1848 / 49 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Die hiesige Armen - Verwaltung hat beschlossen, daß die Fami=

j ü ußerordentliherweise zu den Fahnen einberufenen Sa bates, E rie S und Kinder haben, für das laufende Jahr eine Unterstüßung von je 80 250 Frs, erhalten sollen. Diese Entschließung bezieht sich natürlih nur auf genuesische Soldaten.

Neapel, 2. Febr. (A. Z.) Es haben sich mehrere Wohl- thätigkeits-Vereine zur Unterstüßung der Nothleidenden gebildet, und * zahlreiche Beiträge erfolgen. Die Ordnung fehrt hier immer mehr zurück, Der Cav. Ciardulli, ein treffliher Mann, ist Polizei-Direk-- tor geworden, Tofano, an Gallotti's Stelle, erster Präfekt. Der Minister Bonanni erließ ein Ministerial-Schreiben an alle Erzbischöfe, Bischöfe und Geistlichen, worin er sie auffordert, das Volk zu beru- higen uud über die Vorgänge aufzuklären. Jeßt, wo die Zungen gelöst, fommen die fürchterlichsten Dinge zum Vorschein, worin Nun-= ziante und Konsorten wie wahre Henkerêfnechte erscheinen. Statella hingegen, welcher die Operationen im Sila - Wald leitete , erscheint vollkommen gerechtsertigt. Gedichte, Journale, ja sogar die franzö- sische Constitution von 1839 wahrscheinlich behufs der Kontrolle für die zu erwartende neapolitanishe werden in vielen Tausend Exemplaren an allen Straßen-Ecken für wenige Gran zu Kauf aus geboten. Die National - Garde bildet sich ras, und die weiß - rothe

ofarde i} die neuerwählte. 4

Durch das (bereits erwähnte) neue Königliche Amnestie - Dekret sind alle politisch Kompromittirten, hier und im Auslande, vollständig begnadigt. Die Amnestie erstreckt sich his auf das Jahr 1830, und so sind auch alle edlen Aquitaner (Pacca u. A.) in Freiheit ge)ebt, welche 1830, 1831 und später gefangen genommen wurden. Mor- gen fehren G. A. Romeo, Pellicano , Krumy u. A. von der Insel

S. Stefano zurück. Der Jubel wird ungeheuer werden. Die hiesi- gen Lazzaroni wurden in Masse verhaftet, auch viele verkleidete und versteckte Gendarmen.

Neapel, 4. Febr, (Sch wäb, Merk.) Heute verkünden Zeitung und Mauer - Anschläge eine neue Frucht des eingetretenen Systemwechsels, und diese ist für die vielen hier lebenden Fremden eben \o erfreuli, als für die Neapolitaner. Die Taxe auf sremde Zeitungen ist aufgehoben, und es wird (bereits von heute an) nur noch das Postporto von 2 Kr. pro Blatt erhoben; wer da weiß, daß jene seit Jahren erhobene Taxe 13 Kr. für jede Nummer betrug, und daß somit zum Beispiel die A. Z. auf mehr als 90 Fl. zu stehen fam, begreift die Wichtigkeit dieser Maßregel, die vom Pubikum mit großer Freude begrüßt wurde. Die Presse, so zu sagen be- reits ganz frei, entwielt eine ungeheure Thätigkeit, aber auch eine fortdauernd bewundernewerthe Mäßigung. Eine ganz unglaubliche Masse von Flugblättern wird in Straßen und Kaffeehäusern ausge boten, zum Theil mit Auswand des ganzen dem neapolitaner Volk eigenen Wihes, Ein s{chmubiger , zerlumpter Junge tritt z. B. in ein Café, den Sammelplay der hiesigen Löwen, und ruft aus: „ah

bracciamoci, fratelli, a un grano Puno“ (umarmen wir uns, und was dergleichen lustige Dinge

Brüder, zu 1 Kr. das Stü), mehr sind.

Der Dampfer, der vorgestern von hier abging, um auch die in Castellamare zurügebliebene Besatzung von vier Compagnieen zu ho- len und dem Kommandanten den ausdrücklichen Königlichen Besehl zur Uebergabe zu bringen, ist noch nicht zurück, Jener Kommandant, Gros, ein alter Berner, früher in preußischen Diensten, stellte, als die anderen Truppen abzogen, auch seinen Kanonieren und Soldaten | —— ——— A frei, abzuziehen; er allein werde bleiben, mit zwei Pistolen bewaff net, und mit diesen bei der ersten Annäherung eines Palermitaners

die Pulverkammer und das Kastell in die Luft sprengen.

Heute spricht man von einer vom König nach Palermo abge- sandten Deputation mit der verlangten Constitution von 1812 und Jó, Polo. | Vollmacht, end

lih einen definitiven „Friedenss{luß“ zu erwirken. Auch Lord Napier, Heute sind auch

die beiden Postdampfschiffe nah Palermo und Messina, ersteres nach langer Unterbrehung zum erstenmale wieder, mit der Korrespondenz

ch—

anderen K. Konzessionen in der Hand und der

der englishe Gesandtschafts Secretair, sei hinüber.

von hier abgegangen.

Aus Messina will man von einer zweiten Beschießung wissen, was aber wohl der Bestätigung bedarf, Wahrscheinlich hakt die Flucht do. Prior, |41 vieler Angestellten mit ihren Familien nah dem Hafen zu Verfolgung | Cöth.Bervub. |“ das G do. Prior.

/

von Seiten des Volks sund dadur zu obiger Uebertreibung Anlaß

gegeben.

geben,

Neapel, 6. Fehr, Mehrere gestern

liberalen Grundsäße zu geben, Jhre Mäßigung wird gelobt.

Auf Montag, Dienstag und Mittwoch i die ganze National- Garde aufgeboten, weil man in jenen Tagen die förmliche Verkün dung der Verfassung und aus diesem Anlaß neue Versuche der Laz- Die

zaroni, die Ruhe zu stören, befürchtet.

Der Capitain des „„Neptuns“, der Delcarretto außer Landes bringen sollte, fam gestern nach Gaeta zurück, ohne seinen Gefangenen weder in Livorno, noch in Genua ans Land geseyt zu haben. Jeßt

soll er ihn nah Malta (oder Marseille) bringen.

Der neue Polizei-Präfekt hat einen Aufruf erlassen zur Beruhi- gung der Einwohner über allerhand böse Gerüchte, die von den Freu n Systems ausgestreut werden. Eine Waffen-Ver= theilung unter rehtlihe, aber unbemittelte „Hülfs-Nationalgardisten“ | Die Polizei tritt nach und nah wieder in ihren, jeßt von allem Mißbrauch gesäuberten, natür lichen Dienst ein; {chwerer wollen sich die Gendarmen drein \chidcken, daß sie jeyt nicht mehr so allmächtig und gefürchtet sein sollen,

Freunden des alte

hat größtentheils Anlaß dazu gegeben.

fcüher.

einem Hofball gegen die Anwesenden aussprach. Minto hier angekommen.

Paris, 13. Febr, (Moniteur Universel) Jm Sud de Marseille vom 9. Februar liest man: „Das N 0 E Nad: welches am Aten d. M. von I U abgegargei ist, bringt un r B écidis 26 Vere rusetra(tirdetihn

rihten aus Palermo vom 3, Februar, Privatbriefe melden

daß der König den Sicilianern die Constitution von 1812 bewilligt hat, welhe auch angenommen wurde, jedoch unter der Bedingung,

daß der Kronprinz zum Vice-König von Sicilien ernannt würde, und Es soll eine Emi-

grirten von 1821, Alle Festungswerke Siciliens sind den Palermi-

daß ein Parlament zu Palermo seine Sihungen halte. allgemeine Amnestie gewährt worden sein, mit Ausnahme der

414

tanern- übergeben worden, und alle Truppen sind nah Neapel zuruck-

gekehrt. : Pau e s.

& Madrid, 7. Febr. Der Regierung ist die amtliche An- zeige zugegangen, daß der König der Franzosen, n Betracht der dringenden Bitten der Königin Marie Christine, dem Herzoge von

Montpensier die Erlaubniß ertheilt habe, mit seiner Gemahlin im

“Laufe des Frühjahrs sich hierher zum Besuche bei der regierenden

* Königin zu verfügen. igleid l L über diese beabsichtigte Reise vorläufig nichts hier verlauten zu lassen,

Lund ein ministerielles Blatt,

Es soll zugleich anempfohlen worden sein,

welches die Unvorsichtigkeit beging, die

*Anherkunft des hohen Ehepaares als bevorstehend anzukündigen, hat

einen scharfen Verweis erhalten. Noch früher wird der neue fran- zösische Botschafter, Herr Piscatory, hier erwartet, Ein vertrauter Agent des Herrn Guizot ist ihm voraufgegangen und hat jeßt täg- li Besprechungen mit dem Minister-Präsidenten Narvaez,

Handels- und Börsen-Üachrichten. Berlin, den 17. Februar 1848. Wechsel - Course. Brief. | Geld.

| Kurz 1447 | 2 Me. 43% | 1435

Amsterdam

do. I Kurz | 15 ihias j 2 Mt. 15 I Lst. 3 Mt. 300 Fr. |2 Mt. 81% | 81%

| | 150F1, |2 Me. | 1025 | 1023 | |

Hamburg | ; do. | 151%

6

3 2 l 2 l

1

7

London U 3 E S G E PSS u

Wien in 20 Xer

Augsburg 150 FI. j 2 Mt. 102%

| 2 Mt. 995 99% M 8 Tage 993 plus 100 Thlr. ( 2 Mit. | L 99! Frankfurt a. M. südd. W. 100 FI. 2 Mt. I 57 Petersburg 100 SRbI. | 3 Wochen | 107 L i Inländische Fonds, Pfandbrief-, MKommmal- Papiere und Geld - Course.

100) Thlr.

Breslau

Leipzig in Courant im 14 Thlr. Fuss. -

Zzf.| Brief. | Geld. | Gem. St. Sechuld-Soh. 35 92 917 Seéb. Präm. Sch.|—| 92% —_ K.u.Num. Schuldv, 37 S8” 877 Berl. Stadt-Obl, 37 91% 91 A Westpr. Pfandbr. |35 90% Gros3b. Poseu do. 100% Friedrichsd'or. wbt 13% do. do. 35 91 And.Goldm.àSßth. |— 12 Ostpr. Pfandbr. 34 967 95% Disconto. —| de. 185 921 | 92%

Ausländische Fonds.

Zf.| Brief. | Geld. | Gem, Kur-u.Nm.Pfdbr. 35 mins 93% Schbles1s8cbe do. 35 e— ; do. Lt. B. gar. do. 32 927 Pr. Bk-Antb.-Scb |—|1 13

1

Pomm.

befanut gewordene Anstellungen von sehr liberalen, sogar theilweise als Führer und Leiter der Revolution befannten Männern machten bei den Besonue- nen feinen günstigen CEindrudck, so D. die Ernennung eines noch vor furzem erst aus langer Polizeihaft entlassenen Advokaten zum Polizeipräfekten. Jeßt hört man, daß Alle, den Leßteren ausgenom- men, der auf drei Monate den Posten annahm, die Ernennungen 4s PHoz ausgeschlagen haben, um keinen Anlaß zu irgend einer Kritik ihrer A De

Die Verfassungs - Arbeiten rücken rasch vorwärts; den König

i den besten Absichten beseelt, die er kürzlich auch bei weiß man von den beste sich seelt, I od

Russ. Hamb.Cert.| © Poln. neue Psdbr. 4 | do.beillope 3.4.8. | © do. Part. 500 FI. 4| do. do: L Anl | 4 —- Y do. do. 300 FI. ==—| do. Stiegl. 2.4.A. D do. do. b A. T H E do.Staats-Pr. Aul do. v. Rthseh.Lst.| f Moll. 25 % lut. do. Poln. SchatzO.| ch Kurb.Pr.O. 40 th. do. do, Cert. L.A. T Sardin. do. 36 Fr.

, ‘1 Hamb, Feuer-Cas. [3%

do.do.L.B.200FI. |- N. Bad. do, 35 Fl. Pol. B. Pfdbr.a.C.

Jisenbahn- Actien.

O.Schl Lt.A [3% 1037 B,

Volleing. |Zf.

Amst. Rott. 4 Arnh. Utr. ¿ Nerl, Anh.A.

do. Prior. | 4 O.Secbl. L.B. [37] 98 excl. Div. G. Pts. Mgdhb. 90 B.

do. Per. B. |4 925 B.

101% be. 102 B. 8475 B. 84 bz.

M426.

Berl. Hamb, 977 B. 96% bsz. do. do. ¿| 1007 6. Rhein. Stm. | -

do. Prior. | i E Berl, Stett. l 107 G. do. Prior. | À do, Bu Fr, |* —_—

Bonn-Cölu. |* - BresIì. Freib. |

do. Prior. |‘

892; B, 4375 B. do. Prior. |/ 97% Bu. 64 B. 99 B, 795 bz. 67 6.

do. v.St. gar. |- Süächs. Bayr.

Chem. Risa. |‘ Sag.-Glog.

Cöln. Mind. |:

do. do,

St.-Vobw.

Cr. Ob, Sch. Dresd. Görl. Düss. Elberf. | *

Thüringer.

Whb.(C.0.) |

Die Truppen in Salerno und anderen Orten der Provinz ha- S2 ben Befehl, {h in ihre gewöhnlihen Standquartiere zurückzube-

do. Prior. Zarsk Selo. -

Gloggunitz-.

Himnb, Bergd. _—— : : L Kiel-Alt. 108% G. excl, Dir. Quit. Bog. |

Lpz. Dresd. e a 4%

Lastadie …….. Paradeplay . 24 32 16 4

Löb. Zittau, —- L Magd. Halb. 1189 G6. L B Auch. Maatr. p 125 B, k bz. Magd. Leipz. _ Berg. Mrk. (1: 7 B.

do. Prior. Berl. Anb. B. 45 1087 G,

Mecklenb. Bexb. Ludw. |7 _— M. Schl. Mk. Brieg-Neiss. |: wnen Thür. V. U anns Magd. Witt. 63% bz. Nrdb. F. W. 75| 54 bz. Star. Vos. 81 x B. (Schluss der Börse 3 Uhr.)

467 B. 46 G. 31|85% be. u, G. 86 B, 947 B. 94 6.

1027 B. u bs.

do. 111. Ser. 1015 bz.

Nrdb. K. Fd. !/ ——

Cirkulirende Gerüchte 4 vollstöndig falsch erwiesen, trugen Jed Flaubeit der Course bei. Getraide-Bericht. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: VV eizen 52—958 Rihlr. Roggen loco neuer 35—37 Rthle. - pr. April/Mai 37—364; Rthle. Hafer 48/52 pfd. 24 —25 Rihlr. A8 pfd. pr. Frühjahr 225 Rihlr. - 90 pfd. - 93 Rihlr. G. Gerste 34—36 Rihlr. 1 Rüböl loco 10% Riblr. wie - April/Mai 11- 10% Rulile. S Sept. Okt. 10% —% Kthlr. Spiritus loco 18!:—* Rihlr. - Frühjahr 4195 Rilile.

Königsberg, 14. Febr. Marktbericht. Zufuhr gering, 60—-74 Sgr. pr, Ly

Erbsen 50 60 Sgr, pr. Schffl. z 90 Sgr. pr. Schock, ! alias

war unser Landmarkt wie gewöhnlich

58 Sgr., Roggen 126p

20% Rthlr. pr. Ohm, Preise gezahlt, und zwar 42—41 Sgr, pr, Schffl,

Börse blieb heute bei matter Suimmung schr geschöästslos. über Unruhen in Paris hahen sich zwar als loch das Ihrige zur allgemeinen

C Sf s Weizen A ffl, 5 Roggen 40—46 Sgr. pr, )fffl,; große Gerste 40 45 Sgr. pr. Schfl. z fine Gerste 38 40 Sgr. pr, Schffl, 5 Hafer

[1 7 u 75 Gar. ; iz i r óösische1 E T E y e o Ls Mare R 13 15 E a Me Siroh E Se von dem Königlichen General-Musik-Direktor und

In der vorigen Woche nur {wach mit Getraide versehen;

die Preise blieben in Folge der ungünstigen Berichte vom Auslande sehr gedrückt, Für Weizen johlte man: hochbunt. 132pfd, 80 ees bunt, 122pfd.

Díe heute vor aht Tagen im Zunehmen begriffene Kälte stieg am

folgenden Tage bis auf 13°, dann wurde es plöylich gelind, und seitdem haben wir anhaltendes Thauwetter,

16, Febr. Roggen in loco geht wenig um und bleibt

Stettin

auf 36 a 39 Nthlr. gehalten, auf kurze Lieferung is für 86pfd, 36% Rthlr, bezahlt, 82pfd. pr. Frühjahr nominell 37 Nthlr, :

Heutiger Landmarkt : Zuse x ui Weizen, Roggen, Gerste, Erbsen. 14 28 em L 6

Wspl, Mete 824.34 6328 223à 324 N à 25 Heu pr. Ctr. 16; a 20 Sgr. Stroh pr. Schock 4 Rthlr. 20 a 25 Sgr.

Kartoffeln 20 a 225 Sgr. pr. Sch. Spiritus aus erster Hand zur Stelle 19 %, aus zweiter Hand

42 à 44 Rihlr,

182 19 %, pro Frühjahr 15 % bezahlt und Geld.

Nüböl flau, in loco zuleßt 11 Rthlr, bezahlt, jeyt nur 40% Rihlr,

geboten, pr. Herbst zu 11; Nthlr. und in cinem Falle selbs zu 11 Rihlr, gekauft.

Tabads-Markt. Die Zufuhr von unverkauftem Taback bleibt ge-

_—

ring, während jedoch auch die Kauflust seit einiger Zeit keinesweges leb-

haft ist, 47 Rthlr,, s{höón gelb ist kaum zu haben und wird mit 6 a 64 Nihlr,

Die Preisc sind: für ordin. 3 a 35 Rthlr., für gut mittel 4 a

bezahlt,

4 Breslau, 16. Febr. gelber 56, 62 bis 66 Sgr. i Roggen, in Folge großer Zufuhr, abermals etwas niedriger und a 45, 51 bis 55 Sgr. verkauft , 86pfd. cingewinterter 45 Rthlr, bez. Gerste 42, 47 bis 50 Sgr.

Hafer is sehr mäßig angeboten und bedingt 23, 26 bis 30 Sgr. Spiritus flau, bei andauernd kleinem Umsay und gedrückter Stim- mung loco 945 Rthlr. bezahlt, auf Lieferung in einigen Tagen 97, Nthlr, bez., im Laufe des Monats 97 Nthlr, bez., April 9% Rthlr. Br,

Nüböl loco 10% Rthlr, Br.

Zink 5!, Rihlr, ab Gleiwiy bez, und Br.

/\ Hamburg, 15. Febr, Droguen, Die Eisdecke der Elbe is durch das anhaltende Thauwetter bereits stark zerstört, so daß die Wieder- eröffnung der Schifffahrt und mit derselben die gehofte Wiederauflebung unseres Geschästs nicht mehr fern sein dürste, Von Kurhaven sind schon heute mehrere Schiffe, besonders Messinafahrer, aufgesegelt, welche im un- günstigen Fall Glückstadt anlaufen und ihre Ladung von dort per Sijen- bahn auf hier senden. ; ' 4 Unser Markt hat sih wenig verändert, im Allgemeinen stehen die Preije ses. Camphor hält man, in Folge der in England besser bezahlten Preise, auch hier höher. Dasselbe geschieht mit Bengal Sasflor, Sem, Cumini, Sem. Foenumgraec, und Wachs der geringen Vorräthe wegen. (Gewürze fast unverändert; Piment und Nelken fortwährend in Frage. „n Mandeln waren die süßen Sorten gesucht, j Veränderte Preise.

Camph, raf. ohne Pap. 97 Sch. d. Pfd,, Kokusnußöl 44 46 Mk, p. 1009 Pfd., Gutta percha 147 Sch. p. Psd, Mandeln, süße Barb. 34 bis 34! Mk, Porto 41 —412 Mk., Siz. 42 125 Mk, p, 100 Pfd., Saslor Bengal 14—16 Sch. p. Pfd., Schwefel, raf. 7;—8 Mk. p, 100 P\dv-, Sem. Cumini 17;—18 Mk. p. 100 _Pfd., Foenumgr, 9!:;—11 Mk. p. 100 Pfd, Wachs, gelbes 14% 55 Sch., weißes 481—19 Sch, p. Pd., Zink 141%;—124 Mk, p. 100 Pfd.

Jm Buttergeschäst hat sich seit änderung gezeigt.

Weizen, weißer, 58, 65 bis 70 Sagr.,

acht Tagen keine bemerfenswerthe BVer-

Börsen.

Auswärtige wirkl. Sch. 54

Amsterdam, 14, Febr. Niederl. Ï Antwerpen, 13. Febr. Zinal. —. Neue Aul. 167. i Hamburg, 15. Febr. Bank-Actien 1580 Br. Eugl. Russ. 1065 106, Hamb, Berg. Actien 82% Br, Magd. Wiitenb. 66 Br. Hamb. Borl, 97. 9627 Kiel Alt. 107 Le 1077. Glückst. Elmsh. 50 G. Reodsb, Neum. 85D Br. Kopenh. Rothsch. 67. 661. Meckl. 46. 455. Lei PZ i g, 16. Febr. Leipz. DresIn. Act. l 15%. 1155. Sücha, Bayer. 90 Bi Sücha, Schles, 93 Br, Chem, Ries. 45% Br. Löb, Zitt. 41 Br, Med. Leipz. 223 Ber. Berl. Aub. Le A. 1143. 114%. Le B. 1087 G. Deas. Bauk-Act. 111 G. Lon don , 12. Febr. Cons. 3% 89 Z. 89%, Belg, Ard. 21 L, I g -

Ausg. Sch. 22% Moll. 543, 544. 4% do. 85%. 857. Bras. 86. 84. Chili —. Mex. 187 Ih. Peru 39. 353. 7 Mei. 101 X. 1% dos 867. 58% do. 125 Bank+- Glogau. 107 E Nordb 130%

5% Span 10K,

Passive 54. 17. Engl. Rusa. —« W ien, 14. Febr. Act'es 1555. Anl. de 1834 152, de 1939 1117

zönigliche Schauspiele. Freitag, 18. Febr. Jm Schauspielhause. nem Abonnement. Dorf und Stadt, Schauspiel in 2 Abth. und 5 Akten, mit freier Benußung der Auerbachschen Erzählung: „Die Frau Pro- fessorin‘’, von Charlotte Birch=Pfeisser.

Mit aufgehobe-

Sgr. zu haben.

Zum erstenmale:

Borstellung. st i Han Hierauf (neu einstudirt):

von G. zu Putlih, spiel in 1 Aufzug, von QUth, - 1103 l Töchter, Original-Lustspiel in 3 Abth, von L. Feldmaun. Sonutag, 20. Febr. Jm Opernhause. 101 Vorstellung : Norma, Oper in 2 Abth., Musik vou Bellini, Viardot-Garcia: Norma.) Anfang £7 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden

verkauft :

Das war ich! Lust

und ersten Balkons 1 Rthlr. 10 Sgr. 2c. Jm Schauspielhause. erstenmale wiederholt: uense Tragödie in 5 Akten, von Heinrich Laube. ; “Zu dieser Vorstellung werden Schauspielhaus-Billets, mit Do! nerstag bezeichnet , verfauft. zeichneten Schauspielhaus - Billets, welhe an das Billet - Verkauss Büreau noch nicht wieder zurückgegeben sind, stellung des eben gedachten Stückes gültig. zFönigsstädtisches Theater. Freitag, 18. Febr. Cinmal Hunderttausend Gesang in 3 Abth., von D, Kalisch. Direktor Gährich. Sonnabend, 19, Febr. (Ztalienishe WPpern l Puritani, (Die Puritaner.) Oper, Preise der Pläße: e Plaß 1 sten 2 4 Rthlr. u. |: w+ x : G en A 20, Febr. Einmal Hunderttausend Thaler.

Montag,

nale: Roberlo ! at Dol avi male 0D 1 des Scribe und Delavigne,

Th, Hell. Hof-Kapellmeister Meyerbeer.

ersten Ranges 1 Rthlr, 10 Sgr. 2c,

Verantwortlicher Nedacteur Dr. J, W. Zinkeisen,

d, 50 Sgr., 145pfv. 40 Sgr., Erbsen 50—42 Sgr.,

Gerste 48 38 Sgr., Hafer 27 —24 Sgr. pr. Schffl. Spiritus 205 a s 1 L Zu drs für Kartoffeln bedeutend höhere

Jm Selbstverlage der (Frpedition. Gedrucft in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruckeret.

Zu dieser Vorstellung sind nur noch Billets zum ersten Range à 1 Rthlr., zum Parterre à 15 Sgr. und zum Amphitheater à 75

Sonnabend, 19, Febr. Jm Schauspielhause. 31ste Abonnements- Ein Hansuittel, Lustspiel ín 1 Akt,

Der Rechnungsrath und seine

24\stte Abonnements- (Mad,

Billets zu folgenden Preisen Ein Billet in den Logeu des Prosceniums, des ersten Ranges

32e Abonnements - Vorstellung : Zum Struensee und die Deutschen in Dänemark,

Die zur Tragödie „Struensee““ verkauften, mit Donnerstag be

, . 2 bleiben zul A vr-

Thaler, Posse mil Musik vom Königl, Musil=-

- Vorstellung.)

in 3 Akten, Musik you Bellini. n den Logen und im Balkon des

24. Febr. (Ztalienische Opern-Vorstellung.) Zum ersten- | Diavolo (Robert der Teufel), Oper in 5 Abth., übertragen vou

Preise der Plähe: Ein Plah in den Logen und im Balkon des

Beilage

G

415

Une

Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bayern. Näheres über die lezten Vorgänge in der Hauptstadt, Schreiben aus Frankfurta, M. (Vermischtes.)

Frankreich. Paris, Die Ereignisse in Jtalien, Prinz Joinville's Reise, Sendung nah Aegypten. Vermischtes.

Großbritanien und Irland. London, Die neapolitanishe Um- wälzung. Ausgabe des leßten Finanz-Jahres. General Strutt und

_ General Evans +4, Vermischtes.

Schweiz. Kanton Bern. Tagsaßungsgeschäfte. Erklärung der friegsgerichtlichen Anflage-Kammer, Ausspruch des Kriegsgerichts, Ludwig Snell, Kanton Luzern, Unterbrechung der Dampfschifffahrt auf dem Vierwaldstädter See, Kanton Genf, Das Staatsraths- Entlassungsgesuch.

Ftalien, Turin, Die Proclamation des Königs,

Der danziger Schiffsverkehr.

Wissenschaftliche und Kunst-Nachrichten. Fünfte Trio-Soiree im Saale des Hotel de Nussie. Zur geschichtlichen Ethnographie. Schreiben aus L üsseldorf. Die Zeichnungen Caspar Scheuren's,

Eisenbahnen uud Dampfschifffahrt. Nheinishe Eisenbahn. Schreiben aus Wien. (Die Staatsbahn von Olmüy nah Prag.)

Handels- und Börsen-Nachrichten. i

Deutsche Bundesftaaten.

Königreich Bayern. (N. K.) Am 12. Februar Nach- mittags wurde in München die Abreise der Gräfin Landsfeld durch folgende, an allen Straßenecken angeschlagene Bekanntmachung offi- ziell angezeigt : P S

¿Dem unterfertigten Magistrate wurde das nachfolgende Schreiben der Königlichen Polizei-Direction mitgetheilt: „,„„Die Königlich bayerische Po- lizei-L irection München theilt dem hiesigen Magistrate offiziell mit, daß die Gräfin Landsfeld, nachdem sie gestern die Haupt- und Residenzstadt Mün- chen verlassen, heute Vormittags 11 Uhr von Pasing aus in Begleitung zweier Polizei-Bediensteter auf der Eisenbahn nach Lindau abgereist ist worüber so eben dienstlihe Meldung von Seiten des Esfadron-Kommando's des Königlichen Kürassier-Négimentes in Nymphenburg bei dem Unterzeich- neten eingetroffen ist, so wie, daß die Gräfin mit einem Neisepasse in die Schweiz versehen ist. München, den 12. Februar 1848 Mittags. Mark,“ E me 4 U E SELNELLIN, Gerüchte bekaunt gemacht, und Residenzstadt München.“ E E S O

_Da in München uoch fortwährend Mißstimmung gegen die Gen- darmerie herrscht, so wird diese noch immer größtentheils vom Dienst E und die Landwehr patrouillirte auch am 13ten wieder tis vas erschien an demselben Tage die nachstehende Be-

„Die Handhabung der allgemeinen Si its - Polizei erf i m p aas L in Mb D lis An IRnaE Ae aat n gehindert werde. Das Kommando der hiesigen Stadt - Cox ie i i dem 10ten d. M, dem Herrn Hauptmann Ne i Van ns O Eben so kann der Magistrat bt A, Dal U Degen, teen, gegen Einzelne der Gendarmerie der Untersuchung unterliegen, Man Vis traut daher der Einsicht und der Besonnenheit der hiesigen Einwohnerschaft daß diese Bekanntmachung genügen werde, mitzuwirken, daß der ficherheits- polizeiliche Dienst im allgemeinen ZJnteresse der Personen und des Eigen- thums der Königlichen Gendarmerie niht mehr werde erschwert werben München, 13, Februar 1848. Der Magistrat 2c.“ i „Nicht bedeutende Exzesse Einzelner, die zu anderer Zeit gar nicht erwähnenswerth wären, abgerehnet, ist die Ruhe der Stadt nicht mehr gestört worden,

Einen nicht unwichtigen Beitrag zu der Entstehungsgeschichte der Ereignisse, deren Schauplaß in den jüngsten Tagen Bayerns Hauptstadt gewesen, theilt die Augsb. Abendztg. în dem Memo- randum mit, welches die fünf Corps „Palatia“, „Bavaria“, „Sue- via /_eÎsaria““ und „Franconia““ dem Senate der Universität und dem Minister des Junern für Kirchen - und Schul- Angelegenheiten über reiht hatten, Dasselbe lautet: i

E „Von jeher haben die Corps zu München ihren Stolz darín gefunden, Träger der Ordnung in ihren Kreisen zu heißen z von jeher haben sie auch ihren Einfluß geübt auf die Kommilitonen de- Rniversität, zur Wahrung und Aufrechthaltung des Geseßzes und eines guten Afabaisdèn Geistes. Darum war es ihnen auch mögli, ein Versprechen in die Hände des Mi- nisteriums zn geben, wie sie es gaben damals, als eine „Alemannia““ die allerhöchste Garantie erhielt und in den Augen des “Staates in die Neihe der Corps zu München trat, Die Geschichte ihrer Entstehung, ihr Charak- ter, die Seele ihrer Existenz, díe sie erhält, Deutschland kennt sie, warum hier davon die Sprache?! Daß mit einem Kreise solcher Leute von Seiten der Corps kein Vernehmen stattfinden könne, das haben diese unumwunden auch erklärt, wie Protokolle nahweisen. Daß sie durch die Existenz dieser „Alemannia“ in Ausübung ihrer Rechte beschränkt werden würden, das haben sie wohl vor- ausgesehen, Dennoch haben sie das Versprechen gegeben zur Wahrung der Ordnung und haben es bis heute treu gehalten, der sicheren Hoffnung, daß da eine ¡Zeit der Ehre kommen werde, tilgend, was nicht aus und nit ihr ist, Die Hoffnung hat bis jetzt getäuscht, Vorkommnisse neuerer Zeit, aller bestehenden Orduung höhnend, öffentlihe Jusulten von Seiten dieser Ale- mannía“’ mit den shüßenden Gendarmen zur Seite (Belege hierfür liegen bereits in den Händen der Behörden) machen es den Corps unmöglich fürderhin für die Erfüllung ihres Versprechens bürgen zu können, Oeffent- lih und überall díe hestigste Jndignation über Sitten und Treiben dieser „UAlemannia“, überall Mißachtung gegenüber der gesuchtesten Frechheit überall Erbitterung der Gemüther, und dabei sollten die Corps (tri. gen! Das akademische Leben is durch und durch angegriffen, die Ehre die akademische Freiheit verleßt und gefährdet, weil Ordnung und Grseo es sind! Ja, Angriffe auf das ganze akademische Leben sind es, die von Tac zu Tag sich stets erneuern; daß aber diese dem Leben selbst nicht tödtlich werden, dafür werden wir, haltend an unseren Rechten, zu sorgen bemüht sein, wenn Hesey und Necht zu shüyßen nicht vermöchten Daß sie es A vermögen, haben wir noch die sichere Hoffnung, so lange sie von den Hän- den eines hohen Senates (resp. Euer Durchlaucht) Pflege finden Darum erflären die Corps unumwunden; Eine Aufrechterhaltung der ‘Ehre der akademischen Freiheit, in Verbindung mit der geseßlichen Ordnung ist bei dem weiteren Bestande einer „Alemanuia““ für die Zukunst unmöglich Die münchener Corps fönnen und wollen nicht länger garantirte Corps heißen wenn eine „Alemannia“’ diesen Namen trägt: stellen daher an 1c. 2c, die Bitte, zur Auflösung dieser „Alemannia“ die nothwendigen Schritte u thun, damit die bisher bestehende Ordnung auch fernerhin erhalten und c Corps wiederum die ungeschmälerte Ausübung ihrer Rechte, die Sicherun ihrer Freiheit und Ehre werde, deren so würdig sie sich bisher gehalten Vas ben, und schließen mit dem Bemerken, daß sie eher einer Auflösung eutge- gensehen als noch länger eine „Alemannia“ mit dem ehrenvollen Namen „ines Corps benannt hören wollen, Ju tiefster Verehrung 2c. 2c. Die E Corps: „Palatia“, „Bavaria“, „Suevia“, „Jsaria““, ,

_ Wie die Negensb. Ztg. schreibt, sind die Studirenden der münchener Universität gesonnen, ihrem Rektor, Herrn Hofrath Thiersh, zum Danke für seine Aufopferung in den leßten Tagen einen goldenen Pokal zu überreichen, j O u Die Deutsche const, Ztg, meldet aus Augsburg vom dis earnar, daß die O der jüngsten Vorle in Mün-

, Gräfin Landsfeld, an. diesem Tage mit dem um 1 Uhr einge-

Direction in Civilkleidung hatte sie sich noch der Gesells,

fünf Mitgliedern der „Alemania zu Ddrat Sey eng eo blieben zwei hier zurück, die anderen drei seßten mit ihr um 3 Uhr in einem sehssißigen, mit vier Postpferden bespannten Wagen die Reise über Kaufbeuern nah unserer Gränzstadt Lindau fort, bis zu welchem Punkte auch die beiden Polizei « Beamten sie begleiten wer den. Während des in der Eisenbahn - Restauration eingenommenen Mittagsessens äußerte sie unverhohlen, daß sie die gestrige Nacht, in Manuskleider verhüllt, in München zugebracht und mehrere Wirths- häuser besucht habe. Die beliebten Pistolen lagen während des Essens ofen zu ihrer Seite da, und einer ihrer treuen Begleiter pa- radirte mit einem stattlichen Hirschfänger. }

___XX Frankfurt a. M., 13. Febr. Was man in leßterer Zeit von dem möglichenfalls eintretenden Bundes - Verbote eines ultraradifalen badischen Blattes sagte, war niht ungegründet. Es ist indessen diese auf besondere Beschwerde mehrerer Regierungen in Anregung gekommene Angelegenheit noch nicht erledigt, und es ist möglich, daß es in einer der nächsten Sibungen geschieht.

A Wegen der in Hattersheim vor einigen Wochen stattgehabten Versammlung der Turngemeinden und der dabei geführten Reden und gefaßten Beschlüsse ist an verschiedenen Orten eine polizeiliche Unter- suchung eingeleitet worden, welche au hier zu einigen Vernehmun gen Veranlassung gab.

4 „Nachdem der Main vorgestern durh ein plöblih eingetretenes Wachsen auf 167 Fuß gestiegen und ín die Stadt eingedrungen war ist er heute in seine Ufer zurücgekehrt, Die Dampfschifffahrt wird somit übermorgen eröffnet werden fönnen.

Die Börse war in den leßteren Tagen, und namentli gestern, wieder flauer, und die meisten Course gingen durch Verkäufe zurü, Das baare Geld is fortwährend noch sehr flüssig und der Diskonto noch wenig zu haben, so daß er schon zu 1% pCt, gemacht wurde,

Fram r ei.

Es 12, Febr. Das Journal des Débats sagt, nach z iftheilung der telegraphischen Depesche aus Turin: „Wie die leßten Nachrichten es voraussehen ließen, hat der König Karl Albert in seinen Staaten die Constitution proklamirt, Die Grundlagen dieser Constitutiou sind dieselben, wie die der französischen Constitution, und wir können nur mit Befriedigung jenseits unserer Gränzen sich Jnstitutionen begrün- den schen, die denen ähnli sind, welhe die Stärke und den Ruhm unseres Landes ausmachen. Diese Veränderung is auf gesetzlichem Wege, ohne Unruhen, durch die bloße Macht der öffentlichen Meinung erfolgt, Albert unseren lauten Beifall zollen, daß er, statt \sich einer Bewegung zu widerseßen, die nah den Ereignissen von Palermo und Neapel unwiderstehlih geworden war, es vorgezogen hat, stets an der Spihe seines Volkes einherzuschreiten und freimüthig und offen Re- präsentativ «Jnstitutionen anzunehmen. Wir haben gestern schon nach Blättern aus Turin über eine Sißung des Munizipal - Raths dieser Stadt berichtet, in welcher dieser eine Adresse an den König Karl Albert entworfen hatte, um eine Constitution zu erbitten. Jm Laufe des leßten Sonntags brachten außerordentliche Supplemente verschiedener Journale diese Thatsache zur Kenntniß der turiner Bevölkerung. Mauer- anschläge verkündeten gleichzeitig, daß der Großherzog von Toscana eine Constitution versprochen hätte. Diese- Nachricht wird zwar vermuthlich

schr bald zur Wahrheit werden, scheint aber noch voreilig. Sie trug indeß dazu bei, die Begeisterung der piemontesischen Bevölkerung zu erhöhen. An demselben Tage ließ der König die beiden Prinzen, seîne Söhne, zu sih berufen, und nachdem er sih lange Zeit mit ih nen besprochen hatte, rief er zum Montag, den 7ten, um 9 Uhr Mor= gens, eine aus den Portefeuille- und Staats - Ministern bestehende außerordentliche Raths-Versammlung ein. Während der Berathungen derselben, die fast den ganzen Tag dauerten, staud eine große Volks- menge um den Königlichen Palast, wohin die Munizipalität sich be- geben hatte, um dem König die Adresse zu überreihen. Die Ge- müther waren sehr aufgeregt. Man erwartete die Deputation der Stadt Genua, die ebenfalls um die Constitution bitten sollte und es ging das Gerücht, daß die anderen bedeutendsten Städte des Landes diesem Beispiele folgen wollten, Jn dieser Raths- Versammlung beschloß der König, die Constitution zu geben, deren Grundlagen er dann am folgenden Tage proklamirt hat. Die Nadh- richten aus Neapel haben ganz Jtalien erschüttert. Selbst in Mai- land beshloß man, zum Zeichen der Freude das große Theater zu besuchen, welches seit den beklagenswerthen Januar-Ereignissen ver- lassen worden war, Am 5. Februar füllte sih daher die Scala wie durh einen Zauberschlag. Am folgenden Tage, einem Sonntag versammelten sih 30,000 Personen in der Kathedrale zu der leßten Messe, die für die zu Palermo während des Bombardements gefal lenen Einwohner gehalten wurde, Die Menge, die selbst in jener unermeßlichen Kirche nicht ganz Plaß finden founte, ging nah dem Gottesdienst ruhig aus einander, und diese große Manifestation fand statt, ohne daß man die geringste Unorduung zu beklagen hatte.“ Galignani's Messenger bemerkt: „Wir ersehen, daß die bei- den ministeriellen Journale von Paris sich ein Vergnügen daraus machen, zu erklären, die sardinische Constitution sei auf den Grund- lagen der französischen entworfen, als ob Frankreich die Ehre hätte das erste Land Europas zu sein, welches den großen Grundsatz von Rechten der Völker proklamirt hätte. Dasselbe sagten sie auch von der neapolitanischen Constitution, Die Grundlagen der neapolitani- schen sowohl wie der sardinischen Constitution sind aber, wie die der französischen selbst, einer älteren Quelle entnommen,“ Auch der mi- nisterielle Conservateur hatte nämlih, gleich dem Jour- nal des Débats, die Constitutions - Verleihung in Sardinien als ein Zeugniß angesehen, welches ein benahbartes Volk der Weisheit der französischen Zustitutionen darbringen, welches dieses Blatt um so mehr hervorheben zu müssen glaubte, „als in diesem Augenbli durch Leidenschaft Verbleudete den Versuh machten, Frankreich eben diesen Znstitutionen jenen überaus liberalen Charakter zu rauben welchen sie in den ernstesten Krisen stets bewahrt hätten.“ Dem Vernehmen nach, hätte die französishe Regierung Depeschen von Herrn Ernst Bresson, dem Konsul Frankreichs in Palermo erhalten worin gemeldet würde, daß der Marquis von Spedalotto der Präsident des Comité's der sicilianishen Jnsurrection, ein Schreiben an die Repräsentanten Frankreihs und Englands gerichtet habe, um dieselben von dem Entschlusse des Comités in Kenntniß zu seben mit dem Könige von Neapel nur unter Vermittelung der Regierun- gen von Frankreich und England unterhandeln zu wollen, Man spricht auch von einem Manifeste Rußlands und Oesterreichs, welches an die übrigen europäischen Kabinette in Betreff der Angelegenheiten Ztaliens und der Schweiz gerichtet werden folie, Der österreichische Uner Baal Graf MEny P Derrn Guizot eine Note ! egierung in Bezug auf die Angelegenhei ónigrei beider Sicilien Migestellt Tbei, Saite gate

troffenen le oahnzuge dort an i ; ( zuge gekommen. Außer der von ihr wohl nicht gewünschten Begleitung zweier Beamten der miinchener Polizei Î

Freitag den 18. Febr.

Musterung über das 13te leite J j | ( 1: Jnfanteríe - Regiment abgehalten E ee SEES Sn b nachdem es aht Jahre pee gedient hat. Der Prinz hielt eine sehr chmeihelhafte Abschieds- rede P die Auer und Mannschaften | AOVONMINE rinz Joinville ist mit seiner Gemahlin auf der Reise n F: 7 v 7 a Al- gier, pay ber ao 1 9 E um zwei Monate, wie E es i Dejuch beim Herzog von Aumale zu verweilen d, E Fes ew Montpellier gekommen. / E er Stabs-Capilain Sabatier is kürzlih mit Depeschen Guizot? e 1 s uizot's fs französischen General-Konsul in Alexandrien ns Seine e Ls c“ 2 d Ae Ie zu gestattende Uebersiede- g 2 Kal „nach Aegypten beziehen, Wie es heißt, hat Leßterer dem Vice=-Köni iftli in sei g h es ley ice-Könige \hriftlich angeboten, in seiner Armee Dienste Die Regierung soll beschlossen haben, in k Zi Z gierung [o ) / urzem den : CAE a Le f pCt. herabzusetzen. Bei Balm“ hen rathe der Bank hofft sie diejenigen Bons - Juhaber i Gelb Es wollen, ohne Schwierigkeit Giictineg in U : er Ackerbau-Kongreß wird seine S um 28, ( in der Sorhonne eee (9E. PIONOAEN: 0E 0 E Von Lamartine’s „Girondisten““ is eine wohlfei n t ile Taschen-Aus=- gabe Frl game und Coquebert erschienen. G As Fin Riesendrama von Alexander Dumas: „Graf von M H ; : „Wr ont Christo , nach dem gleihnamigen Noman desselben von E als Tetralogie bearbeitet, is in seinen beiden ersten Theilen erschienen und wird fortwährend bei überfülltem Hause gegeben, so daß fúr die nächsten 40 Doppelvorstellungen schon jeßt alle Pläße vergeben sind. Nach dem Constitutionnel sind einige National-Gardisten,

Wir müssen der Weisheit des Königs Karl -

welhe am 19, Dezember zu Nomans in Uniform und mi j

e 0 e, zu N mit Seiten- gewehr einem Reformbankett beiwohnten und wegen des starken Zu- dranges an der Thür bei Abnahme der Eintrittökarten halfen , ‘vor das Zuchtpolizeigericht zu Valence beschieden worden. Die Anklage ae er E E öffentlih Dienst gethan hätten, ohne dazu Besehl gehabt zu haben, worauf 2- bis Zjähri Hefängniß- trafe steht, j f is jährige Gefängniß i Es ist der Polizei gelungen, der Häupter einer sehr gefährlichen Bande habhaft zu werden, welche vorzugsweise die Uhren-, Gold- und Silberläden beraubte. Es befinden sich darunter , Levi Mayer aus Frankfurt a. M., Levi Cerf aus Mainz und Kirsch aus Bremen.

Großbritanien und Irland.

/ London, 11. Febr. Die T ime s fürchtet die Folgen der neapolita= nishen Umwälzung, welche durch zu lange Verschiebung der Reformen her- vorgerufen. Der jebige Zustand der Dinge sei \o unvorbereitet, vaß erx lange shwanken würde, und die übrigen Staaten JFtaliens würden sich jeyt sicherlih nicht mit weniger begnügen, als die Neapolitaner erhalten hätten. Sie macht auf die Verträge aufmerksam, welche zwischen Oesterreich und Neapel noch beständen, und bemerkt, daß die Jutervention darin einen Vorwand suchen möchte, 1820 habe der neapolishe Konsul Mailand verlassen müssen; was werde Oesterreich jeßt thun?

Aus einem in diesen Tagen veröffentlihten amtlihen Berichte geht hervor, daß das verflossene Finanzjahr, welhes mit dem 5. Ja- nuar d. J. zu Ende gegangen is, einen Mehrbetrag der Ausgabe über die Einnahme von beinahe 3 Millionen nachweist. Fast die Hälfte der Summe is zur Milderung des Elends in Jrland verwen- det worden, während beinahe 1,800,000 Pfd. St. von dem Amorti- sations=Fonds in Anspruch genommen worden sind. Leßteres erklärt

Der Herzog von Aumale hat am 1, Februar zu Algier eine

sich durch den Umstand, daß zu der Zeit, als die Commissaire des Amortisations-Fonds ihre Ankäufe machten, in Folge der Aufnahme der großen irländishen Anleihe von ® Millionen Pfd. St. ein bedeu=- tender Ueberschuß im Staatsschaße vorhandeu war. Das Defizit würde sih dur eine Ausgabe von Schaßkammerscheinen decken lassen, da von denselben nicht sehr viele in Umlauf sind, wenn nicht der Sees A E N Rüstungen eine außerordentliche usgabe in Aussicht stellten, die ohue außerordentliche Mittel nid gedeckt werden köunen. y i T O TEE

Der General-Major Strutt, Gouverneur Q

_Der 1l-Y ; G ur von Quebek, der schon seit 70 Jahren im Heere dient und {on im Jahre 1798 zum B neral- Major befördert wurde, is in diesen Tagen, 85 Jahre alt, auf seinem Landsibe in Essex gestorben. Er hatte si in dem Kriege in Westindien sehr ausgezeihnet, Gestern starb hier au der Gene- ral-Major Cvans von der ostindischen Armee, ein Bruder des ehe- maligen Befehlshabers der britischen Hülfs - Legion und selbst als Brigade General 1. dieser Legion angestellt. ;

Die Times meldet die Zahlungs-Einstellung von John Kingsl und Comp., eines hiesigen westindishen Hauses; die Passiva follen nicht bedeutend sein. | 1s E S

Jn einer Kohlengrube bei Westbromwich sind in Folge einer Gas-Explosion 4 Arbeiter getödtet, 12 mehr j eschädig

l ° ( j Va )r oder weniger be und 4 Pferde verbrannt. : E E

Der Eisgang in der Clyde hat beinahe die Ç . gang in ) ' ) e ganze Hafenmauer längs dem Zollhause in Glasgow weggerissen, jedoch ohne daß irgetd Jemand dabei beschädigt worden wäre. ;

S M Wet

S Kanton Beru. (Frkf. Bl.) Montag den 14. Februar ist noh eine Sibung der Tagsaßung, es soll aber die lebte sein, und soll dieselbe die Beautwortung der Kollektiv-Note zum Zwecke haben. a Aa Kommission hatte neulich den Antrag gestellt, den großen

eneralstab zu entlassen, in der Tagsaßung wurde aber die Behand- lung dieses Antrags ausgestellt, Nun erregt es allerlei Gedauken, zu vernehmen, der eidgenössische Kriegsrath werde vorschlagen, nicht nur den großen Generalstab beizubehalten, sondern auch die Divisions stäbe wieder zu formiren, Auf Dienstag den 15ten erwartet man die erste Sihung der Bundes Revisions-Kommisston.

__ Am Donnerstag behandelte das eidgenössische Kriegsgericht die Sache wegen Tödtung des Priesters Lorenz Duc im Kanton Freiburg durch berner Milizen, Die Angeklagten wurden einmüthig freige- \prochen. ]

Jun der Berner Zeitung kündigt De, Ludw. Sunell der Deutschen Zeitung seine Mitwirkung auf, wegen der Artikel dieses Blattes über propagandistische Tendenzen der \hweizerishen Radikalen und wegen Nichtaufuahme einer von Suell eingeschickten Widerlegung,

Der Berner Verfassungsfreund enthält eine von der Auklage - Kammer des eidgenössischen Kriegsgerichts ausgegangene „Berichtigung““, beziehentlih Vertheidigung gegen Angriffe, welche ihr Beschluß, betreffend die Untersuchung über die an Kaplan Duc im Freiburgishen verübte Tödtung, in mehreren Zeitungen erfahren hatte. Le arm B di O LEL

„1) Die Anklage-Kammer hat über keinen S verhängt, weil er im Augenblicke, wo Duc der Sven (Sdutwewo entsprang, auf denselben schoß; diese Angabe is eine Erfindung. Eíù Sol- dat, welcher in obigem Falle war, wurde im Gegentheil als durch die Um-