1848 / 60 p. 7 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

(e errihtet, Man sieht deren au auf dem Boulevard. Die jah: Mvoiererridtet L set sicher aglaubend, haben die-

SY rh tels uicht länger Minister, sich in ihren Hote ms D diesen Abend die Liste der

iben verlassen. Die Patrie hat die end d Mitglieder E neuen Kabinets veröffentlicht; diese Liste entbehrt

ründung. Noch ist nichts festgestellt, und wir glauben ver=- de N iden, S e Ministerium auf den umfassendsten

dlagen gebildet werden wird.“ : : 4 R d die Presse. Nachstehend (fährt die brüsseler Jn- dependance fort) noch einige Nachrichten, welche uns von dem aus Paris angelangten Reisenden mündlich gegeben wurden: Der An=- blick der Stadt zwischen 6 und 8 Uhr Abends war wahrhaft be- wundernswerth. Alle Läden waren wieder geöffuet und beinahe alle Häuser beleuhtet. Das Volk und die Nationalgarde durchzogen ver- eint und unter Absingung patriotischer Lieder die Straßen. Selten hatte man eine ähnliche Begeisterung derselben, einen so großen En- thusiasmus gesehen. Die bedauernswerthe Kollision vor dem Prä- sidentschafts - Hotel hat leider alles dies geändert. Um Mitternacht hat das Volk die Thüren der Kirche Notre Dame gesprengt, und die ganze Nacht hbindurch hat die Sturmglocke geläutet, Jm Viertel St. Martin und St. Denis , so wie auf einem großen Theile der Boulevards, sind während der Nacht zahlreiche Barrikaden aufgeführt worden. Auf den Boulevards hat man zu diesem Zwecke eine große Menge Bäume umgehauen. Als sich der Neisende, von dem wir vorstehende Details haben, heute Morgen um 8 Uhr von dem Bör-= senplaße nah der Nord - Station begab, zählte er auf seinem Wege 44 Barrikaden. Man versichert, daß der General Tiburce Seba- stiani, Befehlshaber dèêr ersten Militair-Division, getödtet worden sei. ““

„Auch zu Amiens hat es gestern Abend einige Ruhestörungen gegeben. Das Volk soll eine feindliche Bewegung gegen die Behör- den gemacht haben, welche, in Folge der von Paris erhaltenen Befehle, Truppen nah der Hauptstadt abgeschickt hatten. Dort soll man eben-= falls einige Schienen der Eisenbahn aufgerissen haben, und man scheint zu fürchten, daß die Ufer=Bevölkerungen diesem Beispiele an verschie- denen Punkten der Bahn folgen möchten.“ :

„Wir entnehmen der Presse noch folgende Thatsachen, welche sich auf die Ereignisse des gestrigen Nachmittags beziehen :

„In dem Augenblicke, wo Herr Guizot den Rücktritt des Ka- binets angekündigt hatte, bestieg Herr Sallandrouze die Tribüne, um im Namen der progressistischeu Konservativen folgenden Antrag auf die Tribüne niederzulegen: „Die Kammer, ties erschüttert von den Ereignissen, welche sth begeben, wendet sich ehrfurchtsvoll an die hohe Weisheit des Königs, um ihn zu bitten, durch constitutionelle Mittel dasjenige zu erwägen und zu thun, was die Gewichtigfeit der Umstände im Juteresse der Ordnung und Freiheit erheischt.“ Heute Nachmittag um 2 Uhr war die National - Garde zu Pferte auf dem Caroussel-Plabe versammelt, Jhr Befehlshaber, Graf Montalivet, ließ die Legion sich um ihn reihen und sprach zu ihr: „Meine lies ben Kameraden! Der König hat mich beauftragt, Jhnen für den Beistand zu danken, welchen Sie heute der Ordnung und der im Juli begründeten Monarchie geliehen haben; er hat die Demissionen aller seiner Minister angenommen und mich beauftragt, Sie davon in Kenntniß zu seßen. Gehen Sie nach Hausez Alles is zu Ende. Aber morgen seien Sie pünktlich auf Ihrem Posten; denu es wird fein Ministerium mehr da sein, und die National-Garde wird Alles zu thun haben, um die Ordnung aufrecht zu halten. Die Fern- haltung der National - Garde war eine bedauernswerthe Thatsache, und wir müssen uns zu der Mitwirkung Glück wünschen, welche Sie der Regierung geliehen haben. ““ Ein Offizier trat hierauf vor und rief: „Oberst! Die National-Garde zu Pferde hat heute feinen Aft der Gutheißung des Ministeriums vollzogen. Sie is gekommen, der Ordnung und den Juli-Justitutionen kräftige Hand zu leißen. Das Ministerium i} heimgeschickt ; jeßt werden wir rufen: i Es lebe der König!“ Graf Montalivet erwiederte : „Meine Gesinnungen sind bekannt; ih habe sie hier nicht auszudrücken. Meine Uniform hin- dert mich, Alles zu sagen, was ih fühle; aber mit Jhnen werde ich rufen: Es leben die im Juli begründeten Jnstitutionen! Es lebe der

O08

König! s

Du einer Nachschrift vom 25. Februar, Abends 10 Uhr, fügt die Kölnische Zeitung in ihrem Extrablatte zu Obigem noch hinzu: „Der zweite brüsseler Zug von heute Morgens, welcher die

ariser Post von Donnerstag Abend überbringen sollte, is eben ein- S Vat aber N d en liter, noch Briefe aus Paris vom gestrigen Tage überbraht. Der Verkehr auf der Nordbahn scheint sonach auch noch gestern Abends unterbrochen gewesen zu sein, was nur zu sehr \{limme Vorgänge in Paris befürchten läßt,“ (Auch die Aachener Ztg. vom 25jten hat in einer Extra - Beilage das Hauptsächlichste von obigen Nachrichten aus Brüssel mitgetheilt.)

Paris , 24. Februar, 1 Uhr Nachmittags. (Telegraphische Depesche, welche die Frkf. Blätter vom 27sten mittheilen, und in welcher die Nachrichten , die in dem der heutigen Allg. Pr. Ztg. beiliegenden, Mittags ausgegebenen Extra-Blatt enthalten sind, in folgender Form publizirt werden :) Der Minister des Junern an den Präfekten des Nieder-Rheins. Ludwig Philipp 1. hat die Krone nie- dergelegt. Sein Enkel Ludwig Philipp Il, is König. Die Herzogin von Orleans is zur Regentin erklärt. Herr Odilon Barrot zeigt mir an, daß das Ministerium sich mit seiner Mitwirkung konstituirt. Der General Lamoriciere ist zum General - Kommandanten der National- Garde von Paris erklärt, Alles hier neigt zur Ruhe und zur Ver- \öhnung.

Berlín, 28. Febr. Nachmittags 4 Uhr, Auf telegraphi- \chem Wege aus Brüssel eingegangenen Nachrichten zufolge , die wir jedoch nicht als authentisch verbürgen können, soll die Regent-= \haft in Paris von sehr kurzer Dauer gewesen, die Republik prokla= mirt und eine provisorische Regierung bestehend aus Odilon Bar= rot, Lamartine, Ledru Rollin und einigen weniger bekannten Perso= nen eingeseßt sein. ?

Aufklärung dürfen wir mit Wahrscheinlichkeit heute Abend er- warten,

Großbritanien und Irland.

London, 23. Febr. Die Morning Chronicle, das Or- gan der Politik Lord Palmerston's, bringt einen Artikel über die pa- riser Ereignisse und die Stellung des Herrn Guizot. Man bedauert in England, daß der französische Minister genöthigt werden dürfte, unter den gegenwärtigen Umständen seinen Plaß einem anderen den englischen Jnteressen weniger entsprehenden Ministerium zu überlassen.

Daß Herr Guizot si in eine solche Lage gebracht habe, beklagt das Whigblatt. „Unter allen Staatêmännern Frankreichs“, sagt es, „ist er der einzige, auf dessen friedlihe Politik wir uns mit einiger Si- Bet verlassen können. Herr Guizot hat überdies von dem ersten

ugenblickde an, wo er noch ein unbekannter armer Student war und als Schüler von Royer Collard und Benjamin Constant seine edle Laufbahn als Schriftsteller betrat, J stets als treuen und muthigen Anhänger der Schule gezeigt, welche man in Frankreich die engli he nennt, und also au des englischen Bündnisses. Und unser Wunsch, daß er die Gefahren der gegenwärtigen Krisis überwinden möge, ist weifelsohne eee durch die Gewißheit, daß fein Anderer als Herr hiers sein Nachsolger werden wird,“ Ein Ministerium Molé erklärt

556

X London, 22. Febr. Lord John Russell's Rede am lebten Freitage entsprah genau den Erwartungen derer, welche die niedrigste Meinung von seinen Talenten und seiner Urtheilskraft haben. Man fann ohne Uebertreibung behaupten, daß seine eigenen Kollegen schau- derten über die vollständige Ungeschicktheit , mit welcher der unglück- liche Premier unter dem Erstaunen seiner Anhänger und dem Unwil= len des Hauses sich abmühte. Er verkehrte buchstäblich oder vergaß in seiner Rede gerade diejenigen Punkte, welche seinem Plane hätten günstig sein können, So z. B. erwähnte er gar nicht, daß fast zwei Millionen in diesem Jahre in Jrland unter dem neuen Armengesebe erhoben. und ein großer Theil der im vorigen Jahre geleisteten Vor- üsse zurückgezahlt werden würde. Als er glaubte, Europa gegen- über eine versöhnlihe Sprache zu sühren, war der Ausdruck seiner Rede \o, daß das Haus dieselbe für eine kriegerische Rede nahm, und um dem Ganzen die Krone aufzuseben, forderte er die mittleren und höheren Klassen des Landes ausschließlich auf, sih einer Erhöhung der Einkommensteuer zu einem beispiellosen Betrage zu unterwerfen Ju jeder Versammlung der großen Cisenbahn - Gesellshaften, welch in den leßten Wochen gehalten wurde, ist eine bessere finanzielle Dar= legung gemacht und mehr finanzielle Geschicklichkeit entwidckelt worden, als jeßt im Parlamente vom armen Lord John. ; Sir Charles Wood, der die Sache viel besser gemacht hätte, fam gestern mit einem Vorschlag zu Hülfe, dur ein geheimes Co- mité des Hauses die Budgets für Flotte, Heer und Feldzeug-Amt untersuchen zu lassen. Die Ausgaben für diese drei Posten belaufen sih, mit Ausschluß des indischen Heeres, auf 20 Millionen Pfd, St. Es sind starke Gründe zur Annahme vorhanden, daß die Regie- rung ihr Budget in der jeßigen Gestalt nicht durchbringen wird. Ob sie es aber ändern oder darüber austreten wird, is sehr zweifelhaft ; doh sie hat das Vertrauen, welches im Volke noch für sie da war, tief ershüttert, und es ist kaum zu viel gesagt, wenn man behauptet, daß ein solhes Budget das Todes - Urtheil des Kabinets is und den Ruf Lord John Russell’s zerstören muß.

Sie werden aus den Blättern das traurige Schicksal der ses englishen Kaufleute erfahren haben, welche auf barbarishe Weise in einem Dorfe am Canton-Fluß in China ermordet worden sind. Die Schuld der britischen Behörden wird durch den Umstand erhöht, daß wiederholte Vorstellungen sowohl in Hongkong wie in London schon früher gemaht worden sind, die englischen Faktoreien zu s{üßen,. Sir John Davis ließ nah seiner leßten Expedition auf dem Canton- Fluß die Kaufleute ohne Beistand, und Lord Palmerston antwortete auf die Bitten der liverpooler Handels - Kammer mit seinen gewöhn- lichen zuversichtlihen Wißworten. Er leugnete selbst, daß dort Wasser genug im Flusse wäre, ein Kriegs - Dampfschiff bis zur Faktorei hin- aufzubringen, obschon bei dem leßten Falle, als das Verbrechen began- gen war, das Dampfschiff ,„Pluto‘“ auf dem Fluß bis über Canton hinaus an denOrt sich begab, wo die Mörder oder vielmehr ihre Substitute hingerih= tet wurden. Jch sage Substitute, denn man weiß ganz bestimmt, daß in China zum Tode verurtheilte Personen sich Leute erkaufen können und auch erkaufen, welhe für sie die Strafe erleiden, und deren Weibern und Familien die ausgemachten Summen gezahlt werden. Es ist aber klar, daß eine so furchtbare Beleidigung eine exemplari- he Züchtigung verlangt, die möglicherweise zu einer Erneuerung der Feindseligkeiten mit dem himmlischen Reich führen kann. Sir John Davis ist glücklicherweise zurückgerufen und Herr Bonham auf dem Wege nah Hongkong, als sein Nachfolger. Die Streitkräfte in den chinesishen Gewässern werden sogleih ansehnlich verstärkt werden, und die britishe Regierung darf nicht vor Maßregeln zurükweichen, welche die Kaufleute in Canton beshützen sollen, Es ist merfwürdig, daß in anderen Theilen China's, welche der Vertrag von Nanking auch geöffnet hat, feine solche Verbrechen begangen werden,

Handels- und Börsen-Nachrichten. Berlin, den 28. Februar 1848.

Inländische Fonds, Pfandbrief-, Kommunal- Papiere und Geld - Course.

Brief. | Geld. | Gen.

92 86%

Zf, Kur-u.Nw.PDfdbr, |37 Schles1scbhe do. |3Z do. Lt. B. gar. do. 3; Pr. Bk-Anthk.-Scb |—

Ze.| Brief. | Geld. | Gem. St. Scbuld-Seh. |34| 89% | 8397 Seeh. Präm. Sch. |—| s K.u.Nm. Schuldy, 32 Mis Berl. Stadt-Obl. |35| Westpr. Pfandbr. 3 89 Gros3h. Posen do. | 4 1007 v E Ostpr. Pfandbr. 35 96 do. 35| 92 S

Auslä

A 108 Fniedrichsd'or.

And.Goldm.àßth. |- Disconto.

a 106

Pomm.

Poln. neue Pfdbr. do. Part. 500 FI. | 4 do. lo. 8300 FI. ITamnb. Feuer-Cas. do.Staats-Pr. Anl Holl. 25 % Int,

Kurb.Pr.O. 40 th. Sardin. do. 36 Fr. N. Bad. do. 35 Fl.

Russ. Hamb.Cert.| 5 do.beillope3.4.S. 5 do, do, 4. Avl.14 do. Stiegl. 2.4.A. 4 do. do. 5 A. 4 do. v. Rthsch.Lst.| do.Poln. SchatzO. 4 do. do, Cert. L.A. 5 do.do.L.B.200FI. |— Pol. a. Pfdbr.a.C. | 4

|

r | 90 | 90

Eisenbahn - Áctien.

1 «

O.Sch]. Lt.A [37 age do. Prior. E O.SchI]. L.B. | 109 a 1074 bz u. B. Pts. Mgdb. do, Lr: B, do. do. Rhein. Stm. do. Prior. do. St. Per. do.v.St. gar. |* Sächs. Bayr. Sag.-Glog. do. Prior. do. do. St.-Vobw. do,

101; B,

96 excl. Div. B, 86 B.

917 B.

101 B.

SI B.

Volleing. |Z

Amst. Rott. Arnh. Utr. Berl. Anb.A. do. Prior. Berl. Hamb. do. Prior. Berl. Stett. Bonun-Cöln. Bresl]. Freib. do. Prior. Chem. Risa. Cöln. Mind. |- do. Prior. Cöth. Bernb. Cr. Ob. Seb. Dresd. Görl. Düss. Elberf. do. Frnor. Gloggnitz. Hmb. Bergd. Kiel-Alt. Lpz. Dresd. Löb. Zittau. Magd. Halb. Magd. Leipz. do. Prior. Mecklenb. N. Sch]. Mk. do. Prior. do. Prior. de. III. Ser. Nrdb, K. Fd.

88 B. 87 bz,

88

Ra ASN

f ues

95 61 96 73 bz. 63 B.

96

59 Prior. 89 B. Thüringer.

97 B, Whb.(C.0.) do. Prior. Zarsk. Säu: | l

Jt fck îck Q dd E

104 B. excl. Dir, | Quit. Bog. # 0, a 4 % %|

30| 705 a 2 bz.

70/67 B.

45) 1045 a 104 vz. u. B. 70

90 20 60/60 a 58 bz. Nrdb. F. W. |75| 50% a 50 be. Stargz. Pos. |80| 78 B, Börse 3 Uhr.)

Aach.Mastr, Berg. Mrk. Berl. Anh. B. Bexb. Ludw. Brieg-Neiss. Thür. Ÿ. Magd. Witt.

115 B

44 B.

827 a S1 bz. u B, 92 B.

1015 B

100 a 100% bz.

oa RT E R N

die Morning Chronicle für unmöglich.

n (Schluss der

' Logen 1 Rthlr,, im

Die Börse war hente durch die nenesten Nachrichten 4us Paris vom 2Usten d. M. sehr erschüttert, und die Course der inländischen und ausländischen Fonds, s0 wie sämmtliche Eisenbahn - Actien, blie- ben stark im VVeichen, Mitien der Börs€& trat zwar eine bessere Be- wegung ein, und es zeigte sich einige Kauflustz doch mehrte sich die Anzahl der Verkäufer wieder, und die Course drückten sich aufs neue und schlossen Köln - Mindener 887 bez. u. Bf,, Bank - Antheile 1045 bez, u. Bf., Friedr. VVilh. Nordbahn 495 % verkaust. Man hatte keine Nachrichten vom Auslande, auch waren keine

Gerüchte verbreitet.

Getraide-Bericht. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: VVeizen 32—57 Kthlr. Roggen loco 35—38 RthIr. S pr. April /Mai 34—35 Riblr. - Juni /Juli 26 TthIr. Hafer 48/52 pfd. 24—25 Rthler. - 48pfd. pr. Frühjahr 20—21 Rihlr. Gerste 34 Kthlr. Rüböl loco 103 Rthtr. - April/Mai 105—% Rthlr. - Sept. (Okt. 10;—S Rihlr. Spiritus loco 18 Rthir. - Frühjahr 18%—# Rthlr. bez. - Juni /Juli 19 Rihlr.

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 25, Febr. Niederl. wirkl. Seb. 53. 5% Span. - Antw erpen, 24. Febr. Zins —. Neue Anl. 165 6. Á

liamburg, 26. Febr. Bank Actien 1560 Br- Bogl. Russ. U Ü G. Hamb. Berg. Actien 82 By. Magd. Wittenb. 64 Br. Hamb. Berl, 91, 907, Kiel Alt. 1065. 106, Glückst. Elmsb. 51 Br. Rendsb, Neum. 89 Br. Kopenb. Rotbsch. 66 65, Meckl, 487 G. Le 1 :

. London, 23. Febr. Cons. 3% 89. 885. Belg. —. Ard. 205, 20%. Ausg. Sch —- 245% Holl. 547. 533. 4% do. 855. 89. Engl, Russ, —-. Bras. 86, 84. Chili —. Mex. 197. 19, Peru 36, 34, Wien, 26 Febr. 5% Met. 975, 4% do. 82. 5% do. 61 Banke- Anl, de 1834 149. de 1939 107. Gloggn. 103, Nordb. 1155,

Passive 43.

Actieu 1500.

Meteorologische Seobachtungen. 1848 Nach einmaliger 27 Febr. Beobachtungs

Abends 10. Vhe. |

Nachmittags | U

Morgens 6 Uber.

Luftdruck 327,92" Par. 329,06" Par. 326,59’ Par. [Quellwärme 76° R.

Luftwärme . « « #| -+ 6,4 R —- 8,9° R. -+ Tà° R. |Flusswärme E87 R.

Thaupunkt . - «| + 2,6? R. +- 42° R. 4 3 R, [Bodenwärme

H éireitlkang/ 72 pCt. 67 pCt. T6 pCt. | Ausdünstung

Wetter trüb halbheiter, regnig. |Niederschlag0,526‘Rhb.

Wind S W. S W., [Wärmewechsel -+ 9,0?

Wolkenzug - « - SW, -——- E D Tagesmittel: 327,86 "” Par... 4 7,5" R... 72 pCt, SW,

Dém...

Königliche Schauspiele. Dienstag, 29, Febr. Im Opernhause. 28ste _Abonnements- Vorstellung : Die Hugenotten, Oper in 5 Akten, mit Ballets. Musik von Meyerbeer. (2ter, 3ter, Ater und Ster Akt.) (Mad. Viardot= Garcia: Valentine, als leßte Gastrolle.) Anfang 6 Uhr. | Zu dieser Vorstellung werden Billets im Billet - Verkaufs- Büreau zu folgenden erhöhten Preisen verkauft : Ein Billet in den Logen des Prosceniums, des und im ersten Balkon 2 Rthlr. 2c, E E Im Schauspielhause, Mit aufgehobenem französischen Abonne- ment. Dernitre représentation de Mlle. Araldi. La lere repré- centalion de: Lucrèce, tragédie en 9 actes, de M. Ponsard. (Mlle. Araldi jouera le rôle de Lucrèce,) Le seconad acte d’Athalie, tragédie de Racine. (Mile. Araldi jouera le rôle d’Athalie.) Le spectacle sera terminé par: La Vendetta, vaude-

ersten Ranges

ville comique en 1 acte, y

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden Preisen verkauft : i E y

Ein Billet zum Balkon und einer Loge des ersten Ranges 1 Rthlr,, ein Billet zu einer Parquet - Loge und zum Parquet 20 Sgr. 2c. . 2 E Zu dieser französischen Vorstellung sind die freien Entreen ohne Ausnahme nicht gültig. - ; » z ;

Mittwoch, 1. März. Jm Schauspielhause. 39\}te Abonnements- Vorstellung. Zum erstenmale: Der Rückfall, Original - Schauspiel in 4 Abth., von A. P. Werner, Hierauf: Das war ich! ländliche Scene in 1 Aufzug, vou Huth.

Königsstudtisches Theater. |

Dienstag, 29. Febr. Einmal Hünderttausend Thaler. Posse mit

Gesang in 3 Abth., von D. Kalisch, Piusik vom Königl, Musik Direktor Gährich. 5 S

Mittwoch, 1. März. (Italienische Opern-Vorstellung.) Roberto

¡l Diavolo. (Robert der Teufel.) Oper in 5 Abth. Musik von dem

Königlichen General - Musik - Direktor und Hof - Kapellmeister Meyer=-

O atis der Pläße: Ein Plaß in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr., im Parquet und ín den Parquet-= î Amphitheater und in den Logen des zweiten Ranges 20 Sgr. , Parterre 15 Sgr., Sperrsiß des dritten Ranges 10 Sgr., Gallerie 74 Sgr. Eiu Plaß in der Orchester-Loge 2 Rthlr.

Anfang 6 Uhr, Ende 10 Uhr,

Freitag Abends, den 3. März, von halb 6 bis halb 7 Uhr wird Herr Professor Gelzer im Cäcilien -Saale der Sing - Akademie eine Reihe von etwa acht öffentlihen Vorlesungen eróffnen+ : i :

„Ueber die Geschichte der deutschen Reformation bis zum Tode Luthers.“ Zur Beleuchtung der religiösen Gegensäße und zur Säkular- Feier des westfälischen Friedens, A Eintrittskarten für 2 Rthlr, sind in der Bessershen Buchhandlung (W. Herß), Behrenstraße Nr. 44, zu haben. i

ie Vorlesungen werden jeden Freitag stattfinden, Das Honorar ist, nach Abzug der Kosten, für die den in Schlesien bestimmt,

Nothleiden-

P Í 5 Verantwortlicher Redacteur Dr. I. W. Zinkeisen, Jm Selbstverlage der Expedition.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruckeret.

Drittte Beilage

Dritte Beilage z

Desterreichische Monarchie. Mailand. Vorstellung des Staats-

raths wegen der Deportationen. u Großbritanien i Frland. Nachrichten aus den Vereinigten Staa- ten und vom La Plata. Die indische Ueberlandpost, Schweiz. Vermischtes. Schreiben aus der östlichen Schweiz, (Die Bundes - Revision und die Parteien.) : Italien. Rom. Die Anrede des Papstes an das Volk. Minister- wechsel. Die Verfassungsfrage. Livorno, Die neue Verfassung. Nachrichten aus Palermo. Turin. Rüstungen. Vermischtes, Genua. Ankunft verbannter Mailänder, Vermischtes, Nizza, Verbrüderungsfest mit den Franzosen, Modena, Truppen-Vermeh-

rung. Spanien. Der Gesandte

Schreiben aus Madrid, (Die Herzogin von Montpensier ; in Neapel, Herzog von Rivas, zum Botschafter daselbst ernannt; die italienischen Angelegenheiten.)

Türkei. Konstantinopel, Audienz des päpstlihen Nuntius beim

Sultan. Hls i Handels - und Börsen - Nachrichten.

Oesterreichische Monarchie.

Mailand. (N. K.) Der Stadtrath von Mailand hat un- term 9. Februar an den Gouverneur eine Vorstellung gegen die in netrer Zeit vorgekommenen plöblihen Deportationen gerichtet, Die- ses Verfahren, heißt es darin, gründe si auf kein Geseß; wenn die Bürger sich ein Vergehen zu Schulden kommen ließen, so möge man sie den Gerichten überliefern und sie nah dem gewöhnlichen Verfah- ren aburtheilen lassen. Wenn dann die allerhöchste Gnade statt stren- ger Gefänguißstrafe die Deportation eintreten lasse, so werde man sur einen solhen Aft als für eine Gnade dankbar sein, während er jeßt als Willkürhandlung betrachtet und beurtheilt werde. Die Pro-= clamation des Vice - Königs vom 9, Januar habe eiuen schr günsti n Gru gemacht, und wäre man auf diesem Wege fortgeschritten, s e man eine allmälige Beschwichtigung der öffentlihen Stim- P erwarten können. Allein das Kaiserlihe Proklam vom 17. Ja- 1G edes an der Deportationen hâtten diesen Eindruck gânz=- eb lici A O f S Stadtrath mache sich, indem er so (at gewbsdi A e ürgerschaft, die der Behörde stets gehor= wdE ie: Sade a niemals gegen dieselbe sih aufgelehnt habe. Wel- jerl emonstrationen auch stattgefunden haben möchten, so sei ihr Zweck nur der gewesen, den Wunsh nach Verbesserungen auszudrücken ut welche dem Publikum „gegründete Hoffnung““ eröffnet worden sei. M möge denn die osfentlihe und Privat=Sicherheit geshübßt werden und die Fndividuen nicht mehr in der Furcht {weben müssen, ihren Gamitilien entrissen und, ohne cinen ihnen bekannten Grund nach fer- nen Gegenden abgeführt zu werden. /

Großbritanien und Irland.

s Mit dem Padetschiffe „Montezuma“ sind um zwei Tage neuere Nachrichten aus den Vereinigten Staaten und zwar aus New-York e d, Mts. in Liverpool eingegangen. Man erhält aus wal yingion die Nachricht, daß ein Friede zwischen Herrn Trist und E mexikanishen Bevollmächtigten vollständig abgeschlossen worden ist, und daß, den leßten Berichten zufolge, dieser Friede blos noch der Zustimmung des mexikanischen Kongresses bedurfte. Man

557 ur Allgemeinen

j E Ernennung zweier Redaktoren für die deutsche und für j nzösishe Sprache, Eintheilung in vier Sectionen Festse der Sizungstage (fünfmal pro Woche) u. dergl. m. über den Be: ginn der Arbeiten und die günstigen oder ungünstigen Auspizien Ga: ter welchen sie begonnen, noch gar nichts verlautet. Um E ter crachte ih es daher, di A j / 0. Zeeignée her, diesen Augenblick momentaner Stille dafür

zu benußen, Jhren Lesern tkébenvece auch zum leichteren See: ständuiß meiner zukünstigen Mittheilungen über die ganze Bundes- Revisions - Frage im weiteren Verlaùfe der Kommissions-Arbeiten T eine möglichst gedrängte Uebersicht der dabei im Publifum und in der fee zu Tage getretenen Ansichten und Partei -Schattirungen zu di Es gehen die Meinungen und Tendenzen über die bevorstehende DuUndes-Revision ungemein aus einander, in den Rathsälen - der ver= \h1edenen Kantone, unter den Gliedern einer und derselben politi= schen Partei nicht minder, als in der Presse der gesammten Schweiz und es is mit Sicherheit vorauszusehen, daß es darüber auch inner- halb der bis dahin in diesem Punkte scheinbar ganz einigen radika- leu Partei, welhe nun seitdem die konservative und absolutistische Dpposition in der ganzen Schweiz mit Einem Schlage zu Boden ge- worfen worden ist unumschränkt dominirt, gar bald zu offenen Spaltungen kommen wird.

__ Gr den jeßigen Moment besteht der Bund vou 1815 dem Scheine nah noch fort; aber es kaun sich Niemand darüber täuschen daß er, namentlih in Folge der süngsten Ereignisse, wobet die Sou- verainetät von 7 Kantonen aufs flagranteste mit Füßen getreten wurde (mag darüber die Antworts=Note auf die Kollektiv-Note der 4 Mächte jagen, was sie will), faktisch zerrissen is. Die doppelte Grundlage dieses Bundes, die konfessionelle und die politische Selbstständigkeit der 22 zu einem Staaten - Bunde vereinigten Kautone, is gänzlich zerstört, und die difktatorische Haltung, welche die Gesandten der Zwölfer-Ständemehrheit eingenommen haben, ist im \hroffsen Wider- spruche mit dem Geiste dieses Bundes. Es giebt viele. entschieden konservativ gesiunte Schweizer, welche eine orgauisirte, starke, cousti- tutionelle Centralgewalt diesem willkürlihen Regimente, diesem neun föpfigen Direktorium, das wir gegenwärtig in der bekannten Neuner- Kommission zu besißen das Glü haben, unendlih vorziehen würden Darüber, daß eine neue Organisation des Bundes nöthig sei, ist da her so ziemlih Alles einig. Aber über die Art und Weise derselben sind die Ansichten verschieden. Am besten und anschaulichsten möch= ten fe v in folgende drei Kategoricen rubrizirt werden:

« Vie jogenannte „gemäßigte“ Fraction der i auf der Tagsagsabung, Dr. Furrer Geh ürid, Dr. Kern Sig gau nebst ihrem Anhang scheinen in der Organisation des Bundes verhältnißmäßig nur geringe Aenderungen treffen zu wollen. Da sie unter der scheinbaren Herrschaft der gegenwärtigen Bundes = Verfas= jung und troß dem Bunde eine faktische Einheits = Regie- rung durchgeseßt und Alles erreicht haben, was sie wünschten, so em- psinden sie das Bedürfniß nah durchgreifender Aenderung weniger. Durch Reichthum an neuen \{öpferishen, politischen Ideen haben sie sih ohnehin nie ausgezeichnet, Das Liebste wäre ihnen jedenfalls das, wenn für sie (sei es nun in einem Bundesrathe oder anderswie) einige gut ausgestattete Direftorialstellen gegründet würden und sie von da aus, wie in der neuesten Zeit von der stehenden Neuner= Kommission aus, die Schweiz régieren könnten, Befestigung ihrer Herrschaft und derjenigen ihrer guten Freunde, die nun durch die jüngsten Ereignisse in fast allen Kantonen der Schweiz auf die so

sagt indeß, daß General Scott diesen Frieden gegen die Wünsche der amerikanischen Regierung zn Stande gebracht, ‘daß diese ihn shwer= lich genehmigen wird, und daß Scott des Oberbefehls entsebt ist, Die nächste Veranlassung dazu sollen seine Streitigkeiten mit seinen Unterbefehlshabern gegeben haben. Jn Texas is unter den Jndia- nern ein Krieg ausgebrochen, der weit um d greis. Die Ver= handlungen im Kongresse habeu nichts Bemerkenêwerthes dargeboten. In einer großen Versammlung in New-Orleans ist beschlossen worden, für die Präsidentschaft des Generals Taylor zu stimmen.

__ Vom La Plata sind Nachrichten aus Montevideo vom 20. Dez. in Liverpool angekommen. Berichte von Corrientes melden, daß General Urquiza au der Spiße der Truppen von Rosas und Entrerios einen entscheidenden Sieg über die Correntiner erfochten hatz er hat 1290 Mann gefangen genommen; 700 dieser Unglück- lihen wurden niedergemeßelt, Die Entkommenen flüchteten sih meist nah Paraguay. Von Montevideo wird gemeldet, daß von dem fran= zösischen Geschwader 6 Geschüße und ein Bataillon Marinesoldaten gelandet sind, unter dem Vorwande eines von Oribe erwarteten An- griffes. Am 20, Dezbr. sollte der Hafen für alle Fahrzeuge ge= schlossen werden, die in Montevideo angelegt haben. S

__ Mit der Ueberlandpost hat man in England Nachrichten gus Ostindien erhalten : aus Kalkutta bis zum 9., aus Madras bis zum 14. und aus Bombay bis zum 16, Januar. Es hatte sich Nichts vou irgend einer Bedeutung ereignet, Die Prisengelder für den Krieg in Scinde sollten nächstens ausgetheilt werden. Sir Ch, Napier erhält vorläufig 7 des Ganzen, gegen 27,000 Pf. St. Seine Forderung von 5 (also das Doppelte), worauf er als Commandeur en chef An- spruch macht, is von den Direktoren noch nicht bewilligt worden. In Kalkutta soll eine 150 Fuß hohe Säule zum Andenken an die Siege im Pendschab aus den eibeuteten Kanonen errichtet werden auf deren Knauf eine Britannia mit zwei eingeborenen Kriegern Ae stellt werden soll. Der Friend of India findet es unpassend, daß der eine der Krieger nicht cin Engländer ist, Nach einem Bes- \chlusse des Generalgouverneurs vom 31. Dezember soll der Aus- fuhrzoll von Baumwolle im ganzen Umfange der ostindishen Be- sibungen aufgehoben werden, Der Einfuhrhandel hatte dur die Aufregungen des leßten Monats wesentlich gelitten; es waren nur 10,000 Ballen roher Baumwolle verkauft worden. Die Theeaus= fuhr aus China nach England vom 1. Juli bis Ende Dezember betrug 30,861,330 Pfund, nämlih 28,973,410 Pfund \{chwarz und 2,287,920 Pfund grün. Die gesammte Seidenausfuhr in die= sem Zeitraume betrug 14,819 Ballen. M Welz. Die Bundes-Revistons-Kommission hat sich am 21. in= stimmig für das Verbot der Militatr-Capituluttonen ene tis Mae Die militairishe Occupation in den Sonderbunds-Kantonen hat

nunmehr mit Erledigung der Kostenfrage von Seiten der Kankone Schwyz, Luzern und Wallis gänzlich aufgehört,

© Aus der östlichen Schweiz, 22. F Die Tag-= saßung hat sih auf unbestimmte X Cd Rue die ften E sandten sind in der Bundesstadt B ern zurückgeblieben, um als Mit- glieder der großen Bundes-Revisions-=Kommission ihre Her= kules-Arbeit zu beginnen, Dem allgemeinen Erwarten zuwider, aber meines Erachtens nur zu gedeihliherem Fortgang und cnellerer Töür=-

heiß ersehnten „grünen Sessel““ gelangt sind, ist das Haupt=Intere welches diese Fraction bei R Binde M CifenE eas ler, uns dieses Jnteresse mag allerdiugs auf solchem Wege, sowohl dem (son jo oft getäuschten) Auslande gegenüber am leichtesten, als au im Fnnern, mit den geringsten Störungen zu befriedigen sein. Als Ad = vokaten verstehen es diese Herren vortrefflih, mit den Formen zu spielen, und, durch den Sieg geblendet, schreiben sie sich die Fähig= feit zu, die Diktatur bequem fortzuseßen. : : __ Diese Ansicht hat immerhin viele Stimmen für sich, besonders in der östlihen Schweiz; aber eine ganz andere Frage is es, ob dieselbe irgendwelhe Garantie für eine dauerhafte Pacification der Schweiz gewähre. Jch antworte entsch'eden mit Nein! Man kann diese Fraction wohl am besten der französischen Direktorial-Herrschast vergleichen, und man tritt ihr sicherlih niht zu nahe, wenn man ihr nahsagt, daß sie nur im Stande sei, den alten Staat aufzulösen aber nicht eine neue Ordnung zu begründen. Eine gewisse Jmpotenz ist ihr eigenthümlich; gerade darum aber wird sie keinenfalls die Re- volution in ihrem Gange aufhalten, geshweige denn dieselbe über= winden, Das Organ dieser ‘Fraction ist in der Presse die Neue Züricher Zeitung. 4 n Die Gedanken der radikalen Berner sind in der berner Zeitung, dem Organe Stämpfli's, niedergelegt. Hier is der Ein- fluß des bekannten Dr. Ludwig Snell (aus Nassau gebürtig) zu verspüren. Diese Partei verachtet und haßt die so eben charakteri- sirten zürcher Radikalen. Sie is energischer, revolytionairer , voller Projekte und voller Entwürfe. Während des Bürgerkrieges ist sie von den Ersteren überlisiet worden. Nicht nur gelang es Herrn Gurrer, im Oktober vorigen Jahres die von der berner Fraction eifrig gewünschte Wahl Och senbein's zum Ober-General der ge- sammten eidgenössischen Armee zu hintertreiben und den ungleich ru- higeren Dufour an diese Stelle zu bringen, soudern es gelang über= haupt der sogenannten „gemäßigten ‘““ Partei, den viel prinzipiel= leren und energisheren Radikalen von Bern den aus der großartigen E E totalen Umshwung der Dinge in der Schweiz, urh hier und da sehr gewandt eingelegte 1 richsar B A e Sa S E Dafür wird sich nun wohl die „junge Schule“ von Bern in der Bundes-Revision zu rächen suchen, ‘indem sie dem Furrer hen Anhang Halbheit und spießbürgerlihe Gesinnung vorwirst und sie zu deskre- ditiren sucht, Sie wird die Rolle der Jakobiner übernehmen und zu ganz neuen Experimenten drängen, ohne sih selber klar zu sein über das Erreichbare, So viel geht ganz deutlich aus einem unlängst von der Berner Zeitung mitgetheilten „Entwurf zu einer neuen Bun= des-Verfassung// hervor, worin immerhin ohne das disfkreditirte Wort zu gebrauchen nichts Anderes als absolute Einheit ver- langt wird: Reorganisation des Bundes dur einen nach der Kopf- zahl zu wählenden Verfassungsrath; daun: Aufstellung eines \{hwei- zerishen Großen Raths, „ebenfalls nah dem allein seligmacheuden Prinzipe der Kopfzahl““ mit Bescitigung der Tagsabungz ein Bundesrath von fünf Räthen, als Exefutiv-Behörde; freies Nie= were S (wodurch die Eigenthümlichkeit der Ur= Kantone in Fahren zerstört wäre) z Centralisation im mögli Sine Ves E E Centralijation im möglichst ausgedehnten : Verbunden mit dieser Fraction ist der Chef der wälschen Radi= alen, der Regierungs = Präsident von Genf, James Faz 9, aber praktischer als die Berner und zugleih bewußter und klarer. Sein Vorbild für die shweizerishe Bundes = Verfassung i} die Verfassung

Preußischen Zeitung.

Dienstag den 29. Febr.

und sie der Natur der Schweiz mehr anzupassen, - tritt tas Jueifanmer: Sysiem. fr a M G

Viese ganze Partei hat die Konsequenz des Prinzips für und was noch weit mehr ist den Ner der Stern ie fern hat sie, wenn die Sachen fortgehen, mehr Aussicht für die Zu=- kunft, als der Furrersche „Legal“‘-Radikaliêmus.

TL. Ganz unabhängig von diesen Fractionen hat sich ein Un= ea über die Bundesreform vernehmen lassen in der Broschüre, betitelt: „Stimme eines Schweizers über die Bundes- Revisions-Frage.“ (Zürich und Frauenfeld, bei Chr. Beyel.) Ein nah der Kopfzahl gewählter „Großer Rath der Schweiz“ neben der jeßt bestehenden Tagsaßung, diese gleihsam als Pairs- fammer, jene als Deputirtenkammer. Das i der mit vielem Ge- \chick durchgeführte Grundgedanke des Ungenannten. Merkwürdiger= weise sindet diese Stimme bei Denkenden der verschiedenen Parteien ziemlichen Anklang, und es spricht sich eine Reibe konservativcr und radifaler Organe fortwährend mit Wärme für \eine Ansicht aus, \o daß man annehmen fann, es werde dieselbe theils in der Ein an s erwähnten Bundes - Revisions - Kommission, theils auch späterhin bei Behandlung dieser Frage in den Großen Räthen der einzelnen Kan= tene zahlreiche Vertreter finden. i

Der Regierungsrath vou Bern hat gegen die „deutsche Zei= tung“ wegen ihres bekannten Neckar - Korrespondenten einen Preß= prozeß zu erheben beschlossen. „Jhre Excellenzen von Bern lassen nicht mit sich spaßen!“ Das war vor 100 Jahren schon so in Bern, und es scheint, die Jungen sind so kißlih wie die Alten, Als einst Voltaire în Lausanne weilte und guter Laune war, matte er einen sarkfastishen Wiß über die Bären von Bern. (Bern hat be= fanntlich einen Bären im Wappen.) Se. Excellenz, mein gnädiger Herr Landvoigt zu Lausanne, Hr. von M... beschied den frevelnden Spötter vor sich und sagte ihm: „Herr von Voltaire, Sie müssen wissen, daß Sie über unseren Herrgott \potten und auf Verzeihung hoffen dürfen, aber Jhre Excellenzen von Bern sind unerbittlich !“ Sie sehen: die Herren Stämpfli, Ochsenbein und Comp. sind, ob- wohl sie sih niht mehr Excellenz tituliren lassen, ihrer Würde nicht minder sich bewußt, als einst die Herren von Erlach, von Dießbach von Hallwyl 2c. / j

Jta li em

5 Nom, 15. Febr. (A. Z.) Jn der (mehrmals erwähnten) Anrede an den Generalstab der Civica hatte Pius IX. die Absicht ausgesprochen, der Staatskonsulta eine solhe Erweiterung zu geben, daß sie das zu leisten vermöge, was in anderen Staaten von einer Verfassung gefordert werde. Es scheint sich mehr und mehr heraus=- zustellen, daß der Papst, ohne jede Absicht, das Volk anzureden, auf die Loge herausgetreten sei. Erst als er einige unsinnige Pereats vernahm, ritt er rasch zu diesem Mittel, welches an Wirkung Alles übertroffen hat, was rohe Gewalt zu leisten vermöchte. Als er die feierlihen Verheißungen des Volks zur Antwort erhielt, wandte er A O und sagte zu den Umstehenden: „Das Volk is wirkli gut 1:

__ Der Kardinal - Vikar Patrizi hat abgedankt, und seine Stelle wird der ungleich beliebtere und fähigere Kardinal Orioli erhalten. In einer Region, in welcher das Gerücht Bedeutung zu haben pflegt, stellt man den gegenwärtigen Stand der Dinge folgender= maßen dar: der Papst habe den P. Ventura und einen anderen ge- lehrten Theologen aus dem Jesuitenorden zu sich berufen und gefragt : ob es seinem Gewissen zulässig sei, eine Constitution zu geben? Beide haben geantwortet, dies ginge sehr gut an, da ja bis zu Sirtus V. der Kirchenstaat constitutionirt gewesen sei. Den Rechten der Kirche vergebe er dadurch nichts. Hierauf habe er das gestrige Konsistorium berufen, in welchem von 34 Kardinälen nur 3 bis 4 gegen eine Er- weiterung des Staatsgrundgeseßes wozu eine Kommission nieder- geseßt wurde gestimmt, die anderen einmüthiglich dafür gewesen wären, Daß sie Alle heiter geschieden seien, will man bemerkt haben.

, Nom , 16. Febr. Das neueste Blatt der Regierungszeitung zeigt an, daß Se. Heiligkeit den Kardinal Vizzardelli der Kommission beigegeben habe, die niedergeseßt worden, um „eine Erweiterung der bestehenden Institutionen und dasjenige Regierungssystem vorzuschla= gen, welches mit der Autorität des Papstes und den Bedürfnissen der Zeit übereinstimme“. Mons. Amici hat das Portefeuille des Ju- nern niedergelegt, das dann dem Mons. Pentini übergeben wurde.

__ Livorno, 17. Febr. (A. Z.) Heute früh i} die neue Ver= fassung unter dem Donner der Kanonen und Absingung des Tedeums in der Domkirche hier veröffentlicht worden. Sie hat einen Theil unserer Liberalen nicht befriedigt, die gern nur Eine Kammer im mehr demokratischen Prinzip gesehen hätten. Da die bezahlten oder auf- geregten Lärmmacher fehlten, so ging denn auch Alles sehr ruhig her. An Fahnen, Kokarden und Freudenschüssen fehlt es jedo nicht.

Die hier eingegangenen Nachrichten aus Palermo reichen bis zum 12ten. Die Sicilianer halten fest an einer abgesonderten Ver= waltung und wollen nur dadurch mit Neapel verbunden sein, daß sie einen und denselben König mit Neapel haben. Sollte der König nicht bald cinwilligen, so erwartet man eine gänzlihe Los\sagung und die Errichtung eines eigenen Königreihs. Jn Rom erwartet man für den 20sten die neue Verfassung, welhe der Papst, wie es heißt, für seine Lebenszeit geben will. i

Turin, 14. Febr. Hier sind 10,000 Mann bereits mobil ge- macht, und zwei neue Kontingente sind so eben einberufen worden. Die Mannschaft der diesjährigen Rekruten is ausgezeichnet s{chóön bet den Garde-Regimentern, den Regimentern „Savoyen““ und „Piemont“, so wie auch bei den Kavallerie= Regimentern, Von Cagliari laufen wiederholte Klagen ein. Die dur das Programm vom 29, Oktober 1847 bewilligte Ausdehnung der Preßfreiheit war dort bis zum 3. Februar noch nicht in Wirksamkeit getreten.

Unter heutigem Datum sind zum erstenmal sardinische Zeitungen mit großen unbedruckten Lücken erschienen, um die von der Censur gestrihenen Stellen anzudeuten,

Geuua, 13. Febr. (A. Z.) Heute war die Stadt neuer=- dings aufs lebhafteste aufgeregt durch die Nachricht von der bevor= stehenden Ankunft des Fürsten Pius Borromeo und seiner vier Söhne von Mailand. Zahlreiche Züge von Männern, mit fliegenden Fah= nen und mit dreifarbigen Kokarden und Bändern geshmüdckt, zogen jubelnd und singend den erwarteten Ausgewiesenen oder Flüchtigen. entgegen, welche sie bereits innerhalb der Stadt auf der Piazza dell? Acqua Verde antrafen. Die Söhne, lauter {höne junge Männer, stiegen aus dem Reisewagen, wurden unter stürmischen Liebkosungen empfangen und im Triumph durch die ganze Stadt und zuleßt nah dem Hotel de Londres geführt. Dies gab nun Anlaß zu fortgeseßten Zügen von Singenden, die während des ganzen Tages durch die

derung des s{wierigen Werkes sind die diesfälli rung ] | e gen Verhandlungen nicht öffentlih, Bis heute hat mit Ausnahme bie aler |

Nord-Amerikag's, Doch fängt er an, seine Gedanken zu modifiziren

Straßen wallten, Am Abend vermehrten \ih dieselben, Fadeln und