1848 / 36 p. 7 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

, unter vier Kandidaten, von denen zwei durch den Staats-Rath, zwei durch die betreffende Pfarrgemeinde vorgeschlagen werden. Er sichert dem Bischof einen Gehalt von 6000 Fr., außerdem 1000 Fr, für seine Büreau - Auslagen, (ezen Auslagen und Wohnung zu. Gleicherweise bestimmt er die Besoldung der Kapitels - Mitglie- der. Die Hospitäler vom St. Bernhard und Simplon bestehen auf ihrem gegenwärtigen Fuße, so wie der religiöse Orden, der ihnen vorsteht; die Administration 1 ver pflichtet, dem Staate jährlich durch Belege geretfertigte Rechnung abzulegen, Die gegenwärtige Ver- waltung soll einen detaillirten Bericht über den öfonomischen Zustand dieser Etablissements mit Rücksicht auf die leßten zehn Jahre erstat- ten. Die Titularen der Abtei St. Moriß mit Ausnahme des Abtes sind zur Verfügung des Bischofs voa Sitten oder des Staates ge- stellt, um die pfarramtlihen Dienste zu versehen oder für den ösfent- lien Unterricht verwendet zu werden. Die Zahl der Glieder diejer Corporation i auf das Maximum von zehn festgeseßt; der Theil der Gebäulichkeiten, der nicht von Konventualen bewohnt ist wird für Einrichtung des öffentlichen Unterrichts bestimmt. Eine Summée von 150,000 Franken aus den Gütern der Abtei ist für Unterhalt der Konventualen bestimmt. Das Frauen -Kloster von Brigne darf höchstens von zehn Konventualinnen beseßt sein. Vie Aufnahme E Novizen is dem Kloster Colombey untersagt, und der Staat sichert den religiösen Damen dieses Hauses eine ehrenvolle Existenz , um daselbst in Gemeinschaft fortzuleben, Die Gebäulichkeiten S für die öffentlihe Erziehung benußt; so wie die Einkünfte von E Fr. Die Kapuziner werden beibehalten unter der ausdrücklichen Be- dingung, daß die Glieder dieser Corporationen vom Staat oder dem Abt für Dienstleistungen im Kultus oder öffentlihen Unterricht beansprucht werden fönnen. Alle Güter des Klerus sind unter die Ober Aufsicht des Staates gestellt und werden im Nothfall durch denselben geregelt. Das sind die hauptsächlihsten Bestimmungen des Entwurfs, der überdies be- stimmt, daß die Bezahlung der von Zwangs-Contributionen betrosse- nen Laien oder Weltgeistlihen nur als ein Anleihen betrachtet sein solle, dessen Zurückbezahlung durch den Staat auf eine gewisse Zeit festgeseßt werden wird,

At u li et

(A. Z.) Die Ruhe ist hier auf keine Weise weiter gestört worden, Die Bürgergarde und das Militair haben fortwährend stark patrouillirt. Mehrere Judividuen aus der unteren Volfsfla}e sind noch verhaftet worden; auch in Pisa, Florenz und Pistoja sollen noch einige Verhaftungen stattgefunden haben, Das ganze Land hat sich übrigens in durch die Bürgergarde erlasse= nen Ädressen an den Großherzog dahin ausgesprochen, daß es Ord= nung will und die Regierung, wo es sich von Ruhestörungen handelt, kräftig unterstüßen wird.

Ibrahim Pascha hat sich gestern mit seinem Gefolge auf dem Dampfboot „Castor“ nach Neapel eingeschisst. Wahrscheinlich ist ihm die Jahreszeit zu rauh geworden, denn es gab in der vorigen Woche ziemlich kalte Tage, auch beklagte er sih, daß er in Pisa so wenig

Livorno, 19. Jan.

[ nehmen.

Unterhaltung finde. / Áus Toulon traf am Sonntag ein Dampfboot mit 5000 Ge- wehren für unsere Regierung ein,

Neapel, 20. Jan, (N. K.) Das neue Preßgeseß i} wegen seiner theilweisen Beschränkung nicht mit dem Jubel aufgenommen worden, den man erwartete. Das allgemein verbreitete Mißtrauen hält überhaupt den lauten Jubel nieder. Die Kaffcehäuser blieben die leßte Nacht überall ofen; überall steckte man fragend die Köpfe zusammen und schaute sich verwundert ins Gesicht. Die Polizei be- nimmt sich äußerst human. Ein paar politische Gefangene sizd bereits auf freien Fuß geseßt, Die Nachrichten über die sicilianishe Haupt- stadt sind niedershlagend, auh über Messina und Catania, wo jebt Alles in Aufruhr sein soll. General Cartamoue beging den Mißgriff, den Messinesen, als er sie zur Ruhe und Ordnung ermahnte, die Drohung hinzuzufügen „oder ih seße Messina in Belagerungsstand.““ Hier in Neapel fanden keine Exzesse statt. Jn den Provinzen gährt es, besonders in der Gegend von Campagna, Cilento, Vallo u. \. w., wohin auch Truppen geschickt sind. Seit mehreren Tagen versilbert Jedermann die palermitanischen Baukscheine.

Die Allg. Ztg. meldet: „Eben erhalten wir noch über Genua Nachrichten aus Neapel bis zum 24. Januar. Sie brin= gen ein Amnestie-Defret, vom 23sten datirt, welches vollkommene Be= gnadigung aller wegen politischer Vergehen Verurtheilten und Ver= hafteten aussprechen; ausgenommen sind nur acht namentlich aufge- sührte Priester, welche zwar begnadigt, aber vor der Hand aus Rülk-

sichten für die öffentlihe Ruhe auf einer Jusel detenirt bleiben sollen, Uebrigens scheint in Sicilien bis dahin der Aufstand fort- gedauert zu haben, Große Ausregung in Neapel, wohin gegen 200 verwundete Soldaten aus Sicilien heräbergebradt worden.“

Ur kel

Konstantinopel, 12. Jan. (Oestr, Beob.) Der Abreise des Herrn Mussurus nœch Athen, die guf den 9ten d. M. festgeseßt war, und wegen des Unstandes, daß das für ihn bestimmte Regie= rungs - Dampfboot Wassitai Tidscharet‘‘ auf seiner letzthin unter- nommenen Fahrt nah dem Schwarzen Meere einige Beschädigungen erlitten hatte, jedenfalls um einige Tage verspätet worden wäre, stellt sich im gegenwärtigen Augenblicke ein neues Hinderniß in dem leiden=- den Zustande entgegen, in welchen dieser Gesandte dur einen Sturz mit seinem Pferde verseßt ist, das ihm, indem es auf ihn fiel, zwei Rippen brach und eine bedeutende Kontusion an der Leber verur= sachte.

Am 410. Januar starb hier der Reichs - Historiograph und Pr&- sident des Unterrichtörathes , Cßaad Efendi, Der Beistorbae dee zugleih die Würde eines Hauptes der Emire (Nakib ül Eschraf) be=

Fleidete und erst fürzlich an die Stelle des mit dem Ober-Kommando der Armee von Rumelien bekleideten Emin Pascha zum Präsidenten des Conseils des öffentlihen Unterrichts ernannt wurde, war wegen seiner Gelehrsamkeit und seines ausgebreiteten Wissens von allen Seine Geschichte der Janitscharen-Ver-= tilgung ist in Europa durch Cassin de Perceval’s Uebersebung be=

Muselmännern hochgeshäßt.

fannt.

Die Cholera herrsht noch immer in der Hauptstadt sowohl, als in den Umgebungen derselben, und in Folge der anhaltenden naß- - falten Witterung scheinen sich sogar die Erkrankungsfälle vermehrt zu Nebst der Cholera i auch die Grippe als herrshende Epi-=

haben. demie in Konstantinopel aufgetreten.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. London, 29. Jan.

pooler Korrespondent des Standard.)

284

beshädigter Maschine eingelaufen war. Die Geld-Verhältnisse in den E Sn Wérken wieder günstiger geschildert; die Banken beschränken ihre Noten = Circulation und sollen sich im Ganzen in gutem Zustande befinden; die Regierung dagegen scheint von neuem an bedeutender Geldnoth zu leiden. Das Zweig-Büreau des Schaßes, das sich in New - York befindet, soll wenig mehr als eine halbe Million in Kasse haben und nur wenig einnehmen, da tie Zoll - Jn- traden unbedeutend sind und zum großen Theil in Schabnoten ent- rihtet werden, Die Banken in New-York sollen jeßt einen Vorrath von fünf und einer halben Million in gemünztem Gelde haben. Im Kongresse ist noch nichts Entscheidendes in Betreff der mexika=- nischen Frage beschlossen worden. Jm Senate hatte Herr Hannegan Resolutionen beantragt, welche eine bestimmte Erklärung gegen jeden Friedens\{luß mit Mexiko enthalten ; fie sollten nah Ablauf von 14 Tagen zur Berathung kommen, Jn Washington war das Gerücht verbreitet, ein Courier der Regierung sei nach Mexiko abgeordnet worden, der dem General Scott seine Abberufung und dem General Taylor den Befehl überbringe, das Kommando des Heeres zu über- Nach Anderen soll der Courier durch eine mittelst des elektro-magnetischen Telegraphen beförderte Ordre angehalten und die Abberufung Scott's wieder aufgegeben sein.

Aus Mexiko selbst sind die Nachrichten unbestimmt und unbe=- deutend, General Scott soll díe Absicht haben, nah Queretaro vor= zurücken, um sich der Bezirke San Luis Potosi und Yucatan zu be- machtigen. Auch soll er den Befehl ertheilt haben, daß sich das amerifanische Heer über ganz Mexiko verbreite und von der ganzen Republik Besiß nehme, bis die mexikanishe Regierung annehmbare Friedenganträge mache. Leßtere soll in sehr bedrängten Umständen sein, da die einzelnen Staaten die versprochene Hülfe zu leisten sich weigern.

Handels - und Börsen-Nachrichten. Berlin, den 4. Februar 1848.

Inländische Fonds, Pfandbrief-, Kommunal- Papiere und Geld - Course.

Zf.| Brief. | Geld. |Gem. Zf.| Brief. | Geld. | Gem. St. Schuld-Seh. |37 92% | 915 Kur-u.Nm.Pfdbr. 35 iss 937 Seeb. Präm. Sch.|—| 925 | 92 Schles1sche do. 35 E 967 K.u.Nm. Schuldv.|3% 88; 88 do. Lt. B, gar. do. 35 avs gu 31 ; ¿ch |— [109% (108% Berl. Stadt-Obl. |35| 91 Pr. Bk-Anth.-Schb |— Â Â Westpr. Pfandbr. 35 90% bis . « A Gros3b.Posen do.| 4 |101 x 100% Frniedrichsd’or. S 13% 13% do. de. 34 es 90% And.Goldm.àDth. |— 115 11% Ostpr. Pfandbr, 35 967 n Disconto. ae 35 45 Pomm. do. 37 923 92% E z Ausländische Fonds. i Russ. Hamb.Cert.| 5 | —— Poln. neue Pfdbr. | 4 | 94 K do.beillope3.4.8.\5| | do. Part. 500 FIl./4| | 80 do. do. 1. Aul.\4| |\ 914 do. do. 300 FI.|—| 995 | do. Stiegl. 2.4.A./4| 91% | 91 Hamb. Feuer-Cas. |(34| | 895% do. do. 5 A.(4| 90% do. Siaats-Pr. Anl =— 86 do. v. Rtbsob.Lst.| 5 | 110 Moll. 25 % Int. 25 H e ; do.Poln.SchatzO.!| 4 82% | [oy L Kurb.Pr.0. 40 tb. |—| 307 do. do. Cert. L.A.| 5 | 96% 95% Sardin. do. 36 Fe. |— 9% A do.do.L.B.200FI.|—| 155 N. Bad. do. 35 Fl. |—| 20 Pol. a. Pfdbr.a.C.| 4 | 95 Fisenbahn- Actien. Zt. Volleing. |zf. O.Schl. Lt.A (32 1035 E. Amst. Rott. |4 95 B. do. Prior. ans

43 «e O.Schl. L.B. |:

41114 bz. u. G.

Arub. Ute.

Berl. Anhb.A. Pts. Mgdb.

m

Lpz. Dresd. ad % Löb. Zittau. Magd. Halb. Magd. Leipz.

do. Prior.

S E 118 bz, 1185 B. Aach. Mastr. 30 734 =

e Berg. Mrk. |70 76 G.

Berl. Aub. B. |45| 1077 G.

49 B.

Mecklenb. Bexb. Ludw. |70 E

N. Seb]. Mk. 35/855 bz. u G. Brieg-Neiss. |90 -—

do. Prior, 94 bz. Thür. V. 20 “E 73:

do. Prior. 1025 G. Magd. Witt. 60/737 a (35 bz. u. B.

1UT be: u: G. Nrdb. F. W. 75 56% 575 a % a X bz. —_ Starg. Pos. [80/827 B. 82 G.

(Schluss der Börse 3 Uhr.)

do. III. Ser. Nrdb. K. Fd.

4 do. Prior. | 4 do. Pr. B. | 4 924 a X hs, Berl. Mamb. | 4/997 B. do. do. 5 101% B. 5 G do. Prior. /45/ 100 B. Rhein. Stm. 4 | 847 bz. u. G: Berl. Stett. 4 110% a T be, do. Prior. 7 -— Bonn-Cöln. Ï ass 7 Pr. 5 S Bresl. Freib. | do.v.St. gar. ¡95 L Prior. 4 Sächs. Bayr. 4 897 G Chem. Risa. 4 E E Ä Cöln. Mind. |35|/935 a 94 bz. de: Pa E do. Prior. 45 98 B. do. do. 5/97 zu machen. Cötb. Berub. 4 |46 brs u. G. St.-Yohw. 4 61 G. Cr. Ob. Sch. 4/626. do. Prior. | 5 | 99 B. Dresd. Görl. | 4 Thüringer. 4179 bz. u. G Düss. Elberf. | 4 Whb.(C.0.) | 4 do. Prior. 4 do. Prior. | 5 | 102 B Gloggnitz. 4 —— Zarsk Sels. T 67 D 2 Hmb. Bergd. 4 _—— È | M Kiel-Alt. |4|103 R. excl Div. Quit.Bog. | 2 4 4 4 4 4 4 1 35 4 5 5 4

Die Börse war heute gut gestimmt, und die Course sìnd seit gestern meistens etwas gestlegen« Getraide-Bericht. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt:

VVeizen 60—62 Rthlr. Roggen loco neuer 41—42 Rthlr. - pr. April /Mai k. J. 40 Rthlr.

Die „Caledonia‘“, welche am 29, Januar in Liverpool angekommen is, bringt Nachrichten aus New - York vom 14. Januar und aus Veracruz vom 29. Dezember. (Der Postbeutel mit der new =- orker Post vom 14ten ist nicht zu rechter Zeit in Boston eingetroffen, so daß die „Caledonia“ denselben Zu niht hat mitbringen können und der größere Theil der kaufmänni- schen Korrespondenz daher zurückgeblieben is, So meldet der liver- , , Die „Cambria“’ war am 15. Januar in Halifax angekommen, wo auch der „Wäshington“/ mit

Hafer 48/52 pfd. 26—27 Rihlr. - 186d, K Frühjahr 95—2á Rihlr. bez. Gerste 40—41 Kthlr. Rüböl loco 115, Rthlr. - April/Mai 117 Rihlr. bez. - Sept. sOkt. 115 Rihlr. Spiritus loco 19 Rihlr. M L Früh) 202 Rthlr. bez. : E Mit E L anen, s0 WwIE mat Rüböl und Spiritus, leibt es anhaltend flau; besonders drückt sìch der Roggenpreis pro F1 ühjahr, Y

Marktpreise vom Getraide, Berlin, den 3. Februar.

große Gerste 1 Rihlr 20 Sgr. 8 Pf, auch 3 Pf., auch 1 Rthlr, 2 Sgr, 6 Pf.

16 Sgr. 3 Pf. und 2 Rihlr, 12 Sgr. 6

thlr, 5 Sgr., auch 1 Rihlr, 3 Sgr, 9 Pf.z Erbsen 2 Rihlr. (

Zu Lande: Weizen 2 Rihlr. 417 Sgr. 6 Pf., auch 2 Rthlr, 10 Sgr, ; Roggen 4 Rihlr. 27 S Ds Pf., aud 1 Rihlr. 22 Sgr. 6 Pf.; 1 Rthlr, 20 Sgr. z kleine Gerste 1 Rihlr, 20 Sgr., au 1 Rihlr. 17 Sgr. 6 Pfz Hafer 1 Rihlr, 6 Sgr,

asser: Wei i 2 Rihlr. 20 Sgr auch 2 Rthlr,

R auch 1 Rthlr. 25 thlr 12 Sar Ps Rogge 1 T ale: 3 +4 Rthlr. es . 22 Sgr. 6 Pf.z Hafer i T. 3 große Gerste 1 Rthlr g ( lechte

Mittwoch, den 2, Februar, Das Schock Stroh 10 Rthlr., auch 8 Rthlr, 15 Sgr.z der Centuer Het 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Sgr.,, auh 27 Sgr. 6 Pf. Kartoffel=Preise. Der Scheffel 1 Nthlr, auch 25 Sgr., mehenweis à 2 Sgr,, auch 1 Sgr, Branntwein-Preise. Die Preise von Kartoffel-Spiritus waren am 28, Januar 1848 185 Rthlr.\

99, » » 185 » / (frei ins Haus geliefert) 31. » » 48x » pro 200 Quart à 54 % 4. Februar » 485 u. 49 » oder 10,800 % nach 2, » v 48€ 0.48%.» Tralles,

3 » ». Be Us 19k »

Korn-Spiritus{ ohne Geschäft, Berlin, den 3, Februar 1848. : Die Aecltesten der Kaufmannschaft von Berlin,

Königsberg, 1. Febr, Marktbericht, Zufubr gering, Wei- zen 55 73 Sgr. pro Schffl. Roggen 40— 48 Sgr. pro Schffl. ; große Gerste 40 —45 Sgr. pr. Schffl. z kleine Gerste 38— 42 Sgr, pro Schffl. ; Hafer 24 -— 26 Sgr. pr. Schffl.; graue Erbsen 60 75 Sgr. pr. Schfl. ; weiße Erbsen 50 60 Sgr, pr. Schffl,; Heu 13 Sgr, pr. Ctr,; Stroh 90 Sgr. pr. Schock.

Stettin, 3, Febr. Roggen in loco 88pfd. mit 40 Nthlr, bezahlt, pr. Frühjahr 82pfd. 407—40 Rthlr. bezahlt. l Spiritus aus erster Hand zur Stelle 182 —ck, %, aus zweiter Hand 18/7 % bez., pr. Frühjahr 17 % bezahlt. Ee ;

Rüböl in loco auf 11 Nthlr. gehalten, pr, März / April 11% Nthlr. bezahlt.

x Breslau, 3, Febr, zl fleinerer Kauflust zurück, und wurde weißer a 98, a 57, 62 bis 675 Sgr. bezahlt. i x 4 Roggen war nur mäßig angeboten, weshalb sich loco Waare auf 45, 50 bis 544 Sgr. hielt, wogegen pr. Frühjahr wieder billiger und zwar 84pfd, a 43 Rihlr, und 86pfd. a 45 Rthlr. angeboten Pie Gerste gleichfalls etwas billiger wurde a 43, 47 bis 51 Sgr. er- lassen. 2 Hafer 26, 28 bis 305 Sgr. erlassen, F L RNRapvs bis 89 Sgr., jedoch nur ausnahmsweise erlassen. Spiritus war, nachdem sich die Vorräthe etwas aufgeräumt Faun die J ) )»öhere Forder bten, etwas fester. Loco- und die Juhaber dadurch höhere Forderung machten, ; Waare 92 bis 95 Rihlr, bez. Mai 10 Rthlr, zu bedingen, März, April 95; Rthlr. bez, | S E E Zink Tetän a 5 Rihlr, 65 gGr. ab Gleiwiy verkauft, ist heute a 5% Rthlr, zu haben.

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 1, Febr. Niederl. wirkl. Seh. S Antwerpen, 31. Jao. Zins]. —. Neue Aul. 6G. amb bi, 2 Febr. Bank-Actien 1580 Br. Engl. Russ 104%. 1045. Hanb, Bors: Actien 83 Br. Magd, Wittenb. 72 Br. Hamb. Berl. 972. §977, Kiel Alt 1073. 1077 Glückst. Elmsh, 50 G. Reudsb, Neum. 84 Br. Kopeub,

bach. 65 G, Meckl 465 G, i S a Poiputá; 3, Febr. Leipz. Dresdn. Act. 114% G. Süchs, Bayer. 99, 894. Süchs. Schles, 94.93. Chem. Ries. 467. 46. Löb. Zitt. 44 Br. Mg, Leipz. ZUL G. Berl, Anb. Lt. A: 14N, 1147. Lt. B. 107% G. Dess. Bank-Act. 1053 G.

Weizen ging heute abermals, in Folge jen ga “64 bis 68 Sgr., gelber

5% Span 164

Meteorologische Beobachtungen. | Nach einmaliger

Beobachtung.

1448 Nachmittags | Abends 3, Febr. 2Ub LU Uke: i Ä . 341,48'" Par./341,59’’’ Par. 341 75!’ Par. Quellwärme U Be i S. 1,6° R.| +3,2°R.| + 2,2° R. |Flusswärme 0,0° R.

Morgens 6 Ubr.

Luftwärme - « « *| | N | F | P Thaupunkt ....| An —- 0,6" R. | + 0,8 ° R. [Bodenwärme Dunstsättigung- 95 pCt. 0 pCt. | 88 pCt. Ausdünstung x Water eute üb, | H |Niederscblag0,061''Rb. Wind -- W. | W. | W. |Wärmeweehzel 1 3,4° p ddes L A Wolkenzug «“ «« E | W. | _—— 2,0 q 9 S : F Tagesmittel: 341,61’ Par... —+ 1,39 R.., —0,3° R... 87 pCt. We

Königliche Schauspiele. Sonnabend, 5. Febr. Jm Schauspielhause. 22e Abonnements- Vorstellung: Ein Sommernachtstraum , nach Shakespeare ,_ von Schlegel, in 3 Abth., Musik von F. Mendels\ohn-Bartholdy. Tänze v n Hoguet, : Sonntag, 6. Febr. Jm Opernhause. 18te Abonnements-Vor= stellung: Die Willys, phantastishes Ballet in 2 Abth., von St. Georges und Coralli, eingerihtet von Hoguet. Vorher: Annette, fomishes Singspiel in 4 Akt, Musik von Otto Tiehsen. Anfang halb 7 Uhr. L Zu bipser Vorstellung werden Villets zu folgenden Preisen M . O Billet in den Logen des Prosceniums, des ersten Ranges und ersten Balkons 1 Rthlr. 10 Sgr., ein Billet zum Parquet, zur Tribüne und in den Logen des zweiten Ranges 1 Rthlr., ein Blllet zu den Logen des dritten Ranges, un Balkon daselbst und M Par- terre, 20 Sgr., ein u im Amphitheater 10 Sgr., ein Billet in & ¿n-Loge 2 Rthlr. S E M E 23ste Abonnements-Vorstellung : A von Oesterrei, Jutriguenstück in 5 Abtheilungen und_ einem ach= spiele, frei nah A. Dumas, von_ Charlotte Birch-Pfeisser. A Montag, /+ Febr, D Opernhause, N E E Abonnements-Vorstellung : u Wilhelm Tell, Schauspiel in 5 Abtheil, Schiller. Anfang 6 Uhr. 2 : E ae Avbnuita werben Villets zu folgenden c vers Ph bei Darstellungen von Schauspielen îm Opernhause statthaben, A Billet in den Logen des Prosceniums 1 m fv a cin Billet in den Logen des ersten Ranges und im E E N od 1 Rthlr.z ein Billet im Parquet, zur Tribüne und in den Loge! zweiten Ranges 20 Sgr. z ein Billet in den Logen des drt Ran= ges im Balkon daselbs und im Parterre 15 Sgr.z ein Billet im

Amphitheater 74 Sgr. z ein Billet in der Fremdenloge Rthlr

Königsstädtisches Theater. O Sonnabend, 5, Se Einmal Hunderttausend Thaler. Posse mit Gesang in 3 Abth., von D. Kalisch, Musik vom Königl. Musik Direktor Gährich. B : (Wegen Unpäßlichkeit der Sgra, Fodor und des Sgr. Labocetta fann die Oper „I Puritani““ heute nicht gegeben werden. Die dazu bereits gekauften Billets können zur heutigen Verstellunc umge= tauscht oder der Betrag dafür bis Abends halb 7 Uhr in Empfang den. L : L Solin, 6 mdr, Zum erstenmale wiederholt : Königin Mar= ot und die Hugenotten, dramatisches Gemälde in 2 Abtheilungen und 3 Akten (die Handlung der: „Reine Margot” “des A, Dumas frei

, . Adami. nad tig T Bir, Einmal Hunderttausend Thaler.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. MW. Zinkeisen.

Jm Selbstverlage der Expedition.

Sorte.)

| Gedruckt in der Dekershen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei. Dritte Beilage

285

Ftalien. Neapel. Die neuen Dekrete,

Der Pianist Arnold,

Neichs - Kredit - Anstalten in Rußland,

Wisseuschaftliche und Kunst- Nachrichten. Königliches Opern- haus. („Die Familien Capuleti und Montecchi‘‘.) Vierte Trio-Soiree im Saale des Hotel de Russie, Musikalisches. e

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt. Görliy. Einstellung der Fahrten auf der Sächsish-Schlesishen Bahn. Wien, General-Ver- fammlung der Wien-Gloggnißzer Eisenbahn-Gesellschaft.

Handels- und Börsen-Nachrichten.

J Al

Neapel. Die (bereits kurz erwähnten) sechs Königlichen De= frete lauten folgendermaßen :

„L. Dekret, Wir Ferdinand 11., von Gottes Gnaden König beider Sicilien. Nachdem Wir durch Unser Königliches Dekret vom 13, August 1847 für das Wohl Unserer vielgeliebten Völker durch die Abschaffung der Mahlsteuer, durch die Verminderung der Salzsteuer in Unseren Königlichen Gebieten diesseits der Meerenge und dur andere Steuer-Erleichterungen in Sicilien Fürsorge getroffen, hatten Wir Uns vorgenommen, nügliche Ver- besserungen in ber großen Staats - Verwaltung einzuführen. Wir sind der Ansicht gewesen, daß Unsere Gesche, die von Unseren erlauchten Vorfahren gewährten bürgerlichen Jnstitutionen und Garantieen alle Keime der öffent- lichen Wohlfahrt in sih schließen, Allerdings sind diese bürgerlihen Jnsti- tutionen der Verbesserung fähig, denn dieses ist das Loos der menschlichen Linge, „Fn dieser Erwägung verordnen Wir aus vollem und freiwilligem Entschlusse was folgt: Art, 1, Den Befugnissen, welche dur das orga- nische Gesey vom 14, Juni 1824 den Confulten von Neapel und Sicilien verlichen sind, fügen Wir nachstehende hinzu: 1) ein nothwendiges Gutach- ten abzugeben über alle Geseze und allgemeinen Verordnungen z 2) zu prü- fen und ein Gutachten abzugeben über die General - Etats der Königlichen einanz-Kammern der Königreiche dies- und jenseits der Meerenge, über die Provinzial- und diejenigen Gemeinde-Etats, deren Genehmigung Uns durch Geseß vorbehalten is, über die Gemeinde - Abgaben und deren Tarife: 3) über die Verwaltung und Amortisation der Staatsschuld; 4) über die Deo Due und die Zoll -Tarife; 5) über die von den Provinzial- Räthen nah Juhalt des Art, 30 des Gesehes vom 12, Dezember 1816 ausgesprochenen Wünsche; 6) über die eben genannten Gegenstände können die Minister mit Portefeuille Uns keine Anträge inr Minister-Rath vorlegen, ohne vorher das Gutachten der Consulta vernommen zu haben, Art, 2, Die Provinzial-Näthe von Neapel und Sicilien, von welchen die Provin- zen nach dem Gesetz vom 12, Dezember 1816 vertreten werden, genießen bei Uns schon seit langer Zeit werthvolle Vorrehte. Wir geruhen, densel- ben noch folgende beizufügen: 1) Die Verwaltung der Provinzial - Fonds wird einer Deputation anvertraut, welche die Provinzial - Räthe bei ihrer jährlichen Zusammenkunft zu ernennen haben, und welcher die erwähnte Verwaltung unter dem Vorsiß des Jutendanten anvertraut wird, 2) Die im Art, 30 des Geseßes vom 12. Dezember 1816 vorgesehenen Verhand- lungen der Provinzial-Räthe und ihre Etats, nach der Allerhöchsten Geneh- migung, werden durch den Druck veröffentlicht. Art. 3, Da Wir den Ge- meinden von Neapel und Sicilien selbst die Verwaltung ihres Vermögens, so weit dies mit der der Negierung zum Behuf der Erhaltung des Ge- meinde-Vermögens stets vorbehaltenen Gewalt vereinbarlich is, anvertrauen wollen, so verfügen Wir, daß die General-Consulta Uns einen Geseß-Ent- wurf vorlege, welcher zur Grundlage haben muß: 1) die freie Wahl der Gemeinde-Magistrate durh die Wähler; 2) die Uebertragung jeglicher be- rathenden Befugniß an die Gemeinde-Räthez; 3) die Ueberlassung jeglicher Vollzugsgewalt an die Bürgermeister; 4) die Ständigkeit des Amtes der Gemeindefanzler. Art, 4. Unser Staats-Minister, Präsident des Minister- Raths , Unsere sämmtlichen Minister und der General-Statthalter in Unse- ren Besißungen jenseits der Meerenge sind mit dem Vollzuge vorstehender Unserer Allerhöchsten Verfügungen beauftragt. Neapel, 18, Januar 1848,

11, Dekret. Wir Ferdinand 11, von Gottes Gnaden 2c. 2c. Jn Gemäßheit des Geseyes vom 8, Dezember 1816, welches, nachdem auf dem wiener Kongreß die Vereinigung beider Sicilien zu Einem König- rei vou sämmtlichen Mächten bestätigt und anerkannt war, Fundamental- Normen für die Verwaltung Unserer Staaten feststellte; in Gemäßheit des Gesezes vom 11. Dezember 1816, durch welches die den Sicilianern von Alters her verliehenen Privilegien mit der Einheit der politischen Ju- stitutionen , welche kraft der wiener Verträge das Staatsrecht des König- reis beider Sicilien bilden sollten, in. Einklang gebracht wurden; in Gemäßheit des Allerhöchsten Akts vom heutigen Tage, durch welchen Wir aus freiem Entschlusse wohlthätige Verfügungen für Unsere Völker von Neavel und Sicilien getroffen haben; und nachdem Wir ferner wollen, daß Sicilien fortfahre, alle Vortheile einer besonderen und von der neapo- litanishen getrennten Verwaltung zu genießen: haben Wir verordnet und verordnen, was folgt: Art, 1. Die Geseyze_ vom 8, und 11, Dezem- ber 1816 werden wieder vollständig in Kraft geseßt, Art, 2, Das Dekret vom 3/7 Oktober 1837 über die Vermischung der Aemter und Stellen i aufgehoben. Art, 3, Wir bestätigen für immer die gegenseitige ge- rihtlihe Selbstständigkeit Unserer Besißungen diesseits und jenseits der Meerenge, und demgemäß sollen die ordentlichen Prozesse der Sicilianer fortfahren , bis zur leßten Berufung von den sicilianischen Gerichten abge- urtheilt zu werden, JIngleichen sollen in Sicilien der oberste Justizhof und der große Rechnungshof fortbestehen, gleich denen ín Neapel, Art, 4, Die Verwaltung von Sicilien soll auch hinfüro, wie bis jeyt, von jener Unse- rer Königlichen Besißungen diesseits der Meerenge getrennt bleiben. Art, 5, Alle Aemter und Stellen in Sicilien sollen von heute an ausschließlich mit Sicilianern, wie in dem festländischen Theile des Reichs ausschließlich mit Neavolitanern, besezt werden, Um feine Störung in die verschiedenen Zweige der Verwaltung zu bringen, soll die gegenwärtige Promiskuität der Aemter und Stellen in der kürzestmöglichen Frist, welche vier Monate nicht überschreiten darf, aufhören; und rüfsichtlih der geistlihen Aemter, sobald als die derzeitigen Titulare aufhören , sie inne zu häben, Art, 6, (Voll- 2ugsdisposition.) Neapel, 18. Januar, - 111, Dekret, Jn Gemäßheit des organischen Geseßes über die Ge- neral-Consulta (Staatsrath) des Königreichs vom 14. Juni 1824, und da Wir wünschen, daß die Verhandlung der ihr zur Begutachtung übertrage- nen Angelegenheiten mit größerer Schnelligkeit und Reife vor sich gehe: verordnen Wir, was folgt: Art. 4, Es werden Konsultoren (Staatsräthe) im außerordentlichen Dienste eingeseßt. Art. 2, Wann Unsere Residenz in den Königlichen Besißungen diesseits der Meerenge ist, sind von Rechts we- gen außerordentliche Konsultoren: der Präsident des obersten Justizhofs, der Präsident des großen Rechnungshofs, der Präsident des großen Civilho}s, die General-Dircktoren, der Präsident des öffentlichen Unterrichts, der Su- perintendent der öffentlichen Gesundheit und Andere, welche Wir unter den Unterthanen in Unseren Königlichen Besizungen diesseits und jenseits der Meerenge für geeignet erachten. Jn dem Falle sodann, wo Unsere Residenz in Unseren Königlichen Besißungen jenseits der Meerenge stattfindet, werden gleichermaßen von Rechts wegen außerordentliche Konsultoren sein: E sident des obersteu Justizhofes in Palermo, der Präsident des großen Rech- nungshofes, der Präsident des großen Cixilhofes, der Richter der Monarchie, der Präsident des öffentlichen Unterrichts, die General - Direktoren, der Super- intendent der öffentlichen Gesundheit und Andere, die Wir unter den Unter- thanen in Unseren Besißungen diesseits und jenseits der Meerenge für geeig- net erachten. Art, 3, Unser Staats-Minister-Präsident der General-Con- sulta (des Staatsraths) des Königreichs is ermächtigt , zu den Sißungen der Ausschüsse der Consulten und der General-Consulta die erwähnten au- ßerordentlichen Konsultoren zu berufen, welche in denselben gleih den or- dentlichen Konsultoren Stimme haben sollen, Art, 4, Jedes Provinzial- Conseil des Königreichs hat Uns am Schlusse seiner Sipungen drei von

den bedeutendsten Grundeigenthümern, welche Provinzial-Räthe sind, vorzu- shlagen. Wir behalten Uns vor, für jede Provinz einen Provinzial-Rath auszuwählen, welcher in der Consulta an allen Berathungen über die Ver- waltung der betreffenden Provinz Theil zu nehmen hat. Art. 5. Die Mi- nister Staats - Secretaire mit Portefeuille können, wenn sie es für nöthig erahten, den Sihungen der Consulta beiwohnen; sie haben ihren Play un- mittelbar nah dem General-Präsidenten der Consulta einzunehmen, Art, 6. (Vollzugs-Disposition, gleichlautend mit Art, 4 des 1, Dekrets.)

__WV, Defret, Wir Ferdinand 2c. Art, 1. Wir ernennen den Kö- niglihen Prinzen, Grafen von Aquila, Unseren vielgeliebten Bruder, zu Un- serem General-Statthalter in Sicilien. Art. 2. Wir bestimmen zu ibi Zmmediat - Minister den Staats - Minister D. Antonio Lucchesi Palli, Für- sten von Campofranco. Art. 3. Zum Direktor des Jnnern, der auswär- tigen Angelegenheiten, des Ackerbaues, Handels und der Staatsbauten er- nennen Wir den Herzog von Montalbo, welchem Wir den Nang und die Würde eines Ministers verleihen. Art. 4, Zum Direktor der Finanzen und geistlichen Angelegenheiten ernennen Wir den General-Anwalt des gro- ßen Rechnungshofes, D. Giuseppe Buongiardino. Art, 5, Zum Direktor der Gnaden, Justiz und Polizei ernennen. Wir den Staatsrath D. Gio- vanni Cassisi. Art, 6. Die hier genannten Direktoren behalten die bis jeßt genossenen Besoldungen und Bezüge. Art. 7, (Vollzugs-Bestimmung.) Neapel, 18, Januar 1848,

___ V. Defret, Se. Majestät, stets den großmüthigen Trieben Seines Königlichen Herzens folgend, hat zu verordnen geruht, daß die Minister der Gnaden und Justiz und der General-Polizei ihm s{leunig die Namen der aus politischen Gründen Verurtheilten und in Hast Befindlichen mittheilen, um Gnade zu üben, wobei sie zugleich jene Vorkehrungen zu treffen haben, welche für die öffentliche Ruhe am geeignetsten sind.

VI, Dekret, Ferdinand 11. von Gottes Gnaden 2c, . Da wir im ganzen Königreich ein vollständiges und gleichförmiges Censur- System für Druckschriften, sowohl im Königreich erscheinende, als solche, die von außen kommen, ingleichen für Bildwerke und andere ähnliche Arbeiten und für die theatralischen Productionen jeder Art einführen und alle Willkür, welche im Laufe der Zeit in die bisherige Uebung etwa sich eingeschlichen hat, auf- heben und deshalb das neue Censur - Geseß geeigneten Kommissionen von berühmten und ausgezeichneten Gelehrten anvertrauen und auf diese Weise die Vermehrung der nützlichen und geistreichen Werke erleichtern wollen; nach Durchlesung sämmtlicher zu verschiedenen Zeiten über diesen Gegen- stand erlassenen Dekrete und Verordnungen; nah Ansicht der bezüglichen Arbeit und des Gutachtens der General-Consulta des Neichs; und nah Vernehmung Unseres ordentlichen Staatsraths, haben Wir beschlossen, zu sanctioniren und sanctioniren.Wir das nachstehende Geses. Folgen nun 28 Artikel solgenden wesentlichen Jnhalts:; Es wird eine Ober - Censur- Kommission in Neapel unter der unmittelbaren Leitung des (Aerbau-, Handels - und) Unterrichts-Ministers zur vorläufigen Prüfung aller im Kö- nigreich erscheinenden oder von außen eingeführt werdenden Druckschristen, Kupferstiche, Lithographieen und Theaterstücke errichtet. Diese Kommission besteht aus 20 theils weltlichen, theils geistlichen Censoren unter dem Vorsiß des Präsidenten des öffentlichen Unterrichts, Desgleichen wird in Palermo eine ähnliche Ober - Censur - Kommission von 12 Mitgliedern und für jede Provinz diés- und jenseits der Meerenge am Hauptorte eine Kommission errichtet, welche zur Ober - Kommission ressörtirt und aus 5 Mitgliedern mit dem Intendanten als Präsidenten und einem ausgezeichneten Geistlichen als Vice-Präsidenten zu bestehen hat. Von der Censur dieser Kommissionen sind ausgenommen die sogenannten Denkschriften über Angelegenheiten, welche bei der General - Consulta und den Justiz - Kollegien anhängig sind, dann über Administrativ-Gegenstände, und es wird in Bezug auf dicse das bisherige Verfahren beibehalten, Für die periodische Censur der Journale, dann der Anschläge, Anzeigen und anderer Flugblätter werden den beiden Ober - Kommissionen noch zwei oder mehrere Individuen beigegeben. Die Censoren werden vom König ernannt; für die Theater - Censur soll eine Spezial - Delegation stattfinden, und diese Censoren müssen der ersten Auf-

führung jedes Stückes beiwohnen, Jn den Provinzen dürfen keine Schau- spiele gegeben werden, die niht in der Hauptstadt erlaubt sind, neue Stücke müssen in der Hauptstadt censirt werden. allen Schriften, auch solchen, die sih auf die Staats -Verwaltung beziehen, ertheilt werden, „welche nicht die Religion und ihre Diener, die öffentliche Moral, die Rechte und Prärogativen der Krone, die Regierung, die Regierungsform und die Beamten, die Würde und Person der Regenten, auch der auswärtigen, ihre Familien und Repräsentanten und die Privat-Ehre der Bürger ver- leßen, und welche niht etwa den regelmäßigen Gang der Negierung in ihren inneren wie äußeren Beziehungen benachtheiligen können.“ Regie- rungs - Handlungen dürfen nicht eher berichtet werden, als bis sie offiziell bekannt gemacht sind, Zur Gründung von Journalen und anderen perio- dischen Schriften jeglicher Art ist die Genehmigung des Unterrichts-Ministers erforderlich, Dem Gesuch um diese Genehmigung muß ein Programm bei- gegeben sein, worin der zu behandelnde Stoff, der Direktor ( Redacteur ), die Haupt -Mitarbeiter 2c. genannt werden. Der Direktor is ausschließlich verantwortlih und hat eine in der Konzession zu bestimmende Cautions- Summe, welche nicht unter 400 und nicht über 800 Duecati ca. 2 Fl.) betragen darf, zu entrichten, Rein wissenschaftliche oder literarische Jour- nale sind frei von der Caution. Die Censur jedes Manuskripts wird von einem einzigen Censor vorgenommen, der, wenn er die Druck-Genehmigung nicht ertheilen zu können glaubt, an die ganze Kommission zu berichten hat, die dann nah Stimmen-Mehrheit entscheidet, Für politische Artikel is im- mer die Genehmigung der Kommission erforderlich, Der Jnhaber einer Drudckerei, aus welcher eine nicht censirte Schrift hervorgeht, unterliegt den geseßlihen Strafen. Der Redacteur eines Journals, welches einen nicht- censirten Artikel, dessen Druck jedoch erlaubt wäre, veröffentlicht, wird im ersten Falle mit einer Geldbuße von 50 bis 200 Ducati, im zweiten Falle über- dies mit Gefängniß von 14Tagen bis 2 Monaten und mitSuspendirung des Blat- tes während 6 Monate bis 1 Jahr, im dritten Falle außerdem mit Unterdrückung des Blattes und Unfähigkeit, andere zu redigiren, bestraft. War der Artikel censurwidrig, so wird die Caution eingezogen, das Blatt unterdrückt und der Redacteur für unfähig erklärt, ein anderes zu redigiren, Druck mittelst heimlicher Pressen wird nah den geseßlichen Bestimmungen mit Konfiszi- rung der Presse 2c. geahndet. Die Cognition über all’ diese Preßvergehen steht den ordentlichen Gerichten zu, Der Unterrichts - Minister hat unver- züglih eine Vollzugs-Jnstruction zu diesem Geseße zur allerhöchsten Sanc- tionirung vorzulegen. Alle früheren Dekrete und Verordnungen über die Presse sind abgeschafft, Der Schluß - Artikel lautet: „Wir befehlen, daß dieses Unser Geseh, von Uns unterzeichnet und von Unserem Minister- Staats - Secretair der Gnaden und Justiz anerkannt, mit Unserem großen Siegel verschen und von Unserem Minister - Staats - Secretair, Präsidenten des Minister - Conseils, kontrasignirt, im Ministerium und im Königlichen Staats - Sekretariat der Präsidentschaft des Minister - Conseils einrezistrirt und niedergelegt, mit den üblichen Feierlichkeiten in Unseren gesammten Staaten durch die kompetenten Behörden publizirt werde, welche dasselbe be- sonders einzuregistrixen und für dessen Vollzug zu sorgen haben.“ Neapel, 19, Januar 1848,

Bekanntma ung,

An milden Gaben für die Nothleidenden in Ober -Shlesien sind ferner bei uns eingegangen und an die Haupt - Seehandlungs- Kasse eingezahlt :

185) Herr Hof-Juwelier Ferdinand Dann 25 Rthlr, 186) M. G. 52, 1 Rthlr. 4187) Herr Geh. Justizrath Witt 10 Rthlr. 188) Frau Wittwe Erck 1 Rthlr., 189) Frau Wittwe Erck 1 Rthlr. 190) Herr Holzhändler Schmidt 4 Rthlr. 191) Frau Geh. Secre- tair Shuly 4 Rthlr. 492) T. 15 Sgr. 493) C. K. 1 Rthblr. 194) F. u. K. 3 Rthlr. 495) Herr Mendelssohn u. Comp. 50 Rthlr. 196) Frau Wittwe Autem 1 Rthlr. 197) Frau Rechnungs - Räthin Schmidt 2 Rthlr. 498) L. C. und Kinder 3 Rthlr. 499) G. 165 Sgr. 200) N. S. 1 Rthlr. 201) H. 2 Rthlr. 202) Herr A.

Reichenheim u. Söhne 25 Rthlr, 203) Frau v, St, 2 Rthlr.

Die Genehmigung zum Druck soll -

¡ 204) Herr Kastellan Haube 1 Rthlc, 205) L. W. 15 Rthlr. 206) Herr Geh. Kabinets-Rath Müller 10 Nthlr. 207) Herr Kraune 1 Rthlr. 208). H. S. 1 Rthlr. 209) T. H. B, 5 Rthlr. 210) A. H. 5 Rthlr. 214) M. K. 1 Rthlr. 212) M. M. in 2 Frd’or. 11 Rthlr. 10 Sgr. 213) W. 25 Rthlr. 214) Herr Professor Schlemm 5 Rthlr. 215) G. R. R. S, in 1 Frd’or 5 Rthlr. 20 Sgr. 216) Hg. 3 Rthlr. 217) F. M. 3 Rthlr. 218) Herr Agent Anker 10 Rthlr. 219) Von den Beamten der Haupt - Verwaltung der Staats-Schulden 60 Rthlr. 20 Sgr. 220) Von den Beamten der Sechandlung 30 Rthlr. 25 Sgr. 221) Von den Beamten der Ma= shinen-Bau-Anstalt und Eisengießerei der Seehandlung in Moabit 17 Rthlr, 15 Sgr. 222) Von den Mitgliedern des Central-Aus= \chusses und von den Beamten der preußishen Bank 148 Rthlr. 25 Sgr. 223) Von einem Ungenaunten durch den Bankf -Diätarius Herrn Lehmann eingezahlt 10 Rthlr. 224) Herr Schrötter, Kerckow u, Comp. 10 Rthlr, 225) G. S. 5 Sgr. Zusammen 514 Rthlr. (Fortseßung wird erfolgen.) Berlin, den 4. Februar 1848.

(gez.) Carl, Zwirngraben 1 und 2. Hollmann, Husaren- straße 16. von Natßmer, Wilhelmsstraße 78. Graf von Nostiß, Pariser Plaß 3. von Rother, Jäger= straße 21. Graf von Sedluibki, Behrenstraße 63. Graf zu Stolberg, Wilhelmsstraße 79. von Uechtriß, Mohrenstraße 31.

Der Pianist Arnold.

Stockholm, 24. Jan, Seit einigen Tagen bildet der Klavierspieler Arnold aus Berlin, welcher mit seinem Sohne seit einigen Monaten Schwe- den bereist hat, den Gegenstand des Stadtgesprächs in Folge einer Hand- lung, über die sih seine Landsleute nur freuen können. Jn einem Wirths- hause an den Ufern des Málarsees wohnend, hörte Arnold gegen Mitter- nacht den Klageruf eines Unglücklichen, welcher, im Eise eingebrochen, dem Ertrinken nahe war, Halb angekleidet eilt er hinaus, wagt sich ganz allein und blos mit einer Stange versehen, auf das morsche Eis, über hundert Schritt auf den See hinaus. Es gelingt ihm, den Unglücklichen, der schon halb erstarrt war, mit unsäglicher Mühe auf das Eis hinauf zu heben, indem er ihn auffordert, am anderen Ende der Stange zu bleiben, damit nicht das verei- nigte Gewicht Beider das Eis von neuem breche. Die Angst treibt aber den Un- glülichen, sich seinem Retter zu nähern: Beide brechen dreimal von neuem ein, und eben \o oft rettet der wacere Arnold seinen Gefährten, bis endlich Leßterer gänzlich erstarrt in die Tiefe sinft und seinen Retter mit hinabzieht. Nun blieb diesem nichts übrig, als an seine eigene Rettung zu denken. Er taucht wieder auf, und s{hwimmend und das Eis mit seinen Armen zer- brechend , gelangt er, Schritt für Schritt, nach zweistündiger Arbeit an das Land, wo ihn die unterdessen herbeigekommenen Zeugen seiner edlen Handlung erwarteten, ohne es zu wagen, ihm zu Hülfe zu kommen, da bei jedem Schritte das Eis unter ihren Füßen zerbrach. Arnold is über 60 Jahre alt, Diese That hat hier um so mehr Beifall gefunden , als man in Erfahrung gebracht, daß vor kurzem in Falun bei einer Feuers- brunst derselbe Arnold durch seine Geistesgegenwart und srine energische Thätigkeit die halbe Stadt gerettet hat. Schon früher rettete Arnold in Krakau einen Menschen, welcher in der Weichsel dem Ertrinken nahe war, und ward dafür zum Ehrenbürger der Stadt ernannt. Wie verlautet, will Se. Majestät der König ihm die goldene Medaille verleihen, eine für Fremde seltene Auszeihnung. Das Konzert, welches dieser übrigens sehr bekannte Klavierspieler und ausgezeichnete Musiker hiec gegeben, war drückend voll. Es muß dankbar erwähnt werden, daß Jenny Lind, von allen Seiten so in Anspruch genommen, daß sie in der That nicht dem vierten Theile der An- forderungen zu genügen im Stande is, aus freien Stücken sich erbot, ín dem Konzert des preußischen Virtuosen aufzutreten, und ihm dadurch allein schon ein glänzendes Nesultat sicherte, Die gefeierte Sängerin weiß auf solche edle Weise die freundlihe Aufnahme zu vergelten, welche sie zu allen Zeiten in Deutschland gefunden,

Neichs- Kredit- Anstalten in KNußland.

Nach dem so eben vom Finanz - Minister Wrontschenko für das Zahr 1846 veröffentlichten Rechenschasts - Bericht ergiebt ih als Bestand der Kredit-Anstalten des russischen Reiches Folgendes:

1. Reichs-Schulden-Tilgungs-Kommission.

Terminschulden, auswärtige, in holländischen Gulden 66,836,000 N MONOIOE M Der 52,497,760 Ait Cergun habende Sn N 224,489,900 : Zusammen in Silber... 315,084,200

11, Reich8-Assignations-Bank, Di N Sre E 117,121,220

111. Reichs-Leih «Bank,

apital der Ball i e 13,973,500 Einlagen im Umsay zum Jahre 41847... . 222,812,400

Ait Darloben allo mb. C L, 230,077‘ Als Hypothek a Ae Landgüter mit... 623,213 Seelen. V a id 1,008 » Fabriken u"Manufakturen 83 »

IV. Reichs-Kommerz-Bank, Sigents Ka E a 8,571,428 I O E A 131,616,849 Ausgegeben gegen Unterpfand von Waaren, Obligationen u. st, w., so wie auf Quittungen der altaischen Berg-

L S 31,052,209 V, Expedition der Reihs-Kredit-Billette. Zum Jahre 1847 befanden sich im Umlauf für... 226,167,589 Der Einwechselungs-Fonds beträgt in klingender Münze und af E 101,287,478 V1l. Die Verwahrungs-Kassen, Eigenes Kapital der Erziechungshäusexr .…........---+--..-- 48,425,567 U ae, ae t94 a D NEdE) chrag 0A ie pie2 409 373,388,488 Darlehen an verschiedene Behörden und Benoit... 370,380,566 Als »othek haften: iu Saite: mit... 3,243,589 Seelen. Häuser und Buden .….. 478 » : Jn deu Sparkassen befinden sih im say 2. ems + «bm diee 666,012 V1I, Die Kollegien der allgemeinen Fürsorge, Eigenes Kapital dieser Kolleglén.... 00a I Le Lene 13,456,013 Im Umisäh 2... eee orer eeoratorena edes eas ries 49,662,198 Darlehen... «neo eite ode ada A EMS an A 9,705,222

Das eigene Kapital sämmtlicher im Vorstehenden genannten russischen Reichs-Kredit-Anstalten beläuft sich demnach auf 83,948,096; die Einlagen auf 607,923,874 und die Darlehen (mit Einshluß der Wechsel- und Waaren-Diskonto) auf 693,768,822 Silber-Rubel,

Dr, I, A,