1848 / 73 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Niederlande.

Aus dem Haag, 8. März. Die zweite Kammer der Ge= neral - Staaten, welhe heute ihre Sißungen wieder begonnen hat, wurde von dem Präsidenten mit folgender Rede eröffnet :

„Edelmögende Herren! Die so wichtigen als unerwarteten Ereignisse, welche sih in den leyten Tagen in Paris zutrugen, haben überall und ge- wiß auch bei Jhnen einen tiefen Cindruck hervorgerufen, Unter diesen Um- ständen hat der König mich beauftragt, Jhnen die Verhältnisse mitzutheilen, welche seit dem Entstehen der neuen Verwaltung in Frankreich zwischen den Niederlanden und diesem Staate eingetreten sind. Demzufolge muß ich ZJhnen mittheilen, daß die Regierung von jener Einseßung durch ein Schrei- ben des Ministers Lamartine an den Königlichen Gesandten zu Paris be- nachrichtigt wurde, (Folgt die Verlesung.) Auf dieses Schr:iben,, welches in Bezug auf die Aufrechthaltung des Friedens beruhigende Acußerungen enthält , ist durh den Gesandten sofort in Uebereinstimmung mit der Antwort der anderen Gesandtschaften erwiedert worden, Die Gesandt- schaften haben das Bedürfniß gefühlt, eine Verwaltung, gleichviel, welche, zu unterstüßen, die durch ihre Handlungen bewies, daß sie die Erhaltung oder Befestigung der Ruhe und Ordnung bezweckte. Indessen is der Königl. Gesandte zu Paris beauftragt worden, dert zu verweilen, um die niederlän- dischen Juteressen offiziós wahrzunehmen. Troy den eben angeführten beruhi- genden Versicherungen erheischt die Vorsicht, daß Maßregeln der Fürsorge gegen mögliche Ereignisse getroffen werden. Mein Kollege im Departement des Jnnern wird Jhnen dieserhalb die nöthizen Eröffnungen machen. Bei der Berathung der erforderlichen Maßregeln ist es als ein glücklicher Umstand zu betrachten, daß zwi- schen der niederländischen und der belgischen Regierung das beste Einvernehmen und Uebereinstimmung besteht, Der Königl, Gesandte zu Brüssel ist beauftragt worden, die Versicherung zu geben, daß die so wichtige neutrale Stellung Bel- giens erhalten werden möge, daß die Niederlande den größten Werth auf die Erhaltung und Befestigung der bestehenden Verträge legen und nichts Anderes bezwecken, als die Fortdauer der Unabhängigkeit Belgiens und die Kräftigung der zwischen den beiden Königreichen bestehenden Beziehungen. Diese Eröffnungen sind von der belgischen Regierung hoch angeschlagen worden, und mehr als ein Beweis is uns hiervon zugegangen.“ /

Der Minister des Jnnern nahm hierauf das Wort und sagte:

„„Edelmögende Herren! Der König hat mich beauftragt, Jhnen zufolge Art, 207 des Grundgeseges mitzutheilen, daß Höchstderselbe in Folge der Ereignisse in Frankreich es nöthig befunden hat, außer den Mannschaften der nationalen Miliz von der Aushebang des Jahres 1847, welche bald aus der Reserve in Dienst gerufen werden, auch die Beurlaubten aus dcn Jahren 1845 und 1846 unter die Waffen zn berufen, Obgleich keine drohende Kriegsgefahr besteht, sind doch die Folgen der erwähnten Ereig- nisse so wenig zu berechnen, daß sie die Aufmersamfkeit der Negie- rung ernstlich in Anspruch nehmen und Maßregeln der Fürsorge zur Sicherung unserer Gränzen dringend fordern, und allein zu diesem Zwecke sind die anbefohlene Vermehrung der aktiven Landmacht in Ver- bindung mit den Vertheidigungsmitteln zur See bestimmt, Die Vor- schläge zur Erhöhung der Budgets des Krieges und der Marine welche die getroffenen Maßregeln nöthig machen, und der Mittel, um sie zu decken werden Jhnen unmittelbar vorgelegt werden, Jch bin ermächtigt Jhnen in dieser Beziehung ferner mitzutheilen, daß der Zustand des Schatzes hof- fen läßt, daß dieselben vor der Hand ohne Beschwerung der Bevölkerung sich werden finden lassen.“ i : i

Dieser Mittheilung fügte der Minister noch Folgendes hinzu:

_ eilung fügte der Minister noch Folgendes hinzu:

„Jch benuye diese Gelegenheit, um Jhnen anzuzeigen, daß die durch a g bei Eröffnung der gegenwärtigen Session zugesagten Voischläge S eibellt Wt Dns des Grundgeseßes Jhnen unverzüglich werden

Fast alle Mitglieder der Kammer und fast sämmtliche Minister waren anwesend, Cine zahlreiche Menge befand sich auf den Tri- bünen, 5 :

e A ; ; ¿

Der Präsident theilte sodann mit, daß der Finanz-Minister vau Hall und der Minister der auswärtigen Angelegenheiten, La Sarraz, ihre Entlassung genommen, und daß der Graf von Randwyck zum Minister der auswärtigen Angelegenheiten, der Chevalier Van der Heim zum Minister des Junern und der Chevalier Van Rappard zum Finanz-Minister ernanut worden seien.

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Brúüfssel, 9. März. Vorgestern Nacht ist der Königlich preu= ßishe Gesandte in Paris, Freiherr von Arnim, aus Paris in Brüssel angekommen und gestern vom Könige in einer Privat - Audienz em pfangen worden. Heute ist derjelbe nach Berlin weiter gereist,

Gestern is der Herzog von Württemberg, Schwiegersohn Lud wig Philipp's, mit seinem Sohne hier eingetroffen und hat seine Wohnung im Palaste genommen.

Die ministerielle Jndependance erklärt, weshalb Belgien blos offizióse und keine offizielle Verbindungen mit Frankreich unterhalte. Es geschehe einfa deshalb, weil es diplomatisches Herkommen sei, daß eine provisorische Regierung und eine Behörde de lacto offizielle Agenten weder beglaubige noh empfange.

Ein hiesiges Blatt sagt: „Die Dauer einer Tagesarbeit ist eben in Frankreich um eine Stunde verkürzt und für Paris auf 10, für die Provinzen auf 11 Stunden herabgeseßt worden. Wir sind in dieser Beziehung weiter vorgerüct als unsere südlihen Nachbarn. Man weiß, daß in Belgien im Allgemeinen und namentlich in Brüssel die Dauer einer Tagesarbeit für alle Bauarbeiter, als Maurer Zim- merleute, Schreiner, Dachdecker u. #. w., und sogar für die Gärtner und Tagelöhner nur 8 Stunden beträgt. Der Ärbeitstag zerfällt in vier Viertel, und jeder Arbeiter kann nah Belieben mehr als vier Viertel arbeiten; im Sommer arbeitet man oft sieben und acht Vier- tel in einem Tage, Die Schneider, Schuster, Sattler arbeiten mei= stens nach dem Stück, so daß hier keine Modification für die Stun= den in Betracht kommt, Die Fabrikarbeit dauert von 10 bis 10% oder 11 Stunden, in welchen noch mehrere Pausen inbegriffen sind

Die Emancipation dringt wiederholt darauf, daß die Regie- rung unverzüglich Maßregeln im Juteresse des Kredits zur Erleichte- rung des Handelsstandes treffe, damit die Fabrifanten möglichst in den Stand gesebßt würden, ihre Geschäfte fortzuseßen; eine Erleichterun der Disfontirungen sei durch die Umstände geboten. N

Auf die Bemerkung eines lütticher Blattes hatte der pariser Constitutionnel es auffallend gefunden, daß Belgien nur die Festungen an der französishen Gränze in Vertheidigungszustand setze nicht aber nach Hollaud und Preußen zu sh zu hüten suche Die JFndependance bemerkte darauf, daß alle anderen Gränzpunkte die Scheldeforts und Antwerpen besonders, auf demselben Stand- punkt wie die französischen Gränz - Festungen gehalten würden „Belgien“, sagt das ministerielle Organ, „will, daß man seine Neu- tralität achte, allein dies will es allen Mächten und allen Ländern gegenüber ; daran fann man zu Paris nicht zweifeln. Ein anderes Handeln seinerseits wäre nicht nur unklug und gefährlich, sondern es

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die Jesuiten, erfahren haben, hat der Papst ein sehr strenges Edikt unter dem heutigen Datum erlassen, in welchem er dieses intolerante und unweise Verfahren hart tadelt und vor Begehung weiterer Atten=- tate warnt. Er fordert die betreffenden Behörden auf, darüber zu wachen, daß ferner nicht ähnlihe Exzesse vorkommen.

_ Neapel, 26. Febr. (Wien. Zt g.) Am 24. Februar fand die feierlihe Beschwörung der Verfassung durch den König statt. Bereits um zehn Uhr Morgens waren zwölf Compagnieen der Nationalgarde zu Fuß in doppelter Reihe von der Königlichen Burg bis zur Kirche S. Francesco aufgestellt, Die Ehren - Bürgergarde zu Pferde, die Nationalgarde zu Fuß und die in Neapel stationirten Regimenter der Königlichen Land = und Seetruppen waren dur abgeordnete Corps repräseutirt, deren jedes einen Oberst oder Hauptmann an der Spipe hatte. An deu Fahnen wehten dreifarbige Bänder, Die verschiede- nen Musifbauden waren auf dem Plaße versammelt. Jm Junern der Kirche war rehts vom Hochaltar der Thron des Königs aufgerichtet, diesem gegenüber eine Tribüne für die Königin-Mutter und die Kü= niglichen Prinzessinnen. Jn zwei Halbkreisen waren dann das diplo= matische Corps, die Minister - Staats - Secretaire mit den Direktoren der Königlichen Sefkretariate, die Staats - Minister in Afktivität, die Königliche Kammer mit der Hofkammer, die Generale der Land- und Seemacht, der Staatsrath, die Gerichts- und Berwaltungs-Behörden und die wissenschaftlichen Körperschaften aufgestellt. Um halb 12 Uhr verließ die Königliche Familie unter der: Donner des Geschüßes den Königlichen Palast. Am Eingange der Kirche empfing sie der Hof- Kaplan und Hof-Ceremonienmeister sammt den dienstthueuden Oberst= Hofmeistern. Nach Abhaltung einer heiligen Messe erhob si der König und las die Eidesformel ab, indemer die Hand auf das von dem Hof-Kaplan ihm vorgehaltene Evaugelium legte. Die Kanonen donnerten, die Musik= bande spielte, und ein tausendstimmiges „És lebe der König, es lebe die Constitution! erscholl auf dem Plage vor der Kirhe. Nach dem Könige leisteten der Graf von Aquila, der Graf von Trapani und der Prinz von Salerno, dann das Minister-=Conseil, der Oberst= Hofmeister und die übrigen Chefs der Hofämter, so wie die Gene rale, den Eid auf die Verfassung, Nach Beendigung der Feier stieg der Köuig zu Pferde und ritt, umgeben von der ganzen Generalität, an den aufgestellten Truppen vorüber. Jm Mittelpunkte augelangt, ließ er durch General Salvaggi die Eidesformel ablesen, welche von sämmtlichen anwesenden Obersten und Corps - Kommandanten nachge- sprochen wurde. Nachdem hierauf die Truppen defilirt hatten, kehrte Se. Majestät unter ungufhörlihem Jubelgeschrei und wiederholten Geschüß-Salven in den Königlichen Palast zurü. Abends kam der König, in der Uniform der National = Garde, von der Königlichen Familie umgeben, in das Theater San Carlo, wo er abermals mit unbeschreiblichem Enthusiasmus begrüßt wurde, Die ganze Stadt war glänzend erleuchtet, :

Handels - und Börsen -Uachrichten.

wäre absurd und lächerlich.

Einige Blätter haben davon gesprochen, daß man zu Paris Leute refrutire, um Belgien zu republifanisiren und zu erobern. An ihrer Spitze soll ein Schreiner von Rheims mit Namen Beer stehen. Die Jndependance bemerft, derselbe sei Lieutenant in einem Fret- Corps in der belgischen Revolution gewesen, später aber zu zehn- jähriger Einsperrung wegen Fälshungen verurtheilt und darauf unter der Bedingung, nie wieder das Land zu betreten, verbannt worden.

Italien.

Nom, 29. Febr. (Bresl. Z.) Veranlaßt durch die vi Di r. + e e vielen Angriffe, welche neuerdings mehrere geistlihe Orden, namentlih aber

Berlin, 11. März. Die Aufregung an der Börfe hat endlich etwas abgenommen; és bildete sih in dieser Woche durch Angebot und Nachfrage ein ziemlih regelmäßiger, doh noch äußerst beschränkter Geschäfts - Verkehr, und die Course nehmen heute einen, wenn auch noch schlehteren Stand, als am Schluß der vorigen Woche, doch aber eine stabilere Haltung ein. Allgemein war man beschästigt, die auf Zeit laufenden Engagements durch Rück- und Verkauf auszugleichen , wodurch der Ultimo dieses Monats so- wohl, wie die Liquidationen der folgenden Monate, als geord- net anzusehen sind: Weun die Course abermals bedeutend ge- wichen sind, so liegt dies in deu Nothverktäufen solcher Effekten , welche bei Privat - ZJnftituten deponirt gelegen und von dem Jnhaber nicht weiter prolongirt werden follten oder fonnten, Detrgleichen Partieen kamen. ins- besondere am Dienstag und Mittwoch vor und wurden von unseren Wechs- lern an den Markt gebracht, Auch. hatte sih das Gerücht verbreitet, als beabsichtigte unser Bank-Junstitut die Ablösung der Depots und volle feine neuen Lombard-Geschäfte entriren. Schlimm genug, daß auswärtige Zei- tungsblätter, wie in biesem Fall die Börsen-Nachrichten der Ostsee sih bemühen, Nachrichten zu verbreiten , die nur den Zweck haben fön- nen, die Verwirrung zu vermehren und das Vertrauen zu erschüt- tern, Für diesmal haben sie indeß das Gute bewirkt , daß die Direction der Königl. preuß, Bank dur ihre Berichtigung die Gemüther beruhigte und anch von da ab eine Besserung der Course eintrat, Was den Gang der Actien-Course anbetrifft, so kamen in einigen Gattungen fehr beträchtliche Schwankungen vorz so sind Niederschl, Märk. bis 60 % ge- wichen und wieder bis 65 % bezahlt. Köln-Minden a 69 % verkaust und weiter bis 71% % gestiegen, Stargard - Posen von 55 bis 60% gemacht. Berlin-Stettin 84 a 88 % bez. und wieder auf 84% % gewicen. Die mei- sten übrigen Effekten varirten weniger, sondern blieben vorläufig in gedrüd- tem Zustand, da es an Käufern fehlte, Berlin-Anhalter Litt. A. 92 a 91% bez., Lit, B. 85% bez. Berlin - Hamb. 71 a 70 % bez. Oberschlesische Litt, B. 80 a 81 % bez. Halle - Thüringer 56 a 555 % bez. Friedrich- Wilhelms-Nordbahn 42, 39! a 412 bezwBu. G, Magdeburg-Wittenb. 452 a 47 und 46 bezahlt, Von Prioritäts-Actien blieben Köln-Minden 44 % gedrückt und ohue Umsag a §3 % offerirt. Hamb. 4; % 845 a 85 ‘bez und Gld. Niederschl. - Märk, 4 % 81 % bez, 5 % alte bis 91 %, !1lte Serie 895 bez. u, Gld. Jn Potsdam - Magdeburg Prioritäts - Actien kein Umsay. Preußische Bank-Antheile wurden bereits bis 802 verkauft, besser- ten sich aber auch und schließen heute 83 a 835 % bez. und Gld. Eben so haben sich preuß. Staatsschuldscheine von 81 bis 847 % gehoben. Auch Pfandbries- und Kommunal - Papiere haben sich in demselben Verhältniß au / :

Jn Wechseln war der Verkehr sehr unbedeutend; gut zu lassen waren Amsterdam in beiden Sichten 1nd Wien z dagegen blieben Hamburg und London, so wie die übrigen Devisen, stark angetragen. '

X Breslau, 11, März, Weizen, weißer 525, 60—67 Sgr. gelber 50, 57—62 Sgr. E

Noggen 40, 46—50 Sgr., für Partieen sind diese Preise gleichfalls zu bedingen, Connoissements dagegen sind heute billiger, und zwar S6pfd. a 40 Nthlr., 84pfd. à 39 Rihlr, 82— 83pfd. a 37 Rthlr, zu kaufen; 1 Rthlr. weniger is zu bedingen, |

Gerste 36, 41—465; Sgr.

Hafer 224, 254—274 Sgr. i Der Stand des Kleesaat - Geschäfts is jeßt nominell, und wir sind nicht im Stande, Preise zu notiren; die Kauflust is gänzlich verschwunden.

Spiritus wurde wieder nur in kleinen Posten loco Waare a 85—8ck Nthlr. gehandelt, zu lehterem Preise blieb zu haben. Juni/Juli/August 972 Rihlr, bez. Alle übrigen Termine nominell. März/April 8% Rthlr. Mai/Juni 9% Rthlr., Juli/Aug, 95 Nthlr. :

Rüböl loco, 10% Rihlr. bez, und dazu noch zu haben,

Zink ab Gleiwiy 45 Rthlr. Br,

Nuss. Mehl loco a 15 Rihlr. angetragen.

Die Stille im Geschäft dauert fort, der Zustand unseres Geldmarktes gewinnt eiu immer trüberes Ansehen.

A Hamburg, 10. März. Außer in Weizen war unser Getraide- Markt diese Woche wieder bedeutend ruhiger, und wirklihe Besserung kann nur erwartet weiden mit Ausbruch eines Krieges. Von England, wo man an eine, friedliche Lösung der Wirren zweifelt, gingen Ordres auf Weizen ein und 600 Last loco wurden zu 3a4 Nthlr, höheren Preisen, 131 /2pfd. Saal, u, Magdeb, mit 126/7 Rthlr, Court, 132/3pfd, Braunschw. und Märk. mit 128/130 Rthlr, Cour, pr, Last bezahlt, Ab auswärts is nur abgeschlossen : 130 /1pfd, Waare ab Stettin zu 95 Rthlr, Bco. und 129 /30pfd, ab Dänemark zu 92 Rthlr, Bco,, während für 130 /1—132pfd. ab Pommern, Mecklenb, u, Holstein zu 95/6 Rthlr, Bco, wohl Nehmer

Wetter Regen, Wind SW. Wolkenzug « « -

Hunderttauseud Thaler. Posse nuit Gef lisch. Musik vom Königl. Musik=Direfktor Gährich.

sein würden,

Jn Roggen geht nihts um. 125 /6pfd. ab Pommern zu 64 Riblr,

ALMEER S V Dane zu 56 /58 Rthlr. Bco. am Markt. erste ab Dänemark wenig offerirt, bedingt 140 /112pfd, 48—5 E s eigens wenig Geschäft. j s “0g Fir; Z afer a änemark, Jahde und Ems resp. 81 /83pfd,, 75 /76pfi 85/86psd. zu 34/36, 34 u, 40 Rihlr. Bco, vergebens rae Aci «fts Ueber Buchweizen, Erbsen, Wicken, Bohnen nichts bemerkens- werthes V ag m NRSW fommen nicht vor. i Inhaber von Rappsaat scheinen etwas fester werden zu wollen; Ostküste 124 /126, ab Westküste 127 /8 Rthlr, Bco, zu E pes

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 9. März. Niederl. wirkl. Sch, 40%. 50% Spau 8% Antwerpen, S. März. Ziosl. —. Neue Anl. 5 G À : Hamburg, 10. März. Hawb. Berl. 665 657. Alt. Kiel §5. 84. Meck, 30 G.

; Loip Z1&), 1L, März, Leipz. DresAu. Act. 1007 Be, Säcbs. Bayer. 82 Ber. Süchs. Schles, 76 Br. 75 bz. Chem. Ries. 297 Br. 29 hz. Löb. Zitt. 30 Br. 29 bz. Mga. Leipz. 210 Br. Berl. Aub. Lt. 4. 93. 915. Lt. B. —. Dess. Bauk-Act. 93G. dg i ondo R l. lies: Cons. 3% dl 5-817. 25% Holl 437, 422. 4% do. (4, (1. Ard. 35. 12%. Pass. 3%, 35. Engl. Russ. 98. 96 Mex. 15, 14: Bras. 78. 76. Peru 28. 26. i : j VY Aa 10. März. 5% Met, 85. 4% do. 14. 3%, do. 58. Bank Acties 1220. Aul. de 1834 140. de 1u3v 95. ordb. 957.

(Telegr. Dep. Köln, 10. März.)

R 2 / F 3 0/ p / Dr Paris, 8. März. 5% Rente 15. 3% 47, Nordb. 345,

Glogan. 89,

A U. Se 640: 06 in der Rotunde des Königlichen Museums.

Mit Allerhöchster Genehmigung wird vou Montag den lten d. an in den Stunden von 10 Uhr Morgens bis 3 Uhr Nachmit tags eine Ausstellung von Kopie en nach den berühmtesten Werfen Raphael*s nebst einer Auswahl von Handzeichnungen dieses Meisters und älteren Kupferstichen nah demselben in der Rotunde des Königlichen Museums zum Besten des köluer Dombaues (Fintrittspreis 5 Sgr.) stattsinden, wozu die Bewunderer echter Kunst und alle Gönner des in diesem Säkular - Jahre einem bedeutenden Abschnitte entgegengehenden deutschen Werkes ergebenst einladet

Der Vorstand des berliner Vereins für den kölner Dombau,

Meteorologische Beobachtungen.

Nach einmaliger

1848 Morgens | Nacbwittags | Abends 11 Mörz- 40 Uke,! | Abe j: 10. Okr

| | l | Beobachtung,

Luftdruck... 339, 02'" Par. T1 Par 324,84" Par. Quellwärme Es R. Luftwärme ....| + L1°R.| +6,0° R. | + 3,2° R. |Flusswärme 1,0* R.

T M | ( j ! shaupunkt ...« -+ UV,3 R. | —+ 2:6" R. | + 15° R, [Bodenwärme

G | §1 pCt. | 86 pCt. |Ausdünstunug

Regen, | Regen. |NiederschlagO,909 Rb. SW. | SW. [Wärmewechsel + 5, L » , l | ck 0

SW. | —— | -+ 1

'Tagesmittel: 326,52'" Par... -+ Bn, 10 0 86 pCt. SW.

Dunstsättigung « G92 pCt.

| | | |

Königliche Schauspiele. Moutag, 413. März. Im Opernhause. 34ste Abonnements-

Vorstellung. Auf Höchstes Begehren wird der 13jährige Eduard Braun aus Anhalt- Zerbst ein Konzertstück für Violine, von de Beriot, vortragen. Hierauf: Der Rechnungsrath und seine Töchter, Original-

A

Lustspiel in 3 Abth., von L, Feldmann. Und zum erstenmale: Paul und Virginic, pantomimisches Ballet in 1 Akt, nah Gardel, von Hoguet. Musik komponirt und arrangirt vou Gährih, Die neue Decoration i von Gropius, Anfang halb 7 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Villets zu folgenden Preisen

verkauft :

Ein Billet in den Logen des Prosceniums, des ersten Ranges

und ersten Balkons 1 Rthlr. 10 Sgr. 2c.

Dienstag, 14. März. Jm Opernhause. 35ste Abonnements-Vor=

stellung : Martha, oder: Der Markt zu Richmond, romantish=komische Oper in 4 Abtheil, theilweise nach einem Plan des St. Georges, von W, Friedrih, Musik von Friedrih vou Flotow. Anfang halb (+LLOr,

Zu dieser Vorstellung werden Villets zu folgenden Preisen

verkagusft :

Ein Billet in den Logen des Prosceniums, des ersten Ranges

und im ersten Balkon 1 Nthlr. 10 Sgr. 2c.

Jm Schauspielhause. 48ste französishe Abonnements-Vorstellung.

Un caprice, comédie-nouvelle en 1 acte, par Alfred de Musset. La Polka en province, folie-vaudeville en 1 acte, par Mr Decomberousse, Estelle, drame en 1 acte, par Scribe.

Königsstädtisches Theater. Montag, 13. März. (Jtalienishe Opern-Vorstellung.) Otello

il Moro di Venezia (Othello, der Mohr von Venedig), Oper in 3 Akten. Musik von Rossini.

Dienstag, 14. März. Einmal Hunderttausend Thaler. Donnerstag, 16. März. (Zum Benefiz des Verfassers.) Einmal sang in 3 Abth., von D. Ka-=

Mit ueuen, nur für diesen Abend bewilligten Couplets und Cin-

lagen.

Im ersten Aft : Shwarzwalder Dorfgeschichten. Sentimentaler

Walzer aus: „Dorf unt Stadt“; unaufgeführte Fastnachts- Posse von D. Kalisch, vorgetragen von Herrn Grobecker. |

Im zweiten Akt: 1) Neue Couplets, gesungen von Herrn LAr=

ronge. 2) Polka, vorgetragen von Mad. Grobecker.

Jm dritten Aft: 1) Ved: „Es dauert zwar lang" aber’s

fommt {hon nochmal !““ gesungen von Herrn Grobecker. 2) Cou- plets: „Es liegt zwar sehr nah doch man spricht nicht davon“, gesungen von Herrn VArronge.

Preise der Pläße: Ein Plaß in den Logen und im Balkon des

ersten Ranges 1 Rthlr., im Parquet und in den Parquet - Logen 20 Sgr. 2c.

rw mer meen : Verantwortlicher Nedacteur Dr, J. W, Zinkeisen, Jm Selbstverlage der Expedition.

Gedrucft in der Deckerschen Geheimen Ober- Hofbuchdrukerei.

Beilage

705

Inhalt

ten. Königreich Bayern. as Frei-Corps der Stu Vermischtes.

München. Her- | Freiherr von burg. Vereidigung des von Truppenbewegungen. Aschaffenburg. Bewegun-

Deutsche Bundesstaa stellung der Ruhe. Thon - Dittmer. Militairs auf die Verfassung. Nürnberg. Forderungen der Bauern, gen, Schreiben aus

Frankreich. Paris, \chädigungs-Kommission, ville, Jarnac’s Demission. Vertheilung der Volk nen Zeiten. Die ter und das Beschäftigungs - Büreau. Krisis. Die reglementarische und Ö Manifest und Bemerkungen darüber. -—

Frankfurt a. M. Aufhebung der Septemb Der Bürger - Ti Emil von

seße, Die Ent- Thiers und Malle- Girardin's Erklärungen. Das Wahlrecht zu ziale Frage. arbet über die | fonomische Schule, Lamartine's Vermischtes.

s-Repräsentanten, Verfassungs- und die so

Mittelalters. Zur Geschichte des siebenjä alen und Gefäße des Königlichen Museums zu lín und anderer Sammlungen,

Handels - und Börsen - Nachrichten.

Verein für Kunst des

Deutsche Bundesstaaten.

(N. K.) München, 7. rs{hien heute Vormi und wurde von dem zahlreichen hen Jubelrufe begrüßt.

daß es in den Tro dem Wetter geshmüdckt und und Ordnung der Zum Patrouillendienst und ch ein Theil der Land- doh sah man auch außer diesen viele Lan Straßen und an öffentlichen gs nach der Universität, ahstube zu besucher rtwährend exerzirt. Freicorps Patrouillendienst. Wunsch aussprechen, eise begangen werden. um die Lokali=

März, Abends.

Königreich Bayern. Abend ttag bei der Fast-

Se. Königl. Hoheit der Kronprinz nachts - Vorstellung im Hoftheater Publikum mit lan

Die sehr \schlechte

ganhaltendem stürmi Witterung verhinderte heute, Straßen eben so lebhaft zuging, wie Tages zuvor. waren indeß viele Häuser mit bayerischen Fahnen Abends wieder glänzend beleuchtet. Stadt wurde in keiner Weise gestört. zur Bewachung des Zeughauses wehr kommandirt, männer in Uniform auf den Viele Bürger begaben sich Nachmitta bewaffneten Studirenden in ihrer Gängen der Universität wird fo bereits ein Theil des Studenten-= Allgemein hörte man heute den der gestrige Tag alle Im Ständehause herrscht die grö täten in gehörigen Stand zu seßen. Nicht unwichtig erscheint, daß die Landtage von ihr angenommenen, von tirten Bezeichnung „außerordentlicher“ in der allerhöchsten Entschließung, die betreffend, vom Aten d. ist diese Bezei Nachdem gestern Rektor magnificus die Studenten - Freicorps v theilung auf Nachmittag ämmtlihe Studenten, um genannte Stunde Mit einer Schnelligkeit, lei Unternehmungen und nähere Bekannte zu Compagnieen einzelne Farben als Untersch Wachstuben,

war nur n0o

bends machte

Jahre auf feierliche Weije be ßte Thätigkeit,

Regierung von der am leßten den Kammern aber nicht adop- Landtag abgegangen ist, denn renberufung der Stände niht mehr angewendet. bel begrüßte Rede des nigung zur Errichtung eines Zeitpunkt der Waffen - Ver- versammelten sich arben des Vaterlandes geschmict,

Vormittag eine allerhöchste Geneh1 erfündigt und den 2 Uhr bestimmt hatte,

mit den F zum Behufe der augenblicklichen Organisation. die bei der fühlbaren Schwierigkeit von der= hatten sich Gleichgesinnte gebildet, Oberoffiziere und eidungszeichen gewählt, die außen mit dem Compagnie- und der Saal des chemischen Labora= die Posten ab-

bewundernswerth if,

Führer und Hörsäle verwandelten sich in Namen ihrer Bewohner geziert, toriums nahm den eigentlichen Stab auf, von wo aus um 4 Uhr die Konstituirung als beendigt anzu- der Theil der Dienstwache

und zugingen, so d id en a S Studenten- Patrouillen übernehmen und Patrouillendienst wo immer es erschien. &—1() Uhr die junge M im Marschiren geübt, worin sie von Landwehrmäunnern, deren herz- treulich unterstüßt wurde, Fronte auf, um, leisten. Bald

übernahm, überall von Vivats dem nun heute Morgens von im Gebrauch der Gewehre und den anwesenden Bürger-Offizieren und lihes Benehmen alle Gemüther ergriff, stellten sich sämmtlihe Compagnieen in einer langen den Eid auf die Verfassung zu allerstein, Minister Beisler und der Land Vollziehung dieses feierlichen zu Compagnie, ver= mus begrüßten, mit ingseid von Augeublick, als der Land= lles sich umarmte und die orte, die Fürst Waller- ersität sei cine Zierde des Va-

annschaft sich

wie {hon bekannt war, darauf erschienen Fürst W wehr-Oberst Maffei mit dem Stabe zur dallerstein ging von Compagnie las die Eidesformel und nahm den mit Enthusias fräftiger Stimme ausgesprohenen Verfass1 Unyvergeßlich war der wehrmann sih zum Studenten Dranate, A Hände drückte, die Bürger wieder stein ausgesprochen : 4 terlandes, die Studenten preisend den fernhaften, ccht d t, so daß an diesem Festtage zum Vaterlande, dessen Morgeuröthe strah=

Studenten entgegen.

holend die W die hiesige Univ É eutschen Sieg der münchener Bürgerscha Alle nur Ein Gefühl bewegte, die Liebe lend hergufgezogen,

__ München, 8. März. Freiherr von Thon - Dittmer hatte gestern und heute lange Unterredungen mit Sr, Majestät dem Kö- nige und Sr. Königl. Hoheit dem Kronprinzen, so wie mit verschie-

S! 1 Bis diesen Mittag 11 Uhr hatte er das Portefeuille des Junern noch nicht übernommen, wahrscheinlih wird dies erst morgen der Fall sein. E

Diesen Mittag mars alten Universität durch die Ludwigs=, finger-Gasse, nah dem Gebäude der alten Universität, das zur Ka- serne dieses Corps bestimmt ist. i i \{hönen Leuten bestehend, bot einen interessanten Anblick. Voran der Rektor der Universität, Hosrath Thiersch, gleich einem sicgreihen Heer= führer in \{ch6önster militairisher Haltung zu Pferd, einen Studirenden zu Pferd als Adjutanten an der Seite ; der Kommandant des Corps, mit feinem Adjutanten ebenfalls zu Nun folgten die 17 Compagnieen mit ihren Führe ci 5 theils Schläger führten , die Mannschaft , in s{hönster militairisher Haltung, mit Gewehren aus dem Königl bewaffnet. Die Führer trugen Schärpen, und Alle hatten die 1 blaue Kokarde an der Müßze und weißblaue Bänder an der Brust,

Das Regierungs - Blatt, welches heute Morgen bereits gedruckt war, ist nicht ausgegeben wordeu, weil die Königliche Pro= i, die in demselben enthalten ist, Unterschrist des Königs und der Minister auch die der Prinzen trug,

denen Staatèmännern.

hirte das Studenten Frei G Corps von der

Theatiner=, Wein- und Kau=

N or D, T Der Zug, aus lauter kräftigen,

ein \{chöner , kräftiger Mann ,

theils Säbel 7 , ichen Zeughause

aus Versehen außer der

Abends ein gedruckter Zettel vertheilt worden, welcher Nachstehendes

enthält : F l ai :

„Die Königliche Proclamation vom Gestrigen ist nunmehr auc im Königlichen Regierungsblatt erschienen, und zwar mit derjenigen Unterferti- gung versehen, welche allein den geseplichen, verfassungsmäßigen Formen entspricht: nämlich mit der Unterschrist Dr. Majestät des Königs und der verantwortlichen Mitglieder des Ministerraths. Wenn gestern eine Verbrei- tung mittelst Abdrücken stattgefunden hat, in welchen fich außer dem Namen

eiwanige deshalb sich ergebende Mißverständuisse zu würdigen wissen.“

wieder fortzogen, wurden \ grüßt.

sion Befehl erhalten werde, zur Gränzbewachung abzumarschiren.

- _

Protokoll genommen und ihnen zugesagt, geeigneten L

in keiner Weise gestört worden,

Â

Eigenthum zu s{üßen,.

Jn unserer Stadt, in Nassau und |1

dem nahen Kurhessen, besonders in Hanau. theils von außen gekommenen

und Fulda gekommenen Truppen ]0 von Hanau Posto gefaßt haben.

putation von Hanau nah Kassel ab. gefaßten Entschließungen genügen i werden bis jeßt nur wenige Cour|e notirt,

anr 0

maßen :

„Die provisorische Regierung dex beshworenen Constitution, gleich werfenden Tadel der Bürger erregten z September 1835 über die Verbrechen ;

daß es die Orduung der

wie in den Proclamationen, die am 6ten gedruckt veröffentlicht wur=- den, während vorshriftêmäßig nur die verantwortlihen Minister un=

tershrieben sein dürfen, Ju dieser Beziehung is denn auch gestern

gehen treffen sollen auf die so

rere Bestimmungen

Sr. Majestät des Königs auch jene Sr, Königl. Hoheit des Kronprinzen und der drei anderen Königlichen Prinzen befinden, so is dieses einem Ver- sehen zuzuschreiben, da die Unterschrift dieser Königlichen Prinzen \ich nur auf der als Protokoll des Ministerraths dienenden Original -Abfassnng der Königlichen Proclamation befindet und sich auch, als Beurkundung der Theil- nahme derselben Königlichen Prinzen an der Ministerraths-Berathung, dar- auf befinden muß, während die offizielle Verkündung im Regierungsblatte, gemäß der Verfassung, nur die Unterschrift Sr. Königlichen Majestät und

der Ministerial - Vorstände tragen kann. Jeder Unbesangene wird hiernach

Augsburg, 8. März. Angesichts einer großen Volksmenge fand diesen Vormittag 11 Uhr auf dem Frohnhof die feierliche Ver- fassungs - Beeidigung des hiesigen Militairs statt, Der Divisions= Kommandaut, General-Lieutenant Graf von Pappenheim, hielt dabei eine ergreifende Anrede, endend mit einem dreimaligen Lebehoch auf den König, das von allen Stimmen wiederhallte. Als die Truppen 1 je auch vom Volke mit einem Lebehoch be-

Es hat \ich heute hier die Nachricht verbreitet, daß unsere zweite Armee-Division mobil gemacht und die dritte und vierte Vivt=-

Nürnberg , 9. März, Vormittags 11% Uhr, So eben zog eine Menge Bauern und Gutsbesißer aus den nahe gelegenen Vrt- haften Heroldsberg , Eschenau , Ka!chreuth und Umgegend in die Stadt, au der Spibe einen Gutsbesißer mit blauem Federbusche am Hute, während alle Uebrigen die vaterländische Kokarde trugen. Die begaben sich vor das Forstamt St. Sebald und verlangten von dem Forstmeister Herrn Scippel die Wiedereinräumung und Gewährung ihrer alt hergebrahten Forstrehte in dem sebalder Walde, in dem sie sich seit Jahren in Bezug des ihnen zustehenden Holzes und der Rechstreu beeinträchtigt glaubten. Alle benahmen sich mik großer Ruhe und Mäßigung uud wurden dann einzeln beim Forstamte zu rtes ihren Wün- \hen nah Möglichkeit Gewähr und ihren Beschwerden Abhülfe zu verschaffen. Von da aus zogen sie in ruhiger Haltung zu dem an- deren hiesigen Forstamte St. Lorenzen. Die Ruhe und Ordnung ist

Aschaffeuburg, 7. März. (N. K) Auch hier fanden gestern Bewegungen statt. Morgens begab si eine Deputation der Landwehr zu ihrem Kommandanten, Oberst-Lieutenant Lotto-Ober= Beamten Kaden, und erklärte ihm, daß ex ihr Vertrauen nicht mehr besie, worauf derselbe sogleich seinen Rütritt nahm. Zum neuen Kommandanten wurde der Kaufmann FranzDessauer gewählt. Nachmittags wurde in einer Versammlung der Bürger das Verlangen gestellt, den rechtskundigen Rath des Stadt-Magistrats Bühler von sciner Stelle zu entfernen. Sofort wurde von dem Königlichen Stadt-Kommi}|a= ríat und dem Stadt-Magistrat der Beschluß gefaßt, denselben auper Thä- tigkeit zu seßen. Der vor dem Rathhanse sehr zahlreich versamuel- ten Bürgerschaft wurde von der Altane aus der Beschluß bekannt gemacht, worauf sich die ganze Menge zerstreute. Da für die Nacht ernstere Auftritte bevorzustehen scheinen, wurden Sicherheitsmaß- regeln getroffen. Eine Abtheilung des Jäger - Bataillons und der Landwehr übernahm bie Patrouillen in der Stadt; die Thore wur- den beseßt. Auch junge Leute crboten sich, zur Sicherheit der Stadt mitzuwirken. Auf dem Rathhause blieben die Behörden verjam- melt. Um 84 Uhr wurde Generalmarsh geschlagen, Cine Masse Bauern von dem benachbarten Damm, 200 bis 300 an der Zahl, verschiedenartig bewaffnet (der Aschaffenb. Zkg zufolge, waren die Bauern nicht bewaffnet ), z0g durch die Straßen auf das Königl. Landgerichtsgebäude zu. Rechtzeitiges Eintressen von „Fagern, und Bürger-Militair verhinderte wohl bedauerlihe Exzesse. Ler Königl. Landrichter nahm ihre Petition entgegen, worm, sie verlangen, von dem Landgerichte in Polizeisachen getrennt und wieder wie früher der städtischen Polizei unterworfen zu werden. Auch der Landtags - De- putirte, Forstmeister Dr, Müller, Fabrikbesißer in Damm, erschien unter ihnen und sprach beruhigende Worke, worauf sie ihm ein cbe- hoh!‘ brachten und endlich friedlich wieder nach Hause aufbrachen, Ein Haufe Bauern vom Dorfe Schweinheim wurde schon am Thore durch die Wachen und Patrouillen abgewehrt. Nach Mitternacht war die Ruhe in der Stadt o ziemlich überall hergestellt. Für heute Nacht besorgt man noch ernstlichere Angriffe von außen. Doch wird es den Anordnungen der Obrigkeit und dem guten Geiste der Ein-= wohner sicherlich gelingen, die Rube aufreht zu erhalten und das

X Frankfurt a. M., 2% Mi). Man weiß hier nichts Gewisses darüber, ob und wann der Präsidial-Gesandte, Herr Graf von Münch - Bellinghausen, von Wien hierher zurückkehren werde. Die Bundes-Versammlung hält immer noch außerordentliche Sißungen.

n dem Großherzogthum Hessen is es vollkommen ruhig, dagegen noch große Aufregung in

Unter dem Schuße der bcwaffneten Masse hat sich aus 24 Bürgern einc Art provisorische Regierung gebildet. Die von Kassel Z len einstweilen in den Ortschaften Es ging gestern wieder eine De- Die bis dahin vom Kurfürsten igen dem Volke niht. An der Börse

Paris, 7 März. Ein Dekret der provisorischen Regierung spricht die Aufhebung der Septemberge|?E qus; es lautet solgender=

der Republik, auf den Bericht des Justiz- Ministers, in Betracht, daß die Septemberge|eße, als schreiende Verlegung bei ihrer Vorlage den einstimmig ver-

in Betracht, daß das Gesch vom 9.

Vergehen und Uebertretungen der Presse 1nd anderen Publicationsmittel ein Angri} aus die Preßfreiheit ist, h Gerichtsbarkeit versassungswidrig geändert, das ain i, ; vas res j ent- Erkennen über Verbrechen und Vergehen, der Presse den Geschworenen E! zogen, und, allen Rechtsgrund|aßen zuwider, Strafen, welche nur die Der- gel : genannten Uebertretungen angewandt hat; 1n

Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung. Montag den 13, März,

durch Geschworene mit einfacher Majorität eine Anordnung ist, die der Phi-

losophie und der Menschlichkeit widerstrebt und mit allen von unseren ver- schiedenen National - Versammlungen aufgestellten Grundsäßen im vollstän- digen Widerspruch steht, beschließt : Ar t, 4. Das Gesey vom 9. Sep- tember 1835 über die Verbrechen, Vergehen und Uebertretungen der Presse und anderen Publicationsmittel is abge chaffflff Art, 2, Bis zur E dung der konstituirenden National-Versammlung werden die früheren Ge ege in Bezug auf Preßvergehen und Uebertretungen in denjenigen Bestimmun- gen ausgeführt, welche nicht dur die Dekrete der provisorischen Regierung aufgehoben find. Art. 3. Die Artikel 4, 5 und 7 dcs Geseßzes vom 9% September 1835 über die Assisenhöfe, der §. 4 des Artikels 341 der Kri- minal-Ordnung, der Artikel 347 eben derselben , in der Art, wie sie dur das Gesez vom 9. September 1835 über die Rektifizirung der Artikel 341, 345, 346, 347 und 352 der Kriminal - Ordnung und des Artikels 27 des Strafgeseßbuchs refktifizirt worden, sind aufgehoben. Art. 4, Die Verur- theilung joll durch Majorität von 9 Stimmen erfolgen; das Verdikt der Jury soll lauten: Ja, der Angeklagte ist schuldig, mit Majorität von mehr als acht Stimmen , dei Strafe der Nichtigkeits - Erklärung. Art. 5. Vor der Ab- stimmung findet im Schoße der Geschworenen - Versammlung von Rechts wegen die Diskussion statt.“

Es is eine Kommission niedergeseßt, um alle Ansprüche zu prü= fen, welhe von Einwohnern der Hauptstadt auf Grund der in den Tagen des Kampfes erlittenen Beschädigungen oder ausgeschriebenen Lieferungen erhoben werden fönnten.

Das Siécle bemerkt, daß der Titel „Bürger“ nur in den öffentlichen Akten der Regierung zur Anwendung komme. Jn sozialen Verhältnissen nenne man sich nach wie vor „Monjsieur“‘“ und „„Madame.““ „Die Gleichheit“, sagt dies Blatt, „ruht in dem Rechte und nicht in den Worten z die Freiheit will niht den Tod der Höflichkeit.“

Herr Thiers hält sich sehr von der Politik fern; der englische Gesandte, der eine Zusammenkunft mit ihm wünschte, fand ihn nicht dazu geneigtz er will, sagt man, nicht die Meinung erregen, als menge er sh in die politishen Fragen. Herr von Malleville, dem man den Posten eines Ministers des Junern angeboten, hat Paris verlassen, ohne das Anerbieten anzunehmen. Er will sih für den Moment der Last entziehen und scheint auf jpâtere Zeiten zu spe= fuliren.

Der Commerce und die Presse behaupteten, Herr von Jarnac, seitheriger Geschäftsträger Frankreichs am Hofe von St. James, sei von Herrn von Lamartine mit einer Unterhandlung im Fondon beauftragt worden. Es wird aber dagegen wiederholt ver- sichert, Herr von Jaruac habe seine Demission eingeschickt. Der An- gabe aber, daß au Herr Louis Noailles, Attaché bei der französi= hen Gesandtschaft in London, jein Entlassungs - Gesuch eingesandt habe, wird vom Journal des Débats widersprochen. ;

* ’Der Redacteur der Presse, Herr Emil von Girardin, macht bekannt, daß er sih nicht dazu brauchen lassen könne, Bitten an Herrn von Lamartine oder andere De der t heigs Regierung

Frtheilung dieses oder jenes Amtes zu unterstüßen. : 19 ic IEtdeilikà der Repräsentanten nah Maßgabe der Bevöl= ferung und auf die Grundlage von je einem Repräsentanten auf 40,000 Einwohner G ungefähr 10,000 erwachsene Männer) wird für je Departement betragen : i As E N 9 46) Lot et Garome..…...-- 8

2) Aisne 14 47) Lozere : vi 8 3) Allier 48) Maine et Loire... ++ M A D E) Manche... 5) Alpes (hautes) .…..…..… 3 90) Marne 6) Ardèche 9 51) Marne (haute)... 7) ITDENNES 29+ oe o 00d e n 52) Mayenne 8) Arriege . 53) Meurthe . 9) Aube 34): Molé 05 10) Aude 55) Morbihan 11) Aveyro1n 56) Moselle 12) Bouches du Rhône 57) Nièvre 13) Calvados...) La 48) Mobi leidet, 14) Cantal 7 9) Dil 15) Charente 0) 16) Charente inférieure 2 61) Pas de Calais... 7) C: 62) Puy de dôme 18) Corrèze 8 63) Pyrénées (basses) ..-.-- 19) Corse 64) Pyrénées (hautes) 90) Côte d'’or 65) Pyrénées Orientales.…. 94) Côtes du nord .…..-.--- 66) Rhin (bas) O) GTeUIE aaa 01010) 020 67) Rhin (haut) 23) Dordogne 68) Rhóône 24) Doubs 69) Saóne (haute)... 25) Drôme 70) Saóne et Loire 26) Cure 71) Sarthe 97) Eure et Loir 72) Seine 28) Finistère 73) Seine inférieure 99 74) Seine et Marne 30) Garonne (haute) 75) Seine et O 31) 76) Sèvres (deux) 32) Gironde

77) Somme s»)... 33) Hérault 226+ 34) Jlle et Vilaine

78) Tan. cs clio e vol 79) Tarn et Garonne. ....-- 35) Judre j 36) Jndre et Loire

80) Var 81) Vaucluse M) S 38)

82) Vendée 00 83) Vienne 39) Landes... «oooooo 84) Vienne (haute) 40) Loir de cher... -- 85) Vosges 44) Lowe 86) Youne 42) Loire (haute) 43) Loire inférieure .…..---- 44) Loiret 45) Lot L 2 2 Sadtilhiii M Der National macht darauf aufmerksau di L von 1791 die Befugniß, zu wählen, a1 2 Vis Arbeitstagen be- man müsse eine direkte Steue in Der hte nicht zur dienenden zahlen, jeit einem Jahre. 2 anb aktiver Bürger (Franzose) Klasse gehoren, au 49 N f bewirkten Revolution habe die da- sein. Nach der dur ages lle diese Beschränkungen aufgehoben malige legislative Versammlung Len, der seit einem Jahre iu dem- und jedem Franzo}en s nit zur dienenden Klasse gehöre, das selben Bezirke wohne r diesem leßteren Wahlgesebe sei der Kon= Wahlrecht erisenn e seiner ersten Sißung die Republik! cr= /

vent gewählt 1 klärte. i at „über die Finanz : Barbet d olgende Betrachtungen veröffentlicht :

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Ueberflusses an S a E diee ihrer Einsegung vorhergegangenen That- „Die Ne he Kredit war durch die Finanz-Krisis von 1847 affizirt,

sache: der E falsche Maßregel der Bank von Frankreich, und durch die

welche durch €! “er Regierung entstand, die, zufrieden, alljährlich ein gro-

Unvorsichtigkeit : j Unterhaltsmiiteln

Betracht, daß in dem Gese von demselben Tage über die Assisenhöfe me + Bestimmin zugleich der Freiheit oder Sicherheit der Vertheidigung

und allen staatsrechtlichen Grundsäßen entgegen sind, daß die Verurtheilung

cauchen, einem Defizit in unseren ses Budde engen gewußt hatte, Aber die Republik hat, wenn sie sich auch n 0