1848 / 21 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

rar emgenwenen gende

E

Jn Jrland nimmt die Verbreitung von Drohbriefen immer mehr erhand, So hat man jeßt in Clare drei Männer verhaftet, welche der Verbreitung von Drohbriefen gegen den Vice - Lieutenant der Grafschaft, Oberst Vandeleur, und den Armen-Jnspektor des Bezirks Kilrush, Capitain Kennedy , verdächtig sind. Die Sache i} vor die demnächst zu eröffnenden Spezial - Assisen der Grafschaft Clare ver wiesen. In der Repeal - Partei herrscht immerwährender Zwiespalt. Herr Smith O'Brien, der Führer der Jung-Jrländer, hat jede Ver- bindung mit dem Führer der Alt - Jrländer, John O'Connell, abge- brochen. Herr O'Brien hat die Ursachen der Spaltung auseinander- gesept und dabei besonders auf die Habsucht der O'Counellschen Familie tahdruck gelegt. Die Jung-Jrländer meinen es ehrlich mit der Revolu- tion, während man über den leßten Gedanken der O'Connells nie ins Klare R ist, Außerdem is aber auch unter den Jung - Jrländern elbst eine Spaltung ausgebrochen. Der rüsihtsloseste ihrer Führer, Herr Mitchell, der auf der äußersten Linken steht, hat sich von der Redaction der Nation zurückgezogen, weil seine Aufsäße von dem anderen, dem cigentlich verantwortlichen Redacteur, Herrn Duffy, fast immer als hochverrätherisch oder unpolitish beseitigt wurden. Herr Mitchell is nämlich der Ansicht, daß man sich verabreden müsse, feine Armensteuer zu zahlen, den Boden Jrlands mit Gewalt zurück- zunehmen, die Auslieferung der Waffen zu verweigern und sih viel mehr in Waffen zusammenzuthun und das alte Recht der Jrländer, welches man sonst nie erhalten werde, zu erobern, kurz, die Fahne der Empörung aufzustecken. : Jn den Todtengewölben unter der Stk. Saviour - Kirche, emer der ältesten Kirchen Londons, entstand in der verflossenen Nacht eine Feuersbrunst, wahrscheinli) veranlaßt durch Unvorsichtigkeit bei der

ener erst heute Morgen, und es konnte erst nah anderthalb Stun- Eine Anzahl von Leichen is verbrannt, an-

Sdig Abend stattgehabten Beisesung einer Leiche. Man entdeckte das |

den unterdrückt werde dere sind arg verstümmelt worden. erlittenen Beschädigungen fehlen die näheren Angaben.

Die Anti-state-cchurch-association rüstet sich, sofort ihre Agitation zum Umsturze der berrshenden Kirche als solcher wieder zu beginnen. Der Feldzugsplan is derselbe, den die Anti-corn-law-league befolgte. Man will auf dem Wege der Ueberzeugung in die Gemüther des Volkes eindringen, und es sollen zu dem Zwecke in allen Theilen des Landes öffentlihe Vorlesungen gehaltcn werden, in denen die Nach= theile der Existenz einer herrschenden Kirche für die wahren geistigen und materiellen Jnteressen des Landes auseinanderzuseßen sind.

Die Ausübung des Patronats in der englischen Kirhe wird bekanntlih vielfah gemißbraucht, da der Patron die reih dotirte Pfründe entweder einem Sohne oder Verwandten als Nichtgeistlichen überläßt, der dann durch einen gering besoldeten Vikar die ‘Pfarre für sich verwalten läßt oder das Patronat selbst an den Meistbie- tenden verkauft. So wurde in diesen Tagen das Recht, den Vikar von Camberwell nahe bei London einzuseßen, öffentlich versteigert. Es wurde den Käufern eröffnet, daß der jeßige Jnhaber 44 Jahre alt sei und die Pfarre 2244 Pfd, 15 Sch. 11 Pce. eintrage, Man bot dafür bis auf 12,000 Pfd., da der Patron indeß 12,700

Ueber die an der Kirche selbst |

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tershieben, als die Liebe zu seinem Fürsten. Aber eben so richtig sei es au, daß man diesen keinen Stoff zu falshen Urtheilen geben

und den verkehrten Hoffnungen derjenigen niht \{chmeiceln dürfe, die inmitten einer so großen Eintraht sih als Feinde der Ordnung, des Friedens und der Religion zeigen könn-

ten, Niemand werde sagen, daß es nicht solhe geben könne; und wenn es nun deren gebe, so müsse man ihrem Einflusse durh Ach- tung vor den Geseßen und den Obrigkeiten entgegenwirken. Der Artikel kömmt dann auf die Freudenbezeigungen des Volkes bei der Umfahrt des Papstes am 2. Januar zu sprechen Freudenbezeigun- gen, die dur jene spärlihen Ausrufungen nicht geshmälert würden, die von einigen wenigen Uebelberathenen ausgegangen. Jndeß höre Se. Heiligkeit niht auf, zu verlangen, daß solche außerordentliche Volks-Versammlungen nit mehr stattfinden mögen, und daß Ruhe | im öffentlihen und Privatleben der Lohn seiner unablässigen Sorge | für das Volk sei.

| Die Allg. Ztg. enthält nachstehende, aus Rom vom 4. Ja- | nuar datirte und von ihr selbt als halboffiziell bezeichnete Erklärung | /

über die (bereits erwähnten) Vorfälle beim Beginn des Jahres :

„Um falschen und entstellenden Nachrichten zu begegnen, welche über die Vorfälle verbreitet werden könnten, die am 1. Januar in unserer Haupt- stadt sich zugetragen, theile ich Jhnen im Folgenden eine authentische Dar- stellung des ganzen Verlaufs mit. Am 31. Dezember brachte man im Laufe des Tages in Erfahrung, daß das römische Volk damit umgehe, sich in großer Menge auf dem Play des OQuirinals zu versammeln, um dem heiligen Vater seine Glückwünsche zum neuen Jahre darzubringen und von der gewöhnlichen Loggia aus seinen Segen zu empfangen. Von der Ueberzeugung geleitet, daß es dem Volle, nachdem die Stadt Rom in der Magistratur ein geseßliches Organ erhalten, jeßt viel leid)- ter als früher sein müsse, dem Souverain seine Gesinnungen be- | kannt zu geben, glaubte Se, Heiligkeit, die beabsichtigte Demonstra- tion nicht erlauben zu sollen, wozu noch fam, daß dieselbe etwas | mit Katarrh behaftet und seit einigen Tagen das Wetter so anhaltend reg- | nerisch war, daß man nicht hoffen fonnte, es würde für den bestimmten Tag | besser werden. Es wurde daher zu erkennen gegeben, wie Se. Heiligkeit aus |

E

diesen beiden Gründen wünschte, das Volk möchte auf sein Vorhaben ver- zichten, und da man übrigens zweifeln durfte, ob dieses einfache Mittel hin- reichen würde, um Den beabsichtigten Erfolg zu sichern, geruhte Se. Heilig- feit, dem Polizei-Ministerium aufzutragen, dahin zu wirken, daß eine Volks- Versammlung si nicht bilde, Jn Folge dessen wurde es für zweckmäßig erachtet, einige Posten, vorzüglich der Milizia civica, zu verstärken und einige Abtheilungen der Linie in den Kasernen zu fonsigniren, um den allerhöchsten Anordnungen nöthigenfalls, unter Anwendung aller Klugheit und Schonung, die gebührende Achtung zu verschaffen. Einige wenige cxaltirte Köpfe un- ter dem Volke wußten diese Vorschriften der Masse in einem anderen Lichte darzustellen, indem sie dieselben lediglich der Polizei zur Last legten, und es fanden am 2. Januar um 1 Uhr Nachmittags in der Nähe des Corso Zusammenrottungen statt, in der Absicht, vereint zum Quirinal zu ziehen und Sr. Heiligkeit die vermeintlichen Beschwerden vorzutragen. Ausge- zeichnete und einflußreihe Personen bemühten sich vergeblich, die Menge von diesem Vorhaben abzubringen, bis Se, Heiligkeit, davon unterrichtet, wissen ließen, dieselben würden in kürzester Frist ausfahren. Dies geschah, und kaum hatte das Volk gehört, daß der Papst die Richtung nah dem Batican genommen habe, als eine außerordentliche Menge dorthin eilte und

häufiger vor und wurden zu 48 a 50 Rihlr. erlassen. Kocherbsen 54 a 60 Rthlr. nah Qualität; mit Bohnen und Linsen, worin wenig umgcsetßt wird blieb es unverändert. :

Russishes Roggenmehl findet mehr Beachtung und wird von den Oekonomen zu 3 Rthlr. pr, Ctr, gern gekauft.

Brenn - und Futter-Kar toffeln 12 a 14 Nthlr. pr. Wspl., Speise- Kartoffeln 18 2 22 Rthlr., nach erster Sorte bleibt steter Begehr. Kartoffel mehl wird mít 6% a 7 Rthlr., Kartoffelstärke zu 63 a Z Rthlr., Weizen- stärke zu 85 Rthlr., auf spätere Lieferung zu 85 Rihlr. bezahlt, Stärke- Syrup 63 a ck Rthlr,, Runfelrüben-Syrup 12 a # Nthlr.

Runkelrübenwurzeln 273 a 3 Nthlr., gedarrte Cichorienwurzeln 35 Nthlr, wozu aber wenig Abgeber.

Oelsaamen wird etwas billiger erlassen, nachdem die jungen Saa-

ten eine Schneedecke erhalten haben, Rübsen is zu 80 Rthlr., Ravvsaamen zu 82 a 83 Rihlr. zu kaufen, Leinsaamen wird nah Qualität zu 64 2 70 Rthlr. viel gekauft. Klceesaamen findet weniger Beachtung, und nur zu niedrigen Preisen möchten sih Käufer finden. Mit Kümmel is es fort- während still, zu 74 a 8 Rthlr. pr. Ctr. ist zu kaufen, Anis 9%; Rthlr., Fenchel 54 a 3 Rthlr. pr. Ctr. __ Rüböl wird auf den Mühlen fest auf 113 Nthlr. gehalten, und loco 1st der Preis 115 a 12 Rthlr., raffinirtes Oel 123“ Rthlr., Leinöl 114 Rthlr., fremdes 11 Nthlr., Baumöl 175 a 3 Rthlr. transito. Mohnöl 20% a 21 Rthlr. /

Südseethran 10 Rthlr. pr. Cir.

Spiritus is immer mehr im Preise zurückgegangen , zuleßt zu 27 275 Nthlr, bezahlt, Gereinigter Sprit 40 Rthl{r, pvr, 14,400 % nah ralles,

Bremen, 16. Jan. Getraide ohne Handel und in keinem Arti- fel, außer Roggen, etwas von Belang vorgefallen. Es kamen davon cinige Partieen Ostsec-, theils in leichter Waare bestehend, so wie auch ein Po- sten hiesiger Noggen, zum Abschluß, und steht dem Handel noch immer wc- nig zur Verfügung.

Taback. Verkauft wurden nordamerikan.: 250 F+ Ohío -, ord. br. u. coul., 180 F. Maryzland-, ganz ord. bis f. br, \krubsartig, 108 F. Stengel, Virgini-, gut ord., m. u. f. Lager: 9139 F. Maryland, 917 F. Virgini-, 1072 F. Kentucky- und 1348 F. Stengel. Westind. u. südamerikan. Berkausfte 62 Sur. Havana- (Cab.), hauptsächlih in m. u. ger. Einlage bestehend, konnten nur zu einem niedrigen Preise abgeschlossen werden. Von Cuba - sind 355 Sur., m. Einlage, nach legtbezahlten Preisen umgescßt. Domíngo- blieb in guter Beachtung, und wurden davon wiederum Verkäufe von 750 Sur, diverser Gattungen zu den bestehenden Preisen gemacht. Von Sced- leaf- sind 16 K. und von Brasil- in Blättern 216 P. begeben. Vorräthe in erster Hand: ca. 1225 Sur. Havana- (Cab.), ca. 9625 Sur. Cuba, ca. 9400 Sur. Domingo-, ca. 825 K. Seedleaf-, ca. 850 P. Blätter - Puerto- rico-, ca. 160 Kb. Varinas- in Nollen, ca. 1050 Kb. do. in Blättern, ca. 2975 P. Brasil - in Bl@ttern, ca. 260 P. Columbia in Blättern und ca, 60 K, Florida-.

21 Amsterdam, 15. Jan. Geldmarkt, Am hiesigen Fonds- markte hat sich diese Woche wenig Meldenswerthes zugetragenz da es an Kauflust für holläntishe Staatspapiere mangelte, reichten wenige Nealisi- rungen hin, deren Course herabzudrücken; dies war am meisten der Fall mit 3proz. wirklicher Schuld, welche von 662 allmälig bis 662; % fiel; 4proz. dito blieb verwichenen Sonnabend 841- % und wurde gestern zu 845 % abgelassenz 23 proz. dito wih von 55 auf 542 %, Actien der Han- dels - Maatschappy wechselten öfter zwischen 163 und 162; %z bei dem gestrigen besonders flauen Markte konnte man zuleßt zu 162% % fau-

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Pfd. verlangte, so wurde nichts aus dem Handel.

Nach amtlichen Berichten is in dem Jahre vom 1. Dezember 1846 | bis zum 1. Dezember 1847 das ungeheure Quantum von 3,239 444 | Tons Steinkohlen aus England ausgeführt worden.

Der Graf von Carlisle, Vater von Lord Morpeth, i} gefährlich erfranft, und man zweifelt an seinem Auffommen, doch lautet das

heutige Bülletin günstiger als das gestrige.

Nteorrilaude., Aus dem Haag. 11. Jan.

Haag und Rotterdam sind die einzigen Städte, die nahme machen, während in allen wirflih grauenerregend war.

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om. 87 Jan. (N. K) heutigen worin die Notification vom feit sich alle fe 1 Erinnerung

Anderem, sei weit ent

at wird.

beweifen.

Zekiannfmachungen.

Nothw Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, ven 4. September 1847. Nestaurateur Franz Joseph Pietsch zuge- Dotötheenstraße Nr. 84 belegene und im

endfaer

J was)

[ 86:

Das dent

hórige, in der

Hopothefenbuche Vol. 3. No 253, verzeichnete Grund- stü, aeridtlid abaecsdbart 21 20,676 Thlr. 20 Sgr. 7 Pf, soll

am 14, Avril 1848 Vormíttags 11 Uhr,

an der Gerichtsstelle subhastirt werden, Taxe und Hy- pothefenscheîn find in der Negistratur einzusehen.

Der dem Aufenthalt na unbekannte Buchdruckerei- Besizer Carl August Wishesm Seclmidt wird hierdurch öffentlich vorgeladen,

Berfauf,

Dftober 1847

[957] Nothwendiger Stadtgericht zu Berlin] der 8. t, Das hierselbst an ver Ee ver Hitschelstraße Nr. 14 und Deßauerstraße Nr, 41 belegene, im Hupotliekenbuche von deu Umgebungen Band 27, Ne. 1749. auf ven Namen des Particuliers Johann Ca§yeor Munarer wet zeichnete, dem Nittergiut8besizer Frievrih Xheazar Start zugehörige Grundstück, gerihtlih abzesch#st zu 23,065 Thlr, 29 Sgr. 9 Pf, foll am 16, Mái 1848, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden, ! pothekenschein sind in der Negistratnr einzusehen. ie unbefannten Real-Prätendenten werben hierburh öffentlih und bei Vermeidung der Präklusion 9orge-

laben, [46] Nothwendiger Berkaunf. Stadtgericht zu Berlin, ven 2, Januar 1848,

Das zum Nachlaß des Buchbindermeisters Friedrich

Christian Ecfelberg gehörige, hier in der Wallstraße

Nr, 15 und der Neuen Grünstraße Nr, 19 4, belegene,

im stadtgerichtlichen, früher kammergerichtlichen Hypo-

Jenes Vol, 4, No, 69. Fol, 241, ver eichnete

-_ 2 art

runbstück, taxirt zu 32,884 Thlr. 10 Sgr, 3 Pf,, soll

A ck— La 1 + s anderen Stadten

Aus der statistishen Bevöl- ferungs-Uebersicht des abgelaufenen Jahres geht hervor, daß n den meisten großen Städten mehr Sterbefälle als Geburten stattgefunden ; davon eine Aus-=

die Sterblichkeit

Das Diario enthält in seinem Blatte an seiner Spiße einen offenbar amtlichen Artikel, 22. Zuni v, J., durch welche Se. Heilig-

rneren Volk3-Demonslrationen und Festlichkeiten verbat, Se. Heiligkeit, heißt es darin unter fernt, zu glauben, daß die Liebe und Daukbarkeit der Unterthanen gegen ihn sich vermindert habe; allein es sei nicht nothwendig, 1hm dieses durch Versammlungen und äuß.re Zeichen zu ) Nur Neidische und Böswillige könnten an der Loyalität des Volkes zweifeln oder seinen Bewegungen eine andere Ursache un-

Corso begleitete. 3 rufe z11 hôren waren, ringem Grade nicht gestört, sondern heit mehr als je von Liebe gerissen, ““

Florenz, 10. Jan. Unruhen haben glücklicherweise

| sich überall unverhohlen

Manifestationen.

angelegt.

t 1D T M C R EN T

auf Antrag der Benefizial-Erben des genan"ten Buch- bindermeisters Ecelberg

am 25. August 1848, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle an den Meistbietenden verkauft werden. Tare und Hypothekenschein sind in der Regi- stratur einzusehen.

Die dem Aufenthalte nah unbekannten Gläubiger, der Heinrih Gustav Adolph und die Fanny Julie Ju- tine, Geschwister Catel, oder deren Vormund, und die unbekannten Real-Jnteressenten, leßtere unter der War- nung der Präklusion, werden hierdurch öffentlich vor- geladen.

[1259]

In Sachen, den Nachlaß der am 13ten vorigen Mo- nats hier verstorbenen uuverehelihten Christiane Wil- helmine Friederike Dählern, angeblich aus Quedlinburg zevürtig, betreffend, werden auf den Antrag des bestell- ten Kurators der ruhenden Ebschaftsmasse, Herrn Dr. jr. Desterreich hierselbst, Alle, welche aus cinem Erb- over sonstigen Rechte Ausprüche an jenen Nachlaß zu aben vermeinen, solche in dem dazu auf

den 21, Februar 1848,

Bormittags 10 Uhr, vor unterzeichnetem Gerichte im Gebäude Herzoglichen Kreisgerichts allhier angeseßten Termine, und zwar auswärtige Prätendenten durch hin- länglich legitimirte Mandatare, anzumelden und thun- lichst zu bescheinigen, bei Strafe des Auss{chlu}es mit ber Benachrichtigung hierdurh vorgeladen, daß der Prä- fsusio-Bescheib nur an der Gerichtstafel angeheftet wer- den wird, |

Deeretom Braunschweig, den 19, Dezember 1817,

Herzogliches Stadtgericht 2ten Bezirks, Éd. Riesel(l,

Literarische Anzeigen.

m Verlage von A, Hoffmann in Striegau erscheint von Anfang d, Z. an die :

ihn bei seiner Rückkehr zum Quirinal durch | Wenn auch nicht mit Stillschweigen umgangen werden darf, daß auf dem Wege einige leidenschaftlihe und sehr tadelnswerthe Aus- die das Mißfallen des heiligen Vaters in nicht ge- erregten, so wurde denno die öffentliche Nuhe durchaus ng zeigte sich bei und Begeisterung für den heiligen Vater hin-

die Bevölkeru

(Ns ZI ( nirgends im Lande, Manche erwartet hatten, Auklang gefunden, im Gegentheil spricht l und einstimmig entschiedenste Mißbilligung des Vorgefallenen und der strengste Tadel über die in dem bekaunten Aufruf au das Volk ausgesprochenen Tendenzen aus, Zeugniß hiervon geben die von allen Seiten an den Großherzog, in E: wiederung auf die (in Nr. 18. der Allg. theilte) Großherzoglihe Proclamation,

Handels- und Börsen - Nachrichten. | Magdeburg, 17. Jan. Getraide, Der hiesige Markt blieb auch

in der legten Woche wieder nur sparsam vom Lande aus verso1gt, ist aber dennoch hinreichend, bei shwacher Kauflust die Consumtion zu befriedigen, Borräthe aber können nicht gesammelt werden. unverändert, für Weizen wurde nah Qualität 54 a 614 Rihlr. pr. Wspl, Noggen aus der Umgegend holte 46 Nthlr., während der weni- ger beliebte uckermärker 43 a 45 Kthlr. erlassen wurde, von Gerste ward | das Wenige, was davon angebracht wurde, zu 38 Rthlr. genommen, Hafer galt 25 a 275 Rihlr, pr. Wspl, Von Hülsenfrüchten kommen Futtererbsen

gemeiner An

die Straßen Tordinona und

dieser (Belegen-

Die in Livorno stattgehabten wie vielleicht

Sprechendes 83% %,, Preuß. Ztg. mitges eingehenden Adressen und |

so bezahlt.

Die Preise blieben ziemlich Zucer.

6 FZETGEL, L

(49b] Schlesische Volksschulzeitung, Organ für das gesammte schlesische Bolksschulwesen, redigirt vom Lehrer Hinfe in Goldberg. 5ter Jahr- gang, alle 14 Tage 2 Bogen in gr. Oftav, all- monatlich ein halber Bogen Beilage, Organ des Volks- shulfreundes für Schlesien, Preis für den Jahrgang 1 Thlr, 15 Sgr. Alle Buchhandlungen und Postämter nehmen Bestellungen zu diesem Preise an, und es wird gebeten, die Bestellungen bald veranlassen z : wollen, Striegau, im Januar 1848, A, Hoffmann's Buchhandlung.

[52 b]

Die Gesellschaft zur Beförderung des Cérristenthums unter den Juden gedenkt Freitag, den 21sten d. M, Abends 6 Uhr, in der Dreifaliigkeits Kirche die Jah- resfeier der Gründung des evangelishen Bisthums zu Jerusalem mit Gesang, Gebet und Predigt gottesdienst- lich zu begehen, und laden wir zur Theilnahme hieran ergebenst ein.

Berlin, den 18, Januar 1848.

Das Comité der Gesellschaft zur Beförderung des

Christenthums unter den Juden,

[51 b] Un e

Die Stiftung eines allgemeinen

Landes-Schübßen - Bundes für Preußen.

Den verehrten Herren Deputirten und lieben Kame- raden, welche der Konferenz am 15, Dezember im hie- sigen Schüpenhause zur Bildung eines allgemeinen Lan- des-Schüßen-Bundes beigewohnt haben, wie allen geehrten Schüßengilden, Gesellschaften und Vereinen in Preußen und Deutschland, wird hierdurch ergebenst angezeigt :

daß ein ausführlicher offizieller Bericht, wie das Pro-

tofoll über die Konferenz, in einem Nachtrage zum

13 auf 127 à 12% zurüdlief.

sich nahe genug auf 25% %.

| gestern zu 16% % bezahlt, Einzelne Posten von

Baumwolle wird

Der Handel in Rohzucker hatte wieder nur kleine Particen Surinam- gingen zu 21 a 222 Fl: für den Bedarf ab, Naffinaden ohne Aenderung.

Jundigo und Cochenille leblos.

Preise von Talg halten sih wegen des kleinen Vorraths gut, St. peters- burger gelber 33 a 334 Fl, Seifentalg 32 Fl,, jedoch mit wenig Geschäft

fen. Diese Stimmung erstreckte sich auch auf russische ‘ouds, von denen 4 proz. Hopesche Certifikate von 86; um 2% dito Obligationen anfangs von 1042 auf 1041 % fielen, gestern aber wie- der zu 1047 % abgenommen wurdenz 5 proz. wiener Metalliques sind da- gegen eiwas besser bezahlt und haben von 982 dieser Tage 992 % erreicht. Der meiste Umsay geschah in spanischen Schuld-Dokumenten und von die- sen in Coupons von Ardoin - Obligationen, wobei deren Preis indessen von Die Obligationen selbs s{chwankten zwischen 16 und 155% und blieben zuleßt 152 %;z 3proz. binnenländische erhielten Die besseren Course, welche in London für portugiesische und peruanische Obligationen angelegt worden sind, haben hier sehr günstig gewirkt; erstere stiegen von 26 bis 28 2%; winn - Realisirungen hat man gestern zu 27% % kaufen können; veruanische Obligationen waren anfangs dieser Woche zu 152% zu haben und sind Brasilianische Obligationen behaupteten si guf Haatrlem-Rotterdamer Cisenbahn-Actien gin- gen zu 937 % abz Utrecht - Arnheimer zu 90 und 89: 0 cours erhielt sih auf 47 und 4%.

S | Aniesterdam, 15. Jan.

Kaffee hatte wieder wenig Geschäft.

Preise

ohne Aenderungz gut ord. Java- bedingen fortwährend 29 C, Thee gewinnt mehr Meinungz indessen is das Geschäft noch leblos. Jn Taba geschah ebenfalls wenig.

höher gehalten und auch für den dringenden Bedarf

wenig zu bedevten;z

Januar-Hefte des Archivs 2c. sehr bald, der tvesent- liche Jnhalt der vielen an das Com:té eingegange- nen und ferner noch eingehenden eben v gewichtigen wie freundlichen Erklärungen und Mittheilungen aius- wärtiger Schüßengilden, Gesellschaften, Vereine 2c. und Schüßen-Freunde in den ferneren Heften des von der Versammlung am 15, Dezember vorläufig zum amtlihen Organe des Bundes bestimmten hier erscheinenden Central - Archivs für das gesammte deutsche Schüßengildenwesen mitgetheilt werden solle, daher sämmtliche Schüßengilden und alle diejenigen, tvelche sich für diese große Bürger-Stiftung und de- ren weitere Entwickelung interessiren, gebeten werden, dieses Organ auf dem sc{nellsten Wege durch die Post-Anstalten deshalb beziehen zu wollen, um von den amtlichen Mittheilungen des Comité stets {nell unterrichtet zu sein.

Zum Schlusse werden die geehrten Redacteure von Provinzial- und Lokal-Zeitschriften noch besonders freund- lichst gebeten, diese Anzeige geneigtest mitbeachten und durch die Aufnahme in ihre vlâtter in den heimatlichen Kreisen der Gilden 2c. weiter verbreiten helfen zu wol- len, was hiermit dankend anerkannt werden soll.

Potsdam, den 18. Januar 1848, E E Das provisorische Central-Comité zur Bil- dung eines Allgemeinen Landes-Schüßen-

Bundes für Preußen. j Im Auftrage: Schneider.

[50 b] f Lebensgroße Wachsköpfe und

Nrme 2c. für Wachsfiguren-Kabinette, Friseure, Mode- und Garderoben-Läden sind in bekannter Güte und Billig- feit vorrätbig, wie auch große und fleine Wachsfiguren,

uppen, geflocht. Körbchen, Lichte 2c, in der Wachswaaren- E abrié Alte Leipzigerstr. Nr. 18, Müller & Co.

niedriger gi ‘gen und 5 proz,

wegen einiger Ge-

Der Geldzins-

Das Abonnement beträgt. 2 Rthlr. für ; Jahr. 4 Rthlr. - Tyr oh S R. 5:2: IADE, in allen Theilen der Monarchie ohne Preis - Erhöhung. Bei einzelnen Kummern wird der Bogen mit 25 Sgr. berechnet.

AtEaemeine

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Amtlicher Theil. j

Inland. Provinz Brandenburg. Verordnung, Provinz Preu- ß en. Der Gustav - Adolf - Verein in Rastenburg. Rhein-Provinz. Eisstand, 1

Deutsche Bundesstaaten. Königreih Bayern, Vermischtes. Königreih Sachsen. Die Berathungen der Zwischen-Deputationen, Königreich Hannover, Uebersicht der Wahlen. : Großher- zogthum Hessen und bei Rhein. Verlobung der Prinzessin Anna van Sayn-Wittgenstein-Berleburg. Freie Stadt Hamburg. Ar- beit-Nachtveisungs-Anstalt,

Desterreichische Monarchie. Mailand, Herstellung der Ruhe, Verabredung gegen ausländische Baumwollen- und Wollenstoffe.

Frankreich. Pairs-Kammer. Schluß der Debatte über die Schweiz und Annahme eines Amendements in Betreff Polens. Paris, Hof- Nachricht, Graf Murat +, Vermischtes. Schreiben aus Paa- ris, (Das Befinden des Königsz die Adresse der Deputirten - Kammer.)

Großbritanien und Jrland. London. Bank - Status. Die neapolitanische Quarantaine-Maßregel. Der Untergang des „Avenger““. Fallissements, Schreiben aus London. ( Wiedereinführung des Schußes für die westindishen Kolonicenz Lord George Bentinck von den Protectionisten verabschiedet; der Hampden- Streit; Quarantaine - Maß- regel der neapolitanischen Regierung gegen England.)

Belgien. Brüssel, Wiederbeginn der Repräsentanten -Sizungen, Vermischtes.

Schweden und Norwegen. Stockholm. Berzelius? Befinden.

Schweiz. Tagsaßung. Die Debatten über die Note des päpstlichen Nuntius. Kanton Bern. Großraths-Verhandlungen, Obergericht, Kanton Luzern, Schreiben Kasimir Pfyffer's an den Großen Rath, Religions-Bedingung für Stimmfähigkeit und Abschaffung des Volks-Veto. Fernere Vorschläge der Verfassungs-Kommission. Kan- ton Schwyz, Die neue Gebiets-Eintheilung. Caution für die Kricgs- kosten. Kanton Basel. Die Politik des Radikalismus. Kan ton Wallis, Großraths - Beschlüsse und Ernennung des Staats-Rathes. Aufforderung in Betreff des Jesuiten - Vermögens, Kanton Genf, Das Zwei - Kammer - System.

Spanien. Madrid. Vermischtes,

Türkei. Konstantinopel. Das grieisch - türkische Zerwürfniß.

Aegypten, Triest, Der Vice-König. Der Kanalbau.

Handels: und Börsen-Nachrichten.

Tine („Johannes der Täufer‘‘.) Der Kunst - Verein für die

Rheinlande und Westfalen, Venedig, Geschenk Sr. Majestät des Königs, Pilze in Seidenzeug.

Beilage.

d * Amtlicher Theil. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Dem Ober-Forstmeister von Mülmann bei der Regierung zu Düsseldorf den Rothen Adler-Orden dritter Klasse mit der Schleife ; dem Direktor der Kunst-Akfademie zu Antwerpen, Baron Wappers, den Rothen Adler - Orden dritter Klasse; dem Verlags - Buchhändler Bernhard Tauchniß zu Leipzig und dem Markscheider Fridcke zu Bochum, Regierungs - Bezirk Arnsberg, den Rothen Adler - Orden vierter Klasse zu verleihen.

Det man Die diesjährige ordentliche General - Versammlung der Meist-

betheiligten der Bank wird auf den 25. Februar d. J., Nach- |

| | | |

Berlin, Freitag den 2 Januar

mittags 34 Uhr, hierdurch von mir einberufen, um für das Jahr 1847 den Verwaltungs-Bericht, den Jahres-Abschluß nebst der Nach- riht über die Dividende zu empfangen und die für den Central- Aus\{uß nöthigen Wahlen vorzunehmen. (Bank-Ordnung vom 5. Ok- tober 1846 §8. 62. 65. 68. 97.) Die Versammlung findet im hie- sigen Bankgebäude statt. Die Meistbetheiligten werden zu derselben dur besondere der Post zu übergebende Ansreiben eingeladen werden, Berlin, den 20. Januar 1848. Der Chef der Bank, Geheimer Staats-Minister von Rother.

Bei der heute beendigten Ziehung der 1sten Klasse 97ster Königl, Klassen-Lotterie fiel 4 Gewinn von 500 Rthlr. auf Nr. 16,640; 2 Gewinne zu 200 Rthlr. fielen auf Nr. 11,117 und 58,723 und 3 Gewinne zu 100 Rthlr. auf Nr. 47,553 68,498 und 83,659.

Berlin, den 20, Januar 1848.

Königl, General-Lotterie-Direction.

Uichtamtlicher Theil. I# l-@ un d.

Berlin, 20. Jan. Auch heute war uns bis zum Schlusse unseres Blattes, 3 Uhr Nachmittags, das Manuskript des Protokolles über die Sibung des Vereinigten Fändischen Ausschusses vom 18. Ja- nuar noch nicht zugekommen.

Provinz Brandenburg. Das Amtsblatt der Königl. Regierung zu A ankfurt a. d. O. enthält folgende Verordnung :

„Aus Veranlassung der Beschwerde eines Kreis-Physikus, welcher von einem Gericht zur Beeidigung seines in einem Civil-Prozeß abgegebenen Gutachtens aufgefordert war,- ist die Frage näher erörtert worden, ob in Gemäßheit der Vorschrift des §. 84 des Anhanges zur allgemeinen Ge- richts-Ordnung, wonach i

auch öffentliche Beamte, welche in Prozessen als Sachverständige ver- nommen twerden, die von ihnen G wes Gutachten beschwören müssen, wenn sie nicht ein- für allemal als Sachverständige vereidet sind, die Kreis-Physiker angehalten werden können , die von ihnen in Civil-Pro- zessen abgegebenen ärztlichen Gutachten zu beschwören?

Der Herr Justiz-Minister Uhden, mit welchem deshalb fommunizirt wor- den, hat sih damit einverstanden erklärt, daß diejenigen Kreis - Phosiker, welche den älteren, durch dic Verfügung vom 28, Oktober 1815 eingeführ- ten Dicnsteid geleistet haben, mit Rücksicht auf die ausdrücklih auch die nah Vorschrift der allgemeinen Gerichts - Ordnung abzugebenden Gutachten umfassende Norm dieses Eides nicht verpflichtet seien, die von ihnen in Ci- vil-Prozessen abgegebenen Gutachten zu beshwören, daß dagegen diese Ver- pflichtung allen denjerigen Kreis - Phbsikern obliege, welche den durch die Allerhöchste Ordre vom 5. November 1833 (G. S. S. 291) vorgeschriebe- nen allgemeinen Diensteid abgeleistet haben. Hiernach wird cs, um eine Vervielsältigung der Eide möglichst zu vermeiden, zweckmäßig sein, den neu anzustellenden Kreië-Physikern bei der Abnahme des Diensteides unter Hin- weisung auf den angeführten §. 84 des Anhanges zur allgemeinen Gerichts- Ordnung zu empfehlen, sich bei der betreffenden Gerichts-Behörde zugleich ein- für allemal als Sachverständige vereiden und sich hierüber behufs des erforderlichen Ausweises in vorkommenden Fällen eine Bescheinigung, etwa

Alle Post- Anftalten des Jn- und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die

G ? Expedition der Allgem. Preuß. Zeitung : di Behren-Straße Ur. 57. Insertions-Gebühr für den Xaum einer Zeile des Allg. + Anzeigers 2 Sgr.

1848.

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in Form einer beglaubten Abschrift des Vereidigungs - Protokolls, ertheilen

u lassen. y Die Königliche Regierung wird veranlaßt, demgemäß bei der Vereidi- gung der Kreis-Phvsiker zu verfahren. ;

Die bereits angestellten und nah Vorschrift der Allerhöchsten Ordre vom 5. November 1833 auf ihr Amt verpflichteten Kreis-Physiker werden es abwarten können, ob sie zur Beeidigung der von ihnen in Civil-Pro- zessen abzugebenden Gutachten werden aufgefordert werden, und dann zu erwägen haben, ob sie sich zugleich ein- für allemal als Sachverständige wollen vereiden lassen. H /

Für den Fall, daß, dieser Verfügung ungeachtet, von denjenigen Kreis- Physikern, welche den durch dic Verfügung vom 28, Oktober 1815 einge- führten Diensteid geleistet haben, die besondere Beeidigung ihrer Gutachten in Civil-Prozessen sollte verlangt werden, wird bemerkt, daß die etwanigen Beschwerden über ein solches Ansinnen der Gerichte nah der Ansicht des Herrn Justiz-Ministers in Gemäßheit des §. 35 der Verordnung über das Verfahren in Civil-Prozessen vom 21. Juli 1846 (G. S. S. 291 f.) bei den Gerichten der höheren Jnstanzen anzubringen sind. i L

Nach diesen Grundsätzen is auch in Betreff der übrigen Kreis-Medizi- nal-Beamten zu verfahren. E

Die Königliche Regierung hat diese Verfügung durch das Amtsblatt bekannt zu machen.

Berlin, den 24. Dezember 1847. :

Der Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten. Im Austrage des Herrn Chefs. (gez) Ladenberg.“

Provinz Preußen. (Ztg. f. Pr.) Am 9. Januar fand in Rastenburg eine General-Versammlung der Mitglieder des dortigen Gustav =- Adolf - Vereins statt. Außer der Rechnungs - Ablegung für das abgelaufene Verwaltungsjahr und der Wahl neuer Beamten fand eine Berathung über den Vorschlag des drengfurter Vereins statt, die drei Lokal = Vereine zu Barten, Rastenburg und Drengfurt zu einem Kreisvereine zu verbinden. Von Drengfurt war zugleich ein Entwurf von Statuten für den projektirten Kreisverein eingegangen. Die An= gelegenheit fonnte indeß vorläufig nicht zum Abschluß geführt werden.

Rhein-Provinz. Aus Koblenz vom 16. Januar meldet die Rh. und Mos. Ztg.: „Heute früh hier eingetroffenen Nach= richten zufolge hat sich die Eisdecke des Rheines {hon bis oberhalb Brohl, fünf Stunden von hier, aufwärts gezogen. Es steht daher zu erwarten, daß, wenn die Kälte, auch bei ihrer jeßigen Gelindig- feit (wir hatten bisher noch nit 8 Grad zur Nachtzeit), noch einige Tage anhält, wir das Schauspiel eines Rheinüberganges auf dem Eise auch hier bald genießen werden,“

Deutsche Bundesftaaten.

Königreich Bayern. Se. Durchlaucht der Ministerver- weser Fürst von Oettingen - Wallerstein befindet sich seit einigen Ta- gen unwohl.

Am 8. Januar Abends 4 Uhr revoltirten ungefähr 70 Sträf- linge in der zwei Stunden von Anspach liegenden Strafanstalt Lich= tenau und konnten nicht eher zur Ruhe gebracht werden, als bis die ganze Garnison, eine Abtheilung des Königlihen Jufanterie = Regi mentes „Erbgroßherzog von Hessen“ zu Nürnberg, ausrückte, ernstlich einschritt und die Rädelsführer in gesonderte Arrest = Lokale gebracht hatte.

Sing- Akademie. Johannes der Täufer. Oratorium von F. W. Markull. (Den 19, Januar.)

Das dritte Abonnements - Konzert der Sing - Akademie am Mitt- wo ch brachte ein neues Oratoriumt „Johannes der Täufer‘“‘, von F. W. Markull (aus Danzig), einem tüchtigen Musiker, der sich auch als musikalischer Schriftsteller eines vortheilhasten Rufes erfreut, Erwägt man die Schwierigkeiten, welche der Komponist bei Bearbeitung des gewählten Texibuches (von G, Nikolai) zu überwinden hatte, so darf das Werk als ein in manchem Betracht gelungenes und ehrenwerthes bezeichnet werden, dem wir, troy vieler Mängel, Anerkennung nicht versagen können. Sicher- lih bot das Bedicht in seiner unwürdigen, profanen Fassung des Stoffes (insofern der Dichter gewaltsam ins Gebiet der Oper hinüberstreift und z. B. eine Liebesscene, Höllengeister, ja sogar eine tanzende Schöne, vor- führt) dem Komponisten keine glückliche Grundlage zu seinem musikalischen Gebäude, Wir dürfen es dem Legteren daher doppelt hoch anrechnen, wenn er sih nicht öfters, als es geschehen ist , zu Uebergriffen ver- leiten ließ und, bei so gänzlich verfehlter Behandlung des Ge- genstandes seitens des Dichters, dennoch ein Werk zu schaffen vermochte, das des Würdigen und Trefflichen jedenfalls in über- wiegendem Maße enthält. Das Streben nah charakteristishem Ausdruck leuchtet in der Musik überall durch und ist insoweit die \chöpferische Kraft des Komponisten ausreicht meist von glücklihem Erfolge gekrönt, Von den einzelnen auftretenden Personen sind namentlih der Held der Handlung, nächst diesem Andreas, ein Jünger Johannes, höchst fonsequent im Charafter durchgeführt, während Herodes und Herodias weniger ausge- prägt hervortreten und Salome, Herodias Tochter, eigentlich nur als mu- sikalische Aushülfs-Partie erscheint, Doch greifen auch die zulegt genannten Personen musikalisch_ wirksam in das Ganze ein, wie denn überhaupt die Behandlung der Singstimme den kundigen Musiker nicht verkennen läßt, Weniger geschickt bemeistert der Komponist das Orchester, das im Allgemeinen eine ziemlich untergeordnete Stellung einnimmt und eine selbst- ständigere Entfaltung wünschenswerth macht, Als eine besonders gelungene und anziehende Nummer des ersten Theils müssen wir vor Allem die Arie des Johannes:

„Sie hielten niht an seinem Bunde 2c. 2c.““,

hervorheben, ein Musikstück, das ein warmes, ausdrucksvolles Kolorit trägt und von abgerundeter Form und trefflicher Wirkung is, Auch der Chor der Getausften:

„Veil'ge Taufe,

Nimms|t von uns der Sünden Schuld!“ Is verdient auszeihnende Erwähnung, seiner würdigen Haltung wegen. Schade nur, daß er für die Wirkung etwas zu breit ausgesponnen is, ein Vorwurf, den übrigens mehrere Musikstüe des Werkes theilen, unter anderen auch der Chor des Volks aus Galiläa:

„Geschworen sei dem König und Herodias

Des Volkes ew'ger Haß !‘“ der jedenfalls durch eine gedrängtere Form gewonnen hätte, Jn der Ausführung des Oratoriums, unter des Komponisten sicherer Leitung, lei- stete namentlich der Chor Verdienstliches, Die Solo-Partieen befanden sich

Lea

in den Händen der Damen Burchardt und Caspari und der Herren Mantius, Bötticher und Krause, 2,

Der Kunstverein für die Nheinlande und Westfalen.

A Düsseldorf, 11, Jan, Nach dem so eben erschienenen Jahres- bericht über das 18, Verwaltungsjahr des Kun stvereins für dieRhein- lande und Westfalen (vom 8. August 1846 bis 18, August 1847) hat die Bedrängniß der Zeit zwar allerdings die Theilnahme an dem Vereine in etwas vermindert, im Ganzen is indessen dieser Verlust ein geringer und der Verein in seiner Wirksamkeit dadurch nicht im mindesten gestört worden, vielmehr sind die finanziellen Verhältnisse desselben so günstiger Art, daß den unternommenen , bekanntlich sehr ausgedehnten Werken *) in der nächsten Zeit keine Störung bevorsteht und für die alljährlich zu vertheilen- den Vereinsblättèr für cine Reihe von Jahren Vorsorge getroffen ist. Die Zahl der Vereinsmitglieder, die sich am Schlusse des vergangenen Jahres auf 3009 belief, die einen Gesammtbeitrag von 3009 Rthlr, bildeten, be- trägt gegenwärtig 2934, wonach der Gesammtbetrag der ordentlihen Jah- resbeiträge mit 14,670 Rthlr. oder um 375 Rthlr, sih geringer stellt, als im verslossenen Jahre. Die ganze Einnahme des Vereins beträgt über- haupt (incl. des vorjährigen Bestandes von 1003 Rthlr. 19 Sgr. 11 Pf. und den Zinsen von Staatsschuldscheinen im Betrage von 245 Rthlr.) 17,351 Rihlr, 11 Sgr. 7 Pf, und die Ausgabe 16,891 Rthlr. 10 Sgr. 6 Pf., so daß sich ein Bestand von 469 Rihlr. 1 Sgr. 1 Pf. ergiebt. Aus der Einnahme is statutenmäßig ein Viertel der Beiträge (nach Abzug der Verwaltungskosten, der Kosten für Kupfer- und Stahlstiche) dem Fonds für öffentlihe Zwecke im Betrage von 1715 Rthlr. 12 Sgr. 4 Pf. überwiesen; für die zur Verloosung angekauften Kunstwerke wurden 7536 Rthlr, ausgege- ben (excl, von 510 Rthlr., die zu gleichem Zwecke mit dem Extraordinarien- Fonds verwendet wurden )z für Kupfer - und Stahlstiche sind 5699 Rthlr. 24 Sgr. 6 Pf. verausgabt (darunter 550 Rthlr. a1f das Honorar des Pro- fessors Keller für den Stich der Naphaelschen Disputa, die bekanntlich spá- ter als Vereinsblatt ausgegeben werden soll); die Verwaltungskosten be- tragen 1222 Rthlr. 22 Sgr, und die Druckkosten des Korrespondenzblattes 929 Rthlr. 24 Sgr. 2 Pf. H

Der Fonds zur Verwendung für öffentliche Zwecke hatte eine Einnahme von 19,717 Rthlr, 16 Sgr., darunter der Bestand vom vorigen Jahre mit 16,452 Rthlr. 3 Sgr, 8 Pf. Die hiesige Max-Pfarrkirche hatte dazu als Erstattung des dritten Theiles der Kosten für Ausführung der Seiten -Ge- málde zu dem in dieser Kirche gestifteten Altarbilde 216 Rthlr. 20 Sgr. und die Stadt-Kasse zu Aachen die Hälfte der bis jeyt aufgegangenen Ko- sten der Ausmalung des dortigen Rathhaussaales mit L féCungen aus der Geschichte Karl's des Großen 1333 Rthlr. 10 Sgr, kontribuirt. Die Ausgabe dieses Fonds betrug 4061 Rihlr. 17 Sgr, (darunter an den Ma- ler Rethel die vertragsmäßig fällige Rate des Honorars für den aachener Rathhaussaal mit 2666 Rthlr, 20 Sgr., an den Maler Overbeck in Rom

*) Das Gemälde der Himmelfahrt der Jungfrau, an welchem Over- beck in Rom unausgeseßt thätig is, und die Ausmalung des Kaisersaales in Aachen, die jegt nah Ueberwindung so ‘vieler Schwierigkeiten endlich von Rethel begonnen worden ist,

desgleichen für das für den kölner Dom bestimmte Bild der Himmelfahrt der Jungfrau 1047 Rihlr, 17 Sgr., so wie den Rest des Honorars für die Seiten-Gemälde in der hiesigen Max - Kirche an den Maler Settegast mit 300 Rthlr.). Der Fonds schließt ab mit einem Bestande von 15,655 Rthlr, 29 Sgr.

Der Extraordinarien-Fonds hatte einen Bestand von 1250 Rthlr., der durch die Eintrittsgelder zu der legtjährigen Kunst - Ausstellung von 1063 Rthlr. 15 Sgr. auf 2313 Rthlr. 29 Sgr. erhöht wurde Die Koften der Kunst - Ausstellung betrugen 413 Rihlr. 17 Sgr. , außerdem twur- den, wie {hon bemerkt, aus diesem Fonds für 510 Rihlr, Bilder zur Verloosung an die Actionaire angekauft, so daß derselbe eine Ausgabe von 1102 Rthlr. 5 Pf. hatte und cinen Bestand von 1211 Rthlr. 28 Sgr. 7 Pf. behielt.

Die Gesammt-Rechnung stellt sich demgemäß folgendermaßen:

Der Hauptfonds schließt mit... 460 Nthlr. 1 Sgr. 1 Pf, Der Fonds zur Verwendung für öffent-

liche Zwecke mit E P 15,655 » 29 » » Der Ertraordinaritn- Fonvs ut 1 - G, 7, So D i Ci, 17,327 Rthlr. 28 Sgr. 8 Pf.

on diesem Bestande sind in Staatspapieren rentbar angelegt 8830 Rihlr. 16 Sgr. 4 Pf.z an Ben auf bestellte Kunstwerke und auf die Kosten für Kupfer - und Stahlstiche verwendet, #& wie an Vorschüssen ge=-

leistet 6308 Rthlr. 20 Sgr, und in baar vorhanden 2188 Rthlr, 22 Sgr. 4

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Venedig, 8. Jan. (Schles. Ztg.) Se Majestät der König vont Preußen haben geruht, dem Dr. Francesco Gero als Anerkennung für die Uebersendung seiner Werke über die Fabrication der Seide und des Käses die Medaille für Kunst und Wissenschaft mit cinem äußerst huldvollen Schreiben d. d. Charlottenburg vom 11, Dezember zustellen zu lassen.

Pilze in Seidenzeug.

Das Art-Union-Journal erzählt folgenden merkwürdigen Fall, welcher verdient, zu weiterer Kenntniß gebracht zu werden. Ein Seiden- Fabrikant erhielt von seinem Färber eine große Quantität Waare, welche fleŒigt war, und bedrohte ihn mit einer Klage, wenn er ihm den verursach- ten Schaden nicht erseße. Der Färber wies dies Ansinnen zurü, und es wurden nun Chemiker mit der Untersuchung der verdorbenen Seidenwaare beauftragt. Diese fanden aber nichts; bis es einem der Herren einfiel, eine mifrosfopishe Untersuchung zu veranlassen, die von einem berühmten Na- turforscher angestellt wurde, welcher sogleich entdeckte , daß die Flecke von einem cigenthümlichen Pilze herrührten, welcher alle Kennzeichen der beson- deren Art an sich trüge, die in den kranken Kartoffeln gefunden würde, Es stellte sicch nun heraus, daß aller Schaden vom Fabrikanten und nicht vom Färber verursacht worden war, indem er bei der Fabrication cine Stärke angewendet hatte, die aus kranken Kartoffeln gemacht war,

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