1848 / 80 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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i jedenszeiten und zum fkräftigsten Schuße nach außen, S iee ius auf wie Vertretung des deutschen Volkes beim Bundestage. Als unsere Väter vor mehr denn 30 Jahren mit ihrem Hel- denblute die Schmach der Gewaltherrschaft von unserem Vaterlande getilgt, als sie umgestürzte Throne wieder aufgerichtet hatten, da konnten sie erwar- ten, daß das wiedergewonnene Deutschland auch einer Wiedergeburt sich er- freuen und in seiner ganzen Kraft und Majestät sich entfalten werde. Feierliche Verheißungen, gegeben in den Stunden der Gefahr und der Be- eisterung, machten diese Erwartungen zur Gewißheit, zu einem Rechtsan- Fen des Volkes. Allein diese gerechten und s{önen Hoffnungen sind nicht erfüllt wordenz wer auf Erfüllung drang, wer nur die Hoffnung da- nach laut werden ließ, ward als Verbrecher behandelt. Die Edelstèn .des Volkes litten Verfolgung. Vaterländische freiheitlihe Gesinnungen, die allein ein Volk erhalten, groß, stark und glücklih machen, deren Pflege jeder große Gesepgeber geboten bat, waren geächtet. Die öffentlihe Meinung hat der bisherigen Politik des deutschen Bundes den Stab gebrochen. Daß ein solcher für immer beklagenswerther Zustand nicht wiederkehre, daß das Leben des deutschen Volkes, seine weltgeschichtlihe Aufgabe nicht bedroht, nicht beeinträchtigt werde, daß dasselbe auf der hehren Grundlage der Freiheit sich entfalte zu derjenigen Macht, die ihm gebührt wir vermögen hierfür keine andere, feine bessere Gewähr zu finden, als in dem allersehnten deutschen Parlamente.

Wir wünschen ferner:

6) Oeffentlichkeit der Stände-Verhandlungen. 7) Größere Selbststän digkeit der Gemeinden und Oeffentlichkeit ihrer Verhandlungen. 8) Durch- greifende schleunige Reformen in der Rechtspflege, strenge Trennung der Verwaltung von der Justiz, ein auf den Grundsatz vollständiger Oeffent lichkeit und Mündlichkeit gebautes Verfahren, vor Allem in peinlichen Sa- chenz mithin verfassungsmäßige Beseitigung der neuen Prozeß-Ordnung, so wie Einführung von Handels - Gerichten. N Verfassungsmäßige Zurück nabme der Gewerbe - Ordnung und Niedersezung einer freigewählten Kom- mission von Sachverständigen aus dem ganzen Lande, um diesen hochwich tigen Gegenstand, namentlich den Entwurf eines verbesserten Gewerbe - Ge

seßes, in Vorberathung zu nehmen, 10) Beschränkung der Polizei Ge walt, insbesondere aber die Zurückgabe deren Verwaltung an die Städte,

11) Freie Uebung der verschiedenen Religions - Bekenntnisse nebst gleicher politischer Berechtigung für Alle, 12) Amnestie und Nehabilitation für Alle, welche wegen politischer Vergehen verurtheilt sind, Das sind die Wünsche, in deren schleuniger Gewährung nicht blos wir, die Unterzeichneten, sondern mit uns, des halten wir uns überzeugt, alle unsere Mitbürger das Heil des Landes erbliden. Jn diesen Wünschen offenbart sich der Pulsschlag des sich selbst bewußten Volkes, Wir richten deshalb an unseren geseßlichen Vertreter, den Magistrat und das Bürgervorsteher - Kollegium, die eben so dringende als augelegentliche Bitte:

„in Anlaß dieser Adresse an des Königs Majestät eine nochmalige Peti-

tion zu entwerfen und vorliegende Eingabe derselben beizufügen,

Wir wünschen ferner:

„daß das Gesuch an Se, Majestät dahin gerichtet werde, daß Allerhöchst- derselbe die Bewilligung derjenigen Wünsche, welhe Se. Majestät aus eigener Machtvollkommenheit und Gnade gewähren kann, seinem treuen Volke nicht länger vorenthalien möge,“

Wir wünschen :

„daß dem Könige die ganze lautere Wahrheit gesagt werde, ehrt das Volk, das sie redet, den Fürsten, der sie hört!

Uns treibt nux unser Pslichtgefühl, mit Freimuth zu reden, um so mehr, als wir nicht glauben können, daß Seine Majestät durch seine Räthe und Umgebung von der öffentlichen Meinung, den Wünschen und Bedürfnissen seiner Unterthanen vollständig unterrichtet ist, Nicht erst im gegenwärtigen Augenblicke ist der Ruf nach Reformen bei uns laut geworden. Die Er- kenntniß der Nothwendigkeit besißen wir längst, aber die Censur und Polizei haben deren Ausdruck gewaltsam danieder gehalten, Die Zeit ist gekommen, wo die Reformen, wie überall in Deutschland, so auch bei uns ins Leben treten müssen, Geschieht das, geschieht das bald, sogleich, dann wird das Vertrauen zwi- schen dem Könige und dem Volke die wesentlichsten Grundlagen des Glüf- fes im Frieden, die unentbehrlihste Stüße in verhängnißvoller, gefahrdro- hender Zeit, der unerschütterlihe Anker sein, um jedem Sturme zu wider- stchen. Bedarf es noch weiterer Rechtfertigung unserer Wünsche? Sie liegt in der schweren Zeit, in der ernsten Stunde, die für Deutschland ge- schlagen hat! Gegenüber der jungen Republik eines kampflustigen, ruhm- üchtigen Volkes, wo troz des kraftbewußten, friedlichen Manifestes seiner provi- sorischen Regierung Krieg oder Friede von leidenschaftlichen Majoritäten abhängt, muß Deutschland stark und einig sein. Die moralische Kraft unserer Na- tion is unbesiegbar. Jun ihr und in ihr allein liegt unser Halt, Um aber das Volk für große Jdeen zu begeistern, bedarf es mehx als des Kommandos der Führer, bedarf es vor Allem des stolzen Bewußtseins, daß sein Vaterland ihm Güter bietet, die des Kampfes, der Vertheidigung werth sind: Ehre, Recht und Freiheit. Es hat sein Blut vergossen für diese Güter vor bald fünfunddreißig Jahren, es trieb den Feind zurück aus sei nen Marken und harrte mit Vertrauen des ihm verheißenen Lohnes, Es harrt noch bis zu dieser Stunde, und wenn unsere ungeduldigen südlichen Landsleute, des langen Bittens müde, jeßt stürmisch fordern, wer wird uns da einen Vorwurf machen können, wenn wir, unserer Rechte wohl bewußt, uns bittend dem Throne nahen, um durch Gewährung unserer heißesten Wünsche das geschwächte Vertrauen des Volkes wiederhergestellt zu sehen ? Wir wünschen Sr, Majestät dem Könige eine vielleicht nie wiederkehrende Gelegenheit zu geben, das schöne Recht der Krone zu üben, bittende Unter- thanen zu beglücken, Wir vertrauen deshalb zu der Weisheit unseres Mo- narchen, daß e: sein Volk gleichfalls für reif und einer freiceren Verfassung für würdig ertlären werde, Der Lenker aller Dinge füge Alles in seiner Allmacht zum Besten !‘/ N

Herr Kabiuetsrath von Münchhausen übernahm die Petitionen und ertheilte die Versicherung, dieselben zur Kenntniß Sr. Majestät des Königs zu bringen, Er zweifle nicht, daß bei den schon auf frühere Petitionen gefaßten Allerhöchsten Beschlüssen ein Theil der Wünsche von Sr. Majestät werde gewährt werden können, Diese Erwiederung genügte jedoch der Versammlung uicht, Es wurde um eine baldige Entscheidung von Sr, Majestät dem Könige dringend ersuht. Herr Käbinetsrath von Münchhausen begab sich daher zu Sr. Majestät dem Könige und legte die Petitionen vorz; Se. Maje- stät ertheilten darauf Jhre Allerhöchsten Verfügungen, und Herr von Münchhausen erschien auf der Straße vor dem Palais, um dieselben der Versammlung zu eröffnen. Der Junhalt der Allerhöchsten Ent-= scheidungen Sr. Majestät des Königs war im Wesentlichen folgender :

„Se. Majestät hätten bereits zur Erfüllung mehrerer der gestellten Bit- ten Maßregeln angeordnet, welche den Ständen vorgelegt werden sollten, mithin nah Verlauf von etwa 14 Tagen zur öffentliben Kunde gelangt sein würden. Zur Beruhigung der Bürger, welche aufgeregt schienen, E Seine Majestät jedoch genehmigen, daß einige dieser Maßregeln schon jeyt gleich veröffentlicht würden. Was die sofortige Entfesselung der Presse be- treffe, so sei bereits beschlossen worden, ein Preß-Geseß zu bearbeiten , und habe der König bis zur Erlassung desselben die schonendste Ausübung der Censur bereits befohlen. Seine Majestät wolle jedoch schon jeßt durch for- melle Aufhebung der Censur dieses Gesuh gewähren und anordnen, daß bis zur Erscheinung des Preß - Geseßes uach den bestehenden Geschen ge- urtheilt werde. Was den zweiten Punkt, das Recht der freien Vereinigung und der freien Versammlung, betreffe, so sei dieses Necht schon innerhalb der polizeilichen Gränzen gestattet, wie die Versammlungen zur Vorbereitung der vorliegenden Petitionen selbst hinlänglih bewiesen, Den dritten Punlt, die Einführung der Schwur-Gerichte in sämmtlichen Sachen und bei Preß- Vergehen angehend, so könne Seine Majestät darüber ohne Zuziehung der Stände feine Entsche.dung erlassen, Was dey vierten Punkt, die Volks - Bewaffnung, betreffe, so sei die Errichtung einer Bürger- Garde allerdings zweckmäßig und werde, wenn das zehnte Armee- Corps aufgeboten würde, vielleicht unerläßlih sein. So lange dies aber nicht der Fall wäre, so sei dieselbe niht nothwendig, halte den thäti- gen Bürger von seinen Geschäften ab und vermehre etwa vorhandene Auf- regung, p t Zeit sei ein Augenblick der Noth aber nicht vorhanden. Was den fünften Punkt, die Vertretung des Volkes beim Bundestage, M, so sei bereits ein Fürsten - Kongreß angeordnet, um über die Reorganisation Ueber den sechsten Punkt, die Oeffent-

Wahrheit

der Bundesverfassung zu berathen,

lichkeit der Verhandlungen der Allgemeinen Stände - Versammlung, sei von Sr, Majestät dem Könige vor drei Tagen schon ihm, dem Kabinets-Rathe

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von Münchhausen, der Befehl dazu zugegangen, und es sei das desfallsige Geseh bereits in Arbeit. Die fünf folgenden Punkte: Siebentens größere Selbstständigkeit der Gemeinden; achtens durchgreifende s{leunige Reformen in der Rechtspflege, vollständige Oeffentlichkeit und Mündlichkeit, Beseitigung der Prozeß - Ordnungz neuntens verfassungsmäßige Zurücknahme der Ge werbe-Ordnungz zehntens Beschränkung der Polizei und Wiederübergabe der- selben an die Städkîez elftens freie Religionsübung betreffend; so seten diese Punkte nicht reif zur augenblicklichen Entscheidung und bedürsten ebenfalls der Mitwirkuig der Allgemeinen Stände - Versammlung des Königreichs, Was endlich die Amnestie und Rehabilitation der politischen Verbrecher be- treffe, so sei ihm, dem Herrn Kabinets - Rath, gar nicht bekannt, daß solche vorhanden seien. Als dem Herrn Kabinets-Rath der Dr, Schuster in Pa- ris genannt wurde, so zweifelte er nicht, daß diejes (Besuch genehmigt werde, und gestätigte dies später.“ s E E

Nach Mittheilung dieser Erwiederung Seiner Majestät des Kö-= nigs auf die vorgetragenen Punkte brate Herr von Münchhausen cia Lebehoh auf Seine Majestät den König aus, welches großen An- flang fand. Die Versammlung trennte sich jedoch noch nicht; cs herrshte noch immer einige Aufregung. Der Grund, welcher dafür angegeben wurde, war, daß über die Beschränkung der Polizei - Ge- walt und die Uebertragung derselben andie Stadt nichts entschieden sei. Der Herr Kabinets-Rath erläuterte, daß Seine Maje|tat schon erklärt hätte, daß dieser Gegenstaud nicht vorbereitet, mithin zu einer Entschließung nicht reif sei, daß er daher unmöglich jeßt eine fernere Entscheidung dar= über einholen könne. Zugleich forderte er nun die Versammlung auf, sich jeßt, nahdem ihr die Mittheilung der Erwiederung Sr. Ma jestät des Königs geworden, zurüczuziehen. Einiges Militair war zugleih auf dem Schloßplabhe aufgestellt worden, brauchte aber nicht verwandt zu werden. Der Stadt-Direktor, Herr Ebers, wiederholte die Ermahnung. Die Versammlung kehrte darauf mit vem Magistrat und den Bürger=Vorstehern nah dem Rathhause zurück.

Kurfürstenthum Hessen. (Kass. Ztg.) Marburg, 14. März. Eine allgemeine Freude verbreitete sich am 12ten, als die Proclamation Sr. Königl. Hoheit des Kurfürsten vom {llten d. M. befannt wurde. Ju der ain Nachmittage abgehaltenen Volks - Ver- sammlung wurde sie vom Professor Jordan verlesen und darguf von diesem Sr. Königl. Hoheit dem Kurfürsten ein Hoch ausgebracht, welhes den lebhaftesten Anklang fand. FJeglichem weiteren Aus schreiten des noch immer aufgeregten Volkes gegen einige mißliebige Beamte zuvorkommend, erläuterte Professor Jordan, wie ein freies Volk, das Amnestie verlange, sle auch zu geben wisse; das Ministerium werde- das Nöthige auf geseblihem Wege thun. Von der Wahl einer Volkskommission wurde, nachdem sich die Ver-= hältnisse so günstig gestaltet hatten, abgestanden. Abends wurde die Stadt festlih erleuchtet und dem Professor Jordan von mehr als 600 Bürgern und Studenten ein Ständchen gebraht. Nach und nah fehrt wieder die Ruhe zurück, eine Ruhe jedoch, die wesentlich ver- schieden von derjenigen i, welche vor den leßten Ereignissen berrschte,

Großherzogthum Meeklenburg - Schwerin. Das offizielle Wochenblatt vom 18. März enthält nahstehende Groß- herzogliche Verordnung : „Friedrich Franz, von Gottes Gnaden Groß- herzog von Mecklenburg 2. Jn Folge des Beschlusses der deutschen Bundes-Versammlung vom Zten d. M. und nah vernommenem Er- achten des Engeren Ausschusses Unserer Ritter = und Landschaft ver= ordnen Wir, wie folgt: §, 1. Die Censur der Druckschriften, welche in Unseren Landen herauskommen oder verbreitet werden , is aufge= hoben. §. 2, Bis zum Erscheinen eines besonderen Preßgeseßzes sind Preßvergehen nah den bestehenden Rechten und Verordnungen zu bestrafen.

Gegeben durch Unsere Regierung, Schwerin, am 16. März 1848.

E N L, von Lüßow.“

Serzogthum Braunschweig. (Hannov. Ztg.) Se. Hoheit der Herzog hat den Staats = Minister, Grafen von Veltheim, auf dessen Ansuchen in den Ruhestand verseßt, den Ministerial-Rath von Koch zum Geheimen Rathe, desgleichen den Finauz=Direktor von Geyso zum Geheimen Rathe und endlih den Berg- Direktor von Thielau zum Finanz = Direktor ernaunt.

Herzogthum Anhalt-Deßau. Die Geseß-Sammlung

für das Herzogthum Anhalt-Deßau enthält folgende Bekanntmachung,

die Errichtung einer Bürgerwehr in den Städten des Herzogthums

Anhalt - Deßau betreffend :

(Oeffentlich bekannt gemacht und ausgegeben mit dem Wochenblatte Nx, 12 am 18. März 1848).

Wir, Leopold Friedrich, von Gottes Gnaden ältestregierender Herzog zu Anhalt, Herzog zu Sachsen, Engern und Westfalen, Graf zu Ascanien, Herr zu Zerbst, Bernburg und Gröbzig 2c. 2c. 2; fügen hiermit zu wissen- daß Wir zur wirksameren Aufrechthaltung der öffentlihen Ruhe und. Ord- nung in den Städten Unseres Landes Bürger-Wehren zu errichten beschlos- sen haben und verordnen Wir in dieser Beziehung Folgendes: 1) Es sol len Bürger - Wehren nicht nur in Unseren Hauptstädten Deßau und Zerbst. sondern auch in allen übrigen Städten Unseres Landes errichtet werden, 2) Der Zweck der Bürgerwehr is, durch eine ehrenvolle Vereiniguntg Lon Bürgern die öffentliche Ruhe und gesehliche Ordnung zu erhalten, so wie das öffentliche und Privat-Eigenthum zu sichern, Dieselbe hat daher den mit der Handhabung der öffentlichen Sicherheit beauftragten Personen und Behörden, auf deren Verlangen, bewaffnete Unterstüßung zu gewähren. 3) Zum Eintritt in die Bürgerwehr sind alle waffenfähigen Bürger, sowohl Christen als Jsraeliten, vom zurückgelegten 21sten bis zum zurückgelegten 50sten Lebensjahre verbunden, 4) Nicht verpflichtet zum Eintritt in die Bürgerwehr sind: Aktive Militair - Persouen, öffentliche Civilbeamte, Geist- liche und Lehrer. Es soll jedoch die Aufnahme von Freiwilligen, nach vor gängiger Genehmigung der Kommandanten in “den Städten Deßau und Zerbst und der Hauptleute in den Landstädten, gestattet sein. Unfähig zur Aufnahme sind Kranke, die sich desfalls durch cin ärztliches Zeugniß aus- weisen, und solche Bürger, die sih bereits in Kriminal - Untersuchung befun- den und eine entehrende Strafe erlitten haben. 5) Sämmtliche Bürger- wehren stehen unter dem Befehle eines von Uns zu ernennenden Ober- Kommandanten, der, als solcher, nur Befehle und Weisungen von Uns an- zunehmen und seinen Wohnsiß in Deßau hat, 6) Die erste Orgauisa-

tion der Bürgerwehren leitet der Ober - Kommandant unter Mit- wirkung der städtischen Obrigkeit und der Stadtverordneten - Vor-

stoher, insoweit der Ober-Kommandant deren Hülfe bedarf und in Anspruch nehmen will, 7) Sowohl für Deßau, als für Zerbst, wird nach Organisa- tion der Bürger - Wehr daselbst noch ein besonderer Kommandant von den dortigen Hauptleuten und Zugführern, unter Zuziehung des Ober-Komman- ten, erwählt, welchem Kommandanten zunächst die Hauptleute der dasigen Bürger- Wehr untergeorduet sind, Dagegen stehen die Hauptleute der Bürger-Wehren in den Landstädten unmittelbar unter dem Befehle des Ober-Keommandanteh, 8) Jede Compagnie der Bürgerwehr soll höchstens 120 Mitglieder entbalten, Sie wird von einem Hauptmanne besehligt, unter welchem auf je 20 Mann ein Zugführer und auf je 15 Maun ein Rottmeister steht, Außerdem hat jede Compagnie einen Feldwebel, einen Waffenmeister und einen Tromimel- schläger, welcher Vettere eine Geld-Entschädigung für jeden “einzelnen Dienst erhält, 9) Die Hauptleute, Zugführer und Rottmeister der Compagnie werden durch Stimmenmehrheit von sämmtlichen Mitgliedern * der Compagnie er- wählt und vom Ober - Kommandanten bestätigt, Die Feldwebel, Waffeumeister und Trommelschläger dagegen werden von den Haupte leuten, mit Zuziehung und EÉinstimmung der Zugführer, ernaunt, 10) Jede Compagnie wird eine kleine weiße Kühne, und in Städten, wo mehrere Compagnieen bestehen, mit dex Compaguie - Nummer versehen, füh- ren, 11) Ueber den Bestand der Compagnie führt der Hauptmann, unter

guichung des Feldwebels und Waffenmeisters, genaue Namen-Listen, 12) ine Vereidigung der Bürger - Wehrmänner fihdet nicht statt, vielmehr hat

jedes Mitglied nur mittelst Handschlags dem Kommandanten pünktlichen Ge- horsam gegen seine Vorgesezten anzugeloben. 13) Eine Uniformirung der Bürger - Wehrmänner wird nicht gefordert, sondern besteht das Unterschei- dungszeichen der Mitglieder der Bürgerwehr nur in ciner weißen Binde um den linken Oberarm und in einer grünen Tuchmüßze mit einen: rothen weiß eingesaßten Streifen, an welher Müße vorn über dem Schirm die anhaltische Kokarde befestigt ist. 14) Die Kommandanten tragen auf dem grünen Oberroe silberne Achselshnüre und eine weiße Schärpe über der rechten Achsel nah der linken Hüste zu; die Hauptleute tragen nur die weiße Schärpe in gleicher Weise, und die Zugführer dieselbe um den Leib; die Feldwebel, Waffen- und Roitmeister endlich eine weiße Schleife im Knopfloch auf der Brust. Diese Abzeichen dürfen nur im Dienste getragen werden, 15) Die Waffen der Kommandanten, Hauptleute und Zugführer bestehen in Degen, die der übrigen Mitglieder der Bürgerwehr entweder in Flinten oder in Seitengewehren , je nachdem solche zu beschaffen sind, und werden die Kommandanten und Hauptleute die möglichst gleihmäßige Einstellung nach der Bewaffnung zu bewirken suchen. Die Waffen sollen, insoweit Un: sere Bestände dazu ausreichen und die Bürgerwehrmänner \ih dieselben nicht aus eigenen Mitteln anschaffen können, aus Unseren Waffenvorräthen ge- liefert werden, Die Bürgerwehrmänner sind jedoch verpflichtet, die Waffen bei ihrem Austritte aus dem Dienste wieder abzuliefern, und ha ben die Hauptleute, so wie die Zugführer, Feldwebel, Waffen- und Rott- meister, für gehörige Nücllieferung der Waffen zu sorgen, 416) Die Schüßen - Compagnieen behalten zwar ihre bisherige Organisation. und da, wo dieselben uniformirt sind, ihre Uniformen bei, jedoch verschen sie in den Fällen, wo die Bürgerwehr aufgerusen wird, die Dienste bei der Bürger wehr, sie stehen dann unter dem Befehl des Ober-Kommandanten und tra gen während des Dienstes ebenfalls die weiße Binde um den linken Obe1 arm, 17) Das Ererziren und die Uebung im Gebrauch dex Waffen wird auf Anordnung der Kommandanten in Deßau und Zerbst und der Haupt leute in den übrigen Städten erfolgen, und haben die Beschlshaber da hin zu sehen, daß dabei die möglichst geringste Zeitversäumniß stattfinde, 18) Stellvertretung im Dienste is nicht zulässig, 19) Jeder Bürger-Weh1 mann hat sih, sobald der Generalmarsch geschlagen wird, schleunigst auf vem Allarmplage bewaffnet einzufinden. 20) Jm Dienste ist den Vorge- sezten unbedingter Gehoisam zu leisten, Etwaige Beschwerden sind erfi nach vollendeter Diensthandlung bei dem nächsten Vorgeseßten anzubringen, 21) Dienstvergehungen werden nux mit Ehrenstrafen geahndet, die Grade derselben und alles vasjenige, was den Dienst überhaupt betrift, wird ein besonders zu erlassendes Dienst - und Siraf - Neglement bestimmen, 22) Die Bürgexrwehren werden, in Betreff ihrer Dienstverrichtungen, unter den Schuß des Geseßzes voin 8, Oktober 1833 Nr. 90 der Gesez-Samm lung gestellt, Urkundlich unter Unserer eigenhändigen Unterschrift und bei- gedrucktem Herzoglichen Jiu siegel, Deßau, am 12, März 1848. : Leopold Friedrich, Herzog zu Anhalt, STAU Ret d

Varís, 15. März. Wie man hört, soll Herr Cottu, der frü- her bei der französishen Gesandtschaft zu London fungirte, fizióser Agent der provisorischen Regierung dorthin gesandt werden, Die französische Legation zu Frankfurt a. M. hak der französischen Republik ihre Zustimmung erklärt, und mau meint , sie werde dort belassen werben,

General Gourgaud ist seiner Stelle als Direktor des Artillerie Comités entseßt, |

Die Democratie pacifique giebt folgenden Bericht über den Abschied der Prinzen Aumale und Joinville von Algier: „Cs war am 3. März, Morgens 8 Uhr, als der Gouvernementsplaß zu Algier sich mit Menschen gefüllt und die Aufregung in der Stadk über die leßten Ereignisse alle Gemüther ergrissen hatte.

als 0f

Es hieß, daß die Prinzen abzusegeln im Begriff ständen. Nur Civilbeamte, nux wenige Stabs-Offiziere waren noch in ihrer Umgebung, womik in auffallendem Kontraste viele Subalteru-Offiziere und Bürger in dem Marmwork afen , \{chmerzlich ergriffen, den Kanonenschuß abwarteten, der: das Signalement zur Einschiffung geben sollte, „„„Meine S E O S ot inde u Tien i dén Auge, „wir misses scheiden, leben Sie wohl, vielleiht für immer! Allein indem ih diesen Boden verlasse, um in die Verban- uung zu gehen, is mein leßter Gedanke für Frankreich. Sie nie Jhre Pflichten gegen Frankreich, dienen Sie ihm Gut, die sem Frankreich, das Gott jo s{chóön geschaffen, und haben Sie keinen anderen Ruf, als: “Es lebe Frankreich!“ Der Zug bewegte sich darguf nachdem Hafen zu. Auf dem Gouvernements - Plat hörte man nur dén lautesten Zuruf der Theilnahme. Zwei Polizei-Agenten machten Babn in de Menge, zuerst kamen einige Privatfreunde der Prinzen, „dann die ‘beiden Prinzen selbst, die Prinzessinneu und die Kinder, Alle zu Fuß und in Reise-Kostüm, Die Prinzessinnen schie nen ganz zu Boden gedrückt, sie shwaunkten in Thränen einher. Beim Anblick dieses aufrichtigen Schmerzes, beim Anblick dieser gefallenen Größe und dieser trostlosen Familien war die Rührung eine allgemeine. Tief bewegt, folgte die Menge freiwillig bis zum Hafen, wo dei leßte Abschied noch ergreifender war. Um 10 Uhr fuhr der „So lou‘’ von däunen, um die Sprößlinge des Hauses Orleans in die Verbanuung zu führen. Die Bevölkerung von Algier benahm sich ihrer würdig unb gab mehreren hohen Beamten durch ihre rührende TMIAEBE eue QuEe Lebe if Alddbar vom 2, Mürz Uet man: „Die Seè=- Bewaffnung des Plaßes Algier und des ganzeu Gestades im Allgemeinen wurde in einem ungenügenden Zustaude ge= lassen, gegen welchen die Presse vergeblich wiederholt reklamirt hatte, Der General - Gouverneur forderte seit seiner Ankunft dringend die Zufuhr von 1200 Artilleriestücen, wovon 6009 für Algier und der Rest für die bstlichen und westlichen Küsten bestimmt waren. Er soll dirs Begehren bei der provisorischen Regierung kürzlich wieder holt ‘haben, Inzwischen arbeitet man thätig an den Batterieen,“

Das Journal des Débats is ganz damit einverstanden, daß die Mitglieder der alten Opposition auch überall als Wahl-Kan didaten auftreten, und fordert eben so die früheren konservativen De= putirten auf, sstch den Wahlen nicht zu entziehen. Die politische Hal tung, welche dieses Journal in der gegenwärtigen Lage der Linge zu beobachten gedenkt, wird von ihm folgendermaßen bezeichnet : „„Wir sind unseren Lesern, dem Publikum, seibst der Regierung eine offene Erflärung schuldig, Wenn wir sagten, wix wären sür du neue Regierungsform eingenommen, und eine plöbliche Eingebung habe alle unsere Jdeen geäudert, umgestürzt, erneuert, Niemand würde es glauben, Ein solches Bekeuntuiß unsererseits würde n A Mißtrauen erregen. Mau köunte denken, wir hätten s L S verbürgen unter dieser mehr als verdächtigen Cile einé V Ge seligfeit, Das is nicht die Stellung, die wir NITSEILO En aven und die wir behalten werden. Wir erkennen qut e die e- bruar - Besiegten. Dieses Wort, wir Mee er U R Mute, Dorn, ohne Rache und ohne Haß. Unsere Gedan E A h A Sd, form sind unterlegen, andere Ideen siegen. L A dh U O daß sie glücklicher seien als die Unsere, n Os L O I nur zu lange Aera unserer inneren Zwietrach Ae, as Slüd und die Freiheit Fraukreichs sichern ingen. Sd Ï E m aber? Sie is, nah unserer Ansicht wenigstens, weit davon entfernt, die ein zige oder die erste der Fragen zu lein, womit sich verständige Geister zu beschäftigen haben. Vie Regierung, welche das Problem der Ver= einigung der Ordnung mit der reiheit am besten lösen wird, wirb die beste sein. Unter allen Regierungsformen wird Frankreich ver= laugen und hat das Recht, zu verlangen : Sicherheit der Personen und Achtung vor dem Eigenthum, eine regeimäßige und unparteiische Rechtspflege, humane und gemäßigte Gesebe, eine mehr odex weniao» ausgedehnte Freiheit, aber eine wahre Freiheit, Freiheit des Gedan- lens, Freiheit des Kultus, Freiheit der Wahlen, \o eingerichtet, daß

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die Majorität die Gewalt hat, aber daß die Minorität niht unter drückt wird. Frankreich sucht, verlangt seit 60 Jahren nichts An- deres als dies. Man fann diese Prinzipien unter der Republik, wie unter der Monarchie vertheidigen.“

Der vor einigen Wochen aus Rom zurückgekehrte frühere Haupt = Redacteur der Epoque, Graníer de Cassagnac, faud sich in einem republifanishen Klub ein; bei der ersten Sißung, welcher nur sehr wenige Mitglieder beiwohnten, wurde er zugelassen, bei der zweiten aber ward seine Ausschließung beantragt und einmüthig genehmigt.

Der National erklärt mit Hinsicht auf die Bewegungen in Deutschland, daß Frankreih zwar mit Freude davon höre, daß ihm aber der Gedanke durchaus fern liege, diese Manifestationen im Ju= teresse seiner Territorial - Vergrößerung auszubeuten; es habe seine Freiheit wiedererobert und werde die Freiheit der Anderen zu achten wissen; der Wahlspruch des jebigen Frankreihs set: Frieden und Eintracht! Dazu mahnt denu auch aufs dringendste das Journal des Débats, indem es zu bedenken giebt, daß bei jeder Regung der Freiheit überall eben so entschieden die Worte „Nationalität und Unabhängigkeit“ als Lösung erschienen. Da nun einerseits die neue Regierung Frankreichs jede propagandistishe Absicht, autererscits die meisten anderen Regierangen Europa?s jeden Juterventions -= Gedan- ken von sich wiesen, so stehe zu hoffen, daß ungeachtet der gewalti= gen Aufregung und Bewegung, welche sich über Europa verbreitet habe, doch der Friede werde aufre{t erbalten werden.

Die Besaßung von Paris soll fortan für den Dienst ín der Stadt und den Forts aus 4 Regimentern Jufanterie, 2 Regimentern Kaval-= lerie und 21 Bataillonen mobiler Nationalgarde bestehen. Der Cor = saire will, daß man eine größere Anzahl Linien-Truppen nach Paris ziehe. Dies Blatt fordert die Regierung auf, sich nicht von den Klubisten eiushüchtern zu lassen, sondern der Nationalgarde den Dienst durch Heranziehung der Truppen zu erleichtern; Verdächtigung der Arniee bekunde keinen wahren Bürgersinn und Patriotismus. :

Die bedeutendsten unter den bestehenden Klubs sind folgende : die brüde:lihe Central-Gesellschaft unter Cabet's Vorsiß; die republi kanische Central-Gesellschaft unter Blanqui's Leitungz der koustituirende Klub; der demokratische Klub ; das vorbereitende Comité für die Na- tional-Versammlung ; die patriotishe Gesellschaft des Atelier; die Ge-= sellschaft der Brüderlichkeit; der Klub der freien Männer; der Klub des demokratischen Fortschrittes; die täglichen Konferenzen der s\oziali= stischen Schule in den Sälen der Démocratie pacifique ; der Klub der Zukunft unter dem Präsidium des Doktor Baudin; die Gesellschaft der Menschenrechte und Pflichten; der Klub der Rechts\chule; der Klub der Sorbonne ; der Klub der Quinze=-Vingtz der Klub der Rue Tra- versière ; der Klub Roisin; der Klub der Voraussehenden; der Gleich= heits- Klub; der Klub der politishen Verurtheilten; der Klub der Völker-Emancipation z der Klub der Polenz; der Klub der Schweizer; der Klub der Deutschen; der Klub der Jtaliener. Jeder Stadt-= Be zir von Paris hat überdies seinen demokratischen Verein,

Einer Deputation der hiesigen Kaufleute und Fabrikanten, die vorgestern aufs Stadthaus zog, wo sie die Beachtung der Regierung für die ernste Wichtigkeit der Finanz = Krisis ansprah und eine Reibe zur Abhülfe bestimmter Maßregeln vorschlug, erklärte Herr Pagnerre, daß der Finanz-Minister Anstalten getroffen habe, um alle Verpflich= tungen des Staates erfüllen zu fönuenz die Bedürfnisse des Privat-= Kredits werde die Diskonto - Bank befriedigen. Sehr bedauerlich sei die Abneigung des Publifums gegen Papiergeld, welche sich jedoch mit der Zeit legen werde, wenn nur das Vertrauen wiederkehre. Dies zu bewirken, müsse jeßt die Aufgabe aller guten Bürger sein,

Für das National - Diskonto - Comtoir sind in Paris bis jeßt 1,688,500 Fr. gezeichnet. Die National - Subscription für die Vrr- wundeten der Revolution belief sich gestern auf 425,476 Fr. * Ge stern sind nuu auch für die National - Anleihe von drei Häusern, re- \pektive Compagnieen, nahe an 3 Millionen Frs. gezeichnet worden. Das Journal des Débats sagt heute über die gegenwärtige Geld =- und Handelslage: „An der Börse waren gestern die Ge- \chäfte flau, weil neue Zahlungs - Einstellungen große Besorgniß er- weckt hatten. Man kündigte die Liquidation der Kasse Baudon und mehrerer Banguierhäuser an, Man muß jedoch anerkennen, daß bis her die Kredit-Anstalten, welche der {weren Krisis nicht widerstehen fonnten, in einer Lage waren, deren Bedenklichkeit allgemein bekannt warz denn ihre Portefeuilles waren mit Valuten angefüllt, deren Verwerthung das mindeste Ereigniß \hwierig machen mußte. Die leßten Finanz= Ereignisse dürfen daher, obgleih sie höchst bekla- genswerth sind, den Kredit unseres Platzes nicht in Verdacht bringen. (Fs hängt zuverlässig nur von ihnen selbst ab, allen Bedürfnissen des Au genblickes die Stirn zu bieten. Die Banquier - Häuser wissen, daß von thren Opfern das Bestehen zahlreicher großer und kleiner Anstal ten abhäugt, welche jeßt Massen von Arbeitern geöffnet sind, und wir zweifeln nicht, daß sie ihre Pflicht erfüllen werden. Wenn aber der Patriotismus von den Kapitalisten starke Vorschüsse erheischt und sie zu neuen Wagnissen für das gemeine Beste auffordert, so is es andererseits niht angemessen, die Entwicke'ung des bf- fentlichen Kredits durch Maßregeln zu hemmen, deren Charakter den Markt beunruhigt und den Muth der Käufer lähmt., Nun is} es aber unleugbar, daß das leßte aus dem Ministerium des Junern hervor gegangene Rundschreiben (\. unser gestriges Blatt) heute wie eine Ursache der Befürchtung auf dem Platze gelastet hat. Wir glauben, daß die Finanzfrage wichtig genug ist, um nie von der provisorischen Regierung aus dem Gesicht verloren zu werden, und daß es, wäh= rend man die Gewalt zu fräftigen trachtet, weise sein würde, die gewichtigen Jnteressen eines Marktes zu berücksihtigen, wo die Be- wegung aller unserer Kapitalien sich konzentrirt.“ Der Börsen - Be=- richt von gestern lautet: „Der Verkauf der fünfprozentigen Rente dauert fort, während es viele kleine Käufer für die dreiprozentigen gab. Die Verkäufe scheinen hauptsächlich für Rehnung von Banquier- häusern betrieben zu werden, welhe in Verlegenheit waren und sich genöthigt sahen, alle ihre Papiere auf den Markt zu werfen. Es war heute wieder von der Zahlungs=Einstellung dreier Häuser die Rede, Die Eisenbahn-Actien sind noch immer nicht abzuseßen, ausgenommen die der Straßburger Bahn, welche sich besser als alle auderen gehalten haben. Die Actien der franzbsischen Bank weichen immer mehr und sind heute niedriger gewesen, als je seit 1830,’ Unter deu Häusern, die ihre Zahlungen eingestellt haben, befindet sich auch das Banquierhaus Tessy. Die Häuser Richemout und Löwenberg, Eichthal und Pelletville liquidiren und werden, wie es heißt, nah England gehen. Es zeigt sich unter den Banquiers kein großer Eifer, sich an dem National - Anleihen oder an dem Diskonto - Comtoir zu betheiligen. Die Regierung soll aber nicht 100, sondern 300 Millionen bedürfen, um die Finanzen herzustellen. Der Courrier français protestirt übrigens sehr entschieden gegen die beabsichtigte Versteigerung der Staatswald un= gen, weil in denselben die einzige Hülfsquelle der Flotten - Arsenale beruhe; Ländereien und Teiche möge man nach Belieben verkaufen, aber die Forsten als öffentliches Eigenthum belassen. Die Démo- clratie pacifique schlägt vor, daß man die Forsten gegen Lände- relen und Pachthöfe der Spitäler vertauschen und diese Grundstücke sodann verkaufen möge, was. viel leichter und vortheilhafter geschehen ronn, 218 ein Verkauf der Forsten, die Niemand nah Werth bezah= len werde, Die Baudonsche Kasse soll deshalb haben liquidiren missen, weil die Bank sih geweigert, ihr 800,000 Fr, in den besten

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Wechseln zu diskontiren. Einige behaupten, die in der Bankverwal- tung sißenden Privat - Banquiers gingen darauf aus, die Actienban- ken zu ruiniren. Nach Anderen aber will die Bank ihre Mittel mehr für die Handeltreibenden und Jndustriellen ofen halten. So viel is gewiß, daß sie jeßt Wechsel genug diskontirt, die sie vor einem Mo- nat niht angenommen hätte, Jn einer Versammlung von Geschäfts- leuten, Gruudbesipern, Fonds - Inhabern uud Angestellten wurde die Errichtung einer den Mitteln und dem Willen jedes Bürgers ent- sprechenden „National - Kommandite“ beschlossen, welhe zur unmittel- baren Unterstüßung der arbeitenden Klassen bestimmt is. Die Sub- scription der etwa 150 Anwesenden ergab in wenigen Stunden die Summe von 15,560 Frs.

Der Moniteur veröffentlicht jeßt einen Bericht über die zwei ersten Sizungen der Regierungs - Kommission zur Regelung der An- gelegenheiten der Arbeiter. Unter den Anwesenden waren zwei Ge- sellen, welhe Herausgeber von Journalen für Arbeiter sind. Ju der ersten Sißung erläuterte Louis Blanc die Beweggründe der Regie rung zur Beschränkung der Arbeitsstuunden. Mehr als 10 Stunden, sagte er, seien bedrückend. Dem Arbeiter Ruhe gewähren, heiße für die Arbeit die bei derselben verlorene Kraft wieder gewinnen. Die Arbeitgeber seien nah gepflogener Berathung dem Plane der Regie- rungs - Kommission beigetreten. Jn der zweiten Sißung machte Herr Blauc den Vorschlag, in den vier bevölkertsten Theilen von Paris vier Gebäude aufzuführen, deren jedes etwa 400 Arbeiter - Familien solle fassen fönuen, von denen eine jede cin Zimmer für sich er- halten würde. Jn diesen Gebäuden“ werde sich an Miethe, Heizung, Licht und durch Ankauf in Massen auh an den Lebens- mitteln viel ersparen lassen, und diese Ersparniß werde für den Ar- beiter einer Lohn- Erhöhung gleihkommen, ohne dem Arbeitgeber ver mehrte Lasten aufzubürden, Jn jedem der Gebäude solle es einen Zufluchtssaal für die Kinder in Abwesenheit ihrer Aeltern, eine Schule, Höfe zum Luftshöpfen und zur Körperübung, Gärteu und Bäder geben. Die ersten Kosten würden durch Hypotheken auf die Gebäude selbst ausgebraht werden. Blos geseßlih verheirathete Arbeiter soll- ten übrigens in diese Gebäude aufgenommen und diejenigen bevor-= zugt werdeu, welche die zahlreihsten Familien hätten. Der Nuten und das Zeitgemäße der vorgeschlagenen Bauten wurden von der Kommission einmüthig anerkannt, obgleich sich einige Bedenken wegen des zu erwartenden Andranges von Arbeitern erhoben. Nach Widerlegung dieser Bedenken übernahm es Louis Blanc, der Regie rung die gefaßten Beschlüsse zur Genehmigung vorzulegen.

In der Sißung eines Klubs, welhen Cabet in der Straße Jean Jacques gestiftet hat, äußerte dieser Chef der ifarishen Kommunisten neulich, als vom Loÿn und von der Arbeit die Rede war: „Was die ö&rage wegen Erhöhung des Arbeitslohnes betrifft, so muß man vor Allem bedenken, daß dieselbe für Millionen stattfinden müßte und also enorme Summen betragen würde, Was wird die Folge sein? Daß eine Rückwirkung eintritt, Wenn Jhr überall den Arbeitslohn er= höht, so wird überall der Preis der Waare steigen, und dann muß der Arbeiter seine Kleidung, seinen Hut, seine Lebensmittel theurer bezahlen, mit der einen Hand wird ex zwar mebr Lohn einnehmen, mit der anderen aber für seine theurer gewordenen Verbrauchs - Artikel mehr ausgeben müssen. Das Gleichgewicht wird hergestellt und er nach wie vor in Armuth sein. Jch besorge daher, daß eine Lohnerhöhung das jeßige Elend wenig oder gar nicht lindern fann. Eben \o darf die Dauer der Arbeit nicht zu sehr verkürzt werden; die Fabrikanten ge- hen sonst zu Grunde, die Kapitalien ziehen si zurü, und das Elend wird nur noch größer sein. Unser und der Regierung Hauptstreben muß dahin gehen, möglichst vielen Arbeitern nüßiiche Beschäftigung zu geben, und in dieser Beziehung wäre es rathsam, für den Bau von Häusern Mittel aufzubringen, um den Arbeitern bessere Wohnun gen zu verschaffen und die wüst liegenden oder sumpfigen Ländereien, deren es noch so viele Tausend Morgen giebt, urbar zu machen, da- mit die Masse des Nahrungsstofes zunimmt. Diese nützlichen Arbei= ten Fönnten einer unendlihen Menge von Leuten auf lange Zeit ihren Unterhalt sichern und zugleich die Lage der ärmeren Bevölkerung dauernd verbessern, indem sie ihr gesundere Wohnungen und reích- lihere Nahrung sichern würden,“ /

Zahlreiche Arbeiter haben heute früh auf den Quais und Bou- levards mit den Vorbereitungs - Arbeiten zur Erseßung der gefällten Bäume begonnen.

Gleih nah der Revolution erhielt Herr von Rothschild allerlei Drohbriefe; gestern hatte er eine mündliche Drohung zu bestehen. Zwei Handwerker verlangten dringend, ihn zu sprehen, und als fe nach mehreren Ausflüchten endlih vorgelassen wurden, legten sie dem Banquier einige Papiere im Nominalwerthe von 5000 Fr. vor, er= klärten, daß sie ihre Gewerbe ohne den baaren Werth dieser Papiere nicht fortseßen könnten, und ersuchten ihn, dieselben als Unterpfand gegen einen Vorschuß von 5000 Fr. anzunehmen. Herr von Rothschild bemerkte ihnen, daßges nicht seine Sache sei, auf Pfänder zu leihen, daß überdies diese Papiere weit unter ihrem früheren Werthe ständen, er daher auf das fragliche Geschäft nicht eingehen fönne. Nach einem kurzen friedlichen Wortwechsel aber erklärten die Handwerker, daß Herr von Rothschild es bereuen würde und mit dem Leben bezahlen könnte, wenn er ihrem Wunsche nicht entspräche, da ihre Arbeiter sie für die abschlägige Antwort rächen würden. Hier auf verlangte Herr von Rothschild einige Augenblicke, um \ich über die Sache mit seinem Geschäftsführer zu besprehen, und \chickte nach der National-Garde, welche die beiden Eindringlinge verhaftete. Der Vorfall zog in der Rue Lafitte eine kleine Zusammenrottung nach sich, die jedoch nicht lange dauerte.

Der Moniteur meldet, daß die Polizei- Präfektur zu Paris wieder unter das Ministerium des Jnnern gestellt worden ift.

Gestern empfing die provisorische Regierung unter anderen au) eine Deputation der Geflügelhändler, welche sofortige Entlassung des General=Juspektors der Märkte und Regulirung der Marktgebühren forderte. Eine Deputation der Gewerbêleute verlangte die Errichtung einer zweiten Hülfsfasse zu Gunsten der kleinen Handeltreibenden. Eine Deputation der Markt - Fischweiber klagte über die ihrem Han- del in den Weg gelegten Hindernisse und über mehrere beim Fisch- verkaufe bestehende Mißbräuche. Herr A. Marrast versprach den De- putationen möglichste Berücksichtigung ihrer Gesuche,

Da3 i raelitische Konsistorium hat gestern der Republik seine Huldigung dargebracht; Herr Cerfbeer rihtete im Namen dieser Kör- perschaft das Wort an Herrn Armand Marrast, und dieser sprach in seiner Antwort die Hoffnung aus, die Juden würden ihrem Glau= ben treu bleiben.

Der Moniteur erklärt, daß wegen der nöthigen Vorkehrungen die Maßregel zur allgemeinen Emancipation der Kolonial-Neger nicht vor dem Ende der nächsten Aerndtezeit zur Vollziehung gelangen könne. Nach Brest ist der Befehl abgegangen, sofort 1000 Mann der Ma- rine=Jufanterie nah den Kolonicen einzuschiffen.

Berichten aus Korsika vom 8 März zufolge is die neue Ord= nung der Dinge auf der ganzen Jnsel angenommen worden, und es herrscht dort überall Ruhe.

Wie erwähnt, hatte bereits Armand Marrast eine pariser Klub- Deputation darüber beruhigen müssen, daß die Regierung niht Wil- lens sei, ein Armee-Corps von 20,000 Mann als Besaßung nach Paris zu ziehen, wo in diesem Augenblicke gar keine Truppen stehen, Nun i} auch noch bei Lamartine eine andere solche Deputation mit glei=

chen Remonstrationen erschienen, und dieser hat darauf geantwortet, die Regierung beabsichtige nur, um der Nationalgarde den allzu be- \hwerlihen Dienst zu erleichtern, in einem Monate 4— 5000 Mann nah Paris fommen und diese gemisht mit der Nationalgarde die Wachtposten beziehen zu lassen. Es seien, fügte er hinzu, feine Be=- fürchtungen für die Störung des Friedens da, aber dessenungeahtet erwede das Entstehen einer Republik gewisse Besorgnisse in Europa und mache Anstände möglich., Deswegen reorganisire die Regierung das Heer so schleunig, um dem Auslande gegenüber bereit zu sein, nicht aber, um es gegen die inneren Freiheiten zu wenden. Polizei- Mannschaft giebt es in Paris jeßt eben so wenig als Soldaten. „Es ijt indessen handgreiflih“, wird in der Deutsch. Ztg. bemerkt, „daß ein solher Zustand nicht dauern fann, und die Folgerungen, welche einige Blätter und Korrespondenzen aus dem augenblicklihen Bestehen desselben guf die Entbehrlichkeit der Polizei in einer Stadt von 1 Million Eiuwohnern ziehen, dieser Schluß is höchst voreilig. Für jeßt steht die pariser Bevölkerung noch unter der Nahwirkung der Begei- sterung der Februartage, und sind 200,000 Mann Nationalgarde un- ter den Waffen, die einen so augestrengten Dienst thun, daß der Na- tionalgardist jeden dritten oder vierten Tag die Wache bezieht. Die- jer Eifer wird und kann aber natürlich niht vorhalten, und die Pa- riser werden bald einsehen, daß sie troß der legten Revolution doch wieder eine Polizeitruppe nöthig haben.“ Einstweilen ist wenigstens die Rede davon, eine neue Munizipal-Garde, etwa 6000 Mann stark, zu bilden. Sie soll sehr einfa gekleidet und nur mit einem Säbel, einem Horn oder eiuer Pfeife versehen werden, Jede Straße oder eine gewisse Zahl Häuser sollen ihren Gardisten haben, der für Rein- lihfeit der Straßen, so wie für die gehörige Ruhe, zu sorgen hätte.

Der Moniteur bringt abermals eine Reihe von Dekreten. Mittelst eines ersten Dekrets wird, „in Betracht, daß die körperliche Züchtigung den Menschen entwürdigt; daß es der Republik geziemt, aus der Gesebgebung Alles zu beseitigen, was die Würde des Men- schen verleßt, und daß dies ein gutes Beispiel ist für die Welt, daß die Abschaffung der Körperstrafen, indem sie das Ehrgefühl in der Marine stärkt, ten Matrosen nur eine höhere Jdee von ihren Pflich= ten geben und ihnen noch mehr Achtung vor sich selbst und vor den Geseßen der Disziplin einflößen muß“, die Körperstrafe abgeschafft und bis zu einer vollständigen Revision der Strafgeseße der Marine durch eine Einsperrung von vier Tagen bis zu einem Monat erseßt. Ein zweites Dekret verordnet, „nachdem die Re- gierung in Erfahrung gebracht, daß in mehreren Städten die Ent= lassung der Schuldgefangenen verweigert worden, weil das betreffende Dekret vom 9, März keine rückwirkende Kraft haben könne, in Be- tracht, daß die Ausdrücke jenes Dekretes absolut lauten und die von der Regierung anbefohlene Maßregel der Menschlichkeit unvollständig sein würde, wenn sie auf die wegen Schulden bereits in Haft befind- lichen Personen keine Anwendung hätte“, daß sämmtlihe Schuldge- fangene sofort in Freiheit zu seßen seien. Ein drittes Dekret lö} das General = Conseil des Seine - Departements auf, ein viertes seßt die Zahl der Staatsräthe in ordentlihen Diensten von 30 auf 25 her=- unter und \{ha}}t die Staatsräthe in außerordentlichen Diensten ab.

Ein Rundschreiben des Ackerbau-Ministers befiehlt den Präfekten, alle seither unbebaut liegenden oder {lecht fultivirten Ländercien ver- messen und die Eigenthums-Verhältnisse derselben feststellen zu lassen, um sie der Regierungs-Kommission für die Arbeiter zur Verfügung zu stellen, eventuell sie auf Staatskosten anzukaufen.

Großbritanien und Irland.

London, 14. März. Die französishe Königs-Familie lebt in Claremont sehr zurückgezogen. Jm Laufe der leßten Woche erhielt der König viele Besuche von seinen persönlichen Freunden, unter denen si verschiedene Mitglieder der britishen Aristokratie befinden. Herr Guizot war mehrmals dort, und au der Herzog von Monte- bello und Graf Duchatel haben ihren ehemaligen Königlichen Herrn in seiner Einsamkeit besucht. Der König sowohl wie die Königin befinden sich wohl, und der Wechsel des Glückes scheint sie weniger zu berühren, als zan glauben sollte. Ludwig Philipp macht täglich Spazierfahrten in deu Umgebungen und wird von den Bewohnern der Nachbarschaft überall mit ausgezeichneter Verehrung behandelt. Dies gilt au von den jüngeren Mitgliedern der erlauchten Familie. Zwei Beamte der ersten Polizeidivision sind zum Schuß in Claremont stationirt, baben aber einen sehr bequemen Dienst, da wenig Fremde in der Näbe des Schlosses sich blicken lassen. Vorgestern stattete die Gräfin Granville und gestern unter vielen anderen vornehmen Herrschaften auch der österreichishe Botschafter ihre Besuche ab. Die Nachrichten aus Jrland lauten sehr beunruhigend. Zahl- reiche Mauer-Anschläge fordern das Volk zum Aufstande auf, und eine Association, welche den Namen „Verbündeter Swift=Klub“ angenom- men bat, spriht es offen aus, daß Jrland im Fall eines Krieges für Granfreih gegen England Partei nehmen müsse, gegen England, wel- hes mit Wissen und Willen zwei Millionen Jrländer habe \{lachten lassen, um Jrland aus der Reibe der Nationen zu vertilgen. Jeder- mann is der Ansicht, daß der 27ste, der für das Monster - Meeting angeseßte Tag, nicht ohne Blutvergießen ablaufen wird. Die Regie- rung zieht sehr bedeutende Streitkräfte in Dublin zusammen.

Ian

Nom, 2. März. (D. A. Z.) Die empfindlichste Störung des diesjährigen Karnevaljubels verursachen die seit zwei Tagen allge- meinen Verhaftungen derjenigen Ultraliberalen, welche an den in den Provinzen gegen geistlihe Körperschasten verübten Attentaten Theil nahmen und sich in der Hoffnung größerer Sicherheit und leichterer Vertheidigung uach der Hauptstadt begaben. Jn Ancona dürften bei 300 Kompromittirte ins Gefängniß wandern. Jn der That is das dort gegen die Padri della Dottrina cristiana Geschehene in der Ge- schichte des Kirchenstäats ohne Beispiel. Ueber tausend tumultuirende Auconitaner erschienen größtentheils bewaffnet vor dem Hause jenes geistlichen Vereins und s{leppten mehrere Reisewagen mit sich, Bie Führer des Haufens eilten die Treppe hinauf zu dem Direktor der Konventualen, und bei Ueberreihung von 80 Scudtt, um damit die Reisekosten bis Rom zu bestreiten, nahmen sie die Einzelnen unter den Arm und setzten sie unter einem endlosen Beifallklatschen des leiden- schaftlichen Haufens in die mitgebrahten Wagen, ohne auf die geist

» Vyntoito §5 4 ly ck11. M T R eiter 1 A Abend veröffentlichte Editto

Freude verbreitet heute das ge} E snd ul) Îecveatza della Quarceuns cob Indullo A postolico, Der Generalvifar Kardinal Patrizi erklärt den Römern darin, der Papst babe allerdings recht schr gewünscht, die alte Strenge der Quadra- gesimallasten in diesem Jahre von der Hauptstadt des Katholizismus beachtet zu seben. Alleiu aus väterlicher Rücksicht auf die anhaltende Theurung gewisser Lebeusmittel wolle er für diesmal die vierzig= tägige auf eine sechstâgige Fastenzeit abkürzen.

Pereinigte Staaten von Nord-Amerika

London, 11. März, Die „Hibernia“ ist mit Berichten aus New-York vom 26. Februar am 1lten d. M. in Liverpool an- gekommen. Sie bringt die Nachricht, daß endlih wirklih ein von General Scott und Herrn Trist mit der mexikanischen Regierung ab=- geschlossener und von dem mexikanischen Kongresse bereits ratisizirter Friedens - Vertrag in Washington eingegangen is, Die Hauptbedin-