1848 / 27 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

f enkt und das Kaiserl. Handschreiben an den Sen E eu gese Blättern als Beleg angeführt wurde, für apoéryph gehalten haben. Jene Journale fönnen sih nicht über- zeugen, wie Se. Majestät der gee ER rb E nes ae “cctiaten Minister für den glücklihen Abschluß der katholischen bevollmächtigten Ben Rußlands einen Orden habe verleihen wol=

j - Angel E E ; icd an demselben Tage der h. Vater in seiner Allocution

ankündigte, es habe in diesen Angelegenheiten überall kein Abschluß stattgefunden. Die von Sr. Heiligkeit gesprohenen Worte waren bekanntlih folgende : (folgt die betreffende Stelle der Allocution). (Allg. Preuß. Ztg. Nr. 5.) Aus diesen Worten geht der ge- sunde Siun jener französischen und italienishen Blätter, welche die Wahrheit der mehrerwähnten Nachricht bezweifeln, ja leugneten, und der Jrrthum der Notizie del Giorno, welche dieselbe leichtfertig aufnahmen, augenscheinlih hervor.“ z

Florenz, 14. Jan. Morgens. (A. Z.) Dr. Roberto Ber-

linghieri, derselbe, welcher hier allgemein als eine der Haupttriebfe- dern der Volks - Aufläufe in Livorno bezeihnet wurde, hat in der Alba einen vom 11ten d. M. datirten Protest veröffentliht, worin er vor Gott und Menschen betheuert, in keinerlei Weise an den leb- ten Unruhen Theil gehabt zu haben. Zur Unterstüßung seiner Be- hauptung führt er den Umstand an, daß er während der Krawalle gar nicht in Livorno zugegen gewesen sei. Die eingeleitete Unter-= suchung wird lehren, wie weit der auf Berlinghieri ruhende Verdacht gegründet ist. Die Namen der in Livorno Verhafteten sind bis jeßt noch nicht dur die Presse veröffentliht worden. Hier in Florenz haben ebenfalls in den leßten Tagen viele Verhaftungen stattgefun- den, ein Umstand, welcher auffallenderweise von den radifalen Blät- tern mit ungewöhnlicher Ruhe und Mäßigung besprochen wird. Die Mehrzahl der Verhafteten besteht aus den Stimmführern der Kaffeehaus- Helden von Feruccio. Seit den leßten Monaten war dieses besuchteste aller hiesigen Kaffees der Tummelplaß aller unruhigen Köpfe von Florenz. Vom frühen Morgen bis spät in die Nacht hinein wurden dort Re=- den gehalten, deren Unsinn und Hohlheit oft ans Unglaubliche gränzten, und da es nie an gläubigen Zuhörern fehlte, so war auch nie Man- gel an unternehmenden Rednern , welche , je nahdem ein Zeitungs- Artikel dazu Aulaß gab, mit Franzosen und Oesterreichern umsprangen als ob eine Compagnie florentiner Bürger hinreichend wäre, beide Nationen geknebelt nach Toscana zu führen, um der Guardia civica die Patrontaschen zu pußen. Alle vernünftigen Einwohner dieser Stadt werden sih freuen, daß dem thörihten Treiben einmal ein Ziel gesteckt ist.

Florenz, 15. Jan. (A. Z.) Die Besserung in dem Befinden Jhrer Kaiserl. Hoheit der Großherzogin Wittwe schreitet vorwärts, doch ist die hohe Kranke noch sehr matt.

Von den verschiedenen Behörden vieler Städte und Orte des Landes laufen fortwährend in Folge der jüngsten livorneser Ereignisse Adressen an den Großherzog ein, um demselben die Gesinnungen threr Ergebenheit an den Tag zu legen, und zwar in \o großer Anzahl, daß die Floreutiner Zeitung beinahe ganz damit angefüllt ift und sih von jeßt an darauf beschränken wird, nur die Orte, von wo dieselben fommen, namhaft zu machen. Jedenfalls wird dadurch ein sprechender Beweis abgelegt, daß, obschon überall Reformen und Un- abhängigkeit gewünscht werden, man doch au Einigkeit und Ord- nung vor Allem als nothwendig dazu betrachtet.

Kürzlich wurden (wie bereits erwähnt) in Toulon 5000 für die toscanisde Bürgergarde bestimmte Flinten auf dem französischen Dampfboot „Mentor“ nah Livorno abgesandt, Wahrscheinlich sind dieselben gegenwärtig {hon daselbst eingetroffen. Andere 6000 wer= den ebenfalls von daher erwartet, so daß die französishe der tosca=- nischen Regierung im Ganzen 11,000 Gewehre verabfolgen läßt. Es dürste als ein besonders glüliher Zufall anzusehen sein, daß jene Waffffenvorräthe nicht um § Tage früher in Livorno anlangten, wo diese Stadt durch die stattgehabten Volks-Tumulte in einen momen- tanen Zusiand von Anarchie verseßt war.

Turin, 11. Jan. (N. K.) Das hiesige Blatt Risorgi- mento meldet heute, die Mannschaft des Heeres von der Altersklasse 1826, die beurlaubt werden sollte, werde unter der Fahne behalten, auch seien die gesammten Kontingente der Linien-Jnfanterie und der Artillerie von 1824, wie das der leihten Jnfanterie von 1823, ein- berufen , eben so alle in Urlaub befindlichen Offiziere und Unterofsi= ziere, Ferner sei Befehl ergangen , alle festen Pläße in gewaffneten Stand zu seten.

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© Madrid, 15, Jan. Jch habe Jhnen bereits gemeldet, daß der General Serrano am ten mit zwei Kriegs - Dampfschiffen, einer Brigg, einem Kutter und vier Transportschiffen von Malaga auslief, um die Chaffarinen-Jnseln in Besiß zu nehmen. Am 5ten Nachmittags langte dieses Geschwader in Melilla an, nahm einige Gegenstände an Bord und verließ diesen Hafen am folgenden Morgen. Um zehn Uhr Vormittags erreihte es die Chaffarinen. Die Mannschaft stieg mit dem General Serrano ans Land, stellte sih unter Aufyflanzung der spanischen Flagge in Parade auf und nahm von den drei Inseln Besiy, Der mittleren legte man den Namen „Zsabella 11“, der östlichen den der „Königs-Jnsel““ und der westlihen den der „Kongreß-Jusel“ bei. Darauf cite man alle Effekten aus und entwarf die Anlagen für Batterieen, Lager u. \. w. Zum Gouverneur wurde der Oberst Jlardulla ernannt. ie Jnseln sind zwei Seemeilen von der afrikanischen Küste entfernt und bieten Schiffen jeder Art einen vollfommen sicheren Hafen dar.

Der Minister=Präsident verlas vorgestern im Senat und gestern im Kongreß einen Bericht des General=Capitains von Catalonien, um darzuthun, daß der dortige karlistishe Aufstaud vollkommen unterdrückt wäre. Indessen gehen noch täglich Depeschen über dort stattfindende Gefechte ein. Am bten verkündete der General = Capitain einen Jn- dult für alle diejenigeu Rebellen, die binnen acht Tagen sih vor den Behörden stellen würden. Dabei bleibt jedoch die Bestrafung aller Verbrechen, die nicht rein politischer Natur sind, namentlich die der O von Regierungsfkassen, des Anhaltens der Posten und dergleichen, vorbehalten. Die ministeriellen Blätter gefallen sich darin, jeßt die bewaffneten Rebellen Cataloniens als eine Rotte von Mör- dern und Straßenräubern, die das Volk mißhandelten , darzustellen. „, Die Auftritte des Vandalismus und der Rohheit, welche dort vor- fielen“, sagt der Heraldo heute, „gereichen dem neunzehnten Jahr= hundert zur Schande; denn wenngleich die Rebellen den Namen des Grafen von Montemol'n anriefen, so erschienen sie doch mehr als Banditen, die es auf Raub und Plünderung absahen, denn als Par=

teigänger einer mehr oder weniger zu billigenden politischen Sache. “/ Damit stimmen die bisherigen Berichte aller Blätter nicht überein. Diesen zufolge vergriffen die Rebellen sih nie an Privat-Eigenthum, bezahlten vielmehr ihre Bedürfnisse und wurden durch Freiwillige aus den er yen. Ans t- stätigt wird diese Angabe dur einen ausführlichen, in der von Be- amten des Krie aa ie herausgegebenen Revista Militar fa n ihm wird nachgewiesen, daß die Fabrik-

Eigenthümer Cataloniens, um die Regierung einzushüchtern und von

Volkes verstärkt, ohne dieses durch Erpressungen zu bedrücken.

ershienenen Au

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| 176

bende Monopol der Baumwollenwaaren - Jndustrie bedroht werden könnte, zurückzuhalten, den Rebellen allen möglichen Vorschub thaten, fobald aber die Regierung die angekündigte Umgestaltung der Zoll- Geseßgebung zurückgenommen hatte, nicht nur die Rebellen ihrem Schicksal überließen, sondern diese selbst den sie verfolgenden Truppen auslieferten. Jn dem Aufsatze heißt es wörtlich: „Die Rebellen beobachteten ihrerseits dasselbe heuchlerishe System wie die Einwoh- ner; feine einzige Mißhandlung, keine einzige Gewaltthat (ni un in- sulto, ni un atropello). Zufrieden damit, friedlih die Auflagen zu erheben, die zu ihrem Unterhalte dienten, überließen sie sich feiner der Handlungen, die bei Kämpfen der Parteien so häufig und so natür- lih sind. Die Behörden wurden nit mißhandelt“ u. \. w.

Der Sieges=Herzog legte vorgestern im Senate den Eid ab und nahm seinen Sib neben dem alten Herzoge von Baylen (Castaños). Nach der Sizung reihte der General Narvaez ihm die Hand und unterhielt sich etwa fünf Minuten mit ihm. Das vor dem Senats- Palaste versammelte Volk betrahtete den Sieges = Herzog beim Her- austreten mit Neugierde, ohne jedoch in Zurufungen auszubrechen. Gestern besuhte Espartero den englischen Gesandten , der durch Krank- heit an sein Zimmer gefesselt wird. Diesen Mittag fuhr der fran- zösische Gesandte bei dem Sieges - Herzoge vor. Aus welhem Ge- sichtspunkte Leßterer von den Ultramoderirten betrachtet werde, mögen folgende Worte des Faro darthun: „Was bedeutet der General Espartero sür das Land und für die progressistishe Partei? Er bedeutet nichts weiter als die militairische und revolutionaire Diftatur dem constitutionellen Throne gegenüber, zur Seite oder über demselben.“

Griechenland.

Athen, 9. Jan. (N. K.) Von den Rebellen von Patras, die guf dem englischen Kriegs - Dampfschiffe nah Malta abgeführt wur- den, vernimmt man, daß auch in Malta der Gouverneur sie nicht angenommen hat. Das Schiff war genöthigt, nah Gibraltar weiter zu segeln und dort zu versuchen, seine Bürde les zu werden. Von den gestohlenen Geldern haben die Regierung und die Bank noch nichts zurückerhalten außer der hon erwähnten Summe, die beim englishen Konsul in Patras deponirt worden war.

Jn den leßten Kammer=Sißungen hat sih eine Stimmung kund=- gegeben, die dem bisherigen Minister des Jnnern, Riga Palamides, feine lange Amtsdauer mehr verspriht. Es handelte sich um die Bewilligung von 11,000 Drachmen für den Minister des Jnnern, welche Summe allsährig am Weihnachtsabend an die Armen vertheilt wurde. Die Kammer bewilligte zwar die Summe, stellte sie aber nicht zur Disposition des Ministers, sondern ernannte eine Kommis- sion zur Vertheilung. Man erwartete, daß er seine Entlassung neh- men würde, er that es aber nicht. Riga Palamides, aus Tripolitza, ist eben so sehr seines hervorragenden Verstandes und seiner Rede- fertigkeit wegen gefürchtet , als er wegen -seiner Habsucht und der {chmuzigsten Mittel zur Befriedigung derselben verhaßt is. Durch die Abreise des französischen Gesandten, Herrn Piscatory, is noch überdies die Dauer eines Ministeriums, das unter Mitwirkung dieses Diplomaten als Erbe des Ministeriums Kolettis eingeseßt wurde, sehr in Frage gestellt; ja, es läßt sih nah allen fihtbaren Sympto= men voraussagen, daß die Tage jener Männer, welche als Vertreter der französishen Politik im: Ministerium gelten , gezählt sind, denn Alles drängt zur Ergänzung: des Ministeriums durch Männer der \o- genannten russishen Partei. -

Handels - und Hörsen- Nahrichten. Berlin; “den!26. Januar 1848.

Inländische Fonds, Pfandbrief-, Kommunal- Papiere und Geld- Course.

Zf.| Brief. | Geld. | Gem. Zf. 927 92 Kur-u.Nm. Pfdbr. 37 927 —_ Schblezusche do. 35 88; | 88 do. Lt. B. gar. do. |35 914 Pr. Bk-Anth.-Sch |— 902 100% co 95% 922 Ausländische Fonds.

Brief. | Geld. | Gem.

St. Schuld4-Seb. Seeh. Präm. Sch. K.u.Nm. Schuldv. 13-7 Berl. Stadt-Obl. |3{| Westpr. Pfandbr. |3§| Gros3bh.Posen do. do. doe. |3- 917 Ostpr. Pfandbr. |375| do. 927

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Friedrichsd'’or. 13% Aud.Goldm.àSth. |— 127 Disconto. C 45

Pomm.

Poln. neue Pfdbr. do. Part. 500 FI. do. do. 300 FI. Hawmb,Feuer-Cas. do. Staats-Pr. Aul Holl. 25 % Iunt.

Kurbh.Pr.O. 40th. Sardin. do. 36 Fr. N. Bad. do. 35 Fl.

Russ. Hamb. Cert. do. beiMope 3.4.8. dd, do, L, Au do. Stiegl. 2.4.A. av, dd: 0 AÀ. do. v. Rthsob.Lst. do. Polu. SchatzO. do. do. Cert. L.A. do.do.L.B.200FI. Pol. a. Pfdbr.a.C. 95

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104 u. Nrdb. F. W. |75| 52% bs. a. 8B, Starg. Pos. |80| 80% bz. u. G.

(Schluss der Börse 3 Uhr.)

857 6. 86 B. 93% B u. G. 1013 6.

101 bz. u. B.

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Ergreifung solcher Maßregeln, durch welche das ihnen faktisch zuste-

Minden sind die meisten Course etwas gewichen.

s wil a ¡Getraide-Bericht.

m heutigen Markt waren die Prei i : VVeizen 6264 Rthle. L: Fett Roggen loco neuer 42—44 RthlIr. * “pr. April /Mai k. J. 4414-41 Rihlr.

Hafer 48/52 pfd. 26—27 Rihlr.

- 48pfd. pr. Frühjahr 255 Rihlr, bez.

Gerste 40—42 Rthlr.

Rüäböl loco 1133 Rihlr.

- Jan. Febr. 11: Rehlr.

- Febr.f/März do.

- April /Mai 115 Rihlr. G.

Spiritus loco 49187 Bthle. BE, 419 bez.

Frühjahr 205—195 RthIr. Bf, 20 bez.

Die Flauheit dauert fort, uud sind! die Prelze von Roggen und

Spiritus ferner gewi 7 é E 8 F gewichen. Nur mit Rüäböl in Fol E : fester. ge des Frostes etwas

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Stettin, 25. 4 j ; r f 5 loco zu 41 a 42 Rihlr, Iasi A0 Ls e flau, schwere Waare in

Brief. erlassen, pr. Frühjahr 82pfd, 42 Rthlr, bez. und

Spiritus desgl; aus erster Hand zur Stelle 173 % ä ;

E - 17 1, us zweit Ho 177—% % bez, pr. Frühj. zu 165 % erlassen. 2 S Rüböl in loco 11% Rthlr. bez., pr. Mai /Juni 112 Rthlr. bez.

Köln, 22. Jan, (25 Schfl.) Weizen, direkt 7 Riblr., do. pr. März 1848 7 Rthlr, 10 Sgr., Gerste 4 Rthlr., Hafer 3 Rthlr., Rappsaamen 160 Rthlr,, Roggen, direkt 4 Nthlr. 25 Sgr., do. pr. März 1848 5 Rthlr, 2: Sgr., do. pr, Mai 5 Rthlr. 74 Sgr.,, Rüböl, fompt, 29 Rthlr. Sqr. do. pr. Mai 1848 29 Rihlr, 7 Sgr.,, do. pr. Oft, 29 Rthlr, 2, Sgr. Preßkuchen, 1030 Stück, 35 Rtblr. i i:

__ ‘London, 21. Jan. Getraidemarkt, Die Korn- Zufuhren waren in dieser Woche gering, und die vom Montage übrig gebliebenen Vorräthe wurden heute zu den damaligen Preisen geräumt, : Der Geldmarkt is fes, Jn Consols fand gestern viel Umsatz statt, in Erwartung einer abermaligen Herabseßung des Diskonto's in einer Ver- sammlung der Bank-Direktoren, welche Herabsezung jedoch nicht erfolgte, Geld is übrigens reihlich, Es waren wieder Gerüchte über den Gesund- heits-Zustand Ludwig Philipp's im Umlauf, die die Stimmung etwas flauer machten. Consols {lossen auf Rechnung 87%, holl. 25proz. 542, do, Aproz, 845 a 85, span. S5proz. 18% a 19%, Pass, 4 a 4x, do, 3proz, 287 a 29%, port. Âproz. 25 a 26. f

Börsen.

Eng). Russ. 1047. 1043, Hamb. Ben. 98. 972 Miel Neum. §5 Ber. Kopenh,

Auswärtige Hamburg, 24.Jau. Baok-Actien 1600 Br. Hamb, Berg. Actien 83 825. Magd. Wittenb. 72 Br. Alt. 1073. 107. Glüekst. Elmsh. 50 G. Rendsb, Rothsch G Br. Meakl. 46. 457.

Leipzig, 25. Jan. Leipr. Dresdn. Act. 1147 Br. Süchs, Bayer. 90 Br. Sächs. Schles. 94 Ber Chew, Ries. 45 Br. Löb. Zitt. 44 Br, Mga. Leipz. 220 G, Berl. Aub. Lt. A. 1137 G. Lt. B. 1077 G. Dess. Bank-Act. 103% 6. London, 21. Jau. Cous. 3% 88. 877. Belg. 90.89. Ard. 193. 191, Passive 44. 4. Ausg. Sch —. 2%% Holl. 545.535. 4% do. 85. 841. Engl. Russ. 1095. 10875. Bras. 83. 81. Chili 90. 88. Mex. 187. 18. Peru 39. 38. Paris, 22. Jan. 6% Rente fin cour. 116. 15. 3% fu cour. do. 73 £0. Neue 3% Aul. 75. 10.

W ien, 23 Jan. Gloggr. 102. ordb. 123,

Meteorologische Beobachtungen.

Nach einmaliger Beobachtung.

Nachmittags | 2 Ubr.

1848. 25 Jan.

Abends 10 Ubr.

341,29" Par. Da Par.|342,43’’ Par. [Quellwärme 7,7° R. 5, 1°R.| —5,9° R. |— 11 3°R. ‘Thaupunkt .…., j | —T7,a°R.|—12,2°R, Dunstsättigung. T O S E | 90 pCt. Wetter... | beiter. | beiter, 0. | O, Wolkenzug - « . _—_— | 0. | Tagesmittel: 341,91’ Par... -— R

Morgens G Ubr. |

Luftdruck

Luftwärme ..«« Flusswärme

Bodenwärme Ausdünstung |Niederschlag(), 041 f 0 |Wärmewechsel 5,0° 14,8

88 pCt. O.

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, 27. Jan. Jm Opernhause. 16te Schauspielhaus- Abonnements-Vorstellung : Faust, dramatisches Gedicht von Göthe, in 6 Abth, Ouvertüre, Entreakts und die sonst zur Handlung gehörige Musik ist theils von dem Fürsten Radziwill, theils vom Kapellmeister Lindpaintner. Anfang 6 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden Preisen, die bei Darstellungen von Schauspielen im Opernhause statthaben, verkauft :

Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr. 2c.

Im Schauspielhause. 36 ste französische Abonnements=Vorstellung: Don César de Bazan, pièce bistorique en 5 actes et en prose, méêlée de musique, par MM. Dumanoir et Dennery.

Freitag, 28. Jan. Jm Opernhause. 14te Abonnements-Vor- stellung : Vor Vaîk, Oper in 2 Abth., mit Tanz und den Original- Recitativen, von Mozart, instrumentirt von J. P. Schmidt. (Mad. Viardot - Garcia : Donna Anua.) Anfang halb 7 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden Preisen verkauft :

Ein Billet in den Logen des Prosceniums, des ersten Ranges und ersten Balkons 1 Rthlr. 10 Sgr. 2c.

Im Schauspielhause. 37 ste französishe Abonnements - Vor- stellung. Un Tauteur de vingt ans, vaudeville en 2 actes, par M. Mélesville, Une temme qui se jétte par la fenélre, €0- médie-vaudeville en 1 acte, par Scribe. Sous clef, vaudeville en 1 acle, par M. Dumanoir.

Sonnabend, 29. Jan. Jm Schauspielhause. 417te Abone- ments-Vorstellung. Zum erstenmale: Struensee und die Deutschen in Dänemark, Tragödie in 5 Akten, von Heinrich Laube.

Königsfstudtisches Theater.

Donnerstag, 27. Jan. Einmal Hunderttausend Thaler. Pose mit Gesang in 3 Abth., von D. Kalisch. Musik vom Königl, Musik-

Direktor Gährich. : Freitag, 28. Jan. Einmal Hunderttausend Thaler,

—S E N L Verantwortlicher Redacteur Dr. I. W. Zinkeisen.

Jm Selbstverlage der Erpedition.

Gedruckt in ver Dekerschen Geheimen Ober - Hofbuhdrueret.

Beilage

Die Börse war heute geschüstslos, und mit Ausnahme von Köln-

177

Schreiben aus Düsseldorf. (Wohlthätigkeit.) .

Desterreichische Monarchie. Mailand. Tagesbefehl des Feld- marschalls Radeyky. Venedig. Vermischtes. : E

Ga, Nachträgliche Aktenstücfe über die neulichen Auftritte in

atras,

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt. Deßau. Unfall auf der Eisenbahn. Wien, Die Ueberschreitung des Sömmering. Flo- renz. Die Eisenbahn bis Pistoja vollendet, Amsterdam-Rotterdamer Eisenbahn.

Handels: und Börsen-Nachrichten.

Inland.

Iul a nd.

A Düsseldorf, 21. Jan. Es is bereits früher vou dem Wöohlthätigkeitssinne unserer Mitbürger bei der Weihnachtsbescheerung der armen Kinder berichtet worden. Natträglich verdient aber auch noch der hiesige Militair-Frauen= Verein dabei eine rühmliche Erwähnung, insofern derselbe auch während des Jahres 1847 durch seine Spenden Noth, Krankheit und Kummer zu lindern suchte und zu diesem Zwecke aus Mitteln des Vereins eine Summe von bei- nahe 800 Rthlrn. verwendete. Es richtet dieser Verein scine Auf- merksamkeit niht allein auf hüfsbedürftige Frauen und Kinder, welche dem Militair-Verbande angehören, sondern auch auf die Witt- wen und Waisen von Militair-Personen, welche als solhe dem Civil- Verbande zugezählt und zum Armenrechte zugelassen werden müssen. Zwanzig solcher Wittwen und zwei Juvaliden erhalten, außer den Grauen, die zur Militair= Gemeinde gehören, durch Wochenbctt oder Krankheit in ihrem Gewerbe behindert sind, fortlaufende Unterstüßung an Geld, an Brod und im Winter an Brennmaterial; selbst Spei- jen werden während des ganzen Jahres an mehrere Familien verab- reiht. Eine Strick- und Nähschule nimmt alle Mädchen dieser Fa- milien unentgeltlich auf und wird flei ig besucht. Die Chrisibeschee- rung erstreckte sich auf 75 Kinder, die mit Bekleidungs=Gegenständen aller Art beschenkt wurden. ¿ E

Seit dein Anfange dieses Monats ist. auch bei der durch den anhaltenden Frost wieder mehr fühlbar werdenden Noth die städtische Suppen-Austalt wieder eröffnet worden, eine Einrichtung, die sich im verflossenen Winter auf das zwemäßigste und erfolgreichste bewiesen hat. Es is aber diesmal die Abänderung getroffen, daß die Por- tionen nicht mehr unentgeltlih, sondern für einen kleinen Beitrag von 6 Pfennigen verabreiht werden, damit au diejenigen, welche bisher aus Schamgefühl abgehalten wurden, an den Wohlthaten dieses In-= siitutes Theil zu nehmen, nicht mehr durch den Gedanken gekränft werden, hier sich eine Gabe erbetteln zu müssen. :

Oesterreichische Monarchie.

_ Mailand, 415. Jan. (A. Z) Hier i folgender Tagesbe- fehl des Feldmarschalls Grafen Radebky veröffentlicht worden:

„Se. Majestät der Kaiser, fest entschlossen, das lombardish=ve- netianishe Königreich mit aller Kraftanstrengung eben so, wie jeden anderen Theil seiner Staaten, zu beshüßen und gegen jeden feindli- chen Angriff, komme er von auße oder von innen, reht=- und pflicht= gemäß zu vertheidigen, hat mih durch den Hofkriegsraths=Präsideu- ten beauftragt, allen in Jtalien stehenden Truppen diesen Entschluß mit dein Beifügen bekannt zu machen, daß dieser sein unerschütter=- licher Wille in der Tapferkeit und treuen Anhänglichkeit der Armee die wirksamste Stütze finden wird, Soldaten! Jhr habt sie vernom- men die Worte eures Kaisers, ih bin stolz darauf, sie euh zu ver- kündigen. An eurer Treue und Tapferkeit wird das Getriebe des Fanatismus und treuloser Neuerungssucht zersplittern, wie am ¿Fels das zerbrehlihe Glas, Noch ruht der Degen fest in meiner Hand, den ih 65 Jahre lang mit Ehre auf so manchem Schlachtfeld ge- führt, ih werde ihn gebrauchen, um die Ruhe eines jüngst noch glück- lichen Landes zu schüßen, das nun cine wahnsinnige Partei in unab- sehbares Elend zu stürzen droht. Soldaten! Unser Kaiser zählt auf uns, euer greiser Führer vertraut cu, das is genug. Möge man uns nicht zwingen, die Fahne des Doppel - Aars zu entfalten ; die Kraft seiner Schwingen is noch nicht gelähmt. Unser Wahlspruch sei: Schuß und Ruhe dem friedlihen, treuen Bürger, Verderben dem Feind, der mit frevelnder Hand den Frieden und das Glück der Völ= fer anzutasten wagt.“

Venedig, 16. Jan. (N. K.) Von den Verwundeten in Mailand sind noch einige im Spital gestorben; vom Militair is Nie- mand shwer verwundet. Der Rittmeister Frishenshlag vom Kaiserl. Dragoner-Regiment „König von Bayern ‘‘ is durch ein vom Fenster herabgeshleudertes Blumengeschirr verleßt worden. Jn Padua und Pavia herrsht unter der studirenden Jugend Aufregung. Der Feld= Marschall Radebky soll von Wien die Vollmacht erhalten haben, zu jeder Stunde das Kriegsgeseß verkündigen zu lassen. /

Mr remen and,

Zur Vervollständigung der früher von uns bereits gegebenen Aftenstücke in Betreff der neulichen Auftritte in Patras theilen wir noch folgende amtlihe Dokumente mit, welche dazu beitragen durften verschiedene irrige Ansichten über jene Ereignisse zu berichtigen und wesentlih zu modifiziren. E

Ée 20 die Herren Konsuln in Patras. „Meine Herren! Sie sind Augenzeugen der beklagenswerthen Vora in dieser Stadt, welche dieselbe nt fr bren Unheil bedrobeie Ungnge Unterzeichneten, welche Sie als Mitglieder der Gemeinde von Patras be- trachten und das Mitgefühl kennen, welhes Sie für uns hegen, ein Mit- gefühl, das sih mit den wohlwollenden Gesinnungen der Mächte, deren Jn- teressen Sie hier vertreten, so gut verträgt, wir haben die Ehre, Sic zu bitten, alle in Jhrer Stellung! Zhnen zu Gebote stehenden Mittel anwenden zu wollen, um den Capitain Merenditi zu bewegen, mit seinen empörten Soldaten diese Stadt zu verlassen, che die Truppén der Regierung hier ein- rücken, indem dadurch nothwendig ein blutiges Zusammentreffen in der Stadt entstehen würde, welches traurige Folgen unvermeidlich herbeiführen müßte.“ (Folgen die Unterschriften der angeschensten Bewohner von Patras.) E : j „Wir bescheinigen die Richtigkeit der obigen Unterschriften und fügen, in unserer Eigenschaft als Demarh, unsere Bitten in Bezug auf den in Rede stehenden Gegenstand hinzu, i

Patras, den 30. November (12, Dezember) 1847.

Skurletis,“

An die Herren Konsuln Englands, Oesterreichs, Rußlands und Frankreichs.

: Patras, den 1. (13.) Dezbr, 1847. _nDie ganze Stadt erkennt es mit dem lebhaftesten Danke an, daß die QUE Jhren unermüdlichen Anstrengungen das nachstehende Resultat ver- arrer Der Capitain Merenditi hat sich anheischig gemacht, mit allen unter e Befehle stehenden empörten Soldaten die tadt zu verlassen, sobald umme von 60,000 Drachmen zusammengebracht is und ein Schiff

einer fremden Macht ihm zur Disposition gestellt wird, um sie sicher nah einem anderen Orte zu bringen. _ j „Was das crwähnte Geld betrifft, so haben die Bürger, da sie nicht im Besiß einer so großen Summe sind, sih an die Staats - Kasse und an | das Zoll-Amt gewendet, von der wir 32,000 Drachmen erhalten haben, die wir zur gehörigen Zeit dem Fiskus zurückzahlen werden. Wir sind bereit, diese Summen Merenditi zu übergeben, aber es ist der Stadt bei dem ge- genwärtigen Zustande unmöglich, eine größere Summe aufzubringen. Wir bitten Sie daher, dieser unglücklihen Stadt einen lezten Vewcis JZhrer menschenfreundlichen Vermittelung zu geben und den Capitain Merenditi zu bewegen, jene Summe anzunehmen. Zugleich bitten wir Sie, sich bei dem Capitain des Dampfschiffes „Spitfire“ dahin verwenden zu wollen, daß er eine allerdings unangenehme Mission, die aber allein die Stadt retten kann, übernimmt, die nämlich, den Capitain Merenditi und seine Gefährten an Bord zu nehmen und nach einem anderen Orte hin zu schaffen.

„Es ist wahrlich nicht das erstemal, daß ein Befehlshaber der britischen Marine durch eine ähnliche Handlung zum Wohle dieser Stadt beigetra- gen hat. :

„Voll Vertrauen auf Jhre Mitwirkung zur Crfüllung unscrer Wünsche und unserer inständigen Bitten haben wir die Ehre“ u. #. w, (Folgen die Unterschriften der angesehensten Einwohner von Patras.)

Der Demarch von Patras an die Konsuln Eng- lands, Oesterreihs, Frankreihs und Ruß- lands,

] E A den 1. (13) Dezember 1847. Die Stadt Patras übersendet Jhnen, meine Herren, das beifolgende Gesuch, -Indem wir Jhr Mitgefühl für diese Stadt zu würdigen wissen und die Ueberzeugung hegen, daß, wie Jedermann, so auch Sie die Ansicht von dem der Stadt drohenden Untergange theilen, vereinigen wir unscre Vitten mit denen unserer Mitbürger und ersuchen um Jhre Vermittelung zu demselben Zwecke. Empfangen Sie u. \, w. Der Demarch., C. STurleti 0.

An Herrn James Macdonald, Commandeur des Dampfschiffes „Spitfire“. Patras, den 1. (13) Dezember 1847.

Herr Commandeur! Wir haben die Ehre, Jhuen mitzutheilen, daß die Gemeinde und die angesehensten Einwohner der Stadt Patras, welche sich gegenwartig in der Gewalt der Nebellen befiudet, der größten Gefahr ausgeseßt sind, indem nicht nur das Leben und Eigenthum der Bewohner, jondern auch der ganze Handel mit Vernichtung bedroht it, wenn die empörten Gränzwachen sih noch länger hier aufhalten, Aus diesen Grün- den haben genannte Gemeinde und Bewohner uns offiziell ersucht, Sie, Herr Commandeur , zu bitten, zum Heil dieser mit Feuer und Schwert be- drohten Stadt, Jhre Einwilligung geben zu wollen, daß die Führer der er- wähnten Empörer mit ihren Leuten sich an Bord Jhres Schiffes begeben, um, nach dem durch die Stadt mit ihnen getroffenen Uebereinkommen, an- ders wohin transportirt zu werdem

Der österreichische Konsul G, M. Zuccoli.

Der Kommerzien-Rath und russische Konsul S. Der französische Vice-Konsul J, B, Bertinv. Der britische Konsul J. Wood.“

_ Herr Nomarh! Jch zeige Jhnen hiermit än, dal Folgeeiner Bittschrift des Demarchen und der Bewohner von Patras alle Konsuln der befreundeten Mächte beschlossen haben, daß der Rebell Merenditi mit allen seinen Anhängern abreisen soll, und daß, in Folge dieser Vermittelung, der britische Capitain eingewilligt hat, sie an Bord seines Dampfbootes zu neh- men und nah Moyotika zu bringen. Jn Bezug auf alle dicse Maßregeln ist ein offizielles Aktenstück verfaßt worden. Die Vermittelung der Herren Konsuln hat den Zweck, dies Land Lor den unglücklichen und unberechen- baren Folgen des Bürgerkrieges zu bewahren. Jch theile Jhnen das Vor- hergehende von Scitcn meiner Kollegen für Jhre Regierung mit.

Patras, den 1. (13.) ‘Dezember 1847. Der österreihische Konsul Uo

P, Kalogeraki.

An den Herrn Konsul Englands in Patras.

„Herr Konsul! Sie kennen die Uebel, welche in Folge der Empörung des Capitain Merenditi und der Verblendeten , die ihn unterstüßten die Stadt Patras erduldet hat. Als ih heute an der Spitze einer ansehnlichen Macht in diese Stadt cinrückte, um die Behörden gegen die Verbrecher zu vertheidigen und die Ordnung und die Macht der Geseze tiederherzustellen fand ih die Rebellen im Begriff, sich auf einem im Hafen ankernden Dampf- boote einzuschiffen; sie hatten eine Summe voz 120,000 Drachmen bei sich die sie mit offener Gewalt aus der National - Bank geraubt é und 34,000 Drachmen, die sie aus der Regierungskasse genommen. Diese Bösewichter sind von der öffentlichen Macht angegriffen worden und ibre Niederlage ist gewiß, wenn es ihnen nicht gelingt, sch auf dem genannten Dampfboote einzuschiffen. Jch bitte Sie, falls Sie sich für ermächtigt halten, den Re- bellen cine Zuflucht am Bord des Dampfbootes zu gewähren, es zu be- wirken, daß sie nicht mit der erwäl nten Summe aufgenommcn werden und sich mit dem Capitain des Dampfbootes darüber zu verständigen und zu befehlen, daß jene Summen der Nomarchie überwiesen werden, um sie ge- hörigen Orts zurückzuerstatten. Jch erwarte Jhre Antwort , Herr Konsul und bitte Sie u. \. w, e E

___ Für den Nomarchen : Ver Secretair G, Rondo pulos,“ Vie griechische National Bank i, Zweig-Direction in Patras,

¿(Herr Konsul! Das General-Conseil dieser Zweig-Bank der griechish:n National-Bank hat mich heute beauftragt, in ihrem Namen und dem der ganzen Bevölkerung der Handelsstadt Patras Jhuen , Herr Konsul , die lebhafteste Dankbarkeit auszudrücken für die großen Bemühungen, denen Sie sich zur Rettung der Stadt in den unheilvollen Tagen der Empörung Merenditi's aus Humanität unterzogen haben, und zwar um fo mehr, als die Stadt nur durch Jhre Bemühungen vor dem sie bedrohenden Unheil bewahrt wor- den is, Judem ih Jhnen, Herr Konsul, dies von Seiten des Bank-Con- seils mittheile, halte ih es für meine Pflicht, dasselbe Gefühl des Dankes JZhnen noch ganz besonders von Seiten dieses Institutes des öffentlichen Nußens, dessen Jnteressen sich mit dem Wohlergehen der Bewohner dieser Stadt identifiziren, auszudrücken. Genehmigen Sie u. u

Patras, den 4, (16.) Dezember 1847,

Der Dircktor , S. U Pappas,“ An die Herren Konsuln der fremden Mächte, ¿Herr Konsul! Nachdem wir auf unseren Posten zurückgekchrt und nach einem hartnäckigen Gefechte der Empörung des Räubers Merenditi und sei- ner Gefährten, die zu Lande durch die unter unserem Befehle stehenden lofalen und Negierungs-Truppen eingeschlossen wurden, ein Ende gemacht erfahren wir, daß Sie, Herr Konsul, während unserer durch eine dringende und unvermeidliche Nothwendigkeit gebotenen Abwesenheit, keine Mühe gescheut haben, um dem Fortschritte des Uebels Einhalt zu thun und die von den Feinden der öffentlihen Ordnung beschlossene Zerstörung der Stadt zu ver- hindern. Jndem wir die großherzigen Gesinnungen zu würdigen wissen, von denen Sie zum Besten der leidenden Menschheit während unserer Abwesen- heit und des betrübenden Schauspiels der Empörung Beweise gaben, zö- gern wir uicht, Jhnen hier zu wiederholen, was wir Jhnen schon im Na- men der Regierung ausgesprochen, indem wir die Gefühle unserer Dank- barkeit erneuern u. \, w. G, Nondopulos.“

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt.

Deßau, 22. Jan. (Mgdb. Ztg.) Ein großes Unglück hat

den Dampfwagenzug, der heute um 2 Ühr von Cöthen hier eintref-

Allgemeinen Preußischen Zeitung.

fen sollte, bedroht. Jn der Nähe des Dorfes Mosigkau brach näm= lih an einem Wagen 1ster Klasse, in welhem u. A. Se. Hoheit der Herzog von Koburg und der Fürst von Reuß saßen, die eine Achse, doch hielt sich derselbe noch ziemlich aufrecht. Ein Stück der ge- brohenen Achse aber, welhes auf die Schienen gefallen war, brachte nicht nur die zwei nächstfolgenden Personenwagen, welche mit gewal= tigem Ruck gegen dasselbe stießen, aus dem Geleise, sondern verrüdckte und zerstörte zum Theil auch diess selbst, so daß sämmtliche folgende Wagen nothwendig hätten ausweihen müssen, wenn es nicht gelun- gen wäre, den Zug schnell zum Stehen zu bringen. Es gelang den Anstrengungen der Bahn-Beamten sogar, die Bahn wieder fahrbar zu machen, so daß der Zug, mit Zurücklassung der drei niht unbe- deutend beshädigten Wagen, deren Passagiere Plat nahmen, wo sie ihn fanden, selbst auf den Packwagen, zwar bedeutend verspätet, aber doch glücklich hier anlangte und seine Fahrt fortseßen konnte. Ein Wunder is es fast zu nennen, daß bei diesem Unfalle Niemand zu Schaden gekommen is, und daß selbst die Passagiere der betreffendeu drei Wagen ohne alle Verleßungen geblieben sind.

Wien, 17. Jan. (A. Z.) Die Art und Weise der Ueber= shreitung des Sömmering auf der südlichen Staatsbahn zur Befah= rung mit gewöhnlihen Dampf= Maschinen is seit geraumer Zeit be= stimint und genehmigt, weniger gewiß aber, ob der Angriff der Ar= beiten {hon in diesem Jahre wird unternommen werden fönnen. Die ausgesteckte Linie führt von Gloggniß rechts nach Reichenau und wendet sich von da in einer Steigung, so daß sie bei Schottwien be= reits die Höhe des Sbmmerings über der altberühmten Veste Clamm erreiht. Elf Tunnels wird dieselbe zu passiren haben, wovon der bei weitem bedeutendste 630 Klafter lang. Diese Eisenbahnstrecke beträgt gegen 6 Meilen und is kaum um eine Meile länger, als die beste= hende neue Kunsftstraße über den Berg. Die Herstellungskosten sind zwischen 5 bis 6 Millionen Gulden veranschlagt.

Florenz, 15. Jan. (A. Z.) Auf der ersten Section der Eisenbahn von hier nach Pistoja, welhe den Namen „Maria Antonia“ führen wird, bis Prato nämlich, wurde in diesen Tagen eine Probe- &ahrt im Beisein des Negterungs-Commissairs vorgenommen. Die feierliche Einweihung und Eröffnung derselben für das Publikum soll nun am 2, Februar stattfinden.

Amsterdam-Notterdamer Eisenbahn.

Das Jahr 1847 hat das schon längst erwünschte Ziel der Am- sterdam-Rotterdamer Eisenbahn, und zwar durch die Eröffnung der leßten Strecke (Ate Section), vom Haag bis nach Rotterdam, welche am 1. Juni im gedachten Jahre erfolgte, herbeigeführt, wonach eine Uebersicht der Bewegung im verflossenen Jahre, im Vergleich mit den früheren Jahren, nicht uninteressant erscheinen möchte.

Jm Jahre 1847 wurden befördert 814,164 Personen, und die Einnahme betrug inkl. für Güter 825,644 Gulden 37 C., und zwar in den ersten fünf Monaten, wo der Betrieb nur auf den ersten drei Sectionen stattfand, wurden befördert 203,967 Personen und die Einnahme betrug 227,302 Gulden 64 C,., welches eine durchs\chuitt= lihe Monats-Einnahme von 45,460 Gulden ergiebt; in den leßten sieben Monaten wurden befördert 610,197 Personen, und die

Einnahme betrug 598,341 Gulden 73 C., oder pro Monat 89,477 Gulden; es muß zwar hierbei nit unberüdsih=- tigt bleiben, daß in den leßten sieben Monaten für die Personen- Frequenz die günstigste Zeit fällt und daher cine unbedingte Mehr= Einnahme stattfinden mußte; jedo is dieselbe pro Monat von 45,460 Gulden in den ersten fünf Monaten, auf 85,477 Gulden in den leb=- ten sieben Monaten gestiegen, was fast das Doppelte ist. Im Jahre 1846 wurden befördert 608,676 Personen, und die Einnahme betrug infl. für Güter 2c. 624,290 Gulden 332 Cts.; mithin weni- ger als im Jahre 1847: 205,488 Personen und 201,354 Gulden 34 Cts.z in den ersten fünf Monaten, glei denen im Jahre 1847, wurden 213,619 Personen befördert, und die Einnahme betrug 222,782 Gulden 54 Cts. oder pro Monat durchschnittlih 44,556

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Gulden, was pro Monat 1104 Gulden weniger als im Jahre 1847

beträgt; in den leßten sieben Monaten 1846 wurden befördert 395,057 Personen, und die Einnahme betrug 401,507 Gulden 79% Q, oder durhshnittlich pro Monat 57,358 Gulden, also pro Monat weniger als im Jahre 1847: 28,119 Gulden, welches troß dem erweiterten Betrieb in den leßten sieben Monaten des Jahres 1847 gegen dieselben Monate des Jahres 1846 immer eine bedeutende Mehr-Einnahme zu nennen ist.

In den vorhergegangenen Jahren, in welchen die ersten drei Sectionen von Amsterdam bis nah dem Haag gleichmäßig im Be- trieb waren, gestaltete sich die Frequenz und Einnahme folgender- maßen: Jm Jahre 1844 wurden befördert 632,568 Personen, bei ciner Cinnahme von 589,230 Gulden 42 C.; 1845: 626,316 Per- sonen und Einnahme 643,985 Gulden 58 C.; 1846: 608,676 Personen und Einnahme 624,290 Gulden 33 C., welches lettere Jahr gegen das Jahr 1845 eine Minder-Einnahme von 19,695 Gulden 245 C. zeigte, welhe wohl nur der \{wächeren Frequenz von 17,643 Personen im Jahre 1846 zuzuschreiben i. Alle übri= gen Jahre der Betriebszeit (von 1839) zeigten, außer dem Jahre 1841, eine stete Zunahme der Einnahme. Seit Eröffnung der Bahn, vom 29. September 1839 bis ult. Dezember 1847, wurden befördert 4,232,616 Personen, und die Einnahme betrug 3,576,921 Gulden 14 C.

Da das Jahr 1845 bei einer Brutto - Einnahme von 643,985 Gulden 58 C. eine Dividende von 4} pCt., das Jahr 1846 bei einer Brutto - Einnahme von 624,290 Gulden 335 C. 4x pCt. Dividende ergab, so is für das Jahr 1847 bei der Brutto - Einnahme von 825,644 Gulden 37 C., troß dem in den leßten sieben Monaten er=- weiterten Betrieb und den daraus erwachsenen Betriebskosten, eine sichere und nicht ganz unbedeutende Erhöhung der Dividende zu ge= wärtigen.

Handels- und Börsen - Nachrichten.

x Breslau, 24. Jan. Weizen weißer 63, 70 bis 75 Sgr., ver 62, 68 bis 725 Sgr. i Ten 52, 56 bis 60. Sgr., pr. Frühjahr glogauer Ablad. 85pfd. 48 Rihlr. G., 84pfd. 48 Rthlr. Br., posener Ablad. 84pfd. 47 Rihlr. Br. Gerste 43, 485 bis 53 Sgr. Hafer 263, 29 bis 305 Sgr. t Rapps etwas fester und nah Qualität bis 88 Sgr. bez. Spiritus loco 10 und 955 Rthlr, bezahlt, {ließt 10 Rthlr. Gld. Auf Lieferung gleichfalls matter, Febr. 105 Rthlr. Br., März a 1024 Rihlr. anzulammen Mai und Juni 411 Rihlr. Geld.,, Juni bis inkl. August 414 Rthlr. Dr. * Zink sehr flau 55 Rthlr. ab Gleiw. Br. Der Rückgang der Getraide- Preise auf fast allen Provinzial-Märkten hat auch hier eine flauere Stimmung hervorgebracht.