. Ob, Sch. Dresd. Görl. Düss. Elberf. do, Prior. Gloggnitz. Hmb. Bergd,. Kiel-Alt. Lpz. Dresd. Löb. Zittau, Magd. Halb. Magd. Leipz.

do. Prior.

N. Sch]. Mk. |f

do. Prior. do. Prior. do. I. Ser. Nrdb. K. Fd, O. Schl. Lt. A do. Prior.

fominisse 2c.

Jubel begrüßt. Faun 7 vollendet, als der tausend- und abertausendstimmige Ruf „Paradisi“ Zugleich ging Ciceruachio mit einigen Anderen aus dem Zuge hinauf in den Palast zu Sr. Heiligkeit und bat um folgende zugleich schriftlich überreihte Punkte: „Wünsche des römischen Vol= fes, welhe man Pius IX., dem Vater des Vaterlandes, dur den Bürger Ciceruachio am 7. Dezember auf privatem Wege hat zue kommen lassen: Freiheit der Presse. Entfernung der Jesuiten. Bür= ger-Bewaffnung. R Geseßgebung mit nüßlichen und unparteüshen Geseßen. Oeffentliz her Unterricht. Abschaffung des Monopols. Belebung des Handels. Korrespondenzen. Oeffentlichkeit der Verhandlungen der Staats-Konsulta. rung einiger Aemter. Armen = Asygle. mano. Bessere Ordnung in der Miliz. lichen Freiheit. munterung der Marine. Abschaffung des Lotto, 24 ín Civita Castellana eingesperrten Uberalen.

sormen in der todten Hand. ; tionen -das aufzulegen, was sie Pius IX. \{huldig sind, nämlich Lebe und Hochachtung. ähnliche Worte waren zugleich auf zwei vorangetragenen Fahnen zu

Neapel, 25. Dez. 22. und 23. Dezember i voll von Königlichen Dekreten, Ernennun= gen, Beförderungen, Entlassungen und Abseßungen. Sie betreffen die verschiedenen Gerichtshöfe, die Corte Suprema di Giustizia zu Nea- pel, die Gran Corte Civile der verschiedenen Provinzen, besonders aber die Gran Corte de’Conti. stici publizirt die Anordnung von täglichen Kirhengebeten für die be- vorstehende Niederkunft der Königin.

Er ertheilte den Segen, kaum aber war dieser

Eiseubahnen. Beseitigung der Polizei - Willkür, Polgtehuishe Schule. Aufmunterung der Künste. Jtalienischer Bund. Emancipation der Reform und Garantie der Post= Volkswirthschaftlihe Schulen. Bürger - Artillerie. Sákulagrisi= Kleinkinder - Bewahranstalten. Reform der Belebung der Judustrie. Kolonieen im Agro Ro=- *rdnung Gewährleistung der persön- Vrganisirung der Reserve der Bürgergarde. Auf- Amnestie für die Vertrauen zum

Zügelung der unablässigen Willkür. Abschaffung der Fidei- (in den hohen adeligen und fürstlichen Häusern). Re-

Den Priestern und religiösen Corpora-

Abschaffung der Kammerpachte.“ (Alle diese und

(A U) Die Staats=Zeitung vom

Das Ministerium der Affari ecclesia-

Von gestern und heute be-

sürchteten und vorausgemeldeten Unruhen hat man in Folge der ener- gischen Maßregeln der Regierung nichts wahrgenommen.

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt.

Total - Einnahme 1847 : Mehr - Einnahme gegen das Jahr

1846,

Berlin-Anhaltische Eisenbahn.

Im Monat Dezember c. betrug die Einnahme auf der Berlin- An- haltischen Eisenbahn :

aus dem Personcn - Verkehr circa...

aus dem Güter-Verkchr “E c O

22,550 Rthlr.

97

C E L-L Summa circa... 50,310 Rthlr. Einnahme bis ulto November c. 690,804 -

771,114 Rur. 56,980 Rihlr

Niederschlesisch - Märkische Eisenbahn, Die Fregueaz auf der Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahn betrug in der Woche vom 26. Dezember 1847 bis incl, 1. Januar 1848 9256 Persunen und 20,637 Rihlr. 5 Sgr. 3 Pf. Gesammt-Einnahme für Per- sonen-, Güter- und Vieh - Transport etc., vorbehaltlich späterer Fest- setzung durch die Kontrolle.

Handels- und Börsen-Nachrichten. Berlin, den S. Januar 1S48.

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Eisenbahn - Actien.

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do.v.St. gar. | fas Sächs. Bayr. dis Sag.-Glog.

eite do. Prior. |“ do. do, St.-Vohw.

Thüringer. Whb.(C.O.) _— 1021 6. 677 B.

Quit.Bog. | 2

112 6. a 4%

—- Aach. Mastr. |: 1175 G. excl. Dir. Berg. Mrk.

Berl. Anh. B. |47

Bexb. Ludw. S7L. ba: 941 6.

Brieg-Neiss. Thür. Y. 102 6 Magd. Witt. |5 1003, bz, Mecklenb.

t Nrdb. F. W. [7 Rh. St. Pr. Starg. Pos. |70/82 bz. u. G. (Schluss der Börse 3 Uhr.)

t . Á . . N e . 4 Es hat sich an heutiger Börse wenig in den Coursen geändert 4

die Stimmung anfangs animirter als zuletzt.

London

3 IV echsel - Course.

Brief. | Geld. 250 FL Kurz 144; 1441 250 F1. 2 Mit. 143% | 143 Es 1525 | 152

2 Mi. 1513 | 1514 3 Mt. 6 2756 273 2 Mi. 815

egn L 0 S A Co E00 022 0:0:0 CEMEA 2 L 102: 1027

Augsburg Breslan

Leipzig in Courant im 14 Thlr. Fuss. . Frankfurt a. M. südd. W. „.....-...- 100 F1. 2 Mé. 57 6 157

Petersburg

z 2 Mt. | 102% 100 Tblr. 2 Mit. 295 ot

Tags - : 100 Thlr. 2 Mt. 99 s

100 SRbI, | 3 Wochen | 1085 1087