1848 / 52 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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4382) Marie Lüshwiß geb. v. Mah 50 Rthlr. 4383) L, M, 2 Rthlr. 1384) Ungenannt zwei Brillant-Ohrringe. erihtigung. Jn der Bekanntmahung vom 13, Februar muß es heißen: Nr. 1055) verwittwete Frau Majorin v. Schöning 5 Rthlr: Nr, 1056) Fräulein Therese v. Schöning 2 Rthlr.

so daß überhaupt bis heute bei uns eingegangen sind: 14,591 Rthlr. 5 Sgr. 2 Pf.

Jn der Hoffnung, daß die Theilnahme für die unglücklichen Be=- wohner der fo hart heimgesuhten Gegenden niht abgenommen hat, rihten wir wiederholt unsere Bitte an alle diejenigen, welche \sih bei dem segensreihen Werke, die Noth ihrer Mitmenschen zu lindern, durch Beiträge betheiligen wollen, uns ihre Gaben ferner zukommen zu lassen.

Ein sehr angenehmes Geschenk haben uns die Banquiers Herren G. M. und C, D. Oppenfeld mit einem Centner Tafel-Bouillon ge- macht, wovon wir sofort 2 Ctr. nah Rybnik und # Ctr. nah Pleß an die dortigen Landräthe behufs der Verwendung für die Nothlei= denden durch die barmherzigen Brüder abgesandt haben. Ein anderes Quantum von 22 Pfd. ist zu gleihem Zwecke der Frau Gräfin von Stolberg nach Pleß überwiesen worden.

Berlin, den 19, Februar 1848.

(gez.) Carl, Zwirngraben 1 und 2. Hollmann, Husaren- straße 16. von Naßmer, Wilhelmsstraße 78. Graf von Nostiß, Pariser Plaß 3. von Rother, Jäger= straße 21. Graf von Sedlnibki, Behrenstraße 63. Graf zu Stolberg, Wilhelmsstraße 79. Gräf von Lü-= ben, Mohrenstraße 31.

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt.

Riga, 1. Febr. (Rig. Z.) Die allmälige Ausdehnung, welche die Eisenhahnen im russischen Reiche gewinnen, indem, außer der ersten lange beendigten Bahn zwischen St. Petersburg und Paw= lowsf, bereits die große Bahn zwischen St. Petersburg und Mos-=

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fau in vollen Angriff genommen, die Bahn zwischen Warschau und Krakau ihrer Beendigung entgegensieht, die Bahnen zwischen Libau und Jurburg und zwischen Moskau und Nischni- Nowgorod von Sr. Majestät dem Kaiser bestätigt worden, begründet die Hoffnung, daß noch feruere größere Verbindungen, besonders die zwischen Warschau und St. Petersburg, so wie Moskau, der allgemeinen Aufmerksamkeit nicht entgehen werden. Wie wichtig unter diesen Umständen eine Verbindung zwischen Riga und Dünaburg, wo eine etwanige Warschau- Petersburger Bahn durhschneiden dürfte, werden muß, ist wohl über jeden Zweifel erhaben. Noch mehr Vortheile muß sie nicht nur dem nah Riga herabgehenden, sondern besonders dem nah mehr als acht Gouvernements heraufgehenden Handel bieten, da die Düna-Schiff= fahrt durch ihre Fälle und Untiefen mit jedem Jahre mehr Schwie- rigfeiten darbietet und dur den ungeheuren Holzverbrauch zum Bau der nur einmal zu gebrauchenden Strusen in kurzem selbs ein Mangel an Material zu befürchten ist und dadur das seitherige Transport- mittel leiht in Stocken gerathen oder wenigstens so vertheuert werden muß, daß die Kosten den Vortheil der Versendungen absorbiren können. Diese Nachtheile zu beseitigen und jene Vortheile in Verbindung mit Warschau, Wien und zuleßt mit Triest und dem Adriatishen Meere si im voraus zu sichern, hat der Staatsrath W*** (Verfasser des Werkes über „Rußlands Wasser-Verbindungen““) einen Plan zu der Eisenbahn=Verbindung zwischben Riga und Dünaburg entworfen und der weiteren Prüfung des rigashen Börsen - Comités übergeben. Dasselbe hat, uicht verkennend, daß die Sache Wichtigkeit für den rigashen Haude! gewinnen könnte, solhe der versammelten Kauf- mannschaft voractelt, welhe in riner General-Versammlung den Be- {luß gefaßt: S =t diesem Gegenstande ernsthaft zu beschäftigen und über die A:t und Weise der Ausführung des Planes sich später an unsere väterlide Regierung zu wenden, in der vollen Hoffnung, daß bei der großartigen Unterstüßung, die alles Gemeinnübige und den Handel Fördernde von dieser Seite zu erwarten hat, auch diesem wichtigen Unternehmen eine wohlwollende Berücksichtigung zu Theil werden dürfte.“

Handels- und Börsen-Üachrichten.

Niga, 31. Jan. (12. Febr.) Das Geschäft in Flach ; der vorigen Woche stockend \{chloß, belebte si in L S E sondern gewann eine bedeutendere Ausdehnung, als bisher, Die Preise für die gewöhnlichen Gattungen blieben unverändert, für Marienburg 26 Ro., Partiegut 25 Ro.,, Engl. Kron 24 Ro., BG 21 Ro,, RD 18 Ro., PHD 25 Ro., HD 21 No., LD 19 No., doch war Engl, Kron vbèr eine von den Sorten desselben allein nicht zu kaufen. Auch wurde Mehre- res in den höheren Gattungen gemacht: weißer Span, Kron-Flachs zuy 32 a 327 Ro., wß, Marienb, und TR für England zu 30 Ro, im Durc- nitt, feines Partiegut zu 26 RNo., helles zu 27 Ro.z; grauer Marienb und graues Particgut zu 28 a 282 Ro, und soll selbst höher bezal, sein. Bei Marienb. würde die angegebene Notirung und vie für Ven 27 Ro, bei entsprechender Qualität auch um einen Rubel und mehx üb schritten werden.

Hanf fand auch- vermehrte Frage und wurde gewöhnlicher mit 83 78 und 73 Ro. baar gehandelt; das Wenige, was \ih zu diesen Preisen bot, wurde genommen, Mit 10 % Vorschuß is eine Partie zu 88 83 und 78 Ro. gemacht. A

Schlagleinsaamen behielt zu den leßten Notirungen von 21 (14) Ro. baar und 222 (15) Ro. mit 10% Nehmer. Ob ein verbessertes Ge- dot gemacht, is schwer zu bestimmen, da die Forderungen zu hoch,

Bester Thurmsaamen bedingt bis 43 R&

Für Hanfsaamen fehlen Verkäufer, auswärtige Frage fehlt.

Getraide. Jn russishem Roggen wurde nur wenig zu 80 Ro. mit 10 % Vorschuß gemacht. Es wurde für russishe Nechnung genommen. Jm Innern zeigt sih die Meinung schr {wankendz; Auftiäge zum Verkauf, so wie zum Ankauf, werden bald gegeben, bald zurückgenommen, Nach den leßten Nachrichten haben sich die Witterungsverhältnisse günstiger gestaltet, und wird es davon abhängen, ob das Geschäft eine 1eelle Basis getinnt oder auf das Feld der Speculation hier am Plaß beschränkt bleibt. Fy- rische Gerste fand zu 70 Ro. baar, 72 Ro. mit 10 % keine Verkäufer,

Es hat si in dieser Woche eine {wache Winterbahn etablirt , mehr Schnee bleibt zu wünschen,

fr-

Bekanntmachungen.

[23 b] S t L

Unter Hinweisung auf die den Stralsundischen Zei- tungen in extenso inserirten Ladungen vom heutigen Tage werden Alle und Jede, welche an die Verlassen- chaft des verstorbenen Gutsbesißers Andreas Franz Gustas Rassow, insbesondere an das dazu gehörende, auf Rügen belegene Gut Pazig c. p. rehtsbegründete Forderungen und Ansprüche erheben und geltend ma- hen zu können vermeinen, zu deren Anmeldung und Beglaubigung in einem der folgenden Termine;

am. 20, Zauuar , 19, Februar, 7. März k. J,, Morgens 10 Uhr, vor dem Königl, Hofgericht, bei Ver- meidung der am 29, März k, J. zu erkennenden Prä- flusion hiermit aufgefordert,

Datum Greifswald, den 18, Dezember 1847, Königl, Preuß. Hofgericht von Pommern und Rügen.

(L. S e Rio t,

[865] Nothwendiger Verkau ss. Stadtgericht zu Berlin, den 4. September 1847. Das dem Restaurateur Franz Joseph Pietsch zuge-

hörige, in der Dorotheenstraße Nr. 84 belegene und im

Hypothekenbuche Vol. 3. No. 253, verzeichnete Grund-

stück, gerichtlih abgeschäßt zu 20,676 Thlr, 20 Sgr,

7 Pf., soll i j am 14. April 1848, Vormittags 11 Uhr,

an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hv-

pothekenschein sind in der Negistratur einzusehen. Der dem Aufenthalt nah unbekannte Buchdruckerei-

Besißer Carl August Wilhelm Schmidt tvird hierdurch

öffentli vorgeladen,

[957] Nothwendiger Verkau f. Stadtgericht zu Berlin, den 8. Oktober 1847. Das hierselbst an der Ecke der Hirschelstraße Nr, 14 und Deßauerstraße Nr. 41 belegene, im Hypothekenbuche von den Umgebungen Band 27, Nr, 1749, auf den Namen des Particuliers Johann Casper Annacker ver- zeichnete, vem Rittergutsbesißer Friedri Theodor Starck Prgehbrige Grundstü, gerichtlih abgeshäßt zu 23,065 hlr. 29 Sgr. 9 Pf., soll am 16. Mai 1848, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden, Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen. Die unbekannten Real-Prätendenten werden hierdurch

E und bei Vermeidung der Präklusion vorge- aden, j 2

[40] Nothwendiger Verkguf. Stadtgericht zu Berlin, den 3, Januar 1848, _Das zum Nachlaß des Buchbindermeisters Friedrich Christian Ecfelberg gehörige, hier in der Wallstraße Nr. 15 und der Neuen Grünstraße Nr. 19 d, belegene im stadtgerichtlihen , früher kammergerichtlihen Hypo- thefenbuche Vol, 4. No. 69. Fol. 2441. verzeichnete Grundstü, taxirt zu 32,884 Thlr. 10 Sgr, 3 Pf., soll auf Antrag der Benefizial-Erben des genannten Buch-

bindermeisters Eckelberg

am 25. August 1848, Vormittags 11 Uhr an der Gerichtsstelle an den Meistbietenden verkauft werden, Taxe und Hypothekenschein sind in der Regi- stratur einzusehen.

Die dem Aufenthalte nach unbekannten Gläubiger, der Heinrih Gustav Adolph und die Fanny Julie Ju- stine, Geschwister Catel, oder deren Vormund, und die unbekannten Real-Junteressenten, leßtere unter der War- nung der Präklusion, werden hierdurch öffentlich vor- geladen,

Ruhrort- Crefeld- Kreis Glad- 5) bacher Eisenbahn.

Rückstände der I., [ll, und Ill, Ratenzahlung,. ég Die erste Ratenzahlung von zehn Pro- zent, welche nah unserer öffentlichen Be- p tanntmachung vom 3, März 1847 mit "= a9 Thlr. pro Actie baar und A1 Thlr, » » durch Anrehnung der A —— Quittungen über die früher bezahlten zwei halben Prozent am 15. Mai 1847, so wie. die zweite und dritte Ratenzahlung, jede von zehn Prozent, welche jede nah unseren öffentlichen Bekanntmachungen vom 9, Juni untd 18. August 1847 mit zehn Thalern für jede Actie an den Fälligkeits - Terminen, den 1, September 1847 und

den 1. November 1847, zu berichtigen waren, sind von den Actien Nr, 1176 bis 1185 und 4778 bis 4801 bis heute in Rückstand geblieben. Die Besizer dieser Actien werden daher auf Grund des §, 12 der Gesellschafts -Statuten hierdurch wieder- holt aufgefordert, die rücständigen Beträge von 30 Thlr. pr. Actie, wobei das früher eingezahlte Eine Prozent in Anrechnung gebracht werden kann, so wie die verwirkte Conventionalstrafe von 10 Prozent des baaren Rückstan- des oder 2 Thlr, 27 Sgr, pro Actie, binnen längstens zwei Monaten nach ihrer Wahl bei den Bankhäusern von Bedcerath - Heilmann oder Gebrüder Molenaar in Crefeld, Wilh, Cleff in Düsseldorf, Sal. Oppenheim jun. & Co, oder Abraham Schaasfh ausen in Cöln, Mendelssohn «C Co. in Berlin zu entrichten und gleichzeitig die Partial - Quittungen über die früher bezahlten zwei halben Prozent einzu- reichen, widrigenfalls sie zu gewärtigen haben, daß nach Ablauf dieser \chließlihen Frist das bisher eingezahlte Eine Prozent pro Actie für verfallen erklärt und neue Actionaire an Stelle der hierdurch ausscheidenden zu- gelassen werden, Crefeld, den 14, Februar 1848. Die Direction

[119 b] Bekanutmac uu g 5 Die Actionaire der Magdeburg - Halberstädter Eisen- bahn-Gesellschaft werden hierdurc) ersucht, ihre Actien behufs der Beifügung einer neuen Serie Dividenden- scheine in der Zeit vom 6. März bis 8. April d. J., mít zwei gleichlautenden, vom Präsentanten eigenhändig vollzogenen Nachweisungen, von denen die eine auf ei nem ganzen Bogen geschrieben sein muß, bei dem Herrn Rendant Fehr im Börsenhaufe hierselbst einzuliefern und dieselben demnächst acht Tage nah der Einliefe- rung, in den Nachmittagsstunden von 3 bis 6 Uhr, daselbst wieder in Empfang zu nehmen, Magdeburg, den 10. Februar 1848, Drei Sri M : der Magdeburg-Halberstädter Eisenbahn-Gesellschaft. B e ie n 2,

53] Auf Antrag des Domainen - Raths Kollmann auf Grüssow, qua curatoris der Düßler- Jaebiger Mino- rennen, wird hierdurch bekannt gemacht, vaß der in den Ladungen vom 24. November vorigen Jahres auf den ersten März dieses Jahres angeseßte Termin zum Ber- fauf des Guts Dammwalde c. p. Jaebih erst am 12, April vieses Jahres

stattfinden wird.

Gegeben Güstrow, am 12. Januar 1848. : Großherzogl, Mecklenburg -Schwerinsche Justiz-Kanzlei.

G, v. Suckow.

Im Auftrage der Bank von Polen in Warschau machen hierdurch die Unterzeichneten bekannt, dass ein Päckel, gemarkt Bd P, enthaltend die vom 16. Oktober bis 24. Dezember v. J. nachtröglich von ihnen eingelösten Polnischen Effekten zum Betrage von Silber-Rubel 1261. 65, und an letzterem Tage bei der Post eingereicht, zusolge einer Mittheilung der Königl. Preussisclfen Ober-Postamts-Packkam- mer-Expedition auf der Station von Obornik nach Posen abhanden gekommen ist, VWVenngleich die obigen Essekten, von Unterzeichneten durchstrichen, demnach getilgt, von keinem Werthe mehr, Eigen- thum der Bank von Polen und sonstig von Niemand weder verwendbar sind, wird dennoch, gemäss der Vorschrift der Bank von Polen, die Aufgabe dersel- ben und deren Nummern hiermit gemacht, wie solgt :

Allgemeiner Anzeiger.

Serie 1672. No. 83555. 1 Poln. 300 FLl- Oblie., erogen mit E, El, 304. s 2 Polo, 300

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No, 01534, 130027. 201283. 207545.

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Obligationen pr. 41. Juli 1846 à 10 FI, - 50 No. 51534. 93580. 111046. 119577.

130027. 149794.184742. 201283. 207545.

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130027. 135558, 135559. 144089, 145886,

146838. 149794,154063, 164520. 181086.

184742, 188261. 201283. 207545, 211854. 212920,216239,223272.223281.224778. 224816.243858.245801. 247666, 266454. 267079,270876. 285398. 292691. 293881,

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53 Coupons von 4 % Polnischen Schatz-

Obligationen pr. 1. Okt, 1847 à SR,3, - 4159, No. 29026 /35. 38034 /35, 12 Cou- pons von do. pr. 1. April 1847 à SK. 3. - 36,

No. 3008/57: 3008.- 3991 /92,- 4725, 5601, 5619/50, 6287/92, 6313 /24. 6576/85. 6590. 7839. 8984 /6. 10369, 12144, 15769 /70, 15777, 16148. 16356. 50 Coupons von Polnischen 4 % Schatz- Obligationen pr; 1, Okt, 1847 à SR, 10, - 500, On. LZDI, 00: Hamburg, den 15, Febrnar 1848, Reimarus & Co,

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[137 b]

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(bal masqué et paré) von Mitgliedern des Königlichen Corps de Ballet veranstältet werden.

Das Nähere wird durch diese Blätter bekannt gemacht werden, Das Ball-Comité,

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TPR C I F.

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Amtlicher Theil.

JFuland. Hofnachriht. Der Bundesbeschluß vom 5. Juli 1832, Ernennungen und Abschieds-Bewilligungen in der Armee. Verordnun- gen des General-Post-Amts,

Deutsche Bundesstaaten. Königreih Bayern. Wieder-Eröff- nung der Vorlesungen in München. Ankunft der Gräfin Landsfeld

in Lindau. Berichtigungen. Großherzogthum Baden, Auf- hebung des Ausgangs - Zolles für Getraide und Mehl. Herzog-

thum Holstein, Vie ritterschaftlihe Deputation.

Desterreichische Monarchie. Preßburg. Repräsentations-Vorschlag.

Fraukreich. Paris. Empfang und Konferenzen beim Könige, Das beabsichtigte pariser Bankett und die Sicherheits-Vorkehrungen. Schrei- ben E. von Girardin's an Odilon Barrot. Projektirter Geseh - Ent- wurf über die politischen Bankette und Justructionen an die Präfekten, Marschall Bugeaud, Delcarretto’'s Empfang in Marseille, Hausjuchung bei einem Advokaten, Vermischtes. Schreiben a::8 Paris. (Die vorbereitenden Anstalten zu dem pariser Reform-Bankettz Prüfung von Geseß-Entwürfen in den Büreaus der Deputirten-Kammer; Öövrijebung der Verhandlungen über den Rechnungs - Abschluß für 1845 und Uber die Fabiik-Arbeit; die Jnsolvenz-Ciklärung des Hauses Dubois “in Havre.) :

Großbritanien und Jrland. London, Hofnachriht. Parla- ments - Verhandlungen,

Belgien, Brüssel, Unterstüßungen für Flandern.

Schweden und Norwegen. Christiania. Eröffnung des Stor-

things. Schweiz. Tagsaßung. Annahme des ganzen Amnestie - Dekretes. Cntlassungsgesuche des General Dufour und anderer Militairs. Ent-

lassung des Generalstabes und der eidgenössischen Repräsentanten. Abweisung einer luzerner Regierungs-Beschwerde. Unterstüßungs-Kom missions-Bericht, Antwort auf die Kollektiv-Note der Mächte. Die Revisions-Kommission. Kanton Zürich, Gräfin Landsfeld. Italien. Nom. Vermischtes. Palermo. Antwort des General- Comités auf den Verfassungs-Entwurf. Florenz, Motuproprio we- _gen einer National-Repräsentation, Wallachei. Bucharest, Eröffnung der General - Versammlung, Cilwagen zwischen Bucharest und Kronstadt. Brodmangel. «ürkei. Konstantinopel. Der päpstliche Nuntius, Handels - 111d Börsen - Nachrichten.

Beilage;

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Dem Kreis = Deputirten Grafen von Varo zu Strälen, im Kreife Geldern, den Rothen Adler-Orden dritter Klasse; dem Land- und Stadtgerichts-Rath Sernau zu Delibsh und dem vorsißenden Direftor der Berlin-Hamburger Eisenbahn-Gesellschaft, Costenoble in Berlin, den Rothen Adler-Orden vierter Klasse; so wie dem Stadt- aerichts-ÉExekutor Heinrich in Breelau das Allgemeine Ehrenzeichen und dem Dienstknecht Gottlieb Jakob Lang zu Stutthof, im Kreise Danzig, die Rettungs-Medaille am Bande zu verleihen.

Uichtamtlicher Theil.

Ania

Berlin, 20. Febr. Gestern fand bei Jhren Köuigl. Majestäten im Schlosse in den Gemächern der hochseligen Königin Elisabeth Majestät eine Abend = Gesellschaft statt , zu welher Jhre Königlichen Hoheiten die Prinzen und Prinzessinnen, die Frau Herzogin von Anhalt-Deßau nebst Prinzessin Tochter Agnes, das Corps diploma- tique, die vornehmen Fremden und die Hofgesellshast, so weit die Räumlichkeit es zuließ, geladen waren.

Gegen 8 Uhr erschienen Jhre Königl. Majestäten, worauf unter Leitung des Schloßhauptmanns, Grafen Schaffgotsch, eine dramatische Unterhaltung begann, Es wurden zuerst drei lebende Bilder: „Die beiden Marien“ nah Veit, „|italienishe Volks\cene‘““ nah Bouterweck und „Garten - Scene“ nah Detroy in Watteausher Manier dar= gestellt,

Diesen Bildern folgte das Vaudeville „L'Image“ par Scribe, dem sih das Lustspiel „der Wittwer ““ von Deinhardstein mit einge- legten Gesangstücken von Gumbert und Donizetti anschloß.

Mehrere Damen und Herren vom diplomatischen Corps und aus der Hofgesellschaft stellten die Bilder dar und hatten die Rollen über= nomwen. Die Arrangements dazu leiteten Professor Hensel, Ober- Baurath Langhans und Kapellmeister Taubert,

Diesen Vorstellungen folgte ein Souper, welchem sich einige Ge- fellshafts-Tänze ín dem inzwischen zum Tanzsaale eingerichteten Thea- tersaale anreihten. Gegen 1 Uhr endete das Fest.

Berlin, 20. Febr, Die Haude- und Spenersche Zei- tung (Nr. 42) findet es „mehr als zweifelhaft‘, ob die Behaup- tung richtig sei, daß der Bundes-Beschluß vom 5. Juli 1832 in Preußen so lange bestehendes Recht bleiben werde, bis er etwa zu- rückgenommen werden möchte. Sie meint, dieser Beschluß kündige sich selbst nur als für die Dauer der damaligen Zeitverhältnisse ge- geben an, diese Zeitverhältnisse scien längst vershwunden, der Be- {luß habe dadurch von selbst seine verbindlihe Kraft verloren, und wenn die preußishe Regierung bis in die allerneueste Zeit an den Bestimmungen dieses Beschlusses festgehalten habe, so liege der Grund davon nur in ihren eigenen Ansichten.

Wenn auch die Haude- und Spenersche Ztg. vielleicht den Saß zuzugeben Bedenken trägt, daß ein Geseß, dessen Gültigkeit

Berlin, Montag den Zes Februa

niht an den Ablauf einer bestimmten Zeit geknüpft i, so lange das Geseß also rehtsverbindlich bleibt, bis- es vom Geseßgeber aufgehoben wird, wenn die gedachte Zeitung ferner auch vielleicht die in der Ge- seß-Sammlung von 1845 pag. 831 und von 1847 pag. 111 publi= zirten Verordnüngen vom 5. Dezember 1845 und vom 1. März

1847, worin die fortdauernde geseßlihe Gültigkeit jenes Bun- des- Beschlusses in Preußen ausgesprohen wird, nur als ein für ihre Behauptung gleihgültiges Festhalten der preußischen Regierung an dem Beschlusse, als éine Ansicht unserer Regierung be- trahten mag, so wird sie doch viellèïcht êinen Bundesbe)chluß, der die fortdauernde Gültigkeit des Beschlusses vom 5. Juli 1832 aus- spricht, als einen Beweis gegen ihrë Behauptung gelten lassen und zngeben müssen, daß dieser leßtgedahte Beschluß noch heute für den Bund Gesetz ist. Auch hier giebt unsere Geseß- Sammlung hinrei- chenden Aufschluß; es heißt daselbst (4847 S. 114) wörtlich: Die deutshe Bundes - Versammlung hat in ihrer 23sten vorjäh- rigen Sißung vom 6, Angust 1846 den Beschluß gefaßt: daß fommunistishe Vereine als unter die Bestimmun- gen des g. 2 der Beschlüsse vom 5. Juli 1832 ausdrücklich zu subsumiren angesehen werden. Eines Mehreren wird es nit bedürfen, um die Unrichtigkeit jener Behauptung der Haude- und Spenerschen Zeitung darzuthun,

Berlin, 19, Febr. Nh dem heutigen Militair=W ochen- blatte ist der Oberst zur Disposition, von Eickstedt, zuleßt im 27sten Jufanterie - Regiment, zum Brigadier der 2ten Gendarmerie- Brigade, ernannt dem Hauptmaun von Pir ch, vom 15ten Jufanterie- Regiment, als Major mit der Armee-Uniform, mit den vorschristêmäßi- gen Abzeichen für Verabschicdete, Aussicht auf Anstellung bei der Gendarmerie und Pension, dem Hanptmann von Goertke, vom 16ten Jnfanterie-Regiment, als Major mit der Regiments - Uniform mit den vorschriftsmäßigen Abzeichen für Verabschiedete, Aussicht auf Civil - Versorzung und Peusion und bei der Landwehr dem Major Bolte, vom 3ten Bataillon des bten Regiments, als Oberst=Lieu- tenant mit der Regimenis - Uniform, mit den vorschristémäßigen Ab= zeichen für Verabschiedete und Pension, der Abschied bewilligt worden.

Berlin, 20. Febr. Das Amtsblatt des Königlichen Post- Departements enthält die Verordnung, betreffend die Erhebung des Landbricef-Bestellgeldes nah den Säben von 1 resp. 2 Sgr. ; desgl, betreffend die Behandlung der aus Großbritanien mit unzureichendem Frankostempel eingehenden Briefez desgl., betreffend die Herabseßung des hannoverschen internen Porto's für Korrespondenz- und Fahrpost- Sendungen zwischen Dissen und Osnabrück; desgl., betreffend die Erneuerung der Vorschriften, nach welchen nur gut emballirte und signirte Pakete zur Beförderung mit der Post angenommen werden sollen; desgl., betreffend das Verfahren mit Paketen, deren Beschä- digung nach erfolgter Aushändigung von dem Empfänger angezeigt wird; desgl., betreffend Bekleidungs =- Gegenstände, welche den Unter- nehmern der Besorgung einer Botenpost geliefert werden sollen; desgl. , betreffend die Zurücklieferung der entbehrlich gewordenen Postillon-Montirungsstücke; desgl., betreffend die von den Post-Anjstal- ten abzuhaltenden Verkaufs=, Licitations- und Submissions-Termine,

Deutsche Sundesfsaaten.

Königreich Bayern. (N. K.) Die beiden Polizei-Beam- ten, welhe die Gräfin Landsfeld begleitet haben, sind am 15ten Abends wieder in München cingetrosfen. Sie verließen die Gräfin in Lindau, wo dieselbe auf die Ankunft ihrer Equipage und Dome- stikfen warten wollte, Wie das Münch. Tageblatt vom 16. Fe- bruar meldet, hätte am 14ten d. die sämmtliche Mannschaft der dor=- tigen Gendarmerie - Compagnie, Brigadiers und Gemeine, in einer \christlihen Eingabe um ihre Verseßung nachgesucht. Seit dem 16ten Morgens sieht man keine Patrouillen mehr; in der Barrerstraße ist indessen noch Militair aufgestellt.

Die Vorlesungen an der Universität München haben am 14ten d. wieder begonnen. Eine Reihe falscher Gerüchte über die jüngsten Ereignisse, welche in die Oeffentlichkeit übergegangen waren, werden nah und nach berichtigt. So die Angabe der Deutsch. const, Ztg. von Exzessen, welche am Sonntag in Haidhausen (1.nfern Mün- en) stattgefunden haben, und bei welchen Wirthen und Bäern die Fenster eingeschlagen worden sein sollten. Eben so die Angabe des- selben Blattes, daß der Redacteur des Münch. Tagblattes öf- fentlih vor dem Universitäts - Gebäude Abbitte habe leisten müssen. Vielmehr mcldet die Augsb. Abendztg., daß derselbe sich mit den Studirenden gütiih verständigt habe. Dagegen spricht die Allg. Ztg. von einem Autodafe auf öffentlihèm Plaße, welches ihr die Studentenschaft am 13ten zugedacht hatte, das jedo unterblieb. Die amtliche Bekanntmachung der Polizei, daß nur drei Judividuen von der Gendarmerie verwundet worden, “is insofern zu berichtigen, als nicht alle Verwundungen zur Anzeige gekommen sind. Die Gräfin Landsfeld soll, nah Briefen aus Lindau, zuleßt Palermo als das Ziel ihrer weiteren Reise bezeichnet haben; in Lindau verläßt sie ihr Gasthaus und ihr Zimmer nicht.

Der Ulmer Schnellpost zufolge wurde auf Befehl am 11. Februar in Lindau ein Dampfboot geheizt, um die Gräfin Landsfeld sogleih bei ihrer Ankunft aufzunehmen und über den See an Hel=- vctiens Gestade zu {afen Dieselbe war jedoch anderer Ansicht. Als sie mit den sie begleitenden Polizci - Kommissarien dort eintraf und von den getroffenen Anstalten benachrichtigt wurde, crklärte si ihrer Esforte, die Sache habe weniger Eile; sie werde mit den drei „„Alemannen““ in Lindau bleiben, bis ihre Effekten von München an- gekommen seien. Die beiden Kommissarien überließen hierauf die Flüchtige dem dortigen Landgerichte und reisten wieder zurü.

Großherzogthum Baden. Die neueste“ Nummer des Reg. Bl. enthält eine landesherrliche Verordnung, wodurch das pro- visorishe Geseß vom 7. August v. J., den Ausgangszoll für Ge= traide, Hülsenfrüchte, Mehl, andere Mühlen-Fabrikate und Brod be=- treffend, sogleih außer Wirksamkeit tritt.

Herzogthum Holstein. (B. H.) Der Ritterschaft is die Anzeige geworden, daß der König ihre Deputation, den Grafen Reventlow - Preeß und den Grafen Hahn von Neuhaus, gleich nah

der am 26. d. M. stattfindenden Beisezung der Königlichen Leiche empfangen wolle. Junteressant is bei der gegenwärtigen Lage der Dinge, daß die Deputation den Hauptzweck hat, seitens der Ritter- hast als Depositarin der Landesrechte dieselben dem König zur Bestätigung vorzulegen. Christian VULI. hat sie 1840 bestätigt; Friedrih V1. hat die Bestätigung erst im achten Jahre seiner Regie= rung erfolgen lassen.

- Dem Hamb. Corr. wird aus Kiel vom 17, Februar ge- meldet :

„Von einigen hiesigen Bürgern und Einwohnern war auf heute Vor- mittag 11 Uhr zu einer Versammlung zur Besprechung unserer Landes-An- gelegenheit und Absendung ciner Adresse an die hier versammelten Stände- Abgeordneten eingeladen worden. Nachdem es von der Polizei verhindert worden war, diese Versammlung in einem dazu bestimmten öffentlichen Lo- fale abzuhalten, fand dieselbe in cinem von einem Privatmann dazu einge- räumten Saale statt. Professor Ravit und Advokat Samwer leiteten die- selbe und legten den Entwurf einer Adresse vor, welche die Wichtigkeit des Augenblicks in kräftigen, aber gemäßigten Worten hervorhob. So wenig die volksfreundlihe Gesinnung des- Königs zu verkennen sei, so sei der Kö- nig doch bei Erlassung des bekannten Neskripts offenbar nicht von der wah- ren Volksstimmung in den Herzogthümern unterrichtet gewesen. Die drei Kardinalsäße unseres Staatsrechts: Selbstständigkeit der Herzogthümer, Un- trennbarkfeit derselben und das Erbrecht des Mannsstammes, würden vom Volke noch immer als Grundbedingungen unseres staatlichen Daseins aner- fannt, Man vertraue dem Beschlusse der Abgeordneten, da auch sie nicht von diesen Säßen weichen würden, und überlasse die nächsten Schritte ih- rem weisen politishen Ermessen, Am Schlusse heißt es: „Was Sie, hoch- geehrte Herren, auch beschließen mögen, dzs schleswig - holsteinische Volk is mit Jhnen, so lange Sie die Selbstständigkeit des Landes bewahrenz der Schutz des deutschen Bundes, die Kraft des deutschen Volkes wird Ihnen zur Seite stchen!““ Nach ciner kurzen Debatte wurde die Adresse von der zahlreichen Versammlung angenommen und beschlossen, dieselbe sofort durch eine Deputation den versammelten Abgeordneten zu überreichen. :

‘Die Vecsammlung der zur Wahl von der Regierung berufenen Stände- Abgeorvneten begann heute um 12 Uhr. Gestern Abend und heute Mode mittag waren die Ansichten über die Vornahme over Dane gernes er Wahl noch sehr getheilt. Die Auswärtigen kamen hier großentheils mit einer der Vornahme ver Wahl abgeneigten Stimmung an, doch schien durch die bisherige Besprechung sich mancher von diesen der entgegengeseßten An- sicht {hon mehr zuzuneigen. Man ist sehr gespannt auf den Ausfall der Berathung und glaubt, daß ein definitiver und bindender Beschluß schwer- lich schon jegt wird gefaßt werden können. C8 wird sich wohl nur darum handeln, zu erfahren, welcher Ansicht sich die Majorität anschließt.“

Der Herzog von Augustenburg wird, als nicht zur Wahl beru- fen, ia der Versammlung nicht erscheinen. Jm Privatkreise hat der- selbe sich dahin ausgesprochen, daß die Wahlen niht zu verwei- gern seien. i / ,

Bei der Wahl der erfahrenen Männer wird ein Abgeordneter bei der Versammlung der Stände=-Mitglieder nahsteheude Erklärung in Vorschlag bringen : drt, 4

„Nicht als Abgeordneter, sondern als von Sr. Majestät zur Erwäh- lung von Rathgebern bestimmter Wahlmann, wähle ih, von der Ueberzeu- gung geleitet, daß die Gewählten, der Nechte der Herzogthümer eingedenk, welchen ih durch meine Wahl nichts vergeben fann oder will, Sr, Maje- stät die Einführung jeder auf der Jdee eincs dänischen Gesammtstaats be- ruhende Verfassung, als dem Nechte und deu Juteressen der Herzogthümer widersprechend, widerrathen, sondern dagegen eine constitutionelle Verfassung für beide Herzogthümer unterthänigst beantragen werden.“

Oesterreichische Monarchie.

Preßburg, 14. Febr. (Preßb. Ztg.) Der Repräsenta= tions-Vorschlag auf das Königliche Reskript wegen der seit dem v0- rigen Reichstage im Kreise der Komitats - Administration gemachten Anordnungen lautet:

„Ew. Majestät! Je größer jene Besorgnisse sind, welche die seit dem vorigen Reichstage im Kreise des durch die Gescy - Artikel 56, 58 1723 sichergestellten Ober -Gespans - Amtes und des Munizipiums der Komitate laut Gesez-Artikel 36: 1536, mit Beseitigung der Geseßgebung gemachten Anordnungen bei der Nation verursachten; mit um so größerem Dank ha- ben wir aus dem Allergnädigsten Königl. Reskript dd. 30, Januar erschen, daß Ew. Majestät aus eigenem Antriebe des väterlichen Herzens zur Be- ruhigung dieser Besorgnisse Königliche Sorge tragen und das Munizipiun der Komitate durch eine laut Gesep - Artikel 56: 1723 auszuübende Ober- Aussicht der Ober - Gespäne in vollster geseßliher Kraft erhalten und selbst die Würde des Ober-Gespans-Amtes überall in ihre geseglihe Stellung zu seßen, den entschieden Königlichen Willen haben.

„In Folge jenes dankenden Vertrauens, welches wir für diesen Willen Ew. Majestät besißen, unterlassen wir jeyt freudig die Aufzählung jener Einzelheiten, welche die durh Ew, Majestät aufzuheben versprochenen Be- sorgnisse hervorgerufen haben, sondern erwarten mit aufrichtigem Vertrauen auf die Heiligkeit des Königlichen Wortes die wirkliche Vollziehung des Willens Ew, Mcezjestät und erklären in unterthänigster Treue: daß die oben erwähnten Anordnungen als mit den Fundamental-Gesez- Artikeln 70 u. 12: 1790 unvereinbar, aufgehoben die Administration im Wege der Königl. ungarischen Statthalterei laut Gesez-Artikel 14: 1790 so geschehe, daß die zum Munizipium der Komitate gehörigen höheren Jntimate nur an das Komitat selbst, mit Aufrechthaltung ihres Repräsentations- und aller ande- ren diesfälligen Rechte laut Gesetz - Artikel 58: 1723 gelange. ;

„Ferner daß die Ober -Gespanswürde in allen Bezichungen in geseß- liche Stellung eingestellt, insbesondere die Verwirklichung dessen, daß die sorgvolle Ober - Aufsicht der Ober - Gespäne auf die politische und ge- rihilihe Administration nicht die durch den Ges. Art, 56: 1723 vorge- schriebenen Fragen überschreite, endlich bitten wir um Berücksichtigung der in der Repräsentation vom 3. April 1827 ausgesprochenen geseßlichen Meinungen, welche auf die am 28. Mai 1827 durch Ew. Majestät h. st. Vater ausgegebene K, Resolution, worin die, Administratoren-Ernennungen als Gravamen anerkannt werden unterbreitet wurde : dies betrachten wir als die vollzichende Aufgabe, um die durh Ew. Majestät în dem gnädigen Reskript versprochene Beruhigung bei der Nation zu erreichen, und durch welche dic gnädige Absicht Ew. Majestät mit Erfolg gekrönt, als auch wir von der speziellen Zergliederung des diesfälligen Gravamens entbunden sein reiht waren seit Beginn von Ew. Majestäts Regierung davon über- zeugt, daß die Aufrechthaltung unjerer Constitution und der die Pfeiler der- selben bildenden Komitats - Verfassung, die größte Garantie in der durch Ew. Majestät bewiesenen Religiosität bei Aufrechthaltung der Gesege hat. Und von dieser Ueberzeugung beseelt, bitten wir mit wahrer Treue, Ew. Majestät mögen geruhen, unsere obigen gerechten Bitten laut den Anord- nungen des Ges. Art. 13: 1790 zu erfüllen und uns hierüber je eher gnä- digst zu beruhigen, i ( :

„Die Erfüllung dieser unserer gerehten Bitte mit unbeugsamem Ver- trauen hoffend, hatten wix es für unsere Pflicht, für diese neue gnädige