1848 / 23 p. 7 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Nationen zu empfangen vergönnt ist: den Bund der Ordnung und der Freiheit.“ L L : és Wie man sieht, hat si die Deputirten-Kommission die Adresse er Pairs - Kammer zum Vorbild genommen. Nichts von alle dem, was die dissidirenden Mitglieder vorgeschlagen hatten, is in dem Ent- wurf aufgenommen worden. Nachdem derselbe vorgelesen war, ergriff Odilon Barrot das Wort. Er ersuhte das Ministerium, es möge einen Tag bestimmen, an welchem es ihm beliebe, Aufklärungen zu geben über die vorgegangenen Unterschleifen durch Verkauf und Kauf von öffentlichen Aemtern und Pläßen. Er sprach dabei die Hoffnung aus, daß diese Aufklärungen bestimmter und vollständiger sein würden, als die, welhe das Ministerium in der Pairs - Kammer gegeben. Herr Guizot antwortete, er sei jeden Augenblick zu den Befehlen der Kammer, worauf die Kammer beschloß, daß diese Juterpellatiouen in der Sibung am nächsten Donnerstag stattfinden sollten. Es ist daher wahrscheinlich, daß die allgemeine Disfussion der Adresse nicht vor ¿ zreitag wird beginnen können.

Cin Verlangen um Ermächtigung zu einer gerihtlihen Verfol- gung gegen Herrn von Larochejacquelin i} an die Deputirten - Kam- mer gerichtet worden. Es betrifft eine Sache, die bcreits vor dem Zuchtpolizeigerihhte von Paris verhandelt worden ist. Herr von La- rochejacquelin hat selbs dringend die Kammer ersucht, sie möge die- jem Gesuche willsahren. Demzafolge wurde dieses Verlangen an die Büreaus zur Prüfung verwiesen. Eben so verlangt Herr Richond des Brus selbst die Prüfung seiner Wahl, welche angefochten wor= den. Die Diskussion darüber wurde auf den Donnerstag angesebßt.

Sieben Büreaus der Kammer haben heute ihre Commissaire zur Prüfung des Budgets für 1849 ernannt. Nur zwei der vorge= nommenen Zahlen gehören der Opposition an. Jm zweiten Büreau beantragte Herr Benoit die Reduction der Oprozentigen Rente. Er erblickt darin das einzige Mittel, das Budget zu vermindern und dem gefährlichen Mißbrauch vorzubeugen, immer aus den Reserven der Schuldentilgungs-Kasse zu {öpfen.

In der nächsten öffentlichen Sibung der Deputirten -= Kammer wird Herr von Liadieres, Berichterstatter über das Geseß, den Se-= fundâr-Unterricht betreffend, die Wiederaufnahme dieses Gesetzes ver- angen.

Die Pairs Paragraphen betrifft,

Graf Pelet (de la Lozere): Schon seit 10 Jahren spreche man in der Thronrede immer vom La Plata, und immer stehe man im Guunde auf demselben Punkt, Frankreich unterhalte dort viele Seeleute, gebe große Summen aus, um nichts zu erlangenz 1840 fühlte man die Nothwendig- feit, einmal zu einem Ende zu kommen. Admiral Macfau wurde dahin ge- schickt und {loß einen Vertrag, der noch besteht, der aber dem endlosen Streithandel auch fein Ziel seßte, Nach diesem Vertrage sollte cine Schad- loshaltung an Frankreich gezahlt, dasselbe gleich den begünstigtsten Nationen behandelt werden, Wie es komme, daß man, nachdem man damals qus einer unentwirrbar scheinenden Lage herausgckommen, 1845 im Cinflang mit Sngiand abermals in dieselbe gerathen sei? Durch den Bürgerkrieg jei der Bertrag nicht verlegt worden. Was wolle man mit der neuen Blo- lade Man wolle keine Întervention, und doch sei eine neue Verwikelung eingetrelen, Die englische Regierung habe die Blokade aufgehoben, die sranzösische halte sie aufrecht,. Wo die Gerechtigfeit in diesem Kriege sei? Bas verlange man, und wann werde der Krieg sein Ende nehmen? Er wünsche Aufklärungen, die dem Paragraphen einen Sinn gäben. Herr Guizot wünschte eben so sehr, als der Redner vor ihm, daß dieser Para- graph einmal aus der Adresse verschwinde; wenn aber die beiden Mächte wieder zu gemeinschaftlichem Handeln sich verständigt, sei dazu kein geeigne- ter Zeit punkt, Uebrigens hoffe er baldige Lösung der Frage. Marquis von Boissy findet, was Graf Pelet gesagt, sehr beahtenswerth, noch mehr aber die Antwort des Ministers, die keine sei. Nicht so dürfen die Ge- schäfte geführt werden. Man sage, das gemeinschaftliche Handeln sei her- gestellt, aber auf wessen Kosten? Habe die Würde des cinen Theils dar- unter nicht zu leiden? Der Redner fürchtet, Frankreih möchte im Gefolge Englands zurücweihen. Herr Guizot: Er twverde, da der Augenblick dazu nicht geeignet sei, dem Herrn von Boissy so wcnig antworten, als dem Grafen Pelet. Hierauf wird §. 8 angenommen. Den §. 9 tadelt Marquis von Boissy wegen der Zustimmung und der Nathschläge, die derselbe gebe, Er habe sich schon gegen die Ernennung eines Prinzen von Geblüt zum General - Gouverneur in Afrika ausgesprohen. Die Frage sei zarter Natur, und nur mit Widerstreben spreche er sih darüber aus. Er beklagt, daß wichtige Kommandos den Prinzen anvertraut würden, weil sie durch ihre Handlungen der Kritik ausgeseßt seien, Was er früher gesagt, werde jeßt zur Thatsache. Oft errege er hier Murren, aber sechs Monate nachher rechtfertigten ihn stets die Ereignisse, Es sei cin großer Uebelstand , eine Autorität in nicht verantwortliche Hände zu legen. Der Redner spielt hier auch auf die Gefahr an, die es habe, daß die Regentschaft künftig cinem Prinzen, statt einer Prinzessin überlassen werden solle, denn es sei zu fürch- ten, die Armee, einem guten Motiv weichend, könnte sih gegen die legitime Autorität fortreißen lassen. General Fabvier: „Lassen Sie die Armee aus des Spiel.“ General Gourgaud: „Der König allein kann Befehle geben.“ Marquis von Boissy: Die vorgekommenen Thatsachen zeigen die Ge- sahr, die damit verbunden, wenn man die Gewalt allzu mächtigen und nicht ver= antwortlichhen Männern anvertraue. Der General-Gouverneur von Algerien, Her- zog von Aumale, habe in einem Tagesbefehl schon im voraus darüber abgeurtheilt. was die Regierung (in Betreff Abd el Kader's) thun müsse, Ob diese ein unkluges Versprechen ratifiziren wolle? Die Natification wäre eine Verlegung der Landes-Znteressen, durch welche man sich einem neuen unseligen Kriege aus- schen würde, NRatifizire man aber nicht, so verleße man das vom Sohne des Königs gegebene Wort. Die Regierung habe also den Fehler began- gen, einen Sohn des Königs dahin zu schicken, wo so viele Andere geschei- tert seien, Der Conscils*Präsident erklärt, der Herzog von Aumale sei so gut verantwortlich als irgendwer. Die Regierung behalte ihre volle Freiheit demselben gegenüber. Sie werde die Mittel finden, die gegebenen Versprechungen mit Wahrung der Interessen Frankreichs zu erfüllen, Der §. 9 wurde schließlich angenommen. E

Großbritanien und Arland.

Die eingegangenen Berichte der überlebenden Maunschaft des untergegangenen Avenger“ enthalten Näheres über den Hergang des Schiffbruhs, Das Schiff stieß, Allen unerwartet, am 20 Ges zember 10 Uhr Abends auf das Sorelli-Riff. Der Schornstein und Fockmast brachen sogleih ab und stürzten in die See, Capitain Napier und der Master, die auf den Räderkasten gesprungen waren, wurden in die See geschleudert und ertranken; l alle Böte waren durch den Stoß zertrümmert, die Mannschaft schien von dem Unfall ganz betäubt und beinahe hülflos zu sein, und als Lieutenant Rooke, der mit sieben Gefährten in den Kutter gesprungen und durch die Wellen von dem Schiffe abgetrieben worden war, nach Verlauf einer Stunde sich nah dem Schiffe umsah, konnte er in der völlig mondhellen Nacht keine Spur mehr desselben entdecken, so daß anzunehmen ist, das Schiff sei \o schwer beschädigt worden, daß es alsbald versinken mußte. Die See is in der Nähe des Riffes §0 Faden tief, und es erklärt sich daraus der Umstand, daß man so wenig Spuren des Wrackes hat entdecken können.

Jn Liverpool soll (nah einem von dem Globe mitgetheilten Gerüchte) ein bedeutendes Haus im Kolonial-Geschäfte seine Zahlun- gen eingestellt haben.

Die „Hibernia“ ist noch nicht angekommen. Man macht jedoch bemerklih, daß sie, von New-York kommend, Halifax anzulaufen hat und daher wohl ein paar Tage länger unterweges sein dürfte.

Die „Montrose““ bringt Nachrichten aus Lissabon vom 9. Ja- nuar. Die Cortes waren noch nicht in beschlußfähiger Mitglieder- ¿ahl versammelt, und die Geschäfte hatten daher A niht begonnen,

K ammer begann heute die Verhandlung des ihrer Adresse, welcher die Berhältuisse am La Plata

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Die Regierung soll die Absicht haben, eine Zwangsauleihe zu bean- tragen. Costa Cabral war zum Gesandten in Paris, der Herzog von Terceira zum Gesandten in Wien und der Graf von Villa Real

(an die Stelle des Baron von Moncorvo) zum Gesandten in London ernannt worden.

S. M-Ww-e i. 14.

__ Kanton Bern. Die bereits auf dem Heimmarsche aus dem Kanton Luzern begriffenen berner Batailloue haben plöblich Gegeu- befehl erhalten und sollen bis auf Weiteres noch dort bleiben. Man traue dem dortigen Zustande nicht, heißt es, und es seien Anzeichen vorhanden, welche auf eine reactionaire Bewegung deuteten, deren Ausbruch nur auf die Entfernung der cidgenössischen Truppen aus dem Kanton warte. Man bringt hiermit die unerwartete Anwesen- heit eincs der eidgenössischen Repräsentanten in Luzern, Herrn Bollier, in Verbindung, nach dessen Ankunft ín Bern der Vorort und später die Tagsaßungs- Kommission Sitzung hielt, worauf der Ober-General Dufour jene Contre-Ordre ertheilte.

Der Große Rath von Bern hat das Geseß über die Reorgaui= jation der Hochschule am 15. Januar beendigt und die Nichtlebens- länglichkeit der Anstellung der Professoren beshlossen. „Viele gc- wichtige Stimmen“, sagt ein Bericht der O. P. A. Ztg., „lassen sich gegen diese Maßregel hören, welche darin cinen Todes stoß für die Universität sehen wollen, wogegen die Bifugniß, welhe man der Regierung einräumt, Anstellung tüchtiger Mänuer von sich aus bis zu 15 Jahren und mit Einwilligung des Großen Rathes auf längere Dauer zu beschließen, kein genügender Ersaß sei.“ Der Grundsaß der Pensionirung is ausgesprochen. i

(Sida ta) n dom Entwurf über Reorganisation der Hochschule (Referent Erziehungs-Direktor Schneider) wird eine Stu- dien - Kommission aufgestellt, die zwischen die Erziehungs - Direktoren und den Senat zu stehen kömmt; dem Senat wird größere Einwir= kung auf die ganze Hochschule eingeräumt; die Oeffentlichkeit der Se-= natssizung wird ausgesprochen; an die Stelle der bisherigen vier gafultäten tritt noch eine fünfte, die polytehnishez; der Unterschied zwischen ordentlihen und außerordentlichen Professoren wird aufgeho- ben. Bei den Verhandlungen darüber im Großen Rath wurde S. B, wonach der Staat für die Ausstattung der Hochschule zu sorgen hat, auf den Antrag Stämpfl?s (bekämpft von Tillier und von Erlach) an den Regierungsrath zur Untersucbuug der Frage, ob nicht auch der Ort (Stadt Bern), wo die Hochschule sei, etwas zu leisten habe, zurückgewiesen. §. 24, der zu den vier gewöhnlichen Fakultäten noch eine polytchnische aufstellt, um ein Zeitbedürfniß zu befriedigen, ver- anlaßte eine längere Diskussion und wurde besonders vom Regie- rungsrath Stockmar, der Schulen für das Leben und statt der alten Sprachen auch die neuen anerkannt wissen will, vertheidigt und end= lih angeno:nmen. Bei §, 30, der lebenslängliche Anstellung der Pro= fessoren beibehält, wurde, um feine Ausnahme gegen die Verfassung zu haben, periodische Wiederwahl, und zwar in folgender Weise er- fannt: «s solle cine scchsjährige Bestätigung stattfinden, jedoch dem Regierungsrathe überlassen fein, in gegebenen Fällen bei Anstellung diese Frist zu verlängern.

Die Berner Zeitung vom 14. Januar berichtet: „Herr Alt- Schultheiß von Tavel giebt heute Abend einigen Tagsaßungsgesaud= ten und anderen Hochgestellten ein Souper, dessen Preis, wie man sagt, die \{chweizerische Geschäftsträgerstelle in Paris sein foll.“/

_ Appenzell J. Rh. hat na der Anzeige des Vororts an seine Buße von 15,000 Fr. für den Jnoalidenfonds cine Schuld\chrift von 4000 Gulden als Abbezahlung abgetreten.

Die Reclamation eines Savovyarden gegen die Plünderung der Effekten seines Sohnes, eines Zöglings des Jesuitenpensionats, soll lithographirt den Gesandtschaften mitgetheilt werden, um sie in einer späteren Sibßung der Tagsaßung zu behandeln, so wie auch ein Antrag des Kriegsrathes, die Kantone Graubündten, Tessin und Appenzell J. Rh. zu besserer Instandstellung ihres Kontingents auf-

zufordern.

Kanton Luzern. (O. P. A. Z.) Der Große Rath ist seit dem 10. Januar versammelt. Sein Hauptgeschäft is die Revi= sion der Staatsverfassung. Bis heute (16. Jan.) ist die Berathung zu §. 56 vorgeschritten. Ein Antrag des Hcrrn Schultheiß J. Kopp, den §, 35 der alten Verfassung, welcher dem Volke das Recht des Veto gegen Gesebe, Bündnisse, Verträge oder Konkordate, so wie gegen Einführung neuer Corporationen, zugesteht, in die neue Ver- fassung aufzunehmen, wurde (wie schon erwähnt) verworfen. Dagegen wurde aber auch der Vorschlag der Kommission wegen Einführung von zehn indirekten Wahlen in den Großen Rath bescitigt, Ueber= haupt scheint der Vorschlag der Kommission kein gelungenes Werk zu sein; keine Partei is recht damit zufrieden, und es ist sehr zu be- zweifeln, ob es der Große Rath in einer artikelweisen Berathung dahin bringen wird, dem Entwurf eine „Form““ zu geben, in der er vor das Volk treten darf. Man sieht es den Rathsherren an, daß sie selbst nicht an di? Annahme der neuen Verfassung glauben. Am

Ende wird wohl nah der alten Verfassung regiert werden müssen. .

Nebst den Verfassungs-Arbeiten wurde der Regierung ein Kredit von einer Million Frauken eröffnet. Da si eine solche Baarschaft in Luzern nicht vorfindet, so bezieht sich diese Kredit-Ertheilung auf Kon- trahirung eines Anlehens. Die Regierung hat aber binuen 6 Wo- chen Bericht über den Finanzzustand des Kantons und Anträge be- züglich Deckung des Defizits zu bringen. YJuteressanten Stoff zu Berathungen liefern die Anträge und Eingaben an den Großen Rath, welche die Unterdrückung und Verfolgung der politischen Gegner ver- langen. Wollte der Große Rath diesen Forderungen Gehör \chen- fen, so müßten von den 26,000 stimmfähigen Bürgern des Kautons wenigstens 23,000 im Aktiv -Bürgerret eingestellt und selbs Vielen der Kopf abgeschlagen werden, Eine Zuschrift von etwa 20 Bür- gern von Oberkirh (eine in der Mehrheit konservative Gemeinde) verlangt nicht weniger, als daß die Urheber, Anstifter, Begünstiger 2c. des Sonderbundes lebenslänglich im Aftiv-Bürgerrecht eingestellt und die Unterzeichner der seiner Zeit eingegebenen Ergebenheits - Adresse wenigstens so lange zur Uebernahme von Beamtungen unfähig erklärt würden, bis der Schaden, der dem Kanton durch den Sonderbund zugefügt worden, erseßt sein werde. Dieses Verlangen wurde dem Rezierungs-Rath zur Begutachtung überwiesen. Es wäre ein Leich= tes, zu beweisen, daß in Folge einer solchen vorgeschlagenen Maßregel der Kanton in die unerhörte Lage gebraht würde, daß für die Be- sebung aller Beamtungen das nöthige Personal niht mehr oorhan-= den wäre. Die Gemeinde Wägg?s hat neuerdings wieder Execcutions= Truppen erhalten. Man sagt, die fonservativen Wahlen in dem Be= zirksgericht sollen kassirt werden. Es ijt unbegreiflih, wie cine Wahl, welche unter militairischer Ueberwachung ruhig vor \ich gegangen, be- stritten werden kann. Der als liberal bekannte Pfarrer TIschopp hat sich von Wäggis vor den Soldaten flüchten müssen. Auf Befehl der tenbofen G Repräsentanten erhielt das aargauische Bataillon At- tenhofen Befehl, den Gerichtsbezirk Hochdorf militairish zu besetzen, renge Polizei zu halten und keine Rationen zu fassen, sondern sich ge verpflegen zu lassen. Troßdem dürfte {werlich das Volk dieses

ezirkes damit bis zur nächsten Richterwahl so müde gemacht wer- den, daß es am Wahltag zu Hause bliebe, vielmehr möchte wohl die Rückwirkung dabei nur noch mehr Boden gewinnen. Die Neue

Luzerner Zeitung verspricht den durh die Einquartierung ge- drückten Bürgern von Hochdorf und Wäggis sofortige Unterstützung.

Kauton Schwyz. Am 15. Januar is die neue Verfassung zu Ende berathen worden. Schwyz bleibt Hauptort. : :

Kanton Zug. Der Verfassungs - Entwurf für Zug wurde am 16. Januar durch die Volksabstimmung mit 1206 gegen 663 Stimmmen angenommen. Es fommen hierbei nach Art. 3 der Uebergangs =- Bestimmungen nur die wirklich stimmgebendeu Bürger in Zählung. Dagegen wurde von Menzingen und Ober - Aegeri gestimmt. Alt - Landammann Hegglin soll besonders gegen die Annohme zu wirken gesucht haben. G

__ Kauton Genf. Deputirter an der Taasabung i} zur Zeit Herr Carteret. Rilliet soll sich am 412. Jauuar dahin begeben. Wenn die Tagsaßung sich mit der Bundesreform beschäftigen wird, so wird nach der Uebereinkunft, welche die drei Deputirten getroffen, J. Fazy den Fauteuil einnehmen. i: :

T

Genua, 12. Jan. (A. Z.) Ein hier neu erschienenes Blatt, La lega doganale (der Zoll-Verein), welches si indeß mehr mit der Tagespolitik im liberalen. Sinne, als mit den italicnishen Han dels-Jnteressen beschäftigt, enthält cinen langen Artikel üter die neue= sten Vorgänge in Genua, dem wir Folgendes entnehmen :

Man hatte in den piemontesishen Staaten für den 1. Januar cine Reihe neuer Neform-Defrete erwartet, obgleich man für die große Zah! der bereits in wenigen Wochen verließencn ¿Fortschritts - Maßregeln kaum Zeit gefunden hat, fic ins Leben einzuführen. Mit dem ersten Tag dcs neuen Jahres \o verkündigten alle Blätter der Zollvereins-Staaten (cine nete sür die italienischen Staaten gefundene Abtheilung: Staaten in und au- ßerhalb der Union) sollten berathende Stände nach der Art der römi- schen cine allgemeine Bürgergarde, Herabsezung des Salzpreises gewährt werden. Der erschnte Tag erschien, und die Gazzetta Piemontese brachte nur ein paar Verfügungen von untergeordne- tem Juteresse, die überdies vielfache Unzufriedenheit erweckten, Als auch die nächsten Tage ohne die erwarteten Königlichen Ge- schenke vorübergingen , DIeN S bei dem in Jtalien vorherr- schenden Mißtrauen, das jeden Augenblick mij dem Enthusiasmus den Play wechselt die Nücfschrittsmäuner hätten 1m turiner Kabinet wieder die Oberhand erlangt, es sei nichts mchr zu erwarten, die Sachen würden auf den alten Stand zurückgeführt, die Schreier mit Gewalt zur Ruhe gebracht die Genuesen durch erhöhte Zölle für ihren liberalen Geist gestraft. Am 4, Januar, als sich die beunruhigenden Gerüchte noch vermehrten, bildeten sih auf dem Theaterplaß in Genua immer zahlreihere Gruppeu, die zuleßt zu den dichtesten Massen sich anhäuften. Als die Nacht einbrah, ward cine Bittschrift an den König entworfen, welche zwei Wünsche enthielt : Ausweisung der Jesuiten und Errichtung einer Bürgergarde. Ulles sei, so versichert die Lega Doganale, friedlich hergegangen, ohne Tu- mult, ohne Drohung. Die erwähnte Bittschrift habe in Zeit von vierundzwanzig Stunden funfzchntausend Unterschriften erlangt, zum Beweis, daß sie niht die Gesinnungen einer Partei, son- dern der ganzen Bevölferung ausdrüke. Eine eputation von neun Genuesen brachte die Bittschrift na Turin. Der König abe1 verweigerte die Annahme, da sie auf ungeseßzlichem Wege eutstanden und er entschlossen sei, der Geseßlichkeit strenge Achtung durch seine Regierung wie durch alle seine Unterthanen zu Lershaffen. Am 9, Januar erfolgte dann e‘ne Verkündigung des Gouverneurs von Genua, worin die Zusammenläufe vom 3ten und 4ten mit den stärksten Worten getadelt und erklärt ward, daß solche Scenen mit allen Mitteln der Gewalt würden niedergeschlagen wer- den, Die Bevölkerung, sagt das genannte Blatt, habe das mit stillem Gleichmath gelesen; am folgenden Tage aber hätten die Stadt - Behörden von Genua mit 30 gegen 3 Stimmen eine Bittschrift an den König be- schlossen, daß ihnen gestattet werde, aus dem Jesuiten-Kollegium die darin auf Kosten der Gemeinde unterhaltenen Zöglinge zurückzuziehen und diesel ben vorläufig anderen, mit dem öffentlichen Unterricht sich beschäftigenden religiösen Orden zu übergeben.

Der Corriere mercantile sagt in seinem heutigen Blatte: „Die Jesuiten haben sich aus der Stadt entfernt, man weiß nicht, ob freiwillig oder auf wessen Geheiß oder Anlaß. Nur einige we nige noch befinden sich in dem Kollegium, aus dem zwei Drittel sei ner Zöglinge geschieden sind. Ju der Stadt herrscht die vollkom meuste Ruhe,“

des Hers-

Parma, 11. Jan. (Oeft. Beob.) Die. bei der Ueber- nahme des Gebietes von Pontremoli und bei der Abtretung

zogthums Guastalla von Sr. Kaiserl Hoheit dem Herzoge erlassenen (und gestern bereits erwähnten) Proclamationen lauten folgender

maßen:

F

„Wir Karl Ludwig von Bourbon, Jufant von Spanien, von Gottes Gnaden Herzog von Parma, Piacenza 2c. 2c, 2c. Nachdem kraft des zwi=- {en Uns, Sr, Kaiserl. Hoheit dem Großherzog von Toscana und Sr, Königl. Hoheit dem Erzherzog, Herzog von Modena, unter Zustimmung und Mitwirkung Sr. Kaiserl, apostolischen Majestät und Sr. Majestät des Königs von Sardinien, am 28, November 1844 abgeschlossenen Traktats, die Souverainetät über die Gebiete von Poutremoli, Bagnone, Filattiera, Groppoli und Lusuolo, die bisher unter der Negierung Unseres vielgelicb- ten Vetters, des Großherzogs von Toscana, gestanden haben, an Uns über- tragen worden, und der in obgedachtem Traktat in Aussicht gestellte eite punkt des Heimfalls dieser Gebiete an Uns eingetreten ist, so haben Wir die Besiyergreifung und förmliche Uebergabe dieser Gebiete, die zwischen Un- serem Herzoglichen Commissair, Grafen Eduard Dall* Asta, und dem Com- missair Sr. Kaiserlichen Hoheit des Großherzogs von Toscana, voll- zogen werden sollen, angeordnet, und demzufolge sind sie mit Unseren Erbstaaten für immer vereinigt. Bewohner von Pontremoli, Bagnuoue, Filattiera, Groppoli und Lusuolo, die ihr nunmehr einen Theil des Unse- rer Herrschaft unterworfenen Staates ausmacht! Wir wenden Uns an euch, von dem lebhaftesten Wunsch für euer Wohl beseelt, Un Mere Sorgfalt wird unablässig nach diejem Ziele, wie ein Vater für e D der sorgt, gerichtet sein. Und Wir wollen cuch ein Unterpfand Unjeres Woktlwollens dadurch gebzn, daß Wir, bis auf weitere Anordnungen, die Geseßze und Verordnungen, die bei euh in Kraft sind, beibegal en gee statten, daß die gegenwärtigen Gerichts- und Verwaltungs-Sch arben n visorisch die Ausübung ihrer respektiven Aemter ola De S von Uns neue Beamte ernannt oder die gegenwärtigen He Vat werden, damit ihr bei eurem Uebergange unter eine GRe F Al Mur einen augenblicklihen Wechsel keine Verzögerungen und "9 L Une F Arns gen in der öffentlichen Administration und Justiz ai i G S ist jedoch Unser Wille, daß Unsere Herzoglichen i Res Mitg Vertheidigung übernehmen und U ben a r lllair- dienste und mit der «Aufrechthaltung der össen! c an s AILAgE scien, und jede andere Miliz, unter was immel G h O sle bei ch eingeführt sein mag, erklären Wir von diejem Augenbli an fsur aufge- 0 GROeIE 3 h U Wille, daß ihr von nun an hinsichtlich der Mo, R e0 Qu e en unterworfen sein sollt, welche bei Uns in Censurgeseße denangen ry andere Geseg, welches gegenwärtig bei euch a E 4s A N Unterthanen ! Wir vertrauen auf eure Fügsamkeit und auf euren Gehorsam. Die Anhänglichkeit, die ihr für euren ehemalige n Landes- bewahrt, wird für Uns cin sicheres Unterpfand von eurer Seite sein, daß ei E Uns gleichfalls schenken werdet, wenn euch Unsere Zunei- Lins für euch befannt sein wird, indem Wir nichts Anderes, als euer Wohl und eure Glücfseligfeit wünschen, Ja, Wir hegen das feste Vertrauen, daß Wir Uns der Treue und der Liebe Unserer neuen Unterthanen der Luni- giana zu erfreuen haben, und werden Alles aufbieten, um euch zufrieden, ruhig und glücklich zu machen, So möge Gott Unsere Wünsche erhören

nud seine Segnungen über euch ausgießen. Gegeben zu Parma, den 5. Januar 1848, Karl Ludwig,“

I,

„Wir Karl Ludwig von Bourbon, Jnfant von Spanien, von Gottes Gnaden Herzog von Parma und Piacenza 2c. 2c. 2c. Nachdem kraft des zwischen Uns und Sr. Königl. Hoheit dem Erzherzog Franz 1V. von Oester reich-Este, Herzog von Modena, glorreihen Gcdächtnisses, und Sr. Kaiserl. Hoheit dem Großherzog von Toscana, unter Zustimmung und Mitwirkung Sr. Kaiserl. apostol. Majestät und Sr. Majestät des Königs von Sar1di- men am 28, November 1844 abgeschlossenen Traktats die Souverainetät und die Herrschaft über die Distrikte von Villafranca, Treschietto, Castevoli und Mulazzo, die bis auf den heutigen Tag Sr. Königl. Hoheit dem Crz- herzog Franz V., Herzog von Modena, Unserem vielgel'ebten Vetter und Neffen, gehörten, an Uns übertragen worden und der in obgedachtem Trak- tat in Aussicht gestellte Zeitpunkt des Heimfalls eingetreten is, so haben Wir die regelmäßige Besizergreifung und förmliche Uebergabe diejer Di- strifte, die zwischen Unserem Herzoglichen Commissair, Herrn Paolo Busso- lati, General - Jnspeftor beim Departement des Junern, und _dem Commissair Sr. Königl. Hoheit des Erzherzogs Herzogs von Modena, Herrn Dr. Carlo Galeotti, vollzogen werden sollen, angeordnet, Bewohner von Villafranca,, Treschietto , Castevoli und Mulazzo! Wir nehmen euch mit vaterlicher Zuneigung unter Unsere Herrschaft auf. Jhr seid eurem alten Landesfürsten stets treu gewesen; bewahret ihm stets Andenken , Liebe und Dankbarkeit. Wenn diese Gefühle für ihn in euch leben, so werden sie jur Uns ein sicheres Unterpfand des Gehorsams und der Trene scin, die ihr auch Uns schenken werdet, wenn ihr Unser Herz und den lebhaften Wunsch ertennen werdet, den Wir für euer Bestes und für cure Wohlfahrt hegen. Seid fest überzeugt, daß Unsere unablässige Sorgfalt auf dieses Ziel ge richtet scin werden. Damit euer Uebergang und die bleibende Vercini- gung eurer Länder mit Unseren Erbstaaten minder fühlbar werde und die Berwaltung der Justiz und der Staats - Angelegenhei- ten feinen nachtheiligen Aufschub erleiden, o bestätigen Wir euch, bis auf Unsere weiteren Anordnungen, die eseße und Verordnungen, die bisher bei euch in Kraft waren, und in gleicher Weise bestätigen Wir auch die dort 1n Ausübung befindlichen, sowohl administrativen, als Gerichts- Behörden, wie auch die freiwilligen Milizen, die sich in euren chemals estensishen Gebieten befinden, und durch ihre standhafte Anhänglichkeit aa den Landesfürsten, an die gute Sache und an die öffentliche Ordnung be- fannt sind. Unsere neuen Unterthanen! Wix werden ohne Unterlaß sür euer Wohl wachen und ihr in Erwiederung liebet Uns, seid eurem Vater unferwursig, und so werden Unsere väterliche Zuncigung und eure kindliche Ltebe und Gehorsam die Quelle Unserer gemeinsamen Glücfseligkeit sein, die Wir Uns und euch Allen s\ehnlich wünschen und von Gott inbrüustig erflehen,

Parma, den 5. Januar 18418,

TarlLitdivig,“ H,

„Wir Karl Ludwig von Bourbon, Infant von Spanien, von Goites Gnaden Herzog von Parma, Piacenza 2c. 2c. 2c. Nachdem der in den Artikeln I) und 102 der Schluß-Akte des wiener Kongresses und in dem Artikel ck des pariser Traktats vom 10. Juni 1817 in Avssicht gestellte Heimfall eingelrelen 1, muß der in Florenz am 28, November 1844 zwischen Uns und or. Königl, Hoheit dem verstorbenen Erzherzog Herzog von Modena, Franz I Und or. Kaiserl, Hoheit dem Großherzog von Toscana, unter „isiimmung und Mitwirkung Sr. Kaiserl, apostolischen Majestät und Sr, Majestät des Königs von Sardinien abgeschlossene Traktat vollzogen werden, ftrast dessen das Gebiet des Herzogthums (Guastalla und der am rechten Ufer der Enza gelegenen Landstriche, die früher zu diesen Herzog- thumern gehörten , unmittelbar an Se. Königl, Hoheit den gegenwärtig re- glerenden Herzog von Modena, Franz V., übergeht, Das Opfer, welches «ir durch Ausfgebung der Souverainetät über dieses Herzogthum und jene Landstrihe gebracht haben, gewährt Uns nichtsdestoweniger ci- nen Trost, nämlih den, daß sich durch Aufhebung der isolirten xage, in der sich namentlich das Herzogthum Guastalla durch die Entfernung und Trennung von den übrigen Theilen des Staates, dem es bisher angehörte, befunden hat, und durch die unmittelbare Berührung, in die dasselbe, nebst den Landstrichen jenseits der Enza, mit den Ländern des neuen Fürsten, denen sie einverleibt werden sollen, getreten if, denselben eine reichliche Quelle der Wohlfahrt und eine glückliche Zukunft eröffnet. Bewohner des Herzogthums Guastalla und der Landstriche jenseiis der Enza! Wir haben euch bereits eurem erlauchten neuen Landesfürsten aufs eindring- lic)ste cinpfohlen und nun bleibt Uns nichts mehr übrig, als euch von jedem Bande der Unterthanenschaft gegen Uns frei zu erklären, wie Wir dies hicrmit thun, und euch zu ermahnen, eurem Landesfürsten treu und gehorsam zu sein, wie ihr es Unseren Vorfahren waret, um seine landesfürstliche Huld zu verdienen. Wir erklären zu gleicher Zeit, daß die Obrigkeiten und öffentlichen Beamten im Solde der Negierung, welche auf den Posten, die sie gegenwärtig be- [leiden, nicht belassen weiden sollten, ihre gegenwärtigen Gehalte oder Emo- lumente, bis zu ihrer neuen Bestimmung, aus Unserem Staatsschape fort- zubeziehen haben.

Gegeben zu Parma, den 5. Januar 1848,

arl Lo Ba P anien

ò Madrid, 11, Jan. Seit vorgestern fühlt sich die Neu- gierde der Müßiggänger au dem Anblicke der Wohnung des Sieges- ODerzoges gesättigt, und die Jnhaber der eleganten Läden der Straße Piontera ( der Rue Vivienne Madrids) sind des Blokade - Zustandes, in welche die Furcht vor gewaltsamen Ausbrüchen jener Neugierde und dadurch herbeizuführenden unsanften Demonstrationen der GBen-=- darmerie sie verscßt hatten, euthoben worden. Obgleich die Volks- massen sich jeder lauten Aeußerungen enthielten, fanden sich doch am Sonnabend Abend die Gendarmen veranlaßt, sie ohne vorhergehende Aufforderung in rashem Trabe aus einander zu sprengen, worauf denn das Zusammeunrottiren unterblieb. Aus dem Tone der pro- gressistishen Blätter läßt sich indessen auf die Umwälzung der Dinge schließen, welche uns bevorsteht, sobald dem Ex= Regenten und sciner Partei die Leitung der Regierung übertragen werden wird. Die Ausdrücke sklavischer Ergebenheit, mit denen diese Blât= ter ihren Helden wie einen Halbgott begrüßen, sind so überspannter Natur, daß sie mehr an das Lächerlihe als an das Erhabene strei- fen. Der Siglo s{chmückte \scine Nummer mit den Bildnissen der Königin und Espartero's und stellte das des Leßteren in gleiche Li- nie mit dem Ersteren. Das Eco nennt Espartero den Maun, Der verfassungsmäßig den Thron inne gehabt hatte ‘’, und die Namcn der Schlachtfelder, auf denen er das Blut seiner Landsleute vergoß, werden aufs neue als Denkmäler unvoergänglichen Ruhms auf- geführt.

Die Angabe, daß der Minister des Junern dem Siegesherzoge entgegengefahren wäre, weist ih jeßt als unbegründet aus. Der Heraldo erflärt vielmehr, die Regierung wäre sich ihrer Würde zu wohl bewußt, um einen solchen Sritt zu thun, und es käme dem General Espartero als Unterthanen zu, dem Minister-Präsidenten den ersten Besuch zu machen, ohue daß dieser verpslichtct wäre, ihn zu erwiedern. Nur der General Don Manuel de la Conda, auf dessen Zopf Espartero als Regent einen Preis seben ließ, vergaß die Ver gangenheit, eilte zum Siegesherzoge und drückte ihm die Hand.

Ein progressistishes Blatt versichert, die Königin habe sich lange mit Espartero unterhalten und ihn aufgefordert, sie recht häufig zu besuchen, Die ministeriellen Blätter versichern dagegen, die Audienz hâtte kaum fünf Minuten gewährt.

Durch eine der Fügungen der Vorsehung ward der Maun, wel- her für die Seele Espartero?s gelten fonnte, der unheilvolle Rath geber, der ihn verleitete, die Rolle des Bürgers mit der cines revo- lutionairen Üsurpators zu vertauschen und sich zum Werkzeuge der einseitigen Politik einer fremden Macht zu entwürdigen, gerade jeßt plöblih von seiner Seite gerissen. Gestern starb hier der General Linage, Voreinigen Tagen erkrankt, verließ er seine Wohnung, um Espar= tero zu begrüßen, und zog sich eine Lungen-Entzündung zu, an der er gestern verschied, Jn diesem Augenblicke findet sein feierlihesLerhenbegängniß statt.

Die Sectionen des Kongresses ernannten gestern die Kommission,

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welche ein Gutachten über den auf die Verseßung Salamanca?s ín Anklagestand gerichteten Antrag abzugeben hat. Diese Kommission besteht aus sieben Mitgliedern; fünf derselben gehören zu den Perso- nen, welhe dafür gestimmt hatten, daß der Antrag auf Anklage nicht in Betracht gezogen werden sollte. Schon aus diesem Ergebniß erhellt, daß eine bedeutende Umgestaltung der Ausichten unter den Deputirten stattgefunden hat, und daß dem Gange der Angelegenheit vermuthlich eine neue Wendung bevorsteht. Cs ist übrigens durch die Aussagen der Direktoren der Staatsschulden - Tilgungskasse unumstéßlich erwiesen, daß die von ihr an das Königlihe Haus verabfolgten 50 Millionen nie in Herrn Salamanca’s Hände kamen und er folglich sie nicht in scine Tasche stecken konnte. Wegen der lebteren Beschuldigung hat erx Herrn Pidal zum Zweikampf fordern lassen, jedoch eine auswei- chende Antwort erhalten. Zweikämpfe sind sonst hier an der Tagcs- ordnung.

Die junge Königin reitet jeßt täglih, troß der heftigen Kälte, nah Sonnenuntergang im Prado spazieren. Einer ihrer Leibärzte, Herr Sanchez, hat nach dem neulich stattgefundenen Ereignisse eine Wohnung im Palaste selbst bezogen, um in cinem ähnlichen Falle der Königin sogleih Hülfe leisten zu können.

Die Herzogin von Sessa (Tochter des Jnfantcn Dou Francisco) hat das Kind, von dem sie vor einem Monat entbunden wurde, noch immer nicht taufen lassen, weil die Regicrung ih untersagt hat, ihn auch ihren Familiennamen Bourbon beilegen zu lassen. Vergeblich beruft die Herzogin sich darauf, daß sämmtliche Kinder, welche der Herzog von Jlanzares mit der Königin Christine erzeugte, den Namen „Muñoz y Borbon““ erhielten. Man wendet dagegen ein, sie, die Verzogin von Sessa, könne sich nicht mit einer Königin vergleichen.

Am Z3ten gingen von Malaga die beiden Kriegs - Dampfschiffe „„Piles‘“’ und „Volcano“’ mit einer Abtheilung Jufanterie und Ar- tillerie nah deu Chafarinas =Juseln ab. Am Bord des ersteren be-

fand sich auch der General Serrano, der jedoch am folgenden Tage zurückerwartet wurde. Zwei Kriegsschiffe und vier Fahrzeuge nit Lebensmitteln, Geschüßen, Zelten, Mundvorrath und einer bedeuten- den Anzahl von Arbeitern, die für die Befestigunzswerke der Juseln bestimmt sind, sollten sogleich folgen. S

Der General Narvaez ertheilte bekanntlich dem Kongresse die Zusicherung, der Aufstand in Catalonien würde mit dem Ablaufe des vorigen Jahres beendigt sein. Allerdings hat ein Theil der karlisti schen Parteigänger die Waffen niedergelegt, während ein anderer durch Fortseßung des Kampfes das Leben der Seinigen theuer zu veikau fen sucht. Der Geueral Pavia läßt alle Gefangenen jeßt erschießen. Vinnen acht Tagen hat dieses Schicksal mehr als Hundert betroffen, ohne daß cine cinzige Stinme, sei es eine moderirte, sei es eine progressistishe, sich gegen dieses in Europa unerhörte Blutvergießen erhebt. Die Namen der Spanier, welche die geordnete rechtmäßige Regierung Ferdinand's VI[., der sie gehuldigt hatten, mit den Waf- fen in der Hand unmzustürzen suchten und in diesem Kampfe unterla- gen, prangen in goldener Fassung im Saale der Cortes. Diejenigen Spanier, welche ihr Leben einfeßen für eine durch die Revolution geächtete Dynastie, gelten den Machthabern des Tages nit sür Spa= uier, nicht für Menschen.

Ftalien.

Jtaliens Zukunft von Fr. Kölle. Stuttgart und Tübin- gen 1848, Erster Artikel.

Ein Buch, das just zur xehten Zeit kommt und gewiß viele Leser fin- den wird. Jun der That verdient es in weiten Kreisen bekannt zu werden, da es reich an wahren Urtheilen und richtigen Betrachtungen über ein Land und ein Volk ist, deren moderne Zustände, so viel sie besprochen sind, doch selten sine ira et studio gewürdigt sind, weshalb die Fluth deutscher Bür her über Jtalien wohl eher die Ansichten und Meinungen unserer Lands- leute über die gegenwärtige Lage des Landes verwirrt als aufgeklärt hat. Sympathie und Antipathie hat hier in gleicher Weise geschadet, das durch- aus eigenthümliche, individuelle Gepräge, was Alles im italienischen Leben bezeichnet, bleibt dabei unbegriffen und räthselhaft, Was der Eine zum Himmel erhebt, tritt der Andere in den Koth und der unbefangene Le- ser, der nicht mit vorgefaßter Meinung zu dem Buche greift, wird bei fo tridersprechenden Darstellungen völlig irre, es fällt ihm unmöglich, einen sicheren Maßstab für die Dinge selbst zu gewinnen,

Wenn man früher begierig Alles las, was über Jtalien geschrieben wurde, so geschah es zunächst im ästhetishen Interesse, man hatte sih ge- wöhnt, Jtalien als Heimat der Kunst und als den glücklihen Winkel der Erde anzusehen, wo die Prototypen alles Schönen und Anmuthigen dem Menschen noch in Natur und Leben begegnen. Ließ der Autor nur dieser Ansicht ihr Recht, so gewährte man ihm gern andererseits für seine subjef- tive Betrachtung, so wunderlih und abgeschmadckt sie auch sein mochte, den freiesten Spielraum, ja man konnte Gefallen daran finden, im buntesten Wechsel die Dinge bald so, bald so beleuchtet zu finden; cs gab ja noch mchr Farben und Glanzlichter, und darauf fam cs vornehmlich an. Aber cin anderes Juteresse zieht seit den lezten Jahren die Blicke nach Jtalien hinüber, die politischen Zustände des Landes, bei denen Alles in Frage steht und die Zukunft im ticfen Schleier liegt, fesseln die Aufmerksamtkeit, man fühlt es, nicht gleichgültig fann man sich gegen Bewegungen verhal- ten, die bei der allgemeinen Verschlingung der europäischen Interessen , bei der nahen Betheiligung Oesterreichs, bei der universellen Bedeutung Roms für alle fatholishen Länder weit über die Halbinsel der Apenuinen hinaus höchst folgenreich werden können, und man verlangt daher von dent, der jeyt über Jtalien berichtet, zunächst Aufschluß über den staatlichen, kirchlichen und gesellschaftlihen Zustand. Man will darüber die ganze volle Wahrheit wissen, der Autor soll feinem Lescr Richtshnur und Norm an die Hand ge- ben, wonach die Ercignisse des Tages zu messen sind. Und eben hierin täuschen die meisten Bücher, in denen sich nur die zufälligen Zu- und Ab- neigungen ihrer Verfasser, nicht die Gestalt der Dinge abspiegelt. Wir ge- denfen hierbei auch der bekannten Schrift vou Mittermaier, die es sich recht eigentlih zur Aufgabe machte, die italienischen Zustände für deutsche Leser in ein helleres Licht zu seßen und mit einem imponirenden Detail statisti- scher Nachrichten auftritt. Dies Werk hat unstreitig seine Verdienste und hat gewiß manches Vorurtheil vernichtet, daß es aber aach in den Haupt- punkten nur das Richtige träfe, müssen wir in Abrede stellen , der politische wie der moralische Zustand des Landes wird in cin viel zu günstiges Licht gestellt, und besonders das reichliche Lob italienischer Sittlichkeit war es, was dem Buche jenseits der Alpen noch bessere Aufnahme verschaffte, als diesseits, denn lange und vielleicht nic hatte man aus deutschem Munde cine solhe Sprache vernommen, und nichts hört der Jtaliener licber, als Lob aus fremdem Munde, Tadel verträgt er nicht, vom Ausländer wird er ihn niemals gerecht finden, aber auch von seinem Landsmann läßt er ihn sich schwerlich gefallen, und käme er aus dem patriotischsten (Gemüth, Dies scheint vornehmlich der Grund, weshalb der Name von Cesare Balbo jeßt weniger hervortritt, während Gioberti und Azeglio von einem Ende Jta- liens zum anderen gefeiert werden, und doch war es Balbo, der in seinem Buche delle speraoze d'’Iltalia chon im Jahre 1844 am deutlichsten den Gang der neuesten Ereignisse vorhergesagt und vorgezeichnet hat, aber frei- lich sagte er dabei seinen Landsleuten auch sehr herbe Wahrheiten über ihre sittlihe Erschlafung. Sein Zeugniß muß man entgegenstellen allen denen, die in Jtalien vor lauter Licht den Schatten tit finden können. Balbo's eben erwähnte Schrift blieb troy aller chimairischen Hypothesen und wunderlichen Eventualitäten, auf denen hier die Hoffnungen Jtaliens gegründet werden, doch noch bisher die beste Richtschnur, um sich in den Stimmungen, Strö- mungen und Zielen der italienischen Bewegung zu orientiren und über Kraft und Nachhaltigkeit derselben ein Urtheil zu bilden, ;

Wir möchten dem Buche von Balbo zunächst die Kölleshe Schrift an die Seite stellen, die im Wesentlichen dasselbe Ziel verfolgt. Auch sie ar- umentirt aus der Gegenwart heraus über die Zukunft und hat dadurch hon einen bedeutenden Vorsprung, daß sie nicht vor dem Ausbruche der

Bewegungen, sondern bereits im Anfauge derselben geschrieben ist und dem- nah sich da an Fafkia halten fann, wo Balbo noch auf Möglichkeiten an- ewiesen war, Wir stehen so von vornherein auf festerem Boden an einem rüinanten Ausgangspunkte. Aber man könnte nicht sagen, daß Kölle deshalb sicherer zum Ziele gelangt sei, zulegt werden doch auch nur Möglichkeiten, Wahr- scheinlichkeiten erwogen, und man gewinnt den Eindruck, daß eine völlig klare, bestimmte Ansicht über das Wesen der Bewegung dem Verfasser ab- geht und ihn gewissermaßen um Rath verlegen macht. „Wie s{chwer zu rathen sei“, sagt er einmal ctwas wunderlich, „beweisen nicht nur Selbstmord und Wahnsinn bei französischen Botschaftern“ u. #. w. u. w. Wir möh- ten statt dieses und anderer sehr problematischer Argumente, die er anführt, eher das eine gelten lassen, daß der erfahrene Verfasser selbst, der siebzehn Jahre als Diplomat in Rom lebte, doch ziemlih scchwankend und ungewiß nicht allein über das spricht, was da kommen kann (denn wer möchte das mit Sicherheit berechnen), sondern auh über das, was demnächst zu thun i, Glück genug, wenn der Mensch wirklich zum Ziele trifft , das er sich gesieckt hat, aber ein Ziel muß er sich stecken. Darum soll Niemand rath- ¡os der Zukunft entgegengehen und vornehmlich ein Autor nie rathlos seine Leser entlassen.

Wenn hierin ein Mangel des Buchs zu liegen scheint, so trágt viel- leiht einen Theil der Schuld die Darstellungêweise des Verfassers. Sie ist durchtveg geistreih, in scharfen Zügen charakterisirend, Licht und Schatten ist in ihr mit großer Kunst, die bisweilen an Künstlichkeit gränzt, verthcilt; fo unterhält sie nicht minder, als sie belehrt. Ausführungen ver!chmäht der Berfasser, und wir haben nichts dagegen, daß er die Breite so meidet; aber bisweilen, scheint es uns, hâtte er noch mehr in die Tiefe gehen kön- nen, Leichtigkeit und Gründlichkeit paaren sich {wer , eine eilende, über den Gegenstand sprungsweis hinhüpfende, ihn bald hier, bald dort im Fluge berührende Behandlung fesselt für den Augenblick, läßt aber selten cinen bleibenden , tiefen Eindruck zurück; so gern man dem vorwärtsstrebeuden Versasscr folgt, kann man ihn doch nicht recht zum Stehen bringen, daß er dies oder jenes Nâthsel seiner Rede löse und eine bestimmte, unumwundene Antwort gebe. So is es uns wirklich ab und zu bei diesem Buche ergan- gen. Bald betont der Verfasser die prädestinirte Zersplitterung und Verein- zelung der italienischen Landschaften als ein nothwendiges Moment des Staatsë- lebens, bald sieht er alles He!l in der Einheit und Centralisation des Landes, So geschieht es, d3ß er die Zeit der Franzosenherrschaft als eine glüdliche, viel verheißende in seinem achten Kapitel hinstellt und dann doch S. 305 zu der ganz richtigen Bemeikung gelangt: „Der italienische Volkscharakter und die Gestalt des Landes werfen eine der französischen ähnliche Centrali- sation ab.“ Bald scheint er voll guter Hoffnungen für eine Wiedergeburt Ttaliens, bald dagegen völlig verzweifelt, indem er nicht nur híer, sondern in allen romanischen Nationen die deutlichen Spuren der Verlebtheit wahr- nimmt, Das legte positive Resultat des Verfassers wird dem Leser nicht recht klar, gewiß zum Theil deshalb, weil er es verschmäht, das Facit sei- ner Betrachtungen ihm deutlich vor Augen zu rücken, zum Theil aber doch auch, weil der Verfasser damit für \ch selbft nicht ganz im Rei- nen war. i Í J :

Wir legten dem Buche vorhin as Be Me ier as e ) glauben, wir wollten das eigene Urtheil nun so weit li ren, daß A éin Gegentheil vcrkehrt würde, (Hewiß nicht. Unsere Pr P betrafen zunächst die legten Abschnitte, die in spectie von E Zu a Ds liens handeln, und in diesen finden wir eben nicht die Stärke des A ues, Den Werth desselben aber sehen wir daran, daß cs reich ist an richtigen Urtheilen und wahren Bemerkungen über den gegenwärtigen Zustand des Landes oder besser über den Stand der Vinge bis zum Zahre 1833, wo der Verfasser Rom verließ. Gerade zehn Jahre später kam Referent nach Italien und hat bis zum Jahre 1845 die Entwickelung der dortigen Zu- stände mit dem gespanntesten Jnteresse verfolgt. Manches war damals schon anders geworden, als Kölle cs sah. Die politische Erregung, die nun her- vorgetreten, arbeitete hon gewaltig in vielen Gemüthern, es war die Zeit, wo Gioberti und Valbo îín ihrea Büchen, Ventura von der Kanzel dice Seelen crwärmten und bewegtenz mehr noch hat sich gewiß seitdem, beson- ders in Nom, verändert, aber im Ganzen und Großen waren doch die Zu- stände von 1845 denen von 1833 noch sehr ähnlich, und die Schilderung des Verfassers wird selbst noch heute im Grunde ihrxr Recht behalten, wenn auf der Oberfläche auch Manches sich anders darstellen sollte, denn die hei- ligende Kraft des Herkommens und der Gewohnheit tritt nirgends mehr als in Jtalien hervor, und die vis inertiae, die bei dem leicht aufflackern- den Südländer erst recht sih geltend macht, erhält hier Jahrhunderte, was anderer Orten ein Jahrzehend hinwegspült, Darín also schen wir vor- nehmlih die Bedeutung des Buches, daß es die politischen und geselligen Zustände des modernen Jtaliens mit großer Wahrheit schildert, und eben darum haben wir es auch Balbo’s Schrift über die Hoffnungen Jtaliens an die Seite gestellt, ja man köunte unserem Autor hier und da den BVor- zug einräumen, da cin undefangener Fremder oft Schäden _wie Vorzüge leicht bemerkt, die das gewöhnte Auge des Einheimischen übersicht,

Der Verfasser liebt das Land und das Volk, das er schildert, und

ohne dies tvird einer solben Aufgabe Niemand gerecht werden. Er liebt das Volk, meint er, wohl deshalb, weil er es genauer habe kennen lernen, als Andcre, und gewiß auch hierin täuscht er sich nicht, es beruht seine Vorliebe auf diesem Grunde. Cs is eine viel erprobte Erfahrung, daß, je näher sih der Deutsche und der Jtaliener persönlich treten, je mehr shwin- den die crerbten Vorurtheile, und an die Stelle nationaler Abneigung tritt oft eine herzliche Zuneigung. Aber freilih muß dabei von beiden Seiten erst manche störende Cigenheit abgelegt werden, von dem Deutschen zunächst zurüchaltender Ernst und mürrische Ungefügigkeit, die der Jtaliener so leicht für Geringschäßung nimmt; nichts erträgt er weniger als diese und weiß sich dagegen alsbald durch List zu rächen. Genug, dem Verfasser is es ge- lungen, sich in die eigenthümlichen Verhältnisse des Volkes einzuleben, er ist in gewissem Sinne dem Volke selbst zugeworben worden, denn er un- tcrläßt es nicht, wiederholentlich den Leser darauf aufmerksam zu machen, daß cer im Jahre 1824 in das goldene Buch der Republik von S. Ma- rino eingetragen sci. Aber das Patriciat von S, Marino hat ihm nicht seinen Blick getrübt, klar und ruhig, als ein crfahrener Diplomat, betrachtet er alle Verhältnisse des italienischen Lebens und entwirft davon als ein geistreicher, höchst gewandter Schriftsteller mit leichter Feder ein Bild, das eben so anziehend als wahr is, Wer Jtalien durch längeren Aufenthalt daselbst kennt, wird mit innerer Freude einer solchen Darstellung seinen Beifall und seine Zustimmung geben, nachdem er durch falsche oder halb- wahre Berichte über das Land unaufhörlich geärgert ist,

Die Abschnitte X XV. über die Städte, über Handel und Schiff- fahrt, über den Adel, das Landvolk, die Kriegsführung schcinen uns ganz befonders gelungen. Der Abschnitt über die Kirche i nicht ohne Animo- sität gegen den Katholizismus geschrieben, dem der Verfasser überhaupt schr viel aufzubürden geneigt ist. Auch das folgende Kapitel über die geistlichen Orden stellt die Verdienste mehrerer dersclben wohl nicht in das rechte Licht, Referent hat Monate lang in italienischen Klöstern gewohnt und muß es durchaus bestätigen, was S. 145 gesagt wird: „Wohlleben, Ver- \{chwendung und offene Sittenlosigkeit findet man jeyt selten oder nie da- selbst,“ Ob es seinen Grund darin hat, daß die Zeiten zu schlimm 4 wie der Verfasser meint, oder in einer tieferen, wahren Auffassung des Mönchslebens lassen wir dahin gestellt, Aber gewiß unerwiesene Se digungen gegen die Benediktiner, wonach síe neuerdings, wiedergoten S 9 am Mord hoher Geistlicher betheiligt hätten, VAIe Ler i Oh es hätte schreiben sollen, wie dies S. 133 geschehen ist. Billiger, a L L ib Y A erwarten sollen, urtheilt der Verfasser im achtzehuten Abschnitt über die Jesuiten, Gewiß mit rh Haa er: ebli, fann von den Jesuiten sagen, daß sie darum gelobt und darum gel h

; ) worden snd. gehegt, 2A a d E e als Rahmen zu einer durch die Zeit- A, LEIeN D is 1 ‘achtcten Ausfüllung sein. Zu einer Höhe, läufe möglich und nüßlich erachtc | 4 d a ch2 wie die unter Lainez und Aquiviva erklimmte war, werden sie si ) aller

{lichen Voraussicht nah nicht mehr erheben. Aber wichtig werden sie A deshalb bleiben, weil ein genialer General über \so viele Untergebene mit einer Unumschränktheit herrscht, welche überall nicht mehr gefunden wird und gerade dadurch an Bedeutung gewinnt,“ Wodurch freilich die Genia- lität der Jesuiten - Generale für alle Zeit hin verbürgt sei, vermögen blr nicht abzuschen, auch macht selbst der jeßige General weit cher den Ein- druck ciner verständig berechnenden, behutsamen, als genialen Natur,

Was dagegen im einundzwanzigsten Abschnitt über das geistige Leben und wissenschaftliche Treiben, über Schuleu, Universitäten, Akademicen, lite- rarishe Erscheinungen u. st. w. gesagt is, bedarf jevt doch schon mancher Berichtigung, in dieser Beziehung is Jtalien im leßten Jahrzehend doch vor-

darum verfolgt, darum Sie werden stets