1848 / 74 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

708 Verein für Kunst des Mittelalters.

Jn der Sizung des Vereins sür Kunst des Mittelalters am 20, Ja- nuar 1848 legte Herr Voßberg aus seiner reichen Siegel-Sammlung eíne ausgewählte Reihe von Siegeln der Karolinger, Ottonen und mit antiken | der Darstellungen vor, an welche Herr Bethmann einen ausführlicheren Vortrag derselben vor über den Gebrauch antiker Gemmen als Siegel im Mittelalter an-

Sl gestellten Altare wiederum den Formen der Kirche sich bei weitem näher als wie denen der Vorhalle anschließt. Die entgegengeseyte Ansicht ward jedoch in der Gesellschaft, namentlich von Herrn Mertens, vertheidigt,

n der Sizung am 17, Februar legte Herr von Qua st die Aufnahmen artburg nebst den von ihm angefertigten Restaurations - Entwürfen Der Architekt Herr Hecht aus Eisenach gab hierzu Erläute- rungen über das durch genauere Untersuchungen aufgefundene verschiedengr-

F, A “+. derNathlese bestimmend gewesen, welche im vorliegenden Hefte den Trink- Gle 1M in s folgenden q geschlossenen Gefäße verschiedener Form enthalien wird. i atze __ Diejenigen, denen die Königliche Sammlung bemalter griechischer Thon- “gefäßc näher bekannt und als die einzige Abtheilung antiker Denkmäler werth is, in welchen der Geist hellenischer Kunstgebilde vom Beischmack des Römerthums unberührt erscheint, noch mehr aber auswärtige Freunde dieses

Alle Post - Anstalten des Jn- und Aleliiedes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition der Allgem. Preuß. Zeitung : z Behren-Straße Ur. 57.

Allgemeine Das Abonnement beträgt:! 2 Rthlr. für £ Jahr. 4 Rthlr. - 5 Jahr. 8 Rthlr. - 1 Jahr.

lung mehr oder weniger bekannt, aber noch nirgend veröffentlicht waren und sammt und sonders mit geprüfter Sorgfalt farbig ausgeführt sind, folgen anhangsweise ln einfahem Umriß noch einige Abbildungen vorzüglicher und gro unedirter Denkmäler auswärtiger Sammlungen nach. Es sind olgende:

A, B. Triptolemos und der eleusinishe Dienstz

E, F, Hermes als Führer der Lebenden und der Todten in zweifacher Ge-

seiner Gründung vor ähnlichen auswärtigen Sammlungen sich auszeichnet, is der Herausgeber dieses Werkes bedacht, gewesen nur solche Denkmäler darin aufzunehmen , welche für Kunst oder Alterthum in neuer thümlicher Weise erhebend oder belehrend sind. Dem hinzugefügten, ge- rgen Text und dem aus fremden Sammlungen ausgestatteten Anhang ü dessen die hiesigen, zung bestimmten Königl. Sammlungen sich erfreuen , bei Anschauung der daselbst befindlichen antiken Originale zu erläuternder Betgequyg der in Nachbildung vorhandenen auswärtigen Kunstdenkmäler una des neuen Museums seine glänzendste Verwirklichung bevorsteht, außerdem aber in jeder wissenschaftlichen Leistung, welche von dieser großartigen An- stalt ausgeht, seine bescheidene und dennoch nicht unwirksame Anwendung vergönnt ist, ;

[1191]

weiges der Kunst-Literatur werden demna nicht ohne Juteresse die sorg-

ältige Reproduction folgender griechischer Trinkschalen empfangen, die es

uns genügt nach der Ueberschrift ihres bildlihen Jnhalts zu charakterisiren,

I, Jagd, Pflug und Weide: archaisches (an babylonische Teppiche erin- nerndes) Verzierungsbild des Nikosthenes (im Verzeichniß der König- lichen Vasensammlung Nr. 1595). Zeus und Hermes als Kampf- Gottheiten (ebend. Nr. 1734).

Il, 111, Gigantenkampf: berühmte und vortrefflihe Schale mit Namens- Juschrist der Götter und Giganten sowohl, als auch des Töpfers und Malers (Erginos und Aristophanes : im Verzeichniß Nr. 1756).

IV. V. Bacchisches Jdol mit bacchischem Tanz von lebendigster Darstel- lung, Schale des Hieron (ebend. Nr. 1758).

VI, VII, 1—3, Bacchischer Komos, Schale mit Namens - Inschrift des dabei betheiligten bacchischen Personals (ebend. Nr, 1759), 4. Kapaneus (ebend. Nr. 885).

VIII, Herafles und Busiris (ebend. Nr. 1763).

IX, 1, 2, Herafles im Hesperidengarten (ebend. Nr. 1761). 3, 4, n, der seine Lanze schnitt (ebend. Nr. 1765). 5, 6, König

hoas, aus dem Kasten steigend, in den seine Tochter Hypsipyle ihn cinschloß (ebend. Nr. 1769).

X, 41. 2, Bacchischer Charon (ebend, Nr. 1760). Jfkarios und Erigoue oder die Gründung des Weinbaues in Attika (ebend. Nr. 1761).

XI, XII, Urtheil des Paris; Helena’s Entführung durch denselben. Schale mit Jnuschriften der dargestellten Personen (ebend. Nr. 1766).

XI1IJ, Athene Anhegetis, thronend als Göttin der Penathenäen (ebend, Nr. 1853). 3. 4. Penelope und die Gänse (Hom. Odyss. XIX, 536, im Verzcichniß Nr. 1777),

XIV, 1 4 Frauengemah. (Im Verzeichniß Nr. 1776). 5—10, Athletishe Schale des Euphionios, innen mit Monochrom feiuster Arbeit auf weißem Grunde versehen. (Ebd. Nr. 1780.)

Diesen Gefäßbildern, welche als Zierden der hiesigen Königl, Samm-

Schale im städelschen Museum zu Frankfurt.

C. 1—3. Rhesos und Dolon, berühmte Schale, vormals in Lucian Bonaparte's Besiy und von ihm auf Semiramíis gedeutet, gegenwär- tig im Königl. Besiy zu München, 4—6. Apollo und Titgos, Ebendaher und ebendaselbst.

D, Meumon's Tod und dessen Erscheinung in der Unterweltz Schale im britishen Museum,

stalt. Ebendaselbst, Grundsäßen gemäß, durch welche das hiesige Königl, Museum seit

und eigen-

erdies der Vorzug des archäologischen Apparates zu statten gekommen, zur freiesten zugleih und zur wissenschaftlichsten Benuz-

ein Vorzug, welcher

lässig auffordert —, ein Vorzug, welchem zunächst in den Gypsabgüssen

schloß. Zuerst hatte hierauf Wiggert in Magdeburg aufmerksam gemacht und deren 46 aufgeführt, denen später Melly- in Wien und Könen in St. Petersburg andere Beispiele hinzufügtenz jeßt lassen sih schon mehr als 90 nachweisen und ihr Gebrauch nicht blos zu Contrasigillen, sondern auch fast eben so häufig als Hauptsiegel durch alle Jahrhunderte in allen Ländern und für alle Stände in Manns- und Frauensiegeln darthun. Gewöhnlich bekamen sie zur Fassung eine Juschrift mit dem Namen des Besiyers oder

St, Etienne in Caen mitto angelum meum. Wichtiger aber, als die Aufzählung solcher Antiken als Siegel, erscheint ihr Einfluß aufdie Siegelschneidekunst, Ganz brach hat diese in keinem Jahrhundert gelegen, wie man an den rohen Siegeln verschiedener Merovinger sicht. Nur brauchte man häufiger die leichter zu habenden und schöneren antiken Siegel, und Pipin, Karl der Große und Ludwig der Fromme haben zu ihren noch erhaltenen Siegeln nie andere als antife Köpfe genommen; womit also Alles zusammenfällt, was man aus diesen Siegeln über die Gesichtsbildung der Genannten, namentlich des großen Karl's, hat schließen wollen; es giebt keine gleich- zeitige Darstellung von ihm. Auch die folgenden Karolinger haben noch häufig mit antiken Köpfen gesiegelt; wir kennen deren 15 und können sie mit Hülfe der römischen Kaisermünzen leiht auf ihre ursprünglichen Träger zurücführen. Daneben aber schnitten auch einheimische Künstler in Stei- nen; Walafried neunt als sochen den berühmten Einhard, Karl's Biographen. Sie folgten aber durhaus dem antifen Typus, und so hat dieser Zweig der Kunst gerade wie die Architektur sich aus der spätrömischen entwickelt, Am geschmackvollsten war sie unter Karl dem Dicken, unter dem überhaupt die Künste am meisten geblüht zu haben scheinen. Aber schon cinige Sie- gel Ludwig's des Deutschen beginnen sih von diesem Topus zu entfernen; sie zeigen statt des belorbeerten Kopfes ein Brustbild mit Schild und Speer, wie das schon auf späteren römischen Kaisermünzen vorkommt. Auf diesem Wege ging die Kunst immer fort; in Ludwigs des Kindcs Siegel erstirbt aber der leßte Hauch des antiken Geistes, Konrad erscheint schon fast als Kniestück, Otto 1. zuerst en face, Otto Ul, zum erstenmale stehend in ganzer Fi- gur und Heinrich 11, zuerst thronend, in ganzer Figur, was fortan nicht nur unveränderter Typus blieb bis zum Ende des Reichs, sondern auch das erste Vorbild wurde für das ganze übrige Europa. Merkwürdig ist noch, was sich aus dem Buche de dundecim lapidibus filiorum Israel ergiebt : daß nämlich Steine mit antiken Vorstellungen, besonders Götterbildern, als Talismane im Mittelalter nicht blos getragen, sondern auch geschnitten wur- den; woraus denn folgt, daß manche der erhaltenen Gemmen mit antiken Darstelliingen erst im Mittelalter entstanden sein mögen.

Hierauf seyte Herr von Quast scine Reisebemerkungen über oberrhei- nische Arcbitekturen fort, Das Schiff der Kirche des heil, Justinus zu Höchst wurde troß der alterthümlich korinthischen Säulen - Kapitäle als ein Werk aus dem Ende des XKlten oder Anfange des Xl1llten Jahrhunderts erkannt, indem alle noch vorhandenen Profilirungen den Charakter jener Zeit an sih tragen und den echt karolingischen sehr unähnlich sind. Die Kirche stammt daher jedenfalls erst von jenem Baue her, der urkundlich nah dem Jahre 1090 stattfand, Sodann auf die Reste des berühm- ten Klosters Lorsch übergehend, stimmte er der Ansicht derjenigen bei, welche in der Vorhalle noch ein Ueberbleibsel der ursprünglichen Klo- steranlage¡ aus dem Ende des Vlllten oder Anfange des 1Xten Jahrhun- derts erfennen, obschon die entgegengeseßte Ansicht, wonach sie erst dem Xllten Jahrhundert angehört, und etwa zu denjenigen Bauten gehörte, wo- mit der Abt Heinrich (1153—1167) das Kloster shmüdckte, allerdings nicht völlig zu verwerfen sei; jedenfalls sei die Entscheidung dieser Frage eine der schwierigsten in der gesammten deutschen Kunstgeschichte, Zu jener Annahme bewog 1hn vorzugsweise der Vergleich mit den Resten des Schiffs der Kirche (der Chor, wo einst neben anderen deutschen Königen und Fürsten Ludwig der Deutsche ruhte, dient jet als Kartoffelgarten !), das jedenfalls der nach

E, G,

dem Brande von 1099 vom Grunde auf neugebauten und 1130 eingeweih- ten Kirche angehört. Die ganze Struktur sowohl wie die Details der leß- teren entsprehen offenbar den anderen sicher festgesteUten Bauten jener Zeit am Oberrhein, weichen aber ében so entschieden von denen der Vorhalle ab, in welcher ein späterer Einbau mit Zickzackbogen über einem später dorthin

Bekanntmachungen. E

Ca |

[ E ovufitalSrtatavn. | Da wider den am 6. Februar 1804 zu Nhena im

lgemein

Großherzogthum Mecklenburg - Schwerin von den Ehc-

dem Königlichen Museum befindlichen Skizzen des Tizian und w,; aus inneren Gründen ihre Echtheit nach. Durh He! von Olfers wurden Kopicen der kostbaren Stoffe vorgele in welche die Gebeine Karl's des Großen eingewickelt zu Aachen aufbewat werden, so wie Nachbildungen anderer daselbst vorhandener kleinerer Kun!

tige Alter der einzelnen Bautheile, Herr Unger sprah über die - -

auch wohl mit einer Anspielung auf das Siegelbildz so führte ein Abt von einen geflügelten Amor mit der Umschrift Ecce

werke. Namentlich erwarb der prachtvolle Stoff, auf dem, innerhalb d, Kreise sich nähernder Ellipsen, auf rothem Grunde, mächtige Elephanten voller Prachtaufschirrung dargestellt sind, durch einfach strenge Darstellu.. die allgemeinste Bewunderung. Auch die Bedeutung der eingewebten grie- chischen Juschrift ward besprochen, ohne daß man für jeyt mit Sicherhut daraus die Zeit der Entstehung dieses Stoffes erkennen konnte; doch trard daraus die Vermuthung gefolgert, jener Stoff habe eins in Konstantinope! bei den Festen des Cirkus von der Brüstung der Kaiserlichen Loge herab- gehangen. Schließlich legte Herr Loh de Zeichnungen des Herrn Poppe aus Bremen vor, Aufnahmen bvzautinischer Kirchen in Griechenland.

Veran tmaco ning

An Beiträgen zur Unterstüßung der Nothleidenden in Ober= Schlesien sind mir ferner zugegangen: 51) Amtmann Thieleke 1 Rthlr, 52) v. L. 1 Rthlr. 53) Gesammelt in Unter - Sekunda des &ötle- drich - Werderschen Gymnasiums 20 Rthlr. 54) B. R. K. 3 Rthlr. 55) H. B. 1 Rihlr. 56): Kid. 3 Rihlr. 57) Steuer - Inspektor Mücke 2 Rtblr. 58) Hauptamts- Assistent „Meweß 15 Sgr. 9) Geh. Medizinal - Rath Pr. Busch in 2 Grd or. 11 Rthlr. 10 Sgr. 60) Nachträglich aus dem Jnstitut des Fr. v. Wangenheim 1 Rthlr. 15 Sgr. 61) Fr. R. 1 Rthlr. 62) A. L. 2 Rthlr. 63) Die Leh= rer und Schüler des Liebeschen Lehr- und Erziehungs=-Jnstituts „Zum Fonds der in Ober-Schlesien neu errichteten Waisenhäuïer“/ 24 Rthlr, 64) Aus Anna's und Elise’s (G.) Sparbüchse 1 Rthlr. 65) Re= gierungs-Assessor Piper 5 Rthlr. 66) Durch den Geh. Rev. = Ratl Forni als Erlös aus dem Verkauf von Damen - Arbeiten 126 Rthlr. 67) Unter der Bezeichnung: „Von einem Märker, der 40 Jahr mit einer Tochter Schlesiens verheirathet is, zur Unterstüßung alter dürf= tiger Eheleute‘ 40 Rthlr. und 68) von einer unbekanuten Wohlthä- terin in Kopenhagen mit dem Motto : Gott segne dies Scherflein, in 2 Frd'or. 11 Rthlr. 10 Sgr., zusammen 254 Rtblr, 20 Sgr. Auf Abschlag der Sammlung sind heute wiederum 200 Nthlr, an das breslauer Comité zur Milderung des Nothstandes in VDber- Schlesien abgeführt worden, und wiederhole ih mit danfbarem Her- zen für das bereits Empfangene die Bitte um fernere Gaben der Milde für den beregten Zweck.

Berlin, den 10. März 1848. 5 von Jordan, am Askanischen Plab H N

Handels- und Börsen-Üachrichten.

Königsberg, 9. März, Marktbericht. Zufuhr gering. Wei- zen 50 65 Sgr. pro Schffl. 5 Roggen 35— 42 Sgr. pro Schffl, 5 große Gerste 35— 40 Sgr. pro Schffl. z kleine Gerste 33 —37 Sgr. pro Sch}l.z Hafer 24—26 Sgr. pr. Schffl.z graue Erbsen 60 75 Sgr. pr. Schffl, ; weiße Erbsen 50— 62 Sgr. pr. Schffl.z Heu 14 18 Sgr, pro Eltr,z Stroh 90 Sgr. pro Schock,

-——————

er Nuzeiger.

rung des Vorschlags der Direction der Gesellschaft die | Dividende der Stamm-Actien für das Jahr 1847 auf |

Citerarische Anzeigen.

|

N

Amktlicher Theil. “nland.

Deutsche Bundesstaaten.

(Desterreichishe Monarchie. Venedig.

Auf Antrag der unten benannten Extrahenten werden die nachstehend verzeichneten Schlesischen Pfandbriefe zum Zweck der gänzlichen Amortisation derselben nach Vor- \{rift der Allgemeinen Gerichts-Ordnung Th. 1. Tit, 51. §§. 126, 127. hiermit öffentlih aufgeboten und die et- wanigen unbekannten Juhaber derselben daher aufge- fordert, mit ihren Ansprüchen daran bis zum Zinster- mine Johannis 1848, spätestens aber in dem auf den 8. August 1848, Vormittags 11 Uhr, anberaumten Termine in unserem Kassenzimmer hierselbst sich zu mel- den, widrigenfalls gedachte Pfandbriefe durch richterli- hen Spruch gänzlich amortisirt, in den Landschafts- Registern und den Hypothekenbüchern gelöscht und, wenn selbige späterhin auch wieder zum Vorschein kommen sollten, denno durch irgend einige Zahlung an Kapi- tal oder Zinsen nicht honorirt, vielmehr den Extrahen- ten des Aufgebots an die Stelle der also amortisirten neue Pfandbriefe werden ausgefertigt und ausgereicht werden.

Aufgebotene Pfandbriefe:

1. Tost O. S. Nr. 304 4 1000 Thlr. Nr. 342 a 500 Thlr. Nr. 362 a 200 Thlr. Nr. 363 a 200 Thlr. Nr. 367 a 200 Thlr, Nr. 425 a 100 Thlr. Nr, 426 a 100 Thlr. Nr. 430 4 100 U Vir, 479 a 40 Thlr. Nr, 505 a 20 Thlr, Alle diese Pfandbriefe sind bereits von der Oberschlesischen Fürstenthums-Landschaft im Jahre 1825 respektive 1829, 1830 und 1831 fkassirt gewesen, Extrahent des Aufgebots: Graf von Gaschin auf Zyrowa,

11, Ellguth bei Massel O. M. Nr. 15 a 300 Thlr. ifrabinti Bauergutsbesißer J. Hirsh zu Kote- meuschel bei Glogau.

Breslau, am 10. Dezember 1847.

Schlesische General - Landschafts - Direction,

[126] Subhastations-Patent,

Das in der großen Scharrnstraße Nr. 39 gelegene, Vol. 4, Nr. 300, Fal. 301. des Hypothekenbuchs ver- eichnete, der Ehefrau des Hauptmanns und Geheimen

egistrators Carl Eduard Manché, Juliane Wilhel- mine, geborenen Harenberg, gehörige Haus nebst 4 Ru- then Wiesewachs, welches zufolge der nebst dem Hypo- thefenschein in der Registratur einzusehenden Taxe auf 48,956 Thlr, 2 Sgr. 9 Pf. abgeschäßt worden, soll

am 28, September 1848, Vorm. 11 Uhr, subhastirt werden. :

Alle unbekannten Real - Prätendenten werden aufge- boten, sich bei Vermeidung der Präklusion spätestens in PRS Termine & B 9 N

ranffurt a. O,, den 26, Januar 1848. Königl, Land- und Stadtgericht,

| leuten Glasermacher und Anstreicher Johann Gelpio

und Friederica Sophia Elisabeth, geborenen Hahn, ge- borenen Franz Heinrich Gelpio , der, nachdem sich sein Vater wieder in scinem Geburtsorte Steele im Negie- rungs - Bezirk Düsseldorf niedergelassen, im Anfange dieses Jahrhunderts oder doch vor dem Jahre 1834 als Zimmergeselle von Rhena sih fortbegeben haben soll, ohne daß man von dessen Leben und Aufenthalte seit dieser Zeit nähere Nachricht hat erhalten können, von den Geschwistern dessen zu Steele verstorbenen Va- ters resp, dessen Erben auf Todeserklärung desselben an getragen is, so werden der gedachte Franz Heinrich Gel- pio oder die von ihm etwa zurückgelassenen unbekann- ten Erben und Erbnehmer hierdurch aufgefordert, sich vor oder in vem vor dem Ober-Landesgerichts-Assc|sor Róöócr auf den 25. Zuli 1848, Morgens 14 Uhr, angeseßten Termine bei hiesigem Gerichte oder in der Registratur desselben schriftlich oder persönlich zu melden und daselbst weitere Anweisung zu erwarien, widrigen- falls der Franz Heinrih Gelpio für todt erklärt und dessen Nachlaß den sih gemeldet habenden gesetzlichen Erben ausgeantwortet werden wird, Essen, den 3, September 1847, Königl, Preuß. Land - und Stadtgericht. ersten; Hahn.

[1064] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 1, November 1847, Das in der Bernburgerstraße Nr. 12 belegene, im Hypothekenbuche von den Umgebungen Band 31, Nr. 2030, auf den Namen dcs Bäermeisters Friedrich Wilhelm August Schucht und dessen Ehefrau Marie Louise, geborene Senkleiter, verzeichnete Grundstü, ge- richtlich abgeschägt zu 15,416 Thlr. 1 Sgr. 9 Pf, soll am 22, Mai 1848, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen. Die unbekannten Real-Juteressenten werden hierdurch

öffentlih unter der Verwarnung der Präklusion vor- geladen. i

[160 b] Bekanntmachun ,

betreffenddie Dividenden-Bertheilung

an die Actionairs der Berlin-An h altisch en Eisenbahn- Gesellschaft.

Nachdem nunmehr die Rechnung über den Betrieb auf der Berlin-Anhaltischen Eisenbahn im Jahre 1847

vollständig abgeschlossen worden, haben wir nah Anhö-

Sieben und drei viertel Prozent festgeseßt, so daß also nach Abrechnung der im Juli v, J. bereits abschläglich gezahlten zwei Prozent gegen- wärtig noch fünf und drei viertel Prozcnt oder

Elf Thaler 15 Sgr.

auf jede Actie nachgezahlt werden sollen.

Den speziellen Nachweis über die Verwendung der Betriebs-Einnahme des Jahres 1847 behalten wir dem diesjährigen Geschäftsberichte vor und fordern jeden Besißer von Dividendenscheinen pro 1847 auf:

con der Zeit vom 26sten d. M. an bis zum Schlusse

des künftigen Monats, Vormittags von 9 bis 12 Uhr,

mit Ausschluß der Sountage, eine Specification sei- ner Dividendenscheine, nah den laufenden Nummern geordnet, mit seiner Namens-Unterschrift versehen, in unserer Hauptkasse im Empfangs - Gebäude auf dem Askanischen Plaß Nr. 6 einzureichen und gegen Aus-= reichung der Scheine die Zahlung dafür in Empfang zu nehmen. Berlin, den 24. Februar 1848, Der Verwaltungs-Rath der Berlin - Anhaltischen Eisenbahn - Gesellschaft, C E

Gas-Beleuchtung -

y durch die E:

Jmp. - Cont. -Gas- Affociation. Ein geehrtes Publikum machen wir hiermit auf unsere

im Berliner Jutelligenz- Blatt

vom heutigen Tage ershienene An-

zeige, den Gebrauch des Gaslichts betref- fend, ergebenst aufmerksam. Die Gas-Association,

[169 b]

[87] Eodiltfat-Lavunû.

Die theilweise unbekannt wo? abwesenden Intestat- Erben des hier verstorbenen Rothgerbers Johann Abel werden andurch zur Geltendmachung und Begründung ihrer Erb-Ansprüche auf Freitag den 14. Avril d B; Mög, 40 Uhr, unter dem Rechtsnachtheil hierhin vorgeladen, daß sonst über den Nachlaß zu Gunsten der bekannten Jutestat- Erben wird verfügt werden,

Dierdorf, den 24, Januar 1848.

Fürstlih Wiedisches Justiz-Amkt. von Lassaulx,

|

| wir auf nachstehende

Bei dem bevorstehenden Semesterwechsel machen

Ende

dieses Monats hei uns

! erscheinenden VWVerke aufmerksam:

Vollständige logarithmit-

sche u. irigonometrische

| [228]

C v Tafeln.

| zum Theil in neuer Anwendung, durch Zusätze er-

| 2e Auflage. 12.

weitert und mit ausführlichen Erläuterungen verschen von Direktor Professor Dr. E. F. August. auf Schreibpap. geb, Preis 15 Sgr.

Ciceronis. de officis libri

| Tres.

Mit einem deutschen Kommentar beson-

ders sür Schulen Von J U gänzlich nach dem Zeitbedürfniss sowohl in gram- matischer als philosophischer Hinsicht von Gymnasial- Direktor Dr. Bunnell in Berlin. 21 Bogen. S8. Preis 1 Thlr. 6 Sgr. Berlin, den 9, März 1848. Veit & Co.

bearbeitet Degen;

umgear beitet

198 þ

: Ein ‘in Hinterpommern belegenes ertragsreiches Rit- tergut mit einem Areal von 3300 Morgen, worunter 1500 M. Aer bester Qualität unter dem Pfluge, 1000 M. gut bestandener Eichen- und Buchenwald, ausrei- chender Wiesewachs, das Uebrige zur Aker- und Wic- senkultur sich eignende Haide- und Bruchterrain, befind- lih, und bei welcher sonst keine Guts - Regalien man- geln, will der Besißer cinem reellen Käufer, ohne Ein- mishung einer dritten Person , käuflich überlassen, Nähere Auskunft ertheilt auf portosrete Anfragen das Königl. Intelligenz - Comtoir, befördert jedoch auch Adressen unter U, 146.

[229] Meierei-Haushalter und Meierin.

Da ich hon mchrere Jahre mit meiner Frau der Meierei, welche aus 240 Kühen besteht, hier auf dem Haupthofe Grünholz vorgesianden und wegen Verände- rung von Seiten der Herrschaft zum 4. Mai d. J. brodlos werde, suche ich eine ähnliche Anstellung im Preußischen. Gute empfehlende Zeugnisse können wir vorzeigen, sowohl von der früheren wie- jeßigen Herr- schaft. Neflektirende wenden sich in portofreien Briefen an mich selbs. C

Grünholz per Eckernforde in Si. l'eswig-Holstein.

H. Picehl, Mezerei-Haushalter,

—_

in allen Theilen der Monarchie l ohne Preis - Erhöhung.

‘Bei einzelnen Kummern wird ‘ver Bogen mit 25 Sgr. berechnet.

f

74.

T A L

Schreiben aus Merseburg.

eutsche B Königreich Bayern. München. Ab- ; Deputation von Dank -Gottes-

( Versammlung der Stadt-

reise der Ertgrepperzee p BEes und bei atis Magi und Bürgerschaft vom Könige empfangen. ; E A R a eioie für den Bundestags - Gesandten. Vermisch- tes. Erlangen. Belobung der Studirenden. Augsburg, Be- richtigung. Nürnberg, Vereidigung der Garnison auf die Verfas- sung. Königreih Sachsen. Bekanntmachung. Königreich Württemberg. Ministerwechsel. Großherzogthum Baden, Gesey über Ausbebana der Feudal - Lasten. Handschreiben des Groß- herzogs. Kurfürstenthum Hessen. Stimmung in Hanau. Großherzogthum Hessen und bei Rhein. Ankunft der Erbgroß- herzogin. Adressen der ersten Kammer. Bauern-Unruhen im Oden- walde, Herzogthum Sachsen-Meiningen, Herzogliches Re- rfript, Adresse. Herzogthum Sachsen-Altenburg. Eine Pe- tition vorbereitet. Herzogthum Anhalt-Deßau. Adresse. Landgrafschaft Hessen-Homburg. Manifest, Fürstenthum Lippe-Detmold. Petition, Freie Stadt Frankfurt. Protokoll des Großen Raths, Bundes-Verhandlungen, l 2 Einfluß der pariser Er- cignisse. Die Hafenbauten in Deugs, Schreiben aus Wien, (Feldmarschall-Lieutenant von Reisinger 7 z die niederösterreichischen Land- stände; Ernennung.) Nußland und Polen. rijer Ereignisse, E / Frankreich. Paris, Charakter des gegenwärtigen Regiments. Grund- säuge für das Ünterrichtswesen, Berryer, Die Tuilericen. Die Thea- ter. Meyerbeer. Vermischtes. Paris, Die Prinzen Aumale und Joinville vor Toulon. Gerüchte von Vertagung der Wahlen und von beabsichtigten Justiz-Dekreten der provisorischen Negierung. Tel, Dep, Großbritanien und Irland. London, Die Ruhestörungen auf dem Trafalgar-Play und in Glasgow. Parlaments - Verhandlungen: Sir R. Peel über die Ereignisse in Frankreich und die Stellung Eng- lands zur Republik. Vermischtes. Schreiben aus London, (Die Einkommensteuer; Beziehungen zu Frankreich; Vermischtes.) Niederlande. Aus dem Haag. Rüstungen. “talien. Florenz. Außerordentliche Mission nah Florenz und Neapel, Nachrichten aus Mailand und Turin, Handels- und Börsen-Nachrichten.

Beilage.

St. Petersburg. Nachrichten über die pa-

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Den Ober-Bergamts-Assessor Freiherrn von Hövel zu Dort- mund zum Ober=Bergrath'z und ; ;

Den Land- und Stadtrichter, Kreis - Justizrath Schubert zu Neusalz, in Folge seiner Ernennung zum Direktor des Land = und Stadtgerichts zu Goldberg, zugleich zum Kreis - Justizrath des gold berger Kreises zu ernennen ; e

Den bei dem Geheimen Ober - Tribunal angestellten Justiz-Kom- missarien Stroh n und Meyer den Charakter als Justizrath; und

Dem Rendanten der Ober =- Bergamts - Hauptkasse zu Brieg, Schulz, den Charakter als Rechnungs-Rath zu verleihen;

Dem Administrator der Stamm - Schäferei Frankensfelde, Ober- Amtmann Ockel,, und dem Guts-Administrator Fleck zu Beerbaum im ober-barnimschen Kreise, so wie ferner dem Ober-Amtmann Graff zu Münchenhof, im Kreise Aschersleben, den Titel „ODekonomie-Rath“ beizulegen.

Der bisherige Patrimonialrichter , Ober - Landesgerichts - Assessor von Garnier zu Gleiwiy is zum Justiz = Kommissarius bei den Gerichten des freubburger Kreises und zugleich zum Notarius im

Departement des Königlichen Ober - Landesgerichts zu Breslau, mit Anweisung seines Wohnsives in Kreußburg, vom 1. Mai d. J- ab; und

Der Ober = Landesgerichts = Assessor Meyer zu Insterburg zum Justiz - Kommissarius bei den Untergerichten des insterburger Kreises, so wie zum Notar im Departement des Ober - Landesgerichts zu Insterburg, ernannt worden.

Das 7te Stück der Geseßz-Sammlung, welches heute ausgegeben

wird, enthält unter:

Nr, 2934. Das Allerhöchste Privilegium vom 14, Januar d. J. wegen Ausfertigung auf den Jnhaber lautender grei- fenberger Kreis-Obligationen von 128,000 Rthlr. ; und

2935, Die Verordnung über die Errichtung von Handelskam- mern, „Bom 41, Februar de J Berlin, den 14. März 1848, Geseß-Sammlungs-Debits=Comtoir.

Angekommen: Se. Excellenz der Wirklihe Geheime Rath, außerordentlihe Gesandte und bevollmächtigte Minister, Kammerherr Freiherr von Arnim, vou Paris.

ltichtamtlicher Theil. A

Iul and

2+ Merseburg, 12. März. Nach den unerhörten Ereignissen der leßten Wochen, insbesondere nah den Vorgängen im benachbar- ten Leipzig, war auch hier die Spannung dec Gemüther groß und wurde durch das plötzliche Ausrücken der Garnison und die Gerüchte von bedeutenden Truppen - Bewegungen in der Nähe noch vermehrt, Jy einem auswärtigen Blatte las man von einer Petition, die auch hier vorbereitet werde, und. es verlautet, daß die städtischen Behör- den in der am 11. März einberufenen öffentlihen Versamm- lung der Stadtverordneten über diesen Gegenstand sich äußern und über die Org nisirung einer Bürgerwehr berathen wür- den. Ungewöhnlih zahlreich hatten sich daher Zuhörer aus allen Klassen eingèéfunden. Der Vorsteher der Stadtverordneten, Herr Dr, Krieg, eröffnete die Sihung mit einer Rede, in welcher

Preußische Zeitung.

Berlin, Dienstag den 14e» März

daran eri wie der Tag der Thronbesteigung des Königs in i That ug der politischen Wiedergeburt des deutschen Volkes gewesen sei, und wie jeßt wieder, Angesichts der jüngsten Creignisse, der König zu seinem Volke geredet habe, deutsch wie ein Lee weise wie ein Weiser, Königlich wie ein König. Zwar seien ie Bürger von Merseburg nur ein fleiner Haufe aus dem großen preu- Fischen Volke, aber nicht zurübleiben wollten sie hinter den s in den Tagen der Prüfung und der Gefahr. An dem Könige wolle man festhalten mit besonnener Treue, mit lebendigem Vertrauen ; um Jhn wolle man sih haaren, wie eine eherne Mauer, Ein voreili- ges, vielleicht böswilliges Gerücht habe die städtischen Behörden un- ter denen genannt, die in diesen Tagen der Verwirrung und der Lei- denschaft, Maß und Taft vergessend, in unseliger Nachahmung wäl- {en Treibens, die Würde des Königs und die Ehre des Volkes fre- velnd beflecken. Die zahllosen Adressen, welche jest zu Tage kommen, dieses athemlose Rennen und Ueberstürzen nah einem s{chwerlich er- fannten Ziele, diese fieberhafte Bewegung, das Alles deute auf feine

esunde Entwickelung. Beide städtishe Behörden dürften sih das Beuguiß geben, auch ihrerseits für den Fortschritt zu arbeiten, auch sie sehnten sich nah zeitgemäßer Entwickelung der Verfassung zu volksthümlicher Freiheit und volksthümlichen Rehten, Mit Freuden hätten sie daher die jüngste Botschaft des Königs als die Verkün- derin einer nicht mehr fernen, großen Zukunft begrüßt, mit Freuden auch die heute veröffentlihte Ordre über die Aufhebung der Censur. Aber darüber müsse man sich klar werden, das wolle man aussprechen vor aller Welt: jene edelsten Güter der Menschheit, man wolle sie niht ertroßen und nicht erschleihen, man wolle sie verdienen. Der Redner \{chloß mit einem Hoh auf den König, „der Preußen starken Hort, Deutschlands Stern und Deutschlands Hoffnung“, in welches ‘die zahlreih versammelte Bürgerschaft mit Begeisterung ein- stimmte, worauf man- zur Tagesordnung überging.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. (Bayer, Bl.) München, 9, März. Die Frau Erb=-Großherzogin von Hessen und bei Rhein, Königl. Ho- heit, is gestern Abend nah Darmstadt zurückgekehrt.

Freiherr von Thon - Dittmer hat heute Vormittag das Porte- feuille des Innern übernommen.

Eine Deputation des Magistrats und der Bürgerschaft begab sih gestern Nachmittag in die Königliche Residenz, um Sr. Majestät dem König Namens der Stadt die Gefühle ihres unbegränzten Dan- fes auszusprechen. Der Monarch empsing* die Deputation auf die freundlihste Weise und besprach“ si längere Zeit mit derselben. Heute Abend erwartet man Jhre Majestäten den König und die Königin im Hof-Theater, wo ein festliher Empfang stattfinden wird. Am näch sten Sonntag wird die ganze Stadt festlih geschmüdckt werden, und am Abend soll allgemeine Beleuchtung stattfinden. {

Heute Vormittag war in der Metropolitan - Kirche zu Unserer Lieben Frau ein feierliches Votivamt, „um (wie ein Anschlag an der Kirchenthür besagt) Gott, dem Urheber alles Friedens, für die Ret= tung des Vaterlandes und ‘insbesondere des Herrscherhauses und der Hanptstadt aus augenblicklich drohender Gefahr in den jüngstver flossenen Tagen inbrünstig zu danken und zugleich um die Erhaltung ver Segnungen des innerlihen und äußeren Friedens demüthigst zu Der Erzbischof selbst celebrirte das Amt, und das gesammte Offizier - Corps der Landwehr, o wie der Magistrat und Personen aus allen Ständen, wohnten demselben bei. j

Gestern Abend sah man keine Landwehr-Patrouillen mehr in den Straßen, wohl aber begegnete man häufig Patrouillen vom Frer- Corps der Studenten. S i

Auch die hiesigen Künstler haben sich zu einem tat : A Wie man hört, is heute an den bayerishen Bundestags - Ge- sandten in Frankfurt von hier die Justruction ergangen, eine unver- zügliche Revision der Bundes =Ufkte zu beantragen und fkräftigst zu unterstüßen. :

Erlangen, 9. März.

bitten.“

Frei =Corps ver=

(N. K.) Nachdem die Studirenden unserer Hochschule sowohl bei den Berathungen über ihr Gesuch, eine Freischaar bilden zu dürfen, als bei dem nächtlichen Wadhtdienst zur Sicherung ver Stadt, zu welchem sich die Polizei-Behörde ihre Bei= hülfe erbat, als endlich bei dem Freudenfeste, zu welchem die König- lie Proclamation begeisterte, alle Tugenden, welche deutscher Stu- dentenschaft Shmuck und Ruhm sind, in seltenem Vereine bewiesen hatten, so is heute, zur gebührenden Anerkenntniß, von dem akade= mischen Senate Folgendes durch Anschlag am \{chwarzen Brett ver= öffentli orden :

o Studirenden unserer Hochschule haben Tagen, in welchen sih ernsteste Gefahr und sreudigste Bewegung so nahe berührten, so ehrenhaft vaterländische Gesinnung, #0 mannhaft besonnene

Stadt so ersprießliche | gende als freudenreiche Pflicht erachten, Anerkennung öffentlich auszusprechen. sißen, is unserer Universität edelster Vaterlande kanu nichts Anderes }o

Augsburg. Der Allg. Ztg. is

ihnen hierdurch unsere dankbare

die Allg. Ztg. vom 6. d. in Bezug auf den Fürsten von Wrede enthält.

Fürst Wrede hatte von dem Köni

saß (in welcher Äbsiht mag dahin gestelit bleiben) fälschlich veröffent- lichte, „er habe eine Stunde lang alle Portefeuilles in-Händen gehabt.“

Nürnberg, 10. März. (N. K.) In Folge gestern einge- troffener Königlicher Ordre wurde heute der gesammten hiesigen Garnison der Verfassungseid abgenommen, nachdem der Königliche Stadt-Kommandant, Gezeral - Major Freiherr von Hohenhausen, eine der Wichtigkeit des Gegenstandes entsprechende Anrede an die in einem Carré versammelte Mannschast gehalten hatte, welcher ein dreimaliges Hoh auf Se. Majestät den König folgte. Die Offiziere der Landwehr waren zu diesem Akte eingeladen worden und fanden sih zahlreich ein. Ô ) Artillerie B Landwehr gegebene Salve. Zuleßt brachte der Land-

wehr - General - Major Herr von Sundahl mit dem Landwehr - Offi-

haben in den leztverwichenen |

Haltung, so muthig entschlossene Hingebung bewährt und zur Sicherung der | j Dienste geleistet, daß wir es sur unsere eben so drin- | 1 n : zum Mitregenten berufene Prinz, Eine solche studirende Jugend zu be- | Ruhm und größter Stolz, und dem | sicher eine heilvolle Zukunft verbürgen.“ |

aus München vom 8. März | besondere Aufmerksamkeit widmen,

nachstehende Berichtigung zugegangen : „Durchaus ungegründet ist, was | : 4 s | und Erstarkung des deutschen Vaterlandes geretchen. g nicht für einen Augenblick auch | nur ein einziges Portefeuille in der Hand gehabt, während jener Auf- |

Gleichzeitig ertönte von der Burg eine von der |

Insertions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg, Anzeigers 2 Sgr.

ziers - Corps der Armee ein Hoh. Künftigen Montag ist zur Feier des freudigen Ereignisses großes Diner der Offiziere der Garnison und der Landwehr. Der angekündigte feierlihe Dank - Gottesdienst fand in allen Kirchen statt.

Königreich Sachsen. (D. A. Z.) In Leipzig erschien am 11. März Nachmittags folgende Bekanntmachung:

„Eine Anzahl hiesiger Einwohner beabsichtigt , in den nächsten Tagen von hier nah Dresden sih zu begeben, um dort die allgemeine Theilnahme an den von hier abgegangenen Petitionen und Adressen an den Tag zu le- gen und durch vereintes Erscheinen die Erreichung ihrer Wünsche zu unter- stüßen, Jm QJuteresse sowohl der einzelnen dabei Betheiligten , als ganz besonders der guten Sache halten wir es für eine dringende Pflicht, von der Ausführung jener Absicht hiermit inständigst abzumahnen, Leipzig, den 11, März 1848. Der Rath der Stadt Leipzig. Dr. Demuth.“

Königreih Württemberg. (Schwäb. Merk.) Durch Königliche Verfügung vom 9. März hat Se. Majestät der König den Minister des Junern und des Kirchen- und Schulwesens, von Súlayer, den Minister der Finanzen, von Gärttner, und den Chef des Justiz= Departements , Geheimen - Rath von Prieser, auf ihr Anfuchen dex Verwaltung der ihnen übertragenen Departements enthoben, dagegert den Abgeordneten Nömer zum Staatsrath und Chef des Justiz-Ve=- partements, den Abgeordneten Dr. Duvernoy zum Staatsrath und Chef des Departements des Jnuern, den Dr, Paul Pfizer zum Staatsrath und Chef des Departements des Kirhen= und Scul- wesens und den Abgeordneten Goppelt zum Staatêrath und Chef des Finanz-Departements ernaunt.

Großherzogthum Baden. (Karlsôr, Ztg.) In der Sihung der Kammer der Abgeordneten am 10. März wurde nach= stehender Geseß-Entwurf vorgelegt : „Leopold, von Gottes Gnaden, ) ade zog von Zähringen. Mit Zustimmung Unserer getreuen Stände ha- ben Wir beschlossen und verordnen wie folgt: §. 1. Die sämmt- lihen Feudalrchte, über deren Beseitigung nicht {hon besondere Ge- seße ergangen sind, werden hiermit sür aufgehoben erklärt. §. 2. Eine billige Entschädigung der Berechtigten wird durch besondere Ge- seße nachträglich bestimmt werden. So weit eine Berechtigung nicht einen privatrehtlihen Entstehungsgrund hat, kann die Entschädigung nur aus der Staatskasse bezahlt werden. ““

Se. Königliche Hoheit der Großherzog hat an den VBürgermei= ster von Karlsruhe, Daler, ein Handschreiben gerichtet, mit dem Auf- trage, der Einwohnerschaft für ihren Siun für Ruhe und Ordnung zu danken. Der Bürgermeister erhielt den Zähringer Löwen-Orden.

Großherzog von Baden, Her-=

Kurfürstenthum Hessen. (Fr. J.) Jn Hanau wurden am 10. März Abends die Thore verbarrikadirt; das Militair hatte die Stadt verlassen. Von Steinau, Schlüchtern und Gelnhausen waren Deputationen eingetroffen, welche ihren Beitritt zur Volks- Kommission ertlärten.

Großherzogthum Hessen und bei Nhein. (Hess. Ztg.) Am 10, März Nachmittags um fünf Uhr trafen Jhre Kö= nigliche Hoheit die Erbgroßherzogin in Begleilung des Erbgroßher- | welcher sciner Gemahlin entgegengefahren war, von München in Darmstadt ein. Jhre Königliche Hoheit wurde von der Bürger = Deputation und der über 1200 Mann starken Bürger= wache, den Turnern und den Schülern der höheren Gewerbschule mit ihren Lehrern am Bahnhofe begrüßt, mit unendlichem Jubel empfan- gen und in festlihem, mit Fahnen geshmücktem Zuge nach dem Resi- denzschlosse begleitet. Die Häuser der Rheinstraße waren mit Fah- nen und Teppichen geshmückt, und die zahllose Menge, welche in der-= selben wogte, stimmte aus vollem Herzen in die sih stets erneuernden Lebehochs ein. : l |: h

Die erste Kammer der Stände hat nachstehende Adressen an Jhre Königlichen Hoheiten den Großherzog und den Erbgroßherzog Mit- regenten angenommen. S

G „Allerdurchlauchtigster Großherzog, Allergnädigster Großherzog und Herr“ : :

„Die Allerhöchste Verkündigung, welche Ew. Königliche Hoheit am 5ten d. M. anher gelangen ließen, hat uns, in Hinblick auf die lange liebevolle Regierung eines so edlen Fürsten und in Erwägung der shweren Sorgen, welche die Ereignisse der jüngsten Zeit dem landesväterlichen Herzen berei- tet haben mögen, in die tiefste Rührung verseßt. Es is bei der jebigen Lage der Dinge vorzüglich Beruf der ersten Kammer, Ew. Königl, Hoheit die Huldigungen darzubringen, welche wir stets ehrfurchtsvoll einem Fürsten zollen müssen, der, auf dem hohen Standpunkt sittlicher Güte, mit reinster Bestrebung die Wohlfahrt Seines Landes wollte. Sind dennoch billige Wünsche unerfüllt und manche Beschwerden unerledigt geblieben , so liegt indem beseligenden Gefühl und erhebenden Bewußtsein, nur das Gute und Nechte gewollt zu haben, Alles, was Ew. Königl. Hoheit über jedes trübe Gefübhlzuerpe- ben vermag. Der von Ew. Königlichen Hoheit mit großer Vollma ! i unser so verehrter als geliebter Erbgroß- herzog, wird thatkräftig auf jener Bahn des Rechten und Guten E deln, auch das noch Unvollbrachte vollbringen. Die erste E L fortdauernd, ihrer Stellung gemäß, die Würde A ¡big Meere is fahrt des Landes heilig halten, der L fait erc (cit,

e. ; cherzogthums oder zur Ehre die ohne Rechtskränkung zum Wohl des Großherzogth De Lie Pbesten

1d unwandelbar treuer Ergebenheit

zogs Mitregenten ,

Wünschen für Höchstdero Wohlergehen U! E M ede Kammer der Stände, Darmsi 7, März 1848. _ é as msadi, Ler eiáuchtigster Erbgroßherzog ! Gnabigster Mittegent Und Pet n eritto b: lar , 1 die Staats - und bürgerlichen Verhältnisse tief eingreifen- 2 Ea ‘welche die neueste Zeit geboren, wird es der ersten Kammer Hy ait Ad zum wahren Bedürfnisse, Ew. Königl. Hoheit den ehrfurcht- e ran D dafür zu überreichen, daß höchstdieselben sih entschlossen ha- pee t Wunsche Allerhöchstihres Herrn Vaters entsprehend , die Mit- e tar über das Großherzogthum zu übernehmen und dadur Se. rege So. unseren allgeliebten Großherzog in den Regierungs-Geschäften s n Bierstügen und zu erleichtern. Mit unbegränztem Vertrauen kommt das derschütterlich treue hessishe Volk und wir mit ihm Ew. Königl. Hoheit entgegen 3 es findet dieses Vertrauen aber auch in Höchstihrem edlen und wohlwol- lenden Herzen die unbedingteste Erwiederung 3 ja! es ist durch die huldreichen,