1848 / 76 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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matischen Seite hin immer mehr nachzukommen, das diesmal namentlich im zweiten Akte von dem glücklichsten Erfolge gekrönt war, indem es ihr hier nicht selten gelang, sich zu wahrhaftem innerlichen Leben zu erheben. Vorzugsweise bewährte aber Mad. Köster ihr herrlihes Gesangstalent wieder in den melodischen Momenten, wo der weiche Schmelz ihrer Stimme, die Seele und der Adel ihres Vortrages in wahrhaft künstlerischer Vollen- dung und aufs wohlthuendste zur höchsten Geltung gelangten. So bildeten Momente, wie z. B, das Gebet im zweiten Aft: „HSöttin, Latona!“

dann, im dritten Aft, die Arie an der Gruft:

„Du, den ich trostlos hier verlasse“, Haup t- Glanzpunkte der Leistung. Jhr Gesang athmete hier einen Aus- druck, der (bei der Anwendung des wmezza voce) wirklich von hinreißender, bezaubernder Wirkung war und cinen unnennbaren Reiz, einen tief- nach- haltigen Eindruck unverkennbar auf alle Anwesenden ausübte. Das Pu- blifum zollte der anmuthigen Künstlerin während der ganzen Vorstellung allseitige Theilnahme und Dank in den gewohnten Ehrenbezeugungen. Freundlicher Empfang, lauter Beifall und Hervorruf wurden ihr mit voll stem Rechte zu Theil, Die Oberpriesterin befand sich in den Händen der Dlle. Brexendorf. Bleibt auch in Bezug auf die äußere Darstellung des antiken Charakters Manches zu wünschen, so _ muß doch eingeräumt wer- den, daß die Genannte, was den Gesang betrifft, jedenfalls die beste und geeignetste Repräsentantin dieser Partie ist, die unser Repertoir gegenwärtig aufzuweisen hat. Die Herren Pfister, Krause und Zschiesche als Li cinius, Cinea und Oberpriester leisteten ebenfalls Treffliches, wie denn über- haupt die Aufführung der Oper als eine gelungene anerkannt werden darf und auch bereits Eingangs als solche belobt worden ist. An der Spitze des Orchesters stand diesmal Herr Nikolai, der mit Leitung der heutigen Vorstellung seine Functionen als Kapellmeister (an der Stelle des ausge- schiedenen Herrn Hen ning) somit ehrenvoll eröffnete, wiewohl erst das Cinstudiren eines neuen, vom Personal früher nicht gekannten Werkes scine volle Befähigung für das Amt herauszustellen im Stande sein durfte,

Denkmal für Erzherzog Karl von Oesterreich.

Wetlar, im März. Der im Frühling vorigen Jahres erfolgte Tod des Erzherzogs Karl erfüllte alle deutschen Herzen, die es fühlten, was er einst dem Vaterlande war, und welche Verdienste er sich um die Ehre desselben erworben hat, mit tiefer Trauer und rief die Erinnerung an seine Thaten und Vorzüge mit frischen Farben wieder ins Leben, Auch in die- sen Blättern wurde ihm ein Denkmal geseßt; es hieß in dem ehrenvollen Nekrolog: „Er hat mehr gethan, als Schlachten geschlagen und Siege er- fochten: er hat nicht allein die Kriegsfahne ergriffen und Heermachten ge gen den Feind geführt, er hielt auch ein geistiges Banner und stand da als Fahnenträger deutscher Ehre und Unabhängigkeit in einer Zeit, wo diese fast zu Schanden geworden wären,“

Von der Wahrheit dieser Worte waren besonders die Einwohner der Stadt Wezlar ergriffen , vor deren Thoren der unsterbliche Feldherr eine seiner chönsten Waffenthaten verrichtete, und die er dadurch von den Schrecken des Krieges und der Plünderung befreite. Jm Jahre 1796 nämlich eröff neten die französischen Heere, unter Bonaparte in Jtalien, unter Moreau am Oberrhein und unter Jourdan am Unterrhein, den Feldzug. Dem Leh- teren , der die sogenannte Sambre- und Maaß - Armee kommandirte, stand Erzherzog Karl als Befehlshaber gegenüber, Jourdan drang mit dem damals gewöhnlichen Ungestüm und mit überlegener Jnfanterie an die Lahn vor, und sein linter Flügel, unter den Divisions - Generalen Le feore und Collgud, besezte bald die nördlichen Höhen von Weytlar während General Soult {on bis Herborn an der Dill vorgerücdt war. Die österreichischen Truppen, welche den rechten Flügel des Heeres bildeten , lehnten sich an Weßlar, verloren aber in ungünstiger Stellung, und da der mit Hie angreifende Feind ihnen überlegen war, im- mer mehr Terrain, und hätten sich wahrscheinlich mit großem Verlust über

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die Brücke von Wezlar zurückziehen müssen, wenn nit im glücklichen Mo- ment der Erzherzog, der den Angriff erfahren und zeitig alle Vorkehrungen getroffen hatte, mit frischen Truppen auf dem Kampfplaße erschienen ware. Sofort seyte er sich an die Spiye seiner Grenadiere und begeisterte sie durch sein Beispiel zum muthigen Angriff z auch die Kavallerie zeichnete sich durch Muth und Entschlossenheit aus und bewirkte hauptsächlih, daß der Feind aus allen seinen festen Stellungen geworfen und die ganze dominirende Höhe wieder gewonnen wurde. Beim einbrechenden Abend behauptete sich nur noch die an der äußersten Rechten in Altenberg aufgestellte Kolonne Le- fevre’s, und der Erzherzog befahl dem sächsischen Regiment von der Hay- den, diesen Ort zu nehmenz es drang sofort mit gefälltem Bajonett vor und warf den Feind heraus, Erst die Nacht machte dem Treffen ein Ende; die Franzosen traten ihren eiligen Rückzug an, und Jourdan's Feldzugs- plan war vorerst vereitelt, denn es folgten noch mehrere siegreiche Gefechte,

Erzherzog Karl hatte in der Nacht sein Hauptquartier in dem kleinen Dorfe Nauborn, eine halbe Stunde von Weßlar, und gab von da aus seine Befehle zu den weiteren Operationen, vergaß aber auch nicht, durch cin Handschreiben dem Stadt - Magistrat und der sämmtlichen Bürgerschaft den lebhaftesten Dank abzustatten, da es ihm nicht unbemerkt geblieben sei, mit welcher menschenfreundlichen Theilnahme und rühmlicher Emsigkeit sich die Stadt Weßlar gegen die in dem Treffen verwundeten Soldaten ausge- zeichnet habe. Den größten Dank verschuldete jedoch die Stadt selbst dem Erzherzog, der durch Entschlossenheit und Talent sie von den Schrecken einer feindlichen Einnahme gerettet hatte. Dessen haben sich, beim Hin- scheiden des verehrten Feldherrn, die Einwohner lebhaft erinnert, Zeitge- nossen haben ihnen die Heldenthaten jener Tage erzählt, und sie haben be- s{lo}sen, ihm ein Denkmal zu seßen, wozu die Kosten durch Unterzeich- nung und durch den Beistand des Magistrats sind beschafft worden. “Ein cinfacher Marmor - Obelisk, mit angemessenen Emblemen und Zuschriften, wird der Nachwelt das Geschichtlihe des Tages und die Gesinnungen der dankbaren Einwohner kundthun, zugleich auch den Ruhm des sieggekrönten deutschen Helden, so wie des erhabenen und edlen deutschen Mannes, den Nachkommen im Andenken erhalten Die Errichtung des Monuments geschieht am Jahrestage der Schlacht, den 15. Juni d, J., auf einer Höhe bei der dalheimer Kapelle, unweit der Straße, die von Wetzlar nach Alten- berg führt, da, wo Augenzeugen noch bekunden, daß der Erzherzog mit sei- nem General- Stabe gehalten, die Schlacht überblikt und seine Befehle er- theilt hatte,

Handels- und Börsen-Üachrichten. __St, Petersburg, 20. Febr. (3. März.) Wir hatten im Geschäft cine sehr stille Woche, und hat sich auch in Talg die Lebhaftigkeit ganz ‘ge- legt. Man konnte gelben Lichttalg wahrscheinli pr. Juni zu 124 a 125 Ro. a. Gd. und 128 Ro. mit Hdg., pr. August zu 120 a 121 Ro, a. Gd. und 124 Ro. mit Hdg. kaufen.

Auch in Hanfen ging nichts um. Man notirt :

Reinen §0 a 82 Ro. a. Gd, und 85 a 90 Ro, mit Htg. nach Qualität Ausschuß 75 a 77 Ro. a. Gd. und 80 a 82 Ro. mit\, . 9.x; Hdg. nach Qualität pre Zuli, Halbreiner 66 a 67 Ro. a. Gd. und 72 a 73 Ro. mit Hdg. nach Qualität

Leinsaamen. Nicht ganz hohe Qualität in loco wurde zu 23 No. mit 14 Ro. voraus geschlossen.

Ee eher etwas fester, Loco - Waare ward zu 80 Ro. ge- macht.

Die Nachrichten aus dem Junnern melden warmes Wetter, wodurch die Winterbahn unterbrochen is und Zufuhren die Flüsse nicht mehr er- reichen konnten, Jedenfalls werden die Zufuhren der leßten Aerndte sehr klein scin, was, mit den übrigen bestehenden Verhältnissen verbunden, einen baldigen Aufshwung der Preise für den Consumo erwarten läßt. Das Ausland wird uns dagegen wohl schwerlich irgend etwas abnehmen. Hamburg 34% a #7, Amsterdam 188,

Paris 398—396,

r 21 London 375 a Z5

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Allgem einer Anzei g er.

__ Niga, 21. Febr. /4. März. Nebel, die sich mitunter in Regen auf- lósten, waren während der ganzen Woche vorherrschend. Gestern fiel Schnee, N ite, daß er sich als Vorbote einer niedrigeren Temperatur ausgewie- en hätte.

Das Geschäft war in dieser Woche sehr unbedeutend. Jn Flachs be- schränkte es sih auf wenige Verkäufe zu den bestehenden Preisen, von 27 Ro, für hellen marienb., 26 Ro. marienb. , 25 Ro. Partiegut, 24 Ro. engl, Kron. 21 Ro. BG, 18 Ro. RD, 28 No. WPLHD, 25 Ro. PHD, 21 Ro. HD,

Hanf. Gute Verkäufer per kompt. würden mehr als die zuleyt bewil- ligten Preise bedungen haben, da die, bei der Lieferung zahlbar, nicht nie- driger als 93, 88 und 83 Ro, anzunehmen sind, auch etwas zu diesen ge- macht ist. i

Schlagleinsamen. Es war etwas zu 21 (14) Ro. baar am Markte, es wurde genommen. Der jeßt am Donnerstage herauskommende ander- weitige Bericht spricht sich in Beziehung auf diesen Artikel dahin aus, daß nur das davon Kontrahirte angebracht werden dürfte, indem 2c. Es mag sein, daß der Herausgeber, vermöge seiner kaufmännischen Stellung, im Besi direkter Nachrichten aus dcm Jnnern isst, wir müssen jedoch die ange- deutete Voraussezung als eine etwas sehr gewagte ansehen, worin uns ausz wohl die Börse beistimmen wird, um so mehr, da, wie bekannt, noch sehr wenig kontrahirt if,

Getraide. Der Lieferungspreis für Roggen wird durch Frage für Spe- fulanten im Junern auf 80 Ro. mit 10 % erhalten, es war einiger Um- say, und es blieben Nehmer.

Salz. Der Ma'ft blieb gedrückt, einzelne Lasten verkaufen sich Terra- vechia zu 108 Ro., St. Ubes 80 Ro., Liverpool 76 Ro.

London, 8. März. Getraidemarkt. Getraide is im Gan- zen scit Montag wenig zugeführt, und das Geschäft war heute klein, da nur eine geringe Anzahl Käufer sich eingefunden hatte. j

Weizen fest. Preise für alle anderen Getraidesorten unverandert,

Waarenmarkt. Die auf dem Kontinent mehr und mehr um sich greifende politische Aufregung, so wie der Ausbruch von Fallissements in Paris und Amsterdam haben seit voriger Post die schon sehr merkliche Stok fung in allen Geschäftsbranchen noch vermehrt; es geht sehr wenig u1a, und die Preise von manchen Artikeln sind gewissermaßen ganz nominell.

Baumwolle bleibt in Liverpool zwar c cjondere Lebhaftigkeit ; doch zeigte sich während lezter Tage gute Frage zum Konjumo, und die Preise voriger Woche behaupten sich. Umsay gestern 4500 B. Am hiesi- gen Markte geht nichts um. Preise nominell, i

Jn Jndigo is nichts umgeseßt; aber es wird auch nichts unter Februar-Cours ausgeboten.

Ein heute versuchter Verkauf von Cochenille blieb wegen Mangel an Kauflust ohne Erfolg. Nur 35 Sur. merik. Zaccatille wurden zu 5 Sh. a 5 Sh. 3 Pce. ca. 4 Pce. billiger als seither abgegeben. Hondu ras graue Cochenille, fo wie Honduras Zaccatille ward ungefähr zu den seitherigen Preisen znrück gekauft, theils ganz weggezogen. - #

Salpeter begehrt. Gestern sind ca. 3000 S. zu 32 Sh. a 32 h, 6 Pce. gemachtz heute in Auction ca. 2060 S, 103, % Refr. zu denselben Preisen.

Kleesaamen 1—2 Sh. gewichen. T gehalten, doch wenig Umsay. Vorrath 10,243 Zink 17 Pfd. St. 15 Sh. nominell.

Anisterdam , 10. März. Getraidemarkt. Weizen mit wenig Handel flau; 128pfd. b. poln. 388 390 Fl., 135pfd. Kubanka- 250 Fl. Roggen still; 122pfd. n, Obervssel 175 Fl., 118pfd. petersb. 168 Fl. Gerste flau 111 112pfd, dän. 153 =—— 100 O afer ohne Handel. Buchweizen reichlich preishaltend, 120pfd, mecheln. 220 Fl.

Kohlsamen flau, verkauft elver 54 L. Leinsaamen flau, 106 a 107pfd. ägypt. 230 Fl. S E e

Rüböl gleich preishaltend, auf Lieferung wie früher, pr. 6 W., 39%, flieg. 342 a 3%, Mai 32% a 33. Sept. /Oft, 327,

Leinöl etwas flauer, pr. 6 W. 272, lieg, 26¿— 26. Hanföl pr. 6 W. 31 Fl., flieg, 30 Fl.

alg ziemlich fest, auf 50 Sh. T. 11125 2, ung 18.041 2.,

Bekanntmachungen. [34] Nothwendiger Verkauf. Erster Senat des Ober-Landesgerichts zu Cöslin, den 31. Dezember 1847.

Das Rittergut Zuchen im Belgardschen Kreise, land- schaftlich abgeschägt auf 21,772 Thaler 4 Silbergroschen 10 Pfennige zufolge der nebst Hypothekenschein und Be- dingungen im dritten Bürecu einzuschenden Taxe, soll

am 8, August 1848, Vormittags 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden. Alle unbekannten Real-Prätendenten werden aufgeboten, sich bei Vermeidung der Präklusion svätestens in diesem Termine zu melden.

Magdeburg-Wittenbergesche

Eisenbahn. V U it gi Die unlängst vollende- ten Spezial - Anschläge über dic einzelnen Theile unseres -Untcrnchmens, welche nach den bei des- sen Ausführung selbst ge- zl machten Erfahrungen ent- worfen sind, haben das Bedürfniß herausgestellt, unseren Baufonds 24 Mil- lionen Thaler zu vermehren. Auf Anregung des Di- reftoriums, welches mit uns es für nöthig erachtet, die- sen Gegenstand noch vor der ordentlichen General-Ver- fammlung: in Berathung zu nehmen, haben wir eine

außerordentliche General - Ver-

sammlung auf

Montag den 10. April d. J, Vormittags 9 Uhr,

im hiesigen Börsenhause angeseßt, zu welcher wir die geehrten Actionaire mit dem Bemerken einladen, daß

[156 b]

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in derselben auch über den Beschluß der lezten Gene- ral-Versammlung in Betreff der Ueberlassung des Be- tricbs an eine benachbarte Eisenbahn-Gesellschaft zur ferneren Entscheidung Bericht erstattet werden wird. Je- der Actionair, welcher an dieser Versammlung Theil nehmen will, hat am 5., 6. oder 7, April, Vormittags von 8 bis 12 Uhr, im Büreau der Gesellschaft, Schif- ferstraße Nr. 1 und 2, die auf seinen Namen lautenden oder ihm gehörig cedirten Quittungsbogen niederzulegen und darauf cine Bescheinigung, welche zugleich als Ein- laßfarte in die General-Versammlung dient, zu empfan-

gen, worauf die Anzahl der ihm gebührenden Stimmen vermerkt ist.

Es steht jedoh auch frei, die Quittungsbogen an je- nen Tagen im Büreau nur anzumelden und vorzuwei- sen, worüber eine ähnlihe Karte ausgefertigt wert en wird, Da jedoch in diesem Falle dieselben Actien beim Eintritt in die Versammlung nochmals vorgezeigt und

fontrollirt werden müssen, so is zur Vermeidung stören- der Verzögerungen wünschenswerth, daß nur jener Weg der Legitimationsführung betreten werde. Die depo- nirten Actien können am 12,, 13, oder 14. April, Vor- mittags von 8 bis 12 Uhr, gegen Nückgabe der Be- scheinigung wieder in Empfang genommen werden,

Magdeburg, den 21, Februar 1848,

Der Ans ÿ der Magdeburg-Wittenbergeschen Eisenbahn-Gesellschaft, (gez.) Deneke, Vorsigender,

[202 b]

Hagelschaden- und Mobiliar-Brand-Ver- sicherungs-Gesellschast zu Schwedt. Zur D ckung der in der Zeit vom 2, Scptember

pr. bis 2; März cr. vorgefallenen Braudschäden ist

für die Assoclirten der Provinzen Brandenburg,

Pommern und Sachsen ein Beitrag von 2 Sgr. 11

Pf pCt, ‘und für die der Provinzen Posen und

Preussen von 9 Sgr. 5 Pf. pCt. ausgeschrieben wor-

den, wovon wir dieselben hierdurch mit dem Be-

merken in Kenntniss setzen, dass cinem jeden So- cius eine spezielle Berechnung über den zn leisten- den Beitrag binnen kurzem zugefertigt werden wird,

Versicherungen Waren am gestrigen Tage gegen Hagelschaden für 10,216,075 Thlr. und gegen Brandschaden sür 44,583,975 Thlr. gebucht.

Schwedt, den 3. März 1848,

Die Haupt-Direction,

[203 b]

Die ncuen Zinsbogen zn den bei uns einge- reichten Talons von Buss. Hopeschen Spro- zentigen Certifikaten ter Serie sind ange- kommen und können gegen Zurückgabe der dar- über ausgestellten Scheine und Erstattung der Kosten bei unserer Kasse in Empfang genommen werden,

Berlin, am 13. Mäiz 1848.

Anhalt und Wagener, Brüderstrasse No. 5,

Dampfschifsfahrt

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[206 h]

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zwischen Berlin und Hamburg.

Am 23. März c, werden die Güterfahrten zwischen obigen Pläyen eröffnet , dergestalt, daß von da ab re- A: an jedem Sonntag und Donnerstag ein Dampf- chi mit den dazu gehörenden steueramtlih verschlosse- nen Schleppfähnen von Berlin wie oon Hamburg ab- gefertigt wird. Zu diesem Behufe liegen an beiven Pläyen unausgesegt Schleppfähne zur Aufnahme von (Gütern bereit. : :

Die Assekuranz-Prämie is} auf 2, pCt. nach bei- den Richtungen ermäßigt. Fracht-Tarife zu den im ver- wichenen Jahre ermäßigten Preisen sind unentgeltlich

bei dem Unterzeichneten zu haben, Anker, Agent, Kronenstraße Nr, 40.

126 b] 2 S O D f E (12%! Dampfschiff-Verkausf.

Die St, Petersburg-Lübecker Dampfschifffahrt-Gesell- schaft beabsichtigt eines ihrer bekannten Dampfschiffe zu verkaufen.

Die näheren Bedingungen sind bei dem Comité in Lübeck zu erfahren, Lübeck, im Februar 1848,

12351 Literarische Anzeigen.

Den Gewinn von sämmtlichen in meiner Buchhandlung während des Monats März baar ¿tingelaustenliteraricchen Werken werde ih den Nothlcidenden in Ober-Schle- sien zuwenden.

Alexander Dunker,

Königl, Hofbuchhändler, Französische Straße Nr. 21.

Bei Wilhelm Herh ( Bessershe Buchhandlung ), 44 Behrenstraße, erschien so eben: [234] Dex. Kreole. Eine Vorlesung, gehalten im wissenschaftlichen Verein

am 11. März 1848 von

Dr. E. Oelsner-Monmerque,

Preis geh. 9 Sgr.

St. Helena. Eine Vorlesung, gehalten in dem Vereine für Erdkunde am 4, März 1848 von

Dr. E. Oelsner-Monmerque.

Preis geheftet 6 Sgr.

Bei Friedrich Bassermann in Mannheim sind erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen,

Cut . L (2% 8 v in Berlin vurh Julius Springer, Breitestraße Nr. 20:

[232] Protofollé der zur Berathung einer

Allagemétnet

Deutschen Wechsel-Ordnung

in der Zeit vom 20. Oktober bis zum 9. Dezember 1847 in Leipzig abgehaltenen Konferenz nebst dem Geseß-Entwurs.

Abdrudck der Regierungs-Vorlage an die badischen Stände. gr, 4. Preis 1 Thlr. preuß. Cour. over 1 Fl. 45 Fr. = 1 Fl, 30 Kr, C.-M. j

Diese Protokolle bilden von nun an die Quelle für

das deutsche Wechselrecht und werden somit jedem Rechts- gelehrten, so wie vielen Geschästsmännern, unentbehr- lich sein.

[207 b]

Die zum Nachlasse des Herrn Geheimen Kommerzien- Rath Sch iffert gehörigen adligen Güter Barthen und Ottenhagen nebst dem köllnischen Gute Klein - Lindenau sollen ungetrennt aus freier Hand unter erleichterten Zahlungs - Bedingungen verkauft werden.

Zur Abgabe der Gebote is ein Termin auf den 1. Mai, Vormittags um 11 Uhr, in dem Hause Lin- denstraße Nr. 22 hierselbst anberaumt, in welchem bet annehmlichem Gebote der Zuschlag sogleich, die Ueber- gabe aber am 1, Juni erfolgen soll. Die Güter sind 3 Meilen von Königsberg am Pregelstrom belegen, ent- halten circa 72 Hufen kullmisch, haben ein sehr günsti- ges Wiesenverhältniß, und gehört zu denselben ein sehr wohlbestandener Wald. Sämmtliche Gebäude mit Ein- {luß eines eleganten Wohnhauses sind im besten Stande. Das Inventarium vollständig und von vorzüglicher Be- hafenheit. Brau- und Brennerei, eine Wasser- und eine Windmühle befinden sih auf denselben. Mit ciner sehr angenehmen Lage is eine große Ertragsfähigkeit der Güter verbunden. Ausführlichere Nachrichten sind für hiesige Kauflustige in den Vormittagsstunden von 9 bis 11 Uhr und für Auswärtige auf frankirte Briefe bei dem Unterzeichneten schriftlich zu erhalten.

Königsberg, den 6. März 1848. L

Stellter, Justizrath.

[204 b]

- Heute Mittag um 44 Uhr verschied meine Gattin Lu i se, geb. Frein oon No rdeck zur Nabenau, nach cinem fünfmonatlichen unbeschreiblich schmerz- | hasten Leiden, in Folge eines organischen kompli-| zirten Herzübels, welches sich während unserer acht- | zehnjährigen Ehe successive ausgebildet hatte. | Allen meinen Freunden und Bekannten, von de- ren Theilnahme ich überzeugt bin, gebe ih und D 1 |

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Namen der hinterlassenen unmündigen Tochter Pau- line Kenntniß dieses s{hmerzlichen Familien - Er- cignisses.

Freiherr von Müffling, genannt Weiß, General der Jnfanterie a. D.

| | Horchh eim bei Koblenz, den 7. März 1848.

L E

205 b [ A 7, März, Morgens nach 1 Uhr, starb zu Halle

a. d. S, am wiederholten Schlage Johann Gott- fried von Hoyer, Königl, Preuß. General - Major a. D., im bald vollendeten 86sten Jahre, für Alle, welche ihn liebten, immer noch zu früh. Ausgezeichnete Eigenschaften des Geistes und des Herzens machen ihn denen, welche ihn kannten, gewiß unvergeßlich.

Dies für entfernte Freunde und Verwandte, um de- ren stille Theilnahme wir bitten.

Die Hinterbliebenen,

Das Ajbonnement beträgt: 2 Rthlr. für £ Jahr. » Ee A 8 Rthlr. - 1 Jahr.

in allen Theilen der Monarchie ohne Preis - Erhöhung.

Bei einzelnen Nummern wird

=== Preußische Zeitung.

76.

T

Da die Allgemeine Preußische Zeitung die V l : ktiven Abonnenten, ihre Bestellungen

{nell mittheilen wird, so bitten wir die refspe Quartals danach bemessen konnen. mit Bestimmtheit rechnen dürfen.

Der vierteljährliche Pränumerations - Preis beträgt 2 Rthlr. (Behrenstraße Nr. 57) gemacht; jeder innerhalb der Ringmauer der Stadt wohnende Abonnent er l îns Haus gesandt. Auswártige, des Jn- oder Auslandes, bewirken ihre Bestellungen bei den resp. Post-Acmtern.

berechnet.

A E L DL Dis I I

J: n: h: at L

Amtlicher Theil.

Fuland. Berlin. Adresse des Magistrats an Se. Majestät den König und Allerhöchster Bescheid darauf. Straßen - Unfug.

Deutsche Bundesjstaten. Königreich Sach sen. «Dres dén, Ministerwech sel. Königreich Württemberg. Eingabe von Mit- gliedern der Kammer der Standesherren. Großherzogthum Ba- den. Vereidigung der Truppen. Großherzogthum Hessen und bei Rhein. Landtags-Verhandlungen. Herzogthum Holstein, Petition der Bürger Altona’s an den König. Freie Stadt Frank- furt, Die deutschen Bundesfarben.

Hesterreichische Monarchie, Von der italienishen Gränze, Neserve-Lager bei Udine.

Frankreich, Paris. Die Abreise der Prinzen aus Algier und die Ver- hältnisse dieser Kolonie, Diplomatische Mittheilungen, Odilon Bar- rot an Garnier Pagès. Schreibenaus Paris. (Argwohn vor Ver- shwörungen gegen die Republik und Antrag in Betreff dex Limentruppen z Eindruck der neuesten finanziellen Dekrete.)

Grofßtberitauien und Zrlaud. London. Wiederherstellung der Nuhe,

Lord J. Russell. Parlaments - Verhandlungen, Die Times über die Bewegungen in Deutschland, Confirmation des Erzbischofs von Canterbury,

Nicderlande. Aus dem Haag, Gese - Entwürfe. ousch. Vermischtes.

Belgien. Brüssel. Annahme des Wahlcensus-Geseßes im Senat.

d

Handelsstgnd - Berathungen, Diensteifer in Militair und Bürger

Herzogen-

(Harde, Dáuemark. Kopenhagen. Die Einverleibung Schleswigs, Haudels: und Wörseu-2achrichten.

Erklärung der Wähler in Roesklilde.

B i la g (4

Amtlicher Theil.

Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem General = Lieutenant vou Holleben, Commandeur der l6tcu Division, den Rothen Adler-Orden 1ster Klasse mit Eichenlaub in Brillauten; dem Domherrn Andrea de Jorio in Neapel den Rothen Adler-Orden zweiter Klasse; dem Geheimen Justiz- und Ober- Landesgerichts-Rath Kindermann zu Arnsberg den Rothen Adler= Orden dritter Klasse mit der Schleife; dem pensionirten Bürgermeister M olz zu Trarbach, Regierungs - Bezirk Koblenz, und dem Polizei- Direftor und Bürgermeister Fla ch zu Pillau den Rothen Adler Orden vierter Klasse; dem Kaiserlich Königlich österreichischen Käm merer und Magnaten von Ungarn, Grafen Dominick Bethlen von Jktár gus Siebenbürgen, so wie dem Premier-Lieutenant a. D. und Herzoglich brgunschweigischen Kammerherrn, Georg von Miltihß u Sieben - Eichen bei Meissen, den St. Johanniter - Orden; desg!. dem evangelischen Küster und Schullchrer Henschel zu Drewiß, Regierungs-Bezirk Frankfurt, dem Chausseebau-Aufjeher Brocesicke zu Bubaginen bei Norkitten und dem Berittshulzen Pusch zu Paters- orth im Kreise Heiligenbeil das Allgemeine Ehrenzeichen; so wie

Dem Lieutenant g, D. Leonhard Victor von Lavière die Kammerherrn-Würde zu verleihen.

Berlin, den 13. März,

Jhre Königliche Hoheit die verwittwete Frau Großherzogin von Me ck le nbur g - Schwerin mit Prinzessin Tochter, der Her- z0 gin L ui e Hoheit, sind bier wieder eingetroffen und im Köumigli= chen Schlosse abgestiegen, |

a Bn, den 14, Mätg,

__ Ihre Kön'gliche Hoheit die Frau Herzogin von Anhalt- Deßau und Höchsidero Tochter, die Prinzessin Agnes Durchlaucht, sind nach Veßau zurücgereist. : :

S _ : A N a Ci Aa f

Die sür die Ausstellung bestimmten Kunstgegenstände werden täglich im Afademie- (Gebäude unter den Linden Vormittags von 8 bis 12 Uhr angenommen. Bei der nabe bevorstehenden Eröffnung derselben wird dringend um baldigste Ablieferung gebeten. Von den beizufügendeu beiden Verzeichnissen wird das eine als Empfangsbe- scheinigung unterzeichnet zurügegeben, :

Berliu, den 11. März 18458.

Direktorium und Senat der Königlichen Akademie der Künste.

Dr. O. Schadow, Direktor.

Dem Fabrikanten Dauiel Schwarz zu Schleusingen, im Re- gieruugs-Bezirke Erfurt, is unter dem 11. März 1848 ein Patent auf eine Vorrichtung zur Bewegung der Schüßen au Dop= pelwebstühlen, in der durch Zeichnung und Beschreibung nachgewiesenen Zusammenseßung und ohne Jemand in der Anwendung bekannter Theile zu beschränken, auf acht Jahre, von jenem Tage an gerechuet, und für den Umfang des preußischen Staats ertheilt worden.

_ Angekommen: Der “General -Major und Commandeur der Sten Division, Freiherr Roth vou Schreckenstein, von Münjter,

Derlin.

Später, nah Beginn desselben ,

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A. ie

Donnerstag den 16te» Mär

An die Lefer.

Alle Post - Anstalten des Jn- und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition der Allgem. Preuß. Zeitung : Behren-Straße Ur. 57. Insertions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Alg. Anzeigers 2 Sgr.

z 1348,

Verhandlungen des für Ende des künftigen Monats einberufenen Vereinigten Landtages vollsiändig und möglichst

Der Vice - Ober - Jägermeister, Graf von der Asf\eburg Falkenstein, von Meisdorf.

Ab gere is : Se. Excellenz ter Geheime Staats-Minister, Graf von Alvensleben, ngch Magdeburg.

Der General-Major und Commandeur der 8ten Division, vou Voß, nach Erfurt.

8,4

Kichtamtlicher Theil. Inland.

Wettin, 14, Mari, Se, Majestät der König haben Aller- gnädigst geruht, dem Ritterguts - Besißer Franz von Schönberg zu Kreipiß\sh, im Kreise Naumburg, die Anlegung des von dem Her zoge von Sachsen - Meiningen Hoheit ihm verliehenen Ritterkreuzes

vom Herzoglich sachsen - ernestinishen Hagusorden zu gestatten,

Berlin, 15. März. Bereits noh gestern Abends \pät ging uns nachstehende Bekanntmachung zu : :

Unter dem Vortritt des Ober =- Bürgermeisters hatte heute Mit= tags 2 Uhr eine Deputation des Magistrats und der Stadtverordne= ten hiesiger Residenz die Chre, Sr. Majestät dem Könige die aus Veranlassung der Zeitereignisse beschlossene Adresse zu überreichen.

Se. Majestät geruhten, nah einigen die Gesinnungen und Hin- gebung der Bürger Berlins zu ihrem Könige darlegenden Worten des Ober - Bürgermeisters, dem Letzteren die Vorlesung der Adresse in huldreichsten Worten zu gestatten. Dex Magistrat beeilt sich, set- nen harrenden Mitbürgern sowohl die Adresse, als die darauf ertheilte Alleronädigste Antwort hier mitzutheilen.

Wir halten uns überzeugt, daß dieselbe Begeisterung unfere Mitbürger ergreifen wird, von welcher die Abgeordneten noch er- griffen waren, als sie uns die Kunde von dem großen, erhabenen, ja heiligen Augenblicke brachten, in dem das Herz unseres theuren Königs die Herzen der Bürger Seiner treuen Vaterstadt so mächtig bewegt hatte.

Berlin, den 14. März 1848,

Öber=Bürgermeister, Bürgermeister und Nath Viet er Königlichen Nesidenz.

An Seine Majestät den König unseren Allergnädigsten Derr, Allerdurchlgauchtigster, Großmächtigster König, Allergnädigster König und Herr:

Die ernsten und verhängnißvollen Ereignisse der leßten Tage, die von einem Lande zum anderen sih fortpflanzen, erfüllen die Ge- müither mit einer Spannung, wie wir sie noch niemals empfunden haben, mit der Erwartung ciner nahen Wiedergeburt des deutschen Vaterlan- des, in der das gegenwärtige Geschlecht, seit 33 Jahren der Zuschauer der Ereignisse, die ungenutßzte und deshalb fast erstorbene Thatkraft wiederfinden wird. Das deutsche Volk empsindet es tief und stark, daß es reif und mündig geworden is, mit zu sien im Rathe seiner Fürsten und durch den würdigen Gebrauch der freien Presse von sci= nen geistigen und materiellen Bedürfnissen Zeugniß abzulegen.

Ew. Majestät Allerhöchster Wunsch und Wille war €s, daß eine folche Zeit das preußische Bollk niht unvorbereitet tressen möge, Mit weiser Voraussicht haben Ew. Majestät seit Allerhöchstihrem Regie- rungs-Antritte Stein an Stein gefügt und noh vor wenigen Tagen dur die Allerhöchste Botschaft vom 5ten d. Mts. einen bedeutsamen Schritt in der Entwickelung der verfassungsmäßigen Rechte des preu ßischen Volks gethan. Die Allerhöchste Kabinets=O rdre vom 8. März c. bringt uns ferner die freudige Nachricht, daß Ew, Majestät Fürsorge die Hindernisse beseitigt hat, die si der Gewährung der seit einem Menschenalter dem deutschen Volke verbürgten Preßfreiheit bisher in den Weg gestellt haben; wir sehen dem vei heißenen Preßgeseßz in dem Vertrauen entgegen, daß es sih auf die Bestrafung der wahren Miß=- bräuche der Presse beschränken wird. E :

Aber der Augenblick dräugt, jeder Tag bringt die Kunde neuer Ereiguisse, der politische Gesichtskreis kann sich plößlich verfinstern und zur That herausfordern, noch bevor das Vaterland sich im Rathe geeinigt hat. Die mannigfachslen Wünsche, Fragen und Heffnungen duxchkreuzen sih, das Mißtrauen n eine fraglih gewordene Gegen- wart, der ängstliche Hinblick auf cine ungewi}se Zukunft lähmen ten Verkchr, Haudel und Gewerbe beginnen zu stocken, die Arbeit ist be droht, das Gefühl der nghenden gewerblichen Krisis muß diese Krisis beschleunigen, deren Folgen menschliche WeiLheit micht zu ermessen vermag. S - E : : Unter diesen Umständen veremigen sich Aller Wünsche dahin, daß Ew. Majestät die schleunige Berufung des Bereinigten Landtages zu befehlen geruhen möge. Jm Namen unserer Mitbürger, im Namen ihrer heiligsten und theuersten Juterehjen legen wir Ew. Majestät diese Bitte ans Herz, um deren Gewährung wir unseren Allerguä- digsten König und Herrn aus tiefbewegter Seele beschwören. Schon die Gewvißhcit, daß Ew, Majestät Sich in so schwierigen Zeiten mit

den Männern umgeben werde, die dur ihre Berathungen vom ver- gangenen Jahre die Achtung der Wohlge)innten erworben, die das | preußische mit dem deutschen Vaterlande unauflöslich zu kuüpfen be= | gonnen haben, wird Ruhe und Zuversicht den Gemiüithern, Sicherheit } und Bestand den Verhältnissen des bürgerlichen Lebens wiedergebeu-

gefälligst rechtzeitig so bewirken zu wollen, daß wir die Stärke der Auflage gleih zu Anfange des cintretende Abonnenten würden auf vollständige Nachlieferung der dann bereits erschienenen Nummern vielleicht nicht immer

Preuß. Cour. für das Inland. Bestellungen für Berlin werden in der Expedition crhält das Blatt durh dic Stadtpost, schon den Abend vor dem angegebenen Datum, Frei Bei cinzelnen Nummern des Blattes wird der Bogen mit 25 Sgr.

Es gicbt Zeiten, in denen neue Zustände unter der Hülle der alten reif geworden sind, wo es der Anerkennung dieser unwidersteh- lihen Thatsachen bedarf, wenn auch fernerhin in geseßmäßiger Ent= wickeluug stark und besounen fortgeschritten werden soll. Eine solche Zeit if die unsrige, und wir halten es daher für eine heilige Pflicht, Wünsche und Ucberzeugungen, die vou Kommunen und Ständen {hon seit Jahren ausgesprochen worden sind, in solber Zeit Ew. Majestät unmittelbar vorzulegen.

as die übereinstimmende Anficht der Bürgerschaft vor allen Dingen als die unerläßlihe Vorbedingung einer gedeihlichen Zukunft betrachtet, is die Vollendung des preußischen Verfassungswerkes, dessen allmäliger Ausbau unter dea gegenwärtigen Umständen die Stim-= mung mehr aufregt als beshwichtigt. Als einen treuen Abdruck der Volksmeinung und Volksgesinnung können wir die Stände aber nur in dem Falle betrachten, wenn sie aus einer angemesseneren volfsthümlichen Vertretung hervorgehen und ein beshließendes Votum bei einfaher Stimmenmehrheit erhalten.

Seitdem Ew. Majestät durch dic Einführung der Oeffentlichkeit des gerichtlichen Verfahrens, zunächst in hiesiger Stadt, eine Umge= staltung der Rechtspflege veranlaßt haben, hat sih der Wunsch von Tage zu Tage immer mehr befestigt, auch diesen Neubau durch das Justitut der Geschwornen baldigst gefröut zu t E L

Die völlige Gleichstellung aller religiösen Bekenntnisje ohne staat= liche Bevorzugung des einen vor dem anderen, jo wie die bürgerliche Gleichstellung ihrer Bekenner, ist, als das Ergebniß der milderen und versöhnlicheren Gesinnung unserer Tage, in der Sitte vollzogen, und es is daher gewiß an der Zeit, daß die Geseßgebung auch ihrerseits die an das religiöse Bekenntniß geknüpften Beschränkungen fallen läßt.

Wenu Preußens Monarch, auf den in diesem Moment ganz Deutschland mit gespannter Aufmerksamkeit seine Blicke lenkt, in Uebereinstimmung mit seinem Vereinigten Landtage in dieser Rich= tung vorschreitet , dann wird Deutschland auf der unerschütterlichen Grundlage gemeinsamer politisher Justitutionen beruhen, dann wird die glorreihe Erbschaft des hochseligen Königs, der Zoll-Verein, dann werden auch die hochherzigen Absichten für die Begründung eines deutschen Rechts, die Ew. Majestät durch die von Preußen angeregte Berathung eines deutschen Wechselrehts und Postvertrages an den Tag gelegt haben, mächtig gefördert werden. Die Deutschen werden die Stelle unter den Völkern cinnehmen, die ihnen gebührt. Und hat Deutschland, wie die Proclamation des Bundeótages eingesteht, diese Stelle bisher nicht einzunehmen gewußt, jo müssen wir einen Theil der Schuld in den Mängeln der Bundesverfassung suchen und dürfen dem bewährten deutschen Sinne Ew. Majestät vertrauen, daß diese Verfassung in nächster Zeit ge= fräftigt werde, um die €© sen der Nation im vollsten Sinne ver= treten zu fönnen.

Nur in einem Zwiespalt mit dem übrigen Deutschland erblicken wir cine ernstliche Besorgniß. Jf erst die innige Verbrüderung der deut- hen Stämme errungen, ja wird fie nur erst ofen und kräftig angestrebt, fo kann im Fall eines Krieges , sofern derselbe nicht in diplomatischer Verwickelung, sondern in der Verlegung des deutschen Bodens seinen Grund hat, von einer Gefahr für Deutschlands Fürsten und Völker nicht mehr die Rede sein.

Jn tiefster Ehrfurcht ersterben wir : Ew. Königlichen Majestät allerunterthänigste treugehorsamste Ober-Bürgermeister, Bür= tadtvuerordnete zu germeister und Rath. Berlin. Berlin, den 13. März 1848,

Se. Majestät geruhten hierauf im Wesentlichen Folgendes zu 1

außern:

Se. Majestät fühlten die Bedeutung des Augenblickes ; es sei die erste Adresse, welche Sie in dieser bewegten Zeit von Hand zu Hand entgegennehmen, und es ci Allerhöchstibnen ein angenehmes Gefühl, daß Sie von Jhrer lieben Vaterstadt fomme, die sich auch in dieser Zeit der Bewegung in erfreU- lic\ster Weise bewährt habe. Wenn es ringsum foche, dürfe man freilich nicht erwarten, daß hier allein die Stimmung unter dem Gefrierpunfte stehe, und erwáge man dies, so sei es anerkennungswerth, daß in eimer Stadt von solcher Größe, in der es an ei E p der Unruhe

‘ht feble, die Ordnung nicht erheblich gettort [fl E E) Die tige, bind fönne dieses Ane Ee wesentlich trüben; denn bei allen denen, auf deren An men ck=» Maïtestät Werth lege, wáre die ruhigste und besonnenste De R J Sie scien über die Haltung der Haltung zu erkennen, und S t Bürger erfreut gewen- (hs betreffe , so könne Se. Majestät c Ls inderen Ländern Sitte sei, darauf in wohl- R 1 Rede intworten ; nur im Conversationston wollten Sie fre N UOiederti, Zunächst freuten Sie Sich, auf die P “Bitte erwiedern zu können, daß sie bereits gewährt sei. D Einberufung des Vereinigten Landtags jet seit mehreren Tagen beschlossen und das Berufungs- Patent bereits vollzo- gen. Mit Zuversicht sehe der König dessen naher Versamm- lung entgegen, da eht preußische Gesinnung in Tagen der Gefahr am wenigsten fehlen werde. Mit vollster Offenheit und