1848 / 47 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Was von Spiritus in dieser Woche zugeführt wurde, is meist zur PVersendung und Lagerung benußt, so daß das wenige Disponible von hie- sigen Fabrikanten höher bezahlt werden mußte; Loco - Waare 193 Nthlr. bez. und Gld. ; März 205 Rthlr, Br. 20 Rthlr Gld. ; April /Mai 21 Rthlr. Br. 20 a 204 Rthlr. bez. u. Gld. ; Mai / Juni 21% Rthlr. Br.; Juni/Juli 212 Rthlr. bez. u. Br. 21 Rihlr, Gldl; Juli /Aug. 215 Rihlr. bez. Briefe aus dem Oderbruche melden, ckaß von den artoffeln in den Gru- ben wenig Gutes zu erwarten ist, Wir haben vollständiges Thauwetter mit Regen. Wind jeyt N.-W.,

Stettin, 11. Febr. (B. N.) Wochen-Bericht, Getraide hat in allen Gattungen einen neuen Rückgang erfahren. Weizen, 128 bis 130 /131pfd. gelber pomm,, märkischer und uckermärk, wird zwar noch auf 56 a 60 Rthlr, gehalten, do is 126/127psd. (88 Pfd. p. Schfl.) gelbe Waare bereits zu 53,¿Rthlr, verkauft, und am Landmarkt wird bester uckerm. von Erportkäu- fern uicht mehr über 54 Rthlr. bezahlt. Roggen scheint seinen Endpunkt im Weichen noch immer nicht erreicht zu haben. In loco wird nah Qual. und Gewicht noch 37 a 40 Rthlr. gefordert, do i} \hwerste neue ‘Waare bereits zu 38 Rihlr, gekauft, leichtere zu 37 —36 Nthlr. Auf Frühjahrs- Lieferung is rückgehend für 82pfd, von 375 —37 Rthlr. und zuleßt selbst schon zu 36 Rthlr. gekauft, pr. Mai 84pfd, zu 38£—38 Rthlr, Ged. rus. ohne alle Frage. Gerste hat ín dieser Woche einen neuen Abschlag von 3 a 4 Rihlr. erfahren. Große pomm. von 75 Pfd. p. Schfl, ist zu 342 Rthlr, begeben und dazu noch zu haben. Hafer in loco nah Qual, und Gewicht zu 255 a 27 Rthlr, zu haben. Auf Frühjahrs - Lieferung is pomm. mit 90 Pfd. p, Schfl. Garantie zu 26 Nthlr. käuflich, ohne Benennung, mit Ausschluß von ostpreußischem, zu 245 Rthlr. p. 50 Pfd. begeben worden. Für Erbsen, gute kleine Koh-, wird noch 40 Nthlr, gefordert, doch kaum über 38 Rthlr, geboten. Große 2 a 3 Nthlr, theurer.

Saamen. Oelsaamen, gleih Nüböl, ohne alle Bewegung, Winter- Nayps 81 Rthlr.,, Rübsen 80 Rthlr, zu haben, Schlag-Leinsaamen 60 Rthlr. Säe-Leinsaamen bleibt fest und behält Neigung zum Anziehen, Rigaer auf 8 a9 Rthlr. gehalten, 85 Nthlr. bezahlt, pernauer 10%, a 10% Rthlr, bezahlt, windauer auf 10% Rthlr., memeler auf 77 Rthlr. gehalten. Jm Kleesaamenhandel bleibt es noch immer still. Man fordert für feinen \chles. weißen und rothen 13 NRthlr., für geringen pomm, wird nach Qual, 8 a 10 Rihlr. geboten. Thimothee- 5 a 6 Rthlr. nah Qual.

i Butter ist mehr zugeführt, besonders ín mittel und ord, Gattungen, die 6 a 6% Sgr. zu notiren, feine 7 a 75 Sgr.

Spiritus neuerdings billiger, aus erster Hand 19%, wozu heute ge- kauft worden, aus zweiter Hand 185, —19 % zuleßt bez,, auf Frühjahrslief, 417% % zuleßt bez., pr, Juni /Juli 172 % gefordert, A

Fettwaaren, Nüböl bleibt matt , in loco zu 11% Nthlr, käuflich, pr. April/Mai 114 Rthlr. Geld. Leinöl in loco 104 Rthlr, bezahlt, Von Palmöl is hier in dieser Woche, in Folge hoher Notirungen aus Liver- pool, zu neuerdings höheren Preisen nicht unbedeutend gekauft worden, und zwar auf Lieferung im Frühjahr von 12;—13 Rthlr., auf lehteren Preis jeßt fest gehalten, In loco is der Vorrath äußerst gering und ist 13; Rihlr, bezahlt, 135 Nthlr. ferner verlangt. Auh Baumöl is etwas an- genehmer , Gallipoly 15% a 16 Rthlr. unversteuert bezahlt, auf 165 a { Rihlr, ferner gehalten, Malaga auf 157 Rihlr, unversteuert, auf Lieferung 15 Rthlr. unversteuert bezahlt, Kokusnußöl unverändert, Thran, Südsee wieder cin wenig billiger; zu 95 Rthlr, erlassen, 97 a 95 Rihlr. gekauft. Berger br, Leber 21 Rihlr. bezahlt, Andere Thrausorten ohne Umgang und nominell. i : E

Alfkalien still und unverändert,

Heringe. Es is darin während dieser Woche nichts von Belang gemacht, doch bleibt der Markt dafür durchaus fes. Schott, Fullbrand guf 8? Rthlr. unverst. gehalten und bei Kleinigkeiten auch \o bez. Norweg, Vaar auf 57 Nthlr, unverst. gehalten. Norweg. Fetthering so gut als gar nicht zu haben. :

Metalle. Zink etwas billiger, auf Frühjahrslieferung zu 55 Rthlr, gekauft. Roheisen, schott. Nr. 1 in loco 1 Rihlr, 29 Sgr., auf Lieferung im Frühjahr 17, Rthlr. zu haben.

Kaffee, Reis, Gewürze, Syrup, Südfrüchte eben so, und nichts dar- über zu sagen.

P, S. Roggen etwas fester, in loco 86pfd, 37 Nthlr. bez, und Geld, 82pfd. pr. Frühj. 367 Rthlr. bez., 37 Rthlr, Geld.

Spiritus pr. Juni /Juli 17 % bez.

Köln, 7. Febr. Getraide. Allmälig nähern wir uns dem Ablie- ferungstermine, der bebveutendes Getraide, namentlich Roggen - Quantitäten, ín den Handel bringen wird, Es is nicht in Abrede zu stellen, es herrscht

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bereits ein gewisses Vorgefühl für die in Aussicht stehende Flaue, denn die Getraidepreise befinden sich jeßt hon in merklihem Rückzuge. E Geschäftslähmung auf dem ganzen Kontinente, in natürlicher Ver- bindung mit den ershütterten Kreditverhältnissen, versagt uns jeden Exrport- weg, und wohin das sich hier ansammelnde Getraide ohne empfindlichen Verlust, geschweige mit Vortheil geführt werden kann, bleibt eine nah den jeßigen Umständen nicht zu lösende Frage. Der Begehr für Weizen hat durch die flaueren Preise in Belgien nachgelassen: unsere Landzufuhren von Roggen finden einstweilen und zum Glück der Produzenten noch einen Ab- zugsfanal in die Königl. Magazinez die Frage für Gerste, Hafer und Hül- senfrüchte vermindert sih täglih, Man kann kaufen: Wetzen loco zu 65; Rthlr., pr. März 7£—ch Rihlr, Mai 7;—% Rthlr., Juni 75—% Rthlr. Roggen, loco zu 45 Rthlr., pr. März 4/7 —ck% Rthlr., April 5—47 Rthlr., Juni 5 Rthlr.; Gerste, loco zu 35, pr, März 4ç—z Rthlr,z Hafer, loco zu 25 Rthlr., pr. März 25—% Rthlr.; Erbsen 8—85 Rthlr,z Linsen, loco zu 77—8 und Bohnen 97—11 Rthlr. nah Güte.

Spiritus zu den niedrigsten Preisen einen Gedanken besser: loco 22% Rthlr.z; auf Lieferung kein Geschäft.

Nach der Börse, Nüböl pr, fompyt. 29, pr. Mai 285, pr, Oktober 29 Nthlr.

Rappsaamen 10 Nthlr.

Leipzig, 12. Febr. Nachdem die Felder nunmehr sreï vom Schnee und Cise sind, zeigt es sich, daß die Saaten bis jeßt nicht gelitten haben, und der heutige starke Besuch unserer Getraide- Börse von Verkäufern aus Anhalt, von der Saale und der inländischen Produzenten und die sich noch immer zeigende geringe Kanflust lassen erwarten, daß das in unserem vori- gen Brricht vermuthete Herabgehen der Preise bis zu einer gewissen Höhe nit mehr fern ist. Man bezahlte heute bei Kleinigkeiten: Weizen 54 bis 55 Rthlr., Roggen 42 Rthlr,, s{chwerste Saal-Gerste 38 Rthlr. und besten Hafer 24 Rthlr. p. Wspl., was mit 4 Rthlr. 15 bis 175 Nqgr. für den Scheffel Weizen, 3 Rihlr, 15 Ngr. Noggen, 3 Nthlr. 5 Ngr, Gerste und 2 Nthlr. für Hafer gleich ist. Nur irgend starke Posten bleiben aber auch zu diesen geringen Preisen nicht abzusezen. Roggen erlitt am Landmarkte gegen die in dem heutigen Stücke der Leipz. Ztg. angezeigten Preise ebenfalls einen Abschlag von 5 Ngr. und Weizen von 25 Ngr. pv, Scheffel,

Für Nüböl blieb die Stimmung in dieser Woche in Folge des gelin- den Wetters flau, und es mußten zu Markte gebrachte Pöstchen mit 115 Nthlr, verkauft werden. Lieferungs -Termine erhalten sih höher, aber ohne alle Frage, uud nur erneuter Frost könnte Besserung und ein lebhaftes Ge- chäft herbeisühren. Von Nappssaat is nichts angetragen, i

Bremen, 10, Febr. Getraide, Die Leblosigkeit im Geschäft hielt auch in den leyten acht Tagen an, so daß über keinen Artikel etwas von Jnteresse zu berichten is. Leinsaamen, 100 T, Rigaer gingen zu etwas erhöhten Preisen vom Markte,

Taba ck. Nordamerifan. wurde verkauft: 344 F. Blätter und 23 F. Stengel. Vorrath: 7972 F. Maryland, 885 F. Virgini-, 873 F. Kkntucky- und 937 F. Stengel. Westind, und südamerikan.: Von Havanna sind 22 Sur,, Domingo- 395 Sur., mittel und gering Brasil- in Blättern 355 P, und von Florida- 18 K, verkauft. Vorräthe erster Hand: circa 975 Sur. Havaununa-, circa 8925 Sur, Cuba-, circa 4050 Sur. Domingo-, circa 700 K. Seedleaf-, circa 810 P, Blätter-Puertorico -, circa 240 Kb. Va- rinas- in Rollen, circa 600 Kb, do. in Blättern, cirea 1940 P. Brasil- in Blättern, circa 220 P. Columbia- in Blättern, circa 20 K, Florida- und circa 1125 P, Manilla-,

A Hamburg , 11. Febr. Seit unserem lehten Bericht war Wei - zen hierher auf Lieferung fleißiger angeboten, ohne daß Kauflust dafür vorhanden war. 4133pfd, Märk, a 140 Rthlr, Ct, 130 /32pfd, Saal. und Wahreuer 130— 132 Rthlr. Ct. pr. Last. Ab auswärts beschränkte sich der Umsay auf 50 Lasten 130 /31pfd, ab Kiel zu 100 Rihlr. Bco. pr. Last, 131 /32p\d. ab Mecklenburg und Pommern a 102 a 104 Rthlr, Bceo., und 129 /30pf\d, ab Dänemark a 92/94 Nthlr, Beo, pr. Last wurden angebo- ten, aber nicht beachtet, : Noggen bezahlte man 122 /23psd. ab Fühnen mit 60 Rthlr. Bco. pr. Last, und blieb zu 60/61 Rihlr. Bco. pr. Last am Markt; 425pfd. ab Meclenburg und Pommern zu 65/66 Rthlr. Beo. pr. Last des- leichen, 9 Gerste ab Dänemark 111 /12pfd. zu 52 Rthlr. Bco. vergebens an- geboten (ein Posten wurde zu 51 Rthlr. Bco, pr, Last abgeschlossen), 6r

Hafer ab Jütland, 81 /83pfd. bedang 36 a 36! Pa A V 00, . g « 6 a 365 Rthlr. ° 5 ab Jahde und Westküste exließ man vergebens zu 36 E "V, 85./86pfd. ab der Ems desgleichen zu 44 /45 Rthlr. Bco. pvr, Last i In Buchweizen finden Anerbietungen statt: 114pfd. ab Westküste zu Cie Bco., 142/16pfd. ab Ostküste zu 64 a 69 Riblr. Bco .‘ un. S ; Für Erbsen ab Dänemark gefordert 72 Rihlr. Bco., ab Me&lenk 75 Rthlr. Bco. pr, Last; geboten 70 /74 Rthlr. Bco. pr, ‘ast, s Bod s ab Westküste und Jahde 67/72 Rihlr. Bco. appsaat nominell 128/30 Rthlr, ab Offküst ine 35 Nthlr, Bco. pr, Last ab Hannover, Elbe. f Sai: 135

O _Hamburg, 12. Febr. Ungeachtet des anhaltenden Thauwetters ist im Eisstande bei uns und auf der Elbe noch nichts Wesentliches 9 _ ändert, __Oberhalb Glückstadt ist die Eisdecke gebrochen und ab ini: Der dortige Hafen und das Fahrwasser sind frei vom Eise, und das D E, „Marshall“, nach Hull bestimmt, welches Winterlage in Glüdstadt bielt ist gestern von dort fort und diesen Morgen früh, nachdem es eine kleine Beschädigung in Kuxhaven ausgebessert hatte, in See gegangen, Bei so fortdauernd noch unterbrochener Schifffahrt bleiben die Geschäfte still, und beschränken sih die Umsäße in: ; E

K affee seit voriger Woche auf 1200 Säe brasil., ord. 273 a 3 i; Sch., r. ord.“3% a 36 Sch., g, ord. 35 a 35 Sch. und Kleinigkeiten in ande- ren Gattungen zu den bestehenden Preisen. Der Markt bleibt fest, Jnha- ber sehr zurückhaltend, überall aber au sehr wenig Frage. Bd

Zu cker fast kein Umsay, außer in kleinen Partieen Preísen.

Jun Neis wurde nur sür den Konsum gekauft.

Jn Gewürzen fand keine wesentliche Veränderung seit unserem letz- ten Bericht statt, i :

Rüböl auf alle Termine zu 22 Mk, billiger abgegeben.

Engl. Leinöl kauft sich auf Lieferung zu 172 Mk.

Prima Palmöl bezahlte man mit 22 Mk. und hält jeßt höher.

Prima Kokos öl erwartet man s{wimmend zu 42 Mk,

Thran in blankem wie Südsee sehr geräumt.

St. Petersburg, 23. Jan. (4. Febr.) Nach Talg blieb anhal- tende Frage, und sind im Laufe der Woche wohl an 5000 F. umgeseßt worden, Man bewilligt pro Juni 118 No. a. G. und 128 Ro, mit Hand- geld, pr. August 116 Ro. a, G, und 126 Ro. mit Handgeld, wozu wenig Verkäufer mehr sind, die überhaupt sehr zurückhaltend geworden sind.

Von per Fuhre angebrachtem Hanföl wird zum Konsumo zu 11 No, abgegeben.

Hanf ohne Frage.

Von Leinsamen wurde eine Partie in loco liegend zu 227 Ro, den ganzen Betrag baar gekauft,

Eine bedeutende Partie 9köpf. Flachs ist zu 75 No, und 6köpf. zu 65 Ro. a. G. pr. Juli geschlossen worden.

Die Eigner von Roggenmehl scheinen fester halten zu wollen, Man cheint wegen der Wintersaaten besorgt zu werden, da es noch immer an Schnee in Nußland mangelt, Im Junern erhalten sich hohe Preise. Nach Weizen und Noggen gar keine Frage, jedoch sieht man auch keine Eigner, die sich an den Markt drängten.

Hamburg 34 a #7. Amsterdam 187; a 188, Paris 396 a 397, London 377 a Ÿ #

Odessa, 24. Jan. Getraide veranlaßte wieder mehrere Verkäufe. 1500 Tschetwert guter Sandomirka-Weizen erhielien 237 Rub,, 11,200 T, polnischer 205—224 Rub. und 2300 harter je nach Qualität 165—21% Nub, Assig. pr. Tschetwert, Es dürften noch weitere Abschlüsse erfolgen, aber die Besißer von guter trockener Waare verlangen 24—23; Nub., welchen Preis sie vielleicht im künftigen Monat erzielen werden. An Viehfutter wird in diesem Jahre kein Mangel sein und die Getraide - Zufuhren werden daher diesen Sommer um s\o zahlreicher sciu, als auch in der Umgegend der Schnee noch zeitig genug gefallen ist, um eine gute Aerndte zu versprechen, Geld ist etwas seltener.

__— 28, Januar. Während der leßten vier Tage wurden 4800 Tschw. weicher Weizen zu 21—22 Rubel und 4300 Tschw. harter verkauft. We- gen der schlehten Jahreszeit haben wir seit beinahe einem Monate keine Getraide-Zufuhren aus dem Innern erhalten. Weizen minderer Qualität ist fortwährend ohne Nachfrage, guter dagegen gesucht; die Besiger halten

zu bestehenden

angeboten, pr. Mai is etwas

103/105pfd. ab dän, Jnseln und Jütland zu 45— 48 Rthlr, Bco. pr, Last zu haben.

wegen der geringen Vorräthe zurück. Andere Getraidesorten sind unbe- achtet,

Allgemeiner Anzeiger.

Bekanntmachungen.

Oeffentliches Aufgebot eingetragener Po- [1088] sten u nd verlorenex Dokumente.

Auf dem im Neustettinschen Kreise belegenen Nitter- | gut Trabehn nebst Vorwerk Grünbüche sind in der drit- |

ten Nubrik folgende Posten: Nr. 4. Tausend Thaler Ehegelder und vierhundert Thaler Parapherealgelder aus der Ehestiftung vom 45. August 1738 vermöge Dekrets vom 411. De- zember dess. Jahres für Maria Erdmuth v, Lemke, geboxene v. Bandemer, Nr. 3 #441 Thlr. 16 Gr. 32 Pf. für Elisabeth Sophia Clara v, Lemke, und Nr. 3 b. 362 Thlr. 19 Gr. 2 Pf. für Katharina Luise v. Lemke aus dem Auseinandersezungs-Ver- gleih vom 1. März 1771 vermöge Verfügung vom 6. Mai 1772. Nr. 4, Ein Darlehn von 520 Thalern Courant, zu 4% Prozent zinsbar und halbjähriger Kündigung zahlbar, laut Schuldverschreibung vom 12, Juni 1788 von dem Hauptmann Carl Hadrian v. Lemke aus dem vormundschaftlihen Depositum des Kö- nigl. Amts Neustettin für den Minorennen Carl Friedrich Küster angelichen, laut Verfügung vom 27sten dess. Mts, u. J. eingetragen, E

ah der Behauptung der gegenwärtigen Besißerin, Freifrau v. Stechow, geborenen Gräfin Herzberg, sind die benannten Posten bezahlt, beglaubte Quittungen der leßten Jnhaber oder ihrer Rechtsnachfolger nicht zu be- schaffen und die betreffenden Dokumente selbs verloren gegangen. Es werden daher alle diejenigen, welche an die bezeichneten Posteit oder die darüber ausgestellten Dokumente als Eigenthümer, deren Erben oder Nach- folger, Cessionarien, Pfand- oder Briefinhaber, oder aus irgend welchem Nechtstitel, Ansprüche zu haben vermei- nen, zu dem auf

den 11. März 1848, Vormittags 11 Uhr,

in unserem Geschäftslokale anberaumten Termine hier- mit vorgeladen, um ihre etwanigen Ansprüche anzu- melden. :

Die Ausbleibenden haben zu erwarten, daß sie mit

ihren Anforderungen an die bezeichneten Posten und Dokumente werden ausgeschlossen und die Posten im Hypothekenbuche von Trabehn und Grünbüche ohne Beibringung der für ungültig zu erklärenden Dokumente werden gelöscht werden,

Cöslin, den 1. November 1847. Königliches Ober-Landesgericht, Erster Senat,

[34] Nothwendiger Verkauf. Erster Senat des Ober-Landesgerichts zu Cöslin, l den 31, Dezember 1847.

Das N eebis Zuchen im Belgardschen Kreise, land-

schaftlich abgeschäßt auf 21,772 Thaler 4 Silbergroschen

| an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.

10 Pfennige zufolge der nebst Hypothekenschein und Be-

| dingungen im dritten Bürezu einzusehenden Taxe, soll

am s. August 1848, Vormittags 11 Uhr, Alle unbekannten Real-Prätendenten werden aufgeboten, sich bei Vermeidung der Präklusion spätestens in diesem Termine zu melden,

[131] Fublicecundum

Zum fernerweitigen Verkaufs-Aufbot der zur Verlas- senshast des verstorbenen Butsbesißers Ludwig Holz gehörenden, im Franzburger Kreise und Kenzer Kirch- \piele belegenen Jmmobilien, als namentlich der Güter Saatel c. p, und Stubbenhagen und des im Dorfe Kenz belegenen Bauerhofes Lit, B. is ein Termin auf

den 31 März d, J,

Morgens 10 Uhr, vor dem Königlichen Hofgericht an- beraumt, in welhem Kaufliebhaber ihre Gebote abzu- geben haben. Zur Nachricht gereicht, daß gedachte Grundstücke sowohl zusammen, als jedes für sich zur Licitation kommen, daß deren Besichtigung, nach voc- gängiger Meldung auf dem Hofe zu Saatel, freisteht, und daß die Verkagufs-Bedingungen in der Hofgerichts- Kanzlei eingesehen werden können, j Greifswald, den 1, Februar 1848, Königl. Preuß. Hofgericht von Pommern und Rügen. 3 v, K10

4e e

Die Handels-Akademie zu (124%) Danzig betreffend.

Durch die Guade Sr, Majestät unseres Allergnädigsten Königs i} der hiesigen Handels-Akgdemie eine jährliche Unterstüßung von 500 Thlr, bewilligt, und die Herren Aeltesten der Wohllöblichen Kaufmannschaft haben eine gleihe Summe zur Erweiterung der Anstalt ausgeseßt, so daß es möglich wird, den Unterricht in der Mathe- matik, Phvsik und Chemie aufzunehmen, wie solches in anderen kaufmännischen Lehranstalten der Fall is. Der veränderte Lehr- und Stundenplan für ten Kur- sus des 1, April 1818/49 wird binnen einigen Wochen entworfen und bei mir einzusehen sein, wobei zugleich die Gesetze der Anstalt und die Bedingungen der Auf- nahme werden mitgetheilt werden, Bei der Erweite- rung der Anstalt läßt sich auch eine vergrößerte Theil- nahme erwarten. Zu näheren Besprechungen und zur Annahme von Meldungen bin ich täglih im Lokale der Anstalt Hundegasse Nr. 80 bereit, Das Hono- rar bleibt unverändert, Während des Kursus 1847 bis 1848 nahmen 32 Schüler Theil,

Danzig, den 8. Februar 1848.

Richter, Direktor der Anstalt,

[104 b]

Die Einlösung der bis Weihnachten 1847 fälligen Ostpreußischen Pfandbriefs - Zins - Coupons findet vom 15. Februar bis 4, März, Vormittags von 9 bis 12 |

Uhr, in der Neuen Schönhauserstraße Nr, 9 gegen nach den Kapitals-Beträgen zu ordnende Verzeichnisse statt.

Die Anmeldung zur Verschreibung der neuen | Coupons- Serie fann gegen Abstempelung der | Stich - Coupons, jedoch erst nah dem Zinszahlungs- |

Termin, also vom 6, März ab, geschehen. Berlin, den 7, Februar 1848,

|

|

| | | | |

Der Ostpreußische General-Landschafts-Agent, |

Kommerzien-Rath F. W,. Behrendt,

Una BUna

an die Herren Actionaire der

Ungarischen Central-Eisenbahn

L Die Herren Actionaire,

(Wien-Preßburg-Pesth u.s.w.).

am 2. Januar d. J. fâl- lig gewesenen

r Sten 10pro- apozentigen Rate

Vi um 13,

dieses Jahres

nicht geleistet haben,

werden nah der Bestimmung des §. 4, der Gesellschafts-

Statuten wiederholt aufgefordert, ihrer Zahlungs - Ver- |

bindlichkeit binnen weiteren und leßten se chs Wochen, d, i. längstens e Ly A, OE “. O ) bis 1inclus1ve 27. März 1848, nachzukommen und die betreffende Quote sammt den Verzugszinsen (und zwar vom 2, Januar bis 13, Fe- bruar zu 4 Prozent und von dort au mit 6 Prozent gerechnet) an die Hauptcassa dèr Unternehmung,

Wien, hohe Brücke Nr. 145;

in Pesth bei der Pesther Ungarischen Kom- merzial-Bank ;

4 Berlin bei den Herren Hirschseld & Wolff,

oder au - Leipzig bei den Herren Dufour Ge- brüder & Co. zu erlegen, widrigens selbe laut §, 5, der Statuten

Februar |

welche die Einzahlung der |

der gesellschaftlichen Rechte ver- luftig erklärt und die von ihnen bereits geleistete Einzahlung von 70 pCt. als Eigenthum der Ge- sellschaft unter Vorbehalt der der- selben zuslehenden Ansprüche ein- gezogen werden wird.

Preßburg, den 14, Februar 1848, Ungarische Central-Eisenbahn. g /

Literarische Anzeigen. Neuestes Werk von S. Warren.

Jm Verlage der Unterzeichneten is o eben erschienen und daselbst, so wie in allen Buchhandlungen, zu haben :

(Sw i S E Jetzt und Einsi. Erzählung von C Wirren F Verfasser von „Zehntauscnd {m Jahr“ und „Tagebuch eines Arztes‘. Aus dem Englischen übersezt von Dr. A, Diezmann, 2 Dele E S Preis 1 Dl,

Dieser Noman fand in England so großen Beifall, daß dort bereits Drei Auflagen davon vergrissen sind,

Es bildet dieses Werk auch den lten und oten Theil der von uns unter dem Titels

Britania. Englands vorzüglichste Nomane und

Novellen, S R

veranstalteten Sammlung der vorzüglichsten neu erschei- nenden Nomane und Novellen Englands in deutscher Ausgabe. Bd. 1 —3- enthält: „James der Ver- urtheilte“/, einer der wirkungsreichsten Romane dieses Verfassers.

Berlin, den 12. Februar 1848,

Duncker und Humblot.

[130]

[132]

Den heute Mittag an den Folgen eines Schlagflus- ses erfolgten Tod des Chef - Präsidenten des hiesigen Königl. Ei Tb a t Friedrich vonStelyer zeigt hiermit ergebenst an dessen tiefbetrübte Wittwe

Caroline von Stelzer, geb, Stel ver,

Halberstadt, den 12, Februar 1848,

Das Abonnement beträgt: 2 Rthlr. für £ Jahr. 4 Rébly. e % Iabr, S. Nthlr. - 1 abe. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis - Erhöhung. Bei cinzelnen VKummern wird der Bogen mit 25 Sgr. berechner.

A llg me iy f

Preußische Zeitung.

Alle Post- Anstalten des Jn- und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition der Allgem. Preuß. Zeitung : L Behren-Straße Ur. 57. Ansertions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Alg. Anzeigers 2 Sgr.

N 47.

A LL

Amtlicher Theil.

JIuland. Berlin. General-Feldmarschall von Boyen +. Schreiben aus Düsseldorf, (Einwohnerzahl; Unterstüßung der nothleidenden Schlesier ; die Rhein - Brücke.) Neuenburger Angelegenheiten. erd Sr. Majestät des Königs auf die Glückwunsch-Adresse zum neuen Jahre.

Deutsche Bundesstaaten. Freie Stadt Frankfurt. lungen der geseßgebenden Versammlung,

Frankreich. Deputirten-Kammer, Fortseßung der Debatte über Darblay’s Amcndement. Paris. Die Aufregung in der Hauptstadt. Der Prinz von Syrakus. Befehle zur Absendung von Schiffen ins Mittelmeer. Vermischtes. Tel, Dep.

Großbritanien und Frlaud. London, Neuer Protectionisten- Führer. Parlaments - Verhandlungen. Die Times über Herrn Thiers. Demonstration der Seeleute gegen dic Aufhebung der Navi- gations - Akte, Nachrichten vom Cap. Tel, Dep.

Dänemark. Kopenhagen. Vermischtes.

Schweiz. Tagsazung. Frage hinsihilih des Uebungslagers. Ent- schädigungs-Antrag für Major Schindler. Die Sicherheits-Anerbieten von Freiburg und Schwyz. Bericht der eidgenössishen Repräsentanten in Luzern. Eidgenössische Beamten-Wahlen. Der Beschluß wegen Truppen - Ablösung in den noch okkupirten Kantonen, Vorstellungs- schrift der Mitglieder der ehemaligen luzerner Regierung. Freiburgs Verfassungs-Entwurf. Kanton Bern. Schreiben des päpstlichen Nuntius, Salis Soglio. Werbeprojeft für die Vereinigten Staaten von Nord- Amerika. Kanton Zürich, Kiuminalgerichts-Urtheile, Kanton Luzern. Handwerker-Ordnung. Journal-Verurtheilung. Kanton Basel. Ersaßmann in die Bundes - Revisions - Kommission, Der Große Rath über die Standes-Truppen, Die Frage über Religions- Freiheit in der Schweiz. Entscheidungen des Kleinen Raths. Kanton Genf. Entlassungs-Gesuche von Staatsräthen,.

Atalien. Rom, Musterung der Bürgergarde. Lord Minto nach Neapel, Aenderung der Priestertraht. Vermischtes. Neapel. Nückkehr der Truppen. Beschießung von Messina. Aus Ober- Jtalien. Folgen der Ereignisse in Neapel, Turin, Eine Constitu- tion verliehen.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. New-York,

_votum gegen den Präsidenten wegen des mexikanischen Krieges.

Handels - und Börsen - Nachrichten.

Ede

Verhand-

Tadel s-

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem Land= und Stadtgerichts - Rath, Gerichts - Kommissarius und Bergrichter Wipprecht in Ziegenrück, Regierungs-Bezirk Er= furt, den Rothen Adler-Orden vierter Klasse zu verleihen; und

Den Land=- und Stadtgerichts-Direktor Albrecht zu Neuenburg zugleich zum Kreis=Justizrath des links der Weichsel belegenen Theils des Kreijes Marienwerder zu ernennen.

Se. Königl. Hoheit der Prinz von Preußen is nah Wei

abgereist.

Beta Die Kandidaten der Baukunst, welche entweder in dem ersten

diesjährigen Termine die Vorprüfung als Staats - Baumeister oder Bau-Jnspektoren, oder bis zum Oktober d. F. die mündliche Prüfung als Privat-Baumeister abzulegen beabsichtigen , werden hiermit aus- gefordert, vor dem 15, März c- sich \christlih bei uns zu melden, worauf den Ersteren das Weitere eröffnet und den Leßteren der Ter= min zu ihrer Prüfung in den Natur-Wissenschaften angeseßt werden

ird. E Meldungen, die nah dem 15. März c. eingehen, können nicht mehr berüdcksihtigt werden.

Berlin, den 15. Februar 1848. :

Königliche Ober-Bau-Deputation,

Uichtamtlicher Theil.

Inland

Berlin, 15. Febr. Wir haben heute unseren Lesern eine Trauerkunde zu bringen, welche, so weit der preußische Name reiht, im Vaterlande, in ganz Deutschland und weit über seine Gränzen hinaus, die innigste und {hmerzlichste Theilnahme finden wird. Der G e= neral-Feldmarschall von Boyen is heute Morgen um 4 Uhr in Folge einer durch ein Geschwür am Halse nöthig gewordenen und erst am verflossenen Sonntage ausgeführten Operation, nach zwei Tagen schwerer Leiden, im 77sten Jahre seines ruhmreihen Lebens verschieden. Der König, die Armee, die ganze Nation verlieren an ihm einen der treuesten, redlihsten Diener, der heldenmüthigsten Ge= nossen, der würdigsten Mitbürger. Seine Verdienste um die Organisation, die Bildung und Pflege unseres Heerwesens werden seinen Namen für alle Zeiten unvergeßlih machen, der Thaten gar nicht zu gedenken, die ihn seit mehr als einem halben Jahrhundert auf das innigste mit den Geschicken verbanden, welche in dieser Zeit die merkwürdigsten Phasen der Geschichte der preußischen Monarchie und des deutschen Vaterlandes bezeichnen. :

Kaum 413 Jahre alt, trat von Boyen, zu Kreißburg in Ost= preußen im Jahre 1771 geboren, die militairische Laufbahn an, wohnte 1794 dem Feldzuge in Polen bei, war 1806 als Capitain in dem Generalstabe des Herzogs von Braunschweig, kam als Major im Jahre 1809 in das Kriegs - Departement, wo er unter Scharnhorst für die Reorganisation des Heeres so thätig war, war 1810 vortra= getr Adjutant Sr. Majëstät des hochseligen Königs, trat nah dem Aeffenstillstande im Jahre 1813 in den Generalstab ein und machte U Chef desselben die Feldzüge von 1813 und 1814 bei dem

en Armee = Corps mit, ward im lehteren Jahre Gene=-

ral - Major und begleitete, nach dem ersten pariser Frieden zum Kriegs - Minister ernannt, den König 1815 nah Paris. Jm Jahre 1818 zum General - Lieutenant erhoben, wohnte er dem Kongreß zu Aachen bei, lebte aber dann seit 1819 in der Zurüge- zogenheit. Jm Jahre 1840 durch des regierenden Königs Majestät wieder in den aktiven Dienst berufen, ward er General der Jnfaute= rie und bekleidete seit 1841 abermals die Stelle des Kriegs-Ministers, welchen hohen Posten er erst vor kurzem mit der höchsten militairi= hen Würde eines General-Feldmarschalls vertauschte.

Dies ist mit wenigen Zügen der Abriß eines Lebens voll der großartigsten Thätigkeit, der edelsten Hingebung und der reinsten Be= geisterung. Der Geist, der dieses Dascin beseelte, möge fortleben in heilsamer Wirksamkeit für alle Zeiten, so wie die Lieder, welche Boyen's Namen tragen, als Gemeingut der Nation, der Unver= gänglichkeit angehören.

X Düsseldorf, 12. Febr. Die Bevölkerung der hiesigen Gemeinde betrug im verflossenen Jahre, ansscließlich der zum Mili- tair - Verbande gehörigen Jndividuen, 39,274 Einwohner, darunter waren 19,177 mänulihen und 20,097 weiblihen Geschlehts. Dem religiösen Bekenntniß nach stellt sich das Verhältniß folgendermaßen : Katholiken 32,469; Evangelische 6362; Juden 446; Ménnoniten 3. Die Militair-Bevölkerung zählt 3140 Jndividuen, davon 2643 männ- lihen und 497 weiblichen Geschlehts, so daß die ganze Bevölkerung sih auf 42,414 Einwohner beläuft.

Mit einbegriffen in diese Uebersicht sind die in dem hiesigen Ar= resthause detinirten Sträflinge, deren tägliche Durchschnittszahl im verflossenen Jahre 481 betrug. :

Die screckliche Noth unserer \ch{lesishen Mitbrüder hat auch hier die lebhafteste Theilnahme hervorgerufen, und troßtem, daß der so oft bewährte Wohlthätigkeitssinn unserer Mitbürger in der lehten Zeit so viclfah und von so verschiedenen Seiten her in Anspruch ge= nommen wurde, beeilt sich doch Jeder, sein Scherflein zur Milderung so großen Elends nah Kräften beizutragen. Außer den bei den Re=- dactionen unserer öffentlihen Blätter täglich eingehenden ansehnlichen Gaben (unter denen wir das reiche Geschenk der hier residirenden Familie Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Friedrich mit 226 Rthlr. 20 Sgr. bemerken), bemühen sich auch unsere Künstler , deren viele Schlesien ihre Heimat nennen , auf alle mögliche Weise mit Ausbie- tung der {öónen Kunst den Bedrängten Hülse zu leisten. So wird morgen im hiesigen Akademie - Saale eine Ausstellung veranstaltet, deren Ertrag zum Besten der Nothleidenden bestimmt ist, Da in den nächsten Tagen hier, aus Anlaß eines von der rheinischen Ritterschaft zu Ehren ihrer westfälishen Standesgenossen zu gebenden Festes, der Zusammenfluß einer großen Anzahl Fremder zn erwarten steht, so verspriht man sich von der bezeichneten Ausstellung einen reichlichen Ertrag. Ein anderes Fest, dessen Ertrag gleihe Bestimmung haben soll, und auf dem lebende Bilder dargestellt werden sollen, wird von unseren Künstlern in diesem Augenblicke- arrangirt. Der Männer= Gesang - Verein hat sich bereits zu gleichem Zwedcke produzirt, und wird auch unser Theater nicht zurückbleiben, wo es gilt, so Löbliches und Ehrenwerthes zu befördern.

Nachdem bereits am 10ten d. das Eis des Oberrheins unsere Stadt passirt hat und der Eisgang ohne, so weit die Nachrichten jeßt reichen, erhebliche Unglücksfälle vorübergegangen, is heute die hiesige Rheinbrücke wieder aufgefahren und die Verbindung mit dem jenseitigen Ufer hergestellt worden.

Neuenburger Angelegenheiten.

Neuenburg, 10. Febr. (Const. Neuch.) Der König hat auf die Adresse, welche die vier Ministralen, der Kleine und der Große Rath der Stadt Neuenburg Sr. Majestät zum neuen Jahr überreicht haben, Folgendes geantwortet: „Meine Herren! Jch bin lebhaft gerührt von der Adresse der vier Bürgerschaften, und von Herzen habe Jh auf diese vom Herzen kommenden Worte geantwortet. Die Wünsche, welche Jhre Bürgerschaft Mir für Jhre Majestät die Kö= nigin und für Mich zum neuen Jahr hat zukommen lassen, verdienen, daß Jch eben so darauf antworte. Das Jnteresse, welches Mich für das Land Neuenburg beseelt, {öp} fortwährend neue Stärke aus der unershütterlihen Anhänglichkeit, von der Jch so zahlreiche und rührende Zeugnisse empfange, und diesem wechselseitigen Baude ver= danken wir die Früchte, welhe Sie Meiner Liebe für Sie zuzuschrei= ben nicht anstehen. Sie haben, Meine Herren, bis jeßt treu und redlich dazu beigetragen, diese Gesinnungen zu nähren und zu be= festigen, und Sie haben hon in dem rührenden Schauspiel, welches die Eintracht zwischen dem Fürsten und allen guten Neuenburgern bietet, die für Alles, was den Frieden, das Gedeihen und die Wohlfahrt des Landes betrifft, so eng zusammenhalten, Jhren süßesten Lohn ge- funden. Jch brauche Sie nicht zum Beharren auf einer Bahn auf- zufordern, welhe Jhr Gewissen Jhnen stets «zu bezeichnen wußte, aber Jh benuße die fih Mir heute darbietende Gelegenheit, um dem Antrieb Meines Herzens zu folgen und Jhnen die Versicherung zu geben, daß, so lange es der göttlihen Vorsehung gefällt, Mir das Loos Meines getreuen Fürstenthums anzuvertrauen, die Zunei- gung, welche Jh für dasselbe hege, und die Jh ganz besonders für Jhre loyale Bürgerschaft hege, niemals sich vermindern wird, und daß diese Zuneigung auch .uiemals lebhafter gewesen is, als in die=- sen kritishen und gefahrvollen Zeiten. Jhr wohlgeneigter ( gez.) Friedrich Wilhelm. Berlin, 29, Januar 1848.“

Deutsche Bundesstaaten.

Freie Stadt Frankfurt. (O. P. A. Z.) Die geseßge- bende Versammlung ertheilte am 12, Februar ihre Zustimmung zu dem Antrage, daß von der 35 proz. Anleihe vom Jahre 1839 für das abgelaufene Jahr ein Betrag von 300,000 Fl. durch Verloosung ge- tilgt und der Zahlungs - Termin auf den 1. April d. J. festgesevt werde. Eben so wurde die beantragte Nachbewilligung von 3500 Fl. b das Forstamt , so wie der Antrag, daß die Werbegelder für das iesige Linien-Militair, insoweit sie der Stadtgemeinde obliegen, wie bisher aus dem Ertrage der Additional-Accise gedeckt werden, ohne Debatte genehmigt. Die Senats-Anträge wegen Verbesserung des Gehalts der Schullehrer (nach 12jähriger Dienstzeit um den Betrag

Berlin, Mittwoch den 1Gten Februar 1848.

von 200 Fl.), so wie das neue Accise-Geseß, wurden zur Vorbera= thung an Kommissionen gewiesen. Jn Betreff des ersteren Gegenstandes machte Herr Dr. Kriegf darauf aufmerksam, daß derselbe in mehr=- facher Beziehung reiflihe Erwägung verdiene. Es frage sich dabei unter Anderem, ob die Zulage auch solchen Lebrern, die sih als un- tüchtig erwiesen, zu Gute kommen solle; es werde ferner dabei von dem Schulwesen im Allgemeinen die Rede sein. Käme es nur dar= auf an, Organisations-Pläne auszuführen, wie sie in Hunderten von Schriften dargelegt scien, dann müßte freilich das Schulwesen in ganz Deutschland sih* auf dem trefflichsten Fuße befinden; es komme aber zunächst darauf an, die lokalen Verhältnisse und Bedürfnisse im Auge zu behalten. Durch den Beschluß vom 31, Oktober v. J. hatte die geseßgebende Versammlung genehmigt, daß vorläufig während 10 Jahren die geseßlihe Zahl der Ehen zwischen Jsraeli= ten, von denen der eine Theil fremd ist, nach Crmessen des Senats überschritten, und zugleih die Ehen, welhe von hie- sigen Jsraeliten mit fremden Frauenzimmern ohne Senatserlaubniß geschlossen worden, nahträglih sanctionirt werden dürfen. Der Se= nat beantragt nun, leßtere Ermächtigung auch auf Ehen hiesiger Tsraelitiunen mit fremden Männern auszudehnen, und die Kommission begutahtete die Zustimmung hierzu um \#o mehr, als der Beschluß oon 1846 eine Uebergangs = Maßregel sei und die beantragte Er= gänzung einer Grundlage zur Beurtheilung ihres Erfolges bieten werde. Die Versammlung trat ohne Diskussion dem Antrage bei. Die Berathung führte nun zu dem Status exigentiae für 1848. Bei dem Etat des Landverwaltungsamtes beantragte Herr Dr. Reinganum, hoher Senat möge Fürsorge treffen, daß auch Ortsbürger der Dorfschasten, so wie Beisassen, zu dem Be=- rufe des Arztes und Sachwalters mit der Befugniß des Wohn= sißzes in der Stadt zugelassen werden. Die Ausschließung der Dorfbewohner von dem Seelsorgeramt (so daß ein Bauerssohn in seinem eigenen Geburtsort uicht predigen dürfe) beruhe, bemerkt der Antragsteller, auf Verfassungs - Bestimmungen, die wohl mit der Zeit auch einer Revision unterliegen dürften. Die beschränkte Zulas= sung zum Beruf des Sachwalters und Arztes aber lasse sih weder durch die Verfassung, noch durch Gründe der. Staatsweisheit und ge= sunden Vernunft rechtfertigen, um so mehr, als ja sogar solchen, die nicht im Vollgenuß politisher Rechte ständen, die Praris gestattet i fremder Aerzte zulässig sei. Herr Dr. Map-=- pes unterstüßte den Antrag mit der Bemerkung, daß die Dorfbe=- wohner niht mehr Heloten oder Unterthanen, sondern Bürger seien. Herr Der. Reinganum fügte hinzu, er habe vor geraumer Zeit einem Betheiligten, der ihn wegen ershwerter Zulassung zur Advo= faten - Praxis zu Rathe gezogen, den Rekurs an den Bundestag an= gerathen. Der Antrag des Herrn Dr. Reinganum wurde von der Versammlung -ohne Widerspruch angenommen.

und selbst die Berufung

Frank r ck t ch:

Deputirten - Kammer. Sihung vom 10. Februar. Herr Darblay, der progressistishe Konservative, fuhr in seiner (ge= stern in ihrer ersten Hälfte mitgetheilten) Rede zur Unterstüßurg des von ihm zum leßten Adreß-Paragraphen vorgeschlagenen Amendements folgendermaßen fort :

„Die Unzufriedenheit über den s{hlechten Gebrauch, den das Kabinet von seiner Majorität machte, war allgemein, und die Opposition glaubte, ihr Mißvergnügen auf eine Weise kundgeben zu müssen, die ih ganz ofen als gefährlih und verkehrt tadle, Sie lud ihre Freunde zu Banketten, wo neben politischen auch soziale Fragen behandelt wurden. Dieser Weg wird mir stets gefährlich scheinen, und ih tadle Herrn Guizot, daß er selbst das Beispiel gab. Um das Gefährliche von manchen dieser Bankeite dar- zuthun, brauche ih blos einige Stellen der zu Lille und Dijon gehaltenen Reden anzuführen (der Redner verlas dieselben). Nachdem ih nun die Bankette charakterisirt habe, frage ih, wie funfzig bis sechzig derselben stattfinden konnten, wenn wirklih die Ge‘epgebung dem Kabinet die Macht gab, sie zu verhindern? Der Justiz-Minister hat erklärt, er habe diese Macht nie bezweifelt, aber er habe die Kundgebung der öffentlichen Meinung abwarten wollen. War diese etwa saumselig gewesen? Gleich die ersten Bankette trugen einen gefährlichen Charakter. Jch ließe die Be- weisführung des Ministers gelten, wenn die ersten Bankette harmlos gewesen wären und erst die leßten sih gefährlih erwiesen hätten, Jch klage daher das Ministerium der Shwäche anz es durfte die Kundgebung des Landes nicht abwarten, da die öffentliche Meinung \ih mitunter gewaltsam aus- spricht. Zur Wahrung der Jnstitutionen und der Ruhe des Landes mußte es einschreiten, wenn es dazu berechtigt war, oder den Vorwurf der Unthä- tigkeit, der saumseligen Handhabung der Geseße auf sich laden. Das Mi- nisterium will jegt über die Opposition Tadel verhängen, während es selbst nicht vorwurfsfrei ist; ih fann dies nicht zugeben, Das Ministerium hat die Ueberredungsfraft verloren; es besißt nur noch die Kraft, zu widerstehen oter nachzugeben. Unter solchen Umständen kann fein Fortschritt stattfindenz müssen wir aber in dieser Unbeweglichkeit bleiben? Schon vor drei Jahren glaubte ih, daß das Ministerium abtreten werde, es geschah aber niht, Jm folgenden Jahre war seine Erseßung schon schwieriger, denn seine Hartnäigkeit, die Gewalt zu behalten, hatte die Sachlage shwieriger gemacht, Diese Schwierigkeit hat zugenommen, und gegenwärtig weiß ih wirklih niht, wer das Kabinet wird erseßen können. Doch dies geht nicht uns, sondern eine andere Gewalt an. Ein neues Ministerium aber betarf einer neuen Majorität, und wix, müssen fragen, woher es sie nehmen wird. Jet hat man die Majorität nicht ‘im În- teresse der Krone, sondern im ministeriellen Interesse getrennt und erbittert; es wird jedoch nicht schwer sein, sie wieder zu verständigen, wenn ein neues Kabinet die Zügel ergreift. Zu dieser erständigung soll mein Amendement beitragenz ih glaube in demselben den wahren Mane des Landes auszusprechen, und wenn die Verwirklichung dieses Gedankens, E der Rücktritt des Kabinets sih verzögern sollte, so werde ih warten, aber

; , u G [, Minister des Junern: „Das Amen- nicht verzweifeln.“ Herr Duchatel, dinileri S dement bezweckt außer der Verurtheilung des Ministeriums, dessen Sturz Herr Darblay als wünschenswerth bezeichnet, eine theilweise Amnestie für die Bankett2, Und doch weicht seine Ansicht nicht wesentlich von der un- srigen ab. Er hat die Bankette als gefährlich bezeichnet, was von feindli=- chen Leidenschaften nicht sehr abweicht. Herr Darblay wünscht vor Allem einen Kabinetswechsel; er klagt über die Schwierigkeit, das Kabinet zu ersezen, ‘und macht uns für diese wachsende Schwierigkeit verantwortlich, die am Ende, wenn die Lage so fortdauert, die Ersezung des Kabinets unmöglich mache. Er meint daher, daß es dringend sei, den Wechfel so bald als möglich zu bewirken, und es hängt nun von dér Kammer ab, ob sie. ihm diese Befriedigung gewähren wi Was das neue System der Majorität betrifst, wovon er spricht, so muß die Majorität sich es überlegon, ob sie den Versuch machen will, Herr Darblay