1848 / 78 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Angelegenheiten, Herrn Lamartine, in welchem er eingeladen wurde, seinen hiesigen Standpunkt nicht zu verlassen , sondern bis auf Wei= téres fortzufahren , hier über die Juteressen Frankreihs zu wachen. Dem Vernehmen nah, hat sich der Herzog auf der Stelle entschlossen, dieser Aufforderung zu entsprechen, und der neuen französischen Re= gierung bereits die Erklärung eingesandt, daß er si bestreben werde, ¡hr mit derselben Treue und Ergebenheit, wie der früheren, zu die- nen, Die Herren von Talleyrand und Guitaut (Bruder der verwitt= weten Gräfin Bresson) sind, wie verlautet, dieser Erklärung beige= treten. Die innigen Verbindungen, die der Herzog von Glücksberg mit der moderirten Partei Spauiens und namentlih mit denjenigen Personen unterhält, welche am meisten zur Vermählung der Jufantin beitrugen, dürften seiner neuen Stellung eine um so größere Bedeu- tung verleihen, als er in die politishen Geheimnisse dieser Leute, die in den Cortes ihre feindlihe Stimmung gegen die neue Regierungs form Frankreichs so entschieden an den Tag legten, tiefer eingeweiht ist, als vielleicht irgend sonst ein Fremder. Ob die progressistische, der benachbarten Republik die Hand bietende Partei jeßt dem Her- zoge dasselbe Vertrauen s{henken werde, steht dahin.

Jn der vorgestrigen Sißung des Kongresses erklärte der Mini ster - Präsident, General Narvaez, die französische Nation wäre ein großes, hochherziges Volk und würde eine Regierung erhalten, die Gerechtigkeit üben werde. Die französische Nation und die spanische hätten dieselben Rechte und müßten in Einklang zu einander stehen, welhe Regierungsform, die republikanische oder die monarchische, dort auch herrschen möge. Die diesseitige Regierung befürchte nichts von der französischen Nation uud würde deren ueue Regierung achten und anerkfenuen , sobald die französishe Nation dem Geschehenen ihre Sanction ertheile.

Die von der Regierung in Anspruch genommene, die Suspen dirung der persönlichen Garantieen und Erhebung einer Summe von 200 Millionen Realen betreffende Ermächtigung wurde darauf von dem Kongresse mit 148 gegen 45 Stimmen genehmigt.

Ueber den dermaligen Aufenthaltsort der Jufantin, der Königin Isabella, {weben wir noch in Ungewißheit.

An der der leßten Börse fieleu die Z3proz. auf 222. Die übtri- gen Staatspapiere sind nicht anzubringen.

Schwester

Wissenschaftliche und Kunst - Nachrichten.

wissenschaftlichen Vorlesungen in der Sing: Akademie.

Zehnte Vorlesung.

Die

Den 11. März.)

_

Der Verfasser der kürzlich hier erschienenen Schrift: „Schwarze und Weiße, Skizzen aus Bourbon““, Herr Dr. Oelsner-Monmerqué, hielt heute einen nicht uninteressanten Vortrag über „deu Kreolen““, Es war ein geschlo\senes Charakterbild dieser durch die Kolonial - Verhältnisse eigen thümlicy gebildeten Menschentlasse, dessen Einzelheiten i der genannten Schrift zerstreut sich vorfinden, und das der Verfasser aus eigener An schauung während eines mehrjährigen Aufenthalts in jener französischen Kolonie gewonnen hat. Wir erhielten zwar nur eine Darstellung der Sit- ten und Lebensweisen des französischen Kreolen ,

n des \r 1 doch da der Redner ver= sicherte, daß 1hn ein sorgsältiges Studium dex Eigenthümlichkeiten aller

Kreolen-Nüancen, der spanischen, portugiesischen und holländischen, dieselben,

allen gemeinsamen Charakterzüge gezeigt hätte, so konnte die allgemeine Be

zeichnung des nur der Junsel Bourbon gewidmeten Vortrags wohl gelten.

Zuerst wurde gezeigt ,

wie die Bevölkerung von Bourbon zusammengeseßz

t

ist; sie besteht aus Weißen, Schwarzen und Farbigen, oder, wie man dort

sagt, aus Kindern Gottes, des Teufels und Findelkindern. diejenigen Eingeborenen der Kolomeen, welche von tveißen Aeltern Vorältern abstammen,

HSeckanntmaqzungen.

Nothwendiger Verkauf.

Stadtgericht zu Berlin, den 4, Oktober 1847, Das den Juwelier Reinickeschen Erben zugehörige, der Behrenstraße Nr. 26 und Ecke der Fricdrichs- straße belegene, im Hyvothekenbuche von der Friedrichs- stadt Band 11. Nr. 753, verzeichnete Grundstück, ge- richtlich abgeschäßt zu 17,456 Thlr. 2 Sgr., soll

am 15. Mai 1848, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden, Tare und Hy- pothekenschein sind in der Negistratur einzusehen.

[945]

Bela num a G na.

Mit Bezug auf das am 4, Oktober 1847 erlassene Subhastations - Patent wird hierdurch bekannt gemacht, daß die Subhastation des den Juwelier Neiniceschen Erben zugehörigen, in der Behrenstraße Nr. 26 und Eke der Friedrichsstraße belegenen Grundstücks in eine freiwillige umgewandelt worden, und daß die gestellten Stettin, Kaufbedingungen in unserer Registratur einzusehen sind. | De;

Berlin, den 31, Januar 1848.

Königliches Stadtgericht hiesiger Residenzien, Abtheilung für Kredit-, Subhastations- und Nachlaßsachen.

eine T

ibre Stimmkarte in Empfang nehmen ur geneigten Berücksichtigung in Erinnerung zu bringen den 11. März 1848, Präsident des Kuratoriums der Ritterschaftlichen | H

Privat-Bank von Pommern.

Kreolen heißen oder

Mangelt es nur einem der Vorfahren einer Familie

Al A sie zum zahlreichen einlade, erlaube ih mir zugleich, auf den von der Ge- neral - Versammlung am 25. April 1826 gefaßten Be- chluß aufmerksam zu machen, wonach alle an die Ver- sammlung gelangenden Vorträge spätestens 14 Tage vor Anfang derselben an das Kuratorium der Bank eingereiht werden müssen. D Eben so ermangele ich nicht, den von der General- Versammlung am 26. „ad 4) daß zur Vermeidung einer verzögerten Eröff- | E nung der Versammlung die zu scheinen 1 dem Lokale der zureisenden balbe Stunde vor der mlung bestimmten

i

736

an dieser unentbehrlichen Eigenschaft, \o is die Ahnenprobe befleck, und der Rang als Mitglied des in der Meinung privilegirten Kreolenstandes eht verloren; man wird den Farbigen zugezählt und somit von dem [{rof- T Kasten - Vorurtheile getroffen. Die ersten Kreolen waren Kinder von deportirten Verbrechern, Äbenteurern, Soldaten und Matrosen , denen erst nah Aufhebung des Edikts von Nantes europäische Beamten sich zugesell- tenz aber dennoch adelte sie hon von Anfang an die Farbe der Haut und ließ den Ruf einer unédlen Abkunft nicht auffommen. Aus der unverfälschten Erhaltung der Race gehen mannigfache äußere Vorzüge bei dem Kreolen her- vor. Er is groß, mager, schlank, vornehmer Haltung und einnehmender Geberde, hat edle Züge und ein feuriges Auge, doch wird selten einer ge- troffen, der nach verflossener Adolescens die Blüthe des Teints und die ju- gendliche Gesichtsfülle behalten hätte, woran die frühen Ausschweifungen die meiste Schuld tragen. Die Kreolin, cin Muster schöner Formen, fonservirt sich besser, da sie sich stets zu Hause hält. Der Charakter dieser Menschen aber wird durch ihre Erziehung von Jugend an verdorben. Jedes Kreolen- find erhält in der Wiege schon zum Spielkameraden einen Sklaven, der Knabe einen jungen Neger, das Mädchen eine Negerin. Da die Schwarzen, als Sachen, keine Civilrechte besitzen, so können sie auch nicht heirathen, und die angekauften Spielkameraden, welche von Kindheit an in Ungebundenheit und Liederlichkeit leben, müssen deshalb bei dem vertraulichen Verhältniß zu ibren Herren nothwendig den schädlichsten Einfluß ausüben. Der Redner zählte aus dem täglichen Leben und Treiben der Kreolen cine lange Reihe von Untugenden und Lastern auf, welche fast allen gemein sind, und von denen als die hauptsächlichsten sich herausstellen Lebensgenuß und bequeme Erwerbsucht , Jmmoralität, Falschheit und Herrschsucht, ein leidenschaftlicher Hang zu Duellen und zum Spiel u. \, w. Die Abschließung ihrer Fami

lien gegen Fremde hat ihren Grund in der Eifersucht der Männer und die Gastlichkeit gegen neuangekommene Europäer in der Neugier und in der Sucht, zu glänzen, Die Kreolinnen unterließ der Redner zu charakterisiren, wie er sagte, aus Galanterie gegen die zuhörenden Damen, aber was er von ihnen mittheilte, war {hon schlimm genug. Während der mit dem 22sten Jahr verheirathete Kreole schon keine andere Leidenschaft mehr kennt, als das Spiel, findet die junge Gattin ihr höchstes Glück im Nichts- thun, Schwaßen und Juntriguenspielz sie lacht beständig, aber ihr Lachen is das Lachen der Henzlosigkeit. Alle diese Züge wurden durch ansprechende Anekdoten anschaulich gemacht Im leßten Theil des Vortrags betrachtete der Redner den Einfluß des Mutterlandes auf diese Zustände der Kolonie. Das Mutterland trägt eine große Schuld an den- selben, da es seit zwei Jahrhunderten bis in die neueste Zeit, durch ihren Reichthum geblendet, niemals an eine moralische Hebung der dortigen Ein- wohner gedacht hat, so daß, als es in neuerer Zeit die Kolonie politisch höher stellen wollte und derselben eine Kolonial - Verfassung verlieh, diese nux eine andere und neue Form für das unsittliche Treiben der Kreolen war, Der Mangel an Bildung neben dem Streben nah äußerem Prunk und Ehre macht die Kreolen zu Affen des Mutterlandesz; sie suchen den höchsten Ruhm in der Stellung eines Deputirten in ihrem Kolonial - Par- lament, aber gefallen si dabei in ciner Nachahmung der Geberden und Redeweisen der Helden der französischen Tribüne, der Herren Thiers und Odilon Barrot, oder Guizot und Molé, Das Mutterland muß jedenfalls für die Erziehung in der Kolonie mehr thun und mit den Kolonisten in näherc Verbindung treten, als bi8her, Es muß dieselben namentlich nöthi- gen, längere Zeit in Frankreich zuzubringen, ein Mittel, das in mehreren Fällen schon gute Erfolge gezeigt hat, Bleiben dagegen die Kreolen geistig so verwahrlost, wie sie es sind, so dürfte ihnen bald ein gefährlicher Feind in den praktischen und für höhere Bildung leicht empfänglichen Farbigen in der Kolonie erwachsen, Der Haß, mit welchem diese verfolgt werden, hat deshalb seinen Hauptgrund mit in der gefürchteten Nebenbuhlerschaft.

Königliches Opernhaus.

Ko uzert. SMGaufspiel, B allet.

CDen 13, März.) . Dem Violinspiele des 13jährigen Ed, Braun (aus Anhalt - Zerbst) folgte am Montag im Opernhause zuerst die Vorstellung des beliebten

Feldmann schen Lustspiels: „Der Rechnungsrath und seine Töchter‘, dann

die Aufführung eines neuen cinaktigen Ballets von Hoguet: „Paul und Virginie ‘‘, Bei den reichen Mitteln, worüber die Königliche Bühne bei Juscene-

Besuche der Versammlung ergebenst

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angegebenen Modalitäten bei

April 1839 gefaßten Beschluß :

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Bank

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Eisenbahn

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Für

j | [39] Nothwendiger Verkauf. | Stadigericht zu Berlin, den 3. Januar 1848, L Das dem Agenten Julius Goldberg gehörige, -hier- [212 b] selb| in der Elisabetbstrase Nr. 11 belegene, im Hv- pothefenbuche von der Königsstadt Vol. 33. No. | 1566 A. A. A. pag. 489 verzeichnete Grundstück, ge- | 1) | | |

rihtlih abgeschäßt zu 10,335 Thlr. 22 Sgr. 6 Pf., fol am 28. August 1848, Vormittags 14 Uhr,

an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Tare und Hv

pothekenschein sind in der Registratur cinzuschen.

Die unbekannten Real-Prätendenten werden hierdurb unter der Verwarnung der Präklusion öffentlich vorgeladen. [239] Nothwendiger Verkauf.

Stadtgericht zu Berlin, den 4. März 1848.

Das dem Privatlehrer August Gevger gehörige, in der Dresdenerstraße Nr. 4 belegene, im stadtgerichtlichen Hopothekenbuche von der Louisenstadt Vol. 19. No. 1195. pag. 401 verzeichnete Grundstück, gerichtlich abgeschäßt zu 11,213 Thlr. 18 Sgr. 9 Pf., soll

am 9. Oktober 1848, Vormitt. 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Tare und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

schlossen, den Jnbab

[213b] Bekanntmachung. __ Die General-Versammlung der Actionaire der Ritter- \chaftlihen Privat - Bank von Pommern wird bestim-

Magdeburg-LWittenbergesche

babn - Gesellichaft u1

günstigen Geldverbältnisen zu

wir im Einverständniß ternehmen betheiligten

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schaft die Wabl zu la}en, entweder die ausge- schriebene 7te Actien-Rate unter Vergütung von e in- monatlichen sofort in Abzug y den Zinsen von 4 Prozent in bestimmten

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ps eines Balleis gebieten darf, bei der lebhaften Sympathie cines Theils des berliner Publikums für die Spenden Terpsyvchore’s wird eine neue Erscheinung aus ihrem Reiche stets mit besonderem Jnteresse entgegen- genommen. Auch das Ballet in Rede erfreute sich bei der erstmaligen Vorfüh rung am otengedadien Tage der allgenteinsten Theilnahme der zahlreich ver sammelten Balletfreunde. Das Ganze, dem ein einfacher bekannter Liebes- roman zur Folie dient, is übrigens geschickt angelegt und geschmadckvoll ar rangirt. Es bietet dem Auge des Zuschauers eine Reihenfolge interessanter Tableaus, malerischer Gruppirungen und charakteristischer Tänze von natio nalem Gepräge, unter welchen leßteren der Banboula , zuerst von Herrn Gasperini und Dlle. Galster, hernah von Herrn Hoguet-Vestris und Dlle, Polin getanzt, dann die Ensemble - Tänze der Neger, Kreolen und Mulatten als die hervorstechendsten erschienen und durch originelle Hal tung und kunstreiche Ausführung besonders ansprachen. Decoration und Kostüme, so wie die hübsche, gefällige Musik (von Gährich theils arran girt, theils komponirt), tragen dazu bei, diesem Ballet, das scinem Arran geur überhaupt Ehre macht, erhöhten Reiz zu verleihen. „Paul und Vir ginie“ dürfte daher nicht verfehlen, die Balletfreunde noch oftmals zum Be such anzulocken.

Vor Anfang der Theater-Vorstellung ließ sich der oben erwähnte junge Violinspieler Ed. Braun (von dem übrigens in diesen Blättern schon die Rede war) in einem Konzertstük von Beriot hören. Er leistet für seine Jahre in der That Ueberraschendes und erwarb sich durch sein fertiges, rei nes und zartes Spiel laute Anerkennung, Unter verständiger Leitung ver spricht die Zukunft des jungen Virtuosen höchst erfreuliche Resultate,

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Konzert-Nevue.

Herr August Gocdtel, Schüler von Mendelssohn und Moj chc LéS, veranstaltete am Montag den 13ten ein Konzert 1n der Sing Akademie, in welchem er sich durch den Vortrag mehrerer fremder und eig ner Compositionen als ein was die Technik betrisst recht vorgeschrit tener Pianist bethätigte. Jm Uebrigen läßt sein Spiel jedoch noch Man hes vermissen. Vor Allem fehlen dem jungen Künstler die nöthige Sicher heit und Ruhe, wenngleich wir gern geneigt sind, einen T heil der Fehlgriss und der aus seinen Vorträgen entgegentretenden Hast diesmal auperen Einflüssen zuzuschreiben, indem die an jenem Abend n den Straßen dei Hauptstadt herrschenden Bewegungen wohl geeignet waren, sowohl die Zul rer als den Konzertgeber momentan zu beunruhigen. Ein ganz bestimmtes Urtheil über die Fähigkeiten des Herrn Gockel vermögen wir daher unter den obwaltenden Umständen eigentlih nicht abzugeben, Wir hörten ibn ein Cappriccioso von Mendelssohn, zwei Ctuden cigener Conposi- tion und das Konzertstük von Weber vortragen, Musikstücke, 1n welchen er Kraft und Fertigkeit zu bewähren Gelegenheit nahm. Aufsmunternde1 Beifall folgte diesen Vorträgen. Unterstüßung hatte das Konzert Dlle. Caspari und eine ungenannte Sängerin gefunden, die das Publi kum durch Lieder - Vorträge ersreuten.

Am nämlichen Abende fand die siebente der Herren Zimmermann 2c. 2c, statt, deren Anfang wix beiwohnten. Ein Streich - Quartett von Fesca (aus P - dur) eröôfsnete den Ab nd in höchst gelungener Ausführung. Ein Pianoforte -Quintett von Ko vert Schumann, das bereits vor zwei Jahren von de1 Gattin des Kompo nisten hier vorgetragen und in Folge dessen in diejen Blättern besprochen wurde, schließlich ein Streich-Quartett von Beethoven (m F-moll) bild ten die übrigen Gaben dieser siebenten Soiree, welcher die achte und leßte diesjährige (laut Programm) bald nachfolgen joll, A

{n einer Matinee bei Herrn Hof - Musifhändler Boc tag, ließen sich, außer dem mehrfach erwähnten jungen Braun, der ein schr schwieriges, seine Kräfte fast uberskeigendes So! Prüme ausführte, auch sein älterer Bruder, ein wackere violoncell)pieler, und eine tüchtige Klavierspielerin, Dlle. Heindl, hören. Ven Cellist trug cine Fantasie von S ervais, die Pianistin eine Sonate von Beetho ven vor. Beide lösten ihre Aufgabe mit Geschick und fanden d Leistungen die Anerkennung der anwesenden Kenner und Musitsreunde.

DUrc) Quartett-Soiree h

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ura) 1016

———-

Herren Actionaire bringen, fordern in dem einen oder anderen Termine den in unserer Bekanntmachung vom 11. Februar d. J. Vermeidung der ausgedrückten statutarischen Rechtänachtheile zu leisten. Magdeburg, den 13. März 1848. A ri wm der Magdeburg-Wittenbergeschen Eisenbahn-Gesellschaft, (gez) Fran cke, Vorsißender,

die Zahlung unter

L A e R Sea mUtma ch Ui den Actionaire Nachmittags zuvor in Die für das Jahr 1847 zu verthei- : lende Dividende s{lu}se unseres Gesellschafts-Ausschusses h ale r bei unserer Hauvt Empfang Magdeburg, den 14. März 1848. Direktorium der Magdeburg-Cöthen-Halle-Le Gesellschaft,

Fonds-Inhaber und Kapitalisten.

Manchen Kapitalisten und Fonds-Inhabern, welche S D den jetzigen politischen Verhältnissen misstrauen, und re die ihire Gelder aufsserhalb des Bereichs der VV ech- damit fahren zu placiren wünschen, glaubt der Unterzeich- nete mit der Anzeige zm dienen, dass eine Bethe1- ung bei den seit mehreren Jahren in gutem Be- trieb stchenden bergbaulichen Unternehmungen Neuhäuser Steinkouhlen-Vereine und bei der Dentschen Eisenbahnschiencen-Compagnie unter annehmlichen Bedingungen noch znlässig ist.

Prospekte, Betriebsberichte, Bisse und Pläne sind Q unentgeltlich von mir zu bezichen. Unternehmungen Bereichs der Politik, und bei anerkannter Solidität und Sicherheit gewähren sie (neben allmöäliger Zu- rückerstattung der Einlagen durch Amortisation) auf lanze Zeiten hinaus eine hohe Rente.

Hildburghausen, den 28. Februar 1848.

Der Chef der Deutschen Eisenbahnschienen- Compagoie. E 2

lgemeiner Anzeiger.

wir dieselben auf,

[240] die Aachener Zeitung,

außerte

begünstigt durch ihre Lage an der j Deutschlands und unteistügt durch außerordentli bindungen, alle Nachrichten aus Eiroa s 1Uceifi is Deatsdt *

| bringt, Zu noch größerer Beschleunigung der | theilung wird sie auch im nächsten Quartal, sofort | Ankunft wichtiger Nzchrichten, Extra-Blätter

| värtigen Abonnen*‘en versende1

geben und an alle ausw g wird sortfahren, in 1hren

Die Aachener leitenden Urtifeln alle politischen ¡Frage! j

darin

Zeitu wahrten mit gesinnungsvollem

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ist nach dem Bec-

Auslandes zu liefern. Inserate für dieses vielgele

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pro Actie

: : (S3 y 1 ca. sene Blatt werden in Berlin in der OLOV?IUS schen Buch- und Kunsthandlung, Nr. 12, angenommen.

genommen

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artung. So eben erscheint und ist in allen Buchhandlu

vorrathi1g :

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E L S O a F . dritte Revolution. Fine übersichtliche Darstellung Der antile in Nebst einer geschichtlichen Von De: Je Guttbef, Broschirt. Preis 75 Sgr. Frankreich bat seine dritte Revolution vollbracht. Tage hatten hingereicht,

Februar -(

verbundenen Ge- (&1n

der

Drei Tage reichten hin, um den auf die | der Nation begründeten und durch 18 Fricedensjahre be festigten Thron der Juli-Dynastie umzuskurzew

Diese Ercianisse sind in der vorliegenden Sch1t ude! sichtlih in ihrem Zusammenhange mit der aanen Ent wickelung Frankreichs un €inem anschaulicheren wiedergegeben, als die Zeitungs Berichte dies U vermögen. Berlin, im März 1818.

Jul. Springer, Breite Str. 20.

Medizinal-Rath Dr. Schmalz

ausserhalb des

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dem früber

Termine am 20fsten bis 25 ft en

Citerarishe Anzeigen.

Dic Ereignisse in Frankreich, deren größte

Wich- Kranken (Armen unentgeltlich) Rath zu ertbeilen.

Freimuth zu besprechen und mit Hülfe ihner zahlreichen Mitarbeiter ein getreues Bild der politishen Zustände Deutschlands und des

Königl. Vauscbule Laden

Dret um der Herrschaft der alteren

Bourbonen nach 15jährigem Bestchen cin Ende zu mac@en.

P 1111 ulimmungag 4

aus Dresden, seit viclen Jahren ausschlic£lich mit den

des Gehörs und der Sprache beschäftigt, wird sich kurze Zeit hier aufhalten, um solcben

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Das Abonnement beträgt: 2 Rthlr. für 5 Jahr. Ss Ai: = T e , S hlt. « L Ja. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis - Erhöhung. Bei etnzelnen Nummern wird ver Bogen mit 25 Sgr. berechnet,

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J Amtlicher Theil. A S Ee D F fir Verordnungen dés General-Post-Amts, Provinz Nen, Pan L D des Ln gu D es i ( ß. =@Greiven aus Königsberg. (Straßen-Exzeß. Deutsche ¿MRUDEGNAKteN, _Königreih Bayern. München, U O. de Fes O, Crflärung des Fürsten von Wallerstein, e Nove g. Zes ewegungen, Aschaffenburg. Herstellung L TTNE Unordnungen in der Umgegend. Königreih Sachsen. Srilarung der Bauern. Adresse an den König. Königreich Han- n0o E Proclamation des Königs, Das Preßgeseß. Kontg- E, iy "U mberg. Stande-Berhandlungen. - Groß herzogth um U nennuuges, Abschaffung der körperlichen Züchtigung beim E ( ropßherzogthu m Hessen und bei Rhein. Procla- aon an die Odenwalder, Großherzogthum Mecklenburg- L werin, Ruhestörungen in Schwerin, Gro ßherzogthum Ol- denbur g. Cinsührung einer landständischen Verfassung. H erzo thum Braunschweig. Einberufung eines außerordentlichen Rb f a O er LSenfur, r ste nthum S d warzburg- Ce R NDE S des Fürsten. FUrstenthum Schaumburg- -1PP@& Deputation an den Fürsten, exUrstenthum Waldeck, De- putation an die „Furstin-Regentin. Freie Stadt Frankfurt Dant- oräeLái é res L tadt Brem en. Bürger-Versammlung, E Hi ie a E Wien. Errichtung einer National L Reichs, ¿ Die leute G E M des Frankreich, Paris, Justructionen an die Regierungs - Kommissare in den Departements, Kandidaten für die National - Versammlung Schreiben aus Paris. (Die Republikaner und die ehemalige dynastische “«lerander Weiblz zunchmende Geldverlegenheiten.)

Opposition z

[ck . T E i _— 7

Großbritanien und Irland. London, Wiederherstellung der Ruhe Bischof von Hereford, Ludwig Philipp,

in den Fabrikstädten. Der “Mde T al Ungünstiger Dustand der Kolonieen, Niederlande, Aus dem Hg ag Dänemark. Kopenhagen thi 1 7 umer,

Handels- und Börsen-Nachrichten

Preß - Verordnungen für die Herzog-

Bella

Amtlicher Theil.

Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Oem evangelischeu Pfarrer Clasen zu Boe, Regierungsbezirk p M ntl 5 Ç ckp. G , [T c e d in, den Rothen Adler-Orden vierter Klasse zu verleihen ; so wie Ven bisherigen Landrath Karl vou Mot zum Polizei - Direk r Stadt Posen; as biéherigen und Stadtgerichts-Rath Ritter I in ttous zum L ireftor des Land- und Stadtgerichts daselbst und zu- ci) zum Rreis=(Fujtizrath sür den fottbuser Kreis ; : Ven Landgerichts-=Assessor Martins zu Trier zum Landgerichts- in Elberfeld ; / No Mo giorir , T Tv D D L «f a "1e Regierungs - Assessoren Frey bei der Regierung zu Gums- 101! R y 1 4 Der ; TTY e | t en, Drenning bei der General-Konmmission zu Stendal, Bün= A A oval mia C Va N h der General RKommi}sion zu Posen und Damm bei der Re- ir Cum inin10 2 toate N 7 9 4 110 . M s Räthen zu ernenncn; und 1 gus Dar) vei Stralsund gebürtigen Kunsttischler Johann

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LEevtien zu London das Prädikat eines Hof Tischlermeisters

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tomgliche Hof legt morgen für Jhre Hoheit die verwitt VDerzogtin Karoline Amalie von Sachsen-Gothag- die Trauer auf drei Tage an, : den 17, März 1848, Der Ober-Ceremonienmeister Graf Pourtales.

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Nem O O SoA Wi Koller russischen Post Verwaltung m der Woche courfirie, von (ces ab E E A g rinen täglihen Gan E N M E auf weitere Be- er um 9% Uhr Abend a e lera u Abgang derselben biesigen Hof Pose Bent mden, Die Aufgabe der Briefe : 17 a bis 8 Uhr Abends erfolgen,

dent 16. März General-Post-Amt.

General-Major u ) y U N. ) nd Commandeur der ten Jusanterie-Brigade, von Wussow, von Koblenz Verei Se Ercelle L S ° « o enz. terim: Monate E cuenz der General = Lieutenant und ad termm Tommandirende General des Âten Armee-Corps, von Hede- mann, nach Magdeburg. N E Oer General-Major und Con: ade, von Schack, nah Erfurt. A ——D ä N S p M 44 A b s Ml e r. 40 diejer Zeitung enthaltenen Bekanntmachung vegen des dem Maurer=- und Zimmermeister K rieg zu Berlin unter - ° A R .+ pPtilto 5% E s 1 Ee E O 1848 ertheilten Patents muß es heißen : Wolle Der spinnen vorzubereiten statt: „W E : vorzubereiten", anstatt: „Wolle zum Vor spinne »orzubereiten ““, e zum Vor spinnen

lugekommen: Der e,

mandeur der Sten Jufanterie-Bri-

Uichtamtlicher Theil.

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Alte Meine

Preußische Zeitung.

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Sonnabend den [lSte» M ä

belegenen Post - Anstalten ankommen, und Einführung von Stunden- zetteln zwischen den Bahuhofs - Post - Expeditionen uud Orts - Post- Austalten ; desgleichen betreffend die Porto - Erhebung für ‘die durch England transitirenden Drucksachen unter Kreuzband nach und aus übersceishen Ländern; desgleichen betreffend die Aufrechterhaltung

der Zeit, zu welcher die Eisenbahnposten bei den an der Bahnlinie l der Ordnung in den Registraturen der Post-Anstalten. | j l

: Provinz Schlesien. (Schles. Ztg.) Görliß, 14. März. Deute 11 hier die Fahne angekommen, welhe Jhre Majestät die Köbui= | gin geruhte der hiesigen Bürgerschaft zu schenken. Dieselbe enthält | das Wappen der Stadt Görliß ausgezeichnet {vön auf weißer Seide

| x | ausgeführt, |

___*X Königsberg, 14. März. Gestern Abend, nahdem sich 100 bis 150 Personen, namentlich aus der niederen Volksflasse, vor | dem Ressourcen - Lokale versammelt, aber nah kurzer Zeit wie- der sich zerstreut hatten, zogen etwa um 9 Uhr ein Hau- fen von 40 bis 50 Personen mit Gesang und Pfeifen durch eimge Straßen unserer Stadt nah dem Polizeigebäude, wo sie an den ¿enjterladen tes Erdgeschosses risseu und einige Male mit Steinen nah dem Hause warfen, Der hauptsächlich nur aus Burscheu und Personen der niedrigsten Klasse bestehende Hau- sen zog damit weiter, warf in einigen Häusern die Fenster ein und richtete sih dann, inzwischen zu einer größeren Zahl ange- wachsen, wiederum nah dem Polizei-Gebäude, wo ein großer Theil der Fensterscheibeu zertrümmert wurde. Da die Aufforderung der Polizei-Behörde zum Auseinaudergehen fruchtlos blieb, so ward mi- litairische Hülfe herbeigeholt. Ein Kavallerie-Kommando von 20 Mann reichte hin, den Volkshaufen auseinauderzubringen und die Ruhe wiederherzustellen, i j

Das Ganze war ein von muthwilligen Buben veraulaßter, dur den Pöbel und dur Neugierige vergrößerter gewöhnlicher Straßen- Cxzeß, Daß dabei Jemand verwundet wäre, ist - nicht bekannt ge worden, Cs sind dabei 42 Personen, nur der niederen Volksklasse angehörig, verhaftet, die Untersuchung gegen sie ist auch sofort ein= geleitct worden, I

Deutsche Bundesstaaten.

: Königreich Bayern. (A. Z) München, 12. März. Das \{chlechte Wetter veranlaßte, daß die auf heute veranstalteten Gestlichkeiten auf morgen oder den nächsten {önen Tag verlegt wur= den. Die Häuserdecoration fand gleihwohl statt und bot einen eben so lieblihen als imposanten Anblick. Die hier akkreditirten srem- den Gesandten hatten größtentheils ihre Wohnungen mit den bayeri= schen und ihren eigenen Landesfarb2u geshmückt, Daraus, daß der französische Gesandte, Baron Bourgoing, nur mit den bayerischen | Farben deforirte, darf man stießen, daß die Anerkennung der Re- publik von Seiten Bayerns noch uicht erfolgte und sich der franz&si- he Gesandte nur als Privatmann zeigen konnte.

Die Allg. Ztg. sagt, sie sei um Aufnahme folgender Erklärung ersuht worden :

„Die münchener Ereignisse vom 2. bis 6. Mänz konnten nicht erman- | geln, in der Presse die verjchiedenartigste Beleuchtung zu finden. Eine un- natürliche und innerlih unwahre Verbindung dreier durchaus heterogenen, ja sogar diametral entgegengescßten Elemente benußte sie zu maßlosen An- griffen auf jenen Mann, der als ältester Minister zu vermittelnder Thätig feit zwischen Thron und Land amtlich berufen war. Bis heute beobachtete ich Angesichts aller Angriffe ein unbedingtes Stillschweigen, nicht nur weil die ungeheucren Anstrengungen der jüngsten Wochen mir zum Betreten des journalistischen Gebictes keine Zeit ließen, sonvern auch weil von dem Mo- mente an, da die nahe Eröffnung der Stände des Reiches feststand, das offentliche Reden der Minister nothwendig dem parlamentairen Gebiete anheimfiel, Mit Freude, mit Begeisterung sah ich der Stunde entgegen, wo mir vergönnt sein wurde, vom Ministertische aus über alle meine Amtshandlungen ohne Aus nahme Rechenschaft vor den Vertretern der Nation abzulegen. Jhr Urtheil sollte über das Vertrauen des VMkes zu dem Minister, sonach auch dar uber entscheiden, ob ih den Monarchen um Zurücknahme des Portefeuille?s bitten würde T

oder nicht, Der Wille des Königs hat anders entschieden ; mir is durch plögliche Enthebung das ministerielle Wort in dem Augen blicke entzogen, wo die Ständehallen sich öffnen. Diescn Willen habe ich zu chren; wohl aber bemerke ich hiermit öffentlich, daß nach meiner Ansicht der Austritt aus dem Amte nichts an dem Rechte cines chemaligen consti- tutionellen Ministers ändert , die unter seiner Verantwortlichkeit vollzogenen Akte vollständig gegenüber jener Landes-Repräsentation zu vertreten, welcher versassungsgemäß das Wächteramt über die Wirksamkeit der öffentlichen Beamten zukommt, daß sonach in der Kammer, deren Mitglied ich bin, von mir geäußert werden wird, was die Ehre und die constitutionelle Pflicht gebieten. München, 11, März 1848, Reichsrath Fürst von Oettingen- Wallerstein.“ L

Würzburg, 10, März. Zur Sicherung an der badish-=würt tembergischen Gränze, wo, dem Vernebmen uach, Exzesse der ärger- lihsten Art stattgefunden, wird noch in diesem Vormittag eine Ab= theilung des Regiments „König Otto von Griechenland abgehen. Weiter heißt es, daß nun auch sämmtliche Beurlaubte dieses Regi- ments einberufen werden uud zu derselben Bestimmung abgehen sollen, Glaubwürdige Personen haben gemeldet, daß die Ruhe in diesen Ge- genden die Oberhand wieder gewinnt, was auch daraus hervorgeht, daß der Fürst von Hohenlohe - Niederstetten seine Kinder, welche hier warten, bereits nah Niederstetten hat zurückehren lassen, Nach der Gränze von Baden sollen, wie man hört, 4 Schwadronen Chevaur= legers von Anobach rüen. :

- Aschaffen burg, 10. März. Jun unserer Stadt herrscht fort- während die größte Ruhe und Ordnung. Dagegen haben in unserer Umgegend mehrere sehr beklagenêwerthe Umuhen stattgefunden. Ju Nothenbuch draug am Mittwoch Abends eine tobende und \chreiende (enge, großentheils aus Wildfrevlern bestehend, ein, wußte sich durch Erpressungen Pulver zu verschaffen und durchtobte dann die Nacht bis 4 Ud9r mit Schießen und Geschrei, worauf sie sich entfernte, ohue jedoch an Personen oder Eigenthum einen Schaden anzurichten. Ge- genwärtig is die Ruhe wieder hergestellt. Von Amorbach kam ge- stern eine Estaffette des Fürsten von Leiningen an, welcher zum Scthube seines Eigenthums Militair verlangte. Näheres ist nodh

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Ny 18458.

von 100 Mann entsendet worden, um die Behörde in Ausübung ihrer Untersuchung zu \hüßen. Dies energische Einschreiten dürfte am besten geeignet sein, aller unerlaubten Selbsthülfe vorzubeugen Auch in Miltenberg sollen unruhige Auftritte stattgefunden haben. :

Königreich Sachsen. Auf eine neulich befannt gewordene angebliche Adresse vieler Landbewohner Sachsens (vergl. Ällg. Pr Ztg. Nr. 73) bringt jeßt das Dresdener Tageblatt folgende Erklärung : : D

; „Mit Erstaunen haben gewiß Viele die angebliche Adresse der Ges- meinden zu Großzschocher, Kleinzschocher u. \. w. gelesen. Jedermann fragt sich : Haben denn die Landgemeinden wirklich Grund zur Unzufrieden- heit, sind sie nicht oft von den Städtern selbst beneidet worden, weil man sle sur bevorzugt hielt? Sind nicht gerade die Landgemeinden, zumal in der leipziger Gegend, selbst in dei traurigen Nothstandzeit, ganz gut daran gewesen? Jst ihnen nicht durch die Ablösungsgesete, selbst durch das neueste Geseß über die Lehngelder-Ablösung, das so ganz in ihrem Interesse lag, und durch so manches Andere gezeigt worden, wie hoh auch die Regierung den Landmann und sein Gewerbe shäzt? Und dennoch auch bci den Lant- Gemeinden Unzufriedenheit mit der gegenwärtigen Verwaltung, und diese ausgesprochen in einer Adresse, die mit ausgeht von Großzjhocher, dem Gute des vormaligen Ministers des Innern, dem früher nachgerühmt wor= den 1st, er thue viel für die Gemeinden, sorge für Arbeit 2c. Wahrhastig, mau möchte ausrufen: Auch Du, mein Brutus 2 Z j _Nun erholt Euch von Eurem Staunen, Leser der berühmten Adresse z ste 1, wie wir aus guter Quelle wissen, nicht von den Gemeinden in Groß- und Kleinzschocher; sie ist vom ehemaligen Advokaten und jezigen bäuer- lichen Abgeordneten Joseph. Dieser hat sie, wenn wir recht berichtet sind, auf eigene Faust drucken lassen; scin Schwager hat si, wenn es wahr is, zwar alle Mühe gegeben, späterhin noch die Unterschriften der Gemeinde- Vorstände zu bekommenz aber in Kleinzschocher glückte es gar nicht, der Gemeinderath unterschrieb nicht, sondern nux etwa 2 oder 3 Gemeindeglieder. In Großzschocher, wo die Adresse erst am 10. März, also nach dem Drudck, ankam, unterschrieben einige Gemeinderathsmitglieder, die Uebrigen aber verweigerten die Unterschr.#, Wir hören, daß die Sache untersucht wird. Bestätigt die Untersuchung unsere Nachricht, dann werden die Landleute wohl einsehen, was sie von denen zu erwarten haben, welche mit dem Na- men und den Ueberzeugungen des Landmanns ein so geringschäziges Spiel treiben.“

In diesen Tagen ist folgende Adresse an Se. Majestät den König gelangt : :

„„Allerdurchlauchtigster , Großmächtigster König! Allergnädiagster König und Herr! Ew. Königl. Majestät haben sich vertrauensvoll an Allerhöchst- ihr treues Sachsenvolk von Stadt und Land gewendet, das giebt den ehr- erbietigst unterzeichneten, heute zu einer landwirthschaftlichen Zweig-Vereins- Sizung versammeltcn Bewohnern einer großen Strecke des Vaterlandes den Muth, sih mit eben diesem Vertrauen an Ew. Kötial. Majestät zu tvenden, um Allerhöchstdenenselben in dieser ernsten und beweaten Zeit die Versicherung der unwandelbarsten Trene und Ergebenhcit zu erneuern, Wir fühlen es tief im Herzen, wie das Streben Ew. Königl. Majestät nur stets das Wohl Jhres Volkes und die Aufrechthaltung der Verfassung bezweckt hat. Cw. Königl. Majestät haben Fhrem Volke den erneuten Beweis hier- von durch die Zusage gegeben: in den nächsten Tagen die verfassungsmä= ßigen Vertreter desselben um sich zu versammeln und sich mit densclben über dasjenige zu verstandigen, was dem Vaterlande noththut, und die Fort schritte, welche die Zeit erfordert, und welche auch wir wünschen, auf ver= fassungsmäßigem Wege einzuleiten. Gesezlichkeit und strenges Festhalten an der beschworenen Verfassung können in so ernsten Tagen allein wahren Schuß gebenz das sprechen Ew. Königl. Majestät aus, und wir aus voller Seele mit h unserem hochverehrten, inniggeliebten König! Darum drängt es auch unser Herz, offen auszusprechen: wir wollen unsere alte Treue bewähren, darum rufen wir Aller Gott segne, Gott erhalte Ew. Könial. Majestät, den edelsten, besten König! Gott shüze Ew. Königl. Maiestät hohes Hgus! Allerunterthänigst treugehorsamst verharrend Éw. Konial, Majestät :

Königsbrück, den 12. März 1848.

(Folgen die Unterschriften.

Königreich Hannover. (Hannov, hat nachstehende Proclamation erlassen :

,„„Hannoveraner! Diese Anrede erregt in Mir nur die Gefühle von Liebe und Zutrauen, welche durch die stärksten Beweise der Anhänglichkeit an den angestammten König und das Vaterland in der unglücklichen Zeit von 1803 bis 1813 von Euch ohne Ausnahme bewiesen, auch seitdem be- thätigt sind. Von diesen Gefühlen erfüllt, antworte Jch hierdurch Selbst auf. alle Eure Petitionen, denn von früh Morgens bis spät Abends , oft bis zur Erschöpfung, mit Geschäften überhäuft, kann Jch nicht Euch Alle sehen oder einzeln antworten; aber Jeder soll sein Recht haben. Die mei sten dieser Petitionen beweisen Mir noch “immer die alte Liebe und das Zu- trauen Meiner geliebten Unterthanen. Wo andere Wünsche darin laut wer- den, fommen sie davon bin Jch überzeugt nicht von den Hannoveranern selbst, sondern sind durch Fremde eingeflößt, die überall Unordnungen und Vertvirrun- gen anzuregen bemüht sind. Jch bin fest überzeugt von der Treue und dem gesunden Sinne Meiner Unterthanen, daß sie sih nicht ihre cigene Ruhe und ihren Wohlstand, den jeder Fremde, welcher in das Land kommt, beneidet, vernichten werden. Die Begründung und Erhaltung Eures Glücks und Eures Wohlstandes, welche stets Meine unablässige Sorge gewesen ist, wird niht aus Meinen Augen gelassen und liegt Mir jeßt mehr am Herzen als jemals. Jch bestrebe Mich, Alles zu thun, was in Meinen Kräften steht, um Eure Wünsche zu erfüllen, ohne Euer wahres Glück zu zerstören. Das Ergebniß Meiner Erwägungen über die Zulässigkeit der Gewährung eines Theils dieser Wünsche, und die Maßregeln, welche Jch im verfassungsmäßigen Wege dieserhalb vorbereiten lasse, werden Euch dies beweisen. Diese Versicherung wird jeder Hannoveraner verstehen und glau- ben, da Jeder weiß, daß scin König nie das jagt, was Cr nicht wirklich meint, und nichts verspricht, was er nit ehrlich halten wird. So sage Ich Euch denn au, daß Jh zwar Meine Zustimmung nicht geben kann zu dem Antrage auf Volksvertretung bei dem deutschen Bunde, daß Jch aber alle Meine Kräfte aufbieten werde wie Jch dies schon gethan habe, seit Jch Euer König bin damit die hohe deutsche Bundesversammlung mit mebr ¡Flei und mit großperer Snergie in den deuf- schen Angelegenheiten handle, als dics bisher geschehen ist. Bedenket, Han- noveraner, daß die Zeit kommen kann, wo Zch Cure Kräâste anstrengen muß. Wie Jch überzeugt bin, daß auf Meinen Aufruf Keiner zuräbleiben wird, da Jeder weiß, daß Jch Mich an die Spiße Meines Volkes stellen werde, so ermahne Jch Euch, bereitet Ench vor auf das, was die Zukunft bringen kann, durch Festhalten an der geseßlichen Ordnung und durch Er-= haltung des Vertrauens auf Euren König. Jh werde dieses Vertrauen nicht täuschen, sondern gern Meinen legten Tropfen Blut dem Wohle Mei- nes Volkes opfern. ;

Hannover, den 14, März 1848.

Ernst August,

Ztg.) Der König

Berlin, 17. März. Das Amtsblatt des Königlichen Post=

tigkeit erst mit der bevorstehenden National-Ver- Depariements enthält die Verordnung, betreffend die Vermerkung

samnlung beginnen wird, veranlassen uns, wiederbolt darauf aufmerfsam zu machen, daß

(O)

nicht bekannt. Jn Großwallstadt haben fortgesebte Widersetlichkeiten

mungsmäßig in diesem Jahre am 25, April , Vormit- gegen die Behörden stattgefunden. Heute ist dahin ein Detaschement

tags 10 Uhr, bierselbst stattfinden. Jndem ich die geehr- jen Herren Theilnehmer hiervon in Kenniniß seze und

sicher zu treffen Mittags von 12 bis 2 Uhr Mar f- grafen str. Nr, 49, 2 Tr. rechts (Ee der Französ, Sir.)

bis April C. zu zablen.

Jndem wir dies hiermit zur Keuntuiß der geehrien

von Faldcke,“