1848 / 48 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

werden. (S. die telegraphische Depesche aus París in unserem gestrigen Blatte.)

Großbritanien und Irland.

London, 11. Febr. Jhre Majestät die Königin gab gestern im Buckingham-Palast zur Feier des Jahrestages ihrer Vermählung ein Fest, bei welhem nah der Tafel der Oedipus des Sophokles mit den Chören von Mendelssohn vorgetragen wurde.

Der Erzbischof von Canterbury, Dr. William Howley, is diese Nacht kurz nah 2 Uhr gestorben. Er war am 12. Februar 1765 geboren, würde also, wenn er noch einen Tag länger gelebt hätte, das 82ste Lebensjahr erreicht haben. Er wurde im Jahre 1809 zum Professor der Theologie in Oxford ernannt, wo der damalige Prinz von Oranien (der jeßige König von Holland), als er dort studirte, unter seiner Aufsicht stand. Jm September 18413 wurde er zum Bischof von London und im Jahre 1828 unter dem Wellingtonschen Ministerium zum Erzbischof von Canterbury erwählt, hat also die höchste geistlihe Würde in England nahe an 20 Jahre getragen.

Die Parlaments-Verhandlungen des gestrigen Tages waren nur im Unterhause von einigem Juteresse. Das Oberhaus hielt nur eine kurze Sißung, în welcher Lord Fibhar din ge eine Bitt- \chrift aus Bristol, mit 7000 Unterschriften bedeckt, zu Gunsten der Juden-Emancipation einbrachte und Lord Lansdowne erklärte, daß die Regierung mit der Bill zur Herstellung der diplomatischen Ver= bindungen mit Rom \o schnell wie möglih vorgehen und die zweite Lesung derselben {on am nächsten Donnerstag beantragen wolle.

Jm Unterhause wurden zu Anfang der Sibung mehrere An= träge bekannt gemacht und der Regierung einige Fragen zur Beant- wortung vorgelegt. Lord Duncan bemerkte, daß, wenn die Regie- rung feinen Antrag auf Abschaffung der Fenstersteuer einbringen werde, er selbst einen solchen stellen würde. Herr Ewart kündigte an, daß er seinen jährlihen Antrag auf Abschaffung der Todesstrafe machen und die Einführung der direkten Besteuerung statt der indi- reten vorschlagen werde. Herr Lab ouchere endlich zeigte an, daß er eine Maßregel vorlegen werde, um die Einwanderung nach dem nördlichen Amerika zu erleihtern. Hierauf stellte Sir H. Verney au Lord Palmerston die Frage, ob eine Verfügung der Regierung eines s{weizer Kantons, vom 24. November 1847, von der Beschaf- feuheit sei, englishe Unterthanen, welche in der Schweiz ihren Auf enthalt genommen haben, zu verleßen, und ob die Vorstellungen, welche Sir Stratford Canning der Tagsaßung gemacht habe, um sie zu verhindern, willkürlihe und tyrannishe Maßregeln gegen Lands-= leute zu ergreifen , - welhe die politishen und religiösen Meinungen eines von thnen bewohnten Kantons nicht theilen, den erwarteten Er= folg gehabt haben. Lord Palmerston erwiederte: Was die erste Frage betrifft, so weiß ih nicht, daß irgend ein englischer Unterthan durch die Verfügung verleßt i, auf welche das ehrenwerthe Mit- glied anspielte. Jch bin nicht im Stande, zu erklären, ob anderen- falls die englische Regierung berechtigt gewesen wäre, hinsichtlich eines eseßes, das in Bezug auf inuere Verhältnisse von der \{chweizer Regierung erlassen ward, zu interveniren. Wir glaubten nicht, das Recht zu haben, hierüber offizielle Vorstellungen zu machen; aber durch den englishen Geschäftsträger sind offizielle Bemerkungen ge- macht worden, um zu verhindern, daß man etwa die Per- souen belästige, von denen der ehrenwerthe Baronet in sei= ner zweiten Frage gesprochen hat. Ih ain E. sagen, ob sie den erwarteten Erfolg gehabt haben. Sir R. Peel reichte eine Bittschrist von der Jusel St. Vincent ein, worin um Schuh der west=- indischen Pflanzer gebeten wird. Das Haus ging hierauf zur Tages= ordnung über. Lord Morpeth legte eine Bill vor, die schon in der Thronrede versprochen war, zur Verbesserung der Gesundheit in den großen Städten. Die Maßregel beabsichtigt, den Städten ge= gen eine leihte Auflage einen reichlihen Zufluß von Wasser zu ver- schaffen und unter den Häusern und Straßen zusammenhängende Ab- zugsgräben auszumauern. Ferner sollen gesundere Wohnungen in den volfreihen Stadttheilen erbaut, in den Werkstätten und Häusern eine bessere Lüftung eingeführt und öffentlihe Bäder, Saziergänge und Turnpläbe eingerichtet werden. Um diese verschiedenen Anord nungen zu überwachen, soll eine Ober» Gesundheits - Behörde einge seßt werden, und eine Gesundheits - Behörde an jedem einzelnen Orte. Die Stadträthe werden diejenigen ihrer Mitglieder bezeihnen, welche die Ausführung der Maßregeln zu beaufsichtigen haben. Wo es keine Stadträthe giebt, wird die Königin besondere Behörden ernennen. Das Geseh wird für England und Schottland Gültigkeit haben, ohne London auszuschließen; aber wenn es für die Hauptstadt nicht ausreichen sollte, so wird die Regierung für London eine besondere Maßregel vorschlagen. Die Verrichtungen der neuen Behörden wer: den sich auf die Reinigung der Straßen, der Schlachthäuser, der Miethwohnungen der armen Leute, auf Erweiterung der Abzugsgrä- ben, Abführung des Rauches und Entwerfung von Anordnungen für diese verschiedenen Zwecke erstrecken, Man berechnet, daß die Ausgaben, welhe das neue Geseß nöthig macht, uicht die Summe von 3 Shill. 6 P. wöchentlich für jedes Haus übersteigen werden. Die Vortheile, welche man sich von der Maßregel verspricht, werden dagegen sehr bedeu- tend sein. Nach den geringsten Anschlägen müßte die Zahl der jährlichen Todesfälle sich dadurch um wenigstens 30,000 verringern, Oberst Si b= thorp wünschte die Maßregel auch sofort auf London ausgedehnt, Lord Duncan bedauerte, daß Lord Morpeth so leise und undeutlich gesprochen, als von der Lüftung die Rede gewesen, Aber freilich, die Fenstersteuer ! Lord Morpeth habe doh früher für deren Abschaffung laut genug gesproben, Herr Hors man wünschte auh das Begraben innerhalb der Städte abgestellt. Herr Hume stimmte ebenfalls für diese bei- den Maßregeln. Lord Lincoln hielt es für zweckmäßig, daß die Bill nicht zu viel Maßregeln auf einmal wolle. Herr Walkley, der Wundarzt, bedauerte, daß man die s{hlimmste Wunde ohne Pflg- ster lassen wolle, London! Und zwar aus Furcht vor der Stadt-Be hörde. Um die Begräbnisse wolle man sich nicht bekümmern, gus Furcht vor der Geistlichkeit. Auch fehle die größte Gesundheits- Maßregel, die Abschaffung der Fenstersteuer. Endlich sprach er sich gegen die Errichtung eines Fieber-Hospitals in Jölington gus, Die sen leßten Punkt versprach Lord Morpeth zu berücksichtigen, aber er verwahrte sich dagegen, daß man von der egierung verlange, sle solle Alles auf einmal angreifen ; auf diese Weise würde sie nihts zu Stande bringen, Die Gesundheits - Bill ward zum erstenmale verlesen, Herr Cardwell verlangte hierauf einige Berichte über China; der Handel dahin sei in den legten Jahren mit 30 40 pCt. Verlust geführt, und zwar aus dem ein- fachen Grunde, weil China, Silber und Seide ausgenommen, nichts als Thee ausführe, der in England mit hohen Steuern belegt soi und in Amerika gar keine Zölle zu tragen habe. Er verlangte die Herabsetzung des Thee-Zolles auf 1 Sh. das Pfund. Der Kanz- ler dex Schaßkammer erwiederte, China hätte einen schlechten Markt abgeben müssen, da man ihn mit Waaren überführt habe. Wenn man die Thee - Zölle auf 1 Sh. erniedrige, so würde der

Schaß einen Ausfall von zwei Millionen erleiden, Lord G. Ben- tinckd sprach si ebenfalls gegen eine Ermäßigung des Thee - Zolles

aus, Nach einer kurzen Debatte ward Herru Cardwell's Antrag ge- nehmigt und die Sibßung vertagt. ard Herrn Car ag g

: Belgien: Brüssel , 19, Febr, Die Repräsentanten - Kammer hat vor-

408

gestern den Geseß-Entwurf über die Tarif-Modificationen und gestern den über die Katastral - Ausgleichungen angenommen.

Der Prozeß wegen des Mordes im Evenopoelschen Hause ist nun beendigt; Rosseel und Vandenglas sind jener gräßlihen Unthat schuldig befunden und zum Tode verurtheilt worden.

Italien.

Nom , 5. Febr. Der Contemporaneo meldet in seinem heutigen Blatte, daß ein Dampfboot am Aten folgende Nachriht nah Civitavecchia gebraht habe: „Die Palermitaner haben an den Kö- nig eine Adresse gerichtet und um Zugeständnisse und Garantieen ge- beten, Der König hat eine Deputation dorthin abgesandt, welche Alles bewilligen soll, und den Befehl ertheilt, das Fort den Palermi- tanern zu übergeben. Die Constitution soll in liberalem Sinne er- weitert werden.

Jm Hause des Ex-Ministers Delcarretto hat man sehr viel Geld und Waffen gefunden, welche uuter die Lazzaroni vertheilt werden sollten, Die Regierung hat Alles in Beschlag genommen und das Geld den Armen gegeben.“ 4

Englische Blätter melden über Malta aus Syrakus: Ein Erdbeben, welches am 11, Januar die Ostküste Siciliens erschüt=- terte, hat die ganze Stadt Augusta, zwischen Syrakus und Catania, in einen Schutthaufen verwandelt. Der erste Stoß ward um 1 Uhr Nachmittags gespürt und war so heftig, -daß alle Menschen aus ihren Häusern flohen. Der folgende Stoß, ein paar Minuten später, zer- störte deu ganzen Ort bis auf 27 Häuser; der Hafendamm versank, so daß an der Stelle, wo er gestanden, das Senkblei auf 300 Faden Tiefe keinen Grund findet. Den lebten Berichten zufolge, hatte man 39 Todte und 59 Verwundete unter den Trümmern hervorgezogen. Der Erdstoß ward auch in Noto, Syrakus und Catania mit gerin- gem, in Messina ohne Schaden verspürt.

B#0 it (gung Es sind in den in der Allg. Preuß. Zeitung abgedruckten stenographischen Berichten über die Sißungen des Verinigten ständi- hen Ausschusses nachträglich folgende Druckfehler zu berichtigen :

1) Ju dem Berichte über die zwölfte Sißung auf Seite 320, 3te Spalte, Zeile 72— 75 von oben heißt es: „nah meinem Antrage mit den entfernten Truppen und unter Vorwissen ihrer Offiziere jene bekaunte Capitulation abgeschlossen hätte. Was war aber jene Capitulation 2c.“ Es ist dafür zu seßen: „nach dem Antrage auh der von ihm entfernt stehenden Truppen, mit Vorwissen ihrer höheren Offiziere, jene bekannte Conven=- tion abgeschlossen hätte. Was war aber jene Convention 2c.“

2) In dem Berichte über die sechzehnte Sißung auf Seite 382, 1ste Spalte, Zeile 34 von unten heißt es statt: „Staat wohl““, „Staatswohl““,

Berlin, den 16. Februar 1848. Das Sekretariat des Vereinigten ständischen Ausschusses. Frhr. von Gudenau. Frhr. vou Patow.

Berlin, den 16. Februar 1848. Inländische Fonds, Pfandbrief-, K ommunal- Papiere und Geld - Course.

Zf.| Brief. | Geld. | Gem.

Zf.| Brief. | Geld. | Gem.

&t. Schuld-Sob. 35 92% 917 Kur-ú.Nm. Pfdbr. |32| 933

Seeb. Präm. Sch.|—| 92% Sehblesz18che do. 34 _— 96%

K.u.Nwm. Schuldy. 37 887 873 do. Lt. B, gar. do. 37 —_— 91?

Berl. Stadt-Obl. |35| 914 | 91 Pr. Bk-Antb.-Scb |—| {113

Westpr. Pfandbr. |35| 907 | 89% “r à

Gros3b.Posen do.| 4 | 1100% Friedrichsd’or. e 1377 13‘ 1125 do. de./35| 91 | 905 And.Goldm.àSth. |—| 1145| 165A

Ostpr. Pfandbr. 13% 967 95% Disconto. _— 3; 4;

[3 924 | 923

Ausländische Fonds.

Pomm. do.

Russ. Hamb.Cert.| 5 | Poln. neue Psdbr. | 4 943 947 do.beillope 3.4.8.1 5 | —ck do. Part. 500 FI./4| 803 81 do. do. 1. Aul.|/4| | 923 do. do. 300 FI. |—| 995 | do. Stiegl. 2.4.4.4 | 91% Hamb.Feuer-Cas. [34 86 |

do: do, : 0A d DIX 01t do.Staats-Pr. Aul|—| 86 do, v. Rthsob.Lst.| 5 [11 1% 11 1/ Woll, 25 % Int. p im aan do.Polu.SchatzO.| 4 | 825 | 825 Kurb.Pr.O. 40 th.|—| 31 f do. do. Cert. L.A.| 5 | 96 95% Sardin. do. 36 Fr. |—| 10 —_— do.do.L.B.200FI.|—| 16 N. Bad. do. 35 Fl. |—| 205 Pol. a. Pfdbr.a.C.| 4 | 95 95

Fisenbahn- Actien.

Zt,

Volleing. |zf. O.Schl. Lt.A [32 103%, G, Amst. Rott. Â a Ao: Prior. 4 98 s , Arob. Ute. |45 O.Schl. L.B. |35| 98 B, excl. Div, Berl. Aub.A. |4 (1147 6. Pts. Mgdb. |4 190 B,

do. Prior. |‘ -— do, Pr. B./4 | 925 R, Berl. Hamb. 4 |97 B do. do. 5 101% bz,

do. Prior. |45 1007 bz Rhein. Stm. | 4 | 84! B, Berl, Stett, 4 111 bz, do. Prior: | 4 _— Bann«Cölu [0 a do. St. Fr. 4 Bresl. Freib. | 4 _— do.v.St. gar. 35

do. Prior. | 4 —— Süchs. Bayr. | 4 | 89? B, Chem. Risa. | 4 Sag.-Glog. 4 48, 6, Cöln, Mind. 3; 93% bs do. Prior. 45 _—

do. Prior. |( 5 984 bz. do. do, 5 975 B. Cöth. Bernb. | 4 St.-Vobw. 4 | 64 B.

Cr, Ob, Seb. 4 61: B. do. Prior. 5,99 u.

Dresd. Görl. | 4 92% B. Thüringer. 4| T7803 a 79 be. Düss. Elberf. | 4 —_— Whb.(C.0.)| 467 6,

do. Prior. : —_— do. Prior. Ei 102 B. Glogguitz. ( e Zarsk Selo. a _—

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Lpz. Dread, |‘ _— a4% |

0

Löb. Zittau. | 4 e Q %l

Magd. Halb. (4/118 ber, Aach. Mastr, |30 725 B. i be, Magd.Leipz. | 4 Berg. Mrk. |70| 73% B.

do. Prior. | 4 s Berl. Anb. B. |45\ 108} bz, Meckleub. (4/467 B, Bexb. Ludw. |/70|

N. Sebl. Mk. 37/85 X be. u. B, Brieg-Neiss. [90 -_—

do, Prior, | d 94 B, 94 6, Thür. V. 20 wien

do. Prior. 5 102% bz. Magd. Witt. |[60| 647; a 637; bz. do. 11. Ser. 7 102 6, Nrdb. F. W. |75| 54% a § Ende % bz. Nrdb. K. Fd, |ch

is Starg. Vos. |80 81; B. 81 bz. 4A (Sellus« der Börse 3 Uhr.)

Die Course aller Essekten waren Anfangs der heutigen Börse bes- ser, schlossen Jedoch wieder matter. Auch Bank- Antheile blieben Ende der Börse etwas niedriger, als anfangs, erfuhren jedoch gegen gestern nur geringe Veränderung.

Getraide-Bericht. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt:

VVeizren 52—58 Rthlr. Roggen loco neuer 35—37 Rihlr.

e pr. April /Mai 36—354 Rthlr, bez. u. G. Hafer 48/52 pfd. 24—26 Riblr.

es 48 pfd. pr. Frühjahr 227;—23 Rihlr. Gerste 34—36 Rthlr,

Räböl loco Es L, 5 Rihlr. bez. u. G. - April/Mai 107;—ck3 Rihlr. bez. u. G. Spiritus loco 19/—19 Rthlr.

- Frühjahr 195—Z Rthlr. bez. u. G.

haben.

Frühjahr 18 % bezahlt und dazu mehr zu haben als zu lassen,

zahlt,

in den Preisen,

Auswärtige Börsen.

liamburg, 14. Febr. Bauk-ácties 1530 Be. Fus. ues, 105 K G Boiksch. 66, 65. Meekl, 46 Ber,

Berl. Aub. Lt. A. 1143, 1147. Lt. B. 108% G. Dess. Bank-Aet. 110 G. London, L. Febr. Cons. 3% 897. 895. Belg. 91. 89, Ard. 215. 213.

Passive 9. 457. Ausg. Sch, 14%. 13; 25% Holl. 54%. 545. 4% do. 857 857,

Engl. Russ. 11. 110. Bras. 87. 85. Chili 92.90. Mex. 187; INZ. Peru 35. 34, W ien, 13 Febr. Gloggn- 108. Nordb. 1307

Obgleich sowohl Allerhöchsten Orts, als auch von Seiten des Publikums, bereits viel geschehen is, um die Noth der durch den Ty- phus heimgesuchten Kreise Oberschlesiens zu mildern, so stellt sich täglich mehr die dringende Nothwendigkeit heraus, für die Unter= bringung und Pflege der dadurch verwaisten Kinder zu \orgen.

Jhre Majestät die Königin haben zu diesem Zweck bereits eíne Summe Allergnädigst zu bestimmen geruht, ohne jedoch die allgemeine Theilnahme für denselben beshränken zu wollen, und haben daher Allerhöchstdieselben den Unterzeichneten die Crlaubniß zu ertheilen ge= ruht, einen Verkauf von Handarbeiten und anderen Gegenständen zu veranstalten, zu welchem dieselben jeden Beitrag mit Dank entgegen- nehmen werden. Da es jedoch wünschenswerth is, möglichst bald zu helfen, so wird gebeten, die desfallsigen Gaben bis zum 1, März ein- reihen zu wollen.

Der Ort des Verkaufs wird später veröffentliht werden.

(gez.) Geheime Kommerzien-Räthin Carl, Zwirngraben 1 und 2- Frau von Naßmer, Wilhelmsstraße 78. Gräfin No st 13, Pariser Plaß Nr. 3. Ministerin von Rother, Jäger straße 21. Gräfin zu Stolberg, Wilhelmsstraße 79.

Meteorologische Beobachtungen.

Ábénds: 4 Nach einmaliger

10 Ubr. |

1848 15. Febr.

Nachmittags 2 Uber.

Morgeus G Ubr.

Beobachtung

Quellwärme 7,8 i

x y ) Flusswärme 1,9" R.

Luftdruck. . «336,30! Par.|/335,98'’! Par. /334,/62'" Par. Luftwärme ....| + 2AT R. + 7,9° R. -|- Ls

Thaupunkt ....| 0,1° R. E 0,9°R. E Os. R. [Bodenwärme Dunstsättigang 80 pCct. | 46 pCt. | 81 pCct. [Ausdünstung Wetter... .. balbbeiter. | heiter. | beiter. |Niederschblag

Wid Goes W. | w. | W. |Würmewechsel 4+ 82° Wolkenzug - « - | W. | | 0,9'

Tagesmittel: 335,63" Par... + 3,1° R..

Lonigliche Schauspiele. Donnerstag, 17, Febr. Jm Opernhause. 23e Abonnements- Vorstellung : Don Juan, Oper in 2 Abth., mit Tanz und den Original=- Recitativen, von Mozart, instrumentirt von J. P. Schmidt. (Mad. Viardot - Garcia: Donna Anna.) Anfang halb 7 Uhr. Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden Preisen verkauft : Ein Villet in den Logen des Prosceniums, des ersten Ranges und ersten Balkons 1 Rthlr. 10 Sgr. 2c. Im Schauspielhause. 42 ste frauzösijc{e Abonnements-Vorstellung, La seconde représenlation de: La dernière conquête, comédie nouvelle en 2 actes, par M. Rosier, Gabrielle, comédie-vaudeville en 2 actes, par M. Ancelot. Zu dieser französischen Vorstellung werden Schauspielhaus-Billets, mit Montag bezeichnet, verkauft. Die zur Tragödie „Struensee““ verkauften, mit Donnerstag be= zeihneten Schauspielhaus - Billets, welche an das Billet - Verkaufs= Büreau noch nicht wieder zurückgegeben sind, bleiben zur nächsten Vorstellung des eben gedachten Stückes gültig. Freitag, 18. Febr. Jm Schauspielhause. Mit aufgehobe nem Abonnement. Dorf und Stadt, Schauspiel in 2 Abth. und 5 Akten, mit freier Benußung der Auerbachshen Erzählurg: „Die Frau Pro- fessorin‘’, von Charlotte Birh=Pfeiffer. Sonnabend, 19. Febr. Jm Schauspielhause. 31ste Abonnements Vorstellung. Zum erstenmale: Ein Hausmittel, Lustspiel in 1 Akt, von G. zu Pultiz. Hierauf (ueu einstudirt)2 Das war ih! Lust spiel in 1 Aufzug, von Huth, Und: Eigensinn, Lustspiel in 1 Akt, von R. Benedix.

=— 0,6° R... 69 pct, W.

Königsstädtisches Theater. es Dounerstag, 17. Febr. Einmal Hunderttausend Thaler. Posse mit Gesang in 3 Abth., von D. Kalish, Musik vom Königl. Musit= Direktor Gährich. 5 S Freitag, 18, Febr. Einmal Hunderttausend Thaler. Sonnabend, 19. Febr. (Jtalienische Opern - Vorstellung.) I Puritani. (Die Puritaner.) Oper in 3 Aften. Mulik MER Bellini. Preise der Pläße: Ein Plah in den Logen und 1m Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. u. st. w. es L . Montag, 21. Febr. (Jtalienische Opern-Vorstellung.) Zum ersten-= male: Roberto il Diavolo (Robert der Teufel), per in 5 Abth., uach dem Französischen des Scribe und L elavigne, übertragen von Th, Hell, Musik Gi den Königlichen General-Musik-Direktor und Hof-Kave iste leyerbeer. PoY Prvise ber Plähe: Ein Plaß in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr., 1m Parquet und in den Parquet- Logen 1 Rthlr. , im Amphitheater und in den Logen des zweiten Ranges 20 Sgr. , Parterre 15 Sgr., Sperrsit des dritten Ranges

-_—

10 Sgr., Gallerie 74 Sgr. Ein Plaß in der Orchester-Loge 2 Rthblr.

—_E R ——— Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Jm Selbstverlage der Erpedition.

Gedruckt in derx Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei. Beilage

Stettin , 15. Febr. Ro ggen still; in loco zu gestrigen is, angeboten, pr, Frühjahr 82pfd. 37 Rthlr, bezahlt und e a

Spiritus aus erster Hand zur Stelle und zweiter Hand 19%, pr, Rüböl in loco und pr. März /April zu 11 Rthlr, vergebens offe-

rirt, pr, Mai /Juni zu 14% Rtblr. zu haben, Sept, /Okft, 117 Nthlr. be-

London, 11. Febr. Getraidemarkt. Die Zufuhren aller Arten von Getraide seit Montag waren mäßig. Vorgestern und heute war der Markt nicht sehr besucht, und es fand nur ein Detailgeschäst statt, Doch zeigte sih mit Ausnahme von Hafer, der etwas billiger ist, keine Aenderung

Frankfurt a. M., 14. Febr. 5% ”»t. 1015 Br. Baerk-Aci. 1884.

Stiegl. 855. Integr. 547. Poln. 300 Fl. L. 92! Br. do. 500 FI. 80! Span, 5% —. 3% do. 263. 264. Bexb. 861. 86. Taunus Actien 35367. 356

Hamb, Berg, Action 825 Br. Magd. Wittenb. 66 Br. Hamb. Berl, 971. 97, Kiel Alt. 1073. Glückst. Elmsh. 50 G, Rendsb. Neuw. 95 Br. Kopenh.

L eipzig, 15, Febr. Leipz. Dresdn. Act. 1157, 114%, Süchs, Bayer. 90. 893. Sächs. Schles. 93 Br. Chem. Ries. 45% Br. Löb, Zitt. 42 Br. Mgd. Leipz. 223 Be,

409

“talien. Rom. Festlichkeit. Lord Minto. Neapel, Rückkehr der V Truppen, Vermischtes. Turin. Der Staatsrath über eine Ver-

fassung. Der König verspricht eine Verfassung. Eisenbahnen uud Dampfschifffahrt. Berlin, berger Eisenbahn,

Zur Statistik der Getraide- und Kartoffelpreise im preußischen Staate,

Handels- und Börsen-Nachrichten.

Magdeburg-Witten-

A4 alt.

Nom, 4. Febr. (A. Z.) Die gestrige Festlichkeit is ganz friedlih abgegangen. Sie wurde von wunderschönem Wetter hegün= stigt. Es ging zwar ein scharfer Wind, aber der Himmel war flar und heiter, Auf Piazza del Popolo wurde ein neuer Hymnus abge- sungen, zu welchem eine Melodie gemacht worden ist, die allgemeinen Beifall findet. Die Worte sind prosaisch, enthalten aber viel Kriegs- gekflirr. Der Aufzug bestand, dem bei weitem größten Theile nach, aus Mitgliedern der Bürgergarde, die neben die päpstlihe Kokarde Schleifen mit den italienischen Nationalfarben und trikolore Kokarden waren in Menge vorhanden. Man glaubte anfangs, man werde zum Quirinal hinziehen, allein der Papst scheint sich diesmal die Ehre verbeten zu haben. Abendlust entschuldigt sein Ablehnen hinreichend, wäre es nicht schon anderweitig wünschenswerth gewesen. Unter den vielen Fahnen zeich= nete sih eine alle anderen mächtig überragende mit der Jnschrift Alta Italia aus, Der Zug ging nah dem Kapitol, wo man auf dem Plat Daß man dabei auch den Krieg leben ließ und manchen Unsinn ausschrie, wird bei einer derartigen Anticipation des Karnevals Niemand groß verdrießen. Marc Aurel hat bei dieser Gelegenheit eine Fahne in die Hand be= fommen, welche die italienishen Nationalfarben zwischen den päpst- lichen zeigt, Zur Zeit der französischen Jnvasion hat dieselbe Statue j Im Teatro Valle Störungen sind nirgends vorgekommen, nicht einmal über beunruhigende Symptome hat man

dreifarbige Federn gepflanzt hatten.

Musik machte und Freudenurufe ertönen ließ.

befanntlih die trifolore Kokarde tragen müssen. hat es auch Demonstrationen gegeben,

flagen hören,

Gestern früh is (wie bereits gemeldet) Lord Minto, in Folge von Depeschen, die er vorgestern Nachmittag aus Neapel erhalten Es scheinen sich Schwierigkeiten erhoben zu haben in Betreff der Ertheilung der Constitution, bei welcher die Siciligner wahrscheiulih Dinge beanspruchen, bei deren Erledigung j Die Abreise des englischen Staatömanns is natürlih von der höchsten Bedeutung, giebt aber hoffentlih auch eine Garantie, daß es bei der gegenwär- tigen Organisation eines Staats, der einer solchen mehr als irgend ein anderer der civilisirten Welt bedurfte, ordentlih und geschäfts-

hat, dahin abgereist.

man Englands schiedsrichterliches Urtheil verlangt.

mäßig hergehen werde,

Neapel, 2. Febr. (A. Z.) Die Königl. Dampfschiffe seßten (wie bereits gemeldet) gestern und heute fortdauernd Truppen aus Sicilien ans Land. Welch? eine fürchterlihe Veränderung in 16 Ta- gen! Die Dragoner sind fast ganz aufgerieben; *) vom 9ten Regi- ment kehrte nur ein Drittheil heim, Jäger - und Garde - Regimenter Die Pferde der Dragoner Palermo, ja

befanden sich im traurigsten Zustande.

sind fast alle wegen Mangels an Futter umgekommen. ganz Sicilien wird als für den König verloren angesehen. eines Artikels ihrer Constitution (behaupten Sicilianer) haben die Jnsulaner ein Recht, ihre Krone für erledigt zu erklären, und davon wollen sie jeßt Gebrauch machen. Ein neues Gerücht ‘\spriht von einer Person, welche si

Revolution Niemand gezeigt und doch das lermo geleitet habe.

Neapel. Auf König Ferdinand 11. hat die

die Königlichen Truppen die s{chwersten Verluste,

O

Dem Oesterr. Beob, zufolge, hat der König von Neapel, da der Aufruhr sih über ganz Sicilien verbreitet hat und die Sici= lianer die Wiederherstellung der Verfassung von 1812 verlangen, eine Aufforderung an die Regierungen von Frankreich und England gerih- tet und das Einschreiten derselben zwischen der Krone und der in

*) Das Herabschleudermæpon Tischen, Stühlen, Marmorplatten 2c. aus den Häusern that ihnen großen Schadenz auch siedendes Oel und Wasser

goß man auf sie hinab,

Bekanntmachungen.

[136] raun t maun @

Dîíe Jnhaber Posener 4prozentiger Pfandbriefe werden hiermit in Kenntniß geseyt, daß wir in Gemäßheit der Allerhöchsten Kabinets-Ordre vom 10, November 1847 ein Aufgebot der bereits gekündigten und bis jeyt nicht eingelieferten 4proz. Pfandbriefe heute erlassen haben, und daß die diesfällige Bekanntmachung, in welcher die ertvähnten Pfandbriefe speziell angegeben sind, bei den beiden landschaftlichen Kassen hierselbst und an den

vrien von Berlin und Breslau ausgehängt, auch in

mysteriöses während der Ganze Palermo ist bekanntlih in Komitate mit ihren Chefs eingetheilt (Ruggiero Settimo, Serradifalco, quesenz 2c.), und nur mit einem einzigen dieser Chefs (Reque= senz) soll jene geheimnißvolle Person in Verbindung stehen. nennt den Prinzen Karl von Capua ; Andere reden von General Pepe, Durante u. st. w. Vielleicht ist das Ganze eine Fabel, stellamare is noch nicht gefallen, wie hier fälschlich verbreitet worden. Der König scheint, mit Ausnahme von Messina, jede Communication mit Sicilien aufgehoben zu haben. Majo soll. sehr ungnädig empfan=- gen worden sein, Die Abziehenden machten sich cines argen Streichs schuldig: sie öffneten alle Gefängnisse und heßten die verworfensten und verwegensten Verbrecher auf die Palermitaner los, Es foll die- ses die Ursache einer neuen bedeutenden Verwirrung gewesen sein. Das Bombardement Messina's bestätigt sich; schon hört man von Beschädigungen vieler befreundeter Häuser. (S. das gestrige Blatt der Allg. Pr. Zt g.) England scheint sih endlich regen zu wollen; man bemüht si, die Flotte zu konzentriren und jeßt, wo begreifliherweise jeder Verdacht eines Einverständnisses dahin ge\chwunden, zum Besten der streitenden Parteien beruhigend ein- zuwirken, Jedermann weiß, daß Englands Einfluß auf Sicilien groß ist, daß England mehr als einmal mit Geld in Sicilien umherwarf, daß es Maccaroni vollauf spendete, und daß es jebt wie früher im Stande, einen Stein in die Wage der siciliaunischen Geschicke zu legen. Der Sicilianer betrachtet aber die Besiegung der Neagpolitaner wie eine zweite Vesper und knüpft so leicht kein zweites Bündniß mit i Besiegung Heeres, eines Theils seiner besten Truppen, einen tiefen Eindruck ge= macht, Nunziante und Desauget sind verwundet, und überall erlitten

Aufruhr begriffenen Jusel angerufen. Die beiden Geschäftsträger von England und Fraukfreih , Lord Napier und Herr Monthessuy, hätten dieses Ansinnen ihren Regierungen alsbald dur Couriere mit= getheilt.

Turín. (A. Z.) Nah Genueser Blättern wurde am 6. Februar im Munizipalrath von Turin vom Grafen Santa Rosa auf Verleihung einer Repräsentativ-Verfassung angetragen. Der Ge- meinde-Rath trat bei. Am 7ten fand in Turin ein außerordentlicher Minister-Rath statt, um über jene Wünsche zu berathen.

Der Pariser Moniteur vom 12, Februar meldet die (bereits gestern auf telegraphishem Wege mitgetheilte) Nachricht aus Turin vom 8. Februar in folgender Weise: „Der König hat dur eine Proclamation vom heutigen Tage die Verleihung einer Verfassung versprochen und die Grundzüge derselben, welche der französischen Constitution analog sind, mitgetheilt. ‘“

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt.

Berlin, 16. Febr. Jn einer gestern Abend im hiesigen Börsen =- Lokale stattgefundenen Versammlung einer bedeutenden Anzahl Actionaire der Magdeburg - Wittenberger Eisenbahn, welche den Herrn Ober -Landesgerichts-Rath Crelinger zum Rechts= Anwalt gewählt hatten, wurde unter dessen Vorsiß ein Comité ge- bildet, welches im Junteresse der Actionaire mit allen zu Gebote stehenden Kräften dem Begehren des Vorstandes, das ursprüngliche Baukapital von 47 Millionen Rthlr. um 27 Millionen dur Kretirung von Prioritäts-Actien zu vermehren, entgegentreten und nöthigenfalls in der nächsten außerordentlichen General = Versammlung auf ge- naue Untersuchung der so plöglich veränderten Geld - Verhält= nisse antragen wird. Als besoudere Rechtfertigung - dieser Be= {werden wurde hervorgehoben, daß die Direction häufig und noch vor kurzer Zeit die Bauverhältnisse der Bahn öffentlih als so günstig darstellte, daß die ertheilten Versicherungen einer Ersparung des ursprünglichen Actien - Kapitals von 47 Millionen mit dem jeßt geforderten Mehrbetrag von 24 Millionen einen auffallenden Kontrast bilden. Die Versammelten sprachen sich zwar mitunter sehr heftig aus, jedoch wurden die Berathungen auf eine so gemäßigte Weise von Seiten des Vorsißenden geleitet, daß diese Versammlung, voll= fommen einig über ihre Zwecke, hoffentlih ein besseres Resultat her= beiführen wird, als es früher bei ähnlihen Vorversammlungen der Fall gewesen ist. °

Zur Statistik der Getraide - und Kartoffel - Preise im preußischen Staate.

Daß das Jahr 1847 durch ungenügende Aerndten in den wich- tigsten Nahrungsmitteln viel. Noth verursacht hat, is au für den Umkreis des preußischen Staats cine allerdings nicht abzuleugnende Thatsache. Judessen ist es doch wichtig, das Urtheil über die Größe des Ucbels, so viel man vermag, in bestimmten Verhältnißzahlen sich zur Anschauung zu bringen. Es is versucht worden, die Quantität der geärndteten Früchte zu häßen und in Zahlen anzugeben , und wir wollen den Werth solher Angaben, besonders wenn die Lokal Verhältnisse genauere Ermittelungen gestatteten, nicht verkennen. Jndessen gewähren schon die Preise der ersten Nahrungsmittel, wenn sie nah Jahres - Durchschnitten festgestellt werden, einen für manche Vergleichungen nicht uninteressanten Anhalt. Wir lassen demnach eine Uebersicht der Jahres - Durchschnitts - Marktpreise für Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Kartoffeln von 1816 bis 1847 für den ganzen Staat folgen, dem wir Vergleiche für die Jahre 1846 und 1847 nah den Provinzen des Staats beifügen. Allerdings wgr von den verflossenen 32 Jahren das Jahr 1847 fast in allen bezeichneten Objekten das theuerste, indessen hatte das Jahr 1817 doch theils höhere, theils nahezu eben so hohe Preise, und es muß dabei auh noh in Betracht gezogen werden, daß der National- Wohlstand im Ganzen 1847 höher anzuschlagen is, als solcher 1817, furz nah den großen Kriegen, im Vaterlande war. Es is an sich niht anzunehmen, daß die Getraidepreise Jahrhunderte hindurch gleich bleiben; der Werth des Silbers, des Geldes überhaupt, sinkt in der Regel mit steigender Jndustrie, steigendem Wohlstande, wie denn in England und Frankreich die meisten Objekte und so auch die ersten Nahrungsmittel theurer sind, als bei uns, Es könnte nicht überraschen, wenn in den leßten fünf Jahren etwas höhere Getraide= preise sich zeigten, als vor 30 Jahren. Jundessen bleibt unleugbar, daß das Jahr 1847 sehr hohe Preise hatte, wenngleih der Weizen 1817 noch theurer war, als 1847, selbst der Roggen 1817 um §# Sgr. für den Scheffel theurer sih stellte, als 1847, Gerste, Hafer, Kartoffeln waren 1817 etwas wohlfeiler, als 1847; doch ist selbs bei der Kartoffel, welche die größeste Differenz zeigt, der Unter= \hied doch nur von 2247 zu 3077, d. h. wie 100 zu 137. Die unter der ersten Tabelle befindlichen Durchschnitts - Berechnungen für achtsährige Perioden bestätigen, daß 1837 ziemlich eben so hohe Preise waren, als 1847.

Die zweite Tabelle zeigt allerdings in allen Provinzen eine Steigerung der Preise der Nahrungsmittel von 1846 zu 1847. Die Provinz Sachsen erfuhr die größeste Vertheurung, wenn man alle hier erwähnten Objekte zusammennimmt; am geringsten zeigt sich das Steigen der Preise in der Rhein-Provinz, Jun den Kartoffelpreisen ist Brandenburg am meisten betheiligt. Hier ist zwischen 1846 und 1847 eine Preis-Erhöhung von 73,56 pCt., dann folgt Sachsen mit 68,72 pCt., dann Preußen mit 51,77 pCt.5 die Rhein - Provinz erfuhr von 1846 zu 1847 nur eine Steigerung des Preises von 12,5 pCt. bei der Kartoffel,

Donnerstag den 17. Febr.

Uebersicht der Jahres-Durchshnitts-Marktpreise von Getraide und Kartoffeln für den ganzen preußishen Staat und für die 32 Jahre 1847 bis rückwärts 1816.

(In preußishen Scheffeln und Silbergroschen angegeben.)

Jahr | Weizen | Roggen | Gerste | Hafer | Kartoffeln

1847 |110-- 872 (67 (402-1: W

1846 | 862 | T0ÏE | 502 | 33 2177

1845 | 655 | 51 | 385 | 26% | 155

1844 | 57% 40% | 325 | 8 | 135

1843 1622| 500 | 38 1 N dbr

1842 | 734 | 45% | 3218- | 234 | 146

1841 | 652 | 402 | 294 | Qu | 13Z

1840 | 70 | 43% | 35 | 25 142

1839 / 5 r 46-77 35 5 12 ir

1838 | 63455 | His 3247 | 25 | 12%

1837 | 47 12 32 ¡2 201 Lis 12 ¿

1836 413-5 2 ) 2 2475 18 T 1347

1534 | 432 | 327 | 21% | 192 | 10%

1834 | 4375 | 2-17 | Hr u | Wr

1833 | 46-5 31/7 | 2615 | 205 | 11Ÿ

1832 65-13 4877 37 s 291 1347

1834 F 785 | 00 08 [2/3 1677

1830 | 635 | 415 | 295 | 12 | 1357

1829 | 667 | 387; | 28757 | 205% 1157

1828 | 5715 | 43 | 312 | 22 12

1827 | 482 | 42 11S P O 4E 1826 | 385 | 291 [2210 Fe E 1825 34 ia | 2075 17 12% 9

1824 | 372 | 215 | 17 132 9

1823 | 5295 | Mg | Bli | 2836 | 44 1822 54 12 36-7 “l T3 497 1255

1821 | 562 | 33 | 242 | 172 F 40%

1820 | 565 | 374- | 292 (225 | 41% 1819 | 67-5 | 495 (40 | 29% | 85

E ST eta Be 5 1817 1122-75 is » D315 A 1816 | 924 | 67-5 | 45Z | 34 14

; 7 T De B aue Lr S E E i, a 4582 1 DO s 2 “l-x 12 Einjähriger an 182 t s ag 29 L E 122 Durchschnitt ) zus 4182 \ 532: | 365 27È 19s 127 aus | 1812: | 7455 | 92-5 | 3875 2T-75 14-7-

Vergleichende Uebersicht

der Jahres-Durch\hnitts-Marfktpreise von Getraide und Kartoffeln in den verschiedenen Provinzen des preußi=- hen Staats für 1846 und 1847.

(In preußischen Scheffeln und Silbergroschen angegeben.)

Provinzen Jahr Weizen Tee werte] Hafer E ISTO) 701: 98 5 1375 (2875 [15

Preußen 1847] 981%; 173-5 157 134 [28 ¡7 also theurer in pCt.11847] 23,67/30,66/30,98/20,00/51,77

1846] 583 EE 0575 32 T 391 18 is 39 _126.2-

Posen 1847 105 8325- 65 S 12

also theurer in pCt.[1847] 26,13/27,34|25,16|141,16/14,70

1846| 82-77 (1627 1497 134 5 D 2

1847/1108 2 (82 2 (63-2 422 [252 also theurer in pCt.[1847] 30,85|32,66|28,64 ISTo! SI 627 115

1847/1062- |77.2- 1574 also theurer in pCt.[1847 29,67 24,83 27,41 Ee P

4710777 |(862- (69-2

also theurer in pCt.11847 30,80 24,52 34,57 10,54 48,55 IST6| 7617 657, 137 [30 [T7 Sachsen 1847/10977 (91-2 (69 5 41-4 [29.2 also theurer in pCt.11847]| 42,36/38,50|59,20|36,99|68,72 / 1846 9H 1 83 13 M 34-5 : Westfalen 3 i 1847/1197 (94-77 (701 4477 3577 also theurer in pCt.11847] 24,96/13,71/30,37|28,26/22,06 i 1846106 iz 92 [6277 [355 31/7 Rhein : S 1847/1277 997 76-7 44177 (35% also theurer in pCt.11847] 20,03| 8,24|/22,69|25,65/12,50 1846] 8677 [7027 [502 [33 [211° Im ganzen 1847/1102 (870 67 * [40-2 30.4

- , -- -_ i2 | c c Staate also theurer in pCt.[1847] 27,78/22,80/32,03|21,72/38,93

Brandenburg

4 25-2 y E IE 22,8173,56 3

3225 [2115 38 7 [30 20,16|37,26 34 [WLx

37-7; (2918

Pommern

Schlesien

Handels- und Börsen-Üachrichten.

% Breslau, 15. Febr, Weizen, weißer, 58, 65 bis 70 Sgr., gelber 57, 63 bis 675 Sgr. i

Roggen bei staker Zufuhr abermals matter und a 46, 52 bis 56 Sgr. verkauft, am Schluß des Marktes war es noch ca. 1 Sgr. nie- driger.

s Gerste 42, 47 bis 50 Sgr.

Hafer 23, 26 bis 30 Sgr.

Rapps, 10 Wspl. kaum Mittel - Qual. a 86 Sgr., und 10 Wspl. beste Waare a 89 Sgr. verk. E j

Spiritus fortwährend fill, einige angekommene Zufuhren drückten den Preis. loco 9; bis 95 Rthlr. bezahlt u. Br., pr. Juni gestern Nach- mittag 10% Rthlr,, und eben st0 pr, Mai und Juni bez.

Zink 5! Rihlr, ab Gleiwiß bez, und Br.

6 6 Allgemeiner Anzeiger. beiden hiesigen Zeitungen, dem Juntelligenzblatte, den Anzeigern der Königl, Regierungs-Amtsblätter in Po- sen und Bromberg, in der Berliner Haude - und Spe- nerschen, so wie in der Breslauer Zeitung, nächstens zveimal, von 4 zu 4 Wochen ecingerückt werden sollen, Diese Pfandbriefe müssen nebst den dazu gehörigen Zins-Coupons im Laufe des diesjährigen Johanni- Zinsen-Zahlungs-Termins bei unserer Kasse gegen Em- | [39] pfang der dafür gebührenden Valuta eingereicht werden, da sonst die Jnhaber derselben mit dem Realrechte auf die in den nicht eingelieferten Pfandbriefen ausgedrüte Spezial-Hypothek werden präkludirt und mit ihren An-

Posen, den 22. Januar 1848.

pothekenbuche von der Königsstadt

sprüchen auf den Pfandbriefswerth nur an die Land- schaft werden verwiesen werden und dic Landschaft den baaren Kapitals-Beirag auf Gefahr uud Kosten des Gläubigers zu ihrem Depositorium bringen wird,

General - Landschafts - Direction.

Nothwendiger Verkauf. % Stadtgericht zu Berlin, den 3, Januar 1848. [945] Das dem Agenten Julius Goldberg gehörige, hier- selbst in der Elisabethstraße Nr. 11 belegene, im Hy-

1566 A. A. A. pag. 489 verzeichnete Grundstü, ge- richtlih abgeshäyt zu 10,335 Thlr, 22 Sgr. 6 Pf., joll am 28. August 1848, Vormittags 14 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy-

pothekenschein sind in der Registratur einzusehen. Die unbekannten Real-Prätendenten werden hierdurch unter der Verwarnung der Präklusion öffentlich vorgeladen.

Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 4. Oktober 1847. Das den Juwelier Reinickeschen Erben zugehörige,

Vol, 33, No. * in der Behrenstraße Nr, 26 und Ee der Friedrichs-