1848 / 13 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

eni D T A L rad A MCA A. - T R P E

Seitdem Eisenbahnen gebaut werden, hat sich für die Verwendung des Geldes eine neue Aera entstanden. Bis zu dieser Zeit, und namentlich bis zu dem Zeitpunkt, wo die Judustrie ihre Schleasen öffnete, war die aeg der verleihbaren Kapitalien höchst beschränkt; meistens brachte man gro tj men an die Börse und suchte solche Papiere zu kaufen, die den höchst mög- baaren Gelde Hierzu gaben die ausländischen Effekten die best i Gelegenheit, und ohne besondere Bedenklichkeiten sahen wir auf diese Weise unsere Kapitalien aus unserem Lande nah dem Auslande wandern. fremden Fonds wurden hier, unser Geld aber dort einheimisch. fein besorglicher Grund vorhanden, diesen Zustand zu ändern, da es immer 1 Hypotheken, Pfandbric- So war also zu dieser und fand man häufig, namentlih aber nach dem Beginn der Eisenbahn-Bauten, “4 Summen baaren Geldes bei den Ackerbautreibenden müßig liegen. Wir kommen nothwendig auf jenen Zeitabschnitt zurück, wo sich das baare Geld aus allen Provinzen zu stehenden und gleichzeitig gut Zins tragenden Mit dem einen Worte „Eisenbahnen“ is Je Wer vermag es in Abrede zu stellen, daß die Neigung zur Betheiligung bei Cisenbahn-Unternehmungen eine allgemeine, t vel

lihsten Zins abwarfen.

noch verleihbare Kapitalien genug gab, um solche in H fen und anderen inländischen Fonds anzulegen. Zeit der Verbrauch des Geldes äußerst beschräukt ,

Kapitalien gestaltei. über gesagt. tete war. So viel Gegner auch auftraten

1843 deutlich genug, überzähligen Betheiliger fand. gung zu,

deres Mittel, und sezte endlich auch die Geldmänner in Bewegung. weiter allbekannte es niht auch

die Unternehmungen selbst Gefahr liefen,

„als den Grundpfeiler derselben betrachten,

Nachdem wir auseinandergeseßt, welchen neuen Weg die Verwendung des Geldes eingeschlagen hat, kommen wir zu der wichtigen Frage, ob die- selbe eine nüßliche gewesen? Wir glauben am Schluß des Jahres be- reits ein richtiges Urtheil darüber fällen zu können und wollen näher guf

die Sache eingehen.

Wer möchte wohl an der Bejahung unserer Fragestellung zweifeln ! Wie können die eigenen Mittel wohl besser verbraueht werden, als Alles, e Ea a S was Jahrhunderte lang werthlos gelegen, werthvoll zu machen, Sind nicht ganz werthlose oder doh nur wenig produzirende Landesstriche angekauft ? Sind nicht dur die Benußung des Holzes ganze Wälder vertverthet wor- zu Gelde gemacht? Jst nicht überhaupt Alles, was unser Land nur irgend zum Bau von Eisen- nun Schluß, haben wir nicht durch alle diese neu entstaudenen Werthe ein unglaub- lich großes Kapital plözlih zinsbar und gleichzeitig circulationsfähig ge- Noch auf eins müssen wir aufmerksam machen, nämlich auf die Verwerthung der Menschenkräfte, wenn sich auch hieran Betrachtungen Wir glauben nämlich, hierin zuerst die Ursachen der im Preise steigenden Lebensmittel, dann aber

den? Haben wir nicht bedeutende Kohlengruben

bahnen produziren konnte, verwerthet worden? Und

macht ? knüpfen, welche uns manche Schattenseiten zeigen,

auch die Verminderung der Productionen zu erblicken.

Nachdem wir die Nüylichkeit in der Verwendung unserer Geldmittel angeführten Umstände nachgewiesen haben, gehen wir zu der Frage über: Hat sich das National-Vermögen vergrößert oder Gerade über diesen Punlt finden wir im

durch die

vermindert? Leben die verschiedenartigsten Ansichten.

Wir aber wollen und können mit vollem Bewußtsein und gewiß mit

meistentheils übereinstimmender Ansicht es aussprechen :

t ) wir wollen hier nicht unter- suchen, ob mit Recht oder mit Unrecht so zeigte es sich do im Jahre daß jedes neu fonzessionirte Unternehmen sofort ihre Man schrieb damals der Agiotage diese Nei- denn das rapide Steigen der Course und die dadurch allseitig entstandene Aussicht zum raschen Gewinn förderte mehr, als irgend ein an- das Gelingen so großartiger Unternehmungen. Diese Agio- tage hatte alle Klassen ergriffen z der Loctvogel flog durch ganz Deutschland

Thatsachen berührenz nichts is so gut, als daß seine Schattenseiten hätte, uud so I! auch hierbei, Die Agiotage haite eine solche Ausdehnung gewonnen, daß zu Stande gebracht zu werden; sie wurde indeß durch das Geseß vom Maîí 1844 nicht allein beshwichtigt, jondern erlitt einen so nachhaltigen Schaden, daß manche bereits gereiften Projekte aufgegeben werden mußten, So weit indeß ging man do nicht zurück, daß man ganz von Betheiligungen abstandz die meijiet J den noh über Pari, und manche Projekte kamen daher auch noch n Mus- führung. Wir führen hierbei z. B, die Kölu - Minden - Thüringer Verbin- dungsbahn an, deren Jnterimsscheine mit einem Agio von pCt, bezahlt wurden, während jeßt ein großer Theil der damaligen Actionaire mit der Einzahlung der zweiten Rate von 10 pCt, zurückgeblieben ist. | waren wir auf dem Punkt, wo die Agiotage ihr Ziel, und wenn auch nicht absichtlich, do zufällig und willenlos den Zweck erreicht hatte, das Eisen- bahnnez nicht allein in Preußen, sondern auch in vielen benachbarten Läân- dern befördert zu haben. Ohne diese giotage dürfte man schwerlich in sto furzer Zeit so weit gekommen sein. Wir können daher auch in den Lân- dern, two Eisenbahnen durch Privat-Betheiligungen gebaut werden, die Börse

was kein Geld war, i

e Sum- e ten

Die

in den Staaten, die, Es schien i

in den Provinzen

herbeigeführt zu haben.

enug hier-

weit verbrei-

nüßlich zu verwenden.

Wir wollea nicht

geschah es denn | Beispiel geliefert hat,

Actien stan- lionen baarcs Geld 15 Millionen

Nun aber

wendet werden. Bank nicht vorgreifen

und samkeit dieses Justituts an, ber 1847 aber bereits bis ca, 32%

die nach

# Breslau, 10, Jan,

endlih zum | gelber 65, 72 bis 80 Sgr.

85pfd. wurde a 58 Sgr. verkauft.

verkauft. Hafer 26, 28 bis 302 Sgr.

bedingen.

gewöhnlichen chäft kam erst in Gang, sunkenen Preise entschlossen. geführt.

Sekanntmaczungen.

[23 b] E L T

Unter Hinweisung auf die den Stralsundischen Zei- tungen in extenso inserirten Ladungen vom heutigen Tage werden Alle und Jede, welche an die BVerlassen-

ast des verstorbenen Gutsbesißers Andreas Franz Gustas Rassow, insbesondere an das dazu gehörende, auf Rügen belegene Gut Pazig c. p. rechtsbegründete orderungen und Ansprüche erheben und geltend ma- chen zu fönnen vermeinen, zu deren Anmeldung und Beglaubigung in einem der folgenden Termine: am 20. Januar, 19, Februar, 7. März k. J., Morgens 10 Uhr, vor dem Königl. Hofgericht, bei Ver- meidung der am 29, März k. J. zu erkennenden Prä- flusion hiermit aufgefordert,

„Datum Greifswald, den 18, Dezember 1847, Königl, Preuß, Hofgericht von Pommern und Rügen, (L. S) ve Klok

Nothwendiger Verkauf, Stadtgericht zu Berlin, den 21, ui 1847. Das dem Particulier Car( Ludwig Greiert gehörige, hierselbst an der Ee der Charlotten - und Besselstraße, und zwar Charlottenstraße Nr, 99 und Besselstraße Nr, 19 belegene, im Hypothetenbuche von der Friedrichs- stadt Vol, 25. Nr, 1794, verzeichnete Grundstü, ge- richtlih abgeschäßt zu 32,749 Ulr, 22 Sgr. 9 Pf., soll

am 3, März 1848, Vormittags 4141 Ubx an der Gerichtsstelle subhastirt werden," Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Der dem Aufenthalt nah unbekannte Eigenthümer Carl Ludwig Greiert resp. dessen Erben werden hier- durch öffentlich vorgeladen,

[1123 b] P r O0 Cc I a Im a,

Alle diejenigen, welche an den Gastwirth Matthaci hierselbst und dessen Vermögen, in specie an das dazu gehörige, am Fischmarkte hierselbst sub Nr, 28 belegene, von dem 2c, Ma ithaei zur freiwilligen Subhastation gestellte Gasthaus c. pert. aus irgend einem Rechts- grunde Ansprüche und Forderungen zu machen haben, werden hiermit geladen, solche in einem der auf den 17ten ffi. Mis. und den 11. und 25, Ja-

nuar kft, Js., jedesmal Morgens 10 Uhr, angeseßten Liquidations-Termine vor dem Stadtgericht hierselbst gehörig anzumelden und zu verifiziren, widri- genfalls sie damit durch die in term. den 8, Februar kft, Js, gleichfalls Morgens 10 Uhr, zu erlassende De cla entenz werden ausgeschlossen und abgewie- en werden. z Auswärtigen Kreditoren wird zugleich aufgegeben,

[758]

ordnungsmäßig procuratores ad Acta zut bestellen, sub praejudicio, daß die nicht vertretenen Kreditoren bei den etwa vorfallenden Verhandlungen nicht werden zu- gezogen, vielmehr an die Beschlußnahme der Mehrheit der anwesenden oder vertretenen Kreditoren werden ge- bunden werden. i Datum Greifswald, den 23, November 1847, Direïtor und Assessores des Stadtgerichts, (5) Dr, Teßmann.

[1124 b] Publi du n Das dem Gastwirth Matthaei gehörige, am Fisch- markt sub Nr. 28 hierselbst belegene Gasthaus c. p., in welchem seit einer langen Reihe vou Jahren die Gastwirthschaft mit Erfolg betrieben worden, soll im Wege der freiwilligen Subhastation zum Verkaufs-Auf- bot gebracht werden, Zu solchem Zwecke sind Licita- tions-Termine auf De Lon L Me, Uno dent 11, Und 25, Januar kft, Js, jedesmal Morgens 10 Uhr, angeseßt, zu welchem Kaufliebhaber vor dem Stadtge- richt sich einzufinden hiermit eingeladen werden, Datum Greifswald, den 23, November 1847. Direktor und Assessores des Stadtgerichts. (1D) Dr. Teßmann.

(5 Ruhrort - Crefeld - Kreis Glad- bacher Eisenbahn - Gesellschaft.

Die Lieferung von 11,150 Centner 110 Pfd. Preuß.) Eisenbahn -Schie- nen soll denjenigen Unternehmern über- trageu werden, welche die annehmbarsten E Anerbietungen im Wege der Submission

e ———SZeabgeben.

Die Lieferungs - Bedingungen egen in unserem reau hierselbst, Kronprinzenstraße Nr, 1603 (13), zur Einsicht ofen und- können Auswärtigen auf portofreie Anfragen auch von hier aus mitgetheilt werden,

Unternehmungslustige werden demnach eingeladen, ihre schriftlichen Preisforderungen mit der äußeren Auf- chrift „Submission auf die Lieferung von Eisenbahn- Schienen“ spätestens bis den 31, Januar k, J, Mor- gens 9 Uhr, uns einzusenden.

Die Eröffnung der Submissionen erfolgt an dem vor- bezeichneten Tage, Morgens 10 Uhr, in Gegenwart der hierzu sich etwa einfindenden Submittenten, welche sämmtlich noch 14 Tage nach der Eröffnung der Sub- missionen an ihre Offerten gebunden bleiben,

Crefeld, den 29, Dezember 1847,

Due Otkéction

î

L liz Zl

Rothe Kleesaat, in feiner W

emeine

66

Das National-Vermö en hat sich bede

ten rascher circulationsfähig zu machen,

nur die mehr geschaffenen 5 Millionen, so lionen als neu cirkulirend betrachten ; früher den Zweck zur Ausleihung gehabt , Wir wollen dem uns

zu erwartenden nicht

Spiritus loco 11{— 114 Rthlr. be

verringert, und die Stimmung für den Arti Nüböl loco 117 Rihlr. Br., 115 Nthlr, Geld, Die Zufuhr von Weizen und Roggen war heute bedeutend, das Ge- nachdem sich die Jnhaber zur Aunahme der ge- Bon Gerste und Hafer war nur wenig zu-

r

d

en Leitung unserer preußischen Bank sagen, Denn in E ¡t von dem hohen Chef dieses Instituts wohl sofort die Dringlichkeit erkannt worden, die vorhandenen Mittel nach alle L Es is nicht genug, B Werth besteht darin, sie auch rechtzeitig nüglih zu v 1 ger und schwieriger aber bleibt die Aufgabe einer Bank, in Zeiten der Noth allen Klassen hinreichende Unterstüßung gewähren zu können und damit doch wieder so haushälterish umzugehen. daß sie nicht durch ihren Wirkungskreis einzuschränken genöthigt ist. | d:un die neue Einrichtung der Bauk im reich wirksam begrüßen und uns überzeugen f

, Geld geworden, werthloser Gegenstände ist Geld, Geld Werth besteht der National-Reichihum, ?, sondern in den zu einem W Gegenständen nimmi So ist es in England und so

utend vergrößertz die Verwerthung is Werth und im Nicht eiwa im erth produzir- as National-Vermögen zu, gestalten sich auch die Dinge y wie der unsrige, vou Jahr zu Jahr

durch innere Kraft gehoben werden. fal

__ Es ist nun freilich durch die Vermehrung der stchenden Kapitalien, und besonders im rorigen Jahre, ein Mangel an verleihbarem Gelde bei uns fühlbar geworden; doch is demselben dur die neue Bank-Einrichtung ab- eholfeu, und wir sind jegt {on auf den Standpuukt gelangt, den Geld- Anforderungen genügen zu können, ohne eine Erhöhung des Diskonto's

Wenn wir bereits früher einen großen Werth auf die allgemein weise Verwendung unserer Geldmittel gelegt haben, wenn wir hieraus ganz besonders die günstige Erhaltung unserer Geldverhältnisse abzuleiten berech- tigt waren, so dürfen wir auch ganz dasselbe von der weisen und vorsichti-

Denn inmitten der auswär-

vorig öónnen, den Diskontosaß im Au zuseßen, während derselbe von diesem Zeitpunkt delspläßen so bedeutend gestiegen ift,

Wir geben nicht zu, daß die Emission v werth schaft und würden uns auch niemals fi gesprochen habenz es wird aber Jedermann d haften Summe baaren Geldes billigen,

1 n Seiten hin aarmiitel zu besißen, der erwenden; noch wichti-

Zins - Erhöhung

So haben auch wir en Jahre als seegens-

on Papiergeld einen Kapital- ir Zettel-Banken günstig aus- as Zusammenlegen einer nam-

um solches durch Emission von No- Pat unsere Bank für 10 Mil-

Banknoten emittirt, so können wir nicht ndern müssen die ganzen 15 Mil-

fcinenfalls haben die 10 Millionen

ein

wozu sie hauptsächlich jet ver- Jahresbericht unserer B 1 auf weitere Zahlen sühren jedo zur Bekräftigung unserer Ansicht von der wo f daß dasselbe nah Abschluß Mai 1846 Wechsel und Fonds bis ca,

lassen,

hlthätigen Wirk- der Bilance im

19 Millionen, im Monat Novem-

Gerste, nur in besten Qualitäten beliebt,

Noggen 53, 572 bis 62 Sgr., leßterer Prei

wenigen

her achsen sein wird, (Schluß folgt.)

Handels - und Börsen - Nachrichten.

b Millionen beliehen hat. Hieraus ergiebt sich am besten die wohlthätige Einwirkung der neuen Bank-Einrichtun allen Richtunzen hin si verbreitende w waltung des Jnstituts, welches, so fortschreitend , in ciner nie geglaubten Größe herangew

L Unrichtung und eise und sorgfältige Ver- Jahren bis zu

Weizen, weißer 68, 75 bis 822 Sgr.,

s nur ausnahmsweise,

wurde à 44, 49 bis 54 Sgr,

aare gesucht, würde 115 115; Rihlr,

zahlt, die Kauflust hat sich sehr fel ist flau.

[24 b]

i, wie sie das glänzende gust schon bis 4 % herab- ab an allen übrigen Han-

iger.

Leipzig, 8. Jan. Getraide-Bericht, Kälte wirkt nachtheilig auf den Getraidehandel, da viele Mühlen des Fro- stes wegen nicht arbeiten können, Demzufolge war auch die heutige Börse sehr {wah besucht, und die Uwsäße blieben von schr geringem Belang. Roggen hält sih bei alledem fest im Preise, Weizen dagegen nominell Gerste und Hafer unverändert. Man bezahlte heute Weizen von 64 bis 66 Rthlr., Roggen 50 bis 51 Rihlr. , Gerste 40 Rthlr. und Hafer 25 bis 27 Riblr. p. Wspl. ; Alles Preise, welche die ganze Woche hindurch ange- halten haben, Am Landmarkte keine Veränderung, obgleich heute cin paar Fuhren Roggen aufgefahren aren , dafür 54 Rthlr., also noch über dem Börsenpreis, verlangt wurde, Die täglich gesteigerte Kälte ohne Schneedecke hat für Nüböl mehr Meinung gebracht; eben so verfehlten die Mavöver welche man wegen v. „„anuar- Lieferung verkauften Oeles zu machen beab- sichtizte, durch Abnahme des Oeles von Seiten der Käufer ganz ihren Zwed, und man bezahlte gestern für loco und Januar 11ck Riblr. und heute bereits 12 Réthlr., als wozu selbs nur Kleinigkeiten käuflich blieben während man für Lieferung auf spätere Monate 125 Rthlr. bewilligte und auf 123; Rihlr, hält Lein- und Mohnöl unverändert, Von Nappssaat ist nichts angetragen,

Die eingetretene strenge

L, 5. Zan, (O. L) veranlaßte während der verflossenen Umsatz.

EEITE U nd Häute. Es erhielten 600 Stück hiesige trockene Ochsen- häute 36—44 Fl, 1400 St. trockene Ochsen- und Kuhhäute von der Um- gegend 34—40 Fl., 600 St. trockene Häute von Rio Janeiro und Monte- video 305—32 Fl., 800 St. gesalzene von der Levante 24—232 Fl. p. Ctr. 3200 St. trockene große und kleine Kalbsfelle von Odessa unbek, Pr., 4000 Paar trockene und gesalzene Widderfelle von Dalmatien 87—10#4 Kr. und 2500 Paar desgl. gesalzene Bos- und Ziegenfelle 8#—11 Kr, p. Pfd.

_Getr aide, Abgegangen: 9000 Staja Weizen vom Schwarzen Meere it 91—095 Hl, 93300 Skt, von der Donau zu 5—5L Fl, 500 St. harter von Odessa zu 5 Fl,, 3500 St. Mais von der Da E E 400 St, von der Levante zu 32 Sl, 14,000 Staja Roggen vom Schwar- zen Meere, 4000 St. von der Donau und 5700 St. von der Levante zu 4% Fl., 1800 St. Bohnen von Aegvpten zu 327 Fl., 609 St, Fisolen zu 5 Si, 409 St, Gerste von Aegypten zu 24 Fl., 500 St. Hafer von der Levante zu 2%2 Fl. und 1300 Staja Leinsaat von Sicilien zu 6% Fl. p. Stajo.

_ Knoppern. Verkauft: 500 Cir, von Anatolien und Smyrna zu 63 bis 9: Fl. p. Ctr, j M ctalle, Verkauft: 400 Kisten Stahl zu 133-—115 Fl. p, Meiler, 309 K, Weißbleh zu 14:—142 Fl, p. Kiste, 600 Blöcke Blei zu 85—10 Fl, 200 Ctr. Kupfer zu 47—62 Fl. und 300 Scheiben Zinn zu 48 Fl, p. Centner.

Oel. Unter den abgegangenen 3800 Ornen waren 500 O. altes und neues von Apulien zu 21—25 Fl., 400 O. von Sicilien zu 23—24 Fl., 800 O, neues halbfeines und feines von Apulieu zu 26—30 Fl., 350 O. neues von Corfu zu 25—26 Fl., 1350 O. altes von Albanien, Corfu und der Levante zu 22—242 Fl. und 400 O, altes und neues von Zstrien und Dalmatien zu 26—27 Fl. p. Orna.

Seide, Abgegangen: 2 Ballen Tnos zu 64 zu unbekannten Preisen.

Südfrüchte. Verkauft: 600 Kisten Pommeranzen von Messina zut 2{—3 Fl,, 2000 K, Citronen von Catania und Messina zu 2£—3 Fl. pr. Kiste, 600 Ctr, Johannisbrod zu 3—3% Fl., 100 Fäßchen neue Datteln von Alexandriena zu 75 —9 Fl., 350 Ctr. neue Feigen von Calamata zu 7 Fl., 170 Fäßchen von Dalmatien zu 43 Fl,, 50 Ctr. desgl. vom Smyrna zu 10—14 Fl., 160 Fäßchen von Apulien zu 5—5% Fl,, 100 Ctr, süße Mandeln von Apulien zu 2053—21 Fl., 100 Ctr, neue rothe Rosinen von Tschesme zu 95 Fl,, 90 Ctr. desgl, von Smyrna zu 8—8¿ Fl., 100 Ctr, desgl. von Stanchio zu 7% Fl., 150 Ctr, desgl, von Samos zu 5 Nl, 1809 Ctr. neue Korinthen von der Morca zu 85——9 Fl, und 100 Fäßchen sicilianische Weinbeeren zu 12—1224 Fl. pr, Ctr. Wachs, Abgeseßt: 20 Ctr. von Trapezunt von Bosnien zu 95—96 Fl, pr. Ctr. i Wolle und Haare. Verkauft: 27 Ballen weiße gewaschene halbfeine Wolle von Scopia zu 35 Fl., 7 B. desgl. von Smyrna at 20 Sl, ¡O desgl. von Serbien zu 31 Fl., 30 B, weiße gewaschene von Missolungi zu 29 Fl., 70 B. desgl. von Bosnien zu 25—26 Fl,, 50 B, Lammtwwvolle von Scutari zu 26 Fl. und 30 B. weiße gekalkte von Albanien zu 15 Fl. pr. Ctr, danu 34 B. rothe Wickelwolle zu 55==57 Fl, und 9 B, graues und

[Wochenbericht,] Baumwolle acht Tage feinen erwähnenstwerthen

Fl. p. Pfd. und 5 B,

zut 102 Fl. und 30 Ctr.

rothes Kameelhaar zu 54—63 Fl, pr, Ctr.

Mecklenburgische Eisenbahn. arp lan der Slrecke Schwerin-Hagenow vom 15. Januar 1848 an.

Von Schwerin

Bon Hagenow nach

Bus ( No. t No. Grd i Hagenow. Schwerin. 1: | 7 Uhr Morgens, 4. | 87 Uhr Morgens. 2 | 9 » » 5. M s » B | 67; Abends, G | (X » Abends.

Bug Mr, 1.

» » Bi » D wm. 4 » 5. » “O Passagi

gelöst werden,

.‘ . .

ere, welche von Scl

: Dauer der Fahrt circa 3; Stunden, Diese Züge schließen sih den Zügen der Berlin-H amburger Bahn wie folgt an:

. . .

Unkunft in Hamburg 11 à 112 Uhr Vormittags. . Ankunft in Hamburg 3 à 25 Ühr Nachmittags,

Abfahrt von Hamburg 74 Uhr Morgens, Ubfahrt von Hamburg 47 Uhr Nachmittags. ‘a ee )iverin nah Berlin, Hamburg und Ludwigslust reisen, so wie auh umgekehrt, können am Abgangsorte Billets für die ganze Fahrt lösen.

Ankunft in Berlin 4 à 47 Uhr Nachmittags. Ankunst in Wittenberge 97 à 9% Uhr Abends. Abfahrt von Wittenberge 6: Uhr Morgens, Abfahrt von Berlin 7 Uhr Morgens.

. . . . . .

Nach anderen Orten muß in Hagenow ein neues Billet

Die Direction der Mecklenburgischen Eisenbahn-Gesellschaft.

[21]

3 Ir

107 Literarische Anzeigen. Jn der Dekerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei ist so eben erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben:

Berlin, Jägerstrasse No. 42, Breslan, Schweidnitzer Str. No. 8.

Mus1ikallen - Leih -Institut. Abonnement für 3 Monat 1 Thlr, 15 Sgr.

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in allen Theilen der Monarchie ohne Preis - Erhöhung.

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der Bogen mit 24 Sgr. berechnet.

153.

Iuhal{ Amtlicher Theil. E Fulaud. Berlin, General-Feldmarschall Freiherr von dem Knesebed 4j. Die Börsen-Nachrichten der Ostsee und die Cholera, Die Aka- demie zu Münster, Nhein-Provinz. Todtenfeier für den Erbprin- zen von Hessen-Homburg. Unterstüßungs-Verein in Koblenz.

Deutsche Bundesstaaten. Großherzogthum Baden, Unter- stüßung bedrängter Fabriken. Herzogthum Holstein, Petition um Oeffentlichkeit der Kommunal-Verhandlungen in Kiel. Freie Stadt

Hamburg. Vereinigung der Assekuranz - Gesellschaften. Eisstand. Schreiben aus Frankfurt a. M. (Der verstorbene Erbprinz von Hessen- Homburg ; Sizung der Bundestags-Versammlungz Geschäftsstillez Börse.)

Oesterreichische Monarchie. Wien. Berichtigung, Preß - burg. Der Reichstag. Petition der Advokaten. Mailand. Ruhe-

stórungen, Polizeilihe Bekanntmachungen. Schreiben aus Wien. (Die Unruhen in Mailand; Stand des Handels und der Jndustrie,) Frankreich, Paris. Trauer-Gottesdienst und Testament der Prinzessin Adelaide, Depeschen uud Erklärungen Guizot's in Betreff Ztaliens. Vermischtes, Großbritanien und Frland. London, Graf Dundonald zum Be-

fehlshaber der westindischen Flotten-Station ernanut, Jrländische Zu- stande, Lie Ergebung Abd el Kader's, Vermischtes. Schweiz. Kanton Bern, Nückehr der Tagsazungs - Gesandten:

Kanton Luzern, Gefangennehmung ehemaliger Regierungsräthe. Rückgabe der Waffen Zwingli's an Zürich. Die Contributio- nen. Die Gemeinderaths -Wahlen, Klage aus Schwyz. -— Fahndung,. Kanton Schwyz, Die Kriegskosten - Aufbringung. Kanton Freiburg. Verwahrungs-Schreiben des Bischoss. Kan- ton Basel, Meuterei. Kanton Wallis. Der Große Nath. Kanton Genf. Znstructions-Vorschläge des Staats-Raths. B erlin, Brief eines Augenzeugen über den jüngsten Kampf in der Schweiz,

Portugal. London, Eröffnung der Cortes, Thron-Rede der Kö=- nigin. Die Migueliten.

Handels- und Börfen-Nachrichten.

Königliches Opernhaus, (Zphigenia in Tauris.) Ein Geschwornen- Gericht in der Mark Brandenburg unter Friedrich dem Großen,

Beilage.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnödigst geruht, den zum Königlich dänischen außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister an Allerhöchstihrem Hoflager ernannten Grafen vo n Pless en am Sten d. M., Nachmittags 15 Uhr, auf dem hiesigen Schlosse in einer Privat-Audienz zu empfangen und aus seinen Händen das Be- glaubigungsschreiben seines Monarchen entgegenzunehmen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht : z : Dem Ober- und Geheimen Regierungs - Rath Per. Neu sch zu

Königsberg in Pr. den Rothen Adler-Orden zweiter Klasse mit M D L G: d. M L Jy Ls 4 ‘Teiben ; Eichenlaub in Brillanten zu verlethen; O

Dem Direktor des Königlichen Kredit=Justituts für Schlesien, Freiherrn von Gaffron, den Charakter als Geheimer Regierungs= Rath; und L :

Dem im Büreau des Chefs der Seehandlung angestellten Ge-

Dem , s ) ; heimen Kanzlei -Jnspektor Hache den Charakter als Kanzlei - Rath

beizulegenz so wie . / : E Berg-Secretair Herrmann zu Waldenbnrg den Dienst- Charakter als Kanzleirath zu verleihen,

Angekommen: Se. Durchlaucht der General der Jufanterie und General-Gouverneur von Neu-Vorpommern, Fürst zu Putbus, von Putbus. E ; :

D Kurfürstlich hessishe General Major von Amelunxen, von St. Petersburg.

——- E ————

A

(R Se E E Me na merz TCGCI Königliches Opernhaus. Iphigenia in Tauris, von Gluck. Mad. Viardot- . Garcia: Jphigenia, G L

Daß das Kunst-Jnteresse für die klassischen Opern-Schöpfungen Gluds in unserem Publikum keinesweges erloschen ist, bewies die Vorstellung der „Iphigenia in Tauris“ am Dienstag, die sich des Besuches einer eben o zahlreichen als theilnehmenden Versammlung gebildeter Musikfreunde zu er- freuen hatte. Schade nur, daß dieser sich in so erfreulicher Weise äußernde Kunstsinn für die in ihrer edlen Einfachheit und Wahrheit des Ausdrucks wahrhaft großartige Musik jenes Meisters insofern nicht reichere Nahrung findet, als ihm so selten Gelegenheit geboten wird, sich zu bethätigen!

Mad. Garcia gab die Jpbigeniaz eine Rolle, die indeß (wie sich schon im vorigen Jahre ergab) keine dem Naturell der Künstlerin zusagende ist, indem sie bei Durchführung derselben, namentlich in m u sikalischer Be- ziehung, hinsichtlich der Stimmlage u. st, w., auf Klippen stößt, deren Umschiffung geradezu außer dem Bereiche der Möglichkeit für sie liegt. Dagegen bewältigt sie die Aufgabe in ihrem rein dramatischen Theile mit außerordentlichem Ge- chick, so daß die vorzüglihe Darstellung des Charakters als eine wirkliche Meister-Leistung, welche die höchsten Kunstforderungen zu befriedigen geeig- net erscheint, unbedingte Anerkennung verdient und ihren übrigen dramati- schen Gestaltunzen würdig zur Seite gestellt werden darf. Jhr Spiel war in der That von ergreifender Wirkung, 1hre Plastik in fast allen Momenten großartig. Mad, Garcia errang sich daher durch ihre Leistung st0 viel musikalischerseits zu wünschen blieb nichtsdestoweniger wieder reiche künstlerische Kronen, indem man der Sängerin gern die Nachsicht ange- deihen ließ, die man einer so ausgezeichneten Darstellerin gegenüber zu üben vollkommen berechtigt war. S

Um auch der übrigen Mitwirkenden in der Kürze Erwähnung zu thun, sei bemerkt, daß Herr Kraus den Orestes, so weit es die Art und Weise seiner Gesangsbildung zuläßt, genügend ausführte, Einzelne Momente ge-

Derlin, Donner g LE8s

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Alle Post- Anstalten des Jn- und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition der Allgem. Preuß. Zeitung : ¿f Behren-Straße Ur. 57. Insertions-Gebühr für den Xaum einer Zeile des Alg. Anzeigers 2 Sgr.

Preußische Zeitung.

pn Tau

llichtamtlicher Theil.

Il Ad.

Verlín, 12. Jan, Der König und das Vaterland _haben abermals den Tod eines ihrer ausgezeihnetsten und treuesten Diener zu beklagen. Heute Morgen verschied hier in Folge eines Schlag- anfalles der General-Feldmarschall Freiherr von dem Knesebeck, im hohen Alter, Sein Name genügt, um an die gro- ßen Verdienste zu erinnern, welche er sich namentlich in der denfwür= digen Zeit der Freiheitsfriege in einer einflußreichen Stellung er- worben hat, und die hohe Achtung, welche er allgemein genoß, wird sein Andenken bis in die fernsten Zeiten in dankbarer Erinnerung lebendig erhalten.

Berlin , 11. Jan. Wir haben unter dem 29sten v. M. die von den Börsen-Nachrichten der Ostsee verbreitete Nachricht von dem Ausbruche der Cholera in Tilsit als unbegründet bezeichnet. Der Korrespondent aus Tilsit, welcher diese Nachricht gemeldet hatte, sucht sie jeßt in Nr. 3 der Börsen- Nachrichten zu begründen, allein auf eine so unbefriedigeunde Weise, daß wir darüber kein Wort mehr zu verlieren brauchen, zumal alle Welt weiß, daß die Cholera in Til= sit nicht ausgebrochen is. Dagegen wollen wir unseren Lesern eine charafteristishe Note nicht vorenthalten, womit die Nedaction der Börsen-Nachrichten den Artikel ihres Korrespondenten begleitet. Sie sagt nämlich mit Bezug auf die von diesem erwähnte, nicht amtlich widerlegte Meldung von dem Vorkommen der Cholera in Georgen=- burg und Schmaleningken : Z E

„„Lebterer Ort liegt bekanntlih in Preußen, was aber die A ll- gemeine Preußishe Zeitung nicht zu wissen scheint, da sie unter dem 29, Dezember das Versprechen giebt, „vollständige und genaue Notizen mitzutheilen, wenn die asiatische Cholera wirkih unsere Gränzen erreichen oder sich ihnen auch nur unmittelbar nähern sollte‘““ während jene Nachrichten bereits aus der zwei= ten Hälfte des Novembers datirt sind,“ : e

Der Mangel an Logik, den die Börsen - Nachrichten hierin zu erkennen geben, is eben so groß als die Empfindlichkeit , in welcher sie sich zu diesem Ausbruche ihres Unmuths hinreißen qs a Ueberfluß wollen wir ihnen noch jebt die Versicherung geben, dap di Nachricht vom Ausbruche der Cholera in Schmaleningken eben jo unbegründet war, wie die gleihe Nachricht aus Tilsit es ist, Jener veralteten Erfindung noch in unserem Artikel vom 29. Dezember zu erwähnen, wäre höchstens für die Börsen - Nachrichten noch nöthig gewesen, da, wenn die Cholera im November zu E ausgebrochen wäre, über das Dasein der Krankheit daselbst am 29. Dezember Niemand mehr ungewiß gewesen sein würde, es also einer ausdrücklihen Widerlegung jener schon durh den Verlauf der Zeit von selbst genügend widerlegten Nachricht gar niht mehr bedurfte,

Berlin, 12. Jan. Obwohl mehrfach schon berichtigt, taucht doch in verschiedenen öffentlichen Blättern immer wieder die Nachricht auf, daß die Erweiterung der theologischen und philosophischen Aka=- demie zu Münster zu einer vollständigen Universität zunächst durch Errichtung bald einer medizinischen, bald einer juristischen Fakultät

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in ihrem gegenwärtigen Umfange sehr nüßlich und ist daher nicht nur vor jedem Versuche der Aufhebung völlig gesichert, sondern sie wird sich auch stets der Berufung und Anstellung ausgezeichneter Leh- rer erfreuen, wie {on o manche trefflihe Männer die Lehrstühble derselben geziert haben.

Nhein-Provinz. Der Rh. Beob, meldet aus Bonn vom 8, Januar: „Die Universität beging heute eine wehmüthige Feier. Die Leiche des am Aten hier gestorbenen Erbprinzen von Hessen= Homburg sollte nah Homburg gebracht werden, um dajelbst in der fürstlichen Gruft ihre Ruhestätte zu finden. Abends 5 Uhr versam- melten sich die hier anwesenden Prinzen von Preußen, Sachjen und Baden, die Vorstände und Lehrer der Universität, die ersten Auto ritäten der Stadt, die evangelische Geisilichteit und das Offizier- Corps des 7ten Ulanen-Regiments un Sterbehause, vor wel- hem die Studirenden sich zahlreich mit Fackeln eingefunden hatten, um ibrem fürstlichen Kommilitonen nah alt akademischem Brauch die leßte Ehre zu erweisen. Unter Begleitung der Trauermusik bewegte sih der Zug, dem sich alle Anwesenden anschlossen, bis zu den leß- ten Häusern der koblenzer Straße, wo die Begleiter der fürstlichen Leiche sich verabschiedeten und die Studirenden ibr den herkömmlichen Sqheidegruß nahsangen. Dieser für die Familie des Dahingeschic- denen so schmerzliche Trauerfall hat auch hier allgemeine Theil- nahme erregt. Jm achtzehnten Lebensjahre hatte der Prinz zum erstenmal das älterlihe Haus verlassen, um sich auf der hiesigen Uni sità Studi z Dur ‘zensgüte und versität dem Studium zu widmen. Durch DELILAGGUE 9 Einfachheit der Sitten hatte er bald die allgemeine Be gra: Da ergriff ihn nach einigen Wochen eine anfangs ungefährli f Es nende Grippe, die dann in eine Lungenentzündung überging und E ärztlichen Sorge ungeachtet einen todtlichen M In der Blüthe der Jugend hingerafft, erloschen mit ihm viele Hoffnungen ; denn er war, aller Wahrscheinlichkeit na, der leßte Sprößling eines edlen Fürstengeschlehts, welches _dem deutschen Vaterlande manchen Helden und manche treffliche Gürstin gegeben hat. S E Jn der evangelischen Gemeinde von Koblenz hat sich ein sebr zeitgemäßer Verein zu dem Zwede gebildet, dieser Gemeinde ange= hörige Handwerker - Familien, deren Ernährer durch Krankheit oder sonstige Unglücksfälle außer Stande sind, den nöthigen Unterhalt zu verdienen, ge9örig zu unterstüßen und sie so vor drückender Noth zu be- wahren. Tie von dem dortigen General - Superintendenten, Herrn Küpper, entworfenen Vereins = Statuten haben bereits die Genehmi= gung der Königlichen Regierung erhalten, Das Eintrittsgeld it sehr unbedeutend und der wöchentliche Beitrag nur 1 Sgr.

Deutsche Bundesstaaten.

Großherzogthum Baden. (Karlsr. Ztg.) Jn Folge einer höchsten Entschließung aus dem Großherzoglichen Staats - Mîi=- nisterium hat das Finanz - Ministerium am 8. Jauuar den Vertre- tern der Spinnerei Ettlingen, Maschinen-Fabrik Karlsruhe und Zuer= Fabrif Waghäusel bezüglich auf ihre Eingabe vom 30sten v. V. (S. Allg. Pr. Ztg. Nr. 7) eröffnet, daß Se. Königl. Hoheit „Je nah dem Ergebnisse der Untersuchung, welche dur die von dem Ministe= rium des Junern und jenem der öimanzen medergeseßte Kommission über den finanziellen Zustand der erwähnten drei Fabriken vor-

eingeleitet werden solle. Wir können diese Nachricht aus zuverlässig: ster Quelle nicht nur als eine durchaus unbegründete bezeihnen, son- dern auch hinzufügen, daß an eine solhe Erweiterung überhaupt gar niht gedaht wird und am wenigsten _in einer Zeit gedaht werden kaun, in welcher einmal die Zahl der Studirenden auf allen Landes- Universitäten sih eher zu vermindern, als zu vermehren eint, dann wenn folhe vor=-

aber sicherlih verwendbare öffentlihe Mittel, S handen id, vor Allem zun zu eimer Berbesseruns der Lage der Gymnasial- und der Elementarlehrer ver-

wendet werden würden. Denjenigen, welche die Absicht der Erwei- terung der Akademie zu Münster aus der Ansicht ableiten, daß eine höhere Unterrihts-Anstalt von zwei Zafultäten etwas zu Unvolljtän- diges sei, als daß sie wahren Nuben stiften könne, fann man nur entgegnen, daß, wenn sie Recht hätten, bei den schon vorhandenen ses Universitäten und der oben hervorgehobenen Verminderung der Studirenden, jene Ansicht eher zur gänzlichen Aufhebung als zur Er- weiterung der Akademie führen müsse. Die Anstalt wirkt jedoch auch

en ihm sogar treflich. Am meisten befriedigte jedoch Herr Mantius als Pulabts: f Der gabe vollkommen genasen, löste sie der verdienst- volle Künstler, besonders in ihrem lyrischen Theile, musterhaft, Auch Herr Krause als Thoas verdient Lob, obwohl sich die Partie für ihn in einer z11 hohen Stimmlage bewegt und uns die Persönlichkeit des Herrn Böt-

tiher für die Darstellung dieses riesig groß gedachten, düsteren Barbaren

entsprechender scheinen will, Die Diana sang Dle, Brexendorf. Die

sorgfältige Leitung der Oper durh Herrn Taubert verdient allen Dank. ( i S

Eín Geschwornen-Gericht in der Mark Brandenburg unter Friedrich dem Großen.

Unter dieser Aufschrift theilten wir bereits in Nr, 6 dieser Zeitung ei- nige Bemerkungen des Königl. Historiographen Prof, Preuß über einen vor kurzem in dem Publicisten mitgetheilten angeblichen Rechtsfall mit, welchen die Kritik längst aus dem Gebiete der Geschichte in das Neich der Dichtung verwiesen hatte, Wir lassen nun hier auch noch die dort ver- sprochene Beleuchtung der Sache von Seiten des Königl. Geheimen Ober- Bergraths und Direktors der Königl, Porzellan-Manufaktur, Fri ck, folgen, welche die Unmöglichkeit der angegebenen Data sowohl in persönlicher wie technischer Beziehung bis zur Evidenz darthut, Wir bemerken nur noch, daß das ganze Märchen bereits in dem „Niederrheinischen Archive für Geseh- gebung, Rechtswissenschaft und Rechtspflege, herausgegeben von G. von Sand und E, Zum-Bach“ vom Jahre 1817 mitgetheilt ist; erst im Jahre 1844 bekam Herr Geh, Ober - Bergrath Frick durch diese Zeitschrift Kenntniß davon und sah sich veranlaßt, bereits damals nachstehende in- teressante Bemerkungen darüber aufzuzeichnen, für deren gütige Mittheilung wir ihm zum aufrichtigsten Danke verpflichtet sind. (Zur Vergleichung ver- weisen wir auf Nr. 51 des Publicisten vom 29, Dezember 1847.)

Der fragliche Aufsay aus dem „Niederrheinischen Archiv für Geseßge-

bung, Rechtswissenschaft und Rechtspflege“, der, wenngleih aus dem Jahre

genommen wird, eine den Umständen entsprehende Vorlage an die Stände-Versammlung machen lassen werden,“

§Serzogthum Holstein. (H. C) Am Schlusse des v0 rigen Jahres zirkulirte in Kiel eine an den Magistrat und die bür- gerlihen Deputirten-Kollegien gerichtete Petition um Einführung der Oeffentlichkeit bei den Kommunal-Verhandlungen, die großen Anïlang in der Bürgerschaft fand und jeßt schon, mit ungefähr 400 Untere schriften der angesehensten Bürger versehen, bei der Behörde einge- reicht is. Es wird in derselben ausgesprochen, daß es nothwendig sei, in der jeßigen, noch immer sehr bedrängten Zeit „den Muth und das Vertrauen der Bürgerschaft aufreht zu erhalten und zu beleben, namentlih auch sie zu bestimmen, die bisher gewiß willig geleisteten, aber nichtsdestoweniger vielfah drüdenden städtischen Abgaben und Leistungen, insoweit das gemeine Beste sie erheischt, auch fernerhin - gern fortzutragen.““ Das Mittel dazu sei die Einführung öffentlicher

Sizungen von Rath und Bürgerschaft. Der jebige traurige

1817 mir erst 1844 zu Händen gekommen ist , enthält so manches technisch Unrichtige, so manche poetisch - romanlishe Ausshmückung, daß an der Wahrheit und Glaubwürdigkeit des Jnhalts gerechte Zweifel entstehen, um so mehr, als in demselben nicht einmal das Jahr „angegeben ist, in welchem die Geschichte spielt. Wo der Verfasser dieses Aufjazes diese unerhörten Thatsachen her hat, auf welche beglaubigte Dokumente sie sich stügen / hat derselbe seinen Lesern mitzutheilen nicht sür gut befunden, Zch erlaube mir doher, den Aufsay im Ss i ie und zu berichtigen oder zu ider was in meinen Kräften liegt. E E ibt Inspektor d Königlichen Porzellan - Fabrik in Berlin war der von mir, der ich seit dem Jahre 1797 bei dieser Fabrik L Be- amter angestellt bin, noch persönlich getannte , damals L E Kommissionsrath Grieninger sen. Jh habe mich E : rritguens und mancher Mittheilungen über die Verhältnisse bei E E brik durch Friedrih den Großen noch zu erfreuen Oa A a A a Rede stehende Geschichte, die man sich in jener L e L E unwahr erklärt, Der Jnhalt des Aufsapes a L I L aae 6 scheinlichkeiten, R ae ieden 14st hon daraus aufdie inzliché it mit völligem Grunde jen U E B e bt sich vei v Königlichen Porzellan-Fabrik in Berlin nachweisen, daß Friedrich der Große niemals Arbeiter und Künstler aus der Kurfürstlich sächsischen Porzellan-Fabrik in Meißen hat abführen oder als Kriegs- efangene in seiner Fabrik hat beschäftigen lassen. Schon im Jahre 1761 d lie bet damalige Besißer der nachmaligen Königlichen Porzellan - Manu- faftur in Berlín, der Banquier Johann Ernst Goykowsfky der Jüngere, ¡ehrere Arbeiter der meißener Fabrik, die durch die Kriegs-Unruhen , durch di irht und Gefahr, in der man damals in Sachsen lebte, und durch bén Burbs herrschenden Geldmangel veranlaßt wurden, solche L u Q in seinen Dienst aufgenommen. Unter diesen befand sich der geschickte Bild- hauer Elias Mever, der 1761 *unaufgefordert nach Berlin kam und in die Dienste des Goykowsky als Modvellmeister bei sciner Porzellau- Fabrik trat, Unter denen, die bei seiner Porzellan - Fabrik an-

gestellt blieben, und später, als die Fabrik in die Hände Friedrich