1848 / 39 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Rg. 6 Muti 1A E d I T ait pg aid E E L R T T I G C i C OUSES

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n ras R Gehe ditt

Aus der Sammlung des Geh. Staats-Ministers Grafen zu Stalher. L N 939) Herren Fürsten Wilhelm und Boguslaw Radziwill Durch=

laucht 100 Riblr. 240) P. S, 2 Rihlr, 241) Herr Rechnungsrath Böhmer 15 Sgr. 242) Kanzleirath Naebe 1 Rthlr. 243) Geh. Secretair Bornemann 1 Rthlr. 244) P. Hecht

20 Sar. 245) Pastor Schrader in Schönhausen 2 Rthlr. 246) Geh. Finanzrath v. Obstfelder in 1 Frd?or. 5 Rthlr. 20 Sgr. 247) Landrath a. D. Graf v. Zieten auf Wustram 25 Rthlr. 248) F. v. M. 3 Rthlr. 249) Jn einem Couvert mit dem Poststempel Stolp 5 Rthlr. 250) v. C. 6 Rthlr. 251) Assessor A. 1 Rthlr. 252) Herr und

Trau 9, B. 20 Mhlr. 259) 9, Z,. F Ht, 204) 9; D. 3 Rthlr. 255) Frau Gräfin von Perponcher 10 Rthlr. 256) A. R. 1 Rthlr. 257) Herr Gesandte von Röder 15 Rthlr.

258) Herr Geh. Ober=-Finanzrath Freiherr v. Reißenstein 6 Rthlr. 259) Herr W. A. Wusterhäusen 1 Rthlr. 260) Frau G. L. 1 Rthlr. 261) Herr Professor Nißsch 4 Rthlr. 262) Herr Rentier G. Richter 5 Rthlr. 263) Jn der Drg.schen Schule gesammelt, für arme ver= waiste Kinder 3 Rthlr. 25 Sgr. 10 Pf. 264) Herr Kanzleirath Haase 1 Rthlr. 265) C. H. S. 10 Rthlr. 266) Herr A. Stamm- wiß 1 Rthlr. 267) B. A. C. F. 5 Rthlr. 268) v. M. 2 Rthlr. 269) Herr Geh. Ober =- Finanzrath Freiherr Senfft v. Pilsach 20

Rthlr. 270) Ungenannt 10 Rthlr. 271) Herr Ober Konsistorial rath Snethlage 10 Rthlr. 272) Herr H. Goldschmidt 2 Rihlr. n t 4 Riblr, 2/4) T. L, P. 1 Nihlr,

275) X. Ÿ. Z. 5 Rthlr. 276) A. 10 Rthlr. Aus der Sammlung des Generals der Jnfauterie von Naßmer.

277) Frau Oberst v. Lebbin 5 Rthlr. 278) Frau Geh. Räthin v. Könen, geb. v. Zaleska, 3 Rthlr. 279) Herr Geh. Ober-Baurath Busse 1 Rthlr. 280) Herr General-Konful Major v. Wildenbruch 5 Rthlr. 281) Frau Generalin v. Minutoli 3 Rthlr. 282) G, V. v. R. 12 Rthlr. 283) Portier Struve 10 Sgr. 284) „Die Lebe giebt, was sie hat u. st. w.‘“ 10 Rthlr. i Aus der Sammlung des Geh. Kommerzienraths Carl.

285) Herr Banquier Ludwig Albrecht 1 Rthlr. 286) Kaufm. J. König und Comp. 10 Rthlr. 287) Kaufm. A. Sußmann 10 Nthlr. 288) Kaufm. H. Henoch 5 Rthlr. 289) Banquier Gebr. Veit und Comp. 25Rthlr. 290) Herren Kaufl. Liebermann und Comp. 15 Rthlr. 291) Herr Banquier S. Bleichröder 15 Rthlr. 292) Herr Kaufmann Asche 2 Rthlr. 293) Herren Kaufleute Mühlberg und Schemionek 10 Rthlr. 294) Herr Kaufmann Louis Le Comte 3 Rthlr. 295) Herr Kauf- mann M-: L. Moses 1 Rthlr. 296) M. G. 1 Rthlr. 297) Herr Kaufmann M. Neumann 1 Rthlr. 298) Herr Kausmann Siegfried Normann in 2 Frd?or. 11 Rthlr. 10 Sgr. 299) Herr Kaufmann S. Friedeberg Söhne 5 Rthlr. 300) Herr Kaufmann L. Joachims= thal 5 Rthlr. 301) Herr Kaufmann August Heinße 2 Rthlr. 302) Herr C. Philippi 5 Rthlr. 303) Herr Banquier Lud. Lessing 10 Rthlr, 304) Herr Kaufmaun Moriß Marasse5 Rthlr, 305) Herren Kausfl. A. Busse u, Comp. 15 Rthlr. 306) Herr Kaufm, Louis Liepmann 5 Rthlr. 307) Herren Kl. Gebr, Ebart 10 Rthlr. 308) Herren Ksl. Poppe u. Co, 10 Rthlr. 309) F. 15 Sgr. 310) R. G. v. S. 10 Rthlr. 311) Herr W. Wolffenstein 10 Rthlr. 312) Herr M. Bielfeld 15 Rthlr. 313) Wwe. P. 15 Sgr. 314) Herr Th. Kolbe 10 Rthlr. 315) Herr H. F. Fetshow u. Sohn 20 Rthlr, 316) Herr M. J. Hanf 5 Riblr, 317) G. GO..2 Rihlr, 348) M. M. B. 2. Riblr. 3419) Herr J. H. Caspary 5 Rthlr. 320) G. S. 2 Rthlr. 321) Herr W. Brunzlow u. Sohn 50 Rthlr. 322) v. D, 20 Rthlr. 323) Fr. B. 5Rthlr. 324) Herr Buchhalter G. R. 1 Rthlr. 325) Herr Anhalt und Wage= ner 50 Rthlr. 326) G. S. 1 Rthlr. 327) E. A. 1 Kthlr. 328) J, u. F. L. 2 Rthlr, 329) Herr Hofrath Benda in 1 Dukaten 3 Rthlr. 5 Sgr, 330) Herr Breslauer und Meyer 5 Rthlr.

Aus der Sammlung des Grafen Sedlnihky9.

331) Herr W. von S. 1 Rthlr. 332) Herr Graf Bismark= Bohlen 30 Rthlr. 333) Herr M. von S. 1 Rthlr. 5 Sgr. 334) Herr Schmidt 1 Rthlr., 335) E. K. 81. 3 Rthlr. 336) Herr Ge= neral-Lieutenant von Frölich 10 Rthlr. 337) H. T. von B. F. von Tümpling 4 Rthlr. 338) Herr Gesandter Hänlein in 1 Doppel-Georgd'or

Bekanntmachungen.

Subhastations-Patent, Moi wenviger Bertgus Das dem Tischlermeister Heinrich Eduard Adolph Graßmann gehörige, in der Frauengasse unter der Ser- vis-Nummer 834 und Nr. 26 des Hypothekenbuchs ge- legene Grundstück, abgeschäßt auf 5302 Thlr. zufolge der nebst Hypothekenschein und Bedingungen in der Re- gistratur einzusehenden Taze, soll am 12. September 1848, Vorm. 11 Uhr an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden. : Königliches Land- und Stadtgericht zu Danzig.

[109]

[917] Nothwendiger Verkauf,

Stadtgericht zu Berlin, den 27, Sebirmbéi 18417

Das dem Kaufmann Philipp August Villaret zuge- hörige, in der großen Hamburgerstraße Nr, 30 a bele- gene, im Hypothekenbuche der Königsstadt V1, 39, Nr 2450, verzeichnete Grundstü, gerichtlich abgeschäßt zu 17,959 Thlr. 4 Sgr. 9 Pf., soll

am 8, Mai 1848, Vormittags 11 Uhr

an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

[4052] Sdiktagl-La dung In der hier anhängigen Nachlaß- und Liquidations- sache des weil, Herrn Amtsverwalters Johann Gottlieb Wolf auf Edersdorf werden auf Antrag der von dessen Benefizial-Erben, dem weil, Herrn Amtsverwalter Jo- hann Gottlob Wolf zu Grasdorf, nachgelassenen Erben die unten snb (J aufgeführten und rechtskräftig locir- ten Gläubiger erstgenannten Wolfs oder, dafern diese nicht mehr am Leben sein sollten, Be gen, welche an deren hinterlassenen Vermögen als Erben, Gläubiger, Cessionare oder aus irgend cinem anderen Nechtsgrunde Ansprüche haben, peremtorisch und unter der geseßlichen Verwarnung des Ausschlusses und Verlustes ihrer An- sprüche, so wie der Rechtswohlthat der Wiedereinseßung in den vorigen Stand, hiermit geladen, h den 14, April 1848

an hiesiger Amtsstelle zu erscheinen, zur Sache sich ge- hörig zu legitimiren, ihre Ansprüche an unten bemerf- ten Perceptionsquantis anzumelden und zy bescheinigen, nah Tfrae mit vil ia Erben die Güte zu pflegen und, dafern zu einem Vergleiche nicht zu gelangen Rin sollte, rechtlich zu verfahren, binnen 3 Wochen zu be- schließen, jedenfalls aber

den 17. Mai 1848 ter Jnrotulation der Akten und

den 30, Juni 1848

a

Nllage der Publication eines Bescheides, welcher im Falle des Ausbleibens der Geladenen Mittags 12 Uhr für be- fannt gemacht erachtet werden wird, gewärtig zu sein.

Auswärtige Erben haben zur Annahme von Schrif- ten hiesige Prokuratoren zu bestellen. Dippoldiswalde, am 1. September 1847. Königliches Justiz-Amt,

O

1) Carl Gottlieb Großmann, vormals Richter zu Eers-

dorf, welcher mit 9 Thlr. 19 Ngr, 4 Pf.,

2) Gottlieb Wolf aus Görniy bei Torgau gebürtig, von der Festung Königstein im Jahre 1815 nach Coldi versetzt, welcher mit

26 Thlr. 10 Ngr. 1 Pf,

3) Johann Christian Manzsch aus Uebigau bei Hayn,

welcher mit 1 Thlr. 17 Ngr. 5 Pf., und

4) Carl Friedrich Fleck's, Amtsmanns zu Sorau, nach- gelassene Erben, Friedrich Christian Fleck und Kons, zu Sorau, welche mit

311 Thlr, 24 Ngr. 7 Pf. ocirt worden sind,

[27] EdietaL= Citation

Für den Gärtner Gottlob Jaezold zu Kosel sind aus der Obligation vom 13, Januar 1827 auf der mit Nr, 1 bezeichneten, zu Sella belegenen Rißschelschen Mübhlennahrung 600 Thaler sub Kubr. 11]. No. 1. eingetragen, die Forderung bezahlt, das darüber spre- ene Dokument aber verloren gegangen.

Es werden vaher alle diejenigen, welche an diese (8 Ei \p. an das darüber ausgestellte Dokument als Eigenthümer , Cessionarien, Pfand- oder sonstige Briefs - Inhaber aus irgend einem Grunde Ansprüche L bere Nbl deren Erben oder diejenigen,

echte ge ¡

Ansprü e in pem aué getreten sind, aufgefordert , ihre

den 1 pril 1848, Vormitta 89 Uhr an Gerichtsst:lle zu Grünewald aifehenden T ermita anzumelden und nachzuweisen, widrigenfalls sie - mit ihren Real - Ansprüchen an das Aftivum präkludirt ihnen deshalb ein ewiges Stillshweigen auferlegt wer- den wird und die gedachte Forderung für erloschen er- achtet und mit Amortisation des darüber vorhanden gewesenen Dokuments verfahren werden wird,

Ruhland, den 24, Dezember 1847,

Fürstlih Reuß-Plauensches Palrimonial-Gericht,

o e,

Post und resy,

306

11 Rthlr. 5Sgr. 339) Herr Ober-Berg-Hauptmann Graf Beust 15Rthlr. 340) Herr Schloßhauptmann Graf Schaffgotsh 25 Rthlr. 341) Herr v. B. 5 Rthlr. 2) Herr Dr. Caspar 5 Rthlr. 343) Herr L, S. 5 Rthlr. 344) Frau von Eckardstein in Charlottenburg 5 Rthlr. 345) Herr Graf v. Herzberg aus Lottin 5 Rthlr. Aus der Sammlung] des General-Lieutenants Grafen v. Nosftit.

346) Herr Vice- Obermarschall v. Meyerinck 5 Rthlr. 347) W. v. M. 2 Rthlr. 348) v. M. 1 Rthlr. 349) Herr Geh. Staats- Minister v. Thile 10 Rthlr. 350) Herr Geh. Staats - Minister Uhden 10 Rthlr. 351) Herr Geh. Staats-Minister v. Savigny 10 Rthlr. 352) Herr Graf zu Solms - Baruth in 4 Louis= d’or 22 Rthlr. 9 Sgr. 353) F. W. in 1 Louisd’or 5 Rthlr, 17 Sgr. 3 Pf. 354) Herr Graf Moriß zu Puttbus in 3 Louisd’or 16 Rthlr. 21 Sgr. 9 Pf. 355) Herr Graf von Feldheim - Harpke in 2 Louisd?or 11 Rthlr. 4 Sgr. 6 Pf. 356) Herr Kaufmann A. F. W. 1 Rthlr. 357) A. K. 3 Rthlr. 358) Herr Gottfried L, 15 Sgr. 359) Herr Gustav R. 15 Sgr. 360) Herr Gottlieb R, 15 Sgr. 361) Bertha R. 15 Sgr. 362 Fräulein Edwiua Viereck 5 Rthlr. 363) Herr Ober-Amtmann Sage 2 Rtylr. 364) Herr Wachtmeister Oelße 1 Rthlr, 365) Herr Kammerdiener Köppe 1 Rthlr. 366) Herr Ludwig Peeß 1 Rthlr. 367) Herr Friedrich Wocke 1 Rthlr. 368) Kutscher Renner 1 Rthlr. 369) Minna Kellner 1 Rthlr. 370) Herr Ernst Pohl 20Sgr. 371) Frau Noack 20 Sgr. 372) Auguste Fenner 15 Sgr. 373) Ottilie Neumann 19 Sgr. 374) Beate Rampsh 10 Sgr. 375) Herr Unger 2 Rthlr. 376) DUe. Chantourelle 2 Rihlr. 377) Herren Brüder Grafen Schwerin 20 Rthlr. 378) Herr und Frau Gräfin Roeder 50 Rthlr. 379) Herr Zollbeck 1 Rthlr. 380) v. F. 3 Rthlr. 381) G. 5 Sgr. 382) Frau Fürstin Blücher von Wahlstadt 10 Rthlr. 383) Frau Gräfin von Asseburg 10 Rthlr.

Aus der Sammlung des Geheimen Staats-Minister von Rother.

385) G—g 3 Rthlr. 386) Herr Geh. Staats-Minister Mühler 50 Rthlr. 387) Herr Regierungs-Rath Berger 3 Rthlr. 388) Herr Ober-Hofbuchèruckereibesißer Rudolph Deer 25 Rthlr. 389) Herr Kaufmann Heinrih Schulße 5 Rthlr. 390) Herr Kreis - Physikus Dr. Holzhausen aus Soldin 1 Rthlr. 391) Herr Prediger Müller 4 Rthlr. 392) Ungenannt 1 Rthlr. 393) O. B. D. S. 3 Rthlr. 394) Herr Schiffseigner C. Deutsch- mann in 1 Frd’or. 5 Rthlr. 20 Sgr. 395) Herr F. Tieß 5 Rthlr. 396) Herr Gencral-Lotterie-Direktor Stiffelius in 1 Frd’or. 5 Rthlr. 20 Sgr. 397) Herr A. K. 5 Rthlr. 398) Herr Geh. Staats=- Minister von Rother 50 Rthlr. 399) Bh. 10 Rthlr. 400) Herr Hauptmann von Grabowski und Frau 10 Rthlr. 401) Herr Kom-= merzien-Rath W. Homeyer in Wolgast 50 Rthlr. 402) A. u. F. M. 4 Rthlr. 403) Herr Sanitäts - Rath De. Ecfard 5 Nthlr. 404) „Jn Gott meine Zuversicht!“ 1 Rthlr. 405) G. v. H. 13 Rthlr. 406) J. E. 15 Sgr. 407) Herr Buch- halter D—s 1 Rthlr. 408) Herr Rendant Riese 3 Rthlr. 409) B. 1 Rthlr. 4410) Von dem Büreau der Berliner Zeitungs=-Halle gesammelt 18 Rthlr. 411) H. R. und H. B. 41 Rthlr. 412) C. W. und E, W. 3 Rthlr. 413) F. B. 2 Rthlr. 414) Herr Thcodor Bahre in Mexiko 25 Rthlr. 4415) C. v. M. 2 Rthlr. 4416) Herr Hs Weiß 5 Rthlr. 417) Herr Justizrath Bode 10 Rthlr.

Aus der Sammlung des Stadtraths Hollmanu,

418) Von St. mit der Post aus Müncheberg 1 Rthlr. 419) C. L. 3 Rthlr. 420) Stadtrath H. 10 Rthlr. 421) Von den Kin- dern H. 20 Sgr. 422) E. W. 10 Sgr. 423) Von Sr. Excellenz dem Herrn General der Jufanterie a. D. von Schoeler 10 Rthlr. 424) S—r 10 Rthlr. 425) Aus der Sparbüchse Bertha's und Al- bert's 1 Rthlr. 426) Frau Amalie B. 2 Rthlr. 427) R. v. B. 2 Rthlr. 428) Fräulein S. L. 2 Rthlr. 429) Herr Kommerzien- Rath Duncker 5 Rthlr. 430) Herr General-Proviantmeister, Wirk- liher Geheime Kriegsrath Müller 5 Rthlr. 431) Pred. A. 2 Rthlr. 432) Dr. v. S. in A, 10 Rthlr. 433) Gesammelt bei der silber= nen Hochzeitsfeier des Kaufmanns O, Schmerbauh zu Neustadt- Eberswalde 10 Nthlr. 434) Durch Herrn Stadtrath Lütcke von der

384) P. S. 1 Rihlr.

[31 b]

Lehmann.

Berlin, den 10, Januar 1848,

meiner nzeiger. Großherzoglich Toscanische

Central-Eisenbahn Siena nach Empoli.

Von dem Verwaltungs- n Nath der Siena-Em- poli-Eisenb ahn sind

_— tvirbeausftragt, d. 11 le , Einzahlung ven

E 5 % auf die Acticn die- s)ser Bahn bis den 10,

Februar, späte- stens aber bis zum 10. März i

dieses Jahres, anzunehmen und darüber zu quittiren. Wir ersuchen demnach die Besißer, ihre Quittungs- bogen, nah Numumernreihe verzeichnet, in der vorge- schriebenen Zeit bei uns einzureichen und auf jeden derselben 50 Lires 42 Lires für den Tha- ler Preuß, Courant gerechnet einzuzahlen, nebst 2% Agentur-Spcesen von der Einzahlungs-Summe,

Hirschfeld ÁC IYolff, Linden 27.

Loge zum goldenen Pflug 30 Rthlr.

i 435) Herr Professor Dr. Rande 2 Rthlr. 436) P. P. 5 Rthlr. 437) Herr Blancbois 1 Rthlr. 20 Sgr. und dessen Kinder Konrad uud Aune 10 Sgr., zusammen

2 Rthir. 438) Elise 10 Sgr. 439) A. F. G. 50 Rtblr. (Fortseßung wird erfolgen.) Berichtigung. 1) Die in der Bekanntmachung vom Z3ten

d. M. unter Nr. 158 als von einem Ungenannten aufgeführten 10 Rthlr. sind von Herrn S. A. Benda eingezahlt. 2) Die in der= selben Bekanntmachung unter Nr. 184 nachgewiesenen 75 Rthlr. 19 Sgr. sind nicht von H. U., sondern von H. C. C. eingegangen,

Ueberhaupt sind bis jeßt eingegangen 3941 Rthlr. 20 Sgr. 4 Pf. Cour., wovon heute wiederum 2100 Rthlr. an das Handlungs= haus Ruffer u. Comp. in Breslau zu unserer weiteren Disposition abgesandt worden sind, also mit Hinzurechnung der am 2ten d, M. überwiesenen 1400 Rthlr. zusammen 3500 Rthlr. Cour.

Wir werden fernere Beiträge mit Dank in Empfang nehmen und wünschen, daß sie uns recht reichlih zufließen mögen, da dem Elende in den durch den Nothstand hart betroffenen Gegenden Ober= Schlesiens nur durch außerordentliche Mittel wird Schranken geseßt werden fönnen.

Berlin, den 5. Februar 1848.

(gez.) Carl, Zwirngraben 1 und 2, Hollmann, Husaren- straße 16. von Naßmer, Wilhelmsstraße 78. Graf von Nofstit, Pariser Plaß 3. von Rother, Jäger= straße 21. Graf von Sedlnitki, Behrenstraße 63. Graf zu Stolberg, Wilhelmsstraße 79. vou Uechtrißb, Mohrenstraße 31.

Berichtigung.

Jn Nr. 36 der Allg. Pr. Ztg., S. 273, Sp. 2, Z. 18 v. o. ist hinter den Worten: „wird es möglich sein zu beurtheilen“‘, zu er= gänzen :

„welche von ihnen überhaup

lichen Ehre rechtfertigen.“ e

Handels- und Börsen-Nachrichten.

öni ' 3, Febr. Marktbericht. Zufuhr gering, Wei-

en A S As Sóhffl. 3 Roggen 43 46 Sgr. pro Schffl, ; kleine

Gerste 39— 40 Sgr. pro Schfsl.z Hafer 23-— 27 Sgr. pr. Schfsl.; graue

Erbsen 70—75 Sgr. pr. Schffl. ; weiße Erbsen 60 Sgr. pr, Schffl, ; Heu 12 14 Sgr, pr. Ctr. Ï

Auswärtige

Amsterdam, 3, Febre Niederk wirkl 4% Hope 852. i z

Antwerpen, 2. Febr. Zinsl, —. N L /

Hamburg, 4. Febr. Bank-Actien 1589 Br. Bus, Russ 10 13. 1045. Hamb, Berg. Actien 8325 Br. Magd. Wittenb. 73 Br. Hawb. Berl. 977. 97, Kiel Alt. 1072. Glückst. Elmsb. 50 G. Renudsb. £5 Br. Kopenb. Rothscb,. 65 G. Meckl. 473 G.

Leipz i g; 9. Febr. Leipz. Dresdn, At Sächs, Schles. g ey t 4% G Z

. . A. s G. t. B, (ch7 G. p N n, Li Febr Cons. 3% 89%. Belg. —. Ard. 21% 214. Passive 54. 45. Ausg. Sch —. 25% Woll. 54%. 545. 4% do. 853. 892. Russ. —-, Bras. 86. 84. Chili —. Mex. 187 18, Peru 41. 39. i P aris, l. Febr. 5% Rente ân cour. 116. 80. 3% fin cour. do, 74, 30, Neue 3% Anl. 75. Wis 2 : i

Königliche Schauspiele. '

Montag, 7. Febr. Jm Opernhause. 2AUste Schauspielhaus- Abonnements-Vorstellung: Wilhelm Tell, Schauspiel in 5 Abtheil, von Schiller. Anfang 6 Uhr.

Königsstädtisches Theater.

Montag, 7. Febr. Einmal Hunderttanusend Thaler. Posse mit Gesang in 3 Abth., von D. Kalisch. Musik vom Königl. Musik= Direktor Gährich.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

t nur zeitweise Suspension der bürger=

Börsen.

Scb, 954 5% Span 162.

Neue Anl. 16 G.

Neum. 115. 1145. Süächs. Bayer, 90, 89%.

Löb, Zitt. 44 Br. Mad. Leipz, 223 Br. Dess- Bank-Act. 1067; G.

Eogl.

Jm Selbstverlage der Expedition,

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruckeret.

Obgleich obiges Depot nur von dem Besiper, des Herrn von Karski, gehoben werden kann, so wird den- noch zur Umgehung der Formalitäten eine Belohnung von Thlr. 50, sage Funfzig Thaler preußisch Courant, für die Ausfindung besagten Depositscheins von dem Herrn von Karski, unt-r Adresse des Herrn "Je S. NRo- sen in Warschau, von Leßterem unverzüglich entrichtet werden, j - E

Der Depositschein is in polnischer Sprache verfaßt, wie nachstehend : :

Dnia dzisleysZegO przy1a C Karskiego Zip. 475,000 wyraznie | 3 Siedmdziesiat Pie Tysiecy w Listach Zastawnych Ü które za zwrotem kwitu deklaruie. Listy Le za Zaden icdnak

tem od VVgo. Alexandia ztotych Czterysta

nowych z. 14ma Kuponamh ninieyszego temuZ wydaé 1 ztoZzylem miedzy moe pieniadze, : Bron BoZe mogacy si wydarzyC przypadek nie rgezg. VVarszawa dnia 30 VVrzesnia 1847. O

Mit Allerh. Genehmigung.

Donnerstag, 10. Februar, À bends 7 Ubr,

[106] Konzert

im Saale des Königl. Schanspielhauses

zum Besten der Nothle1- denden 1n Oberschlesien.

VW heatlon.

[60 b]

au über

J, S. Rosen in Warsch

11031 Literarische Anzeigen.

Bei Brockhaus & Avenarius in Leipzig is eben

erschienen und in Berlin bei (E. §9. S chroeder,

Unter den Linden Nr. 23, zu haben: Henry,

ments du droit 1nlerna- tional. gr. 8, 2 Vals. 4 Thlr.

Jn Deuy am Rhein is am 17. Okiober 1847 dem

Herrn von Karski aus Polen cine Brieftasche verloren gegangen oder entwendet worden, worin T preußischen Kassen-Billetten, Gulden

Bankbilletten und ein Depositschein des Herrn Banquier

Gulden 475,000 in polnischen Pfandbriesen mit 14 Coupons enthalten waren,

Unter gesälliger Mitwirkung der Mad, V 1aT- dot- Garcia, Mad. KOSter, er Königl. Konzertmeister Hubert RIES uva Moriz (alz, der Königl. Kammermusiker Herrm. Henning uw Richter and der Königl. Kapelle. Umer eù- úger Direction des Königl. Kapellmeisters Herrn Taubert. Namerirte Billets à 1 Thlr. ind bei Bote &C Bock, Jägerstr. 42, zu

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T7 39.

D er li;

Dienstag den gien

Februar

Inh al-L

Umtlicher Theil, Z

Inland, Berlin. Die Kritik der Presse in Betreff des Entwurfs des Strafgesepbuchs, (Fortsezung.) Provinz Preußen, Wohlthätigkeit, Rhein-Provinz, Durchreise des Grafen Colloredo und des Gene- rals von Nadcwiy dur Köln. Eisgang auf dem Rhein und der Mosel.

Deutsche Bundesstaaten. Königreih Bayern, Angeblicher Rücktritt des Fürsten Wallerstein. Königreich Württemberg. Berichtigung. Freie Stadt Lübeck, Münz-Verordnung. Schrei- ben aus Frankfurt a. M. (Graf von Münch-Bellinghausenz; der Bundestagz die Turngemeindenz; das Sängerfest aufgeschoben; die Börse; die Jndustrie-Halle; Eisstand.)

Oesterreichische Monarchie. Preßburg. Königliche Resolution an den Landtag.

Frankreich. Paris. Hof-Nachrichten, Die Fregatte „Panama.“ Abd el Kader. Salvandy und Bertin, Ernennung. Schreiben

aus Paris, (Thiers über die schweizer Angelegenheiten; Amendements- Vorschlag zu dem betreffenden Adreß - Paragraphen. )

Niederlande. Aus dem Haag, Befinden des Prinzen Alexander,

Belgien. Brüssel, Hof-Trauer. Konsular- und Zucker-Geseze în der Repräsentanten-Kammer, Maßregeln gegen den Typhus in Flandern.

Schweiz. Kanton Freiburg. Volksfest, Kanton Appenzell. Antrag gegen den süddeutschen Getraidezoll, Strafgelderzahlung. Kanton Waadt, Auflösung einer geistlichen Gesellschaft, Kanton Wallis, Definitive Annahme des Säcularisations - Dekrets. Die flühtigen Mönche vom St, Bernhard.

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt.

Handels - und Börsen - Nachrichten.

Die wissenschaftlichen Vorlesungen in der Sing-Akademie, Archäologische Gesellschaft, Die Akademie der Wissenschaften zu Wien. Briefe aus Madrid, (Konzerte von Thalberg und Möser.) und München, (Professor von Görres,) Noch ein Wort über Wallfischfang.

Beilage,

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Den Landgerichts - Ässessor von Goeckingk zu Kleve zum Staats-Profkurator bei dem Landgerichte zu Trier zu ernennen; so wie Dem Decorations - Maler Louis Nolte in Koblenz das Prä- dikat eines Hof=-Decoratious-Malers zu verleihen.

Monats-Ueber sicht der preußischen Bank, gemäß §. 99 der Bank -Ordnung vom 5. Oktober 1846. At 9 «G

1) Geprägtes Geld und Barren... 11,289,200 Rthlr, 2) Kassen-Anweisungen . „eere rerer es 1,594,400 » 3) Wechsel-Bestände eere 18,766,900 » 4) Lomhard-Darlehne „eee atte ere 14,768,100 » 5) Staats - Papiere, verschiedene Forderungen o E 12,841,000 »

6) Banknoten (m Umlauf... „a. 60000.0. 00002 16,559,400 »

7) Depositen-Kapitalien „e000 23,779,600 »

8) Darlehne des Staats in Kassen-Anweisungen

(nah Rücktzahluug von 4,400,000 * Rthlr.

cir. §. 29 der Bank=Orduung vom 5.

Oktober 1806)... G Ao ide eee s

9) Guthaben der Staatskassen, Junstituten und

Privat = Personen, mit Einschluß des Giro-

L S Berlin, den 31. Jauuar 1848.

Königl. preuß. Haupt - Bank - Direktorium,

(gez) von Lamprecht. Witt. Reichenbach.

Schmidt,

1,600,000 »

4,980,700

Meyen.

Angekommen: Der General - Major und Commandeur der 6ten Kavallerie-Brigade, von Hanneken, von Brandenburg.

D —————_—_—————————————————————————————————————————————————————————————————————————— ——

Uichtamtlicher Theil. All!

Berlin, 7. Febr. (Fortseßung. Vergl. Allg, Pr. Zkg. Nui 17/20 91 fd 32)

In den früheren Artikeln is der Versuh gemacht worden, den Entwurf gegen einige Angriffe zu vertheidigen, welche sich auf wich=

tige materielle Grundsäße des Strafrechts bezogen.

Der Entwurf hat aber au in Betreff seiner Fassung lebhafte Angriffe erlitten. Und zwar is die Methode der Abfassung von ganz entgegengeseßten Standpunkten getadelt worden. Von der einen Seite wird behauptet, der Entwurf trage immer noch das Gepräge des Allgemeinen Lantrechts, eines Lehrbuches für das Volk, mit breiten Auseinandersetßungen, aber ohne feste Regeln oder doch mit den stets offenen Hinterthüren der Ausnahmen. Von der anderen Seite wird gerade die Richtung an das Volk vermißt, weil inden Strafbestim- mungen des Entwurfes nur Anweisungen an den Richter, aber nicht allgemein verständlihe Vorschriften für das Volk enthalten seien.

Die hier einshlagenden Fragen können leiht für blos formell gehalten werden. Sie haben aber in der That eine tiefere materielle Bedeutungz wie denn auch die Gegner der Fassung des Entwurfs die Besorgniß vor zu weiter Ausdehnung des Strafgeseßes und vor Rechtsunsicherheit und rihterliher Willkür daraus ableiten.

Auch ín den Berathungen der Vereinigten ständischen Ausschüsse ist die Sache gleih in ihrer ganzen Bedeutung und Wichtigkeit ins Auge gefaßt worden. Der Entwurf hat hier nicht blos in Hinsicht auf die Fassung überhaupt, auf die Würde und Deutlichkeit der Sprache des Geseßes seine Feuerprobe zu bestehen; sondern es is | insbesondere auch auf dasjenige Element der Fassung der gebührende | Werth gelegt worden, welches sich auf die Personen bezieht, zu de- nen das Geseß spricht oder sprechen soll. |

Vielleicht mag durch die folgenden Bemerkungen zur Aufklärung |

der Frage und zur Beseitigung der etwa eingeschlichenen Mißver- ständnisse beigetragen werden.

Es sind vor Allem drei Alternativen oder Gegensäße von ein- ander zu scheiden, welhe zwar in engem Zusammenhange und in un- abweisliher Wechsel - Wirkung unter einander stehen, aber doch nicht

| ohne die Gefahr der Begriffs - Verwirrung dur einander geworfen

werden dürfen.

Die Sprache des Gesehes, zumal des Strafgeseßes, kann nämlich

1) entweder an den Richter oder an das Volk gerichtet, :

2) entweder in die imperative ( gebietende) oder in die enuncia- tive (erzählende) Form gekleidet, i

3) entweder allgemein verständlih (populair) oder mehr für die Fach = Gelehrten (doctrinair) gefaßt sein. g

Man tadelt nun den Entwurf zunächst ganz im Allgemeinen in Beziehung auf den ersten dieser Gegensäße. Der Entwurf spreche nur zum Richter, niht zum Volke, Dies sei aber weder für die Fassung und Sprache des Geseßes, noch für den Inhalt gleichgültig. Das Geseß habe zu allen im Staate Lebenden zu sprechen. Das Strafgeseß insbesondere wende si mit dem in jeder Straf-Sanction enthaltenen Verbote der Handlung an den Willen und an die Ge- sinnung der Jndividuen. Es müsse deshalb zunächst an das Volk, an den Bürger, der sich danach zu richten, erst in zweiter Reihe an den Richter, an den Beamten, der danach zu richten habe, gewendet sein. j

Von vorn herein darf sich wohl annehmen lassen, daß dieser Gegensaß, so weit er blos formeller Natur ist , bereits zu der Aus- gleichung der Ansichten dahin geführt hat, daß das Geseßbuh weder

blos für das Volk, noch blos für den Richter, sondern daß es für Beide bestimmt is. Mögen also auch im Entwurfe die Worte balb mehr an den Richter, bald au das Jundividuum gerichtet zu sein schei- nen: im Grunde tri Beides stets zusammen ; der Richter erhält die von ihm anzuweudende strafgeseßlihe Norm, das Individuum erfährt die von ihm für die Uebertretung des Geseßes zu erwartende Strafe.

Streitiger is der mit dem ersten innig zusammenhängende zweite Gegensaß, welcher die gebietende oder erzählende Form der Rede betrifft.

Von einer geringeren Bedeutung is hierbei die Differenz, ob es treffender sei, zu sagen: „soll .….. bestraft werden“‘, oder: „iff aut bestrafen! F. -ck anzuwenden“, oder „ist. anwendbar.“ Beides kommt \o ziemlich auf Eins hinaus, Vielleicht liegt auch bei dieser Differenz ein kleines Mißverständniß zum Grunde, welches von dem Sprachgebrauhe des Code pénal herrühren möchte. Dort aber ist in der That das sera pun1 etc. fein reines Futurum Passivi, sondern ein wahrer Jmperativ, ganz entsprehend unserem: soll be- straft werden.

Die rein erzählende Form der Rede dagegen is gewiß unbedingt zu verwerfen, Das Gesetz ist ein fategorisher Jmperativ, es gebie- tet oder verbietet. Schon Cicero faßt diese Bedeutung des Gesetzes in ihrer vollen Erhabenheit mit den Worten auf: lex vera atque priuceps apta ad jubendum et ad vetandum ratio est recta summi Jovis. Es if also die gebietende, die fategorische Sprache dem Geseße unbedingt angemessener, als die erzählende, selbs auf die Gefahr hin, daß die imperative Form mehr zum Rich= ter, als zum Volke zu sprechen {einen möchte.

an m E E R R

Die wissenschaftlichen Vorlesungen in der Sing- Akademie. Sun fte Bor ea! (Den 5. Februar.)

Das alte Aegypten war heute der Gegenstand eines anziehenden Vor- trags, nicht, wie man vielleicht erwarten könnte, in einer speziellen Darstel- lung alter ägyptischer Zustände, sondern in einem allgemeinen Ueberblick des Jnhalts und der Bedeutung der ganzen alten Geschichte Aegyptens. Eín Fompetenter Richter, Herr Professor Lepsius, dessen dreijährige Expedition ín dem wunderbaren Nil- Lande die Kulturgeschichte der Menschheit durch die Entdeckungen vorgeschichtlicher Zustände so bedeutend zu bereichern ver- spricht, legte in dem allgemein gehaltenen Vortrage einige Resultate seiner glüflichen Forschungen dar und gab Zeugniß von der durch ihn nach dem Vorgange Champollion's, Rosellini’s u. A. mitbetirkten Erweiterung der alten Geschichte bis zu viertausend Jahre vor Christi Geburt hinauf. Um ven Zuhörern vor allen Dingen einen Begriff von dem hohen Alterthum zu geben, dessen Denkmale noch heute zu uns reden, eröffnete der Redner zuerst die Aussicht in jene ferne Zeit durch die Perspektive des sogenannten klassishen Alterthums der uns bekannten Griechen- und Römerwelt, welche die ägyptischen Wunderbauten eben so anstaunte, studirte und bewunderte, wie wir, Derselbe Germanicus, der tapfere Römer-Feldherr, welcher in Deutschland in seiner Colonia Agrippina , dem heutigen Köln, der Wiege einer neuen heranbrehenden Zeit, ein Zeugniß der Weltherrschaft Noms hin- terlicß, staunte auf den Trümmern des Sonnentempels bei Karnak in Ober-Aegyp- ten die alte Herrlichkeit der längst untergegangenen ägyptischen Herrschaft an, welche ein Rhamses zu seiner eit auch über die damalige Welt einst aus- gedehnt hatte. Er schaute die Denkmale einer Zeit an, welche vierzehnhun- dert Jahre vor Christi Geburt und sehshundertfunfzig Jahre vor Erbauung Roms liegt. Griechenland hatte damals noch keine Geschichte, und dort blühte bereits eine hohe Kultur, wie uns aus den phonetishen Hierogly- phen, welche Champollion entzisferte, offenbar geworden is, Rhamses besaß eine Bibliothek, deren Näume heute noch zu erkennen sind, und Aegypten hatte also hon eine Literatur, Es war aber Rhamses derselbe Pharao der mosaischen Urkunde, welcher die Jsraeliten zu Frohnarbeiten und zu Er- bauung zweier Städte zwang, und dessen Tochter, Tutmosis, den jungen Mo- ses erzog. Unter seinen Nachfolger Menophtes fällt die Befreiung und der Auszug der Israeliten aus Aegypten, Die ägyptischen Angaben stimmen indeß nicht genau mit den biblischen überein, Menophtes, heißt es nach den ersteren, habe die Götter schauen wollen und sich rathen lassen, zu die- sem Ende die aussägigen Jsraeliten aus dem Lande zu vertreiben ; 80,000 wurden in die Steinbrüche gewiesen, wo sich ihrer ein ägyptischer Priester, bef !aquigs Moses, annahm und sie nah Ausrottung ihres Gößendienstes

efreite.

Diese ganze Zeit des Rhamses und Moses indeß, deren Denkmale Germanicus anstaunte, is noch lange nicht die älteste, von welcher die Zeugnisse auf uns gekommen sind. - Der Redner führte uns noch ein drit- tes Stadium hinauf, welches niht weniger als 2000 Jahre vor Rhamses liegt und ans dem Bau des Labyrinths mit seinen 3000 Kammern , der flingenden Menmnonssäule, dem See Möris, endlih den Pyramiden uns entgegentritt, Als diese Bauten entstanden, war von den jüdischen Patrigr-

chen noch keine Nede! Aus dem ungeheuren Zeitraum von 2000 Jahren vor der mosaischen Urkunde zeigte nun Herr Professor Lepsius einzelne fulturhistorishe Entwicelungs - Momente des ägyptischen Volkes und hob nah aufgefundenen Papyrusrollen die Königsreihen einzelner Dynastieen hervor, Die Namen eines Papyrus, von denen noch ein Theil zu lesen ist, stimmen mit dem Verzeichniß Manetho's überein, welches dieser auf Befehl des Ptolemäus Phil, abfaßte. Was aber den Kulturzustand der damaligen Zeit anbetrifft, so gehe derselbe für die leßten dreihundert Jahre des dritten Jahrtausends vor Christi Geburt aus den Bildern auf den Gräbern zu Beni Hassan hervor, wo Scenen aus dem Volks- und Familienleben dargestellt sind, ernsten und launigen Jnhalts, unter anderen au Travestiecn, wie ein Katzen-Kricg, der an den Frosh-Mäuse-König erinnert, musizirende Thiere und Thier-Scenen, die an Reinecke Fuchs erinnern. Die Gräber von Mem- phis und die Pyramiden endlich geben Zeugniß von der Zeit, welche bis 2900 v. Chr. hinaufreicht, Der Redner erklärte hier unter Verwerfung al- ler entgegenstehenden Ansichten über die Pyramiden als den einzigen Zweck derselben ihre Bestimmung zu Grabstätten der Könige und zeigte, um einen Begriff von ihrer Größe zu geben, wie die größte derselben in ihrer Basis etwa den Naum unseres Lustgartens vor dem Museum, ungefähr 700 Fuß der Breite nach einnehme und viermal so hoch wie das Königliche Schloß oder 460 Fuß, also noch über den straßburger Münster, aufssteige. Diese eine Pyramide enthalte 86 Millionen Kubikfuß Bau-Material, das größte neuere Bautverk, der kölner Dom, in seiner ganzen Vollendung dagegen nur 25 Mill, Kubikfuß, so daß also aus einer Pyramide dreißig bis vierzig kölner Dome gebaut werden fönnten.

Den legten Theil des Vortrags bildeten cinige Andentungen über die eigenen wissenschafilihen Erfolge des Redners auf seiner ägyptischen Expe- dition, Herr Professor Lepsius hat 100 alte Gräber in Aegypten geö}- net, und zwar aus der ältesten Zeit, dem vierten Jahrtausend vor Christi Geburt. Die Abbildungen derselben, so wie die der oben angedeuteten Bildwerke, werden in 400 Blättern auf Befehl Sr. Majestät des Königs veröffentliht werden. Außerdem hat Herr Professor Lepsius drei vollstän- dig erhaltene Grabstätten aus den ältesten Pyramiden ausbrechen lassen, um sie im neuen Museum aufzustellen. Zum Schluß deutete der Redner auf die vielen Jahrtausende hin, welche selbs dieser ältesten ägyptischen Kultur voraufgegangen sein mußten, um die Menschheit so weit zu bringen, eben so wie man wohl annehmen müsse, daß die sieben Tage der Schö- pfung so viele Jahrtausende gewesen sind. Der Vortrag erregte, wenn auch die darin ausgesprochenen Ansichten manchen Widerspruch hervorrufen möchten, sichtbar das Juteresse der Versammlung in hohem Grade,

Archáologische Gesellschaft.

Jn der Sizung der archäologischen Gesellschaft vom 3. Fe- bruar d. J. legte Herr Gerhard das neueste vierte Heft der arch äolo- gisGen Zeitung vor, in welcher hauptsächlih neue Jnedita der reichen Nünzsammlung des Freiherrn von Prokesch-Osten zu Athen, Berichte über die assyrishen Skulpturen von Khorsabad und Nimrod nebs begleitenden

Zeichnungen und ähnlichen Mittheilungen hinsichtlich der vormals zum Mau- soleum gehörigen, neuerdings ins britishe Museum, verseyten, halikgrnassischen

Reliefs enthalten sind. Die räthselhafte Anlage jenes Wunderbaues ward hierdurch von neuem zur Sprache gebracht. Neben Cokerell's neuester Herstel- lung desselben lag, durch Herrn Rabe beigebracht, eine Neihe früherer Versuche und verwandter Felémiiczon vor, unter denen hauptsächlih ein vor längerer Zeit (Mém. de l’Acad. des Inscr, XXVI.) befannt gemachtes afrifanisches Monument zu fruchtbarer Anwendung für das Mausoleum geeignet schien. Das Bedenken, welches der Cockerellshen Nestauration zunächst entgegen- steht, eine lustige Pyramide ohne hinlängliche Sicherheit auf die Een des unterliegenden Hauptbaues gestüßt zu haben, wird durch Vergleichung jenes auch aus römischer Zeit herrührenden, ähnlichen Gebäudes beseitigt. Wei- tere Erörterungen hierüber wurden sowohl von Herrn Rabe, welcher seit längerer Zeit mit dem gedachten Gegenstande sih beschäftigt, als auch von den Herren Bötticher und Strack in Aussicht gestellt. Als werthvolle arhäologische Neuigkeit ward sodann mit schuldigem Rückblick auf S. M. des hochseligen Königs von Dänemark Kunstbeshüzung die derselben in ei- nem vorliegenden Geschenk - Exemplar verdankte und auf Nachlaß des ver- storbenen Bröndsted beruhende würdige Publication der berühmten Kircher- schen Cista des Collegio Romano vorgelegt *). Hierauf ber:chtete Herr Gerhard über einen (nun auch im Classical Museum Nr, 18 erschienenen) Aufsay des Herrn W. Watkiss Lloyd über die westlihen Giebelbilder des Parthenon, Im Gegensay mit den früheren Erklärungen, namentlich O, Müller's und Welcfer?s , laut welchen in jenen durch Carrey's Zeich- nung des erhaltenen großartigen Giebelbildes ein auf Poseidon's und Athe- nen's Streit um den Besiy von Athen gefolgter Moment dargestellt sei, schließt Herr Lloyd dem unverwerflichen Zeugniß des Pausa- nias, laut welchem einersei:s Athenen's Geburt, andererseits ihr Streit mit dem Meergott dargestellt war, “buchstäblich sich an, dergestalt, daß durch Poseidon’s Jngrimm und durch die Neihe der um ihn versammelten Meer- Gottheiten auf der rechten Hälfte des Bildes die Ueberfluthung dargestellt sei, mit welher laut Apoll oder der dur Urtheilsspruh ausgeschlossene Gott Athene bedroht, Die andere linke Hälfte des Bildes bleibt nach die- ser Erklärung für Athenc und deren Schüglinge, dic Kekropiden, auf behal- ten, und daß dieser bereits von O, Müller eingeschlagene , von Welcker wieder verlassene Weg der Erklärung der richtige war, glaubt Herr Lloyd durch die an Ort und Stelle nachgewiesene ursprüngliche Verbindung eiues Sclangen - Fragments mit der von Welker auf Herakles gedeuteten Fi- gur außer Zweifel geseßt zu haben, wonach denn biese Figur, der gewöhnlichen Ansicht gemäß, auh_ fernerhin für Kekrops, den durh Schlangen - Attribut so bezeichneten Erdensohn des attishen Bodens, zu gelten hat. Herr Panofka sprah über den merkwürdigen, auf die Gärten des Alcinous gewöhnlich bezogenen Typus der Münzen von Apollonía, Corcvra und Dyrrhachium und fnüpfte hieran die Frage, ob nicht mit Bezug auf den von Nomphen umtanzten Vulkan anderer Münzen von Apollonia lieber Feuerregen (Mionn. D. Rec. d, P1, LVII, 8) oder Blitz e (Bull, arch, 1844, p. 153), auf denen von Corcyra (Mionn. Pl. LV1I, 9) ein reich geshmüdckter Thürflügel \sich erkennen lasse; zum Ver- gleih führte er eine fretische Silbermünze (Mionn. Pl. XLVUH, 6) an, die

*) Den Fikoroniske Cista beskreven oy sorklaret af P. O. Brönd- sted, Ester allerhöieste Befating udgivet af N. V, Dorph, Kiöben- hayn, 1847, 14 S, T Taf, Fol,