1848 / 46 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Moorsel außer Besiß der Anstalt gestellt werde, welche er ohne Titel inne hat, und vielleicht wird die Regierung es für gut finden, einen Ausländer , welher hier die öffentlihe Ruhe stört, in sein Land zurüzuschicken.“ Ju anderen Worten: des Landes zu ver- weisen. Der General-Prokurator von Lüttich, der Gouverneur die- ser Provinz und der Justiz = Minister haben si alle drei dazu nicht verstehen wollen und erklärt, die weltlihe Macht habe nur das Recht, Urtheile der Gerichte zur Ausführung zu bringen. Daher die Denk- \{rift. Das Journal de Liége bemerkt in Betreff dieser An- gelegenheit, daß Herr van Moorsel, auf dessen Ausweisung Herr van Bommel dringt, der leibliche Vetter dieses Bischofes sei, welcher selbst ein Ausländer ist und nicht einmal auf die Rechte der belgischen Nationalität Anspruch machen kann. Das lebte Blatt der 48 Ko- lumnen großen Denkschrift ist dem Herrn Frere gewidmet, dem Mi- nister nämlich, welher den Muth gehabt hat, in der Kammer zu erklären, daß die Rechnungs = Führung des lütticher Seminariums u E der Prüfung der Regierung nit entzogen wer- en dürfe.

Brüssel, 11. Febr. Vorgestern Abend kamen Jhre Majestäten mit den beiden Prinzen und der jungen Prinzessin von Laeken nach der Stadt und speisten im Schloß, worauf daselbst ein glänzender Hofball stattfand, zu welchem über neunhundert Persouen eingeladen waren.

Die Repräsentanten-Kammer hat gestern einen Geseß-Entwurf über Katastra!-Ausgleihungen diskutirt und die beiden ersten Artifel desselben angenommen. : P

Es heißt jeßt, daß die beabsichtigte Anleihe von 60 Millionen auf 15 Millionen beschränkt werden wird.

Durch den Schnee und starken Regen is die Senne so ange- \{wellt, daß die Felder um die Hauptstadt herum fast sämmtlich unter Wasser stehen. Auch in anderen Gegenden des Landes, be- sonders in den Maas- und Schelde-Gegenden, fürchtet man bedeu- tende Uebershwemmungen.

S-ch wee iz

Tagsaßung. Sitzung vom 9. Februar. Jn dieser Siz- zung tritt Zug dem Beschlusse über gerichtliche Verfolgung der „Lan- desverräther“ bei, eben so der Kredit-Erhöhung für die eidgenössische Militairshule. - Dr. Kern stellt im Namen der Neuner-Kommisjion folgende Anträge: 1) Der Vorort ist beauftragt, diejenigen Kantone, welhe ihren Antheil an die Kriegskosten noch nicht getilgt haben, aufzufordern, spätestens bis zum 20sten d. M. ihre Verpflichtungen zu erfüllen, 2) Wenn von dem einen oder dem anderen dieser Kan- tone bis zum 20sten d. M. für sein Betreffniß nicht solhe Deckung geleistet ist, welhe der Vorort annehmbar findet, so wird derselbe eine Ablösung der Truppen anorduen, welche leßteren von den be- treffenden Kantonen zu verpflegen und zu besolden sind. 3) Der große Generalstab is zu entlassen. 4) Der Vorort wird auch den eidgenössischen Repräsentanten, wann und wo er es zweckmäßig findet, die Entlassung ertheilen. 5) Der Vorort i} eingeladen, sowohl dem Generalstab als den eidgenössishen Repräsentanten die Verdankung für ihre geleisteten Dienste auszusprehen. Judessen will der Bericht= erstatter die Artikel 1, 4 und 5 bis zur Schluß-Sibung verschieben ; die übrigen werden mit Abänderungs - Anträgen von Zürich und Lu- zern, wonach bei der Reduction auf die Leistungen der Stände Rü- sicht genommen werden soll, angenommen.

Kanton Bern. (Courrier Suisse.) Der Bundes- Prôsident, Herr Ochsenbein, hat es übernommen, das Memorandum Sir Stratford Canning’s auf eigene Hand zu beantworten. Ju die- ser Antwort dankt er dem englishen Staatsmanne für die gefällige Art, womit er sich seines unter gegenwärtigen Umständen shwierigen Auftrags cutledigt habe. Die Occupationstruppen und die eidgenöüs- sischen Repräsentanten hätten die Abstimmung des Volks gar nicht beeinträchtigt oder Einfluß auf dieselbe geübt, das Volk der Sonder- bunds = Kantone sei vielmehr in seinem Handeln ganz frei geblieben. Sind auch hier und da einige kleine, in solhen Augenblicken un- vermeidlihe Exzesse vorgefallen, so haben sie die Kriegsge- richte streng bestraft, Betreffend die Kriegs - Contributionen und Confiscationen, so waren sie eine traurige Nothwendigkeit, der man sich unterziehen mußte wegen des Geldmangels und der außerordent- lichen durch die Ereignisse herbeigeführten Lasten; aber die Eidge- nossenschaft, „groß und großmüthig““, wird sich bemühen, das Uebel so viel als möglich zu lindern! Die Bundes - Revision, dieser nach der Meinung des englischen Gesandten so verwundbare Punkt, ist nur in allgemeinen und ziemli vieldeutigen Ausdrücen berührt, doch L Es von Heilighaltung der Kantonal-Souverainetät

iederholt,

(O. P. A. Z,) Die Bürger - Gemeinde der Stadt Thun hat dur einstimmigen Beschluß dem General Dufour das Stadtbürger- ret geschenkt, sür dessen Ankauf Fremde mehrmals {hon 8000 bis Faden E e Bafen My haben , und das nur selten zuge- anden wird, da sehr wesentliche örtli él R o Ci o mit demselben verbunden sind. )e oörtlihe Vortheile und Rechtsame

Kanton Luzern, Uter dem Präsidium des Dr. Steiger haben sich am 6. Februar eine Anzahl Bürger zur Konstitu:rung eines Volks- Vereins für die Gemeinde Luzern versammelt; die vom Regierungs- Rath Dula vorgelegten Skatuten wurden berathen und angenommen,

Zum provisorischen Präsident wurde Herr Dula erwählt, Nächstens

,

wird sih der Verein ordentlih versammeln,

Kanton Freiburg. (Frkf. Bl.) Die Re isati Militairs wird thätig betrieben, die Soldaten Ui A Vie Sus mit dem Rufe : Es lebe der Sonderbund! Die Behörden überhören

das Flüglich. talien

Nom , 2. Febr. (N. K) Se. Heiligkeit soll si ü j Ertheilung der Constitution in Neapel sehr befriedigt L und seitdem in sehr heiterer Stimmung sein. Bestätigt \heint diese Nachricht zu werden durch einen gestern Abend von Seiten des Mu- nizipiums veröffentlihten Aufruf an das römische Volk, welcher wohl nit erfolgt wäre, wenn man Grund hätte , zu glauben , daß die darin ausgesprochenen Gesinnungen von Sr. Heiligkeit mißbilligt wür= den. Der Aufruf lautet:

„Das große Ereigniß, das in einem uns benachbarten Reiche die Schrecken des Bürgerkrieges und die Aufregung, welche daraus auf der anzen Jusel hervorging, aufhören machte, hat mit Recht in Aller Herzen Freude über die Beruhigung eines so shönen und Agen Theiles von Italien erregt, Unser erlauchter Herrscher is es, dem man hauptsächlich die Erfolge verdankt, die nah einander die glückliche Eintracht der Regenten mit den Völkern in dem System des bürgerlichen Fortschrittes bewirkt, so viele Thränen getrocknet und so viel Blut erspart haben. Jede Kundgebung des Jubels bei solchen Ereignissen i nicht nur ein Zeichen der Freude über das glüliche Loos so vieler edlen Brüder, sondern auch ein pflichtschuldiges Hegniß des Dankes für ihn, der freiwillig den allgemeinen Wünschen und offnungen entsprechende Reformen gab, welche durch jene, die an akderen Orten durch besondere Umstände nöthig geworden, mehr Bestand erhalten ne Fervonfomimget durch séinen großen Geist, ewig dauern werden, wie sein ame. „Der Senat ladet Euch ein, am 3, Dinar den Frieden des Königreichs beider Sicilien dur eine allgemeine Zllumination zu feiern.“

Gen die Unterschriften des Senators Fürsten Corsini und der Köoserva-

396

Neapel, 2. Febr. (Schwäb. Merk.) Heute liest man in der Staats-Zeitung und an allen Punkten der Stadt angeschla- gen zur allgemeinen Freude eine vollständige Amnestie für alle politi- \hen Verurtheilten oder Angeschuldigten vom Jahre 1830 an bis auf den heutigen Tag; ausdrücklih heißt es: „, seien diese im Lande oder außerhalb desselben; ““ ferner sind jene sieben Häupter des leßten calabreser Aufstaudes, die bei der jüngsten Amnestie sich mit Deportation auf eine Sträflings-Jnsel - begnügen mußten, ebenfalls ausdrücklich als der vollen Freiheit wiedergegeben , angeführt. Darin, wie in vielen anderen Dingen, sieht der Neapolitaner den freisinnigen Geist, der nun seit ein paar Tagen erst zu wirken begonnen hat, und alle Schritte, die bis jeßt das neue Ministerium uud die von ihm abhängigen Beamten gethan, vermehren die allgemeine Freude; um so mehr muß der un- parteiüsche Beobachter dem gemäßigten und anständigen Benehmeu des großen Publikums die verdiente Ehre geben. Die hier und in der Umgegend befindlihen Gefangenen wurden gestern und heute auf der Stelle freigelassen und von Freunden und Landsleuteu im Triumph dur die Straße an öffentliche Orte geführt. Auch in Flugblättern aller Art, in unseren kleinen Tagesblättern, die bisher nur von Thea= tern, Bällen und Bagatellen sprehen durften und jeßt auch ein po- litishes Wort mitzusprehen anfangen, macht sich das Ermahnen zur Mäßigung, zur Vergessenheit des Vergangenen auf sehr lobenswerthe Weise Bahn. j __ Die Staats=Zeitung bringt in ihrem heutigen Blatte auch ein Rundschreibeu des Kultus - Ministers an die Geistlichkeit, worin diese aufgefordert wird, mit Beispiel und Predigt zur Erhaltung der Ordnung und Ruhe bei dem Volke mitzuwirken. |

Es zirfuliren bereits die Programme von drei politischen Zei= tungen, Costituzione, l’Unione, la Concordia, die mit näch- stem erscheinen sollen und vor der Hand die nah dem jüngsten Preß= Geseb nöthige Caution aufgebraht haben. Den Theatern i eben- falls die unglaublihe Beschränkung ihrer Repertoiren und viel an- derer Zwang abgenommen.

Neapel, 3. Febr. (Schwäb, Merk.) Heute hat sih hier das Gerücht verbreitet, der König habe, um Sicilien zu beruhigen, dem Verlangen des Volkes nachgegeben, die Constitution von 1812 und eignnes Parlament bewilligt.

Ju Palermo is in dem Fort Castellamare noch eine kleine Be- sabung von vier Compaguieen zurückgeblieben; noch gestern ging ein Dampfschiff mit einem General - Stabsoffizier dorthin ab, um die Auswechselung vieler gefangenen Soldaten, Bürger, Weiber und Kinder zu bewirken.

Genua, 1. Febr. (A. Z.) Auf erneuerte Unruhen in Men- tona (Fürstenthum Monaco) erließ der Kommandant der Truppen des Fürstenthums eine Proclamation, vom 25. Januar datirt, worin die Beoölkerung im Namen Sr. Maj. des Königs Karl Albert aufge- fordert wird, zur Ordnung und Ruhe zurückzukehren. Sollten tumul=- tugrishes Geschrei und Zusammenrottungen fortdauern, so würden die O Truppen gegen die Ruhestörer nah Vorschrift des Gesetzes einschreiten.

Anderen Nachrichten zufolge haben die Munizipal-Räthe von Genua und Turin den König um die Ertheilung einer Constitution ersuht. Aehnliches wird aus Toscana gemeldet.

Florenz, 3. Febr. (A. Z.) Jn Livorno fanden iín den lebt- vergangenen Tagen wiederholte Unruhen statt; das Volk rottete si nämlih zusammen, und die Rufe: „„Viva Guerrazzi, fuori tutti gli arrestati, abass0 il Bargali” (der neue Gouverneur) ließen sich in den Straßen vernehmen, und es scheint, daß man die Absicht hatte, die im Fort sißenden Gefangenen zu befreien. Durch energisches Einschreiten der Bürgergarde wurde aber diesmal tie Ruhe binnen kurzem wiederhergestell. Es sollen dabei 47 Verhaftungen vorge= nommen worden sein.

Jn diesen Tagen ging Mons. Buonínsegni von Pisa mit einer besonderen Mission von hier nach Rom und ein außerordentlicher Courier nah Turin ab,

Die Allg. Ztg. sagt: „Jn unserer gestrigen mailänder Korre= spondenz 1} von Deputationen von 42 in Trauer gekleideten Damen die Rede, welhe Sammlungen für die Armen machen. Die Zahl war undeutlich geschrieben, Nur Deputationen von je zwei Damen scheinen stattgefunden zu haben.“

Ber trgun g.

Jn dem in der Allg. Pr. Zt g. vom heutigen Tage, Nr. 45, abgedruckten stenographischen Berichte über die sechzehnte Sißung des Vereinigten ständischen Ausschusses vom 9ten d, M. sind folgende Druckfehler zu verbessern:

1) Ju der ersten Beilage S. 383, zweite Spalte, Zeile 14 bis 12 von unten is irrthümlicherweise der §. 1052 des Allgem. Landrechts statt des allegirten §. 1152 abgedruckt worden; es muß daher statt dessen heißen :

„Schärfung der Strafe des gemeinen Diebstahls durch kör= perliche Züchtigung, aber ohue Verlängerung der Dauer, soll erkannt iverden, wenn Gräber oder Leichname bestohlen werden,“

2) Auf S. 384, erste Spalte, Zeile 20 von ‘vben, is statt der Worte: „auf diesen Fall“, das Wort: „hierauf“, zu seben.

3) Auf S. 384, zweite Spalte, is der in der 14ten Zeile von unten angezogene §. 17 des Kompetenz=Gesegzes für die Rhein- Provinz niht abgedruckt worden, derselbe lautet :

„Der Artikel 75 der Strafprozeß-Ordnung wird dahin ab- geändert, daß die Zeugen bei ihrer Vernehmung vor dem Untersuchungsrichter nur zu geloben haben: „,„Die ganze Wahrheit, nichts als die Wahrheit, zu sagen.“ Berlin, den 14. Februar 1848. Das Sekretariat des Vereinigten ständischen Ausschusses. Siegfried, Kuschke.

———

Handels- und Börsen-Nachrichten.

Berlin, den 14. Februar 1848. Inländische Fonds , Pfandbrief-, Kommunal - Papiere und Geld - Course.

Zf. ief. | Geld. | Gem. | Brief. | Geld. | Gem.

St. Sohuld-Sek. 35 91% Kur-u.Nm.Pfdbr. |[3%5| 94% | Seeh. Präm. Sch, |— Selleutohe: de. zi armes 96x K.u.Nm. Schuldv. |3! do. Lt. B. gar. do. |35| x Ï Berl, Stadt-Obl. 3 Pr. Bk-Anth.-Scb |—| 1125 Westpr. Pfandbr. 1 à Gros3hb,Posen do. | 4 Frnedrichsd’or. |—| 13%| 134/1115 do. do. [31% And.Goldm.àßth. |—| 1 115

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Russ. Hamb.Cert.| 5 |

do.beiHope 3.4.8.1 5 | do. do. 1. Aul./4

do. Stiegl. 2.4.4.14|

d». do. 5 A./4| 915

5 [1117

4| 822

5

4

do. v. Rthseb.Lst. do.Poln. SchatzO. do. do. Cert. L.A. do.do.L.B.200FI.

Pol. a. Pfdbr.a.C. 95;

Ausländische Fonds.

91% 91: 111“ 82Z | 955 |

do. do.

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Fisenbahn- Actien.

Volleing.

Amst. Rott. Arnbh. Utr. Berl. Aub. A. do. Prior. Berl. Hamb, do. Prior. Berl. Stett. Boun-Cölu,. BresÌ. Freib,. do. Prior. Chem. Risa. Cöln. Mind. do. Prior. Cöth,. Bernb. Cr. Ob. Seb. Dresd. Görl. Düss. Elberf. do. Pnor. Glogguitz. Hmb. Bergd. Kiel-Alt. Lpz. Dresd. Löb. Zittau. Magd. Ialb, Magd. Leipz. do. Prior. Meckleub. N. Sebl. Mk. |: do. do. Prior. do. 11I. Ser. Nrdb. K. Fd.

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- 90 pfd. - Gerste 36—38 LRthIr.

60—74 Sgr. pr. Schffl, z 40 45 Sgr. pr. Schffl. 22 27 Sgr. pr. Schffl.z

pr. Schock,

Hamburs,

Alt. 1073. 1075. Glückst, London, 9. Febr. Passive 57% 5. Engl. Russ. —« Paris, 10. Febr. Neue 3% Aul. 75.

Paris, 11. Febr. Anvl. (9. 20. London, 10. Feber.

108% G. excl, Div.

118 B. 11775 6.

. G.

Erbsen 50 60 Sgr. pr, Schffl.

Auswärtige Amsterdam, Il, Febr. Niederl. wirkl. Sch. 645. 5% Spau 163. Bank-Actien 1580 Br. Hamb. Berg. Actien 82% Br. Magd. Wittenb. 65 Br. Hamb. Berl. 975. 97, Kiel Rendsb. Neum.

12. Febr.

Ausg. Sch 14. 135 Bras. 86, 85. Chili —.

(Telegr. Dep. B04 Rente 146.95. Nordb. 538. 75.

O. Schl]. Lt.A do. Prior. O. Schl. L.B. Pts. Mgdb.

do. Per. B. do. do.

B. Rhein. Stm. do. Prior. do. St. Pr.

Sächs. Bayer. Sag.-Glog.

do. do. St.-VYobw. do, ‘Thüringer.

Whb.(C.0.) do. Prior. Zarsk Selo.

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Prior. !‘

Pola. neue Pfdbr. | 4 do. Part. 500 FI. | 4 300 Fl |— Hamb.Feuer-Cas. [32 do. Staats-Pr. Anl |— Holl. 25 % Int. Kurbh.Pr.O. 40 thb. Sardin. do. 36 Fr.

N. Bad. do. 35 Fl.

2! 1033 6,

¿198 excl. Div. B, 90 B.

925 B.

017 bz.

S4 bz.

893 B, 4973 bz.

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51975 B. 4 |65 B. 5/99 B. 4179 B. 4 S, 5/102 B.

Berg. Mrk. Berl. Anb. B. Bexb. Ludw. Brieg-Neiss. G. Thür. V.

bz.

G. Magd. Witt. [60

Nrdb. F. W. |75

Starg. Pos. [80

(Schluss der Börse 3 Uhr.)

Im Actien-Handel ging es heute zwar ziemlich lebhast, doch sind

die Course weiter gewichen.

Preuls. Bank- Antheile um circa 1% seit Sonnabend, doch schlossen solche billiger und nicht viel über letzte Notiz,

Getraide-Berichl. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Roggen loco russ. 35—37 Rthlr. - pr. April / Mai 375#—363 RthIr. Hafer 48/52 pfd. 25—27 Rihlr. - 48pfd. pr. Frühjahr 225 Rihlr.

237 Rthlr.

Rüböl loco 11% RthIr. Bf, 41G. - April/Mai 11 Rihlr. Bf, 105 G. Spiritus loco 195—ck5 Rihlr. : S Frühjahr 20% Rthlr. gemacht, 205 G.

Königsberg, 11. Febr.

Marktbericht,

Aach.Mastr. |

Starke Nachfragen

Zufuhr gering.

72% B. 747 B.

° 1087 Ua: 0 M. 647 ba u B. 547 a Ä bs. 0, 8,

S1. D,

steigerten unsere

Weizen

Roggen 40—47 Sgr. pr. Schffl.; große Gerste

kleine Gerste 38 41 graue Erbsen 60 75

Börs

Elmsh. 50 G.

KRotksch. 655 Br. Meckl, 46 Br,

Cons. 3% 89... 89.

Cons. 697 ia Recha,

Vorstellung : von Friedrich.

Anfang halb 7 Uhr.

verkauft :

ment: La première r

fenêtre,

verkauft :

Ausnahme nicht gültig.

Dienstag, 15. Febr, Direktor Gährich.

von Bellini.

2 Ostpr. Pfandbr. Disconto. 1—| 3 45 Pon, de, |

Abtheil, von Hoguet.

tistes, qui Paccompagnent.) comédie-vaudeville en 1 acte, M Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden Preisen

Ein Billet zum Balkon und eine 1 Rthlr., ein Billet zu einer Die Pläbe der resp. d, M., Mittags 11 Uhr, j geholten Billets anderweit verkauft werden, Zu dieser französische

Gesang in 3 Abth., von D. Kalisch. Mittwoch, 16, Febr.

Im Opernhause.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu

eprésentation de:

Abonnenten b

Königsstudtisches Theater. Einmal Hunderttausend Thaler.

Musik

Belg. se 25% Holl. 547. Mex. 19 It 5% Reute fia cour. 116, 75.

(Jtalienishe Opern-Vorstellung.) Begehren: 1 Puritani, (Die Puritaner.) Oper in 3 Akten. Musik

Sgr. pr. Schffl. ; Hafer Sgr. pr. Schffl.; weiße

; Heu 413 Sgr, pr. Ctr,z Stroh 90 Sgr,

Ne. Enz Rnss. 105% G,

85 Br. Kopenh. Ard. 213, 213. S4, 496 do. 86, 855, . Peru 39. 37.

3% fin cour. do. 74, 5.

Köln, 13. Febr.) 3% do: 74, 15.

Neue 3%

Königliche Schauspiele. Dienstag, 15. Febr. ause. 22st | Der Weg durchs Fenster, Lustspiel in 1 Aft, nach Scribe, Hieraus: Robert und Bertrand, pantomimisch = komi= Musik von H. Schmidt.

22\stte Abonnements-

folgenden Preisen

Ein Billet in den Logen des Prosceniums, des ersten Ranges und ersten Balkons 1 Rthlr. 10 Sgr. 2c. 2 Im Schauspielhause. Mit aufgehobenem französischen Abonne- Phèdre, tragédie en 5 actes, de Racine. (Mad. Araldi, du ler Théâtre Françgais, j0uera le rôle de Phèdre. Les autres rôles seront remplis par !és ar- La femme qui se jette par la par Scribe.

r Loge des ersten Ranges

Parquet-Loge 20 Sgr. 2c l Parq leiben bis Dienstag, den 15ten reservirt, nah welcher Zeit die nt ab-

n Vorstellung sind die freien Entreen ohne

ler, Posse mit vom Königl. Musik=

Auf

Preise der Pläße: Ein Plaþ in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr, u. st. w.

————EREE E ————— Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. : Jm Selbstverlage der Expedition.

ait i C E E i Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruckeret.

Beilage

M 46.

E GUR S

InY lk.

Hef ichische Monarchie. Briefe aus Wien. (Der Bank-Gon-

Oesterrei Börsez der wiener Kreuzer - Verein z Sparkassen; die Kapitalien- und Renten-Anstalt. Hoffest; die italienischen Wirren z Vermischtes.) S t

¿ iz, Kanton Zürich, Das luzerner Contributions - Dekret,

S Ee Basel, Buris in Baselstadt in Betreff der Bundes-Revi- sion. Basellandschaftliches Urtheil über die herrschende Partei, E

Portugal. London. Eröffnung der Cortes - Verhandlungen, Die Partei der Cabrals, Entschädigungs-Forderungen Englands,

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt. Florenz. Eröffnung der “Bahn zwischen Florenz und Prato,

Handels- und Bör en-Nachrichten.

Oesterreichische Monarchie.

% Wien, 10. Febr, Der Bank - Gouverneur, Ritter von Breyer, {on vor seiner Ernennung zum Bank-Gouverneur schr lei= dend, hat bisher dur sein andauerndes, immer bedenklicheres Crkran- fen auf de Geschäste der Bank keinen Einfluß üben können. Vie nur geringe Aussicht auf Wiedererlangung einer dauernden Gesund= heit des genannten Bank-Gouverneurs haben Se. Majestät bestimmt, die oberste Leitung der K. privilegirten National-Bank vor der Hand dem früheren Herrn Bank-Gouverneur, Freiherrn von Lederer, dessen Dienst-Verorduung Se. Majestät ih bei der ausgesprochenen Ruhe- stand-Verseßung in vorkommenden Fällen vorbehalten hat, wieder zu übertragen. Die kritischen Geldverhältnisse, die Wichtigkeit des Bank= Justituts verlangen, daß, wenn auch das Finanz = Ministerium die Bankgeschäfte überwacht , der Gouverneur der Bank selbst den ihm übertragenen wichtigen Posten vorzustehen im Stande sei.

Das eingetretene {nelle Thauwetter hat vorschnell die Donau von der Eisdecke theilweise befreit, die Wassermenge droht, das Ufer zu überschreiten, au is ein Joch der Cisenbahnbrücke über den gro- ßen Donau - Arm vor Florisdorf weggerissen, daher die Fahrten auf der Eisenbahn nicht vom Bahnhofe, sondern von dem Stationsplab Florisdorf stattfinden. Die Verbindung mit dem Bahnhofe is dur die große Brücke über die Donau, welche bis jeßt unbeschädigt ge- blieben, noch mögli und ununterbrochen, obgleich mit einigem Auf= enthalt verknüpft.

Die Nachrichten aus dem südlichen Jtalien, die immer noch be- unruhigend lauten, und die bedrohenden Demonstrationen außerhalb Ftaliens, deren störende Einwirkungen auf alle Geschäfte nicht zu be- renen sind, machen vorsichtig in der Disposition mit der Baarschaft und werden den äußerst gedrückten Stand der Börse auf lange be- herrshen. Nicht geringen Einfluß auf die Börsengeschäfte übt auch das Geheimniß, welches in Betreff des russischen Anlehens erhalten wird, und worüber unsere Geld-Aristokratie selbst bisher in Ungewiß heit war. Daß die Sendung des Regierungs-Rathes Frenzel eine diplo- matische und nicht eine finanzielle sei, daran glaubt Niemand, obgleich man der ersteren Ansicht Geltung zu verschaffen sucht.

Der wiener Kreuzer =- Verein zur Unterstüßung erwerbloser Personen beschäftigt in seinen Arbeits - Anstalten240 weibliche Jndividuen mit Striken und anderen leihteren weiblihen Arbei= ten und 60 männlihe Judividuen mit Korbflehten. Der Verein wird die erste General - Versammlung am 21. Februar im Musik- Vereinssaale abhalten. Der wiener allgemeine Hülfsverein hat vom Monat Mai bis Ende Dezember 1847 über 270,000 Portionen (1 wiéner S Md Siphe vertheilt. Jm abgelaufenen Mo- nat „Zanuar 2 Ae O ‘ertbeilung 39,078 Portionen Suppe und überdies 13,500 Laib Brod à Z Ker. C. X S

L e A » Kr. C.=M. unter Nachlaß von 1 Kr. wiener Währung. Beide Vereine, durch die thätige und eifrige per- \önlihe Mitwirkung ihrer Mitglieder, rücken Nen Saa E haft humanen Bestrebungen immer näher und bewahrten viele Mit- tellose in den strengen Winter=Monaten vor tiefer Bekümmerniß und noch größerem Elend. E

Die Fonds der 13 lombardischen Sparkassen waren mit Schluß des Jahres 1847 an 16,963,816 Lire, davon allein bei der Spar- Kasse in Mailand 11,390,086 Lire, bei jenen zu Como und Ber- gamo über 1 Million, bei vier anderen über § Million Lire depouirk, Die Einzahlungen bei sämmtlichen Sparkassen in dem lebten halben Jahre haben 2,169,949 Lire, die Zurückzahlungen dagegen 3,306,396 Lire betragen. Die drückenden Nahrungs: Verhältnisse und die herr- hende Theurung hatten hierauf gewiß den größten Einfluß, die Zeiten der Noth sind der größeren Sparsamkeit immer entgegen.

Die allgemeine weselseitige Kapitalien - und Renten-Anstalt in Wien hat nah ihrem Rechnungs - Abschlusse für das Verwaltungs- Jahr 1847 einen Kapitals - Fonds von 425,812 Fl. nachgewiesen; dieser hat sich demnach seit dem Jahre 1841 um 286,917 Fl. ver= mehrt. Eine fortschreitende Entwickelung is dadurch nachgewiesen, allein die Theilnahme is keinesweges die gehoffte und mit Recht zu erwartende. Die drückenden Zeitverhältnisse, die gesteigerte Theurung der ersten Lebensmittel, mit welchen dieses sonst wohlthätige Institut seit seinem Bestehen kämpft, haben bisher auf die spärliche Vermeh-= rung der Jnstituts-Fonds eingewirkt, Bon den eröffneten sechs Ab- theilungen findet die 2te, der Kapitals Versicherungs-Verein für den Todesfall, welcher für das Jahr 1847 die reine Einnahme von 114,180 Fl. bei dem versicherten Betrage von 1,342,630 Fl. und von 1554 Mitgliedern, die meiste Theilnahme. Die Leibrenten-Ver= siherungs-Fonds im Jahre 1841 waren 90,471 Fl., die Versicherun= gen 13,970 Fl. und im Jahre 1847 91,961 Fl. mit den Ver= siherungs-Kapitalien von 10,940 Fl, Das Pensions = Institut (die 4te Abtheilung) hatte im abgelaufenen Jahre: eine reine Einnahme von 11,761 Fl., die versiherten Beträge waren 8900 Fl, und zählte 42 Mitglieder.

X Wien, 11. Febr. Vorgestern Abend war Theater bei Hofe ; es wurde Kobzebue's „Wirrwarr““ gegeben, in welchem der erst- und drittgeborene Prinz Sr. Kaiserl, Hoheit des Erzherzogs Franz Karl, der junge Fürst Metternich, ein Sohn des Grafen Bombelles und mehrere jüngere Comtessen ret gut spielten. Nächsten Donnerstag, d. i. 17ten d. M,, ist nah Ablauf der Hoftrauer erster Hofball,

Aus unserem Jtalien laufen zwar beruhigendere Nachrichten ein, man hört nichts von nenen Aufständen, doch scheint man dieser Ruhe fein rechtes Vertrauen zu schenken, indem die italienischen Truppen- Corps eine neue Verstärkung erhalten und mehrere Regimenter er= neut zum Marsche nah Jtalien die Ordre erhielten. Die Besser= gesinnten, zur Mäßigung ermahnt und überzeugt, daß die Regierung

den aufdringlichen Reformatoren kein Gehör geben könne, die Wohl=* habenden, die um ihres eigenen Vortheils willen die Revolution ver= N, # Führern von oben herab bedeutet: è und andere dem Herrn Dr. Jonas Furrer mißliebige volksthümliche

abscheuen und die Wohlthaten der Ordnung und des Friedens zu häßen wissen, lassen sich dur einige exaltirte Köpfe, welche nur die niedrige und besiblose Volksmasse leichter zu verblenden im Stande sind, zu gewaltsameren Erstrebungen nicht verleiten. Andererseits sind

pati og Regierung mit größter Mäßigung Vorkehrungen getroffen,

len zu bekämpfen, die öffentlihe Ruhe gegen einen allgemeinen Auf

:

ie inneren Zwistigkeiten in den eigenen italienishen Landesthei=- *

397 Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.

Dienstag den 15. Febr.

stand und gegen Willkür einzelner Unzufriedenen kräftigst zu beschüßen und fremde Aufwiegler fern zu halten. Der vor kurzem in Ruhestand verseßte niederösterreichishe Appel- lationsgerihts-Vice-Präsident, Ritter von Blumfeld, is vorgestern gestorben,

Die Gefahr einer größeren Uebershwemmung durch den Aus=- tritt der Gewässer über die Ufer ist noch immer niht vorüber, da- gegen sind alle Vorsichtsmaßregeln angeordnet,

S weiz.

Kauton Zürich. Die züriher Eidg. Ztg. sagt über das luzerner Contributions-Defkret :

„Mit Spannung hat die Schweiz das Dekret des Großen Rathes des Kantons Luzern erwartet, welches die finanzielle Lage dieses so schwer heim- gesuchten Kantons feststellen und die Noth und das Elend, das über den- selben hereingebrochen, möglichst zum Abschluß bringen werde, Man mußte um so mehr auf dieses Finanz-Dekret begierig sein, als Herr Dr. Steiger nur unter der Bedingung der Annahme seiner Vorschläge seine fernere Betheiligung bei der Verwaltung des Landes in Aussicht gestellt hatte, Dieses Dekret is nunmehr erschienen und bereits, bevor es noch angenom- men war, gerichtet worden, Jn den Berathungen der Tagsazung über die Bestrafung der „Landesverräther““ hat die Tendenz der persönlihen Verfol- gung und Aechtung der Anhänger und Betheiligten des „„Sonderbundes““, welche in Luzern und Freiburg namentlih zum politischen Prinzip gemacht zu werden eint, laute Mißbilligung gefunden. Sogar die Neue Züri- cher Zeitung, welche sons wenigstens wöchentlich einmal daran erinnert, die „Landesverräther““ über die Klinge springen zu lassen, „kann niht um- hin, ihr tiefstes Bedauern über einige Artikel jenes Dekretes, die leider et- was zu stark an die Politik des gestürzten Regiments erinnern, auszu- drücken.“ Endlich darf zur Ehre des luzernishen Großen Rathes nicht vershwiegen werden, daß au in seiner Mitte Männer aufgetreten sind, welche die Stimme der Mäßigung und der Versöhnung, wiewohl verge b- li h, haben ertönen lassen. Das schöne und zugleich kluge Schreiben Dr. Kasimir Pfyffer's blieb unbeachtet, die Stimme von Schultheiß Kop p, der die Bestimmung zu haben scheint, den extremen Regierungen seines Lan- des vergeblich Weisheit und Besonnenheit zu predigen, verhallte, und selbst die Abmahnungen von Dr, Steiger wurden nicht berücksihtigt. Unglück- liches Luzern! Die Stunde deiner Erlösung hat noch nicht geschlagen, neuerdings sollst du der Schauplatz politischer Verfolgungen und Proscrip- tionen werden , eine Reihe von Familien sollen wiederum in Armuth und Elend gestürzt werden, dem Gözen der politishen Nache, dem Triumphe der Partei soll das Glück und die Wohlfahrt des ganzen Landes fernerhin zum Opfer fallen! Nicht nur „einige Ärtikel‘““ jenes. Dekretes verdammen wir, nein, wir verdammen den ganzen Standpunkt, die Gesinnung, welche das- selbe diftirt hat: denn es is der Standpunkt ciner Partei, welche, nach- dem sie, zum Theil selbst vershuldet, lange Zeit unterdrückt unter eisernem Scepter geseufzt, ihren Triumph, den sie nicht sich selbst, sondern sremder Hülfe verdankt, in der Vernichtung ihrer Gegner, in der Befriedigung ihrer persönlichen Nache sucht; es is jene herzlose egoistishe Gesinnu n g, welche über der vermeintlichen Befest‘gnng der Herrschaft einer Partei das Wohl des Landes und das Glück ganzer Familien vergißt und die Zer- trümmerung aller edleren und sittlichen Bande nicht zu sehen sich wenig- stens den Anschein giebt. Wer durch das Siegwartsche Schreckens -Regi- ment nicht gelernt hat, daß Uebermuth und das System der Vernichtung seiner politischen Gegner nur den eigenen Sturz befördert und herbeiführt, ‘dem muß eine Verblendung und Bornirtheit zugeschrieben werden, welche des Regiments unfähig macht; wer - der vom Gegner erlittenen Unbill und des von ihm zugefügten Unrechtes nur in der Weise gedenkt, daß er dieses auf seinen Gegner zurüfallen läßt und sich an dessen Thränen, de- ren Herbheit er selbst erst kürzlich geshmeckt hat, weidet, der verräth einen Mangel an Edelmuth und einen Ueberfluß von Fanatismus, tvelche der Herrschaft unwürdig machen, Das Dekret des Großen Nathes von Lu- ern beweist, daß die Partei, welche jeßt regiert, um fein Haar besser z1 in scheint, "als die gestürzte, und daß sie der Herrschaft unfähig und un- würdig zugleich is, Der Kanton Luzern is seit einer Reihe von Jahren

ß id heimgesuht worden, daß es geraume Zeit brau- Vei S n Slagenen Wunden nur einí eriva bek vernarbt sind. Um genesen zu können, hat er aber vor allem Nuhe nöthig. Eine Par- tei fann den Kanton Luzern nicht pazisiztren und wieder emporbringen. Es is daher verwerflih und mit dem ZJnteresse des leßteren nicht verträg- lich, wenn ein großer Theil der Bevölkerung wie es durch das Dekret geschieht verfolgt, mit Contributionen erdrückt, in Ehre und Rechten eingestellt und dadurch neuer Haß, neue Verfolgung und unendliches Un- glück gesäet wird. Nicht nur aber muß diese Politik abgesehen von ihrer höchstens formalen Gerechtigkeit, abgesehen von ihrer Unmoralität zum Unglück des Landes ausschlagen, sondern sie wird auch und dieses sollte doch die Mächtigen dieser Partei vermögen, dieselbe aufzugeben den Sturz der eigenen Partei herbeiführen, Wir bedauern höchlich, daß die Härte der Tagsazung, welche den besiegten Kantonen auch keinen Heller von der auferlegten Contribution nachzulassen gewillt zu sein scheint, die Regierung von Luzern nöthigt, auf eine jedenfalls außerordentliche Weise Abhülfe zu verschaffen, Allein auch dieser äußere Druck vermag das Dekret nicht zu rechtfertigen. Es is traurig, daß in Luzern uo nicht eingeschen werden will, daß all’ das Unglück, das Luzern bis jeyt betroffen, ein Lande s- unglück is, an dem Alle mehr oder weniger Schuld tragen, und das deswegen daher auch Alle gleihmäßig sühnen sollen. Aber so sehr ist das Gefühl der Zusammengehörigkeit erloschen, die Begeisterung des Patriotis- mus erstorben, daß man egoistish um die Schuld der Einzelnen mäfelt und die Folgen derselben auf einige Wenige schiebt, anstatt daß durch einen großartigen Akt vaterländischer Gesinnung, an dem alle Parteien Theil nähmen, dem Unglück abgeholfen würde, Das sind die Folgen der Partei- fämpfe in unserem Vaterlande, Wir bedauern, in dem besprochenen Dekret ein Denkmal erblicken zu müssen, daß der politische Fanatismus sich ge- gründet und zu den übrigen, welche leider bereits in großer Zahl unsere Geschichte verunehren, gesügt hat, Möchte das luzerner Volk den verblen- deten Sinn seiner Führer Lügen strafen und beweisen, daß es mehr Adel und mehr politischen Jnstinkt besiße als diese, dadurch: daß es durch das Veio dieses Proscriptions- Dekret verwirft,“

Kanton Basel. Ain 7. Februar versammelte ih der Große Rath von Baselstadt. Bei der Umfrage über die Vorschläge stellte Professor Schönbein den Antrag, es möchte von Seiten Baselstadts dahin gewirkt werden, daß folgende Bestimmungen bei Anlaß der Bundesrevisionu in die neue Bundes - Urkunde aufgenommen würden : 1) Jeder Schweizer hat das Recht, in jedem Theile der Eidgenossen=- {haft sein Bekenntniß frei, ungehindert und öffentlich auszuüben. 2) Es giebt in der ganzen Eidgenossenschaft keine politischen Beschrän= fungen, welche sich an Religionsbekenntnisse knüpfen, Nach dem Reglement mußte zuerst über Dringlichkeit der Behandlung dieses Vorschlags entschieden werden. Bei diesem Anlasse entwickelte Herr

sammlung ohne weitere Diskussion mit 42 Stimmen gegen 20 die Dringlichkeit erkannte.

(Karlsr. Ztg.) Das Basellandschaftliche Volksblatt, das bisher wadcker zu jedem Akte radikaler Willkür die Lobesposaune blies, bringt in seiner neuesten Nummer folgenden überraschenden Artikel: „Jn mehreren sonderbündischen Kantonen wurde den jeßigen sobald sie die Ländsgemeinden

Artikel radikal beseitigt haben würden, köunte sich die hohe Tag- saßung bewogen finden, nicht allein die eidgenössische Militair- öccupation aufhören zu lassen, sondern überdies noch den armen

Sündern wenigstens einen Theil der ungeheuren Zeche nahzu=-

lassen. Was geshah? Schwyz und Zug beeilten sich, ihre Lands- gemeinde abzuschaffen, Wallis warf sein Referendum (Recht der Abstimmung des Volkes, nicht allein über die Verfassung, son- dern auh über jedes Geseß) in die Rhone und Luzern das Veto in den sempaher See. Jeßt fragt es sich, ob die gnädigen Herren und Oberen wirklich Wort halten werden? Mögen sie es thun oder nicht thun, den ehemaligen Sonderbunds - Kantonen wäre anzurathen, sich vor keinem von all jenen Herren zu geniren, viel- mehr bei nächster Gelegenheit dem Volke wieder zu geben, was des Volkes ist. Freilich gehört es heutigen Tages zum guten Tone, recht weidlih über Volkswahlen, Landsgemeinden, Referendum oder Veto zu s{impfen, und wer nicht mitshimpst, is ein „Volksschmeich- ler‘, „Kulturfeind““, „Römling“ oder der Teufel weiß, was sons noch; aber laßt die Grasaffen auf den Rathhäusern oder in der Tagsaßung oder in ihren bestochenen Zeitungen nur fortschimpfen, die Volks - Souverainetät wird niht immer blos auf dem Papiere stehen bleiben, sondern gar Manchem, der ihrer \pottete, noch den Hals brechen,“

Portugal

London, 7. Febr. Die lissaboner Nachrichten vom 30, Januar, welhe mit dem Dampfschiff „Jupiter“ in Southampton angekommen sind, melden, daß, wiewohl noch immer 70 Mitglieder der Deputirten-Kammer sich nicht in Lissabon eingefunden haben, doch endlich dite beshlußfähige Anzahl zusammengebracht worden sei, und daß die Kammér sich demna am 27. Januar fonstituirt habe, Die Königin hat den zweiten Bruder des Grafen von Thomar, Herrn Rebello Cabral, zum Präsidenten der Kammer ernannt. Zum Vice- Präsidenten ist der berufene Padre Marcos ernannt worden. Die Verhandlungen der Cortes hatten noch nicht begonnen, indeß war von Herrn Silva Cabral in der Deputirten-Kammer ein Antrag ge- stellt worden, der uiht uninteressante Debatten verspriht, wenn an- ders von Debatten wird die Rede sein können, wo keine Opposition vorhanden is. Der Antrag geht auf Vorlegung gewisser Aktenstücke über Steuer-Ausschreiben und andere außerordentlihe Maßnahmen des Ministeriums Palmella vom Mai bis zum Oktober 1846, so wie der diplomatischen Korrespondenz, welhe während des Bürgerkrieges mít deu Regierungen von England, Frankreich und Spanien geführt worden i. Der Antrag an und für si, so wie der Umstand, daß der Graf von Thomar (Costa Cabral) cinen ganz gleichlautenden Antrag in der Pairs-Kammer gestellt hat, lassen vorausseben, daß die beiden Brüder eine ausführlihe Rechtfertigung ihrer politischen Laufbahn beabsichtigen. :

E der Uni Le einem Organ der cabralistischen Partei, wird der Vorschlag gemacht, die Azorên und Goa an die englische Re- gierung zu verkaufen, und die wohl einigermaßen zu bezweifelnde Mei nung ausgesprochen, England werde für diese Besißungen bereitwil= lig] die Summe von 10 Millionen Pfd. bezahlen. Vorläufig is übrigens, wie es heißt, die englishe Regierung mit einer Entschädi- gungs-Forderung für die Kosten der britishen Jutervention und die Sequestrirung der Flotte der Septembristen aufgetreten, und Sir George Seymour soll in der diesen Gegenstand ‘betreffenden Note unverweilte Zahlung gefordert haben.

Auf der britischen Flotte im Tajo sind die Pocken ausgebrochen und bereits von 30 erkrankten Matrosen 7 gestorben.

Schönbein denselben in umständliher Motivirung, worauf die Ver= ?

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt.

Florenz, 3. Febr. (Schwäb. Merk.) Gestern wurde das erste vollendete Stück der Marien-Antonien-Eisenbahn, zwischen Flo- renz und Prato, in Anwesenheit der Großherzoglichen Familie einge- weiht, Die Versammlung trennte sih unter Lebehochrufen auf den reformirenden Fürsten Leopold IL, auf die Großherzogin Maria An- tonia und auf den Sieg der Sicilianer,

Handels - und Börsen - Üachrichten.

__ Berlin, 12. Febr. Die Berichte bleiben von fast allen Seiten un- günstig, und auch hier ermattet die Stimmung immer mehr, was eine Wech- selwirkung der Märkte zu sein scheint,

Weizen isst ganz vernachlässigt, Beste Waare wird zu 58 Rihlr. an- geboten, es erfolgt aber fein nahe fommendes Gebot. Die geringeren Sor- ten sind verhältnißmäßig noch gedrückter, und Verkäufe von irgend einigem Belang kommen schon eine Zeit lang gar nicht cor. Am Landmarkt is heute für Weizen 53—58 Rthlr., Noggen 36—39 Rthlr., große Gerste 38 Rthlr. und für Hafer 25—27 Rthlr. bezahlt.

Roggen wird in loco immer dringender angeboten, ohne Käufer an-

ieden, während die täglichen Zufuhren sich glei bleiben und zum guten Theil gelagert werden müssen, Am Montage wurden einige Ladungen hier in der Winterlage noch zu 375 Rthlr, verkauft, seitdem hörten wir von fkei- nem Geschäft en gros und nur, daß man für gut konservirte Waare vom Boden 37—40 Rthlr, nah Qualität verlangt, Auf Lieferung pro Frühjahr waren wir bei nicht unbeträchtlihem Un- saß, unzweifelhaft von Deckungs - Ordres herrührend, auch in starkem Rück- zuge, Es wurde bis zu 367 Rthkr, herunter verkauft. Dazu scheint aber mehr Frage aufzukommen , so daß heute schon wieder 37 Rthlr. bewilligt und darüber gefordert wird, wie denn überhaupt die Meinung, daß der seit- herige jähe Fall nah gegebenen Umständen nicht gerechtfertigt werden kann, die allgemeinere ist, und nur von einzelnen geglaubt wird, daß die flaueste Periode noch nicht vorüber fei.

Gerste hält sich bei kleinem Geschäft noch am besten und wird mit 37—39 Rthlr. nah Qualität bezahlt.

Hafer, mehr angetragen und niedriger, besserte sich heute ebenfalls. In loco 24—26 Rthlr,, Frühjahr 48pfd. auf 23 Rthlr. gehalten, 50pfd. 232 Rihlr, bewilligt, 234 Rthlr, noch zu machen, 24 Rthlr. gefordert.

Erbsen, Kochwaare 50—54 Rihlr. Futter- 48—46 Rthlr.

Kleesaat bleibt in hochfeiner rother Waare zu 12; Rihlr, gesucht, dagegen in geringer zu 104 a 12 Rihlr. , so wie in weißer zu 11 a 13 Rthlr, nah Qualität angetragen. Thypmothee 65 Rthlr, i

Für Oelsaamen sind die Offerten schwach, die Kauflust is es aber

W. - Rapps fehlt, W, - Rübsen 75 74 Rthlr, S. - Rübsen 62 Rihlr. E z Leinsaamen p. Frühjahr 58 a 57 Rthlr. à Rüböl kann man jet wieder unter leßten Coursen kaufen, Dieser Artikel will noch immer keine gewisse Potenz annehmen und bleibt minder oder mehr von der Witterung abhängig, Selbst zu gedrückten Preisen ist darin kein Geschäft von einiger Bedeutung zu erzwingen, und man be- {ränkt sich nur auf Ausführung eingehender einer Ordres, Loco-Waare gilt 11! a 114 Rihlr, Febr, 114 Rihlr, beat 11% Rihlr. zu machen; Febr. /März 11% Rthlr. Br, 11% Rthlr. Gld. ; März / April 114 lr. Br. verkauft; April /Mai 114 Rthlr. Br. 11! Rihlr, bez. 11 Rihlr. Gld.z Mai /Juni 11% a 11/72 Rihlr, ; Juni /Juli ohne Nachfrage; Sept, /Okt. 112 Rthlr. Br. 11% Rthlr. bez. 1145 Nthlk. Gld. Leinöl loco 105 Rthlx,z Frühjahr 10% Rihlr,

almöl 14 Rthblr, 5 anföl 152 Rihlr. Mohnöl 22 Rthlr.

auch, a 60

Süd seethran 9; Rihlr,