1848 / 17 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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zei fönnen und wollen

d olizei - Uebertretungen ! dec A Foiye: Werth und eine innere Pes heit der strafbaren Handlungen dur-

s eit Se E nach der Natur und Bela ‘einräumen, das dieselbe lediglich den

‘htl, tern. C ege - der gerichtlihen Kompetenz zu erleiter1 Zweck hat, die Mee einer niht zu verkennenden Wichtigkeit. Dieser Zee o Strafgerechtigfeit gegenüber ist er jedoch nur etwas Der Mer der ein bloßes Mittel zum Zweck. Die ganze

: wieder ein Aenßerlihes, selb Mliedrígen Eintheilung der strafbaren Handlungeu Trage iso für das Strafgesesbuch ihreu prafktischeu Werth, wenn

díe gerichtlihe Kompetenz anderweitig in genügender Weije regu-

i R Frage behält aber denno eine niht geringe theoretische Bedeutung, indem sih an dieselbe eben das Mißoerständn1þ E ult pfen pflegt, als ob jene dreigliedrige Eintheilung gerade den And derungen der Gerechtigkeit und dem allgemeinen Rechtebewußtjein 3 Liebe angenommen werden müßte, weil jonjt Gesépes-Ucdertremugen von der verschiedenartigsten Beschaffenheit ohne Unterschied auf ge je Stufe gescßt und mit dem harten Worte : „Verbrechen“‘, bezeichne ürdein. E ans gerade die Gerechtigfeit und das wahre Rechtsbewußtsein

muß sich, mehr als gegen eine äußerlich gleihlautende E dagegen sträuben, die innerlich verschiedenen uud do oft in einander übergehenden Grade der verbrecherischen Handlungen durch ne Ba äußerliche Eintheilung ein- für allemal von einander zu scheiden, E

Schon Rossi sagt treffend gegen die Dreitheilung des französi= schen Strafrehts: La division des acles punissables en crimes, délits et contraventións, division tirée du fait matécriel et arbi- traire de la peine, révèle à elle seule, ce nous setuble, Pesprit di code et du législateur. C'est dire au public: Ne vous embarrassez pas dl’examiner la nalure intrinsique des actions humaines; regardez le pouvoir: faut-il couper la tête à un homme, conclusez - en Ds cet homme est un grand scélérat, Il y a un tel mépris de Pespèce humaine, une telie préten- tion an despotisme en tout, mème en morale, qu’on pOurrait, sans trop hazarder, juger de Pesprit du code entier par la lec- ture de Part 1er.

Aber auch die deutshe Wissenschaft hat auf das innere Unrecht hingewiesen, welches darin liegt, eine bestimmte Geseßes-Uebertretung als folche in die eine oder andere Klasse zu werfen, ohne die verschie= denen Motive zu derselben ins Auge zu fassen. Sie hat auf die in- nere Unmöglichkeit hingewiesen, in dem unmerklich und stufenweise fortschreitenden Gebiete des Verbrechens plöplich eine Gräuze zu stecken, mit der das Gebiet der bloßen Vergehen abbrehen und das der eigentlihen Verbrehen beginnen foll. Also auch hier, bei der äußerlihen Abgränzung der in einander übergehenden strafbaren Hand= lungen, zeigt sih wieder das Unrecht, welhes daraus folgen muß, wenn das Strafgeseßbuh nicht den hinlänglichen Spielramu gewährt, zur Würdigung jedes einzelnen Verbrechens nah seiner individuellen, subjektiven und objektiven Beschaffenheit. Nur die innere und mate- rielle Strafgerechtigkeit darf und muß den Maßstab geben für das Strafgeseß. Jhr also is der Entwurf gerade dadurch treu geblieben, daß er jene äußerlihe dreigliedrige Eintheilung nich t adoptirt hat.

Ein ferneres Mißverständniß, welches immer noch in einem nahen Zusammenhange mit dem Prinzipe der Strafgerechtigkeit si befindet, geht-auf das vom Entwurfe angenommétne und durchgeführte System der Freiheitsstrafen,

(Fortseßung folgt.)

Berlin, 16. Jan. Das Amtsblatt des Königlichen Post- Departements enthält die Verordnung, betreffend die Ablutia und Verausgabung der Kompetenzen für den Sterbe- und Gnaden-Mo=- nat au die Hinterbliebenen verstorbener Post-Beamten, Unterbedieu- teu und Pensionaire.

X Halberstadt, 14. Jan. Gestern feierte das Offizier-Corps des siebenten Kürassier-Regiments dur ein glänzendes Diner im hie= sigen Hotel de Prusse deu Tag, an welhem vor 25 Jahren der Oroßfürst Michael Pawlowitsch von Rußland, Kaiserl. Hoheit, von des hochseligen Königs Majestät zum Chef dieses Regimentes ernannt worden war, Bei diesem Festmahle, zu welhem hiesige und quedlin- burger Behörden eingeladen waren, brachte der etatsmäßige Stabs= Offizier , Major von Stülpnagel, nachdeu derselbe in ergreifenden Worten unseres hochgeliebten Königs Majestät gedacht, das Wohl des durchlauchtigsten Chefs aus, worauf, nach einem donnernden drei- maligen „Hoch“, das in einem der Nebensäle aufgestellte Trompeter- Corps die herrlihe Melodie der russishen Volkshymne anstimmte. ZUr ferneren Berherrlihung des Tages hatte das Offizier-Corps den Mamischaften des Regimentes hier und in Quedlinburg Abends vier große Bälle veranstaltet.

Neuenburger Augelegenheiten.

Neuenburg, 11. Jan. Der heutige Constitutionnel Neuchatelois enthält Folgendes: „Eine Nachricht, die, wie ge- wöhnlich, die Nunde durch alle {chweizer Blätter macht, läßt Kanonen nach La Sague, Rochefort und ins Val de Travers schiden, Es ist hieran niht ein wahres Wort.“

Deutsche BunDesftaaten.

_ Großherzogthum Waden. (Bab. Bl,) Ju der öf- ente Cigung der zweiten Kammer war die erwartete Voilage ver Fawseæœung zur Erhaltung der bedrohten Fabriken noch nicht ein- 944 aan vernimmt nur, daß eifrig an den Vorbereitungen ge- arbeit ne, Der Abgeordnete Welcker richtete an die Regie- rug Tonron bezliglih auf diese Vorlage die Bitte, daß sie nicht, wie vie Zsie&e gerlaute, in geheimer, sondern in öffentlicher Sihung geschehe mgs, weil hier, wo es sih um sffentlihe Mittel und um eine Ange Ganble, bei welcher so viele Personen betheiligt sind, das E uf die Beschlüsse der Regierung und der Stände besonders nw 746 nur dur Oeffentlichkeit der Verhandlungen zu erhalten se i

Z Der Abgeordne Std sr begründete dann seine Motion auf Ein- führung des Ves 2g erichts, Der Redner findei, daß bei ven neuen Slrafgeseße#n e 4e Boruntersuhung und das währenb ver offentlichen Sihung Gli Segtofoll zu großen Einfluß auf das Ur- theil haben müsse, wo m ja ¡1 sehr von Oeffentlichkeit unv Mündb- lichkeit entfernt habe, Le Wis ber Appellation über die Thatfrage \duge hiergegen ulcht, #8 ch4 nlerions-Richter könne nicht das näm-

liche Material vorgeführt 6040 v now Nichter der ersten Jnustanz. Alle anderen Garantieen, äls 61% Vat 307 Nichter und freie Necusation, rourden ein Heer von sich iu erme Ausgabcn nöthig machen.

Man müße daher dag Veschwsrnengeritt i i geit eluführeu, und zudem werde L LION den Geschwornen gewiß bas richtigste Urtheil über die ape dur. - vg worüber sich der Redner auf seine frühere pon Lui. insichilih der Ausführung könne man der Regie- cue erlaßen, unter den Wahlmännern des Pezirts die doppelte Zahl der Gescwornen auszuwählen, von welhen bann die Hälfte durch das Loos ausgeschieden werden können, Staatsrath Trefurt: Die Regierung habe sich seit dem U Landtage mit dem Gegenstande heschäftigt, musse es aber als Anmaßung des Cinzeluen erklären, bie Diskussion über die wich- tige Frage als geschlossen zu betrachten, Cine Berathung sei wünschens- werth, und bei dieser werde die Regierung auf die einjelnén Fragen einge- ellten den

hen, Blankenhorn und Döxx unterstüpten die Motion und

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Antrag auf Verweisung an die Abtheilungen und Vorausdruck. Welcker | SE E l oorla e tines Geseg-Entwurfs noch auf diesem Landtag. Der

Redner hält die Fenas sür reif. Das Volk sei darüber klar geworden, daß

die Gesellschaft wiedèr als lebendiger Staat frei organisirt werden müsse. ! Jn diesem Begehren Vene nichts Zerstöreudes, sondern dadurch, daß man demsel- ben nachgebe, werbe der Staat erhalten und den Bestrebungen derjenigen entgegen- gewirkt, welche alle bestehenden Einrichtungen in Kirche und Staat für nichts erklären. Zu jener lebendigen Organisation sei eine Vereinigung des Bürgerthums mit den wissenschaftlih gebildeten Richtern nothwendig, Die Gelegenheit sei da, die neuen Strafgeseve seien erst noch einzuführen und folglich noch eîner Abänderung fähig. Meg bestätigt, daß der Wunsch nah Einführung des Geshwornengerichts beim Volke ein lebendiger und fein geimpfter seiz die handwerksmäßige Jurisprudenz habe beim Volk das Vertrauen verloren. von Jhstein geht von der Ueberzeugung aus, daß die zweite Kammer, wie früher, für das Geschwornengericht stimmen, daß die erste Kammer der öffentlichen Meinung nachgeben werde, und daß dann die Regierung nicht zurückbleiben könne, Schmitt vereinigt sich mit Metz und bezieht sich auf den Ausspruch des Gern:anisten-Vereins. Die Motion wird, von mehreren Abgeordneten unterstüßt, einstimmig zur Berathung in die Abtheilungen verwiesen und der Vorausdruck beschlossen.

Die Tagesordnung führte uun zur Begründung der Motion des Ab- geordneten Christ auf Preßfreiheit und zwar auf volle Preßfreiheit oder doch mindestens für innere Angelegenheiten, Bassermann unte1- stüßt den Antrag im Allgemeinen. Die karlsbader Beschlüsse scien nur pro- visorisch, Bayern habe ausgesprochen, daß die Censur nur cine Kronbe- rehtigung und keine Kronpflicht sci, Baden sei aber in der nämlichen Lage, denn es sei, wie Bayern, ein souverainer Bundesstaat, und Bayern habe, wie andere Staaten, zu den farlsbader Beschlüssen beigestimmt, Wenn man der Regiernng glauben solle, daß sie guten Willen habe, so möge sie denselben durch die That beweisen. Welcker erinnert die Kammer an ihre Erklärung, welche dieseibe auf dem vorigen Landtag zu Protokoll gegeben, - daß sie von der Regierung die Wiedereinführung des Preßgeseßyes vom Jahre 1831 erwarte, wenn nicht binuen fkur- zer Frist ein allgemeines Bundes - Preßgeseß eingeführt werde, Bei deer Erklärung müsse die Kammer stehen bleiben, wenn sie nicht ihre Ehre aufs Spiel seßen wolle. Junghanns unterstüßt die Motion, hofft aber, daß dies die leyte sei, welhe über die Preßfreiheit in die Kanmer gebracht erde, indem er glaubt, daß dem nächsten Landtage ein Gese vorgelegt werden würde, (Viele Stimmen von der Linken; auf diesem Landtage noch.) Junghanns fährt fort: Die Entschließung des Bundes müjse man abwart-n, sonst würde derselbe wieder einschreiten. Buß widerspricht, daß: die Censur widerrechtlih; er glaubt vielmehr, daß die Kirche und der Staat verpflichtet seien, positive Grundsätze zu schüßen. Allein dies sei nicht auf ge- hörige Weise geschehen, und jeßt sei die Censur nicht mehr haltbar. H e cker schlägt folgendes Preßgeseß vor: 1ster Artikel: Alle bisherigen Gesetze, Verord- nungen und Instructionen, welche die Presse nund Censur betreffen, sind aufgehoben, 2ter Artikel; Wer durch die Presse ein Vergehen oder ein Verbrechen verübt, wird nah den bereits bestehenden Gejeßen bestraft. 3ter Artikel: Dieses Geseß tritt noch vor diesem Landtage in Kraft. Weiter gehe die Geseßgebung Englands, so weit sie noch in Uebung, auch nicht, und wer noch weiteren geseglichen Shuß gegen Mißbrauch in An- spruch nehme, der müsse auch ein Messer- und ein Flinten- und viele an- dere Gesege mahen. Die Anträge auf Vertveisung in die Abtheilungen und Vorausdruck werden einstimmig angenommen.

Großherzogthum Hessen und bei Rhein. (Hess. Ztg.) Die Subscriptionen für Errichtung einer Judustriehalle, so- wohl an rückzahlbaren Actien zu 5 Fl., als an freiwilligen Gaben und bestimmten jährlichen Beiträgen, nehmen sehr erfreulichen Fort= gang. Bereits wurden in dem kurzen Zeitraume von zwölf Tagen an 7500 Fl. gezeichnet, Die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaf- ten, welhe überall das Gute fördern, haben sich auch hierbei mit sehr ansehnlichen Gaben betheiligt.

Freie Stadt Hamburg. (Rh. Beob.) Jn den leßten Tagen des dahin geschiedenen Jahres is noch manche Einrichtung theils ins Leben gerufen, theils zur Ausführung gekommen, die in fommerzieller Beziehung für Hamburg von großer Bedeutung ist. So ist z, B. ein neuer Assekuranz - Plan erschienen, dem nicht nur alle hiesigen, sondern auh mehrere auswärtigen Assekuranzen bereits beigetreten sind, h :

Ueber neue Firmen wurden geseßliche Bestimmungen angeordnet. Die Bank hat ihr Anerbieten, auf preußische Thaler Vorschüsse in Banko zu machen, bis März verlängert. Ueber dir hiesigen Münzverhält- nisse sind zwischen Kommerzium und Senat fommissarishe Verhaud-= lungen eingeleitet, Anträge wegen Veränderungen der fuxhavener Quarantaine-Geseße wurden leßterem gemacht; eben so eine Revi- sion des Auswanderungs-Gesebes beantragt. Die Jahres-Beschlüsse der neuen statistishen Büreaus sollen im Kommerzium niedergelegt werden, Die Post = Deputationen haben Verträge mit den englischen und holländischen Posten eingeleitet, um die Korrespondenzen zu er- leihtern, und von 150 jüdischen Baukfolien haben jih 94 zur Zah- lung an Festtagen und Sabbath erboten, 14 zur Zahlung am Tage vorher, 3 durch indirekte Zahlung, und vou den übrigen 39 kommen nur 4 oder 5 für das fommerzielle Publikum in Betraht. Dennoch ist (wie bereits früher gemeldet) die Zulassung derselben zum „Ehr- baren Kaufman“ abermals mit 196 gegen 119 Stimmen verworfen worden, Die Hauptschuld dieses im Allgemeinen unerwarteten Aus- ganges dieser Angelegenheit, die unsere jüdishe Bevölkerung längere Zeit in großer Spannung erhielt, liegt wohl darin, daß der Antrag mit anderen Börsen-Reformen vermischt war und uur durch Ja und Nein abgestimmt werden konnte, Bei der baldigen Separirung der Anträge zweifelt man jedoh nicht, daß die Zulassung zum „Ehrbaren Kaufmann“ bewilligt werden wird.

Hinsichtlih der Bevölkerung ergiebt sich wiederum, ganz im Ge- gensaße zu anderen aroßen deutshen Städten, ein Berlust von 11 pCt., da 5973 Personen starben und nur 5008 geborei nurden. Uebri- gens sind die Aussichten für den Handel, namentlich die Rhederei, Schiffsbau 2c. gut, die Geldverhältuisse der Börse befriedigend, Dig- fouto 45 bis 5 pCt. Für den Hausbau steht es aber {lecht. Dem Buchhaudel können wir keinen Aufschwung prophezeien; am besten werden sich die Gastwirthe stehen, da der Fremdenverkehr täglich wächst.

Das Eis im Köhlbrand is so stark, daß gestern cin Güter= wagen, zur Eisenbahu gehörend, mit sechs Pferden bespannt, von Hamburg nah Harburg die Eisdecke passirte.

Freie Stadt Bremen. (H. C.) Die Verhandlungen des Senats und der Bürgerschaft am 12, Januar beschränkten sich auf Vorlage und Erörterung vou Berichteu, die Förderung der Dampf= \chisssahrt und die Erfordernisse vou Correctionen des Weserstroms betreffend. Eine Berichterstattung über nähere geseßliche Bestimmun=- gen, den Cigenthums - Vorbehalt an veräußerten Waaren betreffend, wurde als ein Verhandlungs - Gegenstaub der nächsten Versamutlung zur Sprache gebracht. i

Oesterreichische Monarchie.

Wien, 8, Jan. (A, Z.) Die irdischen Ueberreste Zhrer Majestät der Herzogin von Parma, deren Aukunst früher erwartet war, werden erst gegen Mitte dieses Monats hler eintreffen, um in der stillen Friedensstätte der Kaiser-Familie beigeseßt zu werden, unter tiefer Theilnahme von Allen, welche liebevolle Zeugen der Schicksals- wechsel der hohen Fürstin gewesen, die/ seit langer Zeit gewohnt war, fast jedes Jahr ihr Heimatland wieder zu begrüßen.

Wien, 12. Jan, (Bresl. Ztg.) Die Rüstungen werden

fortgeseßt und bringen eine gewisse Aufregung in die gebildeten Kreise

der Gesellshaft, in denen diese bedroblicen gentlih besprochen werden. Der Pferde-Avfkauf erstreckt sich auf die sehr bedeutende Summe von 1,500,000 Fl., voelche vorerst zu dies Z Zweck angewiesen worden, und wofür ungefähr 10,000 bia 19 009 Stü zu beshaffcn wären. Die von der Kaiserlicen Rid 9 Kommission , unter dem Vorsize des Grafen Hardegg G aaa Den Hofkriegsraths=- Präsidenten , festgestellten Aukaufs Bes E es ventions - Münze sind: 160 Fl. für eín Kürässier - Pferd E Sl E T L - cu P NF R erd, 130) l. rur ein Vragoner - Pferd, 118 Fl. für eiu Pferd der leichten Reite sel, Für das Train-Pferd werden 140 Fl. bezahlt ne Für d g tillerie-Reitpferd 118 Fl. ; die vor schriftsmäßige Höbe E dur evi denen Pferdegattungen steigt von 14 Faust 3 Zoll bis 2 Zoll. Das hiesige Kaiserliche Feld-Zeug-Amt Wu titaten von Schießbedarf und elrtilleriestücken, theils na Grätz 1 das Depot für die italieuishe Armee, theils uach Babiets i Se dortige Zeughäus schaffen, daß durch die lebten Sendungen nach der vombardei etwas geleert worden, und uan fann den Umfang der zu befördernden Sewichtslasten daraus ermessen, daß das Militair- Ae; Y mit den vorhandenen und zu Gebot stebeuden militgirishea F: “aa fräften niht ausreicht und die Privatfrachten in Auspru nebmen muß. Die Transportgegenstäude bestehen in Geschüßröhren, Monti. rungen, Bleikugeln, hohler und massiver Eifenmunition, Patronensäcken Perkussionszündern, Blech, Zwillich, Bleigußzeug, Laborir Fustrumen- ten, eiternen Achsen, metallenen Radbüchsen, Werkeisen Padsättelu Werkhölzeru u. dergl, : I L Se, Majestät der Kaiser hat ein Haubbillet erlassen, worin er- lärt wird, daß der gegeuwärtige Zustand des loivardisch- venetian!i sen Königreichs als ein revolutionairer zu betrachten fei und die obersten Behörden des Staates die Weisung erbalten, alle zur Wie- derherstellung der Ruhe und Ordnung in jenem Lande dieulichen Maß regeln zu ergreifen. i j

Mailaud, 7+ Zan, Abends (l Z) Die zabl der nach dem Zusammenstoß vom 3ten angegebenen Todten läßt sich nunmehr ziemlich sicher und in einem glicklicheren Verhältniß angeben , als früher. Unmittelbar nah der Verwundung jtarb uur der Appella tions-Rath Manganini; weiter aber fanden bis jeßt an den Folgen der Verwundungen uoh andere fünf oder ses T Vie zahl der Verwundeten wird ;

verschie- 15 Faust

laßt große Quan=

Personen den Tod. e: : | ) gegen dreißig errei: en. Die Ruhe wurde jetither mcht wieder gestört, doch herrscht allgemein theils be-

gänzlih aufgehört. Das Militaù zeigt sich unr bewaffnet und fas aussch{ließlich im Dienste. Bei dem am ten erfolaten Schluß-Lottosezen fand feineStörung statt, wah1 scheinlich aber aue Besoraniß vor Jusulten sal man die Lottokollekturen fast leer, und es solleu diesmal gegen sonst ctwa acht tausend Gulden C. M. weniger eingeseßt wordcn sein. Die Ein stellung des Lottospiels soll von den malkontanten Siguori für den nächsten Schluß in künftiger Woche festgeseut sein. Das Ulaneu- Negiment „Fürst Schwarzenberg““, die Jufanterie-Regimenter „Heß“ und „Wocher““ sind in nahem Anmarsche. Die volytehnishe Schule, so wie eine andere ähnliche au der Piazza de Mercanti, sind ge \{chlossen worden. Heute Nacht ist ein Bataillon Gräuzer von Pavia zur Verstärkung hier eingerückt. Hinsichtlich der Gerüchte, daß meh- rere Militairs auf der Gasse meuhlerisch ermordet worden seien, ist nichts Bestimmtes bekannt. Man soll in Erfahrung gebracht haben, daß man die Befreiung der Gefangenen beabsichtigt babe, weshalb die Wachen verstärkt wurden. |

sorgliche, theils aufgeregte Stimmung, dein Gerede nah lbätten heute wieder Unruhen ausbrecheu sollen. Diesen zu begeguen, waren aber kräftige Maßregeln getroffen. Das öffentliche Taba frauchen bat nun

On RT ei : Paris, 11. Jan, Der König hat seit dem Tode seiner Schwe- ster, der Prinzessin Adelaide, hon zu wiederholtenmalen Konferenzen mit den Mitgliedern seines Privat - Couseils gehalten und soll fich

gegenwärtig sehr sorgsam mit seinen Familien - Angelegeubeiten be-

schäftigen. Das erwähnte Amendement des Grafen Boissy zum ersten Paragraphen des Adreß- Entwurfs der Va

mer, welches aber feine Unterstüßung gefunden hat, lautete folgen dermaßen: „Ungeachtet der günstigeren Lage, in der wir uns hinslhtlih der Lebensmittel befinden, verlangen wir im Juteresse des

Regie

öffentlichen Wohlstandes und der nationalen Größe, daß die rung Ew, Majestät unsere Agrikultur und unsere Landbauer mit ibrem

ganzen Schuße umgebe.“ Angekündigt sind für die folgenden, erst zur Erörterung kommenden Paragraphen der Adresse bis jeßt noch zwei Amendements, beide zu der Stelle, welcde von den Fortschritten der Regierungen und Völker handelt. Das eine rührt von dem Grafen Tascher und dem Barou Dupin

| „Die christlichen Nationen betrachten mit Bewun= derung die muthige Juitiative des heiligen Vaters das glüdckliche Zusammenwirken der aufgeklärtesten Fürsten, um den Völkern ta liens eine neue Aera der Civilisation, weiser Freiheit und gemein schaftliher Stärke zu eröffnen. Die italienische Unabhängigkeit, dem Gleichgewichte Europa's so nöthig, beruht auf dem Crfoige dieses großen Versuches, den wir mit allen unseren Wünschen und Hoff

her und lautet:

11118 ill,

nungen begrüßen.“ Das andere, vom Fürsten vou der Mosiwa

ausgehend, hat nachstehende Fassung: „Wir glauben mit Ew. Ma= jestät, daß der Weltfriede gesichert ist, Er ist allen Regierungen und allen Völkern nothwendig. Dieses allgemeine Bedürfniß is tie Bürgschaft guter Verhältuisse zwischen den Staaten. Wir freuen uns über die fried- lihe Entwickelung überaler Justitutionen in Jtalien, und gern zollen wir gerechte Huldigungen dem heiligen Vater, der, den Geist seines Jahrhunderts und die wahren Juteressen der Religion begreifend, mit festem und besonnenem Schritte guf der Bahu der Reformen vorschreitet, Unsere Wünsche begleiten die Fürsten, die, eben [0 we= nig wie er, guf die Drohungen der unbeschränkten Mächte achtend und dem edlen Aufrufe Pius? IX., so wie seinem Beispiele folgend, auf der Bahn des Fortschrittes wandeln. R Die Presse bemerkt, England werde der neuen Kollektiv - Note an die Schweiz nicht beitreten, und Rußland habe sich darüber noch uicht ausgesprochen. Die Oppositions=Presse pflichtet der Ansicht bei, welche Lord Palmerston in seiner neulich ihrem wejentlihen Juhalte

nah mitgetheilten Depesche an Lord Normanby vom 27, Dezember über die Bedeutung der shweizer Neutralität und Unverleglichfeit ausgesprohen. Auch die Presse erklärt i _dam't einverstanden, daß diese Neutralität weniger im Juteresse der Schweiz, als im Jun= teresse der Nachbarstaaten aufgestellt worden jet, Nach diejer Criiû= rung Lord Palmerston's, fügt sie hinzu, seine es also, daß die eng- lische Regierung eine Jutervention in der Shwenz als eiue Verleßung der Verträge betrachten und sich_ vielleicht zu Repressalien veranlaßt finden würde. Uebrigens habe Herr Guizot diese Depesche erst auf Ansuchen der Pairs-Kammer-Kommi}sion nachträglich vorgeleat. Die Union monarchique will wissen, daß Lord Normanby im Namen Palmerston?s gegen den Znhalt der L epesche dos Herzvgs von Br0- glie vom 2. Dezember protestirt habe, indem Palmerston nicht einge- räumt haben wolle, was ihm der französische Gesandte zu London in dieser seiner Dopesche in den Mund gelegt, daß nämlich die großen Kantone kein Recht hätten, die kleinen zu unterjohen, und daß für diesen Fall alle europäischen Mächte berechtigt wären, einem solchen

Verfahren auf freundliche oder gewaltsame Weise ein Ziel zu seben,

Symptome sehr angele- .

Die Union bezeihnet Lord Palmerston's leßte Erklärung als „ein stolzes und förmlihes Ultimatum.“ E L

Briefe aus Algier behaupten, daß die Unterwerfung Abd el Kader's keinesweges in der Kolonie den erwarteten Eindruck gemacht habe. Da der Emir in größter Eile von Mers el Kebir nach Frank- rei eiugeschifft und fast vou Niemanden gesehen worden, so bestän- den die Eingebornen hartnäckig darauf, diese Unterwerfung zu leug= nen, ja sie geratezu für unmöglich zu erklären. Der Herzog vou Aumale, meinen diese Briefe, habe in diéser ganzen Angelegenheit etwas zu ras gehandelt, er hätte Abd el Kader nach Algier bringen, dorthin die Häuptlinge aller Stämme berufen uud den Euir vor ihnen feine Unterwerfung sollen wiederholen lassen.

Dem National zufolge, wäre Oberst Laumas, der mehrere Zahre in Afrifa gedieut hat und arabisch spricht, mit einem eigenhändi gen Schreiben des Königs au Abd el Kader nah T oulon abgegan gen. Der König nehme darin die Unterwerfung des Emirs au, lasse dem Muthe und der Gewandtheit, vou der er in jemnem Kampfe ge= gen Frankreih Beweise gegeben, Gerechtigkeit widerfahren und spreche \chließlih den Wunsch aus, eineu #0 ehrenhaft gefallenen Feind per

sönlich zu sel'en. } L

Der Mouiteur algerien vom 29, Dezember bringt übe die Selbstauslieferung Abd el Kader's noch einen langen Bericht, welchem Folgendes entuommen is: Um 6 Uhr langte der Emir mit den Generalen Lamoriciere und Cavaignac, so wie mit dem Oberst Lieutenant Beauford, an und wurde vor den Herzog von Aumale geführt. Sich in seine jeßige Lage fügend, legte er demüthig an der Schwelle seine Saudalen ab und blicb stehen, bis der Prinz ihm ein Zeichen gab, sich zu seßen. Nach augenblicklichem Schweigen sprach er folgende Worte, die durh deu Dolmetscher überseßt wu den: „Jh würde, was ih jeßt gethan, schon früher gethau habeu, aber ih habe auf die von Gott dazu festgeseßte Stunde gewartet. Der General hat mir ein Versprechen gegeben, dem ih veitraute. \ch befürchte nit, daß der Sohn eines so großen Kömgs, wie der König der Franzosen is, dasselbe verleßben werde. Jch bitte um einen Aman für meine Familie und für mih.“ Der Herzog bestä» tigte in wenigen eiufachen Worten das Versprechen seines Stellvir treters und uahm mit Würde vou Abd el Kader Abschied, der mit setner Familie in Zelten untergebracht ward, welhe man innerhalb der Einhegung des Spitals errichtet hatte. Als am anderen Mor- gen der Herzog von Aumale, nach Abhaltung der Revue über die in das Lager zurückkehrende Reiterei, heimritt, erschien Abd el (ader, von seinen vornehmsten Häuptlingen umgeben, zu Pferde, stieg einige Schritte von dem Prinzen ab und sagte zu ihm: „Jch biete Jhnen dies Pferd, das letzte, welches ih geritten habe, als Zeichen meine Dankbarkeit au, und ih hoffe, daß es Jhnen gutes Glück bringen wird,‘ Der Herzog entgegnete: „Jch nehme es an, als eine Hul- digung für Frankreich, das sortan Jhr Schirm sein wird, und als ein Zeichen, däß alles Vergangene jeßt vergessen M Der «Gmiy grüßte sodaun den Prinzen mit großer Würde und ging zu Fuße in sein Zelt zurü.

Das Journal de la Somme meldet nach einem Briefe eines Artillerie - Offiziers in Orau, daß Abd el Kader drei Wochen vorher, ehe er sih ergab, einen Agenten nach Gibraltar geschickt und deu englischen Gouverneur habe bitten lassen, ein Schiff an die Küsten des Niffff zu schicken, auf dem er sih einschiffen könne. Das Schiff sei auh wirklih erschienen und habe vier Tage lang an der Küste gekreuzt, allein sowohl im marokkanischen als im französischen Lager \heine man von des Emirs Plänen unterrichtet gewesen zu fein, denn alle Bewegungen, die gemacht wurden, hätten dahin gezielt, Abd el Kader vom Ufer des Meeres weg gegen das Junere zu drän=- gen. Als Abd el Kader gesehen, daß er seinen Plan nicht ausfüh- ren könne, habe er an die Fluht nah der Wüste gedacht, hier sei er auf die französischen Vorposten getroffen, deuen er sih ergab.

Espartero is in Santander gelandet; Abends war ihm zu Ehren die Stadt erleuchtet. Seine Gemahlin verweilt seit dem 5. Januar in Bordeaux, von wo sie sih später nah Madrid begeben wird,

Die Rede, die Herr Mesnard, ein Mitglied des Cassationsho- fes, gestern in der Pairs - Kammer im Namen der progressistischen Konservativen gehalten hat, wird von allen Blättern hervorgeboben ; das Journal des Débats hat nur daran auszuseßen, daß die Natur und der Umfang der von dem Reduer gewünschten Reformen nicht deutlich angegeben worden sei, um mit ihm sih verständigen zu fönnen.

Das permanente Comité der legitimistischen Presse hat felgen- den Beschluß angenommen und veröffentlicht: „Das Comité entschei- det sich nah Erwägung der Frage, welches Verfahren in Betreff der fatholishen Partei zu beobachten ser, dahin, daß die royalistische Partei, als welche die Grundsäße der Orbnung und der religiösen und politischen Freiheit in sh selbst trägt, wohl diese Grundsäbe überall, wo sie denselben begegnet, annehmen und mit den ehrenwer- then Mänuern aller Parteien, welche dieselben zu verbreiten sich be- miühen, szmpath:siren müsse, daß sie aber ihre Wirksamkeit uicht mit der irgend einer anderen Partei vereimgen oder die Unabhängigkeit und die Würde ihrer Stellung zu Gunsten von irgend Jemaud auf- geben dürfe.“

: Herr Douny hat in Anerkennung der von ibm erfundenen Me- thode zur Entdeckung von Mehlverfälshungen deu Orden der Ehren- legion erhalten.

Großbritanien und Irland.

London, 10. Jan. *) Times enthält cinen leitenden Art.kel über den Gang, welchen, nach den von dem französischen Minister des Aeußeren mit- getheilten Aftenstücen, die diplomatischen Verhandlun- gen der Großmächte über die Schweiz geue!nmen haben. Fürstl Met- ternich habe zuerst beantragt, daß die Großmächte sih über Behaudlung der \{chweizerischen Angelegenheiten vereinbaren und noch vor Ausbruch des Bürgerkrieges, zur Verhinderung desselben, erklären sollten, daß sie niht dulden würden, daß die Souverainetät der einzelnen Kantone beeinträchtigt oder der Frieden des Landes ge- stört würde, Herr Guizot habe zuerst diesen Antrag abgelehnt, weil derselbe zu einem Kriege gegen die Schweiz führen könne, und sogar erklärt, weun Oesterreich in Verbindung mit Preußen und Ruß land interveuiren würde, Frankreich seine Maßregeln gegen eine solche Intervention ergreifen müsse. Einige Zeit später, als der Bürger krieg hon ausgebrochen gewesen sei, habe jedoch Herr Guizot feine Ansicht geäudert und nun seinerseits bei den Groß ächten beantragt, der Schweiz ihre Vermittelung anzubieten, unter der Drohung, daß, wenn die Schweiz diese Vermittelung ablehne, die Großmächte ihre Verpflichtungen gegen dieselbe als aufgelöst ansehen und über weitere Maßregeln berathen würden. Gegen diese Drohung hätten dieselben Gründe geltend gemacht werden können, wie gegen denfrüheren Plan des Fürsten Metternich. Dieser französische Plan sei von der österreichischen und der preußischen Regierung angenommen worden, Auf die Vor= stellung des britishen Ministeriums sei jedoch die Drohung daraus wieder entfernt worden. Auf diese Weise sei denn zuleßt die der Eidgenossenschaft wirklich übergebene Note zu Stande gekommen.

__ Der Deutsche, Dr. Meyer, von dem die Zeitungen meldeten, daß er neuerdings Leibarzt des Prinzen Allbrecht geworden sei, is

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*) Die englischen Blätter vom 11ten sind uns heute nicht zugegangen,

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allerdings in der Umgebung des Prinzen angestellt worden, wie die

Daily News melden, aber uicht als Leibarzt, sondern als Bi

bliothefar. f

Bei ber Confirmation des neuen Bischofs von Manchester, Dr. | James Priuce Lee, die vorgestern in der St, James-Kirche zu Pic cadilly stattfand, hat sich abermals Opposition erhoben. Ein Wund- arzt von Birmiugham, Namens Gutteridge, behauptet nämlich, den | Bischof mehrere Male in betrunkenem Zustande gesehen zu haben, und trat der Kommission gegenüber als Opponent auf, jedo zu- nächst aus formellen Gründen, weil seine Coufirmation in der geijt- lichen Provinz York stattfinden müsse. Die Kommission kehrte sich jedoch an den Protest nicht. Es is dies seit den Tagen des Erz- bischofs Laud der erste Fall, daß eine Opposition ex publico gegen eine Bischofswaÿl stattgefunden, Lie Adresse der Mitglieder der Synode vou Oxford zu Gunsten des neuen Bischofs von Hereford hat bereits 346 Unterschriften erhalten.

Zu Limerick is wieder ein gewisser Murphy zur Todesftrase und ein Auderer, Namens Bourfe, zu lebtenslängliher Traueportation verurtheilt. Der Verurtheilte Ryan soll am 7. Februar öffeutlich hingerichtet werden.

Aomiral Ufsher, der die irläudishe Flotten - Station befehligte, ist in diesen Tagen gestorben. Als Capitain erhielt er den Auftrag, Napoleon im Jahre 1813 nah der Jusel Elba zu briugeu, und wat während der Dauer der Anwesenhci: des Kaisers vor der Jusel stationirt.

N.

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Brüssel, 12. Jan. Der mit dem Königreich Neapel abge- schlossene Handels = und Schifffahrts - Vertrag stipulirt die gegensei- tige Behandlung auf dem Fuß der den meistbegünstigten Nationen zugestandenen und noch zuzugesteheuden Vortheil? in Handels- und Schifffahrts Angelegenheiten. Außerdem stipulirt er eine Herabseßung von 20 pCt, der jeßigen neapolitanischen Zölle auf Maschinen und eine bedeutende Verminderung der Zölle auf Flinten und Pistolen. agegen bewilligt Belgien eine Verminderung von 20 pCt. für Oel, Citronen, Upfelsinen und Haselnüsse aus dem Königreich Neapel,

Zudem die Jndependance darauf hinweist, daß die Geldver- hältuisse sich allenthalben zu bessern angefangen, fömmt sie auf tie Han delslage in Belgien zu sprehen und bemerkt, daß auch hier der Han delsstaud von einigen Unfällen betroffen worden. Als Veragulassung davou bezeichuct sie, daß die gefallenen Häuser theils idre Geschäfte in einer Weise ausgedehnt, die mit ihren Kapitalien uicht im Ver= hältniß gestauden, theils hätten sie teträchtlihe Kapitalien so immo= bilisirt gehabt, daß sie sie nicht zur Zeit benußen founten, theils hät- ten sie schon längst ein Defizit gehabt, das bei der geriugsten Kredit Beschränkung ihren Sturz unvermeidlih gemacht hätte. Uebrigens hätten dabei die hiesigen Banken, sowohl die General - Sozietät wie die belgishe Bauk, ungusgeseßt fortgefahren, dem Handelsstande jeue Erleichterungen zu gewähren, die mit ihren Verhältnissen in Einklang gestanden.

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Kanton Becn. Jn olge der verzögerten Zabluugen und der daherigen Verlängerung der nulitairischen Occupation werden fich die diesfälligen Kosten der ehemaligen Sonderbunds-Kantone nach der Berechnung des Vorortes auf 54 Millionen belaufen. Jn den leßten Tagen sind wieder zwei Bataillone aus dem Kanton Luzern und ein Bataillon aus Freiburg zurückgezogen und entlassen worden.

(Allg. Ztg.) Sir Stratford Canniug hat, dem Bernehmeu nah, an das Präsidium der s{hweizer Tagsaßung unterm 15, De zember eine Denkschrift erlassen, worin er derselben auf das eindring lichste Mäßigung anempsiehlt, damit Alles unterbleibe, was die au» gränzenden Staaten aufregen oder auch nur beunruhigen könnte, Herr Canning soll für eine allgemeine Amnestie sein, jo wie für grö- ßere Nachsicht und Billigkeit in der Ausmessung der den bejiegten Kantonen auferlegten Entschädigungsgelder. [ ¡ nung hinlänglich erklären, welche zwischen dem englischen Repräsen= tanten und den Führern des schweizer Nadikalismus eingetreten zu sein scheint und die sih durch das Ausbleiben der Lebteren und Herrn Peel’s bei dem sjsüugsten diplomatischen Baukett in Bern aller Welt vor Augen legte.

(Neue Luzerner Ztg.) Die vcu den französischen Blättern gebrachte Nachricht, als habe der Papst Pius eine Note an den Vorort grlassen, können wir aus siherer Quelle dahin berichten, daß wirklich {hon vor mehreren Tagen eine solhe au den Präsidenten der Tagsaßung und die Kantone gelangt ist. Darin beflagt sich der veilige Vater über die an heiligen Orten verübten Exzesse, welche er mt dem Namen Sakrilegien bezeichnet. Sodann erblickt er in den jüngsten Erlassen mehrerer Regierungen gegen fkirchliche Stiftun- gen einen Eingriff des Staates in die Rechte der Küche und drückt am Ende die Erwartung aus, es werde seinen dringenden Vorstellun gen Nechnung getragen werden.

(Frkf. Bl.) Ver ersten Sißung der Tagsaßung nach Neujahr, am Montag, den 10. Januar, ging am Sonatag Äbend eine Kon- ferenz voraus, zu der alle Gesandtschaften eingeladen waren. Eine Note des päpstlichen Nuntius, die über Verwüstungen von Kirchen und Eingriffe in die päpstlichen Rechte durch Kloster Aufhebungen und Ordens-Ausweisungen klagt, wurde auh in dieser Konferenz be= sprochen, wird aber vor der Berathung den Gesandtschaften litho gräphirt zugestellt werden, Dem Nuntius wurde bei diesem An- laß vorgeworfen, er habe im leßten Herbsie ein versöhnliches päyst= liches Schreiben hinterhalten und dagegen deu luzerner Laud sturm augefeuert. Es soll die Rede vom Zerreißen und Zurük= geben dieser Note gewesen sein. Der Gedanke, die vielvermüg Siebner - Kommission neu zu wällen, da nun alle Gesandtschaften außer Zug beisammen seien, wurde nicht beliebt, aber eine Vermeh-= rung derielben um zwei Vitglieder für gut erachtet, die dann am Montag (wie gestern schon gemeldet) in der Person der Herren Steiger von Luzern und Jauch von Uri gewählt wurden. Diese Kommission soll vorläufig noch folgende Geschäfte ver sich haben : Eine Proclamation an die Armee, einen allgemeinen Jesuitenbeschluß, Ausschließungsbeshluß gegen Sonderbunds= Magistrate, Bereinigung des Kriegskostenwesens.

Am 10, Januar Nachmittags ist Vr, Steiger, der erste Ge saudte Luzerns, vach Unzern gereist, um den dortigen Angelegenhei= ten seine Thätigkeit zu widmen, Ju. den nächsten Tagen wird die Tagsabung ruhen. Die anwesenden Gesandten werden ih indessen über die vorzunehmende Bundes=-Revifion besprechen.

Der Große Rath von Bern wird dem General Dufour eine besondere Anerkennnng seitens des Kantons Beru votiren, Man ist noch nicht darüber einig, ob man eine Summe Geldes oder eine au gemessene Leibrente bewilligen will, Am 114, Januar sind im Gro-= ßen Rathe alle Naturalisations - Gesuche von Ausländern, obgleich gegen die Petenten nichts Erhebliches einzuwenden war und der Re gierungs-Rath solche empfohlen hatte, der Reihe nah abgewiesen wor- den. Der Große Rath war am Tage vorher von seinem Präsidenten dem Fürsprech Niggeler, mit einer Rede eröffnet worden, an deren Schluß er sagte: „Wenden. wir unseren Blick auf die Zukunft des Vaterlandes, jo thut es vor Allem noth, die Verhältnisse des Bundes neu zu regeln und die Bundes - Verfassung auf vernünftige und ge=

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rechte Grundlagen zurückzuführen, Dieses haben auch .die Behörden erkannt, eine Bundes-Revision ist bereits angebahnt worden, und ih zweifle auch uicht, daß dieselbe in kurzem zur Ausführuug kommen wird. Einzig auf diesem Wege kann das Glück und der Frieden der Schweiz dauerhaft befestigt werden.“

Kanton Zürich. Nach dem Programm für die Feierlichkeit, welhe am 13, Januar ín Zürich stattfinden soll, versammeln sich um i Uhr der Regierungs-Rath, der Kriegs-Rath und die sämmtlichen Stabs = Offiziere des Kantons auf dem Rathhause, Jn mehreren Wagen begiebt sih vou dort aus eine Deputation des Regierungs- Rathes mit sechs Stabs-Offizieren in die Wohnung des Oberst Zieg=- ler, um demselben eine Daukes-Urkunde der Regierung zu überreichen und ihn auf das Rathhaus zu begleiten, wo Oberst Ziegler die Waf=- fen Zwingli's der Regierung übergeb-n und diese bieselben dem Kriegsrathe zu angemessener Aufbewahrung überantworten wird. Vom Rathhause aus werden die Waffen vom Öffizier-Corps in feierlichem Zuge ins Zeughaus getragen, der Zeughaus=-Direction überliefert und auf einige Zeit öffentlih ausgestellt. Um 1 Uhr findet im Kasino cin offizielles Diner statt.

Am 11. Januar hat sich die Synode der zürcherishen Geist- lihfeit versammelt. Pfarrer Böhringer hielt die Eröffnungs-Predigt.

(Schwäb, Merk.) Der Regierungsrath von Zürich hat die Untersuchung gegen Pfarrer Heiz wegen Auf. eizung zum Ungehorsam iu elner Predigt über das Aufgebot wider den Sonderbund nieder= geschlagen, nachdem derselbe in einer Eingabe zugestanden, daß er die für die damalige Spannung angemessenen Schranfen überschritten habe, auch für die Zukunft uicht wieder Aulaß zu ähnlichen Klagen geben zu wollen versprochen hatte.

Kanton Luzern. (Frkf. Bl.) Luzern, resp. St. Urban, hat mit der Kantonalbank in Bern zu Gunsten der eidgenössischen Kriegsfasse ein Anlehen vou 300,000 Fr. abgeschlossen.

(Nh. u. Mos. Ztg.) Die Herren Schultheiß Siegwart-Mül= (ver sich nun mit seiner Familie zu Junsbruck niedergelassen hat) Negierungórath Hautt sind im Amtsblatt als Verbrecher und ausgeschrieben, und ihr Signalement steht neben dem

(Das Signalement des Ersteren lautet :

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une Hochverrà: her voi Dieben und Räubern. „Siegwart - Müller, Konstantin, von Oberkirch, wohnhaft gewesen in Luzern, 5 schweiz. Maß hoch, seines Beruses Staatsmann, 17 Jaÿre alt, beseb:er Statur, gewölbte Stiru, bionde Haare, we= nig blonden Bart, dunkelgraue Augen , blonde Augenbrauen , die bängende Vase, rundes Kinu, mittleren Mund, ovales Gesicht, ge- unde (Gesichtsfarbe. Zst seit vem 23, November abhin landesflüch- ig. Er ist der Veruntreuung von eidgenössishen Geldern angeklagt ¡d des Landesverrathes verdächtig.)

Die Verhaftnahme unseres alten Regierungsrathes wurde durch Landjäger vollzogen. Der Regierungsrath hat ferner beschlossen, das mit Beschlag belegte Guthaben diejen alten Magistraten liquid zu machen. És werden also in den nächsten Tagen die Häuser, Güter und Fahruisse derselben an eine öffentlihe Steigerung gebracht und der Erlós als Staatsgut verwendet.

Bei der Richterwahl in Sursee hatte bereits der erste Kandidat der Konservativen mit 490 gegen 362 Stimmen gesiegt, so auch in der zweiten und dritten Wahl, Hierauf entfernte sich die Minderheit aus der Kirche, redigirte im Gasthause zum Shwanen eine Protesta- tion, fehrte mit derselben zurück, uud die Wahl wurde durch den Regierungs - Rath Eduard Schnyder als aufgehoben erklärt, worauf die Versammlung auseinanderging. Die Bezirke Sempach, Ruswyl und Wäggis wählten konservativ. Jn Münster blieben alle Konservati= ven zu Hause, diese fürhten das Feuer wie gebrannte Kinder. Jn Hoch=- dorf hatte von 906 Anwesenden der kenservative Kandidat 623 Stimmen, aber das half nichts, die Radikalen ricfeu: „Wir wollen keine Kai- ben, keine Hochverräther““, und ‘hierauf begann der Kampf, welcher und Aufhebung der Wahlversammlung endete.

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mit blutigen Köpfen Jm Bezirke Habsburg brachten radikale Stimmenzähler auf 1090 Bürger etne Mehrheit von 20 Stimmen zu ihren Gunsten heraus.

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Dieses genügt, um unsere Lage, die Lage eines gewaltsam unterdrück-

ten Volkes, darzustellen. Da, wo die Radikalen recht bösartig sind, fann auch eme überwiegende Mehrheit von Konservativen nicht zu ihrem Nechte gelangen. Da, wo die Konservativen den Sieg errin- gen, müssen sie vermehrte Einquartierung, überhaupt die Nache eines

erzürnten Negiments tragen.

Kanton Uri. Der neue Landrath nen neu beseßt und unter diesen auch wieder eine Ce aufage]1tellt.

hat nun die Kommissio=- nsur-Kommission

Kanton Schwyz. Am 8. Januar begann der Verfassungs- Nath seine Berathung über den Verfassungs-Entwurf, der den Mit- liedern im Drucke ausgetheilt worden. Bei Paragraph 2, der die herrscheude Landes-Religion bestimmt, trug Kantons-Statthalter Ben- ziger in Würdigung der von der Landesgeistlichfeit eingegebenen Pe- 1 darauf an, es sei in die Verfassung aufzunehmen: die römisch- tholische Religion is die einzige Religion des Staates. Er begrün- ete seinen Antrag feruer damit, daß man zur Beruhigung des Volkes t ausspreche, zu welher Religion sih der Staat bekenne, indem ht zu leuguen sei, daß ' ?

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1 es mehrere cchrist-fatholishe Religionen gebe, ie griechisch - fatholische und deuts = katholische, zu der man sich oh feinesweges bekenne. Landammann Stuzer von Küßnacht t Religion verstehen, die Sie be-

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5 11de, die Berathung einstweilen noch zu verschieben, bis idâgemeinde 2c. berathen würde. Kanton Zug. _Der Cidg. Ztg. wird aus Zug vom 10. Januar gescrieben : „Der Verfassungsrath hat in zwei Sißungen, j “dauerte bis 7 Uhr Abeuds, den Verfassungs - Entwurf zu Fnde berathen. Wabhrscheiulih wird uun längstens nächsten Sonntag die Volks - Abstimmung darüber stattfinden. ODbne Zweifel wird die Mehrheit si für Annazme aussprechen, wenn schon manche Bestim= mung darin enthalten is, die jedenfalls vom Volke niht als zum Wohle des Kantons gehörend betrachtet wird.

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Das Eigenthümliche

der kleinen Kantone, seine Beamten so zu sagen alle unmittelbar wird darin sebr verkümmert ,

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