1848 / 81 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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jeßigen Krise ist ein Gegenstand von europäischem Jnteresse, welcher nur dem Zustande nachsteht, der die ungewissen und dramatischeren Auf der Seite Frankreihs liegen die wichtigsten Gefahren für Europa; auf der Seite Deutschlands liegen die wichtigsten Schußwehren der Ordnung Während wir die Politik Frankreihs überwachen, ohne zu versuchen, die Richtung vorherzusa- gen, welche dieselbe nehmen möchte, blicken wir auf Deutschland mit der warmen Hoffnung, daß sein Fortschritt geleitet werde durch die Klugheit seiner Herrscher, verbunden mit der geordneten und erleuch- _Vaterl Ohne Zweifel hat der Sturz der französischen Monarchie in allen deutschen Staaten eine Aufre- gung von bedeutender Heftigkeit hervorgerufen, und diese Krise ist von der liberalen Partei mit Eifer ergriffen worden, um auf ihre ge=- rechten Forderungen einer constitutionellen Regierung zu dringen. Aber diese Aufregung hat bis jeßt nirgends einen revolutionairen Charakf-

Vorgänge der französischen Revolution begleitet.

und der Autorität auf dem Kontinent.

teten Vaterlandsliebe seines Volkes.

ter angenommen,“ Bon Ludwig Philipp meldet die Times:

fühlen der Scham und des Unwillens erfüllen müßte, Wir vermu- then jedoch niht, daß ein solcher grausamer, ungerehter , mit der Großherzigfeit des französischen Charakters und mit den Grundsätzen der Billigkeit, der Menschlichkeit und der Mäßigung, auf welchen die Revolution gegründet zu sein behauptet, unverträglicher Beschluß ge- faßt werde.“ Z

Der französische Gesandte, Graf von Jarnac, is sett abgetre-= ten und hat vorigen Freitag Herrn Cottu, welcher zu diesem Zwede vou Paris hier eingetroffen war, das Archiv und die Siegel der Ge- sandtschaft übergeben.

X London, 10, März. Die unbedeutenden Ruhestörungen, welhe in den Straßen von London, Glasgow und Edinburg unter der Rückwirkung der großen Ereignisse in Frankreich stattgefunden haben, sind so weit entfernt, ernstlihe Besorgnisse zu erregen, daß sie im Gegentheil nur der guten Sache gedient haben. Sie gaben den Beweis von der vollständigen Einigkeit der ungeheuren Majorität des englischen Bolkes zum Schuß der Justitutionen des Landes und der öffentlichen Orduungz sie gaben den Beweis, daß in gegenwär= tiger Zeit nicht einmal die Möglichkeit einer politischen Bewegung unter den Massen vorhanden is ; sie haben endlich gezeigt, daß die arbeitenden Klassen Englands zu aufgeklärt über ihre wahren In=- teressen sind, um den Lehren der Anarchie oder den Verlockungen der Revolution Gehör zu geben. Gestern erst \chickten die Kohlen= träger, Männer von rohen Sitten und riesenhafter Körperkraft,

eine Deputation an die Regierung mit der Bitte, sie als Spezial-Kon- stabler zur Aufrechthaltung der Ordnung zu vereidigen, falls solche Dienste ] __ Die Austreibung und Mißhandlung einiger tausend ehrliher englischer und irländischer Arbeiter in Frankrei hat dem

nöthig wären.

englischen Volke einen ziemlih deutlichen Begriff von dem gegeben,

was republikanische Fraternität bedeutet. Kurz, es giebt keine loyale-

ren und pflihttreueren Gesinnungen, als die, welche jeßt das ganze

englische Volk hegt. i

Gestern hielt bei dem Feste des deutschen Hospitals in London der Ritter Bunsen, der preußische Gesandte, eine höchst gesinnungs= volle und zeitgemäße Rede. Die Andeutung der Vereinigung Preu- ßens und Englands zum Schutze des Friedens und gemäßigter Frei= heit wurde mit lautem Beifall aufgenommen, und Jedermann fühlt gegenüber dem rauhenden Vulkane des republikanischen Frankreichs,

daß die Sache ganz Europa’s überall dieselbe ist. i

Die Königliche Familie Frankreihs hat aufgehört, bemerkt zu werden, und je ruhiger und zurügezogener sie für einige Zeit bleibt, desto besser ist es. Herr Guizot dagegen is von allen Parteien mit großer Aufmerksamkeit behandelt worden. Er steht im Begriff, ein

e zu beziehen und mit seiner Familie sich für immer hier nieder= zulassen.

Ich bleibe bei der Meinung, die ih früher {hon ausgesprochen

habe, daß das englische Ministertum in Mai a Zeit E s tende Beränderung wird erfahren müssen, welhe in Lord John Rus= jelÞs Gesundheitszustand einen natürlichen und ostensiblen Grund hat. Die Thatsache, daß in gegenwärtiger Zeit der Premier-Minister vom Parlament und der Hauptstadt abwesend ist, zeigt, daß seine Krank-= heit ernstlih sein muß. Es ist in der That ein Brustleiden , doch lauten die leßten Nachrichten über ihn bedeutend besser.

__ Unter den Angelegenheiten des Vereinigten Königreiches haben diejenigen Jrlands einen traurigen Vorrang. Es is} sehr wahrschein- lih, daß dort am 17. März, dem St. Patricks-Tage, eine große re- volutionaire Demonstration stattfinden wird. Alle Repealers haben sich verbunden, und der Wind, welcher von Frankreich weht, nährt die Flamme. Doch hat die Regierung hinreichende Mittel, den Frie- den zu erhalten. Die große Majorität der Mittelklassen Jrlands hat großes Vertrauen zu Lord Clarendon's Regierung, und vielleicht könnte nihts besser sein, als wenn die Leiter der Repeal-Bewegung der be= waffneten Macht Englands entgegentreten sollten. John O’'Connell war während der Revolution in Paris; er zeigte dort eine lächerliche Furcht und bat die provisorische Regierung um Schuß oder Mittel, das Land zu verlassen!

Belgien

Brüússel, 17. März. Der Finanz-Minister hat gestern der Re- präsentanten-Kammer den Entwurf zu einer Anleihe von ungefähr 40 Millionen Fr. vorgelegt, welche man von den Grund- und Personen- Steueru, von den Hypothekar - Renten uud von den Pensionen und Besoldungen erheben würde, um den Bedürfnissen des Staats zu ge- nügen und ihn in den Stand zu seben, seinen Verpflichtungen pünkt- lih nachzukommen. Diese Steuer-Erhebung is nur als ein Vorshuß an den Staat vou Seiten der betreffenden Staatsbürger zu betrach=- ten. Der König hat für 300,000 Fr. unterschrieben.

Waisen und Wittwen der am 18. und 19. März gefallenen Helden, so wie viele zur Arbeit unfähige shwer Verwundete, sind in der bedrängtesten Lage, Jhnen in jeder Art beizustehen, ist eine hei- lige Pflicht, die Jeder unserer Mitbürger freudig üben wird! Zur

Annahme von Beiträgen erbieten \sich die Unterzeichneten. D, Rank ns 20. März Bag, R „Kuphal, Der, Karl Friedländer, Friedrich Riese. Bezirksvorsteher. Burgstraße 25. Al Bs rode bi

Neue Friedrichs\tr. 41.

Neue Friedrichsstr, 42,

s \ilipp meld „So wie die übrige Welt, hatten auch wir die Ansicht gehegt, daß der Graf von Neuilly vorsichtigerweise hinreichende Gelder aufgesammelt und gesichert habe, um seine Familie in Wohlstand und Glück zu erhalten z aber wir be- dauern, zu finden, daß diese Nachricht ganz gegen die Wahrheit ist. Es scheint jeßt, daß Ludwig Philipp entweder aus einem übel begrün- deten Vertrauen in die Festigkeit seiner Regierung oder aus Grün- den des Nationalsinnes und der Vaterlandóliebe, möglicherweise aus einer Mischung von Beidem, sein ganzes Vermögen und das seiner Kinder dem Boden und dem Kredit von Frankreich anvertraut hat. Wenn daher die künftige geseßgebende Versammlung in Frankreich den Beschluß fassen sollte, das Privat - Vermögen des Hauses Or= leans zu fonfisziren, so würden diese unglücklihen Fürsten in einen Zustand der Armuth gebracht sein, welcher ganz Europa mit Ge=

754

„Für die Hinterbliebenen der Gefallenen werden in meiner Buhhandlung Duncker und Humblot, Französische Straße Nr. 204, Beiträge entgegengenommen.

. C: DéEütFer. Stadtverordneter.

Geld - Course.

Handeis- und Börsen-Nachrichten.

Berlin, den 20. März 18948. Inländische Fonds, Pfandbrief-, Kommunal - Papiere und

Zf.| Brief. | Geld. L, Zf.| Brief. | Geld. des St. Schuld-Sch. |3{| 82% | Kar-n.Nm.Pfdbr. [35] | Seehb. Präm. Sch. |—| —— Sechles1s8che do. 34 i K.u.Nm. Schuldy, 37 —- do, Lt. B. gar. do. 35 -—— Berl. Stadt-Obl. |35| Pr. Bk-Anth.-Sch |—| | /80 à Westpr. Pfandbr, 35 8 Z E 78 Gros3h.Posen do.| 4 | Friedrichsd’or. —| 157 14% do. do. 32 X 76% And. Goldm.àSth. |— 13% 13 Ostpr. Pfandbr, 35 at 84% Disconto. 35 45 Pomm. do. 35| 85% | Ausländische Fonds. Rass. Hamb.Cert.| 5 | Poln. neue Pfdbr. | 4 867 [87bz. do.beillope3.4.S8./ 5 | _— do. Part. 500 F1./4| 655 f d do L A E do. do. 300 FL|—| do. Stiegl. 2.4.4.14| 70 Hamb, Feuer-Cas. 135 _— do. do. 5 A4.14| do.Staats-Pr. Anl|—| do. v. Rthsoh.Lst.| 5 | 91 Holl. 25 % Int. 25 do. Poln. SchatzO.! 4 | 6: Ï | |63be.| Kurb.Pr.0. 40 th.|—| enn do. do. Cert. L. A. 5 | 7 Ä | Sardin. do. 36 Fr. |—| do.do.L.B.200FL|—| N. Bad. do. 35 Fl. |—| Pol. a. Pfdbr.a.C.| 4 | 865 Fisenbahn- Actien. ¿ [ZE Volleing. |Zf. O.Schl. Lt. A [34 —— Amst. Rott. 4 e do. Prior. | 4 _—- Arob. Utr. |45 _— O. Schl. L.B./34| Berl. Anb.A4.|4|89 B, Ptsd. Mgdb. | 4 do. Prior. | 4 _— do. Pr. B.|4 -— Berl. Hamb. | 4 do. do. 5 _— do, Prior. 45 88 be. Rhein. Stm. | 4 Berl. Stett. | 4 do. Prior. | 4 —— Bonn-Cöln. 5 do. St. Pr. 4 BresÌ, Freib. 4 do.v.St. gar. 35 L do. Prior. | 4 —_— Sächs. Bayr. | 4 —— Chem. Rizsa. | 4 Sag.-Glog. |4 E Cöln. Mind. 33 71 a 70 bez. do. Prior. 45 do. Prior. 45 81 B do. do. |5 ma Cöth. Bernb. | 4 St.-Vohw. 4 Cr. Ob. Sch. | 4 do, Prior. | 9 —— Dresd. Görl. | 4 Thüringer. 4 Düss. Elberf. | 4 Whb.(C.0.)| 4 do. Fnor. | 4 do. Prior. | 9 Gloggnitz. 4 —— Zarsk, Selo. |— _— Hmb. Berga. | 4 ——-- s Kiel-Alt, 7 88 G Quit.Bog. | È| Lpz. Dresd. | 0, ly, cób, Zittau, | 4 —— s 1 |%| Magd. Halb. | 4 Aach, Mastr. |30| _—— Magd. Leipz. 4 Berg. Mrk. |70/48 bse. n do. Prior. | 4 Berl. Anh. B. [45 Mecklenb. 4 —— Bexb. Ludw. [70 N. Schl. Mk. [32 63 G Brieg-Neiss. [90 —_— do. Prior, Thür. Y. 20 —_— do. Prior. | 5 Magd. Witt. 160] 48 bez. do. 1II. Ser. | 5 _— Nrdb. F. W. [75/39 a 395 br Nrdb. K. Fd. ! 4 Starg. Pos. [30 ——

Roggen 36, 42: bis

Gerste 325, 37% bis Hafer 22, 24 bis 26

ordentlich beschränkt.

Börse. \huldscheine 83 bez.

\{lesis{ch-Märkische 65 Br, Krakau-Oberschl, 38 Gld, bez, u. Vr,

O Hamburg, 18. Veränderung fanden seit un

900 Sck. bes, Brasil 300 Sck. Domingo ree 150 Sck, Cost

Zucker. Für hiesige alt, br. Havanna- Zuder

Ga!

teis. Jn diesem

Playbedarf und die Umge

etwas günstigere Meinung | Rüböl zum Versandt

17% Mk. vergebens offerirt. Im Allgemeinen stilles

__ Leipzig, 18. März, einigermaßen beruhigt,

tem fester und auch im

die Getraidepreise

als am vorigen Dienstage,

Hafer 24-—27 Sgr. pr. Schffl. ;

11 Gestern Nachmittag schlossen, auch früh wurde fast nichts gehandelt. Oesterr, Banknoten 99% und 100 bez. und Gld,

4proz. 94 Br., do. Lit. B. Z21pyroz. 832 Br. 85 Dk, bd, E B. 80 Br Í i

gi, kehrt der Trieb

Schon zeigte sich die bt e Börse in Bhzu guf den Fondshandel bei wei- die Geschäfte wieder ziem« besonders vom Lande, | pel gedrückter waren, Man bezahlte an der heutigen Kornbörse

l i roduktenha w lich lebhaft, wenngleich, in Folge a durchgängig 1 2

47 Sgr.

42 Sgr. Sgr.

waren

Köln-Minden 70 Gld.

März. Kaffee.

pr. Auction a 2- ll ord, 35—3#& Sch,

a rica a 31—41 Sch, D Verkauf vom 15—17, Li 2200 Sd, Rio ord. B;—3 Sch. 346 —35 Sch., gut. ord, frbg. 32—3% Sch, 900 Sck. Domingo gering bis gut ord. 34 a

Fabriken

ür denselben.

mit 205 Mk, bezahlt, Palmöl wurde höher gehalten, Cokosnuß- Oel findet regelmäßigen As n

Geschäft.

Nachdem die jüngsten ean die Gemüther hätigkfeit zurü.

ftlicher

Anträge, thlr. pr. Wis

(Schluss der Börse 3 Uhr.) Die neuesten politischen Ereignisse hatten alle Gemüther s0 in Anspruch genommen, dass fast gar keine Geschäfte gemacht wurden,

Königsberg, 17, März, Marktbericht. Zufuhr gering, Wei- zen 58 —65 Sgr. pro Schffl. ; Roggen 38— 42 Sgr, pro Schffl, ; Gerste 35— 38 Sgr. pro Schffl,z kleine Gerste 33 38 Sgr, pro Schffl. ; e y dee Erbsen Ta Sgr. pr. Schffl, ; weiße Erbsen 50— 60 Sgr. pr, Schffl.z Heu 15 Sgr. pro Ctr.z Stro 90 100 Sgr. pro Scho. M L | y

4% Breslau, 18, März, Weizen weißer 50, 56 bis 6 gelber 475, 54 bis 58 Sgr.

Spiritus nur loco und in kleinen Partieen à 75 und 7 handelt, schließt 75 Rihlr. Geld. Wegen der jeyt hier herrschenden Aufregung ist das Geschäft außer- fast alle Geschäfte ge-

n- N ; Neisse-Brieg 34 Gld. Friedrich - Wilhelms - Nordbahn 40 und 395

März. veel: ord, 3L' a 3%, Sch, gut. ord,

t ord 33 Sch. sind in dieser Woche ca. 1000 Kisten zu etwas niedrigeren Preisen begeben, Von den

angekommenen Partieen ist noch nichts verkauft, Jn raff. Zuckern ist nichts

j j ( In Partieen loco, so wie auf Liefe- rung und gegen Connoissement, nichts gel,ndelt,

Schles. Pfandbriefe Litt. A. 91 Gld., do. Lit, B. Br, Actien, Oberschles. Litt. A, Breslau-Schweidn.-Freib. 80 Gld,

3 Bei Preisen ohne wesentliche serem leßten Bericht folgende Verkäufe statt.

R Verkauf vom 11—14. März. 1500 Sck. Rio reell ord, bis gut ord. fbg. 3 —35 Sch,

ü 37 i

Artikel sind nut kleine Posten für den hiesigen end begeben worden, übrigens zeigte sich eine

Jn Licht Very Leinöl is zu einige Posten für England Mas 19 E SATTEDONA: R: WIPIR

* Rthlr, ge-

Weizen von 55 bis 56 Rthlr., Roggen 38—39 Rihlr. und Hafer 20 Rihlr. pr. Wispel, Â Mt

bis 3 Rihlr. 74 Ngr., Gerste 2 Nthlr. 172 notirt, Preise, bder ß E h

worden sind.

der, noch immer kein rehtes Vertrauen aufkommen, wesha

gegeben wird. Von Rappssaat nichts am Markt.

bleibt das Geschäft hier unbedeutend und unregelmäßig. Vertrauen einzutreten , zumal man sich von der Errichtung der dekretirten Disfonto-Bank Gutes verspricht, |

Baumwolle, Einfuhren der Woche 14,348 B, Verkäufe 3611 B, Preise sind heute 2 Fr. niedriger notirt, als vorige Woche:

très bas, bas, très ord, ord, bon ord, New-Orleans-.. Fr. 58 61 65 69 74 Mobile-.. +1 08 61 65 68 T2 Vei) 58 61 64 68 71

"” Vorräthe 67,500 B., gegen 45,000 B, in 1847,

Kaffee. Es is Manches gemacht worden, meist für den Norden: 3100 S. Domingo- 39 a 394 Fr., 800 S. ord. Rio- zu 35 Fr. Entre- pot, 800 S. Java- zu unbekanntem Preis. Zucker, franz. nominell 56 Fr. la bonne Ame. 500 K. Pernambuco-, Muscov. holten 18 Fr. E. Indigo. Nur 84 K, von 5 a 65 Fr. geschlossen. Häute waren weniger begehrt; man nahm nur 1427 trockene Buenos Ayres- zu 637“ Fr. und 4000 trockene Montevideo- zu 60 Fr. Von Asche wurden nur 24 Fx. amerikan. 1ma Pott- zu 47 Fr. (4 Fr. niedriger) gemacht. Res behauptet. Verkaust nur 102 F. zu 245 à 265 Fr. verzollt, Südsec-Thran besser. 20,000 Kil. verzollt. Von russ. Talg 25 F. loco zu 675 Fr, gemacht, Jm Uebrigen blieb das Kolonialwaaren - Ge- chäft todt.

Auswärtige Börsen.

Am sterdam, 17 März Niederl, wirkl, Sch, 41% 5% Spau 97,

Hamburg, 18. März. Engl. Russ. —, Berl. Hamb. G69. 68. Alt. ‘Kiel 87. Meckl. 30 G. London, 15. März. Cons. 3% 803. 25% Hol. 427. 415. 4% do,

63, Gh. ata. 114. 11. Paris, 15 März, Nordb. 328, 75. Wien, 17. März. Actien 1250,

Pass. 35. 25. 5% Rente fn cour. 09.

5% Mei. 875. Anl. de 1834 144. de 1839 97.

3% fin cour. do. 46. 50.

4% do. 743. 3% do 597 Bank- Nordb. 97 É Gloggn, 86,

Königliche Schauspiele.

Zum Besten der Verwundeten und der Wittwen und Waisen der im Kampfe Gefallenen.

Dienstag, 21. März. Jm Opernhause. Mit aufgehobenem Abonnement : Requiem von Mozart, ausgeführt von den Mitgliedern der Oper, der Kapelle und des Chor - Personals. Hierauf: Die Schöpfung, Oratorium von J. Haydn, erster und zweiter Theil, gus=- geführt von dem oben bemerkten Persouale. Anfang halb 7 Uhr.

Ohne der Wohlthätigkeit Schranken zu seßen, sind Billets zu folgenden Preisen zu haben :

Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr.,

roße

91 ck 25 Sgr.,

Staats-

Nieder-

ein Billet in den Logen des ersten Ranges und im ersten Balkon 1 Rthlr.; ein Billet im Parquet, zur Tribüne und in den Logen des zweiten Ranges 20 Sgr.z ein Billet in den Logen des dritten Rau= ges, im Balkon daselbst und im Parterre 15 Sgr. z; ein Billet im Amphitheater 74 Sgr.z ein Billet in der Fremdenloge 2 Rthlr.,

Im Schauspielhause. Mit aufgehobenem Abonnement : than der Weise, dramatishes Gedicht in 5 Abth., von Lessing. fang 6 Uhr. | .

Ohne der Wohlthätigkeit Schranken zu seßen, werden zu dieser Vorstellung Billets zu den gewöhnlihen Schauspielhaus =- Preisen verkauft. e e

Zu dieser Vorstellung sind die sämmtlichen freien Entreen auf= gehoben.

Na An

Königsstädtisches Theater.

Dienstag, 21. März. Die Wiener in Berlin. Posse mit Ge-= sang in 1 Aft, von K. von Holtei. Hierauf: Nichte und Tante. Lustspiel in 1 Aft, von Görner. Zum Schluß: Herr Karoline. Vaudeville-Posse in 1 Aft, von D. Kalisch.

__ Mittwoch, 22, März. (Jtalienishe Opern-Vorstellung.) U Bar- biere di Siviglia. (Der Barbier von Sevilla.) Komische Oper in 2 Akten. Musik von Rossini.

Preise der Pläße: Ein Play in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. 2c. 2c.

C M D: m a -— Verantwortlicher Nedacteur Dr. J. W. Zin leisen,

Jm Selbstverlage der Gx»editiou.

Gedruet in der Dekerschea Geheimen Ober c: Hobu hrtufo et.

Beilage

L e 2e Gerste t Rthlr. i m Landmarkte waren vom Donnersta Weizen 4 Rthlr. 15 Ngr. bis 4 Rthlr. 17: E: Roggen 3 Rthlr, 5 Nar. i gr. bis 2 Rthlr. 20 Ngr. l [ É mit Ausnahme des Hafers, der von 1 Rthlr. 15 Ngr. bis 1 Rihlr. 175 Ngr. pr, Scheffel geseßt wurde, sämmtlich beibehalten

Für Rüböl will bei dem \{hönen Stande der Oelsaaten, vielleicht auch wegen der noch anhaltenden politischen Bewegung einiger Nachbarlän- c d man nur den nöthigsten Bedarf kauft und loco 10—105 Rihlr, bezahlt. Auch auf Lie- ferung geht wenig um, obgleich spätere Monate nicht unter 10%, Rthlr, ab=

Havre, 12, März, Bei den noch ungesicherten Zuständen in Paris Jett scheint mehr

S1.

A

Imo lk

Deutsche Bundesstaaten. Bricfe aus Braunschweig. (Exzesse. Einberufung der Stände. Herstellung der Nuhe.)

Rußland und Polen. St. Petersburg. Verordnung über Maße und Gewichte im Königreih Polen, Warschau, Bekanntmachung über die Adelstitel von Ausländern. j

Frankreich. Paris. Gehalte und Pensionen, Maßregeln in Bezug auf die Wahlen und Reclamationen. Wahl - Kandidaten. Gustav von Beaumont über die Arbeitsfrage. Beschäftigung und Kommi|j10- nen für die Arbeiter, Finanzielle Krisis. Vermischtes. Schreiben aus Paris, (Eindruck des Rundschreibens Ledru Rollin's an die Re- gierungs-Commissairez die Klubs und ihre Organe.)

Belgien. Brüssel, Das Geseß über den Wahlcensus. /

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt. Aachen-Mastrichter Eisenbahn.

Hanudels- und Börsen-Nachrichten.

Deutsche Bundesstaaten.

5 Braunschweig, 17. März. Gestern Abend wurden hier gegen das Eigenthum eines Magistrats - Mitgliedes Exzesse verübt. Ein Haufe Tumultuanten strömte nah dem Hause des Stadtraths Mak, dem Unfreundlichkeit gegen Bürger und sonstige Stadtbewohner vorgeworfen wird, zerstörte die Thür, warf die Fenster ein, drang außerdem in das Haus, zertrümmerte Möbel, gab die Federn dexr aufgeschuittenen Betten dem Winde preis u, s. w. An ein Stehlen aber scheint nicht einmal gedacht zu sein. Heute zeigte das Haus, namentlich fast jedes Fenster, so wie die mit Bettfedern bedeckte Straße, noch die Spuren der Zerstörung, die rasch begonnen, aber nah dem Auftreten der Bürgergarde sofort aufhören mußte. An Widerseßlichkeit gegen dieselbe war kein Gedanke; auch wurde kein Militair aufgeboten. Zur Abwehr etwaniger neuer Exzesse hat der Magistrat heute Nachmittags eine „Bekanntmachun g“ öffentlich anfleben und an die Hauswirthe vertheilen lassen.

5 Braunschweig, 18. März. Se. Hoheit der Herzog hat heute den Beschluß, die Ständeversammlung schon auf den 31, d. M,, statt auf den früher bestimmten 25, k. M. (Geburtstag Sr. Hoheit) zu berufen, veröffentlichen lassen.

Die Bürgergarde sammelte sih gestern Abends 6 Uhr auf den den verschiedenen Abtheilungen angewiesenen Pläßen, und, allge mein von dem besten Geiste beseelt, einer Ruhestörung auf das kräf= tigste entgegenzutreten, sandte sie von dort ab zahlreihe Patrouillen durch die Straßen bis 12 Uhr Nachts. An zwei Stellen hatten sich unbeträchtlihe Haufen von Tumultuanten gezeigt, von denen einzelne Steinwiirfe auf die Patrouillen erfolgten; es werden drei Bürger genaunt, welche dadur verleßt wurden (so der Buchhändler Gr. Vie=- weg am Auge.) Der Dienst der Bürgergarde wird mit Eifer be- trieben und ohne Zweifel stets vou gutem Erfolge begleitet sein. Seit gestern bilden die Studirenden des Collegium - Carolinum ein bewaffnetes Corps, um im Verein mit der Bürgergarde zur Aufrecht- erhaltung der Orduung beizutragen. Es stellt sih deutlich heraus : die Bürger wollen, bei den verbreiteten Bewegungen politischer Na- tur, Ruhe und Orduung behauptet wissen ; das Treiben der Tumul- tuanten scheint sich übrigens darauf zu beschränken, gegen einige Per- fonen ihr Müthchen fühlen zu wollen, was hoffentlih nicht weiter gelingen wird.

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 11. März. Se. Majestät der Kaiser hat, in Betracht daß bei dem zunehmenden Haudels- und Deerpe for fehre zwischen Unseren Unterthanen des Kaiserthums Rußland Mee des Königreichs Polen mit jedem Tage das Bedürfniß del Marie rung gleicher Maße und Gewichte in beiden Ländern sühlharex wir / unterm 4. Februar vLerbrönet1: Af Ln allen Kron- und Privat] geschäfteu sind im Königreiche Polen vom 1, Mai LES2 e N Rußland geltenden Maße und Gewichte zu brauchen. Art. 2. Vie Erweiterung und Ausführung dieses Ukases, der in das Gesepbuch einzutragen is, wird dem Berwaltungs-Rathe Unseres Königreichs

Polen übertragen. JPVarschau,

machung dürfen hiern in ihrer Heimat den

15. März. Nah einer eben erschienenen Bekaunt- ah für die Zukuuft diejenigen Ausländer, welche Adel oder einen Ehrentitel besessen haben, nach Uebersiedelung in das Königreich Polen sich dieser Prärogative nicht mehr bedienen, sondern nux diejemgen Privilegien beanspruchen, die dem ausländischen Edelmann nach den in diesem Königreich geltenden Geseßen gewährt sind, dies aber auch nur, nachdem sie ihren aus- lndishen Ehrentitel oder Adel dokumentirt haben. Ohne Kaiserliche Bestätigung darf den ausländischen Familien kein Ehrentitel zuerkannt werden. Dagegen dürfen diejenigen Personen, welche blos auf kurze eit Polen besuchen, ihren Adel oder Chrentitel ungekränkt geldend nahen, sobald sie diese Vorrehte durch gejeymäßige Reisepässe zu beweisen im Stande sind. i E

Seit einigen Tagen enthalten die hiesigen Zeitungen wieder Nachrichten aus Paris und berichten nnu über die dortige Um- walzung. ;

San O:

Paris, 15. März. Die provisorische Regierung hat, nach Einsicht der Gesehe vom 25. März 1817 und 15. Mai 1818, welche eine Penjion mit e'= nem Aftivitäts-Gehalt untersagen, insofern eines oder das andere die Summe von 700 Fr. überschreitet und beides aus Staats-Fonds be- zahlt wird, in Erwägung, daß es int Interesse der Kassen für Aus- gediente liege, diese Maßregel auf irgend eine Cumulation anzuwen- den, beschlossen, daß hinfort Niemand zuglei ein Aktivitäts Gehalt und eine Ruhestands - Pension beziehen fann, die, das eine und die audere, aus Staats- oder Kommunal = Fonds bezahlt werden. Die (Cumulation wird in allen Fällen nur bis auf die Summe von 700 Fr. stattfinden. Die höheren Beamten des Kriegs-Ministeriums be- antragen selbst in einem Briefe an den Minister Herabsebung thres Gehaltes, dessen Maximum nicht über 12,000 Fr. betragen solle.

Die provisorische Regierung hat in den leßten Tagen eine große Anzahl junger Leute in sämmtliche Departements ausgeschickt, mit Justructionen, wie die Wähler zu lenken jeien, um eme National- Repräsentation in republifanischem Sinne zu Stande zu bringen. Es sind der Regierung zwar vielfahe Reclamationen aus Paris sowohl, wie gus den Departements, in Betreff der von ihr gegebenen Vor= schriften in Bezug auf die Vornahme der Wahlen zugekommen, sie hat aber keine dieser Reclamationen berücksitigt. Selbst der N a- tional und der Courrier français erklären übrigens jeßt, es fönne der provisorischen Regierung nicht einfallen, den Departements gewissermaßen Kandidaten aufzudringen, es stände den Wählern in den Departements frei, sclbs die- Ueberwundenen zu wählen. Der Courrier français nimmt sogar den Klerus gegen die Prokon-

Beilage zur Allgemeinen

755

Dienstag den 21. M

ärz.

sul-Manieren mehrerer Regierungs-Kommissare in Schuß, die zu ver- gessen schienen, daß die Republik die Kirche nicht antasten wolle. Eugène Sue, Alex. Dumas und Michelet Sohn werden zu Pa- ris als Kandidaten für die National-Versammlung auftreten. Erste- rer erflärt, sein Glaubensbefenntniß laute einfah: „Zustimmung mit Herz und Seele zu Form und Geist der republikanischen Regierung ; fester Wille, die Anwendung des unsterblichen Grundsaßes Freiheit, Gleihheit und Brüdershaft mit allen ihren sozialen und politischen Folgen zu begehren. ; Die Arbeiter von Paris und der Baunmeile haben am lehten Sountag in ihren sämmtlichen Versammlungen beschlossen, als erstem Kandidaten des Seine - Departements zu der National-Versammlung Beranger ihre Stimmen zu geben. : Herr von Kergorlay hat im Namen der legitimistischen Partei ein Schreiben an die provisorishe Regierung gerichtet, worin er den Männern, „welche Frankreih von dem Joche der Usurpation befreit“, seinen Dauk abstattet ; er erklärt indeß, daß de jure die Profklami- rung der Republik null und nichtig sei; die provisorische Regierung habe ihre Pflichten überschritten ; die Nation allein habe die Regie- rungsform, wie sie ihr anstebe, zu wählen; er und die ihm Gleich gesinnten würden bei der Abstimmung die Richtung befolgen, welche ihnen von ihrer Liebe zum Vaterland und von threr Treue für sei-

uen König vorgezeichnet sei, und zwar, weil Heinrih V. (der Herzog von Bordeaux) der beste Freund aller Franzosen sei.

Jn dem Wahl-Cirkular des Herrn Gustav von Beaumont spricht derselbe sich über die Arbeitsfrage also aus: „Jh war immer der Ansicht, daß man neben die Freiheit, die Seele aller Judustrie, die Association stellen müsse. Jch war immer der Ansicht, daß gerade, während man die Arbeit frei lasse, man die Arbeiter durch eine Ver= einigung heilsamer Justitutionen {üßen müsse, welche sie von der Wiege an durch alle Wechselfälle des Lebens hindurch bis zum Grabe geleiten. Diese große soziale Macht, die keine frühere Regie= rung begriffen, hat aber die Republik begriffen. Allein es is von großer Bedeutung, daß, indem sie diese Bahn betritt, sie sich vor ei- ner Klippe wahre, die auf ihrem Wege ist, sie muß sih bei der Or= ganisation der Arbeit wohl hüten, die Freiheit zu zerstören, sie muß s{ch wohl hüten, durch willkürlihe Erhöhung des Arbeitslohnes die Arbeit zu unterdrücken, denn für den Arbeiter giebt es etwas Schlimmeres, als ein mäßiges Verdienst, nämlih der Mangel der Arbeit, d. h. der Mangel alles Lohnes. Hierin liegt die wahrhafte Gefahr der Lage! Bei der außerordentlichen Erschütterung, der gleich eine noch wunderbarere Beruhigung folgte, kann man ohne Ucebertrei- bung sagen, daß die politishe Lage der Gesellschaft kaum gestört ift. Allein was vou einer tieferen Störung bedroht, is das materielle Interesse der Gesellschaft, das Eigenthum, der Handel, die Jndustrie, die Freiheit des Verkehrs! Was gefährdet werden könnte, wäre der Handel selbst, der öffentliche Reichthum und die Nationalkraft, das wesentlihe Element des Wohlergehens Aller, das Kapital, das Arbeit und Lohn giebt, das Vertrauen, das allein die Gelder in Cir= culation seßt, welche die Frucht ergiebt, kurz die Freiheit, ohne welche es weder fruhtbringendes Kapital, noch produktive Arbeit, noch regel= mäßigen Lohn giebt.“

Mehrere vermögende Kandidaten für die National-Versammlung sollen den Wählern erklärt haben, daß sie ihre Tages-Diäten von 25 Fr. ohne Abzug den dürsftigstem Gemeinden ihrèr Departements zu= weisen würdcu. i ;

Die Zahl der Arbeiter, welche sich für die von der Regierung veranstalteten Erdarbeiten haben einschreiben lassen, beträgt hon 20,000. Bis jetzt erhielt jeder Arbeiter 2 Fr. und die mitarbeiten- den Arbeits - Aufseher 3 Fr. Auch zu Lyon hat man eine provisort= {e Kommission für die Arbeiter errichtet; sie besteht aus Arbeitern und wird sich mit der im Luxembourg in Beziehung seßen. Diese leßtere hat sich vorgestern mit der Frage wegen Einstellung der Ar- beit in den Gefängnissen beschäftigt. Man versichert, daß im Cen- tral- Gefängniß zu Poissy die Arbeiten bereits aufgehört haben.

Das Haupt - Juteresse nimmt zur Zeit noch immer die finanzielle Krise in Anspruch, welcher in alleu Regionen der Handelswelt täglich neue Opfer fallen, und welhe selbst die mächtige Unterstüßung der Bauk, die seit vierzehn Tagen allein in Paris für mehr als 100 Millionen diskontirt hat, nicht zu beseitigen vermochte. _Es heißt, daß die provisorische Regierung im Begriff steht, einen Finanzrath einzuseben, der unter dem Vorjsiß des Finanz - Ministers und aus den bedeutendsten Finanzmännern und Banquiers bestehend sich mit der Berathung der Mittel zur Abhülfe zu beschäftigen hätte. Von Lon- don ist Baron Lionel Rothschild hier eingetrossen, um mit dem in Paris befindlichen Zwcige des Hauses über die gegenwärtige Finanz- lage zu konferiren. Der Moniteur 1\t indeß der Meinung, daß in den Geschäften das Vertrauen wieder auflebe, „denn“‘, sagt derselbe, „noch paar Tagen versuchte die städtische Verwaltung erfolglos, gewisse vor ein Pflasterarbeiten zuzuschlagen; es boten sich nur zwet Unternehmer an, und diese forderten eine Erhöhung des veranschlagten Preises um 20 bis 25 pCt. Jebßt is die Lage anders; der Maire von Paris hat so eben vier Stücke Arbeit, welche sich auf Wasserleitung beziehen und deren Gesammtveranschlagung 363,349 Fr. beträgt, ansehnlich unter dem Ausseßpreise zugeschlagen. Vierzehn Bewerber hatten sämmtlich niedere Preise beansprucht, als das festgeseßte Maxi- mum.“ Der Finanz- Min'ster hat den Wechsel - Agenten angezeigkt, daß er für die Subscription auf die National - Anleihe Schaßbons, deren Verfallzeit niht über den 15. Mai hinausgeht, al pari an- nehmen werde. Jn den Provinzen 1|| man wegen der Zukunft so besorgt, daß die Cilwagen allein täglich 3 bis 4 Millionen Frs. in Baar mitnehmen, welche die ershrockenen Eigenthümer wieder an sich ziehen. Die Diskontirunz von Wechseln auf die Provinz it saft unmöglich.

In Folge der Erhöhung des viel Einlagen in dieselbe erfolgt. 5 E

Das Banquierhaus Baudon und Comp, welches seine Zahlun= gen hat einstellen müssen, \spriht 1n dem Rundschreiben an seine Gläubiger die Ueberzeugung aus, |le sämmtlich vollständig befriedi gen zu fönnen. Einer der Chefs des Haujes war General-Einneh= mer unter Guizot’s Ministerum _ L

Das Vertheidigungs - Conseil soll die Absicht haben, vor Dijon ein Lager von 30,000 Mann zu errichten. Als Befehlshaber dieser Truppen uennt man den Divisions General Negrier. E

Die Reforme, das Organ des Regierungs = Mitgliedes Flacon, dringt auf Wiederherstellung der Rheinfestungen Hünuingen und Schlettstadt, so wie auf sofortige Instandseßung und Vermeh- rung der Flotte. E :

Mehrere Journale hatten gemeldet, daß ein gewisser Beer da- hier eine belgische Legion anwerbe, um Belgien zu erobern, Der National erklärt, der allgemeine Verein der belgischen Patrioten zu Paris entgegne auf diese böswillige Angabe, daß Herr Beer niht zum Vereine gehöre, und daß es abgeshmackt sei, vorauszu= seßen, es könnten Belgier die Absicht haben, 1hr eigenes Land zu

Zinsfußes der Sparkasse sind sehr

erobern,

Vorgestern kam es im Lyceum Bonaparte zu Ruhestörungen, welche von den Schülern der mathematishen und philosophischen Klasse ausgingen; die Marseillaise wurde gesungen, und der erfolg- los einschreitende Lehrer mußte die Schüler entlassen. Sie kehrten später wieder, um sich ciner Fahne zu bemähtigen, was jedoch ver=- hindert wurde. Die Treppengeländer wurden zertrümmert, und einer der Lehrer erhielt Schläge. Alle Schüler zogen hierauf zum Unter- rihts-Minister. Welcher Empfang ihnen dort wurde, ist nicht publi- zirt worden. Nach einer von dem Ministerium des Ackerbaues und des Han= dels veröffentlichten statistischen Uebersicht beträgt die männliche Be- völferung Frankreihs von 21 Jahren und darüber 9,350,000 Seelen, hierzu die von Algier und den französischen Kolonieen mit 925,000, zusammen 10,275,000. Es bedürfte also 5,130,500 Stimmen plus einer, um die Majorität der Nation, welche nah dem neuen Dekret Stimmrecht hat, darzustellen. Die 10,275,000 Stimmen für 900 Deputirte geben 11,400 Wähler für jeden. Diejelbe Stimmenzahl, auf 2850 Kantone vertheilt, giebt für jeden eine Durchschnittszahl von 3600), Die gemäßigteren Blätter nehmen jeßt an Abonnenten sehr zu, während das Umgekehrte bei den Blättern von extravagantem Cha- rakter der Fall is. Die Presse und das Siècle haben durh- \hnittlich in den leßten vierzehn Tagen täglich jedes 500 Abonnenten mchr erhalten, so daß jedes dieser Blätter 40,000 Abonnements- Exemplare abseßt, abgerechnet die besondere Ausgabe, die für den Verkauf bestimmt is, und welhe für beide Blätter etwa 30,000 Exemplare beträgt. Nicht einmal der Name Lamennais übt jeßt Au- ziehungsfraft aus, und das Blatt, das seinen Namen trägt, findet fast keine Käufer. Gleicher Geist zcigt sih in den Departements. Die „Republikanische Central-Gesellschaft“/ hat den Beschluß ge- faßt, sämmtliche pariser Klubs zu einer General-Versammlung einzu=- laden, in welcher der Antrag an die provisorische Regierung gestellt werden soll, die allgemeinen Wahlen, sowohl der National-Garde als die der National-Versammlung, weiter hinauszuschieben. Herr von Lamartine soll ernstlih unwohl sein; die unausgesebten Geschäfte und die vielen Reden, die er täglih an Deputationen zu halten hat, sollen ihn sehr ershöpft haben. f E Es hat sich das Gerücht verbreitet, die öffentlihen Spielhäuser würden unter Ueberwachung von Seiten des Staats wiederhergestellt werden. Die Zahl der geheimen Spielhäuser hat sih in den leßten Wochen außerordentlih vermehrt. : Demnächst wird sich cin Kommissar der provisorischen Regierung nah den französischen Kolonieen begeben, um die Emancipation der Neger zu leiten. l Der Kommissar der provisorischen Regierung in Lyon hat es für angemessen erachtet, die Gesebe, welche die sofortige Auflösung aller niht genehmigten religiösen Congregationen und Körperscha#- ten, namentlich der Jesuiten, anordnen, in Erinnerurg zu bringen. Herr von Vatimesnil, Justiz -= Minister im Martignacschen Mi= nisterium, steht an der Spiße eines Klubs in Faubourg St. Ger-= 1am. C Die Mitglieder der provisorischen Regierung scheinen nachgerade eine feste Entschädigung für ihre Mühwaltung zu wünschen. Der Courrier francais bemerkt, daß die Männer, die an der Spie v O Fehen, vine! „Es genugt dieser Wink wohl, um ein rolhes Mißverhältniß sofort zu beseitigen. ““ i 8 Auf Ven Bericht des Direktors der s{önen Künste hat der Mi-=- nister des Junern beschlossen, daß die Künstler aufgefordert werden sollen, zu einer festgeseßten Zeit gemalte Skizzen der symbolischen Fi- gur der französischen Republik vorzulegen. Dieselben sollen in der Schule der s{chöuen Künste ausgestellt werden. Eine aus Künstlern, Literaten und Staatsmännern zusammengeseßte Jury soll unter dem Vorsitz des Ministers des Jnnern unter den Skizzeu die drei Compo- sitionen wählen, die am besten die Bedingungen des Programms zu erfüllen \heinen. Die Verfasser der drei Skizzen sollen dann einge=- laden werden, sie im Großen und definitiv auszuführen. Ein großer Ball, der dieser Tage im Wintergarten unter der Leitung der Gemahlinnen sämmtlicher Mitglieder der provisorischen Regierung gegeben wurde, hat einen reinen Ertrag von 47,000 Fr. geliefert, der für die vielen, jeßt beshästigungslojen Arbeiterinnen be- stimmt is. Alle in Paris anwesenden Vssiziere der Armee und der National-Garde erschicnen auf dem Balle, eben so die Mitglieder der provisorishen Regierung und eine große Anzahl von Damen. Herr Vitet, Präsident des Finanz- Comités im Staats - Rathe, hat seine Entlassung eingegeben, welhe von der provisorischen Regic= rung angenommen worden ist. Auch Herr Charles Lupin, Abgeord= neter der Kolonieen, und Herr Plougoulm, erster Präsident des Ap- pell - Hofes zu Rennes, haben ihre Stellen niedergelegt. Der zum Gouverneur des Schlosses von Compiegne ernannte Herr Ändry de Puyraveau hat diesen Posten mit dem Bemerken abgelehnt, daß er fein Amt zu übernehmen entschlossen sei, welches ihm nicht durch die Wabl des Volkes übertragen werde. : “Die Mittheilung, daß die der Person des Königs und der Prinzen attachirt gewesenen Offiziere aus den Aktivitäts - Cadres der Armee entfernt worden, war ungenau. Die Generale und Stabs - Offiziere sind in Diesponibilität, die Offiziere aus den Regimentern in Nidcht= Aftivität versebt, nicht aus der Armee-Liste gestrichen worden.

ck= Paris, 14. März. Der Widerstand, den das Rundschrei- ben des Herrn Ledru Rollin an die Regiernngs -Commijjaire in den Departements hervorruft, wird täglich entschiedener, und das Beispiel einiger muthigen Männer und Journale hier fängt bereits an au in den Provinzen selbst Nachahmung zu finden. Wengj}tens insoweit man den Eiudruck, den dieses Rundschreiben dort hervorbrahte, schon feunt, fann unmöglih ein Zweifel obwalten über die dadurch erzeugte Stimmung, von welcher die Journale der in emer Sntsermmag Fus 60 Stunden und in den Richtungen, wo Eisenbahnen die Se gen beschleunigen, noch weiter entfernt liegende Me R deutigen Ausdruck bringen. Die Sprache des R E s gestern milder geworden, heute macht E nee is wos dieser Bahn. Gegenüber den Theorieen des T Sofiatue uspricht, it den Regiezungs - Kommissaren etne unbegränzte ite ties T eesten Ä «s Interesse, einen Rüdkblick zu wersen K t Grü R Revolution und auf die Weise, wie _ nan E dit o c é Jah L Uebung der Gewalt begriff. F Titel 3 der Constitu qu F ahre 1761 war der Grundsaß ausgesproAcn : die Souveraineta S rein, b eilbar veräußerlih und unverjährbar, sie gehört der Nation, untheilbar b Ada Abtheilung des Volkes, noch irgend eine Perjon fann sich vie Ausübung ders elben beilegen. Die Nation, von d ee alle N ausfließen, fann sie nur durh Uebertragung (dé égation) augi r Das waren also die damals leitenden Maximen, welche man do + X jeßt vorzugsweise zum Muster si nehmen zu wollen wenigstens atlärt bat. Chemals gab es 500 Deputirte in Frankrei, welche pte A y um kraft ihres Auftrages die höchste

gut oder übel gewählt waren,