1848 / 17 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

i e Grundsäße der größeren Kautone nachgeahmt. werden mehr bie: Grunbsid behaupten, daß nicht eben so gut

Js wi era m E trgèr aller Kantone, und besonders regiert werden fönne, alen Enzabl, seben auf das freie Wahlrecht diejenigen mit D T6 zan freilich an die Jutriguen denkt, die Es m: werden, um die Masse für diese oder jene Per- E S verliert dieses Necht bedeutend an innerem Ge- son e T die ‘weniger demofkratishen Verfassungen leiden am emt E Uebel. Vor acht Jahren kann an der Verfassung nihts ge- P werden, und mancher Bürger hätte si hierin mehr Me gewünscht. Dennoch, wenn auch Manches neben dem unbestreitbar vielen Guten nicht gefällt, der Entwurf wird „angenommen wer- ten. Die Liberalen stimmen dafür, weil es 1hr Werk ijt; die Konservativen stimmen dafür, weil sie in vielen Punkten eben- falls einverstanden sind, und weil eine Verwerfung und Abänderung einzelner Paragraphen das Provisorium und die drückende Occupation, wie man allgemein sagt, nur verlängern würde. Nach der stattge=- fundeuen Volkszählung hat sich das Verhältniß der Repräsentation um Weuiges verändert, allein nicht in dem Maße, daß die eine oder andere Partci jeßt hon des Sieges sicher sein könnte; doh werden wahrscheinlich die Liberalen 2 bis 3 Stimmen mehr erhalten und sodaun die 5 indirekten Wahlen zu ihren Gunsten benußen. Da der Große Rath den Regierungs - Rath, die Kantons - Rich- ter 2c. theils aus seiner Mitte, theils aus freier Wahl wäblt, so haben die Großraths8-Wahlen, die einige Tage nach der Verfassungs- annahme stattfinden werden, auf die künftigen Geschicke des Kautons bedentenden Einfluß. Der Große Rath besteht aus 67 Mitgliedern, wovon 62 durch die Gemeinden und 5 durch den Großen Rath selbst gewählt werden. Die Amtsdauer ijt zwei De Der Regierungs- Rath wird vom Großen Rathe auf vier Jahre gewählt und soll bestehen aus dem Präsidenten (Landammann), dem Statthalter und aus 9 Mitgliedern, worin die Gemeinden repräsentirt sein müssen. Nachschrift. So cben erfahre ih, daß einige Erzsonderbündler dafür arbeiten, daß die Verfassung verworfen werde. Sie glauben dadur der provisorischen Regierung Verlegenheiten zu bereiten, und daß is ihnen schon Lohn genug für ihre Bemühungen,“

HKauton Freiburg. Die eidgenössischen Repräsentanten ha- ben an den Großen Rath von Freiburg eine Vorstellung erlassen, die gegen die Proscriptiouen desselben gerichtet ist. Es heißt darin:

„Unsere Pflicht fordert von uns, Sie auf die Tendenz aufmerksam zu machen, die sich ziemlich allge:nein gezeigt hat, auf gesckgebendem Wege einen Theil der Kriegskosten auf die Schuldigen zu vertheilen und ihnen

noch andere Strafen aufzuerlegen. Jn allen wohl organisirten Staaten sind die Gewalten durchaus getrennt, und es gehört nur der richterlichen Gewalt an, Bußen auszusprehen und Bür-

ger zu Entschädigungen oder zum Verlust eines Theils ihrer Freiheit zu verurtheilen, Wenn der Große Rath von Freiburg sich an die Stelle der durch die Verfassung und die Gescye errichteten Tribungle stellen und felbst die Urheber und Mitschuldigen des Sonderbundes und des Widerstandes gegen den Tagsaßungs-Beschuß beurtheilen wollte, würde er der Willkür die Thür öffnen und in der Eidgenossenschaft die traurigsten Vorgänge hervor- rufen. Vorzüglich Republiken sollen nichi das Beispiel von Majoritäten ge- ben, welche von den Minderheiten Geld eintreiben und sie prostribiren.

Dies würde weder Zutrguen geben zu den in allen constitutio- nellen Verfassungen gewährleisteten „Grundsäßen, noch Sicherheit für die öffentlichen Beamten, für die Abgeordneten, für die Fami- llen, Der Große Rath könnte nur insofern über das Shhif-

sal der Angeklagten entscheiden, als er ihnen die Freiheit lassen würde, zu wählen zwischen der Strafe und dem Rekurs an die gewöhnlichen Gerichte. Indem die eidgenössischen Repräsentanten diese Bemerkungen an Sie rich- ten, meine Herren, wollen sie keinen Eingriff in die Kantonal-Souveraine- tât begehen, aber sie müssen die moralische Verantwortlichkeit von sich ab- wenden, welche, bei diesen schwierigen Umständen, durch ihr Stillschweigen ihnen zur Last gelegt werden könnte.“ E E

_Kanton Basel. Am 12, Januar Morgens ist Graf Bois le Comte mit seinen Secretairen nach Neuenburg abgereist.

__Die Baseler Zeitung berichtet: „Von den 200 Maun der aufgelösten Standestruppe sind 86 provisorish wieder angenommen worden, Bis die Frage über Beibehaltung einer Standestruppe mit Ja oder Nein entschieden is, wird der Sicherheitsdienst dur Land= jäger, Miliz und Standestruppe versehen werden.“ e

_ Kanton Wallis. Jn der Abendsibung vom 9. Januar sollte die zweite und leßte Berathung der Verfassung im Großen Rathe geschlossen werden. Am 417, Januar wird die neue Verfassung dem Volke in Gemeinde-Versammlungen vorgelegt werden. Den nicht zu radifalen Verfassungs-Abänderungeu follen auch die Notabilitäten von Oberwallis ihre Zustimmung gegeben haben.

S Pal Ie

__ Madrid, 5. Jan. Ju der Kong1eß=Sißung vom ten er- hielt Salamanca das Wort zur Vertheidigung. Sichtlih ergriffen e Ns, widerlegte er einen Punkt nah dem anderen mit „er arme, Nach ihm \prah Pidal für die Anklage. Jn der Sibung vom ten suchte Herr Benavides, ehemaliger Kollege Sa- lamanca'ò, in einem laugen, sehr gründlichen Vortrage cinen Ankla- gepunkt nach dem anderen zu entfräften. Doch glaubt man, daß es Ier Se Majorität von der Unschuld Salamanca's und ér Su anti, Buschenthal zu überzeugen, Jm Publikum herrscht

-

Eisenbahnen und Dampf schifffahrt.

Berlin, 16. Jan. Der am 13te C ; : von Breslau nah Berlin abgegangene tone N der Station Jesuibß auf einen ihm von Sorau A ei L A s vorausgegangenen Extrazug mit leeren Güterwagen wob! Babn wärter einen Beinbruch erlitt und 5 Güterwagen theils : Mat A theils stark beschädigt wurden. Nachdem ter vou Berlin E Bee gehende Personen-Zug an der Stelle des Unfalls angelanc A va stiegen die Passagiere dieses Zuges die Wagen tes BreslaueBeni t Zuges, der dann nah Breslau zurücging, während die Passagiere des Breslau-Berliner Zugcs die Wagen des Berliner Zuges N gen, der darauf nach Berlin umkehrte und hier auch am 1äten Rat: mittags anlangte. N

Von den Passagieren ist bei diesem Unfall Niemand beschädigt worden. L

Mannheim, 12. Jan. Die hiesige Dampfschleppschiffahrts. Gesellschaft hat im verflossenen Jahre wieder vortreffliche Geschäfte gemacht. Neben den Zinsen erhielten die Actionaire auch eine Di- vidende von 10 Fl., und überdies soll für Anschaffung eines vierten Schleppboots das hierzu nöthige Kapital schon zu zwei Dritthe‘len aus dem reinen Nußen erübrigt worden sein; dies ist um so glaub würdiger, als das drilte Schleppboot cbenfalls ohne allen weiteren Zuschuß aus dem Ertrage des Unternehmens angeschafft werden kfonnto. Das vierte Schleppboot soll noch im Laufe dieses Winters

- in England bestellt werden, so daß es im Spätherbste {on hier eín= treffen könnte. Aus diesen Resultaten kann auf die bedeutende Gü-= termenge geschlossen werden, welhe im Jahre 1847 wieder den Rhein heraufging.

94

Handels- und Börsen- Nachrichten.

Berlin, 15. Jan. Wenn auch im Laufe dieser Woche die Börsen- Notirungen vom Auslande, und namentlich vou London, besser eintrafen, so vermochten dieselben doch hier nicht den erwarteten günstigen Eindruck zu machen. Die seit Anfangs diescs Monats eingetretene Flauheit an unserer Börse hat mit wenigen Äusnabmen fortgedauert und besonders heute die Course der meisten Actien beträchtlich herabgedrückt, Wir wüßten keinen wei- teren Grund für diesen Zustand anzugeben, a!s daß die Speculation durch fort- währende Verluste sehr beschränkt geworden und die geringsten Verkauf-Or- dres wenn nicht zufällig der Bedarf das Angebot ausgleiht erheb- liche Cours-Erniedrigungen bewirken, Nicht minder leicht erkennbar wirken auch in diesem Jahre die Geld-Anlagen unserer Kapitalisten in Prioritäts- Actien äußerst nachtheilig für den Coursstand der Stamm-Actien, und was nun endlich das sih aus solchen Veranlassungen bildende Wesen der Börsen-Bewegungen anbetrifft, so wenden sich solche seit einiger Zeit wieder hauptsächlich der Baisse - Speculation zu, wodur die weichende Tendenz augenblicklih wenigstens unterstüßt wird, Auf diese Weise {loß unsere

heutige Börse, ohne daß man sich über den Grund irgend einen anderen Aufschluß geben könnte, in einer schr matten Stim-

mung. Die Course der solidesten und einträglihsten Bahn - Actien fielen, und die Umsäye darin blieben dennoch sehr {wer fällig, weil es an Käufern fehlte, Berlin-Anhalter weisen eine Mehreinnahme von 57,000 Nthlr. ge- gen das vorhergehende Jahr nach, und die Verhältnisse der Berlin-Stettiner Bahn haben sih noch günstiger gestaltet; dennoch sind erstere von 1152 bis 1147 % (extl. der Super-Dividende, die man auf 4 % veranschlagt) und leßtere von 111%, bis 1107% gewichen. Berlin-Hamburger blieben heute 1002 % Br., nachdem 1015 % dafür bezahlt worden. Köln - Minten. sind von 941 bis 93 % gefallen , wozu heute mchr Brief als Geld blieb, Niederschlesisch- Märkische von 874 a 86%, Oberschlesische Lit. A, von 105 a 104 % é wichen. Oberschlesische Lit. B, haben sih auf 100! % behauptet. Pots- dam - Magdeburg ohne allen Umsay 93; Br.z; Halberstädter bleiben 1187 Geld, 119 Br. ; Rheinische Actien sind von 84L bis 85: % gestiegen, blie-

ben heute 85 % bezahlt, Man wollte mit Bestimmtheit wissen, daß der verfallene Coupon mit 45 % bezahlt werden wird. Auh Düssel- dorf - Clberfelder haben sich von 98 bis 99 % gehoben. Sagan- Glogau bielten sich beliebt und stiegen von 49 bis 512 %. Dage-

gen sind Halle - Thüringer durch mehrseitige Verkaufs - Ordres von 85 bis 82 % gewichen, wozu heute ein Pöstchen begeben werden mußte; Berlin- Anh. Lin. B, von 1083 bis 1082 % veifauft, Die übrigen Quittungs- bogen haben mitunter noch mehr gelitten, besonders sind Aachen-Mastricht beträchtlih und zwar von 774%; bis 732 % gewichen. Magdeburg-Wittenb. fielen von 75 bis 744 % und Bergisch-Märk, von 79? bis 78; %. Friedr.- Wilh. Nordb, wichen von 58 bis 56; %.

Jn allen Prioritäts - Actien bleiben die Umsäße schr beträchtlich , die Ankäufe für Rechnung der hiesigen und auswärtigen Kapitalisten dauern fort, die Course behaupten sich daher fest und bleiben je nach Bedürfniß einiger Sorten steigend. So sind Potsdam - Magdeb, 4 proz. von 92 bis 922 %, dergleichen 5 proz. bis 100% %, Niederschl, - Märk. 4 proz. von 934 a 94%, ôproz. 11. Serie von 1005 bis 1005% gestiegen. Weniger be- gehrt blieben Köln - Mindener und Berlin - Hamb. 42 proz. Diese sind von 100% bis 1007 %, jene von 985 bis 985 gewichen. Andere dergleichen Effekten haben sich wenig geändert,

Preuß, Staatsschuld-Scheine bis 92% bezahlt, Preuß. Bank - Antheile bleiben bei geringen Umsäßen 106%; bez, (ohne die vorjährige Dividende). London wurde im Laufe der Woche lebhaft begehrt und ging um 1 Sgr, besser; Frankfurt dagegen blieb. zu 6 Sgr. niedrigerer Notiz übrig z y msterdam und Hamburg erhielten sich zur herabgeseßten No- tiz beliebt,

___ Verlin, 15, Jan. Bei kleinem Umsay und flauer Stimmung stellte sih unser Markt -- in den verflossenen Tagen durchweg für alle Artikel niedriger, i

Die Weizen - Zufuhr über Land, meistens aus leichten Sorten be- stehend, war für den schwachen Begehr unserer Händler zu groß, welche nur Einiges zur Kompletirung abnahmen, Außerdem wurde nichts gchandelt, daher die bisherigen Preise für bunt. poln. Weizen 62—66 Rihlr. ; weiß. poln. 65—70 Rthlr.; märk. 64—68 Rthlr. nur als nominell gelten können.

Besonders flau war es mit Roggen, welcher, reichlicher zugeführt, zu- meist gelagert und nur zu kleinen Partieen in loco umgeseßt wurde, Zu 44 46 Rthlr., wahrscheinlich aber noch etwas darunter, blieb 83 —86 pfd, zu kaufen, Gedorrter Roggen mit freier Fortlagerung bis zum März e. konnte nur 407 Rthlr. pr. 82 pfd, aufbringen, wozu noch jeßt anzukommen ist. Auf Lieferung zum Frühjahr waren die Anerbietungen stärker, die Frage dagegen s{wächer, daher stellten sich auch dafür die Course bis auf 45 Rthlr, mit Abgebern zurück, Am Schlusse der heutigen Börse zeigten sich inzwischen zu den gewichenen Preisen cinige Käufer, man beharrte wie- der auf den geforderten Preis von 45 Rthlr. pr. 82 pfd. und bot vergebens bis 447 Rthlr, Die Stimmung hat sih übrigens nicht gebessert. Ver- winterte Ladungen, die in dem ungefähren Preise von 45— 44 Rthlr. nach Qualität anzugeben sind, wurden nicht angetragen, aber eben so wenig gefragt.

Gerste hat gar feine Beachtung. Eine kleine Partie 73pfd. galt 42 Rthlr. Wegen einer Ladung kleiner Gerste wird noch im Preise von 40— 39 Nthlr. unterhandelt,

Hafer bei ebenfalls sinkendem Preise in loco 27 28 Rthlr, nach Qualität; pr. Frühjahr 48pfd, 275 Rthlr. zuleßt bewilligt, jet zu haben;z 50pfd. 284 28 Rthlr, 5

Kocherbsen, wenig begehrt, 52—54 Rthlr. und eben so Futter- Erbsen 48—50 Rihlr,

Kleesaat wegen zu hoher Forderungen der Jnhaber immer noch still z fein roth auf 125 a 13 Rthlr., mittel auf 11 125 Rthlr. nah Quali- tät gehalten z fein weiß auf 13—14 Rihlr, mittel auf 11 12 Rthlr.

Oelsaamen ohne Geschäft. Rapps fehlt. Rübsen 78—73 Rthlr., je nach Beschaffeuheit. S. Rübsen 62—61 Rthlr. Leinsaamen auf Lie- ferung zum Frühjahr, bei Ankunft hier zu bezahlen, 60 Rthlr, Forderung z 958 Rthlr, einzeln zu bedingen, L S - : -

Bei eiwas geliuderem Frost mit einigem Schneefall hat die Frage für Nüböl fast ganz wieder nachgelassen , so daß es ungewiß bleibt, ob selbst zu ciner Erniedrigung jeyt größere Particen zu begeben sein würden, Der Markt {loß heute in loco 1172 Rthlr. bez. u. Br,z Januar bis Juni 1174 —114 Rihlr.; Juni /Juli 115—% Rihlr, 5 September /Oktober 115— 411% Rthlr. 5 i

Leinöl loco 11 103; Rthlr. ; Lieferung pr, Frühjahr 11 105 Rthlr. Hanföl 154 Nthlr. Palmöl 13% Rthlr. Mohnöl 215 Nthlr, Süd- secthran 9; ; Rthlr. : j

Spiritus drückte sch im Laufe der Woche bei starker Zufuhr und mangeludem Abzuge wiederum um circa 2 Rthlr.; heute beim Eintreffen besserer breslauer Berichte wieder etwas festerz in loco von 205 bis 21 Rthlr. aufwärts, so wie pr. nächste Woche 21 Rthlr, bez.; pr. diesen Monat mit Fässern 2145 Rihlr. gebotenz pr. Februar /März in monatlichen Lieferungen von 234 24 Rthlr. bewilligt; pr. April /Mai wurde aufäng- lih nicht mehr als 225 -— 223; Rthlr. geboten, später aber bis 237 Rthlr.

“3

angelegt z pr, Juni /Juli 255 Rthlr. nominell.

Kvöuigsberg, 13, Jan. Marktbericht. _Zufubr gering. Wei- zen 65 —78 Sgr. pro Schffl.5 Roggen 45—52 Sgr. pro Schffl. ; große Gerste 40— 45 Sgr. pr. Schffl. z kleine Gerste 38 43 Sgr. pro Schffl. z Hafer 25-— 27 Sgr. pr. Schffl.; graue Erbsen 65 70 Sgr. pr. Schffl. z weiße Erbsen 45—55 Sgr. pr. Schffl. z Heu 11—15 Sgr. pr. Ctr,; Stroh 1009 Sgr. pr, Schock.

% Breslau, 15, Jan. Weizen, weißer, 63, 70 bis 75Sgr. gelber 60, 67 bis 73 Sgr. nah Qualität. _ Roggen entschieden fester, und beste Qualität 1 Sgr. höher, 53, 57% bis 61 Sgr, Termine ohne Veränderung.

Due vie gestern gemeldet, 43, 48 bis 51 Sgr,

Rd Sre Zufuhr fester, 26, 28 bis 307 Sgr. : i bezahlt. -Erbsen lebhaft für Oberschlesien gefragt und 63 bis 71 Sgr.

Spiritus matter, loco nur bei Kleinigkeiten gehandelt und 10% Nthlr, bez, 1055 Rihlr, zulegt Br,, Mai /Juni Rbl, G, März

bis inkl, Juni 12 Nthlr, bezahlt,

Rüböl loco 115 Rthlr. Br., 114 Rthlr. G,

Zink ab Gleiwiß 54 Rthlr. Br., 53 Rihlr. G. L 2e E Spie zeigte sich am heutigen Markt cine festc Stim- p g Sraes besonders für Noggen, welcher für Oberschlesien in

Börfe. Oesterreichishe Banknoten 103! Brf. Staats\c{uld\chei 925 Brf. Schles. Pfandbriefe Liu, A. 962 bez, dito in B Âvroz Ia Brf, dito 35 proz. 92% Brf. Actien, Oberschlesische Ein A 104 Brf dito Litt. B. 995 Brf. Breslau-Schweidnitz-Freiburger 101 Brf AUtSS pv (Alesish - Märkische 875 Brf. Köln - Mindener 93! Gld, Neisse - Brieger Ç D e e 4 , Wu Ä bab I B Krakau - Oberschles. 64% Gld. öriedrich-Wilhelins-Nord=

Wollberiht, Die Kauflust für Wollen i| auch in dieser Woche rege geblieben, lind es sind mehr als 400 Ctr. umgescut worden. F waren ein rigaer Fabrifant , so wie ein elbeufer Haus und einige inländi- he Fabrikanten, Sobald sich dic Inhaber zu ciner Ermäßigung von 7 bis 10 Rthlr. pr, Ctr. für \{lesishe und posener Wollen gegen die 1847 Frühjahrspreise verstehen , ist der Absag gut, und es is nit zweifelhaft, daß dazu noch ein großer Theil des jegt hier befindlichen, aus ca. 11 bis 12,090 Ctr, bestehenden Lagers geräumt werden wird, um so mehr, da die- jes großentheils aus russishen und polnischen Wollen besteht, für welche tie angegebene Preis-Erhiedrigung nicht beansprucht wird, E

Bezahlt wucde für feine schlesische Einschur bis 73 Nthlr. hocfeine 82—93 Rthlr., polnische Einshur 60—64 Rthlr., russische 42-47 Nthlr schlesische Lammwolle bis 89 Rthlr, Jm Kontrakt-Geschäft is es noc im- mer still. : :

Käufer

A Hamburg, 14, Jan. Weizen in loco bedingt 130 /2pfd. oberl, 149/153 Rthlr., 130pfd. mecklenb. 144 Rihlr. Cour. und 133pfd holst. 140 Rthlr, Cour. pr, Last, Auf Lieferung vr. Frübjahr bedang 133pfd. wahrener 147 Rthlr. Cour. pr. Last und 133yfd. märkischer wurde vergebens zu 150 Nthlr. Cour, 132pfd. braunschw, zu 146 Nthlr. pr. Last angeboten. Vermehrte Anerbietungen drückten ab auswärts die Preise um circa 2 Rthlr, Bco, pr. Last, Ab Wismar bedang 131 /2pfd. 108 Nthlr. Bco Eine ziemlih bedeutende Quantität blieb indeß zu diesem Preise am Markt, Für 131 /2pfd. Waare ab Nostock zu 112 Rthlr. Bco,, und 130 /1pfd. Waare ab Pommern zu 111 Nthlr. Bco. finden sich keine Neh= mer, 131 /2pfd. Waare wäre zu 106 Nthlr. Bco. wohl unterzubringen.

Roggen in loco 114/115pfd. russ, 83/85 Rthlr., 120/127pfd mecklenb. 90,/96 Rthlr. Cour. pr. Last. 200 Last, 121/12 /3pfd. Waare wurde zu 645—66 Rthlr. Bco., theils für hiesige, theils aus ärtige Rechnung ab Dänemark pr, Frühjahr genommen, und würde man zu 64 /65 Rthlr. Bco. pr. Last mehr davon nehmen, Ab Wismar wurde 126vfd, zu 70 Rthlr. Bco, angeboten.

Gerste pr. Frühjahr ab Dänemark noch immer sehr wenig angeboten ; Inhaber verlangen für 111 /12pfd, Waare 55/56 Rthlr. Bco., und man bietet niht über 54 Nthlr, Bco, dafür. 6r Gerste 104/5pfd. ab Jüt land holte 495 Rthlr. Bco,, für 104pfd. ab Seeland, die man auf 52 Rthlr. Bco, hielt, zeigten sich Käufer zu 51 Rthlr. Bco. pr. Last,

Hafer kommt pr. Frühjahr noch wenig heraus; man hält 8) 81 /2pfd. ab Dänemark auf 38 /39 Rthlr. Bco.z 85/86pfd. ab der Ems bedang 44 Nthlr. Bco., und 75 /76pfd. ab der Jahde würde zu 36/37 Rthlr. Bco. zu realisiren sein.

Erbsen werden ab Dänemark und Medcklenburg zu 80 Rthlr, Bco, pr, Last erlassen und

Bohnen ab Westküste und Jahde mit 70/74 Rthlr. Bco. bezahlt,

Für Rap psaat, welhe ab Westküste zu 126 Rthlr. angeboten wird, zeigt sih 4 Nthlr. billiger Kauflust; ab Ostküste Dänemarïs zu 130/132 Rthlr. Bco. am Markt befindliche fand keine Beachtung.

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 13, Jan. Niederl. wirkl, Sch. 51!-, Antwer Pen, 12. Jan. Zinsl. —. Neue Anl. 15 c tiamburg, 14. Jan. Bank-Actien 1600 Ber. ¿i Buas, 1042, 1047. Hamb. Berg, Actien 833 Br, Magd. Wittenb, 71 Br. Hamb, Ber. 99, S0 4 Kiel Alt. 1087. 10S. Glückst. Elmsb, 50 6. Rendsb, Neum. 59 Br Kothbscb, 68 Br. Meckl, 50 Br. i L eipzig, 15. Jan. Leipz. Dresdn, Act. 1157. 114 . Sächs. Bayer, 90, 93, Sächs, Schles. 96 Br, Chem. Ries, 48. 47. Löb. Zitt. 45 Bz, 21d, Leipr« 221 Br. Berl. Aub. Lt, A. 115, 1145. Lt. B. 1083. 1087, Dess. Bank-Act. 1043. 1042. London, 11. Jan. Cons. 3% 57%, 87 { Belg. 90. 89, Ard. 192. 19%, Passive 47. 44. Ausg. Sch —, 25% Holl, 547. 547. 19% do. 86. 55+. Engl, Russ, 1095. 1082. Bras,. 582. 80. Chili 90 &8, Mex. 187. 18, Peru 32, 30 W ien, 13. Jan. 5% Met. 1015, 4% do. 901. 5% do. G51 Actien 1582. Anl. de 1834 156/. de 1836 112, Gioggeo, 1125. fiordv. 1402 Meteorologische Beobachtungen.

D 0 Span 15

74 ¡ A OPenie

Bank-

1 1848. | Morgens | Nachmittags Abends Nach einmaliger

10 dau, | 0 Ukr. | 2 Ubr. ¡0 Uhr Beobachtung, Luftdruck... «e [338 14" Par.|337,96'" Par./337,5 1’ Par, Quellwärme T0 Ri Luftwärme ....| —T7,4° R. 5,5’ R. | 7,8“ R. |Flusswärme Thaupunkt 00 .| 9,0° R. | 9.07 R.!| 9,2" R, Bodenwürme Dunstsättigung-« | O POL A Ce 85 pCt, [Ausdünstuug TWettär « ¿ooo | trüb, | trüb | trüb Niederschlag0, oth Wind «ees | 0 | 0, j 0, VWärmeweclsel 9,1° Wolkenzug - « - | S | 0. Es E 8,2 )

Tagesmittel: 337,87" Par... —G6,9° R. —9,1° B... 79 pct. 0

omgliche Schauspiele.

Montag, 17, Jan. Jm Schauspielhause. 9te Abounemcents= Vorstellung: Christoph Columbus. (Erster Theil): „Die Entdectuig der neuen Welt“, Schauspiel in 3 Akten, von Werder. Die türe und die Musik in den Zwischenakten: Symphouie von Beethoven (C-moll). Anfang halb / Uhr.

Id, 15 Ga Sm Dvernaule. Vorstellung: Die Jüdin, große Oper in 5 Abth., levy. Ballets von Hoguet. (Madame Viardot - Anfang 6 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Opernhaus=- Preisen verkauft :

Ein Billet in den Logen des Prosceniums, des ersten Ranges und im ersten Balkon 2 Rthlr. Ein Billet zum Parquet und zur Tribüne 1 Rthlr. 15 Sgr. Ein Billet in den Logen des zweiten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. Ein Billet in den Logen des dritten Ranges, im Balkon daselbst und im Parterre 20 Sgr. Ei Billet im Amphitheater 10 Sgr. Ein Billet in der Fremden-Loge 3 Hh.

Im Schauspielhause. 33 ste französische Abonnements-Vorstellung. Auf Höchstes Begehren: La calomnie, comédie en d actes, par Scribe.

Li

—_— G P Y— =— HVLLS=

10te Abounements- Musik von Ha= Garcia: Recha.)

Billets zu folgenden erhöhten

Königsstädtisches Theater. E

Montag, 17. Jan. Einmal Hunderttausend Thaler. Posse mit Gesang in 3 Abth.,, von D. Kalisch. Musik vom Königl. NMusil= Direktor Gährich. x

Dienstag, 18. Jan. Zum erstenmale: Don Aranda, oder : Große

—— D 9 . a _ . S E Leidenschaften, Lustspiel in 2 Akten, nach dem Französischen des Scribe, von H. Bcrnstein. L ; 4 s

Hierauft Wer ißt mit? Vaudeville-Posse in 1 Aft, nach Desau= gier’s: „Le diner de Madelon”, von 28. Friedrich. j : Mittwoch, 19. Jan. (Jtalienishe Opern-Vorstellung.) H Matri-

* N E , f: F n E O La monio segreto, (Die heimliche Che.) Komische Oper in 2 Akteu. Musik von Cimarosa. j / E ss

Preise der Pläße : Ein Plah in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. u, st. w.

—— I L E

Verantwortlicher Redacteur Dr. I. W. Zinkeisen.

Im Selbstverlage der Erxpeditiou,

C E E Ä E E E E L A E E a , Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruckeret. Beilage

A 15:

Bai L A A -

AUY af

Deutsche Bundesstaaten. Königreich Abschluß bes leipziger Gustav - Adolf - Vereins.

Belgien. Schreiben aus Brüssel. (Die Verhandlungen der Kammex über die Unterrichts-Frage und das Kriegs-Budget; Finanzielles.)

Sachsen, Nechuungs“

Die jüngste Geldfrisis und die Bankfrage in England,

Handels - und Börsen - Nachrichten.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Sachsen. (D. A. Z) Der Vorstand des leipziger Haupt - Vereins zum evangelischen Gesammt - Vereine der Gustav = Adolf - Stistung hat den Rechnungs - Abschluß des Jahres 1847 veröffentliht. Es heißt darin:

„Obgleich die meisten Zweig-Vereine unseres Haupt-Vereins ihre Samm- lungen der Nachwirkungen des Nothstandes wegen möglichst verschoben hat- ten und daher mehrere Abrechnungen noch rückständig sind, so konnten doch von dem leipziger Zweig-BVerein 1844 Rthlr., von den übrigen Zweig- und Hülfs-Vereinen 4191 Rthlr, eingerehnet werden, während der Ertrag von 1845—46 2327 Nthlr. und 5044 Nthlr. betrug; und bei dem Gesammt Vereine waren, nach der für 1845—46 72,382 Rthlr. nachweisenden Rech- nungs-Ablage des Central-Vorstandes, vom 6, November 1846 bis zun 3, September 1847 bereits 36,953 Rihlr, eingegangen, So wird sich das leßte Rechnungsjahr seinen Vorgängern nicht unwürdig anschließen, deren steigende Einnahmen und Ausgaben folgende Uebersicht vor Augen legt: Einnahme 1832—41 : 14,727 Rthlr., Ausgabe: 1876 Rthlr.; Einnahme 1842: 2789, Ausgabe: 785; Einnahme 1843; 8969, Ausgabe; 42713 Einnahme 1844: 25,878, Ausgabe: 24,979; Einnahme 1845: 56,896, Ausgabe: 44,122; Einnahme 1846: 73,382, Ausgabe 79,493, Somit hat der Verein, der bereits auch ein Kavital von 27,114 Nthlr. besißt, außer- dem bis jet nach Ausweis der Central-Nechnung schon über 135,000 Rthlr, verwendet (wobei das den Vereinen zur Selbstverwendung zustehende erste Drittel nur zum Theil in Aurechnung gebraht werden konnte), und dadurch den bedrängten evangelishen Glaubensgenossen in und außer Deutschland“, welhe „der Mittel des kirchlichen Le- bens entbehren und deshalb in Gefahr sind, verloren zu gehen“, gewiß reiche Hülfe und reichen Segen gebraht, Aber in dem Maß, in welchem bis jeßt die Theilnahme am Verein immer im Steigen gewesen is, haben sich auch die Ansprüche an ihn gesteigert, Er umfaßt in diesem Augenblicke ¡2 Hauptvoereine mit 628 Zweigvereinen und hat bereits 270 Gemeinden unterstüßt; aber nocch liegen 627 Bittschreiben vor!“

Aus einem Auszuge aus den vom Vorstande gleichzeitig veröffentlich- ten Uebersichten des Rechnungs - Abschlusses, sowohl des Haupt- als des Zweigvereins, Uber das Verwaltungsjahr 1846 47 ergiebt sih Folgen- des; „Ver leipziger Hauptverein *) hatte an Beiträgen seiner 57 Zweig- Vereine 5731 Rthlr, eingenommen; darunter von dem zu Leipzig 1718 Nthlr,, von dem zu Chemniß 450 Rthlr.,, zu Glauchau 200 Rthlr,, zu öreiberg 279 Rthlr.,, zu Annaberg 269 Rthlr., zu Penig 204 Rthlr. u. #. w. Dazu noch 178 Nthlr. Beiträge von mehreren dazu gehörigen Hülssver einen auf den Dörfern und 42 Rthlr, Zinsen (unter Anderem auch von einem Kapitale von 257 Rthlr., welches ein zwei Stunden von Leipzig an sässiger Bauersmann nach und nach anonym geschenkt hat), zusammen 5952 Nthlr. Einnahme, Hiervon sind auf den Beschluß einzelner Zweig- Vereine zur Unterstüßung von 17 von denselben bezeichneten Gemeinden 3813 Rthlr, dem Central-Vorstande übergeben wordenz eine Extra - Unter- stüßung von 30 Nthlr, is an drei Pfarrer in Böhmen vom glauchauer Zweig-Vereine bewilligt worden; das statutenmäßig dem Central-Vorstande zur freien Verfügung zu stellende Drittheil der Gesammt-Einnahme betrug nach Abzug der schon antheilig verrechneten Summen und der Unkosten 1692 Rthlr. (davon 100 Rthlr. zur Kapitalisirung), und die Verwaltungs- Kosten belaufen sih auf 415 Nthlr,, womit die obige Einnahme aufgeht, Der leipziger Zweig-Verein, welcher die Stadt Leipzig und die dazu gehö- rigen Land-Parochieen begreift, hatte im lezten Verwaltungsjahre 1951 Nthlr. 2 Ngr, 2 Pf. als Gesammtsumme der Einnahmen, wovon nah Abzug der Kosten an 232 Nthlr. verfügbar blieben 17418 Nthlr. und davon wieder 572 Rthlr, an den Central-Vorstand überwiesen, 200 Nthlr. zur Verfügung der Jahres - Versammlung in Plauen gestellt, 100 Nthlr, für die um Prag ¿erstreut lebenden Protestanten und 845 Nthlr. zu gleichen Theilen für die Gemeinden Großkikinda, Láaz, Prosetsch und Dreßdorf in Ungarn bestimmt worden sind.

Beg

Brüssel, 10. Jan. Die Sibßungen der Kammer werden 8 Tagen wieder beginnen z; die leßten Debatten über die Un- terridts - Frage und den Militair - Etat beschäftigen aber noch fort- während die Presse und die öffentliche Meinung. Das Ministerium hat jebt die auf die Ausführung des Elementar =Unterrichtsgesebßes von 1842 bezügliche Korrespondenz zwischen den Erzbischöfen und den früheren Ministern, Herrn Nothomb und Herrn Vandeweger, ver öffentlicht; sie giebt keine neuen Aufjchlü)e, da die suher in der Kams= mer mitgetheilten Auszüge die wesentlichen Punkte hinreichend her vorgehoben haben; deutlich geht aber daraus hervor, welchen dringenden Anmuthungen sämmtlicher Bischöfe Heri Notbomb ausge)eBßt gewejen, und in welche {wierige Stellung er dadurch gebracht worden ist, es liefert jedoch diese Korrespondenz auch den Beweis, daß, wenn auch Herr Nothomb ihnen faktish in manchen Punkten Zugeständnisse gemacht, er doch von dem Rechtspunkte nichts vergeben und sich beharrlich geweigert hat, die hauptsächlihsten Prätensionen, welche die Bischöfe durch ein Reglement befriedigt sehen wollten, anzuerkennen. Man begreift nach diesen Vorgängen, daß die Bischöfe gegen die Nothombsche Verwal tung zuleßt übel gestimmt waren, cine Meinung, die sich bald der geistlichen Partei in der Kammer mittheilte, und daß Herr Nothomb, der in der liberalen Fraction feine Stüße fand und die Bedizgun= gen, unter welchen jene Partei ihm diese anbot, nicht annehmen wollte, nah den neuen Wahlen 1845 es vorzog, aus dem Ministe- rium zu treten, Der auf ihn folgende Minister, Herr Vandeweyer, den kein Verdacht der Korrespondenz gegen die Geistlichkeit getroffen, hat daher auch feine Ursache gehabt, prinzipielle Zugeständnisse, die sein Vorgänger gemacht hätte, zurückzunehmen, er hat im Gegentheil dessen Verhalten gebilligt und nur die Ausführung einiger Maßregeln, wie z. B. die Organisirung der Normal-Courje an den höheren Ele= mentarschulen, mehr zu beschleunigen gesuht, Seit der Auflösung des Nothombschen Ministeriums hat sih die feindlihe Stimmung im Lande gegen die Ansprüche der höheren Geistlichkeit immer mehr gesteigert und endlich den jeßigen Zustand herbeigeführt. Welch? eine Aenderung seit drei Jahren! Jm Jahre 1845 glaubten sich die Bischöfe nah einer langen Korrespondenz mit Herrn Nothomb in einem besonderen, direkt an den König gerihteten Memoire über die

L L E C Hl

*) Es ist zwischen diesem und dem leipziger Zweigvereine zu unter- \cheidenz der leßtere bildet blos einen Theil des ersteren, beide haben aber denselben Vorstand. Der große Gesammtverein der Gustav-Adolf-Stiftung zerfällt nämlich zunächst in eine Anzahl Hauptvereine, deren jeder wieder eine Reihe von Zweigvereinen in sih begreift, Solcher Hauptvereine giebt es in Sachsen zwei, den dresdener- und den leipzigerz alle Zweigvereine im ganzen Lande gehören zu einem von beiden, und zwar zu dem leßteren 97, d, h, die Zweigvereine zu Leipzig und in 56 anderen G G L

V, 5 è A )

Beilage zur Allgeme

Ea GaA aegen

95

d Pi tin t 4 L ÄZ R Ea E

Nichtbefriedigung ihrer Anträge von Seiten des Ministers beshweren

zu müssen; jeßt hat sich aber eine öffentliche Anklage gegen diese Forderungen des Episfopats „¿hoben, und der Kardinal = Erzbischof

hat sich zum erstenmale genöthigt gesehen, seine Zuflucht zu einem Journale zu nehmen _ und in einem dem Tone nah sehr würdig gehaltenen Schreiben vor der öffentlichen Meinung die vom Episkopat in jener Korrespondenz gemach-

1 rechtfertigen , aber ohne auch nur anzudeuten, daß man ferner darauf bestehen und nöthigenfalls die Mitwirkung versagen werde. Das jebige Kabinet hat daher eine Freiheit der Bewegung, wie kein früheres Ministerium sie gehabt, und die Schuld würde daher rein an ihm liegen, wenn die Vervollständigung und Verbesserung des Elementar-Unterrichts nicht vor sih ginge. - Die Diskussion des Budgets des Militair-Etats hat dieses Jahr einen heftigen Kampf in der Kammer hervorgerufen, Ver Zustand der Finanzen, das Defizit und die Nothwendigkeit, in nächster Zukunst eine Anleibe von wenigstens 60 Millionen zu machen, hatte den Geg- nern des gegenwärtigen Etats die Veranlassung gegeben, mit mehr Nachdruck in der Kammer und größerem Wiederhall im Lande die Reduction desselben zu verlangen. Hierzu hatten sih einige von einer fleinen radikalen Partei genährten und verbreiteten Vorurtheile ge sellt über die Nublosigkeit der großen stehenden Heere, welche dur den amerifanisch-mexifanishen Krieg und den Schweizerkrieg bewiesen werden sollte, während es sogar für den verständigen Laien einleuchtend sein muß, daß solche ungeübte und namentlich in den Spezialwassen so wenig eingeshulte Truppen, wie sie in der Schweiz auf beiden Seiten sih gezeigt haben, es im offenen Felde gegen andere nah allen Regeln der jeßt so sehr ausgebildeten Kriegskunst eingeübte Armeen nicht aufnehmen könnten. Jun Mexiko fechten doch auch nur auf beiden Seiten wenig disziplinirte Truppen, und es entscheidet auf nordamerifanisher Seite nur der größere perfönlihe Muth und die Ausdauer. Die Cadres sind hier für 80,000 Mann eingerichtet, und die Ausgaben belaufen sich auf 287 Millionen jährlih; stets unter den Waffen mögen nicht über 20000 Maun sein, Bedenkt man uun die vielen Festungen, worin Garnison zu halten, und die vielen gro ßen Städte, wo bei einer gedrängten Population doch auch die Ruhe auf- recht zu erhalten is, so dürfte jene Zahl schwerlich eine wesentliche Reduc- tion erleiden fönuen. Nur in dem Falle, daß eine Zahl von Festungen geschleift würde, wäre dies möglich. Auf diese Schleifung is auch wirklich von einem kompetenten Offizier, Mitglied der Kammer, als durch die reelle Vertheidigung des Landes gefordert, hingewiesen worden, indem derselbe, wie wir glauben, mit Recht, hervorhob, daß die Gefahr für Belgiens Unabhängigkeit hauptsächlich von der Südseite drohe, und daß es für Belgien eine Unmöglichkeit sei, alle diese an der Gränze aufgeführten Festungen gegen eine französische Juvasions = Armee zu vertheidigen, und daher nur eine starke Festung (wie unstreitig Namur ist) wünschenswerth und alle anderen zu schleifen wären. Der ge- genwärtige Kriegs-Minister hatte {on vor der Diskussion eine Konm-= mission zur Darlegung eines Vertheidigungs-Systems des Landes ute dergeseßt, und der Minister hat selbst in der Diskussion angedeutet, daß dieselbe wahrscheinlih die Schleisung mehrerer Feslungen bean- tragen würde, Ob sich nicht im Einzelnen Ersparnisse und Reductio- nen im Militair-Budget vornehmen lassen, können wir nicht beurthei= lenz gewiß aber läßt sich unter den jeßigen Umständen keine Erspar niß von 5 bis 6 Millionen machen, wie sie ‘von einer kleinen Oppo sition beantragt worden is. Das Budget is übrigens mit 00 gegen 10) Stimmen angenommen worden, S Die verschiedenen Journale beschäftigen sich jebt vielfah mik der Disfussion von Maßregeln, wodurch die Einnahmen vergrößert wer: den könnten, Die gerechteste wäre diejenige, welche auf der Grundlage der leßten Volkszählung eine neue Vertheilung der Personal = Steuer anorduete. Es besteht in dieser Hinsicht die unbilligste Ungleichheit, indem viele Städte, da die Taxe mik der Größe der Population steigt, immer noch uach einem seit Jahren überschrittenen Populations= Etat besteuert werden. Die Hauptstadt ist dadurh am härtesten be=- troffen, so daß sie allein, obgleich sie nur mit den Vorstädten 190,000 Einwohner zählt, den siebenten Theil der Gesammtsteuer zahlen muß. Das Ministerium beharrt bei dem Antrage, die Erbschaften in direk= ter Linie zu besteuern, und, wie man vernimmt, läßt es auh#die Frage einer Einkommensteuer sorgfältig untersuchen. Die Gerüchte von ei= ner Kabinetsänderung resumiren sih allein darauf, daß der Finanz=- Minister, Herr Veydt, Gesundheit halber in einiger Zeit wahrschein lich seine Entlassung nehmen wird, aber s{hwerlich, bevor er die Fi nanzen in einem besseren Zustande seinem Nachfolger überlassen kann,

ten Ansprüche z1

Die jüngste Geldkrisis und die Bankfrage in England.

Wie auf allen Gebieten der politischen Oekonomie sich die auffallend- sten Widersprüche zwischen der aufgestellten Lehre und ihrer praktischen An- wendung ergeben, so auch auf dem besonderen Gebiete der Lehre vom Gelde. Die Geseße der Bewegung des Geldes sind hundertfach dargelegt worden, und immer noch sucht der menschliche Verstand vergebens die Form, in wel- cher dieselben in ihrer vollständigen Reinheit zur Ausführung kommen fön- nen, Wie viel Unglück hat England durch seine Geldkrisen erfahren, und wie wenig is es vorgeschritten in der Auffindung des Mittels, diese Krisen zu verhindern. Das vergangene Jahr giebt davon Zeugniß. Aber die in der Praxis verfehlte Theorie fordert immer wieder zu neuer Anstrengung auf, jenes Mittel zu finden, und auch die vorjährige Krisis is der Gegenstand der sorgfältigsten Untersuchungen. Es verlohnt sich deshalb wohl der Mühe, hon des theoretischen Interesses wegen, auch hier in übersichtliher Kürze eine kritische Zusammenstellung der Ursachen und Wirkungen dieser Krisis zu versuchen, Ueberdies geht ja Deutschland in seinem unablässigen in- dustriellen Aufschwung auch einer Zeit entgegen, wo es, wie England, seine Krisen haben wird, denn Krisen sind keine Zeichen der Shwäche und Klein- heit, sondern der Stärke und Größe, nur die Schatteuseiten derselben, Deutschland kann also an dem Beispiele Englands, wenn auch nicht Krisen vermeiden, so doch wenigstens die Gesche ihrer Bewegung kennen lernen, Die jüngste Krisis hat indeß auch ein praktisches Juteressez die ganze Han- del treibende Welt i} von ihr berührt, und darum wird dieser die Einsicht in die Bewegung des englischen Handels, welche dadurch llar wird, nöthig.

Warum entstand die Krisis in England, welche eine solhe Gelduoth mit sich führte, daß der Handel stockte, renommirte Häuser ihre Zahlungen cinstellten , viele fallirten und der Kredit des Handelsstandes erschüttert wurde? und warum beugte die Bank von England, welche do gleichsam als Wächter und Regulator des Geldumlaufs durch das Peelsche Geseh hingestellt is, diesem Unheil nicht vor? Dies waren die Fragen, welche in England Jedermann beantwortet wissen wollte, und welche die Regierung veranlaßten, das Parlament zur ungewöhnlichen Zeit im November zusam- menzurufen, um sie von diesem Richter, der die ganze Masse der geistigen Bildung der Nation darstellt, entscheiden zu lassen. Die dreitägige De- batte des Unterhauses vom 30, November bis 3. Dezember hat diese Ent- scheidung noch nicht bewirkt; sie wird erst durch die spezielle Untersuchung einer Kommission erfolgen; aber eine Menge Material ist wenigstens an- gehäuft worden, so daß eine gehörige Sichtung desselben wohl cinige Auf- tlärung über jene Fragen geben kann. Die leßte Frage freilih , welche

Maßregeln getroffen werden sollen, um die Wiederkehr solcher Krisen zu

inen Preufishen Zeitung.

Montag den 17e Januar.

ewinnen as

2 2a p

verhindern, bleibt n o ch unentschieden, und ihre Beaniwortung liegt vielleicht

überhaupt außer dem Bereich menschlicher Voraussicht. 4

Denn Krisen scheinen unvermeidlich in allen Fällen zu sein, wo der

Handel eines einzigen Landes eine so kolossale Ausdehnung gewonnen hat,

wie der Englands, Es sind periodische Krankheiten, welchen jeder Orga-

nismus üach langer anhaltender Anstrengung seiner Werkzeuge ausgeseßt

ist, um nah Ueberwindung und Ausscheidung des Krankheitsstosfes desto

frischer und fräftiger zu erstehen, Auch der gesundeste Körper sammelt

Krantkheitsstoffe, aber die Neaction dagegen macht ihn nur kräftiger, Be-

trachtet man ganz oberflächlich die Elemente der industriellen Befvegung

Englands, den ungeheuren Spielraum seines Handels, seiner Schifffahrt

und Fabrik -Thätigkeit seine 30 Millionen Einwohner, die, mit

Ausnahme der ärmsten Klassen Jrlands, mehr konsumiren, als eine gleiche

Anzahl in anderen Ländern, seine Fabrik-Judustrie, die, weil sie Maschinen

und Geld hat, dem Umfange nach ohne gleichen is , seine Handels-Ma-

rine, die jährlih 14,000 britische Schiffe in die Häfen des Landes einge-

hen und eben so viel auslaufen läßt, das Ganze einen Gehalt von 7 Mile

lionen Tons bildend, seine Kolonial-Staaten, von 100 Millionen Einwoh-

nern in Asien, von 3 Millionen in Amerika u. \. w. betra®Gtet man

dies Alles und denkt sich dessen Bewegung und Zusammenhang durch tau-

sendfältige Handelszweige, so wird man nicht für jeden Zweig eine Form

der Bewegung von unwandelbarer Regelmäßigkeit und Stabilität erwarten

fönnen, Kein menschlihes Geseÿ fann eine solche Form erfinden, ohne lähmend und schädlich auf das Ganze zu wirken, und der Geseßgeber hat seine höchste Aufgabe erfüllt, wenn er nur die Wege frei hält, auf denen die verschiedenen Thätigkeiten sih äußern können und nicht dur feindliches Begegnen einander aufreiben, Auswüchse dieser losgelassenen Kraft-Aeuße- rung einer Nation sind deshalb unvermeidlich, Gewisse oder auch alle Zweige der Judustrie oder Speculation werden unmerklich so weit verfolgt, daß sie in keinem Verhältniß zu den vorhandenen Kräften, sie auszuführen, mehr stehen, Der Boden s{chwindet unter den Füßen, die Kapitalien reichen niht aus, finanzielle Konvulsionen erschüttern den Handelsstand, und die Krisis is da, um die Krankheit zu offenbaren, „Jh weiß sehr wohl“, sagte der ehemalige Schah - Kanzler im Ministerium Melbourne, Herr Francis Baring, in sciner ausgezeichneten Nede über die jeßige Krisis, „daß man in Eisenbahnen zu viel gemacht hat, eben so wie am Ende jede andere Speculation übertrieben wird; aber ih gestehe, daß, obschon ih nit un- empfindlich geaen die aus übert:iebener Speculation entstehenden Uebelstände bin, doch sehr erhebliche Bedenken in mir aufssteigen, ob es zweckmäßig sei, wenn das Haus oder die Regierung einschreitet, um der Speculation Ein- halt zu thun und eine bestimmte Nichtung zu geben. Keine Akte des Par- laments kann die Speculation aufhalten. Ihr habt sie von Zeit zu Zeit immer wieder, in der einen oder der anderen Gestalt, und wenn ich die Geschichte meines Landes recht gelesen habe, so kann ih auch keinen Grund der Besorgniß darin erkennen, denn so lange, als Jhr uns frei lasset, wird sich immer hinreichende Thatkraft und Einsicht finden, um uns von jeder dieser temporairen Schwierigkeiten zu befreien, welche aus einem Uebermaß von Sveculation entstehen. Nur darin liegt die Gefahr, wenn Jhr geseß- lich bestimmen wollt, wie lange der Arbeiter arbeiten und wie viel Geld der Kapitalist anlegen soll, Jch hoffe nicht, daß man einen solchen Versuch machen werde.“

Von diesem Gesichtspunkte also beantwortet sich die erste Frage über das Entstehen der Krisis leicht. Sie lag in der Natur des Handels selbst, nicht in speziellen legislativen Maßregeln, wie der freien Korn-Einfuhr und der Versassung der Bank von England, welche. die beschränkte Auffassung einseitiger Parteibestrebungen der englishen Schußzöllner gern als die Gründe der Bedrängniß geltend machen möchte. Allerdings wurde das llebel durch die Korn-CEinfuhr verschlimmert, indem der Ausfluß des baaren Geldes die Circulation im Lande s{hmälerte, aber ganz abgesehen davon, daß nach den Mißärndten zweier Jahre keine Macht der Welt die Korn- Einfuhr hätte verhindern können, weun die Nation uicht verhungern sollte, wirkte doch das durch die Korn-Einfuhr erzeugte Uebel nur momentan. Es gingen zwar, wie der Schaß-Kanzler Sir Charles Wood nachwies, für Ge- traide vom Juni 1846 bis Januar 1847 5,139,476 Pfd,, vom Januar bis Juli 14,184,000 Pfd, und von Juli bis Oktober d, J. (nur drei Mo- nate) 14,240,000 Pfd., also im Ganzen in 15 Monaten 33,563,476 Psd. aus dem Landez allein es is kein Zweifel, daß die englische Nation die- sen Ausfluß des baaren Geldes ohne Unbequemlichkeit überwunden hätte, wenn der übrige Handel des Landes gesund gewesen wäre, Die fallirten Kornhäuser wären immerhin in Folge verirrter Speculationen und einer falschen Betreibung des Kornhandels gestürzt, da vom Mai bis zum September die Weizen-Preise von 102 Sh. auf 48 Sh, pr, Qr. fielen, aber die Krisis brauchte dadurh nicht herbeigeführt zu werden, Das ausgeführte Geld mußte in Folge der durch die vermehrten (rporte anderer Artikel sich gün- stig gestaltenden Wechsel-Course bald wieder zurücksließen und is jeßt auch in der That wieder zurückgeflossen, Die Krisis hat also einen anderen Grund, als die Korn - Einfuhr, und dieser Grund is lediglich in der über- triebenen Crpansion des ganzen Handels und der inneren industriellen Un- ternehmungen nach einer siebenjährigen Blüthezeit zu suchen,

Hier tritt uns zuerst das Eisenbahn - Unwesen entgegen. Sir Charles Wood wies nach, daß in jedem der drei Jahre 1841, 1842 und 1843 4,500,000 Pfd., im Jahr 1844 : 6,105,000 Pfd., im Jahr 1845: 14,135,000 Pfd., im Jahr 1846: 36,485,000 Pfd., und in der ersten Hälfte des Jah- res 1847: 25,770,000 Pfd. , und wahrscheinlich în der zweiten Hälfte des Jahres 1847, wenn die Steigerung so fortgeht, 38 Millionen Pfd. für Ei- senbahnen auszugeben durch das Parlament sanctionirt worden sind. Der Betrag des ganzen anderen Zwecken entzogenen Kapitals für das eine Jahr 1847 beläuft sich demnach, die Ausgaben mitgerechnet, auf 80 bis 90 Millionen Pfd, Dies Kapital, oder wenigstens 50 bis 60 Millionen, welche bisher flüssig waren und dem Handel zu Gebote standen, wurde dadur diesem entzogen und fest angelegt, und zwar durchaus todt und unfrucht- bar, da die” projektirten Bahnen noch nicht in Betrieb sind, also keine Ein- nahme abwerfen. Die Speculation gerieth auf einen ungesunden Boden, indem sie flüssiges Kapital unter solchen Umständen in todtes verwandelte, 0 daß der Handelsstand, welcher überdies während der leßten Jahre niedrigen Zins- fußes und allgemeiner Prosperität zu übertriebenen Speculationen angeregt war, sich dadurch der Mittel beraubt sah, die reelle Basis seines kolossalen Kreditsystems zu erhalten, Aller Kredit hat nur so lange Bestand, als ihm ein wirkliches Vermögen zum Grunde liegt, die eingegangenen Verbindlichkeiten zu er- füllen, oder wenigstens der Glaube, daß ein solches Vermögen vorhanden sei, Die edlen Metalle sind der Maßstab, nah welchem dies Vermögen gemessen wird, und ein Papiergeld, das man statt der Metalle coursiren läßt, hat deshalb nur so lange Werth, als der Kredit dauert, Jedes Handlungshaus muß zur Betreibung seiner Geschäfte ein bestimmtes Kapi- tal baar besigen, welches seinen Speculationen und seinen auf Kredit gegründeten Unternehmungen zur Stüße dient, Es kann den Umfang der leßteren im Verhältniß zum ersteren verdoppeln, wenn das Geschäft gesund und die Zeiten günstig sind, Ein Haus besißt z. B, 10,000 Pfd., kontra- hirt ein Geschäft zum Belauf dieser Summe und verspricht die Zahlung derselben in einem Wechsel auf drei Monat Sicht. In der Zwischenzeit macht es mit diesen bis zum Verfalltage des Wechsels noch disponibeln 10,000 Pfd. ein neues Geschäft, diskontirt fremde Wechsel oder kauft Waaren ein, die es bis zum Verfalltage des ersten Wechsels wieder mit Gewinn verkauft. Auf diese Weise hat es sein Vermögen durch den Kre- dit verdoppelt und also auch dessen Ertragsfähigkeit und seinen Reichthum überhaupt, Je größer sein Kredit wird, desto mehr kann es mit diesem Kredit in neuen Wechseln bezahlen und seine Unternehmungen erweitern, Wird ihm gber scin Baarkapital in irgend einer Speculation entzogen, welche vorläufig noch keinen Gewinn abwirft, oder werden die bei der zwei- ten Operation gewonnenen Werthe in den gekauften Waaren nicht realisirt, und das Baarkapital geht verloren oder wird verkürzt, so kann der erste Wechsel am Verfalltage nicht bezahlt werden, und der Kredit is dahin, Das Haus muß dann seine Zahlungen einstellen, wenn seine Kredit-Forderungen die Kredit-Schulden ausgleichen, oder es fallirt, wenn diese jene noch gar übersteigen. So war es bei der gegenwärtigen Krisis der Fall, Jn Eng- land hat man für gewöhnlich immer einen so großen Ueberbau von Kredit- Circulation oder Papier-Kredit auf einer so kleinen metallischen Basis auf-

|

geführt, wie in keinem Lande Europas, Der Handel wird dadurch natür-