1848 / 71 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

mine sind nicht gehandelt, sind

Minden 72; Geld. Geld.

A Hamburg, 7. März. Butter, Die Preise von Butter sind unverändert, wie vor 8 und 14 Tagen. Zum Export war nur die gegen- roduzirte holst. und mecklenburgische Frischmilhs-Butter genommen und holsteinische für den londoner Markt mit 46 und 47 Rthlr., burgische mit 435 a 45 Rthlr. bezahlt. Die Zufuhren davon waren indeß noch nicht sehr beträchtlich.

wärtig p

x Breslau, 8. _März.

gelber 52, 58 bis 63 Sgr. c Roggen 425, 48 bis 514 Sgr., pr. Connoiss. 83% pfd. 394 Rihlr. hlt, 86 pfd. 42 Rthlr. bezahlt, heute 84 pfd. 39 Rihlr, Geld.

Gerste 37, 43 bis 475 Sgr. Hafer 22, 26 bis 28 Sar. Rapps 80, 83 bis 86 Sgr. bezahlt.

Mit beiden Sorten Kleèsaat ist es sehr flau, und Umsäße sind nur neuerdings erniedrigten Preisen zu bewerkstelligen ; fein mittel rothe und weiße Saat 9;— 95 Rihlr, bezahlt. Spiritus loco 9{—9% Rihlr. bez, {ließt 9% Rthlr. Gld. Ter- aber ebenfalls etwas höher anzu

Rüböl loco fann man a 105 Nthlr. kaufen.

Im Effekten - und Actien - Geschäft is die bisherige Flauheit, äußerst beschränktem Umsaß, vorherrschend. bei einigem Begehr für Oberschlesien fester. Markt waren s{chwach.

Börse. Oesterr. Banknoten 101 Geld. Staatsschuldscheine 83 Br. Schles. Pfandbriefe Litt, A. 92 bezahlt und Brief, do. 95 Geld,

Actien. Oberschles. Lin, A. 90 Br., dito Litt, B. 83 Br... lau - Schweidniy - Freib. 89 Br. Niederschlesisch - Märkische 71 Br. Friedri - Wilhelms - Nordbahn 41

Droguen. So wie das Ges

,

In Gewürzen fanden geringe Ümsäye statt. Von Piment, Cassia lignea, Macis-Nüsse trafen Zufuhren ein. Jn Mandeln wurde ein mäßiger Absaß durch Zufuhren ersegt. Kakao desgl. Peränderte Preise: Cantharides 60 Sch. pr. Pfd. Kand. Jngber 10 a 105 Sch. pr. Pfd. Mandeln, bittere prov. 40 a 41 Mk. pr. 100 Engl. Piment 4% a 45 Sh. pr. Pfd. Perlsago 2% a 3: Sch. pr. Pfd.

Sal. anglic. 55 a 6 Mk, pr, 100 Pfd, Gel, engl. Salp.

Bekanntmachungen.

[215] SbLaununtmaGunG Das mit dem 4. Juni d. J. pachilos werdende Köü- nigl. Domainen-Vorwerk Paßmühlengut im Domainen- Rentamte Pyriy soll zu diesem Zeitpunkte alternativ in 49 Parzellen oder im Ganzen und mit oder ohne Vor- behalt eines Domainenzinses im Wege der Licitation zu Gunsten der beabsichtigten Melioration des Plône- bruches veräußert werden. Das Vorwerk liegt von Stargard 2 Meilen, von Pyriy 1 Meile, von dem Flecken erben 4 Meile und von Stettin über Werben 6 Meilen entfernt, Zu dem- selben gehören: 1) an Ländereien : 4 M. 62 (1K. Hof- und Baustelle, 8 Gärten; 162 75 » Ader auf der Höhe, 339 Aer im Bruche, 103 Wiesen, 16 Hütung, 28 Gräben, Wege und un- i ldbare Berg - Abhänge, überhaupt 1664 M. 112 R, wovon jedoch zur Doti- rung der Schule und des Schulzenamts 3 Morg, 150 Ruth. in Abzug kommen ; 2) die Krugnahrung 3 3) die Fischerei in der Plóne z i: 4) die Königlichen Wohn-, Wirthschafts- und Müh- len-Gebäude, Bewährungen und Brunnen;

5) das Königliche Inventarium an Aussaat und Be-

stellung und an Obst- und wilden Bau

Ausgeschlossen von dem Verkauf wird die Wasserkraft,

welche die Paßmühle bewegt, die fortan eingehen soll.

Der Betrag des Kapitals, welches die Erwerber für

das Inventarium an Saaten und Bestellung zu erle- gen haben, wird in dem Licitations-Termin bekannt ge- macht werden, Es beträgt A. bei dem Verkauf im Banzen:

4) für den Fall des reinen Verkaufs ohne Vorbehalt eines Domainenzinses das geringste Kaufgeld 29,242 Ihlr. 40 Sgr. 10 Pf.3

2) für den Fall des Perkgufs mit Vorbehalt eines jährlichen Domainenzinses :

a) das geringste Kaufgeld 43,807 Thlr, 10 Sgr. 10 Pf, b) der jährliche Domainenzins 686 Thlr. In jedem dieser beiden Fälle treten dem geringsten

Kaufgelde außer dem JInventarien-Kapital noch hinzu:

der Taxwerth der Gebäude mit 8790 Thlr.

ver Kapitalwerth des in circa 6 Mor- en Wiesen vorhandenen stehbaren Torfes mit .….------ :

der Kapitalwerth des Jnvoentariums an

Bäumen mit

p b p j j N 2

W=I—A—J

792 Thlr.

855 Thlr.

zusammen 10437 Thlr. B. Bei dem Verkauf in 19 Parzellen, mit deren Aud gte N08 gemacht wird, beträgt das geringste aufgeld :

1) kür die Parzelle Nr. 1, welche 232 Mg. 110 R. enthält, und bei welcher sich die Gebäude mit Aus- nahme von zwei Familienhäusern nebs Stall, fer- ner die Torfnußung, das Baum-Juventarium, die Fischerei und die Krugnahrung befinden, 23,766 Thlr. 15 Sgr. 5 Pf. 3 j für jede der ses Parzellen Nr. 2 bis 7, welche circa 60 Morgen enthalten und selbstständige Aer- nahrungen bilden, circa 1500 Thlr. bis 2000 Thlr, nur befinden sich bei der Parzelle Nr. 7 2 Fami- lienhäuser nebst Stall, wofür dem geringsten Kauf-

elde dieser Parzelle 600 Thlr, hinzutreten, und

3) für jede der 4 Morgen 76 Ruthen Höheboden enthaltenden Parzellen Nr. 8 bis 19 incl, 350 Thlr.

Dieses Kaufgeld kommt bei Uebernahme eines Do- mainenzinses verhältnißmäßig geringer zu stehen,

Außerdem is von dem Erwerber die gesepliche Grund- steuer zu entrichten, welche für jeyt jährlih 208 Thlr.

1 Sar, bei dem Verkaufe im Ganzen und 206 Thlr.

28 Sgr. bei dem Verkaufe in 19 Parzellen beträgt, auf

welche dieselbe nah dem Werthsverhältnisse nah n-

herer Angabe des Veräußerungsplanes vertheilt ist.

Zur Abgabe der Kaufgebote isst ein Termin auf

Weizen, weißer 54, 61 bis 68 Sgr.,

Mit Roggen stellte es sich heute Die Zufuhren am Getraide-

bezahlt und

chäft im Allgemeinen in seiner Stille dur die Ereignisse der jüngstvergangenen Zeit noch unbedeutender gewor- den, so war auch am Droguenmarkt in der lehten Woche durchaus eine betrübende Geschäftsstille vorherrschend. Cantharides und Lorbeerblätter, wovon s{ nur geringe Vorräthe vor- finden, haben, wie Salpeter und Blei, eine Steigerung erfahren. Kandirter Jngber, Perlsago und Zimmt notiren billiger.

Allgemeiner

den s. Mai d. J, Vormittags 10 Uhr, [187 b in dem Wohnhanse auf dem Vorwerke Paßmühlengut vor dem Departements-Rathe, Regierungs-Rath Frei- herrn v. Salmuth, anberaumt.

Die speziellen und allgemeinen Kaufbedingungen kön- ach dem Erscheinen dieser Bekanntmachung in dem Domainen-Verwaltungs-Büreau der unterzeich- neten Regierung, bei dem Königlichen Domainen-Rent- amte zu Pyriy und bei dem Domainen-Pächter Haase zu Paßmühlengut, der auch vor dem Termine die zu ver-

nen 8 Tage n

äußernden Realitäten vorzeigen wird, eingesehen werten. Stettin, den 1. März 1848. Königliche Regierung 3 Abtheilung sür die Verwaltung der direkten Steuern, Domainen und Forsten.

Gerichtliche Bekanntmachung. ente August Ludwig Empacher aus Königs- ist wegen mehrfacher auf falschen Namen, als Dr. Heinrich von Vangerow, Trotto oon Treyden, Kan- didat Tonio de le Juge, Baron von UAltenstern, Albert von Altenstern verübten Betrügereien ordentlich resp. außerordentlich mit dem Verluste der National-Kofarde, 4 Jahr Zuchthaus und Detention bis zum Nachwei]e des ehrlichen Erwerbes durch rechtskräftiges Erkennin1þ des Königl. Kriminal-Senats zu Justerburg vom !. Fe- | ¿in Mitglied unseres Direktoriums und den Herrn bruar 1848 bestraft worden, was hierdurch zur Genug-

thuung für die durch den Mißbrauch ihres Namens be- leidigten Familien öffentlich bekannt gemacht wird,

Gumbinnen, den 2. März 1848. Königl. Land -

686

ostind. 22 a 26 Mk. pr. 100 Pfd. Amer. Terpentin - Oel 23 a 235 Mk. Bavonner 24% a 25 Mk. pr. 100 Pfd. Zink 402 a 114 Mk. pr. 100 Pfd.

Amsterdam, 4. März. Wochenbericht. Kaffee blieb diese Woche sehr still und ohne Frage. Verkäufe würden sich nur {wer ohne Nachge- ben im Preise erzwingen lassen. Die Verkäufe von Surinam-Zucker wa- ren wieder etwas niedriger, in anderen Sorten und raffinirtem ging nichts Belangreiches um. Baumwolle is einzeln billiger zu faufen; wenig Frage. Vorrath 1800 B. nordamerikan., 830 B, Surinam- und Nideeri-, 664 B, Brasil-, 135 B. Valencia- und 130 B. Surate-. Taback kein Umgang. Auctionen: am 14ten d. über 1325 P- Java-, am 28sten d. über 2689 P. do. und am 29sten d. über 1023 F. Kentucky-. Reis. Juhaber zurüd- haltend, fein Umgang. Piment, gesunder in Auction zu 30 Fl. ver- fa-ft. Pfeffer mehr gefragt, wenig angeboten, 145 c. E. Früchte, Asche, Farbwaaren , Metalle ohne Umgang. Arrak 145 a 250 Fl. Bon Fettwaaren nur 70,000 Pfd, Palmöl zu 204 Fl. pr. 50 Pfd. niederl. verkauft.

21 Amsterdam, 4. März. Geldmarkt, Die verwichenen Sonn- abend geäußerte Besorgniß zeigte si leider als sehr gegründet, indem sich an hiesiger Fonds-Börse ein allgemeiner Schrecken über die mancherlei Ge- rüchte und indirekten Nachrichten über die verhängnißvollen Ereignisse in Paris kundgab und alle Fonds - Course höchst bedeutend zu Falle kamen|; am Schlusse der Börse blieben Integrale 51 %, 3prozent. wirklihe Schuld 612 %, Aprozent. do. 80 %. Actien der Handelsmaatschappy 1565 %- Alte 5prozent. russ. Obligationen bei Hope 102 %, 4prozent. Certifikate bei dem- selben 84 %, 2;prozent. wiener Metalliques 42 %, 95prozent. do. wurden gar nicht behandelt; auch spanische Ardoin-Obligationen nicht; 3 prozentige binnenländische galten 24% %.

Jn diesen unheiklvollen Umständen, welche gerade mit einem monatli- chen Abrehnungs - Termine von auf Zeit gemachten Geschäften zusammen- treffen, haben die hiesigen Sozietäten zum Nußen des Staatspapierhandels und angesehenen Fondshändler den einstimmigen Entschluß gefaßt, um sich während der nächsten Tage jedes Handels in Staatspapieren zu enthalten und die erwähnte Verrechnung, um unabschbares Unglück zu verhüten, um 14 Tage zu verschieben. Diese Verzichtleistung auf Geschaste wurde ferner auf die laufende Woche ausgedehnt, und soll nun am nächsten Montag wie- der ein Anfang mit dem gewöhnlichen Fondshandel gemacht werden. Man ist nicht ohne B über die nächsten Folgen, welche die gewaltige

(A

Entwerthung der Staatspapiere unvermeidlich veranlassen muß.

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 6 Mirz- Niederl. wirkl. Sch. 42% 5% Span S5. Ham b Urg;, 7. März, Hamb. Berl. 6S Br. Alt. Kiel 85 Br. Engl.

Rusa. —-

Leip Zig;5 8, Mürz, Leipz. Drosdo. Act. 102% Br. Süchs, Bayer. 83 Be.

Stargard - Posener

f

bestimmt,

neunten Rate

baar einzuzahlen. danten Hoffmann.

auf §. 13, unseres Statuts, Stettin, den 7, März 1848.

n- Anhaltische Eisenbahn. | (18911 «4 i Ein aus der Weser-Zeitung in den Nürn- 2 loosung von Priori- f erger Korrespondenten übergegangenerAr- tikel bezeichnet unsere Firma welche zur Einstellung ihrer Zahlungen ge-

Lokale, am Askanischen Play Nr. 6, exfolgen. Mnyio1 e Ç io O Den Vorzeigern von genannten Actien steht der Zu-

Die gezogenen macht und am 1. Juli e. eingelöst werden,

Berlin, den 10. März 1848, Die Diarêct io

Thüringische Eisenbahn. chern

E [63] Ediktal-Ladung, j Sinns A E ric Sibi beabsich- Nachdem bei unterzeichnetem Königl, Sächs. Justiz- : ieferung folgender Tuche franco Er- furt in Entreprise zu geben, und zwar:

1) blaues Tuch zu Röcken 2c.

tigen wir die 9) graues Tuch zu Beinkleidern

Die Bedingungen für diese Lieferung, so wie Proben der Farben und Qualität des Tuches, sind in unserer Registratur ein i 5 Sgr. auf Verlangen abschriftlich zu bekommen.

Etwanige Offerten unter Angabe der billigsten Preise und unter Garantie in Wolle gefärbter Waare sind bis 21sten k, M., mit der Bezeichnung: „Offerten Tuch-Lieferung“, verschlossen an uns einzu- enden und die Bescheidung über deren Annahme bis zum 1. April zu erwarten,

Erfurt, den Q Februar 1848.

Die statutenmäßige V e x-

täts - Actien unserer Gesellschast, und zwar: 16 Stü à 500 Thlr., 102 d A O0 S M wird am

nöthigt se i. verleyend er auch für uns ist,

Nachmittags 4 Uhr,

in unserem Geschästs- ren Geschäftsfreunden , daß sich

Nummern werden gehörig bekannt ge- ihr Gutha

Anzeiger. ]

Eisenbahn. Zur neunten Einzahlung deren Erben, Cessionarien oder au? en bit

Unter Compensation der Zinsen vom 10. Januar bis

10, April c. für die bisher eingezahlten 80 %, sind zur

92 Thlr. für Quittungsbogen à 1000 Thlr., 9 Thlr, 6 Sgr, für dergleichen à 1

Die Quittirung der mit Specification der Actien-

Nummern einzureichenden Quittungsbogen erfolgt durch

Wegen der Folgen versäumter Zahlung verweisen wir ABd 4 Beg Folg " Dun | den fünften Oktober d. F:

und Stadtgericht. Direktorium der Stargard-Posener Eisenbahn-Gesellschaft. Masche. Fraissinet, Wiesenthal.

als eine solche,

Wir geben uns der Hoffnung, daß dieser Artikel, wie nicht auf böswilliger 4. April c, Absicht, sondern mehr auf unbedachter Verbreitung un- Svystem gegründeter Gerüchte deruhe. Wir versichern allen unje- [218] der durchaus bisher fein Fall ereignet hat, in welchem wir unseren Verpflichtungen nicht auf das pünktlichste nachgekommen wären, 10 wie wir hiermit alle unsere etwanigen Gläubiger auffordein, ben zur gehörigen Zeit geltend zu machen und dabei der promptesten Realisirung gewärtig zu sein, Ge 8 Ge 4 Mili

Berlin, den 9. Män 1848. Hirschfeld & Wolff.

Sächs. Schles. 78 Br. Chem. Ries. 31 Br. 30 bz. Löb. Zitt. 31 Br. Mgd. Leipz. 210 Br, Berl. Anh. Lt. A. 98 Br. Lt. B. 92 Br. Dess. Bank-Act, 98 Br.

London, 4. März. Cons. 3% 824.827. 25% Hol. 45. 42. 4% do. 75. 72. Ard. 135. 13. Pass. 35 37. Engl. Russ. —- Mez. 15. 14, Bras. §0, 76. Peru 28. 26.

Königliche Schauspiele.

Freitag, 10. März. Im Schauspielhause. 45}e Abonnementsa Vorstellung : Dorf und Stadt, Schauspiel in 2 Abtheil. und 5 Akten, mit freier Benußung der Auerbachschen Erzählung: „„Die Frau Professorin“’, von Charlotte Birh-Pfeiffer.

Sonnabend, 11. März. Im Schauspielhause. 46}e Abonne- ments-Vorstellung: Ein Hausmwittel, Lustspiel in 1 Akt, von G. von Putliß. Hierauf: Die Mitschuldigen, Lustspiel in 3 Aften, von Göthe. Und: Der Weg durchs Fenster, Lustspiel in 1 Aft, nah Scribe, von W., Friedrich.

Königsstädtisches Theater.

Freitag, 10. März. Der böse Geist Lumpacivagabundus oder: Das liederliche Kleeblatt, Zauberposse mit Gesang in 3 Akten, von J. Nestroy.

Sonnabend, 11, März. (Italienische Overn-Vorstellung.) Roberto 1] Diavolo. (Robert der Teufel.) Oper in 5 Abth, Musik vom Königlichen General - Musik - Direktor und Hof - Kapellmeister Meyerbeer. |

Sonntag, 12. März. Zum erstenmale: Jui Luckenwalde. Vai deville-Scherz in"1 Aft, nach Chapman von D. Kalisch.

Vorher: Herr Karoline. Vaudeville - Posse in 4 Akt , Len Kalisch. Und: Die weibliche Schildwache. Liederspiel in L Alt; vol W. Friedrich.

4.

_ S

Dounerstag, 16. März. (Zum Benefiz des Verfassers.) Einmal Hunderttausend Thaler. Posse mit Gesang in 3 Abth., von D. Ka lisch. Musik vom Köuigl. Mufßik=-Direkftoxr Gährich.

*” Mit neuen, nur für diesen Abend bewilligten Couplets und Ein- lagen.

4 20 R A A A mee

Verantwortlicher Redacteur d) E A Zinkeisen.

Jm Selbstverlage der Cxpeditton Gedrucit in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruckeret.

7 Ngr. zu gewärtigen hat, um Erlassung vorschrists- mäßiger Ediktalien nachgesucht ; als werden in Gemaß- heit des Allerhöchsten Mandats vom 13. November 1779 und des Gesezes vom 97, Oktober 1834 alle diejenigen, welche entweder rüdsichtlich der sub e gedachten Kapitalien, als ursprüngliche Gläubiger, oder

o Ke b.

Grunde, Ansprüche zu haben glauben, und

Von 10 pCi. der sub 2, erwähnten Abwesenden diese selbst En l

3 , elche eli

g auf unsere Quittungsbo-

gen sind die Termine :

in Stettin auf un-

serer Haupt-Kasse

am 7. und 8, April c., Vor- und Nachmittags f, A S

E : 9, 4: O z S AUNi De ch5

in Berlin, auf dem Stettiner Bahnhofe, am 10,, den dreißigsten Z S 11., 12. April, von 9 bis 14 Uhr,

sondern auch deren etwanige Erben und alle,

besseres oder näheres Erbrecht, als die hier bekannten Erben zu haben oder deren Vermögen aus irgend einem Grunde beanspruchen zu können vermeinen, andurch Amts wegen geladen,

zu rechter früher Gerichtszeit an hiesiger Amtsstelle per- sönlich oder durch gehörig zu legitimirende Bevollmäch- tigte, bei Vermeidung, daß sie außerdem beziehendli l) für todt, von der Nachlaßnasse für ausgeschlossen, ihrer Ansprüche und der Rechtswohlthat der IRiedereinsezung in den vorigen Stand für verlustig werden geachtet werden, zu erscheinen und nach Befinden sich zu legiti- miren oder ihre etwanigen Ansprüche anzuzeigen und zu bescheinigen, hierüber nah Befinden mit dem zu be- stellenden Kontradifktor rechtlich zu verfahren, binnen 5 Ren- | Wochen zu beschließen, hierauf / den sunslien September d. 5. der Jnrotulation der Akten zum Verspruch Rechtens und

00 Thlr.

der Bekanntmachung eines Erkenntnisses, welches 12 Mittags wegen der Außenbleibenden für publizirl erach- tet werden wird, gewärtig zu sein. -

Auswärtige haben zu Annahme ctwa künstig zu el lassender Ladungen und Verfügungen in der wohnhafte Bevolima %tigte zu ernennen,

Königl. Sächs. Justizgmlk Voigtsberg, den 19 nuar 1848, Hantuß.

Literarische Anzeigen.

Si ver Hirshwaldschen Nr, 25, i vorräthig: _

( C; o Physiologie. Von K, G. Karus, Erster Dhéeil Mit dem so eben ausgeg benen vier Ç der erste Theil dieses tresflichen Werk

vier Hefte umfassen, die in rascher Fo

amte sowohl

130 Ellen 1, Klasse,

90 Ellen 1. Klasse,

300 » L »

420 » Ti » Berliner Maß.

a) 1000 Mßnfl. Ehegeld,

300 Mßnfl., Hausgeld,

zusehen, event. gegen Ko vialien von 9 ; A gegen T7 geb. von Brandenstein, und

e D Let R hier aber a

4. mit Genehmhaltung des Königlichen Hohen Appella- tionsgerichts zu Dresden, als Lehnhofes, die Besizer des 280» Ill » Rittergutes Sachsgenin mit Ebmath,, die Herren Ernst ; ä August Gustav, MWilhelia Friedrich Karl Friedrich Gebrüder von Brandenstein, wegen der- jenigen verjährten Hvpotheken, welche mit

b) 4000 Mßnfl. Darlehn für Georg Albrecht von Brandenstein lt. Kons. vom 31. Juli 1728, auf ihrem Gute haften, als auch 2

im Jahre 1817 von Görliß aus -Nach Li : A land sih hat begeben wollen der Thüringischen Eisenbahn-Gesellschaft. gegeben n 299 A Prees M 4 roviland So:

hann Gottfried Schneiders, einen Erbtheil an 40 Thlr,

den sollen, - m , Leipzig, im Februar 4848. F. A, Brockhgus-

E

[186 b] Kupferstich - Auction. Den verehrten Kunstfreunden hierdurdl 1 Anzeige, daß Montag den 27|ten Marz d, tale, inn, Ramp. (Gasse Nr. 21, erste Etage, hon in diesen Blättern angezeigte_ Verst der von Herrn F. erner hinterlassenen großen Kupferstih-Sammlung

seinen Anfang nimmt, und

Julius und Ernst

pedi:ion des Unterzeichneten, ZU haben sind.

1000 Mßnfl. Paraphernalien lt. Kons. vom 9, Ja- redben, am 8 Márz 1848, nuar 1726 für Eve Elisabeth Christiane Charlotte, Dre f (

C. E, Sit ver, Königl,

[183 b] Medizinal-Rath Dr. Schmalz

rien

Christiane Negine verw. Schneider allhier, als die prä- i E a Li) sumtive Erbin der im Jahre 1794 zu Boigto ed eht des Gehörs und der (-PU ache borenen Johanne Christiane SYUe richt von sich ge- beschäftigt, wird kurze Zeit sich hier aufhalten, um

solchen Kranken Rath zu ertheilen, Er ist sicher M E S T, Ac ,

Mittags von 12—2 Uhr Markgrafen str. Ecfe der Französischen Straße,

Uhr

Nähe

A Ja e

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Zweite, völlig umgearbeitete und sehr vermehrte Auflage,

ten Hefte is es in der neuen

Auslage vollständigz der zweite Theil wird ebenfalls i lge geliefert wer-

) die ergebenste

Bor-

i : ‘m Raths - Auctions - £0- 0 u Dresden im Raths - Auck :

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Das Abonnement beträgt:- 2 Rthlr. für % Jahr. 4 Rthlr. - 5 Jahr. 8 Rthlr. - 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Vreis - Erhöhung. Bei einzelnen Kummern wird der Bogen mit 25 Sgr. berechnet.

Berlin, Sonnabend den Uten M ä

A 0:90:65: La Amtlicher Theil.

Deutsche Bundesftaaten- Königrei ch Bayern. Berichte aus Königliche Proclamation. Aufrus. Herzogthum Holstein. Volks\chulwesen von Altona. Schreiben aus Weimar.

München.

(Großherzogl. Patent.)

Frankreich. Paris. Der Staatsrath. Die Haltung in Bezug auf Belgien. Schweizer Deputation. Arago an Joinville. Bericht über Ludwig Philipp's Durchreise durch St. Cloud. Die Leichenfeier für die Gefallenen. Kommissionen für National - Belohnungen und Sflaven-Emancipation. Vermischtes, Straßburg. Mairewechsel

und Rücfkehr der Ruhe.

Schweiz, Ka nton Bern. Das vorörtliche Schreiben in Bezug auf die Neutralität der Schweiz, Kanton Basel. Marschbefehl an das

baseler Jnfanteric-Kontingeut.

H)

Jtalien. Rom. P. Ventura's Meinung über eine Pairs - Kammer im Kirchenstaate. Neapel. Königl, Dekrete, Turin, Königliches

Patent in Betreff der Waldenser, Türkei. Konstantinopel, Handels-Tribunal, Aegvpten. Alexandrien, Mehmed Ali. Haudels - uud Börsen-Nachrichten.

Königl, Opernhaus. („Martha“) Die wissenschaftlichen Vorlesungen in der Sing-Akademie, Sing-Akademie. (,„„Elias“.) :

B c ila g

Amtlicher Theil.

Se. Majejtät der König haben Allergnädigst geruht: i Dem bisherigen Landschafts - Rath von Brauneck auf Sulih, Regierungs-Bezirk Danzig, den Rothen Adler - Orden vierter Klasse zu verleihen;

Den bisherigen Ober - Appellationsgerichts - Rath Hübner in Posen als Rath an das Kammergericht zu verseßen;

Den bisherigen Hofgerichts-Assessor_ W örishoffer zu Greiss- wald und den bisherigen Kreisgerichts - Direktor, Justizrath Dr, jur; Riedel zu Franzburg, zu Hofgerichts= Räthen bei dem Hosfgerichte in Greifswald zu ernennen ; und ]

Dem Glasermeister Franz Glinsfi zu Danzig das Prädikat eines Hof-Glasermeisters beizulegen.

i Berlin, den 8. März.

JFhre Königl. Hoheiten der Großherzog und die verwittwete Frau Großherzogin , so wie Jhre Hoheit die Herzogin Luise von Mecklenburg-Schwerin, sind von Schwerin hier angekommen und im Königlichen Schlosse abgestiegen. i

E Be r März. : Jhre Königliche Hoheit die verwittwete Frau Großherzogin von Medcklenburg-Schwerin mit Prinzessin Tochter, der Herzogin Luise Hoheit, sind heute von hier über Magdeburg nach Hannover gereist.

__” Die bisherigen Advokaten Wilhelm Ludwig Nicolay und Franz Werner H ansen zu Aachen sind zugleich zu Anwalten bei dem dortigen Königlichen Landgerichte; und :

Der vormalige Justiz = Kommissarius zu Tangermünde, Bürger- meister Alschefsfi, is zum Justiz- Kommissarius bei den Gerichten im wolmirstedter Kreise, zugleich auch zum Notar in dem Departe-=

D

ment des Ober-Landesgerichts zu Magdeburg ernannt worden.

Á Abgereist: Se. Excellenz der Ober - Burggraf im Königreich Preußen, von Brüuneck, nah Trebniß.

S Berichtigung.

e f » E Wi) H L ; L von Se Ae Hoheit der Prinz Friedrich Karl ist nicht von Bo A wie es in der Meldung vom Sten hieß, sondern ’onn hier angefommen.

ATEAER?e Un

1 L C | 3 | [ Cl U N (]. Raum L E Allg.

Uichtamtlicher Theil.

Deutsche Bundesstaaten.

; Königreich Bayern. (Baÿer. Bl.) München, 5. Märs Abends. Heute Nachmittag war wider eine schr zahireihe Versamm- lung auf dem Rathhause, bei welchir Personen aus allen Ständen anwesend waren. Es wurden mehre;e Reden gehalten, Eine Depu- tation wurde an Fürst Wallerstein œshickt und sollte erwirken, daß eine bestimmte Erklärung gegeben werde, daß die gewünschten Geseß- Entwürfe auch witklich den Ständen vorgelegt werden. Der Fürst versprach, dies am Abend ím Minislerrathe vorzubringen, und es soll heute die Antwort darauf erfolgen. Ferner wünschte nian, daß das fremde Militair, die Chevauxlegers aus Augsburg und die Kürassiere aus Freising, wieder von hier entferut würden ; diesc Bitte wollte Fürst Wallerstein Sr. Königl. Hoh. dem Prinzen Karl mittheilen. Nachdem so= danu noch eine Rede für bürgerliche Gleichstellung der Jsraeliten und eine andere zu Gunsten Polens gehalten worden, gelang es einigen Rednern, die sih ín diesen Tagen bereits das Bolkfsvertrauen erworben, die allgemeine beifällige Zustimmung zu Folgendem zu erzielen: 1) Jede Thätlichkeit wird vermieden und jeder Exzeß nach Kräften verhindert ; 2) die Entschließung des Königs auf die Petitionspunkte, welche in einem eben stattfindenden Minister - Rath erzielt werden soll, wird in einer morgen Mittag stattfindenden neuen Versammlung entgegenge- nommen und bis dahin ruhig erwartet; 3) als Ergänzung der Pe- E E nachgetragen, daß alle konfessionellen Schranken beseitigt Rati 1e ar und volle Religions - Freiheit gewährt werde z N lpe enan: wegen der nicht hiesigen Militairs wird nicht diélken 2 A , jondern dem Prinzen Karl bekanni gegeben, daß man Gele I Stag a ÖOrund habe und in ihnen, wie in den El i Lebe n MASIREN Bayern und D eutschen zu finden versichert M ti M alien A den Fürsten Wrede unterbleibt, und Ce gd dew, irtheil der öffentlichen Meinung anheimgegeben. Dies 2 urde die Versammlung geschlossen, und Alles verließ ruhig

_ Münhen, 6. Febr. Vorwittags. Gestern Abend um 7 Ubr ist zur ‘allgemeinen Freude der Bevölkerung Se. Königl. Hoheit der Kronprinz hier eingetroffen, Heute findet, wie man hört, in der Kö=- niglihen Residenz ein Familien = Rath statt. Seit heute früh sind wieder viele Leute auf den Straßen, die zum Theil der Meßgersprung, der, wie alljährlich, heute stattfinden sollte, Vormittags aber abgesagt wurde, herbe‘geführt hatte. Auf dem Rathhaussaale fanden sih nur wenige Leute cin, desto mehr stehen unten am Rathhause. Es herrscht vielfache Aufregung, doch vernimmt man, es werde noch Vormittag eine Alle zufriedenstellende Königliche Proclamation erscheinen.

Mittags 10x Uhr. Eben verbreitet sich die Nachricht, Se. Majestät der König habe Alles genehmigt, alle verlangten Geseß- Entwürfe sollen den Ständen vorgelegt werden. Ferner heißt es, Freiherr von Thon - Dittmer sei zum Minister des Jnnern ernannt. Man vertheilt eben weißblaue Bänder und Kokärden, welche die Leute sofort anstecken.

Mittags 11 Uhr. Vorstehendes bestätigt sih vollkommen ; eben erschien Herr Ministerial - Rath Dr, Daxenberger im Auftrage des Fürsten Wallerstein auf dem Rathhaussaale, wohin sich alsbald viele Leute begaben, und verlas die nachstehende, mit endlosem Jubel

von der Versammlung aufgenommene Königliche Proclamation :

D habe Mich entschlossen, die Stände Meines Reiches um Mich zu versammeln; dieselben sind auf den 16, d. Mkts. in die Hauptstadt berufen. Die Wünsche Meines Volkes haben in Meinem Herzen jederzeit vollen Wiederhall gefunden. An die Stände des Reiches „werden ungesäumt Geseßes-Borlazen ge- langen, unter andereu : : über die verfassungsmäßige Verantwortlichkeit der Minister ; über vollständige Preßfreiheit z : über Verbesserung der Stände-Wahl-Ordnung;z über Einführung der Oeffentlichkeit und Mündlichkeit in dic Nechts- pflege mit Schwur-Gerichten z :

über die in der 1X, Verfassungs - Beilage angedeutete umsfassendere

Alle Post - Anstalten des IJn- und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition der Allgem. Preuß. Zeitung : Behren-Straße Ur. 57.

Insertions-Gebühr für den

Fs s 1848.

Fürsorge für die Staatsdiener und deren Relikten; dann deren __ Ausdehnung auf die übrigen Angestellten des Staates z _über Verbesserung der Verhältnisse der Israeliten. x i ; Ferner ordne Jch in diesem Augenblie die schleunige Abfassung eines Polizei - Geseybuches anz eben so befehle Jch die unverzügliche Beeidigun Meines Heeres auf die Verfassung, und lasse Jch von heute an die Centr über âuigere wie innere Angelegenheiten außer Anwendung treten. ( Nan rfe ofs F nt T DE f n M C u G in diesem Entschlusse tie angestammte Gesinnung der 1 EIA großer Augenbli is in der Entwickelung der Staaten eingetreten, Erust is die Lage Deutschlands, Wie Jch für dentshe Sache denke und fühle, davon zeugt Mein ganzes Leben. Deutschlands Einheit durch wirk- same Maßnahmen zu starken, dem Mittelpunkt des vercinten Vaterlandes neue Krast und nationale Bedeutsamkcit mit einer Vertretung der deutschen Nation am Bunde zu sichern und zu dem Ende die schleunige Revision ter Bundeëverfa\sung in Gemäßheit der gerechten Erwartungen Deutschlands herbeizuführen, wird Mir ein theurer Gedanke, wird Ziel Meines Strebens bleiben. DOerits König ist stolz darauf, cin deutscher Mann zu sein, _ Bayern. Euer Vertrauen wird erwiedert, es wird gerechtfertigt werden ! Schaaret Euch um den Thron. Mit Eurem Herrscher vereint, vertreten durch Eu-:e verfassungsmäßigen Organe, laßt Uns erwägen, was Uns, was dem gemeinsamen Vaterlande noththut. : Alles für Mein Volk! Alles sür Deutschland! München, den 6. März 1848, i Ludwig. Luitpold, Prinz von Bayern. Frl; s Prinz von Bayern, Fürst von Oettingen-Wallerstein. von Beisler. von Heres, von der Mark. von Volz.“

Nachmittags 2 Uhr. So weit bis jeßt die Königliche Pro= clamation befannt wurde, erregte sie überall großen Jubel. Die Stimmung ist allenthalben die freudigste. Bereits sicht man eine große Zahl Männer aus allen Ständen mit weißblauen Bändern au der Brust und Kokarden von gleicher Farbe am Hute. Diesen Vormittag wurde folgender Aufruf vertheilt : :

„Mitbürger! Jeßt, wo sich eine ehrenwerthe Bürgerschaft und cine treue Bevölkerung vereinigte, um stark nach innen zu werden, befestigt in den verfassungsmäßigen Rechten, jeyt, wo sich diese Treuen um den verfas-

sungsmäßigen Thron haaren, um ihn und sih zu schirmen gegen die Ge lüste des von außen drohenden Feindes, ist es im höchsten Grade betrü- bend und muß gerehten Unwillen erwecken, daß sich neben diesem verfas- sungsmäßig erwachten frischeren Leben, welches unzertrennbar is von Für=- stentreue und b ürgerliher Ordnung, ‘leider Neden, Ausrufe und Einflüsterungen vernehmen lassen, die niht aus baverischer Brust kommen, die offenbar das Werk fremder Bestrebungen sind. Vicle solcher Uebelgefinnten mischen sich unter die Versammlungen von Bürgern und biederen Bayern, erhißen unbefangene Gemüther, verbreiten verkehrte Begriffe, mißdeuten die wohlgcmeintesten Anorduungenz sie suchen Mißtrauen zu erregen gegen jene Borkehrungen, die nothwendig gegen eigenthumsgefährliche Exzesse und gegen staatsgefährliche fremde Einwirkun- gen ergriffen werden müssen, wenn nicht das kostbare Gut einer wohlbe- festigten constitutionellen Regierung, der bürgerlichen Ordnung und öffent- lichen Wohlfahrt gefährdet sein soll. Bayern! blicket zurück auf eure ruhm- volle Vergangenheit, auf euren uralteu Ruf echter Treue, auf eure Va- terlandsgeschichte, welche nicht von dem Flecken throufeindlicher Bestrebun- gen beschmugt ist, haltet fest zusammen unter euch selbst| und Alle zusam- men an eurem Regentenhause, an Wittelsbach, am treubewährien Vater- land, und weist jede fremde Einflüsterung, jeden Locfruf zum Verrath an eurer unbefleckten Treue mit echt bayerischer Fesiigkeit und Derbheit zurüd! Wir wollen Ordnung, Gescylichkeit und Wohlfahrt des Vaterlandes, aber nicht Freihetstaumel, welcher zu einem kurzen Rausche hinreißt aus dem das Erwachen wahrlich nux ein höchst trauriges sein könnte! :

Adalbert, Prinz von Bayern.

Marimilian, Kronprinz.

Herzogthum Holstein. (Alt. Merk.) Die Reorgani= sation des Volksschulwesens von Altona ist durch Königliches Resfript vom 28. Januar zugleich mit der des Gelehrtenshulwesens geneh= migt. Darnach werden zuvörderst wenigstens 9 Stadtschulen errich= tet, mit 21 Klassen. Außerdem wird wenigstens 1 neue Freischule (außer den beiden schon bestehenden) eingerichtet, der Realschule nicht zu gedenken. Die Kosten der ersten Einrichtung sind auf 400,000 Mark Crt. angeschlagen. Später wird das altonaer Stadtschulwesen

Königliches Opernhaus.

M c t h ) N , E E „Ver Markt zu Richmond. Romantisch- M in 4 Abtheilungen, vou W. Friedrich. usik von Fr. von Flotow, Die O Martha“ (Den s. März.) fie E e i Musif von Flotow, wurde endlich, nachdem "e ridgelegt worden war, tg Bieis erfolgter Erkrankungen von Sängern günstigem Erfolge, vorgeführt, Was L tem e, gr zwar mit sehr keinesweges neu, sondern einem in Paris Ht L A N A „Henriette“ befannten Ballet entnommen und an unter dem Namen Komponisten Balfe zu einer Oper, „The Maid E 400 In englischen nußt worden. Jedensalls hat der bekannte Stoff R S betitelt, hex geschickten Bearbeiter gesunden, indem das Buch nicht in Friedri cinen durch seinen Inhalt fesselt, sondern guch in Rücksicht E an und für sich stimmung, d. h. sür die Composition, ein gutes lean Une Haupt - Be- Handlung spielt in England unter der Regierung der A darf, Die Haupthebel derselben bilden zwei Hofdamen, Lady Durham i d Vorié ihre Vertraute, die in einer heiteren Stunde den Entschluß ate L Nancy, markt zu Richmond verkleidet zu besuchen. Sie verkleiden sich e Lory und vecaingen sih als solche bei zwei reichen Pächtern, Lyonel und t hig fi A zweite Akt zeigt die Damen im Hause der beiden Pächter Us lich L O, anen sich die jungen Männer natürlicherweise sterb- ihres Beschü erliebt haben, bei Nacht (mit Hülfe Lord Tristan's, nv Cr entfliehen. Ohne die weitere Verwickelung das Geschick Lan der Handlung hier mitzutheilen, erkennen wir zu E igs Bearbeiters wiederholt an. Es gelang ihm, cine Librette Freitig zu dei S A asen und unterhaltensten Situationen, un- haben, das Verdienst besibt. per nicht den kleinsten Theil beigetragen zu französischen “Eb: R von keinem Kunstwerth, ausschließlich der neu- RKoutine nied ule huldigend, verleugnet deutsche Tiefe gänzlih. Mit d ergeschrieben, dankbare Singparticen enthaltend, ist sie leicht,

lebendig, graziós, mitunter sogar pikant, aber auch oberflächlich, frivol, gchalts- los, oft sogar trivial. Der Tanz-Rhythmus spielt eine Haupt- rolle darin. Von Charakteristik, so wie von Beachtung höherer Kunstfor- derungen überhaupt, is keine Rete, so daß das Werk eines deutschen Komponisten durchaus unwürdig zu achten und nicht mehr als augenblick- lihen Genuß, flüchtigen Sinnenreiz zu gewähren vermag.

_ Die Aufführung der Oper verdient dagegen unbedingte Anerkennung. Sämmtliche Rollen hatten geeignete Vertretung in unseren besten hiesigen Kräften gefunden. Vorzugsweise gewann sich Dlle. Tuczek als Lady Durham durh kunstfertigen Gesang und anmuthiges Spiel einen ausge- zeichneten Erfolg. Dlle. Marx reüssirte indeß nicht minder als Naucy, in- dem sih die Sängerin heute auf einem ihren Mitteln durchaus zusagenden Ge- bicte zu bewegen hatte, sowohl was die Natur des darzustellenden Charakters als die Stimmlage der Partie betrifft, Sie darf auf das Lob Anspruch machen, das Gelingen der Vorstellung wesentlich gefördert zu haben, und empfing auch von Seiten des Publikums Bewcise der Anerkennung in Folge ihrer gelungenen Leistung. Die Herren Mantius und Bötticher waren

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ebenfalls als Lyonel und Plumkett ganz an ihrem Playe und leisteten im Gesang und Spiel Treffliches, so daß, da auch den kleineren Rollen ange- messene Beseßung zu Theil geworden war, seitens der Aufführung nichts zu wünschen blieb. Es steht zu erwarten, daß sich die Oper längere Zeit auf dem Repertoir erhalten werde, ein Erfolg, den wir ihr, als aus ter Feder eines deutshen Komponisten geflossen, noch lieber gönnen würden, wenn Leyterer deutsche Gesinnung in seiner Musik zu bewahren ver- standen hätte, - 2

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Die wissenschaftlichen Vorlesungen in der Sing- Akademie. Neunte Vorle tre (Den 4. März.) Gewiß entsprechen diejenigen Vorträge am meisten dem Zwedcke dieser

Vorlesungen, welche irgend eine Zeitfrage in ihrem wissenschaftlichen Zu-

sammenhange darstellen und dadurch das Urtheil des Publikums zu läuterrt und gegen irrige Auffassung zu sichern suchen, Wir zollen deshalb dent heutigen Vortrage des Herrn Professors Pr, Genist, welcher eine soziale Frage behandelte, abgesehen von seiner Reichhaltigkeit und sciner ausgezeich» neten Bearbeitung, schon des Jubalts wegen, eine besondere Anerkennung Herr Professor Gen ist sprach über das Duell; er zeigte die nothwendige tiefe Begründung dieses sozialen Uebels in dem Geiste und Charakter der neueren Nationen im Gegensaß zu der antiken Welt und machte auf die Bedingungen aufmerksam, von dencn die Beseitigung desselben abhängt. Die übersichtliche historische Einleitung dazu gab den festen Anhallpunkt zu Er-

fenntniß der wahren Natur des Duells, Alle Strafgeseßgebungen seit drei

Jahrhunderten haben die Unterdrückung des Duells zum Zweck gehabt, aber feine hat sie wirkli errciht, Gustav Adolph belegte dèn Zweikampf mit Todesstrafe und erlaubte ihn nur in einem Falle unter dex Bedingung, daß der Scharfrichter soglei auch den Ueberlebenden hinriten sollte, die Reichs- gutachten und hundert deutsche Duellmandate, endlich auch das preußische Landrecht, verpönten das Vuell mit den härtesten Strafen und drohten mit Beil und Schwert des Nachrichters, ohne dem U bel Einhalt zu thun. Eben so fruchtlos waren die Bannbullzn dex Pápste Zulius 11. und Benedikt XIV., die Beschlüsse des Tridentiner Konzils und die neuen Lehren des von Hugo Grotius hergestellten Naturrechts, Die: Zahl ‘der Duecle verunuadoes sich fcinesweges, und bis in die neueste Zeit dauerte das Uebel fort, gegen welches in Amerika Geldstrafen von 500 bis 5000 Dollars, in anderen Län- dern entehrende Gefängnißstrafen ohne Erfolg geltend gemacht wurden. Eine Sitte, welche so viclen Verfolgungen standhast widerstehen konnte, muß des- halb sehr tiefe Wurzeln haben, und diese zu entdecken ist allein einer histo- rischen Untersuchung der Entwickelung des gesellschaftlichen Zustandes bei den alten germanischen Völkern möglich. Der Redner zeigte, wie der Zwei- fampf in dem Fehderechte der alten Deutschen seinen Grund habe, bei wel- chem eine Familie der andexen feindlich gegenüberstand, wie nämlich dies Recht auf das Ritterthum vererbt wurde, als der Waffendienst zu Roß an Ausdehnung gewann und die freien Leute durch die {wer zu besireitende Unterhaltung einer beständigen Wehrhaftigkeit an Zahl abnahmen, und wie endlich im 16ten Jahrhundert der Zweikampf an Stelle des ritterlichen Feh-

derechts trat, als dies durch die Kaiserlichen Geseße gegen den Landfriedens-