1848 / 40 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

ine Geldsendung in Silber von 100 Rthlr. zu einem Gewichte von etwa n dis 9 Meilen 55 Kr., auf 10 Meilen 11 Kr., auf 20 Mei- 2 Kr.

M Dice wir bei diesen bedeutenden, den gesammten internationalen Verkehr des deutschen Post-Vereins umfassenden Ergebnissen der seitherigen Verhandlungen füglich die en d aufstellen, ob es nicht zweckmäßig gewesen sein würde, das hiermit Vereinbarte, unerwartet einer weiteren Ausdehnung desselben, in Wirksamkeit treten und hierdurch das deutsche Publikum \o- gleih der hiermit erzielten Vortheile theilhaftig werden zu lassen, so ver- mögen wir diese Frage doch nur zu verneinen. Wir betrachten einerseits eine definitive Einigung über die bedeutende Korrespondenz zwischen Deutsch- land und dem Auslande als einen zu wesentlichen Bestandtheil des Post-Vereins, als daß sih der Mangel einer zeitgemäßen Feststellung über solche nicht so- fort fühlbar machen sollte, Wir können ferner die Schwierigkeiten nicht un- berücksichtigt lassen, welche die Einrichtung des gesammten postalishen Mecha- niêmus für ein zum Theil völlig neues System darbietet, als das wir nicht eine angemessene Zwischenfrist für deren Erledigung als unerläßlich ansähen, und wir hoffen endlih, daß auch für die bereits vereinbarten Bestimmun- gen bei der jedem Bevoklmächtigten in der Zwischenzeit gegönnten Erwä- gung und Berathung mit seiner Verwaltung noch manche Vervolllommnung möglich und wahrscheinlich sei. Wir vermögen uns deshalb entschieden nur dafür auszusprechen, daß der deutsche Post-Verein nicht theilweise, sondern als cin systematisch begründetes Ganze ins Leben trete, und hoffen, daß diesem Wunsche in nicht ferner Zukunft und, weil der Wiederzusammentritt der Konferenz auf den 1. Juni 1848 anberaumt is, vielleicht {hon mit dem Jahre 1849 die erfreulihe, den gemeinsamen Juteressen Deutschlands so förderliche Verwirklichung zu Theil werde.

Handeis- und Börsen-Üachrichten.

Berlin, 5, Febr. Die Börse hatte im Laufe dieser Woche ein gün- stiges Ansehen, und die Cours-Verbesserung der Eisenbahn-Actien war mit- unter schr beträchtlich, Vornehmlich blieben die auswärtigen günstigen Börsen - Nachrichten Veranlassung, daß der {hwankende Zustand aufhörte und sich mehr Vertrauen zur Hausse einstelltez nächstdem wird diese durch den grope Geld - Ueberfluß unterstüßt, welcher an unserer Börse herrscht. Die Contremine kann sich deshalb auch nur mühsam bewegen und is nicht im Stande, momentane Ermattungen im Gange zu halten, da es ihr nicht nur an Stücken ‘mangelt, sondern auf fire Lieferung auch unter Cassa Cours

eboten wird, Unter diesen besseren Verhältnissen blieb es in dieser Woche eben so \{hwierig, belangreiche Ankäufe zu bewirken, wie es vor noch“ ganz kurzer Zeit mitunter unmöglich war, unbedeutende Actien - Posten zu laciren. Die Wirkung auf den Coursstand is bei dem geringen Vertrieb n einigen Gattungen eine sehr plößliche, und so erklart sich auch die rapide Steigerung im Laufe dieser Woche, welche, so bedeutend sie auch war, doch nicht \onderliches Geschäft herbeiführte, In Köln-Min- dener selbs blieb der Umsay beschränkt, obschon sie von 922 bis 94 % stie- genz gestern und heute {chwankte deren Cours und blieb am Schluß der Börse durch einige Verkäufe sür auswärtige Rehnung 932 Br, und Gld,, nachdem 93% % bezahlt worden. Berlin-Anhalter stiegen von 113 a 114%; Stettiner von 41105 a 111 %. Halle - Thüringer haben sih von ihrem leßten Rückgang rats erholt und stiegen von 76 bis 80 %, Potsdam- Magdeburger, ohne Beachtung, bleiben 90% 3 91 %. Eben so wenig nah- men Berlin - Hamburger Theil an der Steigerung und blieben 992 Br, Die Einnahmen dieser beiden Bahnen vom vorigen Jahre werden niht für günstig erachtet, daher sh auch für die Actien gar keine Kauflust zeigte, Rheinische Actien bleiben begehrt und sind von §32 bis 84% % gestiegen, Krakau-Oberschl, von 61 bis 633 % bezahlt. Steele- Vohwinkel, zuleßt a 63 % verkauft, sind wieder bis 65 % gekagust, Fast alle Quittungsbogen sind ansehnlich in die Höhe gegangen. Aachen - Ma- stricht ‘von 72% bis 73%. Anhalt, Litt. B. von 106% bis 1074 %. Mag- deb, - Wittenberge von 704 bis 737 %, blieben aber heute nur 725 %, r ard* von 80% bis 824 %, Bergisch-Märk. von 75 bis 76 %, riedr, Wilh, Nordbahn in Folge auswärtiger Kaufordres von 53 bis 58 %, gestiegen, schließen heute, nahdem bereits 574 % bezahlt worden, 57 Brf., 56% Gld, Die Schwankungen in den Coursen dieser Quittungsbogen sind jeyt, nahdem -das Spiel darin wieder an Ausdehnung gewonnen hat, sehr bedentend, Es wäre zu wünschen, daß in Folge dessen nicht wieder so un- heilvolle Verluste? entstehen, wie es leider schon zu oft der Fall war. Jn preußischen Bank-Antheilen gingen zu fortwährend steigenden Cour- sen und bei lebhäftem Begehr bedeutende Summen um. Deren Cours besserte sich um 27% und stellte sich heute auf 1084 pr. Cassa, Die Mei-

gegangen,

* Bekanntmachungen.

[923] Subhastations-Patent , wegen- des Gutes Alt - Sabel. Zux Subhastation des im Glogauer Kreise belegenen, rach dar: landfchaftlihen Taxe auf 14,679 Thlr. 24 Sgr. 4 Pfe -abgeschäßten freien Allodialgutes Alt - Sabel ist

E J ® 9 Allgemeiner Es werden daher alle diejenigen, welche an die bezeichneten Posten oder die darüber ausgestellten Dokumente als Eigenthümer, deren Erben oder Nach- folger, Cessionarien, Pfand- oder Briefinhaber, oder aus irgend welchem Rechtstitel, Ansprüche zu haben vermei- nen, zu dem auf den 11. März 1848, Vormittags 11 Uhr,

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nung für dies Papier bleibt sehr günstig, daher auch mit Prämien Manches gemacht worden; pr. April 110/13%, pr. Mai 111 /14% bezahlt, aber fer- ner zu kaufen. Preuß, Staatsschuldscheine bleiben 92% % und Pfand- briefe haben sich meistens etwas gebessert.

Für Wechsel zeigten sich mehr Abgeber, daher au die meisten Course g sind und der Absay besonders für Amsterdam, Hamburg, Frank- urt a. M. schwierig wurde. London, Augsburg, Paris und St. Petersburg hin und wieder nur gesucht, Diskonto 3% %, auf Beleihung 4 %.

Berlin, 5. Febr. Die gedrückte Stimmung in den Geschäften hat si hier ín einem stärkeren Grade vermehrt. Es zeigt sich durchaus keine Lust zu Unternehmungenl, fast alle auswärtigen Märkte kommen flau, und wer was verkaufen will, muß sih niedrigere Gebote und noch andere Con- ditionen gefallen lassen.

Am fühlbarsten macht sich die Reaction îin Weizen, wovon selbst zu den neuerdings gewichenen Preisen kaum etwas abzuseßen ist, Man kann poln, Weizen zu 55— 60 Rthlr., märk. zu 54—58 Rthlr. willig haben.

Noggen ist bei gleichen Verhältnissen auch flauer gegangen. Vom Lager wird 41 43 Rihlr, gefordert, dann und wann etwas genommen, und eben o allenfalls etwas höher für schwerere Waare am Landmarkt anzukommen. Verwinterter 85 pfd. is zu 41 40 Rthlr. angestellt, Auf Lieferung zum Frühjahr war der Rückgang zwar langsam, aber um so kom- pakter, da die Offerten zugenommen haben und die wenigen Ordres, die darauf hier waren, theils heruntergeseßt, theils zurückgenommen zu sein scheinen. Heute wurde 82 pfd, zu 39 Nthlr, gehandelt, Dazu blieb zuleyt fnapp zu lassen.

Gerste nur bei Kleinigkeiten zu 38—40 Nthlr, für den loco Bedarf anzubringen. Im Ganzen kein Geschäft.

Hafer in loco ziemlih unverändert, aber auch der Umsaß unbedeu- tend. Zu 26— 27 Rthlr, ist zu kaufen. Auf Frühjahrslieferung is vor- gestern 48 pfd. zu 24 Rthlr,; gestern 50 pfd. s{les. zu 25 Rthlr., desgl. ohne Abkunftsbestimmung zu 245 Rthlr, umgegangen,

Erbsen unbegehrt.

Koch-Erbsen 54—50 Rthlr.

Futter-Erbsen 48—46 Rthlr.

Für feinen rothen Kleesaamen zeigt sih einige Frage, doch wollen NReflektanten die dafür verlangten Preise von 13 Rthlr, nicht anlegen, 122 Nthlr, würde für hochfein zu bedingen sein; mittel rothen zu 11 Rihlr. u. 12 Rthlr., so wie weißer zu 11 —137 Rthlr, nah Qualität, sind weniger beachtet. Thimothee 67 a 6 Rthlr, nominell,

Für Oelsaamen hat die Frage fast ganz aufgehört.

Guter W, Rapps fehlt,

Für W. Rübsen wird 75— 74 Rthlr.

Sommer-Rübsen 63—61 Rthlr, gefordert.

G M einsaamen auf Lieferung zum Frühjahr is zu 57 Rthlr, zu egeben. »

Nüböl still, Das gelinde Wetter, welches sich bis ‘daher drückend auf die Notirungen äußerte, wird jeßt, da es stark thauet, wieder anders beurtheilt und als Gefahr drohend angesehen, Bei diesen Auslegungen bleibt das Geschäft, einige Schwankungen ausgenommen, durchweg ohne Vertrauen, so von der einen, wie von der auderen Seite und ohne beson- deren Umschwung. Heute {loß der Markt in loco 11% Rthlr. Br. und bezahlt; Febr. /März 11%, —% Rthlr.; März /April 115—% Rthlr. ; April /Mai 11% Rthlr. bezahlt; Mai Juli 115— 4 Rthlr,; Septbr. 115 Rthlr. Br., etwas so bez.,, 115 Rthlr. Gld.

Leinöl loco 11 Rthlr., pr. Frühjahr 10% Rthlr.

Von Spiritus waren die Zufuhren geringer als in der Woche zu- vor, und da ohnedies viel loco Waare gelagert wird, stellten sich die Preise dafür etwas fester, und wird demzufolge auch auf spätere Termine etwas höher gehalten; loco heute 19 Rthlr. bezahlt und Br,, 18%; Rihlr. Geld ; März / April 20 Rthlr. Br.; April /Mai 20% Nthlr. Br., 205 Rihlr. bez. und Geld ; Mai / Juni 21 Rihlr, Br., 205 Nthlr, Geldz Juni /Juli 22 Nthlr. Br., 21 Rthlr. Geld,

Stettin, 4, Febr. Getraide. Weizen is im Laufe dieser Woche neuer- dings um Mehreres zurückgegangen. Am Landmarkt wird für 128-—130pfd. gelbe Waare nicht mehr über 56 a 58 Nthlr. bewilligt und aus zweiter Hand dergleichen Waare zu 58 a 62 Nthlr, erlassen. Auf Frühjahrs - Lie- ferung ist 128/29pfd. gelbe ukermärkische und märkishe Waare bereits zu 60 Rthlr. gekauft. Noggen, neuer in loco wurde anfangs der Woche noch mit 42 Nthlr. bezahlt. Seitdem ist schwere Waare von 86./88pfd. p. Schfl, bereits zu 39 a 40 Nihlr., eine kleine Partie sehr leichter Waare selbst zu 395 Nthlr. gekauft. Ged. russ. ohne alle Beachtung, Frühjahrs-Lieferung

ist fast in gleihem Verhältniß zurückgegangen, 86pfb, v. Schg.

82pfd. zu 407—40 Rihlr. gekauft, Gerste ist cel u Sus n, gei wesentlich billiger zu haben, Auf Lieferung îm Frühjahr wird noch ür gr. Oderbruch- 40 Rthlr., gr. pomm. 39 Nthlr. gefordert. Hafer, pomm, in loco 28 Nthlr,, preuß. 26 Rthlr. zu haben , auf Frühjahrs - Lieferung pomm. mit 50pfd, p. Scheffel Garantie 27 Rthlr, bez, Erbsen na Qual. 42 a 46 Nthlr. zu notiren.

Saamen. Oelsaamen ohne Begehr, da es sich mit den Nübölprei- sen nicht bessern will. Winter-Napps 82—81 Rthlr., Rübsen 80 Rthlr, zu haben. Schlag - Leinsaamen mittel Qual. 60 Rthlr, Säe - Leinsaamen is theilweise in dieser Woche ein wenig billiger gekauft, rigaer zu 8 Rthlr, 225 a 23% Sgr., auf 85 Rihlr. ferner gehalten, pernauer in loco und auf Breslau s{chwimmend zu 105 a % Nthlr., auf 105 a 74 Rthlr. gehalten, memeler zu 77 Nthlr., auf 75 Rihlr. gehalten. Kleesaamen fein weiß und roth 12 a 13 Nthlir., mittel Waare 9 a 11 Rthlr, gehalten. Thimothee 95 a 627 Rthlr, nah Qual,

Spiritus noch immer zum Weichen neigend, aus erster Hand zur Stelle und aus zweiter Hand zu 18% a 5 %, auf Lieferung im Frühjahr zu 17 %, im Mai /Juni zu 165 % gekauft.

Butter unverändert und noh wie lettgemeldet.

Metalle ohne Umsaß. Zink in loco und auf Frühjahrs - Lieferung zu 5% Nthlr., Noheisen, \hott, in loco zu 59 Sgr. käuflich.

Fettwaaren. Rüböl zeigt nur dann und wann ein kleines Synp- tom zur Besserung, in loco zu 11 Nthlr, offerirt, p. März / April 11; Rthlr. bez., Sept. /Okt. 115 Rthlr. bez. Leinöl in loco 10% a 4 Rthlr. bez,, zu 105 Rihlr. noch zu haben, p. Frühjahr 104 Nthlr. bez. Palmöl in loco, wegen geringen Vorraths, angenehmer, 13%; a { Rthlr. bez., auf 135 a 5 Rthlr. gehalten, auf Lieferung im Frühjahr dagegen zu 125 a 5 Rthlr. ge- fauft und zu 125 wohl noch zu haben, auf Lieferung aus dem im Sunde liegenden Schiffe „Sophia“, Capt. Kreyna, 12% Rthlr. bez. Baumöl till, Gallipoly auf 15% a 16%, Malaga 155 Rthlr. unverst, gehalten. Kokus- nußöól 28 Rthlr, Thran, Südsee- ziemlich fest, auf 9%, a 5 Nthlr. gene ten, 97 Rthlx. bez. Br, Leber- berger auf 21 Nthlr, gehalten, 205 Rthlr. bez. Blanker geräumt, L, ;

; Alkalien haben fortwährend wenig Umsaß. Amerik, Steinasche auf 13 Rthlr. gehalten, 127, Rthlr. bez. Für kasan, Pottasche 117 Rthlr. ge- fordert. Calcion. Soda 4 a 45 Rihlr. unverst, nah Stärke, cryst, auf 25 Rthlr. unverst. gehalten, : j

Heringe erhalten sih angenehm. Schott. Fullbrand i} bei mehreren Hundert Tonnen mit 847 Rihlr, unverst., Berger Vaar- 55 Nthlr, unverst. bezahlt.

Kolonialwaaren leblos,

Kaffee ganz unverändert.

Reis eben so. h i;

Gewürze. Pfeffer 105 a 11 Rihlr. unverst,, Piment 185 a 19 Rthlr. uuverst., Kassia 10 Nthlr. verst. gefordert. i

Syrup is noch in leßtgemeldeter Position und nichts von Belang darin umgegangen.

Südfrüchte eben so. ;

“P. S, 84 /85pfd, Noggen in loco is zu 36% Rihlr, gekauft,

% Breslau, 4, Febr. Weizen erfuhr heute wieder cine Preis- Ermäßigung, obwohl sich eine bessere Kauflust, als in den leßten Tagen, herausstellte, Weiße Waare 56, 624 bis 675 Sgr, gelbe 54, 60 bis 65 Sgr. ; / j

Roggen war heute sehr wenig angeboten und ging, namentlich am Schluß des Marktes, besser, es machte sih im Allgemeinen eine größere Festigkeit geltend. Bezahlt wurde 45, 50 bis 55 Sgr, : Met

Gerste behauptete sich in den besten Sorten, ging aber in den Mittel- und ord. Qualitäten abermals zurück und stellte sich 42, 45 bis 50 Sgr.

Hafer ist jeyt besser, als seither angeboten, doch trat auch p nur in den Mittel- und ord. Sorten eine Preis-Ermäßigung ein, Wir notiren 24, 275 bis 305 Sgr. S

* ‘Was von Na 0p angeboten wird, findet a 83 bis 88 und 89 Sgr, Nehmer. i N Spiritus, sehr wenig Handel, bei matter Stimmung loco bis 95 Rthlr. abwärts verkauft, blieb a 9, Nthlr, angeboten, Lieferungs-Termine ganz nominell.

Zink 57; Rihlr. ab Gleiwiß Br, E

Am heutigen Getraide-Markt machte sich eine entschieden bessere Stim- mung geltend, und scheint es, als ob der Nückgang der Preise, namentlich von Roggen, seinen Endpunkt erreicht hätte.

Anzeig

Thlr. 26 Sgr. 6 Pf., soll

am 9. Mai 1848, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden, pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Der Eigenthümer des Grundstücks, Particulier Carl

V.

hierselbst in der Besselstraße Nr. 11 belegene, im Hy- pothekenbuche von der Friedrichsstadt Vol. 26, Nr. 816. verzeichnete Grundstück, gerichtlih abgeschäßt zu 11,218

klärt und die ertheilten Quittungsbogen werden annul- lirt werden. Magdeburg, den 20. Januar 1848, Dirt orium der Magdeburg-Wittenbergeschen Eisenbahn-Gesellschaft, (gez,) Harte,

Taxe und Hy- 2 t Stellvertreter des Vorsitzenden.

ein Bietungs-Termin auf den 26, Mai 1848, Vormittags 10 Uhr, «E wen, esig- und zahlungsfähige Kauflustige werden daher vorgeladen, in diesem Termine vor dem ernannten De- putirten, Ober-Landesgerichtsrath Jäkel, auf dem hiesi- gen Schloß entweder in Person oder durch gehörig in- sormirtie und geseßlich legitimirte Mandatarien sich ein- E ihre Gebote abzugeben und demnächst den Zu- lag. an den Meist- und Bestbietenden zu gewärtigen. Die Taxe und der neueste Hypothekenschein können während der gewöhnlichen Amtsstunden in der hiesigen Registratur - eingesehen werden. Zu diesem Termine wird glecgeirg auch der seinem Aufenthalt na unbekannte esiyer. Baron Ludwig Rudolph von Byern hierdurch vorgeladen, logau, den 21. September 1847,

Königliches Ober-Landesgericht, 1, Senat. v. Forckenbe ck,

Oeffentliches Aufgebot eingetragener Pgo- [1086] sten und verlorener Dokumente, Auf dem im Neustettinshen Kreise belegenen Ritter-

gut Trabehn nebst Vorwerk Grünbüche sind in der drit-

ten Rubrik folgende Posten :

in unserem Geschäftslokale anberaumten Termine hier- mit vorgeladen, um ihre etwanigen Ansprüche anzu- melden. s ,

Die Ausbleibenden haben zu erwarten, daß sie mit ihren Anforderungen an die bezeichneten Posten und Dokumente werden ausgeschlossen und die Posten im H9pothekenbuche von Trabehn und Grünbüche ohne Beibringung der für ungültig zu erklärenden Dokumente werden gelöst werden,

Cöslin, den 1. November 1847,

Königliches Ober-Landesgericht, Erster Senat.

[18] Nothwendiger Verkauf. Land - und Stadgericht Arnsberg.

Die dem Fabrikanten Diederich Ebbinghaus zu Ober- eimer gehörige, auf dem Grundstücke Steuer-Gemeinde Arnsberg, Flur 11, Nr, 250/3 erbaute Papier - Fabrik mit Nebengebäude, so wie die dazu gehörenden Grund- stücke, Steuer-Gemeinde Arnsberg Flur 1, Nr. 33, 34, 37, 38, 39/1, 39/2, 35, 36, Flur 11. Nr. 246/1, 246/4, 246/5 und das Miteigenthum des 2c, Ebbinghaus zu einem Drittheil an dem oberen Mühlengraben Steuer- Gemeinde Arnsberg Flur 1, Nr. 780, eingetragen Vol. V, Vol. 5 und Vol. VIII, Fol. 6 des Hypothekenbuches der Gemeinde Arnsberg, abgeschäßt zu 68,661 Thlr, 8 Sqr. 40 Pf. zufolge der nebst Hypothekenschein in

Ludwig Greiert, oder dessen Erben werden hierdurch öf- fentlich vorgeladen.

[828] Nothwendiger Verkauf. von Kroechersches Gesammtgericht zu Lohm.

Die dem Müller Johann Joachim Friedrich Nose ge- hörige Windmühle vor dem Dorse Lohm nebst Wohn- hause im Dorfe Nr, 25, abgeschäßt zufolge der nebst Hypothekenschein und Verkaufsbedingungen im Geschäfts- zimmer des Justitiarii, Land- und Stadtgerichts-Direk- tor Wehrmann zu Havelberg, einzusehenden Taxe auf 6993 Thlr. 18 Sgr. 4 Pf., soll

am 16, März 1848, Vormittags 11 Uhr, in der Gerichtsstube zu Lohm Schul- den halber subhastirt werden.

Magdeburg-Wittenbergesche Eisenbahn.

Auf folgende Quit- tungsbogen unserer Ge- sellschaft ist die durch die Bekanntmachung vom 10.

[61 b] I

Ungarische (Lentral-Eifenbahn. (41) Ste Einzahlung.

Zufolge uns geiwvorde- nen Auftrages kann die Ste Einzahlung von 10 %

oder 25 Fl. ab Zinsen 35 - F mit 215 Fl. pro Actie 9 und { % Agentur-Spee-

: T H A A S “sen von dex Einzahlungs- C A A y) 4e { L aan nten emen Summe bis incl.

4: 6 ; L den 13. ¿Februar A. C. mit 4 % Ver- zugszinsen vom 1. Januar ab bei uns geleistet werden.

Berlin, den 4. Januar 1848,

Hirschfeld & Wolff, Linden 27,

1101 Literarische Anzeigen.

Bei uns i} erschienen und in allen Buchhandlungen

Nr. 1. Tausend, Thaler Ehegelder und vierhundert Thaler Parapherealgelder aus der Ehestiftung vom

zember dess. Jahres für Maria Erdmuth v, Lemke, | Stadt A

„geborene v. Bandemer, ¿ S

Nr. 3 2. 441 Thlr. E 356 Pf. für Elisabeth Sophia Clara v. Lemke, un . j

Nr. E 362 Thlr. 19 Gr. F Pf. für Katharina Luise v. Lemke aus dem Auseinandersezungs-Ver-

* gleich vom 1. März 1771 vermöge Verfügung

«. 90m -6,--Mai 1772.

Nr. 4. Ein Darlehn von 520 Thalern Courant, zu At Prozent zinsbar und halbjähriger Kündigung zahlbar, laut Schuldverschreibung vom 12. Zuni 1788 von dem Hauptmann Carl Hadrian v. Lemke aus “dem vormundschaftlichen Depositum des Kö- O Amts Neustettin für den Minorennen Carl

[Friedrich Küster angelichen, laut Verfügung vom

©_-_ 27sten de}.- Mis. u, J,

Hauptgebäude

“Nach der. Behauptung der gegenwärtigen Besigerin, Freifrau v. Stechow, ge orenen Gräfin Herzberg, sind die ‘benannten Posten bezahlt, beglaubte Quittungen der [920]

legten Jnhaber oder ihrer Rechtsnachfolger nicht zu be- \chaffen und die betreffenden Dokumente selbst AoTIereN

1 gageistratur einzusehenden Taxe, soll am L hein 7 f Ö 4. - , Vormittags 10 Uhr, an hiesiger C erichts- 40e: Megust 2/98 vermöge Defreis „vom: Lf, De stelle subhastirt werden. Die Papier-Fabrik, unweit der den anfing 2 an der von Kassel nas Köln ene G LeS n : p „\rape gelegen, is vor zehn Jahren nah dem L I C | n

zwecmäßigen Systeme ar Masllinemcoplen Fabkicatlon \ dd L ermine, den 15ten d. M., n TOEN! Dieselbe besteht aus einem dreistöckigen von 134 Fuß Länge, 51 Fuß Breite und angemessener Höhe, mit zwei daran stoßenden Flügeln Mun Fus Länge und einem Nebengebäude. Sämmt- liche Gebäude sind von Ziegelsteinen in geshmackvollem Style aufgeführt und mit Schieferb

; erbedachung versehen. ats via s U Ruhrflusse betriebenen groparligen ies mit einem Gefäll : Ei vor den Ebern ist bedeutend fälle von 105 Fuß mäßig auch bei dem niedrigsten Wasserstande der Nuhr einen ununterbrochenen Betrieb der mit I E MA Aa von den größten Dimensionen einer englischen Papier- Maschine und einer besonders aufgestellten Satinir- g Maschine versehenen Fabrik,

Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 25. September 1847. Das dem Particulier Carl Ludwig Greiert gehörige,

1628, 1629. 1653, 1686, 2888. 4130. 4208, 4211, 4670, 4736.

und gestattet erfahrungs-

einzuzahlen,

Dezember v. J. schriebene 6te Actien- rate von 10 pCt. bis im festgeseßten Schluß-

nihtgezahltworden: Nr. 634. 736 746. 789, 966. 1473. 1537. 1610, 2479, 2560. 2742. 4498, 4575, 4669,

Wir fordern deshalb die betreffenden Herren Actio- naire in Gemäßheit des §. 14. des am 31. Januar v, J. bestätigten Statuts hiermit anderweit auf,

die ausgeschriebenen 6ten zehn Prozent nebst der ver-

wirkten Conventionalstrafe von 2 Thlr. für jede Actie

spätestens bis zum 26. Februar c. entweder

bei unserer hiesigen Hauptkasse, Schifferstraße Nr. 1/2,

oder bei Herrn S. Herz in Berlin, Dorotheenstraße

Nr. 1, in den Vormittagsstunden von 9 bis 12 Uhr,

widrigenfalls die bereits geleisteten fünf Ratenzahlungen als verfallen, die dur die früheren Zahlungen und die ursprünglichen Zeichnungen -den Actionairen Ba ex Anrechte auf den Empfang von Actien für erlos

vorräthig:

Annalen der Landwirthschaft

in den Königl. Preußischen Staaten. Sechster Jahrgang 1848. Drei Thaler,

Herausgegeben von dem Präsidium des Königl. Landes- Oekonomie - Kollegiums und redigirt von dem General- Secretair desselben, Dr. Alexander von Lengerke.

Das erste Heft dieses Jahrgangs enthält: Berichte über eine Reise des Herrn Geheimen Rath von Vie- bahn durch Posen, Preußen und Pommern und eine des Herrn Geheimen Nath Menzel durch die österrei- chischen Staaten, die neuesten Verhandlungen des Lan- des-Oekonomie-Kollegiums, den finanziellen Stand der Königlichen Stamm -Schäferei Frankenfelde, literarishe und andere Notizen und eine Bekanntma- chung, betreffend das von Dr. Klo ÿ\ch vorgeschlagene, vom tandes-Oekonomie-Kollegium angelegentlich empfoh- lene Kultur-Verfahren zum Shuy der Kar- toffeln gegen Krankheiten, für welches auf den Fall der Bewährung die Preuß, Regierung einen

Preis von 22000 Thalern ausgeseßt V

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ausge-

en ere hat,

Das Abonnement beträgt: 2 Rthlr. für 4 Rthlr. - É S Air. « L JTabr.

in allen Theilen der Monarchie ohne Preis: Erhöhung.

Bei einzelnen Kummern wird

der Bogen mit 25 Sgr. berechnet.

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Inh t li Amtlicher Theil. ; : Ständische Angelegenheiten. Zwölfte Sibung des Verei- nigten ständishen Ausschusses am 4, Februar. Fortseßung der Verhandlungen über den Entwurf des Strafgesepbuches, Nachträg- liche Bemerkungen zu §, 823 die Theilnahme mehrerer Personen an ei- nem hochverrätherischen Unternehmen betreffend. §, 83; Aufforderung zu Hochverrath durch Rede und Schrift, wird mit einigen Modi cationen angenommen. Mittheilung des Königlichen Kommissars in Betreff der Vorschläge der Regierung wegen der der Vermögens-Confiscation zu sub- stituirenden Sequestration. Die §§. 84 und 85, Vorbereitung zum Hoch- verrath, werden mit einiger Modification hinsichtlih der Strafen ange- nommen, §. 86: Anwendung der Strafen für Hochverrath auf Aus- länder; angenommen. Die §§, 87, 88 und 89: Landesverrath in Kriegszeiten, werden gleichfalls mit wenigen Abäuderungen angenommen. Die §§. 90 und 91: Landesverrath in Friedenszeiten, werden ange- nommen. Die Verhandlung über die §§, 92 und 93: Hochverrath und Landesverrath gegen den deutschen Bund, wird begonnen, dann aber bis zur nächsten Sizung vertagt.

Beilagen,

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem Kaiserl. russishen Wirklichen Staatsrath und Vice - Prä- sidenten der Kaiserl, Gesellschaft der Naturforscher zu Moskau, Gott- helf Fischer von Waldheim, den Rothen Adler - Orden zweiter Klasse zu verleihen ;

_Den Hauptmann a. D. von Suchodolski zum Landrath des Kreises Pleschen und den seitherigen Regierungs - Assessor von Reidh- meister zum Landrath des Kreises Obornick, im Regierungs - Bezirk Posen, zu ernennen ; und

Dem Rendanten bei der Kasse der landwirthschaftlichen Regie- rungs-Abtheilung zu Frankfurt, Lüdeccke, dem Rendauten der General- Kommissions-Kasse zu Stargard, Schafft, und dem General-Kom- missions-Secretair Czerlinski zu Posen den Charakter „„Rechnungs- Rath“, ferner dem Regierungs -Secretair Fie ck zu Frankfurt den Charakter „Kanzlei-Rath“ zu verleihen,

Der Justiz - Kommissarius und Notarius Saba rth zu Kreuß= burg is als Justiz - Kommissarius, unter Beilegung der Praxis bei den Untergerichten des ratiborer Kreises, an das Land- und Stadt- geriht zu Ratibor verseßt und zum Notarius im Departement des Königlichen Ober-Landesgerichts zu Ratibor ernannt worden.

z Dn nt mah un g.

In einem öffentlichen Blatte ist kürzlich der Wunsch ausgespro- cen worden, daß eine Einrichtung getroffen werden möge, vermit- telst welcher überall im Lande jeder Beitrag zur Unterstüßung der Nothleidenden in Ober - Schlesien entgegengenommen und nach dem Bestimmungsorte befördert werden könnte, weil alsdann auch Min- derbemittelte sih beeciferu würden, für ihre bedrängten Brüder Opfer zu bringen. Da die in den Kreisen Rybnick und Pleß zu einer furhtbaren Höhe gestiegene Noth Alle, welhe zur Milderung dersel« ben mitwirken können, zu gemeinsamen Anstrengungen qufruft, und da es, um die im Einzelnen {chwachen, nur durch die Zahl starken Kräfte zu einer großen Gesammtwirkung zu vereinigen, allerdings der erwähnten Einrichtung bedarf, so sind, um diesem Bedürfnisse entge- genzukommen, alle preußischen Post - Anstalten durch die nachstehende Verordnung angewiesen worden, Beiträge zur Unterstüßung der Noth- leidenden in den gedachten Kreisen anzunehmen und solche portofrei dem betreffenden Unterstüßungs-Comité in Breslau zuzuführen.

Die Redactionen aller preußischen Zeitungen werden ergebenst ersucht, diese Bekanntmachung nebst der Verordnung in ihre Spalten aufzunehmen.

Berlin, den 5. Februar 1848.

General-Post-Amt.

Verordnung.

In deu oberschlesischen Kreisen Rybuick und Pleß herrscht in Folge wiederholter völliger Mißärndten gränzenlose Noth, Zu dem äußersten Mangel hat sih eine verheerende Seuche gesellt. Jmmer dringender ergeht für die so s{hwer Bedrängten, für die Verzweifeln- den der Ruf um Hülfe, um“ Rettung!

Der im Vaterlande so allgemein verbreitete wohlthätige Sinn läßt Hülfe in reihem Maße hoffen, wenn Allen, welche helfen wol- len, auch den Minderbemittelten, eine nahe Gelegenheit dargeboten wird, jede, au die kleinste Gabe auf die snellste und sicherste Weise an die Orte der Bedränguiß gelangen zu lassen.

__ Damit es L an einer solhen Gelegenheit fehle, werden sämmtliche Post-Anstalten, die Hof - und Ober - Post - Aemter, die Post-Aemter und Post-Verwaltungen, Post-Expeditionen und Brief- Sammlungen hierdurch angewiesen, Geldspenden von jedwcdem, auch dem geringsten Betrage zur Unterstüßung der Nothleidenden der Kreise Rybnik und Pleß anzunehmen und solche dem Ober - Post- Amte in Breslau zur Ablieferung an das Comité, welches sih da- selbst zu dem gedachten Zwecke gebildet hat, portofrei in kurzen Fristen zu übersenden. Ueber die einzelnen Geber und Gaben müssen ge- naue Listen geführt werden, welhe den Sendungen beizufügen und mit den betreffenden Summen an das Comité abzuliefern sind, da- mit dasselbe in den Stand geseht werde, den Eingang jedes einzel- nen Beitrages nachweisen zu können.

In dem Zwedcke dieser Sammlungen werden die Post - Beamten eine dringende Aufforderung finden, sich der damit verbundenen Müh- waltung mit der größten Bereitwilligkeit zu unterziehen und auch die fleinste Gabe mit der Freundlichkeit in Empfang zu nehmen, welche dem Geber dic Ueberzeugung gewährt, daß auch sein Scherflein als

eín dankenswerther Beitrag zur- Unterstühung nothleidender Brüder anerfannt wird.

Berlin, den 5, Februar 1848. General-Post-Amt.

Allgemeine

Preußische Zeitung.

Alle Post- Anstalten des Jn- und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition der Allgem. Preuß. Zeitung : j Behren-Straße Kr. 57. Insertions-Gebühr für den Raum ciner Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Angekommen: Se, Excellenz der Geheime Staats - Minister Graf von Alvensleben, von Erxleben. Der außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am on erzoglich badischen Hofe, General - Major von Radowig, aris,

Der Ober-Präsident der Provinz Posen, von Beurmann,

‘von Posen. Dur gereist: Der Kaiserlich österreihishe Geheime Rath,

Graf von Colloredo-Wald see, von Paris kommend, nah Wien.

Zwölte Stbung des Vereinigten ständishen Ausschusses. (4. Februar.)

_ Die Sigung beginnt nah % auf 14 Uhr unter Vorsig des Mar-

alls Fürsten zu Solms, mit Vorlesung des über die gestrige

Sa geführten Protokolls durch den Secretair Freiherrn von ow.

Als Secretaire fungiren die Abgeordneten Brassert und Kushke.

Marschall: Wenn keine Bemerkung erfolgt, so ist das eben verlesene Protokoll für genehmigt zu erflären, und wir fommen zur Berathung des §. 83.

_ Abgeordn. von Donimierski: Es ist noch nicht über den Vor=

schlag der Abtheilung abgestimmt, statt des Wortes Rädels führer

die Worte zu seßen: Diejenigen, welche den Plan zur Ausführung entworfen oder die leßtere geleitet haben.

Referent Kaumann: So viel ih mich erinnere, is von dem Herrn Minister der Geseß = Revision bemerkt worden, die Regierung erkenne allerdings an, daß dieser Ausdruck nicht ganz passend wäre, die Regierung werde die Sache ad relerendum annehmen. Damit schien auch die Versammlung einverstanden zu sein.

Justiz - Minister von Savigny: Jh habe mich dahin erklärt, daß diese Frage eine bloße Fassungs-Frage sei, daß diese Frage bei dem folgenden §. 111 wieder vorkomme, und daß man bei diesen beiden Paragraphen gleihmäßig erwägen müsse, ob es zweckmäßig sei, Rädelsführer, Führer oder Anführer zu sagen. Bei ins dieser Ausdrücke lassen sich Gründe , aber auch Gegengründe angeben,

Secretair Frhr. von Patow: Jch glaube dics im Wesent- lihen auch im Protokoll bemerkt zu haben.

Abgeordn. Kcumann: Der Gegenstand, den der Herr Minister der Geseßgebung eben berührt hat, is uiht der, welchen ich mir gestern zur Sprache zu bringen erlaubte." Jch glaubte, im Schluß=- Vorschlage der Abtheilung cinen Widerspruch zu finden, indem es darin heißt: „Diejenigen, welche den Plan zur Ausführung entwor- fen oder die leßtere geleitet haben.“ Denn es giebt überhaupt keine Ausführung hier, sondern es is nur von der Verabredung eines hoch- verrätherischen Unternehmens die Rede, und dies ist der Gegenstand, über den wir noch nit völlig einig waren.

Marschall: Es gehört doch wesentlih hierher, und es gilt auch in Bezug auf diese Bemerkung ganz das, was schon angeführt worden ist, daß ihr von Seiten des Ministers für die Geseß-Revision nicht entgegengetreten sei, sondern daß mit Zustimmung der Ver- Tos der Gegenstand als Sache der Fassung bezeichnet wor- en ist.

Abgeordn. von Donimiecrski: Dann würde ih mir doch er= lauben, bevor wir über §. §2 weggehen, darauf aufmerksam zu ma- hen, daß dieser Paragraph mit dem später folgenden §. 85 in keinem Zusammenhange steht. §. 85 spricht von Vorbereitungen und seßt weit geringere Strafen fest, als hier §. 82, wo von bloßer Verah- redung die Rede, diese muß aber jedenfalls der Vorbereitung voraus= gehen, also is die Verabredung als etwas Geringeres als die Vor- bereitung zu betrachten, denn die Vorbereitung enthält immer son eine Handlung. Der Gescßgeber wollte wahrscheinlih in §. 82 et- was Anderes sagen, er meinte die Verabredung, welche unmittelbar vor Ausführung der That geschieht, d. i. nämlich die Verabredung, worin die Ausführung der That festgeseßt wird. Das kann man aber aus den Worten, wie sie hier stehen, niht entnehmen, denn es heißt : „wenn unter mehreren Personen ein hochverrätherishcs Unternehmen verabredet worden.“ Wenn der obige Sinn darz1 liegen sollte, so mußte es jedenfalls heißen: „wenn unter mehreren Personen bereits die Ausführung der hochverrätherischen Handlung festgeseßt ist.“

Justiz - Minister Uhden: Es isst bereits eine ähnliche Erinne- rung von dem geehrten Abgeordneten aus der Rhein = Provinz ge= macht und darauf erwiedert worden, daß vielleicht eine shärfere Fase sung gewählt werden könne. Es is aber auch darauf aufmerksam gemacht worden, daß gerade dieser Paragraph auf die §8. 80, 81 hinweist, und daß in denselben die Fälle des hochverrätherishen Unternehmens bestimmt angegeben scien, Hieraus folgt, daß nur die Verabredungen, welche sih auf die Ausführung eines solchen bestimm- ten Unternehmens beziehen, unter diesen Paragraphen fallen. Ih habe mir noch erlaubt, die Verabredung anzuführen, die dem frankfurter Attentat vorangegangen ist. Ob der Paragraph noch präciser gefaßt werden könne, wird bei der \cließlihen Redaction des Gesehes noch in Erwägung gezogen werden.

__ Marschall : Dadurch wäre also diese Bemerkung erledigt, und wir kommen zu §. 83,

Abgeordn. von Weiher: Stimmen bei der Abstimmung gewesen, sagt der ferent ?

__ Referent Kaumann : nicht gesagt; Frage.

F. 83 lautet:

__ ¡Wer öffentlich durch Rede oder Schrift zu einem hochverräthe- rischen Unternehmen (gg. 80, 81) auffordert, ist hon um dieser Aufforderung willen zu zehnjähriger bis lebenswieriger Zuchthaus-

Es wären über zwei Drittel der Herr Re-

Ih bitte um Verzeihung, das habe ich es war dies bei der unmittelbar vorhergegangenen

Das Gutachten der Abtheilung lautet: „u §. 83,

Die Androhung einer zehnjährigen bis lebenswierigen Zucht= hausstrafe is im Wesentlihen aus denselben Gründen, welche bei F. 82 angegeben worden sind, einerseits vertheidigt, andererseits der Strafart und dem Strafmaße nah für zu hart gehalten worden. De Abtheilung hat sih mit 8 gegen 6 Stimmen für den Vorschlag estimmt:

daß angetragen werde, die Strafe auf Strafarbeit von 1 bis 3 Jahren herabzuseßen. Zugleich schlägt sie einstimmig vor, dahin anzutragen, daß die Worte: „schon um dieser Aufforderung willen“/, gestrihen werden. weil diese Worte zu der Annahme berechtigen könnten, daß außer der hier festgeseßten noch eine andere Strafe zu verhängen bleibe.“

Jn Ergänzung dieser Bestimmung wollte ih nur einige Worte hinzufügen und darauf aufmerksam machen, daß, wenn in der gestri- gen Sizung beschlossen worden is, in dem Falle des §. 82 die Wahl zu lassen zwishen Strafarbeit und Festungshaft, derselbe Grund auch hier und in verstärktem Maße vorliegt, und daß der Antrag dahin gehen wird, nicht nur Strafarbeit, sondern auch Festungshast als Strafart festzuseßen. ;

Abgeordn. Gießler: Jch gehörte in der Abtheilung zur Mi- norität und bin auch jeßt noch der Meinung, daß die Strafe, welche die Majorität vorschlägt, was die {wereren Verbrechen gegen die- sen Paragraphen betrifft, viel zu gering is, Jch bin der Ansicht, wir müssen das Leben, die Gesundheit, die Freiheit des Königs, das Königliche Haus und die Staatsverfassung weit höher stellen, als daß wir diejenigen, welche dazu aufforderten, das, was ih genannt habe, zu zerstören, zu verdrängen und gewaltsam zu verändern, mit einer so geringen Strafe durchkommen lassen wollten. Geschieht leßteres, dann, glaube ih, würde es Schufte genug geben, die vielleicht nicht viel zu verlieren hätten, und welche, um sih nur einen Namen in der Welt zu machen, geradezu, sowohl durch Rede als Schrift, zu folhen hochverrätherishen Unternehmungen auffordern würden. Den einen Theil ihres Zwecks würden sie auch ganz gewiß erreichen, denn es würde nicht lange dauern, so würden ihre Namen in allen Zeitungen von Europa zu finden sein. Aus ein paar Jahren Straf= Arbeit würden sich solhe Subjekte sicher nicht viel mahen. Jh werde daher nicht für den Vorschlag der Abtheilung stimmen. Da jedoch die Verbrechen gegen diesen Paragraphen von \o verschiedener, leichter und s{hwerer, unreifer, unvernünftiger, leidenschaftlicher, ehr- loser und boshafter Natur sein können, so würde auch ih eine Mo-

strafe zu verurtbeilen,“

difiziruug der Strafe, welhe der Geseh-Entwurf vorgeschrieben hat, für nöthig erachten.

Abgeordn. Wodiczka: Wie bei g. 82, so war ich au bei §. 83 der Ansicht, daß uicht nur eine mildere Strafe eintreten, sondern dem Richter auch die Wahl derselben überlassen werden müsse. Jm F. 83 wird auf díe Gefährlichfeit in Rede und Schrift zu viel Ge- wicht gelege. Die Oeffentlichkeit ist aber weniger gefährlich, als heimliche Verbindung. Wie die Motive zu dem Entwurf von 1845 ergeben, is man der Ansicht gewesen, daß bffentlihe Reden und Schriften oft von so kindishem oder widersinnigem Jnhalte sein kön- nen, daß sie die Erfolglosigkeit in sich tragen. Erwäge ich dieses und berüdsihtige ih §. 84, in welhem eiue eben so große Strase auf ein weit shwereres Verbrechen angedroht wird, so bin ich der Ansicht, daß die §. 83 angeführte Strafe eine geringere scin müsse, und stimme für die Ansicht der Majorität der Abtheilung, also für mildere Strafe. #

Abgeordn. von Auerswald: Jch glaube , daß das Gutachten der Abtheilung einen wesentlichen Berstärkungsgrund erhalten hat durch den gestrigen Beschluß zu §. 82, wie auch \{chon von dem Re- ferenten angeführt worden is, ja, daß alle Gründe, welhe dafür sprechen, bei §. 82 die Zuchthausstrafe zu beseitigen, hier in viel er- höhterem Grade zur Sprache kommen, wo von einem geringeren Verbrechen die Rede ist, Außer den vielen bereits angeführten Grün= den will ih noch darauf aufmerksam machen, daß der Zweck einer sehr harten Strafe durch Strafarbeit vollkommen erreiht werden fann , ohne daß zugleich die niht mehr gutzumachenden Folgen ein- treten, welche die Zuchthausstrafe in sich ließt. Wer im Zuchthaus gesessen hat, ist bürgerlich entehrt. Eine Rehabilitation nach dem Zuchthause kann in diesem Sinne nicht stattfinden. Jch komme dar= auf zurü, daß die Mehrzahl politischer Verbrecher einem unreifen Alter angehört und es doppelt hart und ungerechtfertigt sein würde, diese zu einer von Hause aus entehrenden Strafe zu verurtheilen. Ih schließe mih daher der Abtheilung an, mache jedoch noch darauf aufmerksam , daß die Bemerkungen des Abgeordneten der sächsischen Landgemeinden und dessen Unzufriedenheit mit dem Abtheilungë-Gut- achten sih auf zweierlei beziehen können, auf die Strafart und auf das Strafmaß. Jusofern daher tas Gutachten der Abtheilung nicht unverändert zur Abstimmung kommen sollte, würde ich den Herrn Marschall bitten, die Abstimmung zweifah stattfinden zu lassen, eín- mal darüber, ob statt der Zuchthausstrafe Strafarbeit, und nähstdem, wic hoch das Strafmaß bestimmt werden solle.

Abgeordn. Frhr. von Gaffron: Jh habe ebenfalls zu der Minorität der Abtheilung gehört. Jh verkeune keinesweges , daß Fälle vorkommen fönnen, wo Uebereilung und Unbesonnenheit zu der- gleichen Aufforderungen in Rede und Schrift hinführen können, er- laube mir aber, aufmerksam zu machen, daß in der öffentlien Rede, in der Schrift eine große Gewalt liegt, und zwar durch diese das Gift der Empörung und Unzufriedenheit am weitesten verbreitet wird. Jch mache darauf aufmerksam, daß hier von einer direkten Auf=- forderung zu einer hohverrätherischen Unternehmung die Rede is. Aus diesen Gründen kann ih mi für eino so milde Bestrafung, wie die Abtheilung E hat, nicht erklären. Da-

egen schließe ich mi der Ansicht an, da nicht blos auf Zuchthaus, Aden auch auf Strafarbeit erkannt werden könne, und daß über das Strafmaß besonders abgestimmt werde,

Abgeordn. von Werdeck: Jch gehöre zu denen, welche si theils für das Abtheilungs - Gutachten, theils für den Entwurf erklären müssen. Jh halte das Strafminimum für zu hoch, nicht aber das Strafmaximum. Jh glaube auch, daß wir den Entwurf in einer gewissen Konformität mit seiner ursprünglichen Gestalt erhalten, wenn