1848 / 39 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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N N B I O I R I E ia E bit di L

a C avi H S D5 ugt:

Die erzählende Form „wird... bestraft“, oder: „Wird. bestraft werden“ (denn das deutshe Futurum Passivi hat nicht den tiperativen Charakter des sera puni) führt aber auch noch für viele Fâlle eine faktische Unrichtigkeit mit sch. Denn wenn das Geseg sagt: „wer dieses Verbreden begeht, wird mit dieser Strafe belegt“, so möchte man dagegen sagen: das Geseß sagt etwas Un- wahres für alle diejenigen Ki e, in denen der Verbrecher entweder nicht entdeckdt, oder doch nicht überführt, oder in deùen ‘êr au{h nur begnadigt wird. Mit anderen Worten : Was das eseß’ in der ‘er Abenden Form versichert, geschieht oft wirkli gar nicht. Das Soll dagegen ist immer eine Wahrheit!

_ Der Entwurf hat deshalb die erzählende Form geflissentlich ver- mieden. Ohue festés Prinzip wechselt diese Form im Landrecht mit der gebietenden, Auch noch im Entwurfe von 1843 heißt es bald in der gebietenden Form: „ist zu bestrafen, soll bestraft werden“, bald in der erzählenden: „wird bestraft, hat diese oder jene Strafe verwirkt, diese oder jene Strafe tritt cin, die Strafe trifft den Ver-

brecer“ u. \. w. Nicht minder wechseln die neueren deut hen Straf-

geseßbücher ‘in diesen Redeformen, obwoHl bald die eine, bald’ die an- dere vorherrst.

Die Form: „es is bei Strafe von . . . verboten“, eignet si mehr für ah von polizeiliher Natur, als für eigentliche Ver- brechen, Die Form aber: „hat die Strafe . .. zu gewärtigen“, dürfte an sih in keinem Falle zu empfehlen sein, weil sie fast an die verspottete Form erinnert: „riskirt, uach den Geseßen behandelt zu werden, ““

Was endlih den dritten der zuvor angedeuteten Gegensäbe be- trifft, den der populairen oder ni{tpopulairen Fassung des Geseh- buches, so erscheint es unzweifelhaft, "daß hier die Vorzüge wie die Mängel der Fassung mit jeder in den beiden ersten Gegensäßen er- wähnten Redeform gleih vereinbar sind.

Es ist aber unbedingt zuzugeben, daß die Sprache der Gesete, so viel irgend möglich, dem Volïe zugänglich," faßlih, ver- ständlich sein muß, Nur die“ Forderung, daß auch die Strafgeseße die Gränze des Erlaubten ‘positio und direkt angeben * sollen, erscheint niht ganz rihtig. Diese Gränze fann vielmehr dur das Strafgeses nur dadürch bezeichnet werden, daß das Ueberschreiten derjelben mit Strafe bedroht wird. Wenn das Strafgesez positiv ausspricht, was erlaubt scin soll, so steht diese Form der Fassung niht nur mit dem Wesen des Strafge- seßes in Widerspruch, sondern sie führt auch unwillkürlih in den Ton eines Lehrbuches zurück. Das Strafgeseß hat also z. B. nihk aus- zusprechen, welhe Berbindungen ‘erlaubt seien, wie weit das soge- nannte Associations - Reht gehe, sondern: welche Verbindungen ver- aa Es und welche Strafe guf die verbotenen Verbindungen fol-

en solle. y

Auch i} nicht zu übersehen, daß die gerechte Anforderung an eine faßliche und verständliche Ausdrucksweise bes Gesebes doch im- mex nux guf den gebildeteren Theil des Volkes \ih beziehen kann, der die Gesepe liest ‘und wo möglich versteht. ‘Der niedere und unge- bildetere Theil des Volkes wird die Geseße, \o verständlich sre auch gefaßt sein mögen, hauptsächlich ers aus der Anwendung kennän ler- nen.” Eben deshalb is ja gerade für die Hebung und Bildung des allgemeinen Rehtsbewußtseins das öffentlihe Verfahren ein so über- aus wichtiges und wohlthätiges Moment!

Faßt man hiernach die drei Gegensäße, um welche es sih han- delt, zusammen, #o dürfte die gebietende Redeform wie sie der Entwurf gewählt hat, allen Ansprüchen zu genügen, geeignet sein, welche in - dieser Beziehung an das Strafgeseß zu machen sind; vorausgeseßt freilih, daß jede einzelne Bestimmung jedem Gebildeten verständlich, also dem Richter, wie dem gebildeten Nicht-Zuristen,

leih zugänglih sei, Dieses Moment wird gewiß gerade durch die Prüfung der Vereinigten ständishen Ausschüsse, welhe ja auhch in das Einzelne eindringt, zu einer befriedigenden Lösung und Erledi- gung gelangen. Nur dürfte, nach genauer Sichtung der Gegensäße, die Verständlichkeit des Ausdrucks nicht einseitig in der formellen Richtung des Gesebcs „an das Volk“ zu suchen sein, Eine solche einseitige Forderung würde konsequent zu der gewiß nicht emfchelens= werthen Fassung des Strafgeseßes führen: Thue das nicht, sonst wirst Du (so oder so) bestraft.

Wenn also au das Strafgescß nicht in einer formellen Anxede ajn das Volk sih richtet, so wird und muß es doch für das Volk geschrieben sein, sobald es sich klar und verständlich in der gebicten- den Rede hält, Die materielle Verständlichkeit kommt bei jeder ein-

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zelnen Bestimmung in Frage. Läßt sich aber einmal diese Verständ= lihkeit voraussehen, so wird die gebietende Redeform im Straf- Geseße (,\oll bestraft werden“) einerseits immer die Wahrheit dessen, was das Geseß will und ausspricht, enthalten, andererseits eben sowohl zum Volke sprechen, dem négativ gesagt wird, was es nit zu thun habe, als zum Richter, dem positiv gesagt wird, was

er zu thun habe. | (Fortseßung folgt.)

Provinz Preußen. (Ztg. f. Pr.) Jn Danzig haben sih mehrere angesehene Kaufleute vereinigt und unter sich und von vermögenden Freunden eine Summe von etwa Tausend Thalern zu- sammengebraht, um damit in der jeßigen theuren Winterzeit wohl- thätig zu wirken. Es sollen an sechs guf einander folgenden Frei- tagen jedesmal 1500, theils vier-, theils sechspfündige Brodte an be= dürftige Arme, denen Zettel zu deren Empfangnahme eingehändigt worden sind, vertheilt werden, und hat am 28. Januar bereits die erste Austheilung stattgefunden.

Nhein-Provinz. (Köln. Ztg.) Der Graf Colloredo und der General von Radowiß sind am 3. Februar auf der Rüdreise von Paris nah Berlin durch Köln gekommen.

Aus Koblenz vom 3. Febr. meldet die Rh, u. Mos. Bt, „Gestern früh um halb 7 Uhr begann das Moseleis in majestätischem Laufe an hiesiger Stadt vorbeizutreiben. Bei dem immer noch klei= nen Wasserstande wurde dieses frühe Aufgehen des Stromes von vielen Sachkundigen, besonders aus dem Scifferstande, fast für un- möglich gehalten, daher es auch den Meisten noh unerwartet kam. Von einem Unglüsfalle hat man hier Nichts vernommen; nur sind zwei Schifschen mit fortgetrieben. Dagegen soll das Éis in der Gegend von Weißenthurm, Neuwied und Andernach bedeutende Ver= heerungen angerihtet haben, indem dort das Moseleis si auf den noch zugefrorenen Rhein warf und so cin Stauen desselben verursachte, wodur großer Schaden an Gärten, Häusern und Schiffen, die daselbst Sicherheit suchten, angerichtet wurde. Ein wirklich großes Glü ist es zu nennen, daß der Rhein nicht bis zur Mündung der Mosel zugefroren war. Dennin diesem Falle hätte das Moseleis einen verhältnißmäßig geringeren Dru auf die Eisdecke des Rheines ausüben können, als es bei dem jeßigen Stande desselben der Fall war. Wir hätten a!sdann leicht wieder eine Bergfahrt der Mosel, mit Unglücksfällen aller Art im Gefolge, erlcbt. Zuverlässigen, heute Morgen hier eingetroffenen Nachrichten zufolge hat sich gestern Nachmittag das Eis der Nahe ebenfalls in Bewegung geseßt und auf den noch feststehenden Rhein geworfen, obne aber bis jeßt noch dessen Durhbruch bewirkt zu haben. Bei solchem Stande der Dinge dort oben läßt sich mit Gewißheit der Eisgang des Rheines als nahe bevorstchend annehmen, zumal da auch derx Main seit gestern im Steigen is. Die Straßen der am Rheine gelegenen Orte Obexwesel, Bacharah und mchrere andere solleu {hon unter Wasser stehen.“

Deutsche Bundesftaaten.

Königreich Bayern. Aus München vom 2, Februar reibt man der Allgem. Ztg.: „Das hier allgemein verbreitete Gerücht von dem Rütritt des Fürsten Wallerstein, welches viele Blätter bereits als Thatsache mittheilen, wird sih, wie wir entschieden glauben hoffen zu dürfen, “ls ungegriuvet erweisen,“

Königreich Württemberg. Der Schwäb. Merk. ent- hält nachstehèrde Berichtigung :

„Wir sehen uns in den Stand gesept, hier umlaufende Gerüchte über ein Attentat egen Se. Königl. Höheit den Kronprinzen in nachstehender Weise zu berichtigen. Am lsten d. M,, Abends um 10 Uhr, erschien der 22 Zahre alte Glitérbuhs-Commissair August Kost von Reichenberg, Ober- Amts Backnang, auf der hiesigen Schloßwache Und eitdeckte dem wachtha- benden Offizier, welchem er nahhcr auh eiù mit kleinen Schroten ge- ladenes Doppel-Terzerol übergab, daß er die Absiht gehabt habe, Se, Königliche Hoheit den Kronprinzen zu tödten, daß er aber diese Absicht nun ernstlich bereue und sich selbst der Behörde übergebe, Fn dem am folgenden Tage von dem Kriminal-Amte Stuttgart mit ihm vorgenommenen Verhöre gab Kost an, bedeutende Schulden und unangenehme Geschäfts - Verhältnisse hätten ihn in eine verzweiflungsvolle Gemüthsstimmung versetzt, in welcher er am 27sten v. M. Reichenberg ver- lassen habe. Nachdem er sich einige Táge in Stuttgart, Eßlingen und Ludwigsburg umhergetrieben, sei ihm der Gedanke eingekommen, Sr,-Königl. Hoheit vem Krönprinzen und dann sich selbst. das Leben zu nehmen, Auf diejen ruchlosen Entschluß sei sein früherer längerer Aufenthalt in dem au

amis

der badishen Gränze gelegenen Markiflecken Dürrmenz-Mühlader, wo es, wie er sih ausdrückte, viele revolutionaire Köpfe gebe“, nicht ohne Ein- fluß gewesen. Ob Kost bei gesunden Sinnen ist, oder ob seiner Selbst-

nkflage eiwa andere Motive zum Grunde liegen, “wird der weitere Verlauf der Untersuchung lehren,“

Freie Stadt LübeŒ. (H. B.) Eine am 34. Januar veröffentlihte Senats-Verordnung vom 29. Januar verfügt : 1) daß vom 15, Februar d. J. an keine öffentliche Kasse die Neu-Zweidrit= telstücke ferner annehmen oder zu Zahlungen verwenden dürfe ; 2) daß {hon vom 1. Februar d. J. an in den öffentlichen Kassen die nach dem Vierzehnthaler - Fuße ausgemünzten Thalerstücke bei Entrichtung gewisser, besonders auf der uiederen Volfsklasse lastenden Abgaben zum Werthe von 40 Schilling, bei allen sonstigen Zahlungen zum Werthe von 395 Schilling angenommen werden jollen,

*&*X Frankfurt a. M., 4. Febr. Briefe aus Wien melden, daß der Staatsminister, Graf von Münch - Bellinghausen, in diesem Monate noh nicht nach Frankfurt zurückehren werde.

Die Sibungen der Bundes - Versammlung nehmen einen 1egel- mäßigen Fortgang, doch waren die in der leßten Zeit über die Thä= tigkeit der hohen Stelle verbreiteten Gerüchte durchaus ungenau. Die Preßgescb-Frage is es jeßt namentli, welhe die Bundes-Ver- sammlung lebhaft beschäftigt, und man hofft auch, daß darin ein nach beiden Seiten hin befriedigendes Ziel erreicht werde.

Da in der lebteren Zeit, namentlich in benachbarten Orten, ge= schwidrige Versammlungen von aufgelösten und noch tolerirten Turn= gemeinden stattfanden, so haben die Behörden der uahen Staaten Anordnungen getroffen, uin in Zukunft dergleihen Versammlungen niht mehr zu dulden. Sie werden auch wahrscheinli nun faum noch

versucht werden. f | Immer wird noch sehr über die Stockung der Geschäfte geklagt,

und da der Kredit durch die stattgehabten großen Bankerutte sehr er= shüttert i und nur Diskonto von ersten Häusern genommen wird, so befürhtet man uoch mehr Fallissements, wie denn au eiu Band= geschäft in große Bedrängniß kam uud eine Passivsumme von mehr als 300,000 Fl, aufzuweisen hat. i

Die Börse is sehr gedrückt , zeigt sih indessen seit einigen Ta= gen etwas fester. Das Geld is überaus flüssig, wird aber von gro- ßem Mißtrauen bewacht. j 910

Die Judustriehalle des Handwerkervereins stattet sich immer reihhaltiger aus und findet mehr und mehr Beachtung beim Publi= fum. Für die am 13ten zu veranstaltende Judustrie=Lotterie sind be= reits an 2000 Loose abgeseßt. j

Auf die seit Montag eingetretene gelindere Witterung if der Main stgrk mit Schwellwasser gewachsen, und die Cisdecke würde sich wahrscheinlih {hon in Bewegung gescßt habeu, wäre das Eis nicht überall so dick. Jn den leßteren Tagen war die Post genöthigt, über Darmstadt und bei Oppenheim über den Rhein zu gehen, da es bei Mainz nicht möglich war.

Oesterreichische Monarchie.

Preßburg, 2. Febr. (Bresl. Ztg.) Ein ungewöhnliches Ereigniß bildet gegenwärtig den Gegeustgud der lebhaftesten Dis- kussion der hiesigen Politiker. Bald nah der Ankunft des Crzher= zogs Palatin, welhe wegen eines Achsenbruchs des erzherzoglichen

Wagens erst vorgestern Abend erfolgte, sprach man 11 Herrtczteten Kreisen von einer außerordentlichen K. Depesche an den Landtag, in Ungaru „K. Resolution“ genannt, welhe der Erzherzog aus Wien mitgebraht. Gestern früh verbreitete sich die Nachricht wie ein Lauf» feuer durch die ganze Stadt und die aufgeregte Phantasie füllte so- fort die K. Resolution mit dem verschiedenartigsten Jnhalt. Viele laubten, daß das Auflösungs- oder Vertagungs = Dekret für den ‘andtag darin enthalten sei. So wenig sich nun ein großer Theil der hiesigen Eiuwohner um den Landtag sonst kümmert, so sind doch Alle bei der Dauer desselben zu sehr interessirt, als daß nicht die allge= meinste Aufmerksamkeit auf die nächste Reichstagssibung gerichtet worden wäre. Obgleich daher in dem reihstäglichen Bülletin für gestern keine Sizung angekündigt war, wohl um einen zu großen Zuspruch der Zu= hörerschaft zu verhindern so waren doch s{chon vier Stunden vor der Sizung der Sihungssaal der Magnatentafel, die Vorzimmer und selbst die Vorhöfe gedrängt vol, Um 1 Uhr trat der Erzherzog Palatin in den Saal und eröffnete die gemischte Sißung beider Ta,

feln. Die tiefste Stille und Aufmerksamkeit herrschte, als der Pala,

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einerseits den Minotaur, andererseits das Laut (mit größerem Stern im mittleren Feld und vier kleineren in den Seitenfeldern) darstellt, ofen-

bar in Beziehung zum Bewohner des Labgrinth, Asterion, welches der ci-

entlihe Name des Minotaur war (Apollo d, IIl, 1, 4. Paus. 11, 31, 1),

ierauf zeigte Herr Panofka das schr singulaire Jneditum einer apulischen

Oenochoë im Museum Santangelo zu Neapel, einen Eros darstellend, wel-

cher seiner Mutter die Ermordung ciner zu Boden gesunkenen Amazone

anräth, die noch in der Rechten das gezückxte Schwert hält , ‘in der Linken

den Speer z vor ihr liegt der halbmondförmige Schild; über ihr hängt eine

breite Binde. Aphrodite, mit Kopftuch und langen, ârmellosem Chiton be- kleidet, ergreift mit der Linken die Anidzdne am Haar und steht im Begriff,

mit der Lanze ihr den Todesstoß zu geben. Vielleicht ist Hippolyte hier dargestellt, die nach Attika mit einem Amagzonen-Heer og, um die Entfüh- rung der Antiope“ an Theseus zu rähen, Ferner las Herr Bötticher ci- nen zu naher Veröffentlichung bei Fortsezung seiner „Tektonik““ bestimmten Aufsay über die Berehrung der Shußgbilder in Griechenland. “Zum Schluß brachte Herr Koner die Herkunst des jonischen Kapitells aus dem inneren Asien zur Sprache, mit Vorlegung eines im Botta - Flandrinschen Werl neuerdings erschienenen Reliefs , welches als Stügen eines Altärs allerdings jonishe Säulen zu zeigen scheint. d “pi

Die Akademie der Wissenschaften zu Wien,

Wien, 4. Jan. (Wien, Ztg.) Am 2ten d. M. hielt die Kaiser- liche Akademie der Wissenschaften unter der Leitung ihres, hohen 4e Sr, Kaiserl. Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Erzherzogs Johann Baptist, im großen Sizungssaale der niederösterreichischen Landstände ihre, feierliche Eröffnungs-Sigung, welche durch die Gegenwart Zhrer Kaiserl. Hoheiten

der Erzherzoge Franz ls zahlreichen Zuhörerkreise, an dessen Spize sich das diplomati au w höher Kaiserlichen Hof- und Staatswürdenträger befanden,

Zu dieser denkwürdigen Festlichkeit waren auch die nicht in Wien wohn- haften, bei der Gründung der: Akademie von Sr. Ma estät ernannten Mit- plleder einberufen worden, und es haben, der rauhen ‘Jahreszeit ungeachtet,

eren zwölf der Einladung Folge geleistet,

Carlini aus Mailand, Balbi aus Venedig,

ger aus Inn buch, Zippe,

aus Prag und Unger ‘aus Graß. j Eo Kaiserl. H s

deutung dieses Ges Herz legten.

Purgstall, eine Rede, worin derselbe die früheren Be demie der Wissenschasten in Wien zu Stande zu bringen,

Hierauf hielt der Präsident der Afgdemie, Josep fcbumz von Hammer-

Karl, Franz, Ferdinand, Ludwig, Albrecht, Karl Fer- dinand, Wilhelm, Leopold, Jhrer Königl. Hoheiten der Erzherzoge Ferdinand

und Maximilian von Este verherrlicht wurde, vor einem eben so Hnzenden e Corp

nämlich die Herren Labus und Beda Weber aus Meran, Jä- resl, Schafarik, Kreil, Palacky, Redtenbacher

i oheit der Kurator geruhte zuerst, an die anwesenden 28, Akademiker einige erhebende und her lie Worte zu richten, welche die Be- j ¿ entes Sr, Majestät beleuchteten und jedem Einzelnen die Wichtigkeit der durch die vereinten Kräfte Aller zu lösenden Ausgabe ans.

bungen, eine Aka-

ie Wichtigkeit

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und den Nuyzen einer solchen Anstalt, das hohe Verdienst der Staatsmän- ner, welche zu ihrer Zustandebringling mitgewirkt, die sämmtliche Nationa- litäten des österreichischen Kaiserstaates berücksihtigende Eigenthümlichkeit der neu gegründeten Akademie, das Ebenmaß ihrer beiden Klassen und den ihrer Wirksamkeit offenstehenden Spielraum auf dem Gebicte der Wissen- schaften schilderte. f

Den Beschluß machte ein Vortrag des General-Secretairs Audxeas von Ettingshausen über die gegeuwärtige Wirksamkeit und Gestaltung der Afä- demie, Dieser enthielt den Bericht über die Vorarbeiten zur Herstellung der Geschäftsordnung, dann über die Erlasse des Kurators bezüglich verschir- dener Verwaltungs-Gegenstände; die Verkündigung der am 26, Januar von der Akademie zu“ ihrer Ergänzung vorgenommenen und ‘vou Sr. Kaiserl. Majestät mittelst Entschließung vom 4. Februar bestätigten Wahlen, der inländischen Ehren -, wirklichen und korrespondirenden, so wie der ausländi- hen Ehren - und korrespondirenden Mitglieder, wobei der mit Tode abge- gangenen wirklihen Mitglieder, des Orientalisten Prof. Johann Georg Wenrich und des gefeierten Dichters, des Patriarchen-Erzbischofs Ladislaus von Pyrker gedacht wurdez die Veröffentlichung der von der Afgdemie zur Ausschreibung gewählten Preis-Aufgaben, nämlich: der historischen, be- stehend aus, einem Cyklus von füns Preis - Aufgaben zur Zustandebringung einer entsprechenden Geschichte König Rudolph's l. vou Habsburgz der phi- lologischen, die Herstellung einer vergleichenden Lautlehre der slawischen Sprache betressendz der v BvfifalisWen über die Theorie der geleiteten Wärmez der physiologischen, über den Antheil des Pollen der phane- rogamischen Gewächse an dex Bildung des Embryo; endlich wurden die vorläufig unternommenen und die Aussicht auf. die küustigen wissenschaftlichen Arbeiten der Akademie angedeutet,

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der von der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in ihrer Gesammt-. Sizung am 26, Januar 1848 erivählten und von Sr. Majestät. bestätigten

j 2 Mitglieder, Juländische Ehren-M itglieder: : Se. Kaiserl, Hoheit s M 0D Q C6 Franz Karl, Se, Kaiserl, Hoheit der Erzherzog Ludwig. Se, Durchlauht Klemens Fürst Lon Metternich, Kaiserl, Haus-, Hof-. und Staats-Kanzler, Frauz An- ton Graf von Kolowrat-Liebste in sky, Kaiserl, Staats- und Konfe- renz-Minister, Joachim Eduard Graf von Münch-Bellinghau- sen, Kaiserl, Staais - Minister, Karl Graf von Jnzaghi, Kaiserl. R n U or! Friedrich Freiherr Kübeck von P en Sie erl. allgemeinen Hoffammer, Fran reiherr von Pil-

lersdorff, Kaiserl, Hoffkanzler. sammte, Fran, Sre

Wirkliche in Wien wohnhafte Mitglieder: Historish-philologishe Klasse:

Bergmann, Joseph, Kustos des Kai erl, Miînz- und Antiken-Kabi- nets, Kärajan, Theodor Georg, Skriptor ber Kaiserl, Hof - Bibliothek. A izmaier, August, Doktor der Medizin, Docent Ge nee türfi-,

O erl

hen, arabischen und, persischen Sprache an, dex, Kaiserl, Universität,

Mathematisch-physikalishe Klasse: Burg, Adam, Kaiserl, Regierungs-Rath und Professor am polytech- nisheu Justitute, Fenzl, Eduard, Doitor der Medizin, Kustos der bota- nischen Abtheilung des Kaiserl, Naturalien-Hof-Kabincts. Kollar, Vins- cenz, zweiter Kustos des Kaiserl, zoologischen Hof - Kabinets. Koller, Marian, Kaiserl, wirkl, Negierungs-Rath und Direktor der philosophischen

Studien, M E Wirkliche auswärtige Mitglieder. Mathematisch-naturwissenschaftiihe Klasse: : Doppler, Christian, K. Bergrath und Professor zu Schemuig. R eus, August, Doktor der Medizin, Brunnen-Arzt zu Vilin in Böhmen. Rusconi, Mauus, Doktor der Medizin, Mitglied des K. Instituts zu Mailand. i O Juländische korrespondirende Mitglieder, Historisch - philologishe Klasse: . Freiherr von Ankershofen, Gottlieb, K. Appellationsgerichts - Se- cretgir, Direkior ‘des historishen Vereins in Kärnthen, Bollex, Anton, Docent der Sanscrit - Sprache au der K, Universität zu Wien, Blu m- berger, Friedrich, Kapitular, Stifts - Kämmerer und Kanzlei - Direktor zu Göttweig., Cicogna, Emanuel, K, Appellationsgerichts - Secretair, Mit- lied der Akademie der bildenden Künste zu Veuedig. Diemer, Joseph, Sfriptox dex K. Universitäts - Bibliothek, Filz, Michael, Prior des Mee diftiner-Stiftcs Michelbeuern. von Fra st, Johann, Cisterzienser-Kapil! n von Zwettl und Pfarrer zu Zistersdorf. Gar, Thomas, Bibliothe L Padua. Goldenthal, Jakob, Doktor der Philosophie in Wien. O Wenzel, Bibliothekar des vaterländischen Museums in Böhmen S Mitgliéd der Königl. Gesellschast der Wissenschaften in Prag. d A ae n za9, Paul, Königl. ungarischer Hof-Secretair, ordentl. Mütg Flor E rischen Akademie der Wissenschasten, Keiblinger, Jana A der Phi, Melk und Pfarrer zu Maßzelsdorf. Miklosich, Gran l “Kustos Ea losophie u, d. N, Amauuensis. Seidl, Johann nl Ea d E Münz- und Antiken.-Hof - Kabinets. Toldv Co n Beth Wa L as Secretair der ungarischen gelehrter Gesellschaft zu M A b t Pia e Joseph, ständischer Archivar in Graß, Gie sdidi api n er Benediktiner - Abtei Raigern, emer. Professor dex ite an der philoso- / phischen Tal Wu Eriny, wissenschaftliche Klasse, j Belli, Joseph, Professor dex Physik an der Kaiserl, Universität zu avia, Bou, Almi Privat zu! Vöslau nôchsst Baden, Corda, August ao h, Custos des böhmischen Museums zu Prag. Diesing, Karl Mo- rig B. der Medizin , Kustos-Adjunkt des Kaiserl, zoologischen Hof-Kabi- d T'ipinger, Leopold, Kustos-Adjunkt des Kaiserl, zoologischen Hof- Kabinets, Nitter von Hauer, Franz, as Kaiserl, Bergwesens- Prakti- fant, Edler von Hauslab, Franz, Kaiserl, Oberst, H.e chel, Jakob, räparator im. Kaiserl. Ngturalien-Hof-Kabinct, Hessler, Ferdinand, Pro- i fessor der Physik am Kaiserl. politechnischen Znstitut, Kunze k, August, Pro- , fessor der Phosit an der Kaiserl, Universität zu Wien, Edler von Littrow, Karl. Ludwig, Direktor der Kaiserl, Universitäts - Sternwarte in Wien,

Ritter. van. Panizza, Bartholomäus, Professor dex Anatomie an der

tinal-Protonotär die Vorlesung der K. Resolution begann. Der Jn- halt derselben überraschte -die ganze Versammlung. Jun der mildesten Form, aber niht minder entschieden, vertheidigt der König darin das von seiner Regierung geschaffene oder vielmehr erweiterte Admi-= air «toren A iaT welches bei Gelegenheit der Adresverhand= lung in beiden Tafeln so stark angefochten worden. Der König spricht seinen tiefen Schmerz darüber aus, daß man dieses Jnstitut als eine Landesbeschwerde betrachten .wolle, während er es als voll- kommen geseblih, zeitgemäß und wohlthätig erkenne. Dies ist der wesentlihe Jnhalt der K. Resolution, welche sichtbar den tiefsten Ein- druck auf die Versammlung gemacht hat. Das wilde Naturell-der Juraten, welches seit mehreren Wochen gezähmt schien, brach diesmal wieder in einem Fieberaufall aus, sie drückten ihr Mißfallen über die k. Re- solution auf die unanständigste Weise durch Zischen und Lärmen aus. Die Sivung ward sofort aufgehoben. Abgesehen von dem Juhalt dieser K, Resolution steht sie an si einzig da in den parlamentari- {en Annalen Ungarns. Denn der Reichstag hat bisher noch keine Eingabe an den König über das Administratoren- Justitut gemacht, der Köuig ertheilt aber nur auf Eingaben oder „Repräsentationen““ des Reichstags K. Resolutionen. Dies ungewöhnliche parlamentarische Verfahren, welches diesmal stattgefunden, giebt daher zu den ver- schiedenartigsten Erklärungen Veranlassung. Uebrigens hatte noch gestern Abend bei dem Pejther Komitatsdeputirten, Ludwig v. Kossuth, dem ersten Anführer der Opposition in der Deputirtentafel, eine Sißung der von dieser Tafel ausgesendeten Kommission zur Abfassung der Beschwerde über das „Aoministratoren-System““ statt. Die Ver-= handlung über die K, Resolution soll in beiden Tafeln schon dieser Tage vorgenommen werden, worauf man höchst gespannt ift,

_ Die Reise des Erzherzog Palatins aus Wien ist außer dem Achsenbruh auch durch einen früheren Umsturz des Wagens unter= brochen worden. Der Erzhe1zog kam aber beidemal glücklich mit dem bloßen Schrecken davon,

Frankre

Paris, 2, Jan. ‘Dem Vernehmen nah, werden der Herzog und die Herzogin von Montpeusierg egen Ende April nah Madrid abreisen. Auf der Reise dahin werden sie einen ganzen Monat auf dem Schlosse von Pau zubringen, wo sie prachtvolle Feste zu geben beabsichtigen. Dem Constitutionnel zufolge, würde der Prinz von Joinville nah seiner Rückehr aus Algerien, im nähsten Früh- linge, das Ober-Kommando über die Flotte des Mittelländischen Mee= res wieder übernehmen.

Die Dampf-Fregatte „Pauama““, welche au 9. Januar mit §44 Maun oldaten an Bord von Oran nach Fraufreich abgegangen und um deren Schicksal man ernstlich besorgt war, i, wie man jet hört, allerdings eine Zeit lang während des Sturmes am 13ten iu großer Gefahr gewejen, aber mit einem Leck davongekommen und in den Hafen von San Pietro auf der Jusel Sardinien eingelaufen.

Die Union monarchique zeigt an, daß durxh Herrn Guizoi?s Dermittelung der Griede zwischen Herrn von Salvandy und dem Journal des Debats, welches die Maßregelu diescs Ministers off tn jo auffallender Weise zu tadeln pflegte, geschlossen wordeu sei und der Haupt =- Redacteur, Herr Bertin, neulich eine Einladung zum Liner bei Herrn von Salvandy angenommen habe.

Der Moniteur veröffentlicht heute eine vom 14. Januar da=- tirte Köngliche Verordnung, welche den General Lamoriciere zum Groß-Offizier des Ehrenlegion-Ordens ernennt, Auch der General= e gn Paixhans ist zu demselben Rang dieses Ordens erhoben worden.

K Paris, 2. Febr. Der Schluß der Sißung der Deputir= ten-Kammer erfolgte gestern fast unmittelbar nach dem Postschluß. Als Herr Mahul seine Rede zu Gunsten des Kabinets unter der allgemeinen Aufmerksamkeit der Kammer geendet hatte, erhob sich nach einigen Augenblicken Unterbrehung nur noch Herr Thiers, um zu erklären, daß er die Absicht habe, die \chweizer Frage mit einiger Ausdehnung zu erörtern. Mehrere Mitglieder, die sih darüber als Redner eingeschrieben, bemerkte er, hätten ihre Namen wieder aus streichen lassen, so daß jeßt an ihn die Reihe käme, das Wort zu nehmen, früher als er erwartet habe. Er fühle sih aber sehr s{chwach und unwohl. Der Herr Conseils - Präsident hade ihm \o eben er- flärt, daß er in dem nämlichen Zustande sich befinde. (Gelächter.) Wenn also die Kammer ihnen Beiden Aufshub auf den folgeuden Tag gestatten wolle, so würde er seinerseits sehr dankbar dafür

Kaiserl, Universität zu Pavia, Petrina, Franz, Professor der Physik an L

der Kaiserl, Universität zu Prag. Peyval, Joseph, Professor der höheren Ma- thematif an der Kaiserl, Universität in Wien. Presl, Karl, Professor der Na-

und Salinen-Administrator zu Wieliczka. Schott, Heinrich, Kaiserl, Hof- |

gârten- und Menageric-Direktor. Ausländische Ehren-Mitglieder. Historishchvhilologishe Klasse.

Grimm, Jakob, zu Berlin. Guizot, Franz Peter Wilhelm, zu Paris, Herrmann, Gottfcied, zu Leipzig. Mai, Angelo, Kardinal zu Rom. Perg, Georg Heinrich, zu Berlin, Neinaud, Joseph, Konservator der orien talischen Manuskripte zu Paris, R itter, Karl, zu Berlin. Wilson, Horaz, zu Oxford,

Mathematisch-naturwissenshaftliche Klasfes

Brown, Robert, zu London, Freiherr von Berzelius, Johann Jakob, zu Stocholm. von Buch, Leopold, zu Berlin. Far aday, Michael, zu London, Gauß, Friedrich, zu Göttingen, Freiherr von Humboldt, Alexander, zu Berlin, Freiherr von Liebig, Justus, zu Gießen. Müller, Johannes, zu Berlin,

Ausländische korrespondirende Mitglieder, Historish-philologische Klasse.

Sainz de Baranda, Pedro, Mitglied und Bibliothekar der Aka- demie der Geschichte, zu Madrid. Böhmer, Friedrich, Stadt-Bibliothekar zu Frankfurt a. M, Bournouf, Eugen, Konservator an der Königlichen Bibliothek , Mitglied der Akademie der Jnscyriften zu Paris, Cibrario, Königl, Historiograph zu Turin. Dahlmann, Friedrich , Professor zu Bonn. Diez, Friedrich, Professor zu Bonn, Flügel, Gustav, Prof. am Königl. Sächs. Gymnasium zu Meißen, Gfrörer, Bibliothekar zu Stuttgart, Haupt, Moriz, Prof. der Philologie zu Leipzig. Letronnfe, Anton Johann, Konservator des Königl, Münz- und Antiken-Kabinets zu Paris, Van der Maelen, Eigenthümer und Direktor des geograph, Jnstituts zu Brüssel, Michel, Fraucisque, Prof. der ausländischen Lite- ratur zu Bordeaux. Mohl, Julius, zu Paris, Orelli, Kaspar, Prof. zu Zürih. Schmeller, Andreas, Kustos der Königl, Hofbibliothek zu München. Stenzel, Heinrich, Pro“, und Archivar zu Breslau, Thiersh, Sriedrih, zu München. Wuk-Stephanovich, Privat zu Wien,

Mathematisch-naturwissenschaftlihe Klasse: _ Bunsen, N., Professor der Chemie zu Marburg. Dumas, Johann Baptist, Professor der Chemie zu Paris, Elie de Beaumont, Professor der Geognosie zu Paris, Enke, C, F., Astronom zu Berlin, Jacobi, Karl Gustav Jakob, zu Berlin. Martius, Direktor des botanischen Gar- tens zu München. Melloni zu Neapel. v, Mever, Hermann, zu Franfk- furt a. M. Mitscherlich, E,, zu Berlin, Poggendor ff, J, E,, Pro- fessor zu Berlin, Purkinje, Professor zu Breslau. Wuetelet, A, Dis reftor der Sternwarte, Secretair=der Akademie zu Brüssel. Nose, Heinrich, Professor der Chemie zu Berlin. T\ch udi, Privat, gegenwärtig in Wien. Steinheil, E, A,, zu München, Weber, Ernst, und Weber, Wilhelm, O zu Leipzig, Wöhler, Friedrich, Professor der Chemie zu Göôt-

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fein. (Allgemeiner Ruf der Zustimmung.) Die Deputirten, \o wie die in ihrer Erwartung getäuschten Zuhörer auf ‘den öffentlichen Gallerieen, verließen sofort den Saal. Herr ‘von Lamartine und Herr Berryer waren nämlih auch verhindert, ihre angekündigten Reden zu halten, weil Beide an der Grippe leiden. Für ‘die heutige Sigzung waren die Zuhörer nun in vergrößerter Zahl wiedergekom- men, in der sicheren Erwartung, die zwei bedeutendsten Männer der Kammer, die Herren Thiers und Guizot, in der nämlichen Sigung sich wieder mit einauder messen zu sehen. Auch die diplomatische Tribüne war zahlreih beseßt. Jndeß war es doch ziemli spät ge=- worden, bis die Verhandlung wirkli begann, da die hervorragenden Redner, wenn sie das Wort gleich zu Aufang uehmen, steis abwar- ten, bis die Versammlung ret zahlrei ist. Endlich besteigt Herr Thiers die Tribüne, es war bereits 25 Uhr. Herr Guizot selbst gab dem Redner durh ein Zeichen mit der Hand einen Wink, daß er noch etwas warten möge. Jnzwischen waren auch die Herzogin von Orleans und der Herzog und die Herzogin von Montpensier einge=- troffen und hatten auf ‘der Königlichen Tribüne ihren Plaß genommen.

__ Herr Thiers begann seine Rede ohne Einleitung, um sogleich auf die schweizer Frage einzugehen. Dieselbe sei eben so wichtig, als verwidckelt, Kein Aft der Negierung habe so schr scinen Unwillen erregt, als ihr Ver- halten in dieser Frage. Da ständen die Revolution und die Contre-Revo- lution einander gegenüber. Er wolle diese Jdee nachzuweisen, ihre Richtig- keit zu zeigen suchen, (Stimmen links: So Ls es. Beifall.) Die Grund- sähe der französischen Revolution seien gänzlich aufgeopfert worden. Wenn es ihm auch nicht gelingen sollte, die ganze Kammer zu bewegen, daß sie diese Meinung theile, so werde sie do wenigstens seine Molive begreifen. Nachdem der Redner so seine Stellung genommen, geht er auf die That- sachen ein, die seit dem Kaiserreiche, seit dessen Sturz 1815, bis 1830 vor- gegangen. Der Redner nimmt eine Mittelstellung ein, er tadelt den eid- genössischen Bundes-Vertrag an sich, spricht gegen das allzu starke Streben des Unitarismus, aber auch nit minder gegen dic kleineren Kantone, welche das Kantonal-System allzu weit getrieben hätten. Herr Thiers entwickelt nun seine Jdeen über den inneren Zustand der Schweiz und findet bei der Linken sehr eifrige Aufmerksamkeit, ohue jedoch grcßen Eindruck hervorzubringen, Der Geist der österreichischen Politik inde Schw -iz sei, dieselbe streng in den Grän- zen der Neutralität zu erhalien, keinen auswärtigen Einfluß in der Schweiz zu- zulassen, Der Nedner sctt aus einander, wie die Mächte den Bundesvertrag von 1815 organisirt, und geht darüber in weit{äufige Einzelnheiten ein, als ob er der Kammer einc historische Vorlesung halten wollte, Jm Jahre 1830 habe Frankreih behauptet, man fönne den Bundesvertrag umge- stalten, die Central - Gewalt verstärken, Oesterreich dagegen sei entgegen- geseßter Meinung gewesen, Herr Thiers zeigt dic Bestrebungen der tonser- vativen Partei, der Partei der rechten Mitte in der Schweiz, von 1830 bis 1840, welche der mißlihen Lage habe abhelfen wollen, Allein die Partei des alten Regime, die Partei der kleinen Kantone habe sie daran zu hin- dern gesucht, Diese Partei der kleinen Kantone aber sei feine andere gewesen, als die der Contre-Revolution. (Herr von Quatrebarbes erhebt Einspruch gegen diese Bezeichnung.) Die Partci des Sonderbundes, fährt Herr Thiers fort, habe zuerst den Aufstand begonnen, habe von Luzern aus in die an- deren Kantone Sendboten geschickt, um auch dort Aufstände zu erregen, Unzufriedenheit hervorzurufen und die Fanatiker gegen die Regierun- gen aufzuhegen. Da sei die Klosterfrage des Aargau hinzugekommen, Auch über diese und die Thatsachen, wodurch die Aufhebung der Klöster des Aargau und anderer Kantone herbeigeführt, die betreffenden Ne- gierungen sich zu den Maßregeln gegen dieselben veranlaßt fanden, welche nachher so viel zu reden gaben und die {hon vorhandene Zwietracht nähr- ten, geht der Redner in ausführliche Details ein. „Troy diejer beharrlichen Anstrengungen, die Revolution hervorzurufen“, sagt der Redner, „gelang es den Kantonen, welche an der Spitze dieser Umtriebe standen, nicht, ihr Ziel zu erreichen. Der Aufstand im freien Amte des Kantons Aargau im Jahre 1841 brach alleín aus, wurde aber durch das fräftige Einschreiten der Re- gierung schnell unterdrückt, Nachdem die Anstifter ihre Bemühungen überall anderwärts gescheitert sahen, fonzentrirten sie ihre ganze Thätigkeit auf den Kanton Wallis, wo sie allerdings einen Boden fanden, der für ihre Be- strebungen günstig war. Denn man nuß sich eine rechte Jdee machen von dem, was die Ren in den Bergen des Ober-Wallis sind. Gegen die-

selben sind die Bauern in der französischen Vendée wahre Philo- sophen, ungläubige Voltairianer, (Bei diesem Vergleihe erhebt sich der Marquis von Larochejacquelin mit einer Protestation

dagegen,) Herr Thiers läßt sich aber nicht abhalten, in scinem Thema fortzufahren. „Der Fanatismus““, sagt er, „der auf Seiten dieser von den Jesuiten gewonnenen, ihnen ganz ergebenen und von ihnen aufgeregten Bauern des Wallis herrscht, übersteigt alle Gränzen, und aus diesen allein lassen sich die unerhörten Grausamkeiten erklären, die gegen die unterwalli- ser Liberalen begangen wurden, als diese durch Ungunst des Kriegsglücks und unter der numerischen Ueberlegenheit ihrer Gegner unterlagen.“ Der Redner schildert nun die Begebnisse in der Schweiz, wie sie seit jenem Siege der Contrerevolution in Wallis sih entwidelt. Daß er dieselben in der Weise darstellt, die am besten seinen Partei - Ansichten zusagt, versteht

_%ck&ck München, 1. Febr. Gestern Nachmittag nah 3 Uhr wurde (wie bereits gemeldet) die sterbliche Hülle von Joseph Görres unter

Iu l atn 2 | großer Theilnahme aus allen Ständen der Bevölkerung in die Gruft ge- turgeschichte an der Kaiserl, Universität zu Prag. Redtenbacher, Ludwig, | j ; S Dr. der Medizin in Wien, Rußegger, Joseph, Kaiserl. Gubernialrath |

senkt, Der Verblichene war geboren zu Koblenz am 25. Januar 1776 und hat demnach cin Alter von 72 Jahren und einigen Tagen erreicht, Da seine Geburtsstadt der Sammelplaÿ der Emizrirten in den ersten Zéi- tcn der französischen Nwvolution war, so ist erklärlich, wie ein so vulkanisch angelegter Geist, gleih dem seinigen, von den Schwingungen dieses großen geschichtlihen Ereignisses ergriffen wurde, Er schrieb zu dieser Zeit das „Rothe Blatt“, nah dem Verbote desselben theilte er seine politischen Wün- sche und Ansichten dem „Rübezahl im blauen Gewande“ mit. Jm No- vember 1799 ging er an der Spige einer Deputation nach Paris, um dort eine Vereinigung der Rheingegenden mit Frankreich zu Wege zu bringen. Seinen Bericht über die mißlungeue Sache hat er niedergelegt in der Bro- schüre: „Resultat meiner Sendung nah Paris“. Von da an legte er das politische Wirken bei Seite und wurde Lehrer der Naturw;ssenschaften zu Koblenz, die neben Geschichte shon früher seine Lieblingsstudien ausmach- ten; auch der Naturphilosophie gab er sich mit angestrengtem Eifer hin. Napoleon's Unglüc in Rußland zog ihn wieder in das Weltgetümmel , er wurde Mitglied des Tugendbundes, Von 1814 bis Februar 1816 \chchrieb er den „Rheinischen Merkur““, einige Jahre darauf seine bekannte Schrift : „Deutschland und die Revolution“, welche die Rolle signalisirte, zu der er sich in seiner allzeit exzessiven Natur während der Kämpfe dieses Zeitraums für berufen hielt. Kurz darauf ging er nah Straßburg, von da in die Schweiz, wo er 1821 ein Seitenstäk zu der leßterwähnten Schrift, betitelt : „Europa und die Revolution“, erscheinen licß, Jm Jahre 1827 lebte Görres in Frankfurt am Main, uud noch in demselven Jahre erhielt er cincn Ruf an die neue Universität in München als Professor der allgemeinen und Litera- tur-Geschichte. Hier trat diejenige Richtung ans Licht, der von da ab sein Leben gewidmet war, Das vorlegte Werk derselben, die „christliche Mystik“, erschien 1836—1837 ; in welcher Weise er in seinem „Uthanasius“ gegen das Land seiner Heimat auftrat, is bekannt, Eine starke Natur, war er stark in Liebe und Haß. Der Tod. hat jeyt den Haß überwunden, wir dür- fen ihm daher die Achtung, die er durch große Eigenschaften auch den Geg- nern abgerungen, an seinem Grabe ungeschmälert darbringen,

Q Madrid, 25, Jan. Der berühmte Pianist Thalberg befindet sich seit aht Tagen hier, sieht sich aber in den Erwartungen, die er auf die musikalishe Empfänglichkeit der Spanier geseßt haben mochte, so getäuscht, daß er sih an ihren Wohlthätigkeitssinn- wenden zu müssen glaubte, um ihnen den hohen Genuß seines Talentes zu verschaffen. Ex, fündigte dem- nach an, daß er nur ein einziges Konzert und zwar zum Besten der hiesi- gen Wohlthätigfkeits-Anstalten geben würde. Dieses fand gestern Abend im Saale des Liceo vor höchst zahlreicher und ausgewählter Gesellschaft statt. Zur Begeisterung derselben trug auch der berühmte und viel gereiste Vio- linspieler, Herr August Möser aus Berlin, bei, der, seit zwei Monaten hier verweilt und. ín, einigen Privatzirkeln sein großes Talent bewundern licß. Auch der König, der Herrn Möser bei sich in seinem Kabinet empfing, zollte

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sich von selbst. Er spricht den sieben Kantonen vas ‘Recht zur Bildung dés bewaffneten Sonderbundes ‘inmitten der Eidgenossenschaft burhaus äb und sieht in ‘denselben nur offenbare Rebellen gegen die Eidgenossenschaft selbst und gegen die Lentral-Autorität der Tagsazung. ‘Noch cinmal auf ‘die fanatishen Gesinnungen zurükommend, von denen Leiter und Geleitete im Sonde beseelt gewesen seien, spielt er-.unter Anderem ‘auch darauf an, daß der Maillardoz, der zu Freiburg befehligte, von ‘einem anderen der hervorragend- sten Führer ver Sonderbundspartei ‘in jenem Kanton auf ein Wunder Yer- tröstet worden sei, das der Sache des Sdbnderbunds zu Liébe vom Himmel gethan ‘werden sollte, Herr Thiers glaubt ven Schlüssel zu dieser grheim- nißvoll scheinenden Verheißung zu ‘besigen, Er flärt sie dahin auf: dieses verheißene Wunder sei nichis Auderes gewesen, als die erwartete Znterven- tion Frankreichs, die allerdings im Geheimen mit Bestimmtheit versprochen ¿ aber dessenungeachtet nicht geleistet worden, Man habe sih neuklih mit großer Energie gegen die den besiegten Kantonen auferlegten Kriegskosten erhoben, Um aber darüber ein Urtheil zu fällen, müsse man die Sitten und die früheren Vorgänge des Landes kennen. Zu allen Zeiten ‘habe in der Schweiz , ‘wenn die Kantone Krieg mit einander geführt, dies zu g eet Ausgang geführt, nämli zur Leistung einer Geldentshädigung, Dies sei in allen Fällen ‘die definitive Lösung gewesen. Jmmer habe man eine Geld- buße auferlegt, Als ganz neuerlihes Beispiel führt der Nedner an, im Mai 1814, in Folge des Triumphs der Konservativen, feien ‘vir besiegen Kantone nicht blos zu den Kricgskosten , sondern auth zu einer Geldbuße verurtheilt worden, Ja, ‘man ei noch weiter gegangen, man habe in diesen Kantonen Tribunale errichtet, die mit Ab- urtheilung derjenigen, welhe man Revolutionaire genannt, beauftragt worden. Damals habe man die Jesuiten in Kantone eingeira, die nihts von ihnen hätten wissen wollen. Ein fonservatives Mitglied der Tagsazung habe sich so ausgedrückt, was von der Mäßigung diejer Partei ein Zeug- niß ablege: „die Nevolutionairen stoßen die Jesuiten zurück; das is ein Grund mehr, sie zuzulassen.“ Endlich habe die angeblich revolutionaire Partei die Mehrheit in der Tagsazung erlangt, Die Tagsaßung habe den Artikel 6 des Bundesvertrags angerufen, der jeden Bund gegen die eid- genössische Regierung untersage. Er erkläre, die eung habe die Ge- seglichfeit auf ihrer Seite gehabt, Jhr Verfahren sei eben so gemäßigt als energish gewesen. Jn kurzer Zeit habe sie eine große Militairmacht auf die Beine gebracht, um ihren Beschlüssen Achtung und Gehorsam zu ver- schaffen, Mit Entschlossenheit habe sie den Kiieg unternommen und ge- führt und so viel als möglich dessen Uebel zu verringern gefücht. (Bewegung in verschiedenem Sinne.) Er wiederhole, ex kenne keinen Krieg, der séhneller be- schlossen, unternommen und ausgeführt wie beendigt worden sei, Nachher hätten diejenigen, díe von Frankrei aus zum Kriege getrieben, gesagt, ‘derselbe fei von den Kvntonen des Sonderbundes nicht kräftig genug geführt worden. Das sei aber nicht fehr edelmüthig, den Besiegten nah der Niederlage auch noch mit Vorwürfen zu überhäufen. Was der Oberst Maillardoz, ein übrigens braver Offizier, von einem, Versprechen von 500 Millioneu für den Krieg, das ihm gemacht worden wäre, gesagt, glaubt Herr Thiers nicht. Er bleibt dabci, daß man nur die Intervention versproehen, aber nicht geleistet habe, (Gelächter) Der Redner spricht den Ministern Frankreichs jedes Recht zur Einmischung in die Angelegenden dex Schweiz durchaus und kategorisch ab, Das Interesse Fran reichs set so auf nih¿ zu entschuldigende Weise aufgeovfert, preisgegeben worden, Der Redner erklärt die von der neuen Regierung des Kantons Wallis er- griffenen Maßregeln in Betreff des Klesters auf dem St, Bernhard, Indem er dieselben zu entschuldigen, ja zu rechtfertigen sucht, wird er von vielen Seiten mit Ausrufen der Mißbilligung unterbrochen. Aber Herr Thiers wiederholt, nie habe sich cine Regierung humaner und edelmüthiger gezeigt, als diese Regierung, „Die contre-revolütiongire Partei wollte“, fährt der Redner dann fort, „die Doktrin von der Kantonal-Souverainetät zu alleu Zeiten ausbeuten, sie that dies vor 1815 und naher, Vor 1815 schon forderte sie zweimal die ausländischen Mächte zuin Einschreiten in der Schweiz auf. Seitdem wollte sie durch die Befestigung der Herrschaft der Geistlich- keit den Triumph des Fanatismus erlangen, und deshalb nenne ich diese Partei die Partei der Contre-Revolution,“ Der Redner geht nun auf einen Vergleich ein zwischen dem verschiedenen Benehmen des Kabinets in Spa- nien, Jtalien und in der Schweiz, Er beschuldigt die Regierung, Gleich- gültigkeit gegen Don Carlos gezeigt zu haben, nicht entschieden genug ge- gen denselben aufgetreten zu sein. (Herr Thiers wollte bekanntlich - cinschrei- ten unter dem Namen der Cooporation und fiel darüber als Minister.) Jn Jtalien sei das Benehmen der Regierung furhtsam, und in der Schweiz

nehme sie auf einmal mit dem größten Eifer Partei für eine häßliche Contre-Revolution. Wäre die Schweiz im \ch{chlimmsten Falle zum Unitarismus gelangt, so würde sie dabei doch wénigstens das Gute haben, wirklich unabhängig zn sein, sie wäre dann freilich nicht neutral, wie maun es jeyt verstehe, und das französische Kabinet brauchte sih nicht in ihre in- neren Angelegenheiten zu mischen. Allein die Schweiz wolle, er müsse dies wiederholt bemerfen, den Unitarismus nicht, sie wolle nur ihren Bundes= vertrag umgestalten, und dazu habe sie das nicht bestreitbare Recht. Das sei eine schone Neutralität, die, wenn Krieg cingetreten, von Jedermann ver- leßt werden fönne. Während des Friedens sei sie nur ein leeres Work. Herr Thiers entwirft nun einen allgemeinen Vertheidigungsplan für Frank= reich auf den Fall, daß es fih gegen die schweizer Grânze hin zu decken

ihm volle Anerkennung. LRusseri Abend ließen beide Künstler sich im

Schlosse vor der gesammten Königlichen Familie und zahlreichen eingela- denen]Gästen hören, Die junge Königin befahl jedoch nach einer Stunde, daf das Konzert ende und dagegen ein Ball beginne, ein Austrag, dessen der Gouverneur des Palastes sich mit bewundernswürdiger Fassung zu ent- ledigen wußte, Die Königin überließ sich dem Vergnügen des Tanzes von Mitternacht bis fünf Uhr Morgens und walzte mit verschiedenen Aitachés der fremden Gesandtschaften, Einer derselben, dem seine ritterlihen Ge- sinuungen nicht erlaubten, sih auf Engbrüstigkeit zu berufen, liegt heute in den leßten Zügen, (Vergl. Brief aus Madrid in der Beilage.)

Noch ein Wort über AVallfischfang. (Eingesändt.)

Verlin, 6. Febr, Ju einem gestern mitgetheilten (Nr, 37 der Allg. Preuß. Zeit.) belehrenden Aufsaß wird aus der Schrift des Dr, Glo- ger „der Wallfishfang und seine Beförderung in Deutschland“ augeführt, taß Bremen „ohne weitere Anleitung-im Wallfischfange sehr glüd- liche Fortschritte mache“, und zwar in der Art angeführt, als ob Bremen, wie Stettin , diese schwierige Judustrie erst fürzlih und ganz ohne Vorbe- reitung begonnen habe, Dem is indeß nicht ki, Die Grönlands - und Spizbergensfahrten auf Wallflschfang und Robbenschlag gehören zw den ältesten und einträglichsten der bremischen Rhederei, Jn neuerer Zeit sind blos die Jahre langen Expeditionen zum Südpol und im Stillen Meere hin- zugekommen und wegen ihrer Ungewöhnlichkeit öffentlich erwähnt wordenz So viel is aber gewiß, daß Grönlandsfahrer immer als die kühnsten und zuverlässigsten Seeleute, denen man jede andere bedenklihe Fahrt anver- trauen könne, betrachtet winden, Herrn Gloger's Hauptthema: „Die Wich- tigkeit des Wallfischfanges für die „großartigere C der Schiff- fahrt überhaupt“, wird dur das hier Bemerkte nur um o st hlagender ge- rechtfertigt, Nicht die in früherer Zeik meist nur mit Barkschiffen betriebenen Fahrten der bremer Rhederei nah der Ostsce, nah England, Frankreich und Spanien in wohlbekannten sicheren Wassern, sondern die kühneren Grönlands- und Archangel-Fahrten waren es, die Bremen in Stand seyten, zur Zeit des amerikanischen Freiheitskrieges sich so schnell und glüdlih bei dem transatlantishen. Handel zu betheiligen, wodur der Grund zu allen späteren Erfolgen des bremischen Unternchmungsgeistes gelegt wurde. Eben daraus erklärt sich aber au, wie die dortigen Wallfischfahrten zum No1d- und Súüdpol ganz andere Vortheile gewährten , als die neuerlichen: stettiner Unternehmungen, ungeachtet Herr Dr. Gloger geviß Recht hat, zu behaup- ten, daß der deutsche Matrose durch Muth, Ausdauer, Beson- nenheët und: Intelligenz min deskens eben fo ge\chickt zu den schwierigsten Meer fahrten üs und werden: kann, als Eng länder und Amerikaner. -

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