1848 / 14 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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Sti inen tätowirten Halbmond. Sehr warz, na auf, dex Sinn dator en aiftia und zeichnet sich in proportivnirt gebaut, L i versichert, daß das Pistol Abd el aqu Zeiloslibungern Qu niedergelegt werden soll, wel- Kader's im Artillerie - Muskum L E L id ; C 1 Lamoritiere“ auch den Degen des / ie M: nag » Aumale ihrem Gemahl schenkte, übergeben den ber Herzog, L n Erfahrung gebraht haben, daß seit

e Regierung soll in Erfahrung gebracht L ale: En arabische Familien in Syrien eingewandert sind, Er N Oheim Abd el Kader?s im Paschalik ven E wo er dur seine religiösen Uebungen sich einen gewissen insluß e worben hat. Aus diejem Umstande leitet man es her, weshalb er Emir seinen künftigen Aufenthalt zu St. Jean d’Acre nehmen will. Die Presse is der Ansicht, daß man die mit dem Emir eingegan- genen Stipulationen halten müsse; thue man dies nicht, so würde Dir Herzog vou Aumale sich mit Recht verleßt finden und seine Abdans- fung einreichen, Uebrigens sei es ziemlich glei, ob Abd el Kader in der Ebene der Maluia oder in der Weise umhershweife, oder ob er zu Alexandrien oder St. Jean d’Acre unter Englands Schug lebe, | Frankreichs Ehre erheische jedenfalls, daß man das dem Emir ge- gebene Wort halte, Bei der Deira Abd el Kade:'s, die bekanntlich auf französischem Gebiet zu Nemours eingetroffen, befanden si noch 150 Mann regelmäßigcr Reiterei. Nachdem sie die Waffen hatten srecken müssen, ließ General Lamoriciere ihnen dieselbeu „wiedergeben, indem er sagte: „Jch bewunderte die Tapferkeit, die ihr bei der Berthei- digung der Deira entfaltet habt, und die Waffen, die Ihr so gut zu gebrauchen wußtet, sollen Euch auch zurückgegeben werden,“ Thrä- nen standen in den Augen der meisten dieser Krieger, Ein Schreiben aus Algier vom 27. Dezember meldet, daß die Unterwerfung Abd el Kader?s dort durch Geschüßsaloen angekündigt wurde. Am Abend war die Stadt beleuchtet, und der Central-Polizei-Commissair begab sich nah dem Theater, wo er das wichtige Ereigniß dem Publikum mittheilte, welches die Nachricht mit großem Jubel aufnahm. Die Marseillaise wurde begehrt, und alle Zuhörer stimmten im Chor in den Gesang der Bühnensänger ein. Dem General Lamoriciere hat die Regierung angeblih deu Grafentitel verliehen. Der Moniteur de l’ Armee zeigt an, daß der Oberst=Lieutenant Lheureux, Ordonnanz- Offizier des Kriegs - Ministers, gestern abgereist sei, um sich zu Abd el Kader zu begcben. Die

Gazette de Lyon meldet unterm 4. Jauuar, daß Abd el Kader am Abend zu Lyon eintreffen und im Hotel de l’Europe absteigen werde. Die anderen lyoner Blätter jt=- doh sagen nihts davon. Der Sentinelle von Toulon zufolge, war wenigstens am 4. Januar dort noch kein Befehl aus Paris in Betreff Abd el Kader's eingegangen, der sih noch immer im Lazareth zu Toulon befand. Es ging das Gerücht, Abd el Kader habe einen Brief an den König gerichtet und darin um die Erlaubuiß zu einer Reise nah Paris ersuht. Die Patrie will wissen, der Emir hätte nun auch gebeten, man möge ihn niht nach Aegypten bringen, „Dieser eigenhändige Brief Abd el Kader's“/, fügt dies Blatt hinzu, „wäre dem Minister-Rath vorgelegt worden, und man hätte entschie- den, den Ex - Emir nah Paris kommen zu lassen und ihn nach einer unserer nördlichen Citadellen zu bringen.“ Der Herzog von Aumale hat verfügt, daß an der Stelle, wo die erste Zusammenkunft Abd el Kader's mit dem General Lamoriciere stattgefunden, eine Pyramide in Form eines Obelisken errichtet werden solle.

“Der König hat während seines Aufenthaltes in Dreux seinem Architekten alle erforderlichen Aufträge für die Herstellung des Rau-

mes in der Königlichen Familiengruft gegeben, wo einst seine sterb- lichen Ueberreste beigeseßt werden sollen. 4

Der Herzog und die Herzogin von Montpensier haben, dem Ver- nehmen nah, in Madrid ein großes Hotel ankaufen lassen, welches auf das prachtvollste ausgestattet werden soll. Man vermuthet, daß sie für längere Zeit ihren Aufenthalt in Madrid zu nehmen beabsich= tigen.

G Jn einer nachträglich den Adreß-Kommissiouen vorgelegten De- pesche in Betreff der shweizer Angelegenheiten, worin Lord Palmer ston unterm 27. Dezember dem Gesandten in Paris von der lezten Unter= redung, die er mit dem Herzog von Broglie gehabt, Mittheilung macht, äußert si der britische Minister folgendermaßen über die Ver= pflichtungen, welche die fünf europäischen Großmächte mittelst der am 20, November 1815 unterzeichneten Erklärung hinsichtlih der Neu- tralität der Schweiz übernommen: „Die Regierung Jhrer Majestät glaubt, daß die strenge und buchstäbliche Beobachtung dieser Verbind- lihfeiten von hoher Wichtigkeit für die allgemeine Wohlfahrt Euro- pa's, so wie für die Ehre der fünf Mächte ist; daß, insofern die Schweiz sich jedes mit ihrem neutralen Charakter nit zu vereinigen- den Schrittes enthält, die Unverletlichkeit ihres Gebietes e achtet werden muß, folglich feine „fremde Truppen in dieses Ge- biet eindringen dürfen; daß die Freiheit der Schweiz und ihre Unabhängigkeit von jedem fremden Einfluß aufrecht erhalten wer- den müssen, folglich feine fremde Mächt in dem, was die inneren An- gelegenheiten der Eidgenossenschaft berührt, eine diftatorische Autori- tät auszuüben suchen darf. Dhne Zweifel würde, wenn die Schwei= zer eine Angrisss-Stellung gegen ihre Nachbarn annähmeu, die der Schweiz gewährleistete Neutralität uud Unverlezlichkeit sie nicht der Verantwortlichkeit für ihre Angriffe entziehen können. Aber in die- sem Augenblick haben die Schweizer keinen solhen Angriff verübt.

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wurde (S, 17), Leßteres wohl nicht ganz genau; denn wenigstens jene Basilika des Konstantin in Rom war ja auch später in eine Kirche verwan- delt, freilich mit einer Umänderung der Form, nach welcher sie kaum noch eine christlihe Basilika heißen konntez indem Tribüne nnd Eingang an die Langseiten verlegt wurden. : : ;

Wenn nun endlich Professor Urlichs noch in den eigenen Worten des Vitruv in der Beschreibung seiner Basilika zu Fano, auf welhe Dr. Ze- stermann hauptsächlich seine Beweisführung stüßt, mit einer vollfommen schlagenden Deduction (S, 19 f.) die ausdrückliche Bezeichnung der Apsis als eines nothwendigen Theiles des Gesammtbaues aufweist, so wird man wohl anerkennen müssen, daß er den alten Basiliken die Aps\is mit Fug und Recht vindizirt und ihnen damit ihre alte {chöne und angemessene Form wiedergegeben habe, in der allein man den großen und praktischen Sinn der Alten erkennt, Denn die Basilika war zwar, wie auch Prof. Urlichs zugiebt, nicht ursprünglih Gerichtssaal , sondern ein bequemer Raum für Handel und Wandel, wie die großen bedeckten Marktpläße Londons (eine Einrichtung, von der man sich wundern muß, sie noch nicht unter uns nachgeahmt zu sehen); aber die Verbindu ng des Raumes für Rechtspflege mit diesen Marktpläßen war ihr von Anfangz ohne die Apsis für das Tri- bunal der Richter aber wäre cs nicht eine Verbindung , sondern eine Ver- wirrung gewesen, welche die Alten wohl auf dem Forum dulden konnten, weil sie mußten, welche aber bei der Anlage eigener Gebäude zur Ergän- zung des Forums nicht zu beseitigen , ihrem praktischen Sinne recht eigent- lich widersprochen hätte, Und \o rehtfertigt sich, was auch im Einzelnen der Verbesserung bedürfe, im Ganzen die Ansicht Bunsen's von der histo- rischen Entwickelung des Basiliken-Baues und seiner Uebertragung auf den christlichen Kirchenbau vollfommen, und wir dürfen deun au wohl unseren nenen Dombau als eine echte Basilifa in ihrer wesentlihen Form begrü- ben, díe sih den großartigsten Mustern der alten Zeit würdig BNRPNeRen

N a be.

Das Dorf Maxersleben. In dem aus der Magdb, Ztg. entlehnten und in Nr. 2. der Allg.

Preuß, Ztg. unter der Ueberschrift „Papst Clemens“ mitget ilten Artikel wird die 6rage aufgeworfen, ob ein Dorf Marsleben bei Udlinburg ge--

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Die Regierung Zhrer Majestät glaubt daher, daß die in der Erklä- rung vom 29, November 1815 enthaltene Gewährleistung in all? ihrer Kraft besteht, und daß sie von allen Mächten , die an dieser Uebereinkunft Theil genommen, beobachtet und respektirt werden muß.“

Man liest in der Union monarchique: „Wir vernehmen aus zuverlässiger Quelle, daß Konferenzen über die Angelegenheiten Mittel = Jtaliens in Mailand zwischen dem Erzherzog Ferdinand von Oesterrei, dem regierenden Herzog von Parma und dem Feldmar- schall Radeßfy stattgefunden haben, Herr Guizot hat die Occupation Modena's und eines Theiles des Herzogthums Parma völlig ge- billigt; Herr von Appony gab die Erklärung ab, daß die Occupation nur temporair sein solle; dem wiener Kabinette war es indeß in Be- tracht der fortwährenden Gährung Ztaliens unmöglich, einen bestimm- ten Termin, an welchem die Occupation wieder aufhören würde, an- zugeben. ““

Cabet, der Redacteur des Populaire, ist verhaftet, und seine Papiere sind mit Beschlag belegt. Er kam \o eben von London zus rüd, wo er einen Vertrag behufs einer Colonisation in Amerifa ab= geschlosse. Die Beschuldigung lautet auf unerlaubte Association und auf Schwindelei. Cabet protestirt dagegen in einem heftigen Schrei= ben in den Zeitungen.

Es stehen wieder zwei Prozesse gegen Beamte bevor. Der eine betrifft einen im Büreau der Ehren-Legiou Angestellten, der in Un- tersuchung is, weil er nach und nach gegen 20,000 Fr. unterschlagen haben soll, die dazu bestimmt waren, hülfsbedürftige Ritter des Or= dens der Ehren-Legion zu unterstüßen. Der zweite Prozeß ist gegen einen der angesehensten Notare zu Toulon wegen Unterschleif und Fälschung eingeleitet,

Herr von St. Cricq, der Begleiter des Herrn von Castelnau bei seiner Erforschung des Amazonuenstromes, ist zu Havre eingetrof= fen. Er überbringt eine Sammlung interessauter Pflanzen, Pläne, Karten und Zeichnungen von der Reise, is aber in Folge der Stra- pazen {wer erkrankt,

Die Amortisations- Kasse hat wieder im Betrage vou 15,074,970 Gr. 4proz. Renten angekauft, und der Kammer ist cin Geseßz=Entwurf zur Tilgung derselben auf die großen Bücher der öffentlihen Schuld vom Finanz-Minister vorgelegt worden.

Jn Betreff der Laplata- Angelegenheit soll zwishen Frankreich und England das Uebereinkommen getroffen worden sein, Rosas zum leßtenmale zum Nachgeben einzuladen und, wenn er bei feinem Ab- lehuungs-Systeme beharre, die Geiudseligkeiten durch einen Angriff auf bas Lager Oribe's zu erbfffuen. Gleichzeitig würde daun Buenos- Ayres durch die oereinigte Geshwader aufs strengste blokirt werden, Dieser Plan soll sowohl vou dem früheren französischen Geschäfts- träger am La Plata, Grafen Walewski, als von den angesehensten in Montevideo wohnenden Franzosen, in Vorschlag gebraht wor= den fein.

Es hat sich eine neue Gesellschaft zum Bau der Eisenbahn zwischen Lyon und Avignon gebildet, und es soll, wie es heißt, unverweilt cin Geseß - Vorschlag wegen dieser Eisenbahn der Depu- tirten-Kammer vorgelegt und darin Staats-Garantie von 4pCt. Zin- sen des zum Bau benöthigten Kapitals beantragt werden.

Obgleich die Bünkbillets von 200 Fr. schon seit dem 30. Sep- tember ausgegeben werden, so sind sie doch im Umlaufe noch fort- während selten, weil die Bank sich weigert , deren mehr als vier an dieselbe Persou auf Billets von 500 oder 1000 Fr. herauszugeben, Man glaubt, daß der Bank darau liegt, die Ausgebung dieser Noten möglichst z1 beshräufken, weil sie befürchte, späterhin ihren Baarvor= rath abnehmen zu sehen, wenn man ihr mit- Ausnahme ganz gerin- ger Beträge jede Summés 1 Billets bezahlen könnte. E Das Journal du Havre vom ôten berichtet, daß am 8, Of- tober gegen 11 Uhr Vormittags an den Küsten Chili's ein heftiges Erdbeben stattgefunden, welches an einigen Orten 45 Sekunden, an anderen 2 Minuten anhielt. Jn Valparaiso wurde tur dieje Na= tur = Erscheinung nur wenig Schaden angerichtet; in Coguímbo aber stürzte eine große Anzahl Häuser ein, und im Juneru würden mehrere Städte ganz zerstört, Die Schwankungen gingen von Norden nach Süden.

ck= Paris, 9. Jan, Der Kabinets-Präsident hat der Adreß- Kommission der Pairs-Kammer gestern noch eiu die Schweiz betref- fendes Dokument vorgelegt. Dasselbe besteht in einer Depesche Lord Palmerston?s an Lord Normanby, den britischen Botschafter am’ hie= sigen Hofe, und is aus London vom 27. Dezember datirt. Dasselbe verbreitet sih über die Neutralität, welhe der Schweiz durch die Er- klärung der fünf Großmächte vom 20. November 1815 aus Paris zugesichert ist, und über die Folgen, welche, der Ansicht Lord Pal merston's zufolge, daraus hervorgehen. Die Darstellung der Sache stimmt mit der Erklärung desselben Betreffs überein, welche der bri= tische Mínuister der auswärtigen Angelegeuheiten vor etwa vier Wochen s{chou im englischen Unterhause auf eiue Interpellation des Herrn Osborne gegeben hat. Das nämliche Dokument ist auch der Adreß - Kommission der Deputirten = Kammer mitgetheilt worden. Die der Pairs - Kammer is übrigens mit ihrer Arbeit bereits fertig, und morgen wird der von Herrn von Barante verfaßte Entwurf in

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legen habe? Ju Bezug auf diese Frage giebt dèr Pastor Friese ut der Magdb, Ztg. vom 8, Januar uachstehende Ausfunft: Die in dem be- zeichneten Aufsaße gestellte Frage: „Hat nun einst ein _Dorf Marsleben bei Quedlinburg gelegen?“ erledigt sich durch folgende Stelle aus des ver- dienstvollen vörmaligen Superintendenten und Öber- Predigers Dr, Fritsch Seschichte des vormaligen Neichsstists und der Stadt Quedlinburg. {ster Theil. Quedlinburg, 1828. Seite 361 ff.: b) Entferntere Umgebungem: 1) Marsleben, „Dieses Dorf lag am Bache, der von ihm den Namen führt, diesseits des Steinholzes, und man sieht noch cinzelue Steinhaufen, die diesem Dorfe zugehörten, Mersel eben, Marsleben sind die Na- men, unter welchen es stets vorkommt (in alter Schrift: Mansleve, Mars- leue). Sowohl das Stift (Quedlinburg), als auch die Klöster St, Wiperti und Marien, besaßen mehrere Gehöfte im Dorfe und Aeckér in der mars- lebifchen Feldflur, Am Bache lag eine Mühle und im Dorfe ‘selbst nicht unbedeutende Ackergüter, Es hatte seine Kirche und seine Pfarrer, Diese K'rche war dem Apostel Petrus geweiht und lag ah der Höhe näher den Steinbrüchen zu, wo auch ihr Kirchhof befindlich war, Ju 13ten Jahr- hundert war Otto Pfarrer dieser Kirche, und im Jahre 1361 kommt Rey - ner, der zugleich Mitglied des Konvents zu St. Wiperti war, als solcher vor, Des P farrguts zu Marsleben wird in einer Urkunde vom Jahre 1414 gedacht und dasselbe von aller Zehn!barkeit ausgenommen. Die Gra- fen von Regenstein hatten Güter im Dorfe, welche Proende (Präbeude) ge- nannt wurden; auch die Kalandsbrüder besaßen Aecker in der marslebischen Flur. Das Dorf bestand bis ganz an das Ende des 14ten Jahrhun- derts; noch im Jahre 1351 kauft der Pfarrer zu Aegidii einen Hof in dem Dorfe, und noch im Jahre 1380 und 1386 is von dem Dorfe Marsleben, als noch vorhanden, die Rede. Aber {hon im Jahre 1399 wurde geklagt, daß Dorf und Kirche wüste liege und jeues so von allen Einwohnern entblößt sci, daß das Wiperti-Kloster Rie daselbst liegenden Güter durch Bewohner andcxer Dörfer müsse besorgen und bearbeiten lassen, Und’ an einem ande- ren Orte heißt es, daß schon im Jahre 1401 die Dorfstätten so verödet seien, daß man kqum noch die Spur von menschlichen Wohnungen daselbst erkennen könne, Nach und nach verfielen diese Wohnungen immer mehr, Die Ursachen dieser Veränderung waren, wie in den angezogenen Urkunden angegeben wird, die dauernden Verwüstungen durch Krïege, - Pest, Räube- reien’ und Bränd und aüdere Unglücksfällez die Einwohner“ dicses- Dorfes

öffentliher Sißung vorgelesen und dann soglei die allgemeine Dis= kussion desselben eröffnet werden. Was den Jnhalt dieses Entwurfs betrifft, so hat sih der Verfasser genau an die Thron-Rede gehalten, welcher er Paragraph für Paragraph folgt. Doch hat- sih die Koms- mission veranlaßt ‘gesehen, noch zweier Ereignisse darin Erwähnung zu thun, welche erst nah Eröffnung der Kammern durch den König ein- getreten sind, nämlich des für die Königliche Familie so s{chmerzlichen Verlustes, welchen dieselbe durch den am 31. Dezember erfolgten Tod der Prinzessin Adelaide eclitten hat, und des für ganz Frankrei eben jo wichtigen als erfreulihen Ereignisses der Unterwerfung Abd el Kader's, welche derselbe nun auch in einem eigenhändigen Schreiben an den König von Toulon aus wiederholt erflärt hat. Allem Anschein nach werden die Verhandlungen der Pairs-Kammer über die Adresse eine ganze Reihe von Sibungen in Anspruch nehmen, denn mehrere Pairs habeu die Absicht ausgesprochen, nameutlih die vom Ministerium in der Schweiz und Jtalien befolgte ‘Politik einer umfassenden Kritik zu unterziehen. Die über die Verhäítnisse der beiden erwähnten Länder bis jeßt vorgelegten Dokumente werden von vielen Seiten in beiden Kammern als uicht vollständig, daher als nicht volle Aufschlüsse, gebeud erklärt. “Die Opposition wird es nicht au Bemühungen fehlen lassen, jede mögliche Aufhellung der Dinge zu erhalten, Ünter dez Pairs, welche über die italienishen Verhältnisse das Wort zu nehmen beabsichti= gen, nennt man insbesondere den der Oppositionsseite angebrenden Fürsten von der Moskwa, welcher erst neuerlich eine Reise dur Jtalien unternom- men hat, um sich mit eigenen Augen überall von den bestehenden Verhält- nissen zu überzeugen. Was die \chweizer Angelegenheiten anlangt, o hatten die Blätter chon seit einiger Zeit Bemerkungen gebracht, die auf eine oppositionelle Stellung des Grafen von Poutois, welcher vor dem Grafen Bois le Comte Fraukreih bei der \{weizer Eidge- nossenschaft vertreten hatte, gegen das Ministerium in dieser Frage hindeuteten. Judessen wurde diesen Andeutungen anfangs wenig

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Werth beigelegt, eben weil die Oppositionsblätter sich zu Organen derselben gemacht hatten. Aber jeßt gewinnt das Gerücht von der Richtigkeit jener Angaben mehr Bestand. Es soll nämlich in der That die Absicht des Grafen von 'outois sein, über die \{chweizer örage eine Rete im oppositionellen Sinne gegen das Kabinet zu halten, und es scheint, daß die Abberufung desselben vom Botschafter = Posten in der Schweiz keinesweges blos durch seinen Gesundheits = Zustand veranlaßt worden war, sondern daß vielmehr Metiuungsverschiedenheiten zwischen ihm und dem Mi

nister der auswärtigen Angelegenheiten über die dort zu befolgende Polítif die Ursache wurde, welche zu seiner Ersebung durch den Gra-= fen Bois le Comte führte, Graf von Pontois scheint Herrn Guizot Rathschläge ertheilt zu haben, welche dieser nicht befolgen wollte. Der Erstere behauptet nun, wenu man scinem Rathe gefolgt wäre, sv würde Frankrei der Schweiz gegenüber nicht in die Stellung ge= fommen sein, in welcher es sich dermalen befindet, und welche Graf von Pontois für sehr mißlich hält. Auf der Tribüne ist übrigens Graf von Poutois kein sehr furchtbarer Geguer für Herrn Guizot, denn es gelang ihm nie, von Seiten der Kammer viel Aufmerksam- keit zu finden, {hon aus den einfachen Grunde, _weil sein Stimms= Organ so \hwach is, daß er felbst in der nächsten- Nähe nur nut Mühe verstanden werden kann, '

Ju der Deputirten - Kammer werben die inneren Fragen minde- stens einen eben o großen Raum einnehmen, als die der auswärti= gen Politik. Abgesehen von den veischiedenen, in der Thronrede selbst angeregten Fragen, der finanziellen Lage und insbesondere auch der Wahlreformbankette, ist die Opposition auch entschlossen, die sogenamite Petitshe Sache, wobei es sich um den Verkauf öffentlicher Aemter han delt, bei welchem der Chef des Kabinets. des Herrn Guizot, Her1 Genie, kompromittirt erscheint, zur Sprache zu bringen und förmliche Znterpellgtionen darüber an den Münster zu richten, Bis jest find allerdings nur einseitige Anschuldigungen vorhaudeu, ohne daß der Gegentheil gehört worden is, Es wäre also voreilig, schon über die Sache aburtheilen zu. wollen. Auch der Name des Herrn Lacave= Läplagne aus der Zeit, wo er noch d1s Finanz=-Portefeuille in Hän= den hatte, figurirt in den bisherigen Erzählungen. Die Bvoswillig= feit erhält da immer Stoff zur Ausbeute und weiß denselben stets zu benußen, ehe noch die Wahrheit aufgeklärt ift.

Die Erwartung, daß in Folge der Unterwerfung Abd cl Kader's der Friede in Asrifa nun gesichert und daher Möglichkeit zur Verminderung der dort bisher verwendeten großen Truppenzahl vorhanden fei, fängt {hon_an gerechtfertigt zu werden, Dex Zibnig hat guf den Vorschlag des Herzogs von Aumale die Zurückschickung zweier Regimenter Jn= fanterie und eines Regüments Kavallerie nach Frankrei anbefohlen. Dies wären etwa 4500 Mann, um welche die franzbsische Armee in Afrika vorläufig vermindert würde, allerdings eine sehr unbedeutende Zahl, Aber es läßt sich begreifen, daß man nicht mit einem Schlage, sondern nur allmälig eine s wichtige Maßregel, _wie die fragliche, durchführen kann, Denn is auch Abd el Kader entfernt, so muß doch, besonders in der ersten Zeit, noch mit Vorsicht gehandelt werden, um nicht falschen Berechnungen sich hinzugeben, die möglicherweise auch jest noch zu bitteren Enttäuschungen führen könnten.

Großbritanien und Irland, London, 8. Jan. Die Kommission für Verminderung der

solien stch mehrentheils in der Gegend der Altstadt Quedlinburg angesiedelt haben, welche noch jeyt der Marslinger (gesprochen Marschlinger ) oder Marsleber Hof heißt, Mehrere haben sich aber auch wohl in anderen Dôr- fern wieder angebaut, da das Dorf Marsleben kein unbedeutendes Do! gewesen is. Jhym im Norden lag das Stein h olz mit den Steinbrüchen und der Warte oder Burg, die mit Mauern und Gräben umgeben Ge sen zu sein scheint, wovon die Spuren noch sichtbar genug nd, 24 leg- teren wird indessen in keiner Urkunde gedacht; aber die Aebtissin Anna von Plauen belich im Jahre 1448 den Magistrat zu Quedlinburg mit dem Steinberge, den Steinkuhlen und dem Holze zu Marsleben, der schon srüher von Cord Wolf von Derenburg, welcher solche von der E zu Lehn gehabt, damit wieder belichen war, und so is es Eo Magistrats Hände gekommen, in welchen es sih noch befindet, Sid Bir BUIB holz (unter welchem es Kennern der quedlinburger 8 balt R Gegend bekannt und lieb is ) hat es unstreitig O erfie e i Die Hauptsteingrube, welche noch jeßt gangbar is und, Ce Kirche zu Mars- eben lag, führte den Namen St, Peters Steingruvde,

Das Wörterbuch der Crusca.

F ember, Bekanntlich is seit längerer Zeit die Akademie der Mei e imatbélting ihres Votabulars beschäftigt , welches, wenngleich vielfah und heftig angefochten , für Jtalien dieselbe Bedeutung hat, wie in Frankreich bas Pictionnaire de l’Académie. In den Jahren 1729 bis 1738 erschien die leßte, vierte, Ausgabe, welche bis jeyt sowohl die gesezgebende Autorität bildet , wie sie die Grundlage aller späteren Vo- fabularien is , welhe entweder den Text der Crusca mit Zusäßen und Verbesserungen oder ein Kompendium desselben geben, darunter die nea- politanishe Ausgabe von 1746, die bologneser von 1820, die Cesari- sche, Albertishe, Vanzonsche, Cardinalische, Manuzzische und andere, denen das große Tramatersche Wörterbuch, zu Neapel in den Jahren 41829 und ‘folgend erschienen und seitdem mehrfach mit Verbesserungen aufgelegt, unter anderen sich anreihen, Daß der Sprachschaß \ih seit der ersten :Hälfte des vorigen Rae a unendlih gemehrt und auch die Kenntniß jener Schriftsteller des Mittelalters, welche als Autoritäten be-

Staatsschuld macht bekannt, daß sie im nächsten Vierteljahre feine Ankäufe von Staatspapieren für den sinkenden Fonds machen werde.

Von den Spezial-Assisen in Limerick is bereits am Sten das erste Todes-Urtheil gesprohen worden. Es traf einen jungen Men= schen vou 26 Jahren, der einen seiner Nachbarn bei kaltem Blute erschossen hatte, weil von diesem zwei Jahre vorher ein Grundstück in Pacht genommen worden war, welches früher des Mörders Vater in Pacht gehabt hatte. Fast allen vor die Assisen gebrachten Kri- minalfällen liegen ähnliche Motive zum Grunde. Was den Zustand des Landes im Allgemeinen betrifft, so melden auh die neuesten Berichte aus Dublin noch immer Gewaltthaten und Unruhen an vie- len Orten. Sir Charles Coote, ein sehr bedeutender Grundbesitzer und früher Parlaments=-Niitglied für die Queens=-County, der mehr= fah von Drohbriefen heimgesucht worden war, hat es für zweckmäßig gehalten, diesen Drohungen aus dem Wege zu gehen und das Land zu verlassen. Er soll die Absicht haben, sih nach Jtalien zu bege- ben; ohne Zweifel werden Andere seinem Beispiele bald folgen und, für ihre Persouen nit obue rechtfertigeude Gründe, die Liste der Ubsentees, welche das Geld aus dem Laude ziehen, aushwelleu. Das er vähnte öffentlihe Schreiben des Grafen Shrewsbury an den Erz- bischof von Tuam hat in Jrland eine große Wirkung hervorgebracht. Zohn O'Connell is darüber entrüstet und hat an Freeman's Journal ein Schreiben erlassen, worin «r den Wunsch ausspricht, daß der Erzbischof von Tuam si uicht „„herablassen“’ möge, dem Grafen zu antworten. „Wer“, -pusE er aus; „hat ven Grafen

Shrewsbury zum Censor unserer Hierarchie gemacht? Welches Recht hat er, seine Oberen (his superiors) zur Rechenschaft zu ziehen ?“ Dagegen veröffentlicht der Bischof von Elphin ein Schreiben an den Grafen, worin er versichert, daß der Pater Mac Dermott (der be- fannilih als Anstifter der Ermordung des Major Mahon bezeichne wird) verleumdet worden sei, Er sagt unter Auderem: „Drei oder vier Wochen vor dem schrecklichen Morde des Major Mahon schilderte ich in der Kapelle von Strokestown mit aller Euergie, die in mir ist, die entseßlihen Folgen des Mordes und der Rachsuht. Ich erklärte den Leuten, daß alle Rache Gott gehöre. Ich predigte Geduld und Ergebung in den göttlichen Willen. Darauf besuchte ich Strokestown wieder nah dem Mord und kounte nicht das Geringste in Erfahr::ng bringen, was dem ehrwürdigen Vater Mac Dermott der ibm zugeschrie= benen Verbrechen verdächtig machen könnte u. s. w. Warum sollte ih also über einen unsculdigen Priester eine Untersuchung verhän- gen?“ Auf den Vorwurf, daß die irländischen Prälaten feine Hir- tenbriefe erlassen hätten, um das Landvolk von Verbrechen abzumah- nen, antwortet er: „Die irländischen Bischöfe müssen am besteu be- urtheilen können, zu welcher Zeit es am flügjten is, öffentlihe Hir- tenbriefe zu erlassen.“ :

Neber den Schiffbruch der Dampf-Fregatte „Avenger““ im Mit- telländischen Meere fehlen noch weitere Nachrichten. Einige offizielle Schreiben, welche die Anzeige von dem Unfall enthalten, und von der Admiralität veröffentlicht werden, melden nur das Delannté, Dex dritte Lieutenant des Schiffes, Herr Rooke, welcher auf einem Boote mitt drei Mann in Tunis angefommen is, nachdem er auf seiner Ueberfahrt nach dem Festlande noch vier Mann verloren hatte, macht dem Contre-Admiral Lucius Curtis und dieser dem Vice=Admiral und Befehlshaber der Flotten-Station, Sir William Parker, die Anzeige, daß der „, Avenger ‘“’ auf einem Korallen - Riff zwischen der JTusel Galita und dem afrikanischen Festlande, 10 bis 412 Meilen von jener entfernt, gescheitert und hier in wenigen Minuten zum Wrack geworden sei, so daß der Capitain sogleih das Aussetzen der Böte befahl. Ob die aus 270 Personen bestehende Manuschaft gerettet ist, weiß man noch nicht, hat aber wenig Hoffuung, da Böte des der Oriental -Steam=- Company gehörenden Dampfschiffes „„Pa=- ha‘ und des französischen Kriegs - Dampfschiffes ,„Lavoisier““ die Stelle, wo das Unglück geschehen is, untersucht und eine solche Menge von Schiffstrümmern gefunden haben, daß kein Zweifel über die gänzliche Vernichtung des Schiffes mehr übrig bleibt. Jun Be- treff der Mannschaft bleibt nur noch die Hoffnung, daß es ihr ge= lungen ist, die Nordküste der Jusel Galita zu erreichen, welche zu durch suchen der „Lavoisier““ unternommen hat. Unter den Lieutenants des Sthisfes befand sih auch ein Sohn des bekannten Capitain Mar-= ryatt. Wie der „Avenger“/ so weit aus seinem Course verschlagen werden fonnte, um auf dem Sorelli zu stranden, weiß man sich nicht zu erflâären, Er soll von dein Capitain des „„Pascha““ gewarnt wor= den sein.

Jun Folge des Fallissements der fraukfurter Häuser haben hier die Herren Heilbut, Ruben und Comp. ihre Zahlungen eingestellt. Die Passiva siud unbedeutend,

Ein westindisches Haus soll nah längerer Unterhandlung von der Bank von England einen Geldvorschuß erhalten haben.

Jn Glasgow sind ein paar Häuser durch die Zahlungs-Einstel- lung von Cotesworth, Powell uud Pr9gor in Verlegenheit gebracht. So meldete gestern der Globe. Heute geht die Nachricht ein, daß fünf Häuser dort ihre Zahlungen eingestellt haben, darunter F Ans= derson und Comp, mit 170,000 Pfd. St.

Der Betrag der Staats - Einnahme im vorigen Jahre ift im gestrigen Blatte nicht rihtig angegeben wordenz er beläuft sid; auf 48,397,566 Pfd. Sl, :

trachtet werden (Testi di lingua ), wesentliche Fortschritte gemacht hat, i Jedem klar, und so wurde denn die Nachricht, daß die berühmte Akg- demie, neuerlich fester fonstituirt und durch die Regierung mit nicht unbe- deutenden Mitte!n versehen, ernstlich an die Herausgabe der vervollständig- ten und verbesserten Arbeit denke, in ganz Jtalien mit Freude vernommen. Daß diese Arbeit nicht die Sache weniger Jahre sein würde, sagten sich Alle und ergaben sich in das Unvermciolichez ter Vorgang aber der franzö-

sischen Akademie und die Betrachtung, daß man damals, als die leßte Aus- gabe gedruct ward, in einem Decennium fertig geworden, während die Ne- daction auf den Schultern dreier Männer, A. M. Salvini’s, G, Bottgri's und R. A, Martini's, hauptsächlich aber des Dritten, des Wenigstbekannten

von ihnen, ruhte dieser Vorgang und diese Betrachtung schienen zur Erwartung berechtigen zu dürfen, daß das Werk möglichst ge- fördert werden würde, Seit Ende Augusts 1842 aber, in welchem

das erste Heft zu drucken begonnen ward, bis zum Scptember 1845 sind drei Hefte erschienen, welhe auf 240 Seiten bis zum Wort accivire gehen; seitdem stockdte die Fortsezung bis zur Publication des vier- ten Heftes im verflossenen August, Die Piattische Buchhandlung zu Flo- renz hatte Druck und Debit sür die Akademie übernommen; cs kam aber zu mannigfachen Mißverständnissen, welche am Ende den Kontrakt rüdgän- gig werden ließen und den Geschäftsführer der Handlung, G, Ajazzi, welcher der literarischen Welt durch verschiedene Publicationen vortheilhaft bekannt ist, zu einer Darlegung des ganzen Verhältnisses veranlaßten, womit wahr- \cheinlih ein neuer Federkrieg eröffnet is, Die merkantilische Seite der Angelegenheit hat für Nichtbetheiligte niht das geringste Jnteressez von von dem scharfen, herben, anklagenden Ton, in welchem, nach berkfömmlicher

s{limmer Sitte der litergrishen Polemik, namentlih in Jtalien, die Schrift abgefaßt ist, will ih auch nicht reden, sondern nur auf die Resultate der Berechnung von Kosten, Umfang, Zeitraum des Erscheinens des Vokabulars aufmerksam mahcn eine

Berechnung, die man zwar so nicht hinnehmen darf, wie Herr Ajazzi sie anstellt , da der Grund, wenngleich “anscheinend positiv, doch nur hypothe- tisch ist, die aber, da man ihr eine gewisse Plausibilität nicht absprechen fann, doch als eine Art Unikum hier mitgetheilt werden mag. Herr Ajazzi berechnet folgendermaßen; 33 Seiten der vierten Ausgabe sind in der neuen 168 geworden, man fann also statt der 3894 Seiten der erstgenannten im

T9 Man hat über Havre mit dem Paketshiff „Zürich“ Nachrichte

aus New=York vom 19. Dezember erhalten.

j f Vom Kriegsschau plabe wird uichts Neues gemeldet.

Eben so wenig bieten die Kon

erlassen, in welcher er sein gegen die Fluß- und Hafen=Bill der vo rigen Session ausgesprochenes Veto zu begründen sucht. New-York Herald liegen bcreits drei Vorschläge , sich auf den Hauptgegenstand der diesjährigen Debatte, den kanischen Krieg, beziehen, dem Kongresse vor. Herrn Calhoun, der andere von Herrn Dictinson , Beide Mitgliede des Senates, der dritte von Herrn Holmes, e Repräsentantenhauses, her. l Staaten das ganze jenseits des Rio Grande belegene inexifanisch Gebiet uud auch Californien räumenz Herrn stimmt im Wesentlichen damit überein. langt die Gebietsabtretung, bevorwortet, will aber die sogenannte Wilmot=Klausel (in Betreff de

wel

dieser Angelegenheit noch zu Duzenden vorgebracht werden. Nach Berichten aus Port au Prince vom 25,

zer auf San Domingo gemacht worden.

uitedexlande. Aus dem Haag, 7. Jan. (Westf. Merk.)

Minister haben \ich vorgestern, des Kabinets, ten Kammer beschlossen, welhe nun wahrscheinlich oder Anfangs Februar zusammentreten wird.

WanemaLhk,

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erst Ende Janua

und Ausgaben mit, wona erstere zu 16,709,285 Rbthlr. (12,526,964 preuß, Nthlr.) und letztere zu 16,086,502 Rbthlr. angenommen wor- den find, Der Ueberschuß kanu also zu 22,783 Rbthlr. oder in run= der Summe zu 22,800 Rbthlr, angenommen werden, ___ Aus der Rechnungs-Ablage vom Jahre 1846 ergeben si 6 in den Einnahmen, gegen das Budget gerechnet, vornehmlich nachstehende Mehrerträge: | An Domainen -Einnahmen im Königreich und in den Herzogthü-

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mern: 104,948 Rbthlr., an direkten Steuern in beiden: 156,670 Nbthlr., an indirekten Steuern: 1,094,932 Rbthlr, au Ueberschuß der Post- Einnahmen; 59,818 Nbthlr,, an Uebershuß vou Lauenburg:

97,146 Rbthlr. und an verschiedenen Einnahmen: 285,671 Rbthlr. Hierzu

das Budget ein Minus von 82,073 Nbthlr. Tinnahme (18,502,961 Nbthlr.) den Voranschlag im Budget (16,008,44( Rbthlr.) um beinahe 24 Millionen Rbthlr, Die Ausgaben im Ganzen von den im Budget veranschlagten Beträgen deutend ab, ünd wenn“ denno§: die Total - Summe dex

dieses in dem größeren Abtrage ( beínahße 1,300,000 Nbthlr. mehr als im

indischen Besizungen is dazu verwandt worden) in den Vorschüssen auf Ap- panagen, Gagen, Pensionen, öffentlichen Arbriten und dergl., in geleisteten Borschüssen (219,971 Rbthlr.) und in der Erwerbung von Aktiven (380,596 Nbthlr. an Vetrag), deren Ertrag sich von 421,000 Rbihlr. im Zahre 1835 auf 582,000 Rbthlr, im Jahre 1846 gehoben hat. Die Staatsschuld be- trug am 1,, Januar 1847: 106,314,529 Rbthlr., und wahrscheinlich am 1. Januar 1848 etwa 105 Millioncn, also 25 Mill, weniger als am 1sten Zanuar 1835. Natürlicherweise haben sich auch die Zinsen verhältnißmä- ßig vermindert; sie betrugen im Jahr 1835: 4,800,000 Rbthlr, und m Jahr 1846: 3,962,000 Rbthlr., im vorigen Jahre also wohl nur 3,900,000 NRbthlr., folglich 909,000 Nbthlr, weniger als vor zwölf Jahren. Eine be- deutende Zunahme in der Einnahme zeigt die Stempelgebühr , sie is für das Königreich in ses Jahren um 150,000 Rbthlr. gestiegen (1840: 282,000 Rbthlr., 1846: 432,858 Rbthlr.) O Î i E Ee „Valkyrien““, kommandirt vom Capitain und Ritter Secher, ijt heute Mittag, vom Dampfschiffe „„Dertha“ bugsirt, nach ihrer Bestimmung, der Küste von Guinea und den nifobarishen Jn- seln, abgegangen, :

Nach den heute bier eingegangenen Berichten hat gestern der Cis-Transport uber den großen Belt leinen Anfang genommen, und da sowohl süd- als nordwärts ziemlich viel Eis wahrgenommen wurde und dieses bei dem beständigen Frost von 6 big §7 an Stärke zu= nimmt, so is es wahrscheiulih, daß der Eis « Transport von einiger Dauer jetn wird. Die Häfen von Korsor und Nyborg sind vom E geiperrt, dagegen fonnte Slipshavn gestern noch befahren werden,

Durchschnitt 20,000 Seiten annehmen oder 20 Folio-Bände. Diese wür- den in 250 Hefte getheilt werden, zu deren Erscheinen nach dem bisherigen Verhältniß etwa 270 Jahre erforderlich sein dürften, und welche nicht we- niger als 2,365,720 Lire (zu 67 Neugroschen) Herstellungs-Kosten in An-

spruch nehmen würden, wovon 1,2247720 Lire Honorar für die drei Akademiker, welche die permaneute Deputation für den Druck bilden, Nah Verkauf der 1500 Exemplare des Werks bleibt dann ein Verlust von 678,220 Lire, Wie gesagt, eine solche Berechnung is hypothetisch, indem auf die Schwierigkeiten und den

Zeitverlust, welche beim Beginn unvermeidlich sind, hier nicht die mindeste Nücksicht genommen is, und Zeit und Kosten in dem Maße, wie man fort- schreitet, sich verkürzen werden; aber das von der Akademie bisher befolgte System, wie der Verfasser der Schrift es mit Bezeichnung der Art der Cinlieferung des Manuskripts, der Korrelturen u. st. w. darstellt, cheint ein so fehlerhastes und so zeit- wie geldraubendes, daß man wohl erwarten darf, diese gelehrte Genossenschaft werde die Sache in reife Ueberlegung ziehen, Auf solche Weise würde die Ajazzische Broschüre, so wenig man auch deren Ton billigen kann, do Gutes stiften, Die Akademie der Cr cv hat eine Menge gelehrter und ausgezeichneter Mitglieder: Gino Capponi, G, B. Niccolini, Fr. del Furia, V. Antinori, V. Nannucci u. m. A, gehören zu ihnen, und von der Arbeit selbst i nur Tüchtiges zu erwarten. Aber, wie so oft bei gelehrten Vereinen, an prafktishem Geschick, an geschäftlicher Gewandtheit scheint es zu fehlen, und dann müssen sih natürlich der Förderung eines so riesigen Werkes, wie das Vokabular ist, Hindernisse auf Hindernisse in den Weg stellen. Man hatte durch die im Jahre 1843 bestimmte Geschäfts- Ordnung, welche eine täglich sich versammelnde Deputation von drei Aka- demikern zum Behuf des Drucks des Wörterbuchs ins Leben rief, diesen Schwierigkeiten abzuhelfen gesucht; aber der Erfolg is, wie es scheint, ein sehr unvollkommener gewesen, und man tvird die Sache mit größerer Energie angreifen müssen, Man muß sich übrigens nicht darüber wundern, daß so viel zu thun bleibt, Während eines Jahrhunderts hat die Akademie, welche, bekanntlich vom Großherzog Leopold 1. aufgehoben, in der französischen

greß - Verhandlungen Stoff zu Mittheilungen von Interesse. Der Präsident hatte eine neue, unendlich lange Botschaft an den Kongreß

Nach dem

meri= Einer rührt von

1 , einem Mitgliede des Herr Calhoun will, daß die Vereinigten

Holme's Vorschla; Herr Dickinson dagegen ver- welche der Präsident in seiner Botschaft

Sklaverei) aufgehoben wissen. Ohne Zweifel werden Vorschläge in

November war dort eine außerordentliche Session der Legislatur eröffnet und der- selben eine Mittheilung über den mit Frankreich abgeschlossenen neue= sten Vertrag wegen Entschädigung der ehemaligen französischen Pflan=-

Von Refor-= men, von Abänderungen an der Verfassung ist nicht mebr die Rede. Die zum erstenmale seit der Umänderung versammelt und vor Allem die Vertagung der zwei-

Kopenhagen, 8. Jan. Die Berl. Ztg. theilt vorläufig die Necapitulation der für das Jahr 1848 veran}{lagten Einnahmen

fommen noch 844,569 Nbthlr. an Ertrag der an die britisch - ostindische Compagnie abgetretenen Ländereien in Ostindien, nah Abzug der in 1846 beim Verkauf derselben, so wie für die Ausrüstung der Expedition nah Ost- indien stattgefundenen Kosten, betragend 280,430 Rbthlr, Dageg?en hat der Sundzoll 2£,850 Rbthlr. weniger als der Voranschlag im Budget einge- bracht, auch ergicbt die Einnahme ver dänisch - westindishen Inseln gegen Im Ganzen übersteigt die

weichen nicht be- Aus- gaben die im Budget veranschlagte um beinahe 2 Mill. übersteigt, so liegt

Budget angenommen) auf die Staatsschuld (der sämmtliche Ertrag der ost-

n | S weiz. E) Kauton Bern. Der Ober-Kommandant Dufour hat an die - | noch im eidgenössishen Dienste stehenden Truppen folgenden Tages- | befehl erlassen: „Es ist dem Ober = Befehlshaber nicht unbefaunt, wie sehr die Truppen, welhe noch unter den Waffen stehen, die Rük= fehr in ihre Heimat wünschen, und er wird sein Möglichstes thuu, ¡ um eine baldige Entlassung zu erwirken. Verschiedene Gründe ver- | hindern, daß dieses sogleich geschehe; sobald aber diese Hinderuisse gehoben sein werden, was nicht mehr lange anstehen kann, wird er damit nicht säumen und die Verminderung stufenweise vornehmeu. t} Der Ober-Befehlshaber ladet daher alle Corps ein, sich in Geduld zu fassen und in dem tadellosen Betragen zu verharren, welches sie bis jeßt beobachteten; in furzem werden Alle ihren Familien zurüdck- | gegeben sein und dort die Ruhe finden, nah welcher sie sich fehnen und die sie verdient haben; die besten Wünsche ihrer Führer und der Dank des Vaterlandes werden sie dorthin begleiten, ““

Wie die Berner Zeitung versichert, sollen einige einflußreiche ï | Tagsaßungs=Gesandte darum angegangen worden sein, dem abgetre- tenen eidgenössischen Kanzler Amrhyn diese Stelle wieder zuzuwenden. Die Berner Ztg. spricht si aber dagegen aus.

(O. P. A. Z.) Nach einer politischen Windstille von 14 Ta- gen wird sih jeßt wieder ein regeres Leben hier entfalten, da die Tagsaßungs - Gesandten, welche die Geiertage zu Hause zugebracht haben, theils wieder hier angelangt sind, oder heute und morgen (den 8. und 9, Januar) eintreffen werden. Zu den interessantesten Gästen gehört auch der Kanzler des Klosters St. Urban, welcher seit einigen Tagen hier ist und im „Bären“ mohnt. Derselbe hat die oon dem Kloster begehrten Summen zu den Kriegskosten, 200,000 Schw. Fr., mitgebracht und abgeliefert. Ju den Kantonen Wallis und Freibu g protestiren die Bischöfe gegen die Angriffe auf die geistlihen Güter, und der Bischof zu Freiburg hat sogar auf einen ! } Bannfluch hingedeutet. Ein Zusammenstoß der weltlichen Gewalt mit der geistlihen is mehr als wahrscheinli. Es werden deshalb Anträge an die Tagsaßung gebracht werden, und dieser steht die Lö- sung einer Aufgabe zu, die nichts weniger als leiht sein wird. Man ist sehr gespannt, welche Vorschläge von der Kommission und von deu einzelnen Gesandten in Betreff der Bundes=-Revision ausgehen werden. Ochsenbein ist noch immer krauk und wird \chwerlich den ersten Sibungen präsidiren können, Auch der Große Rath von Bern versammelt sich nächsten Montag.

(Schw. M.) Die Tagsaßung wird zu allernächst mit der Frage über die Fortdauer der eidgenössishen Besaßung der Sonderbunds= Kantone sich beschäftigen. Aller Wahrscheinlichkeit entgegen find die fleinen Kantonen am \chnellsten den ihnen obliegenden Geldverbind= lichkeiten nachgekommen, während bis auf diese Stunde die größeren und reicheren Sonderbunds-Stände immer noch in starkem Rückstande sich befinden. Wenn daher dieselben dem Tagsaßungs-Beschlusse zuU- folge so lange militairish besebk bleiben sollen, bis sie den an sie gestellten Gorderungen vollständig Genüge geleistet haben, so müßte noch ein beträchtlicher Zeitraum vergehen, bevor die eidgenössischen Truppen aus ihnen zurüdckægezogen würden. Die Gesandtschaften von Lu- zern, Freiburg und Wallis werden deshalb an die Tagsabung die dringende Bitte stellen, daß nicht, nur die Beseßung ihrer Kantone möglichst bald aufhöre, sondern auch Nachsicht gegen sie in Betreff der von ihnen zu zahlenden Kriegssteuer geübt werden möge. Ob- gleich einige Stimmen, auh Geuf, zu Gunsten eines solhen milden Verfahrens im Schoße der Tagsaßung selbst sih vernehmen lassen werden, jo 1 doch wenig Hoffnung vorhanden, daß dieselben

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Gehör finden. Das jezige Kapital der eidgenössischen Kriegs=- fasse, aus dessen Zinsen bis jeßt die Auslagen für die thuner Militairshule und andere eidgenössische, das Wehr wesen betreffende Anstalten bestritten worden nd, die Nd

auf 120,000 Schweizerfranken belaufen, will mau nicht vermindert sehen. Und diese finanzielle Rücksicht möchte einen der Hauptgründe

| abgeben, weshalb die Tagsaßung auf der Bezahlung der Kriegs fosten beharren wird.

(Frkf. J.) Der Vorort bat die Kriegskosten, welche die Son= | derbunds-Kantone zu leisten haben, zum Zwedcke ihrer vorläufigen | Deckung durch Geld und Titeln von Seiten dieser Kantone, auf 52 | Millionen berechnet, unvorgegriffen der von der Tagsaßung zu ge-

nehmigenden Schlußrechnung. Nebst Unterwalden hat nua auch Uri seinen Antheil gedeck, indem ein solides Banquierhaus in Basel an | seiner Statt die Zahlung übernommen. Den Repräsentanten ist | hierauf die Vollmacht zugegangen, die Truppen in diesem Kantone | gänzlich zu entlassen. | (K. Z.) Wie es heißt, hat Herr Canning den freundschaftlichen | Nath ertheilt, die Tagsaßung möge auf Antrag ihres Vorsißenden die | feierlihe Erflärung abgeben, daß bei der vorzunehmenden Bundes= Durchsicht die Grundlagen des Vertrages von 1815 auf keinen Fall eine Schmälerung erleiden sollen und mau die Kantonal=Souveraine= tät durchaus nicht zu beschränken beabsichtige. Herr Ochsenbein hatte sih geneigt gezeigt, diesem Wunsche zu willfahren, allein mehrere seiner Amtsgenossen legten Verwahrung dagegen ein, Die Sache | wird indessen bei der Tagsaßung zur Sprache kommen, zumal eine mit Ausnahme von England und

Kollektiv-Note der Großmächte, : Nufkland,, erwartet wird.

Sichtung, Klassifizirung des Materials und die planmäßig fortschreitende Definirung der Worte, hat erst neuerdings begonnen. An Gründlichkeit wird das neue Wörterbuch gewiß alles Aehnliche übertreffen; aber selbst im besten Fall können Zeit und Umfang nur Besorgniß und Zweifel erregen, und es fragt sich, ob eine weise Beschränkung, wie die französische Akademie sie sich auferlegt hat, nicht rathsamer gewesen wäre. Das Interesse der Jtaliener an lexifographischen Arbeiten nimmt unterdeß nicht ab, und neben Werken über Provinzial - Dialekte machen sich andere, wie Tommaséo's Dizionario dei Sinonimi, von welchem die fünfte Auflage vergriffen ist, Gherardini's Voci e maniere di dire Italiane u, a. vortheilhaft bekannt, von speziellen Vokabularien nicht zu reden, zu denen Mazzoni - Toselli's

izionatio Gallo-Italico und Nannucci's Voci e lezioni Ttaliane derivate dalla lingua Provenzale gehören. Es ist natürlih, daß mit jedem Tage For|chung und Stoff sih mehren und ausbreiten,

Zur italienischen Literatur.

Jn den schäßbaren Berichten über dic Literatur Dante's, tvelche Herr Legations - Nath von Reumont zu Florenz im Dezember 1847 für seine deutschen Landsleute niedergeschriebeu hat, und die uns in Nr.6 und 8 der Allg. Pr. Ztg. so eben befannt geworden sind, ist auch in Nr, 8 die leipziger Junschrift auf den Landgrafen (besser: Markgrafen) Diezmanu von Meißen erwähnt worden. Denn sie ist gleichfalls ein Werk Dante's und als solche erst durch Carlo Promis im Jahre 1846 den Jtalienern bekannt gemacht, Zur Vollständigkeit der Angaben wollen wir noch bemerken, daß diese in der Paulliner-Kirche (nicht Pauls-Kirche) Ju Leipzig befindliche Jn- schrift nah den früheren Bearbeitern, Fabricius, engel, Mencken u. A., zulegt der Gegenstand eines Schul - Programms der leipziger Nikolaischule von dem damaligen Konrektor, jeßigen Rektor, Dr. Nobbe, zu Ostern 1823 geworden is, Der Text ist mit dem in Promis? Aufsay bis auf unbedeu- tendere Abweichungen ganz übereinstimmend, Herr Nobbe aber war damals der Ansicht, daß aus inneren und äußeren Gründen das Epigramm unter

Zeit wiederhergestellt, erst neuerdings aber vollständiger konstituirt ward, nur par- tielle Arbeiten unternommen, welchetheils in einzelnen Vorlesungen, theils in Ver- gleichung der als flassish anerkannten Autoren und Exçerpiren von Redensarten und Beispielen (spogli) bestanden. Das Gros dex Arbeit, die Vervollständigung,

der Bildsäule nicht von Dante?s Aligerius und überhaupt nicht {hon im

14ten Jahrhundert geschrieben worden sei, Eine weitere Prüfung gehört

nicht hierher, Fe ———— D