1848 / 91 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Eigenthum, die Freiheit der Geschäfte, zu daß man Erklärungen , Erläuterungen, Ver- daß die Republikaner von gestern mih nicht daß die Konservativen sich meiner Op- Tendenzen bezüglich der Unterrichts- Jch kann mir alle diese Bedenken erklärenz ich Ansichten zu desavouiren, um Interessen meines Landes in dem Institutionen gestalteten.

Gesellschast, die Familie, das Man sagt mir, pflichtungen von mir erwarte, für lange genug position erinnern, frage beruhigt sein wolle. gedenke aber nicht, irgend eine meiner früheren diese Bedenken zu heben. Jch glaube die Maße vertreten zu haben, wie es unsere bisherigen An Talent mag ih wohl allen Kandidaten meines Departements nachste- hen, an Patriotismus aber stelle ih mich allen gleich, und ih erkläre, daß darum feinesweges vor Frankreich und vor Jch bitte deshalb meine Freunde, sich jede Anstrengung zu ersparen, um meine Kandidatur zu unterstüßen, und insbesondere für meine Rechnung feine Verpflichtung zu übernehmen; denn ih mag feine andere auf mich nehmen, als díe, loyal auf gute Konstitui- rung der neuen Ordnung der Dinge hinzuarbeiten, rigen Beruf muthig zu erfüllen, wenn er mir unbedingt anvertraut wird, wünsche ih ihn nicht mehr, sobald er mir auch húur im mindesten streitig gemacht wird.“

Eine Deputation der in Frankreich ansässigen Ausländer hat der Regierung eine mit 2000 Unterschriften bedeckte Bittschrift übergeben, worin sie für alle Ausländer, die zwei Jahre lang ín Frankreich ge= wohnt haben, auf ihr Naturalisirungsgesuch die Bewilligung sämmt- licher Rechte französisher Bürger beanspruchen.

Großbritanien und Irland.

Londou, 25. März. heit der Beschwerde Lord John Russell" \häftsganges im Unterhause einige der britischen Constitution. Augenblicke auf dem Festlande von RL Muster der Jnsel nahgeahmt wird. der Papst, sagt die Times, Parlamentsglied herzustellen, Sohn Hobson Esq. M. P. an, zig Jahren sein Vater

vertheidigen.

republikanisch halten, daß der Klerus über meine

ih, werde ich nicht gewählt, Europa mich verlegen fühlen werde.

Bereit, einen schwie=-

heute bei Gelegen wegen des verzögerten Ge

die Vorzüge daß in diesem

Nj c; D n. Die Times macht

emerkungen über Sie triumphirt darüber,

inigreih zu Königreich das alte Der Kaiser von Oesterreih und gleicher Zeit, ein englisches Als Beispiel eines solhen führt sie welcher jeßt den ein Tuchhändler = Lehrling war und or der Ladenthür mit Wasser besprengte, während er amilie abstammt, welche so alt wie die Ho Zeit der Plantagenets er dem Staube seiner Vorfah- Jett is er beschäftigt, nüßliche und er vereinigt Gegenwart und Zukunsft, ist ein Schmuck Englands, wie die alten Hal- alten Eichen, von Oesterreich Wir wünschen ihnen

versuchen zu rt vertritt,

das Pflaster v doch zugleich von einer F Er faun seinen Ursprung auf die zurückführen, und Kathedralen sind üb ren gebaut und wieder neu gebaut. Vorschläge für künftige Geschlechter in seiner Person Vergangenheit ,

zu machen,

Ein folcher Mann len normännisher Großen, wie die Landkirchen und und einen solhen Mann bemühen sich der Kaiser und der Papst jeßt für ihre Reiche herzustellen. allen Erfolg und sind nicht wenig stolz auf das Kompliment, das uns gemacht wird,“

M Dea

Aus dem Haag, 25. März. Jn der heutigen Sißung der ammer der Generalstaaten wurde die einstweilige Zusammen- sebung/ des Ministeriums, bis zur Bildung eines Desinitiv riums, durch eine Königliche Botschaft in folgender Liste angekündigt : Graf Schimmelpenninck, Conseils-Präsident, Minister der auswärtigen Angelegenheiten und interimistisch auch der Finanzen; Vice - | Ryk, Minister der Marine und : Minister; Luzac, Minister des

Donker Curtius, Justiz Innern und des reformirten Kultus; Lightenvelt, Minister des katholischen Kultus; General - Lieutenant Nepveu, Kriegs-Minister.

Belgien.

Quievrain, (Köln. Ztg.) wurden hier in Belgien einige Tausend Mann gefangen genommen, die in zwei Eisenbahnzügen von Paris an die belgische Gränze geeilt waren, um hier die Republik zu proklamiren, stern in Paris durch Maueranshläge daß etwa 4000 Mann mit Waffen un Gränze ihre Landsleute und Freunde aus Paris erwarteten, um die Republik auszurufen. Zu dem Ende fu ohne Waffen, meistens Belgier, theils aber auch Convois vor und nah dem leßten Abendzuge von Paris nach der Valenciennes

Es war nämlich ge- allgemein verbreitet worden, d Munition an der belgischen

hren denn einige Tausend Mann Deutsche, in zwet

erste Zug, sih auf dem

Abtheilungen, unter denen Artillerie mit brennenden Lur Die Wagen wurden verschlossen gehaltenz ein Ent- ganze Schaar war in Masse gefangen. Nun wurden sie einzeln herausgelassenz diejenigen, die sih nit durch gehörige Papiere ausweisen konnten, verschiedenen sicheren Orten abgeführt. stens elend aus, flagten laut, daß sie durch allerlei Vorspiegelungen zu diesem Zuge verleitet und daß sie o

eingeschlossen. fommen war unmöglich; die

wurden festgehalten und nach Die Gefangenen sahen mei

ffenbar hintergangen und verrathen Mehrere behaupteten, die Züge seien unentgeltlich befördert worden. Der zweite Convoi fuhr hier vorbei in das Belgien, wo er dasselbe Schicfsal, wie der erste hier hatte. dem Commerce belge belief die französisch-belgishe Legion sich blos auf 100 Mann. Die belgischen Soldaten sollen sehr entschlossen gewesen und die Bauern der Gränzdörfer von allen Seiten bewaffnet herbeigeströmt sein, um die aufgestellten Truppen zu unterstüßen).

Schweden und Norwegen.

Zt (H, C.) - Die Ruhe der Haupt- stadt is in den leßten Tagen durch ernstliche Unordnungen gestört Schon seit einiger Zeit herrschte eine dumpfe Gährung, die bei Gelegenheit eines von den „Freunden der Reform“ bei einem Traiteur auf dem Brunkeberg - Plaße gehaltenen Banketts zum Aus- Auf dem Bankett ging es zwar höchst liberal, aber zu, man ließ den König und die Reform hoch aufrührerishe Proclamationen an- en, so beschloß der Verein, sih {ou früh, um Der Volkshaufe war bereits sehr zahlreich, je- daß der König sich noch mit der Köü- Sowohl vor als in dem Hause größten Enthusiasmus empfangen. Gegen 8 Uhr yrkobrinken; man stieß auf- aus, warf Fenster ein und wollte in mehrere Die bereits früh Morgens- verstärkte Garnison die mit Steinwürfen empfangen wurden, verwundet, so daß man sich endlich genö- lleriehoc auszuführen ; auch fielen einige Schüsse. zen zu Pferde an Ort und auf seín Zureden wieder in der

Innere von

Stockholm, 21. März.

bruche fam. durchaus anständig leben, uud da shon früh Morgens geschlagen worden war 7 Uhr, zu trennen.

doch so wenig drohender Art, nigl. Familie “ins wurde er mit dem | g ein großer Theil des Haufens nah K

Theater begab.

rührerishes Geschrei Häuser eindringen. \hickte Patrouillen aus, mehrere Soldaten wi einen Kava begab sich in Begleitung der Prin und Stelle; er wurde mit Jubel empfangen, zerstreute sich die Menge. Norder - Vorstadt zusammen, Mitgliedern des Reichstages, wi ersonen, die Fenster einwarf. uhe hergestellt,

Sonntag Morgen waren die besorglichsten Gerüchte im Umlauf,

Der König

Später rottirte sie sich wo sie mehreren hohen Beamten und e auch anderen minder bedeutenden Erst um 41 Uhr Nachts wurde die

798

und man \prach von beabsichtigten Brandstiftungen und Plünderun- gen. Der Ober-Statthalter erließ eine Proclamation zur Warnung der Einwohner. Die ganze Garnison, mit Einschluß der Artillerie, stand unter Waffen, und die Posten wurden verstärkt. Nachmittags begann der Krawall dadurch, daß die Straßenjungen am hellen Tage in einige Konfektläden einbrahen und sich dee Zuckerwerks bemäh- tigten, Später griff der Haufe die bewaffnete Macht auf Kyrko= brinken mit Steinwürfen, ja mit Messerstihen und Pistolenschüssen an. Nach wiederholter Warnung und nachdem der Platkommandant selbs verwundet worden, sah man sih genöthigt, mehrere Gewehr= Salven zu geben, wodur eine ziemliche Anzahl getödtet und ver=- wundet wurde. Es wurden zahlreiche Verhaftungen vorgenommen, und der Tumult ließ bald nah. Die Meuterer verübten zwar noch auf einigen anderen Punkten Exzesse, doch war um 11 Uhr die Ruhe hergestellt und ist, in Folge der energischen Maßregeln der Regierung, weder gestern noch heute weiter gestört worden, Vier Jufanterie= Regimenter und ein Kavallerie - Regiment sind zur Verstärkung der Garnison hierher beordert. Die Truppen haben sih vortrefflih be- nommen. Gestern Morgen begaben sih die Deputationen des Bauern- standes und der Aeltesten des Bürgerstandes zum Könige, um demselben ihr Bedauern über die stattgehabten Vorfälle auszusprechen und ihn ihrer Mitwirkung zu versichern. Alle hier auf Urlaub befindlihen Offiziere haben sih der Kom-=- mandantur zur Verfügung gestellt; eine große Anzahl junger Bürger und Beamten hat sih zur Sicherheits -= Garde gebildet, und ein Gleiches is auh von Seiten des Bildungs-Vereins für Arbeiter geschehen. Der König erließ eine Botschaft an die Reichsstände, und diese ordneten darauf große Deputationen an den König ab, der ihnen die Versicherung ertheilte, daß es keinen sträflichen Versuchen gelingen sollte, die Ruhe ihrer Berathungen zu störer.. An der Börse, so wie von Seiten der Stæbtbehörden, sind ansehnliche Summen un- terzeihnet, um die Anstifter zu entdeckenz auch ist eine Subscription für die verwundeten Soldaten und ihre Familien eröffnet. Wer diese Exzesse veranlaßt, is \hwer zu sagen, da dieselben gegen die Häuser der verschiedenartigsten Bewohner stattgehabt haben. Die Radikalen seinen allerdings Antheil daran gehabt zu haben, ihre Anzahl ist jedoch nicht groß und die stattgefundenen Ausrufungen waren nicht politischer Art. Ein Mensh in Matrosenkleidung soll dem Könige zugerufen haben, man wünsche die Herabseßung der Accise und Schuß für die Gewerbe, während andere Stimmen die alten Gerechtsame ho@leben ließen und: „Nieder mit der Gewerbefreiheit““ riefen, Dagligt Alleh anda spricht von 11 getödteten Aufrührern, worunter ein Capitain a. D., Lewin, und ein Lieutenant a. D., Ben- zelstjerna ; etwa 30 sind verwundet. Vom Militair sollen 2 Mann getödtet und etwa 30 übel zugerichtet sein, unter den leßteren der allgemein geachtete Kommandant Daevel, für dessen Leben man be- jorgt 11k.

Handels - und Börsen-Nachrichten. Berlin, den 30. März 1848.

Wechsel - Course.

Brief. | Geld. Amsterdam 250 FI. | Kurz | 1 15% | 145% do. 2 Mt. 144 Ta pee oos ieg ees vot oos s 300 Mk. Kurz 151 E 300 Mk. 2 Mi. London 1 Lst. 3 Mt. E E C Se I E 300 Fr. 2 Mt. Wien 1n 20 Xr 150 F1. 2 Mt. Augsburg 150 Fl. 2 Mt. Breslau 100 Thlr. | 2 Mi. 8 Tage

Leipzig in Courant im 14 Thlr. Fuss. . 100 Thlr. (2 ut

Frankfurt a. M. südd. W. 100 FI. | 2 Mt. 57 e

Potarahr@ otto rroe G“ anobsronb b rio 100 SRbI. | 3 Wochen | 1045 | 1045 Inländische Fonds, Pfandbrief-, Kommunal - Papiere und G'etd- Course.

Zf.| Brief. | Geld. | Gem, Zf.| Brief. | Geld. | Gem, St. Schuld-Sch, 31 _ —_— Kur-u.Nm.Pfdbr. |32| 87 L Seeb. Präm. Scl ; a Seeb. Präm. Sch. - Sechles1ische do, 35 K.u.Nm. Schuldv, |3Z| . do. Lt. B. gar. do. |3% : 32 . do. |95 Berl. Stadt-Obl. Pr. Bk-Anth,-Sch |— Westpr. Pfandbr. C Se Gros3h.Posen do. | 4 s Fniedrichsd’or. do. do. |ch " And. Goldm.àD9th. Ostpr. Pfandbr. 7 Pomm. do. C 86 K

Disconto.

Ausländische Fonds.

Ross. Hamb.Cert,| © Poln. neue Pfdbr. do.beillope 3.4.8. « do. Part. 500 FI.|‘ dó, do: * 1, Anl, | ch do. do. 300 FI. do. Stiegl. 2.4.A.| 4 . Hamb.Feuer-Cas. [3 do. do. 5 A, do.Staats-Pr. Anl do. v. Rthseb.Lst. Holl. 25 % Int, do.Polu. SchatzO, | ch Kurbh.Pr.O. 40 th. do. do. Cert. L.A. Sardin. do. 36 Fr. do.do.L.B.200FI. - N. Bad. do. 35 Fl. Pol. a. Pfdbr.a.C.| / - 67

Eisenbahn- Aclien.

Zf. O. Schl. Lt.A [33 do. Prior. | 4 O. Schl. L.B. | Ptsd. Mgdb, do. Pr. B. do, a0: Rhein. Stm. do. Prior. do. St. Pr. do.v.St. gar. }: Sächs. Bayr. Sag.-Glog-. do. Prior.

p do n my

Volleing. Amst. Rott. Arnh. Utr. Berl. Anh. A. do. Prior. Berl, Hamb. do. Prior. |‘ Berl. Stett. Bonn-Cöln,

-_—

S f a a Q S

ute ao

Bresl, Freib. do. Prior. Chem. Risa. Cöln. Mind. |33 do. Prior. | Cöth, Berub, Cr. Ob, Sch. | Dresd. Görl. Düss. Elberf.

do. Pnor.

Gm ck

—_ s dr ck ck

do. do. St.-Vohw.

do. Prior.

ck C vo\ do

Raa aare

Thüringer.

Whb.(C.0.) do. Prior.

Zarsk, Selo.

Glogguitz. Hmb, Bergzd. Kiel-Alt, Lpz. Dresd. Löb. Zittau, Magd. Halb. Magd.Leipz. do. Prior. Mecklenb. N. Schl, Mk, do. Prior. do. Prior. do. III. Ser. Nrdb, K. Fd.

e S.

Quit.Bog. |# a 4% %|

Aach. Mastr. |30 Berg. Mrk. 70/45 Berl. Anh. B. |60 Bexb. Ludw. |90 Brieg-Neiss. 90 Thür. V. 20 Magd. Witt. |60|45 B. 44; 6. Nrdb. F. W. |75/347 6.

/ Starg. Pos. [80 48 6. (Sehluss der Börse 3 Uhr.)

Eing. | | eaen

Auch heute war die Börse zwar gut gestimmt, das Geschäft aber bleibt fortwährend sehr unbedeutend.

Getraide-Bericht. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt:

VVeizen 50—54 Rthlr. Roggen loco 28—32 Rthlr.

- pr. April /Mai 29—28 Rtklr. Hafer 48/52 pfd. 19—20 Rihlr.

- 48pfd. pr. Frühjahr 165 Rthlr.

- dS0pfd. - 163; Rthlr. Gerste 25 Rth?lr. Rüböl loco" 94 Rthlr.

- April/Mai 9 Rihlr. bez.

- Sept. (Okt. 105 Rthle. Bf, 5 G. Spiritus loco 145 Rthlr.

- Frühjahr 15 Rthlr. Bf.

Königsberg, 27. März, Marktbericcht, Zufuhr wis, MWei- zen 59 65 Sgr. pro Schffl. Roggen 37 40 Sgr. pro Schffl. ; große

Hafer 24-— 27 Sgr. pr. Schffl.; graue Erbsen 60 75 Sgr. pr. Schffl, ; weiße Erbsen 50— 60 Sgr, pr. Schffl.z Heu 14 Sgr. pro Cir,z Stroh 90 Sgr, pro Schock,

Danzig, 27. März, Getraide. Seit bereits S Tagen is unser Bör- senmarkt wieder eröffnet, doch is an demselben nur wenig Getraide aus dem Wasser umgegangen. Von Weizen wurden circa 390 Last ausgeboten, doch nur cinige 40 Last verkauft. Gut bunt 126 /27pfd. zu 375 3475 fl, 122pfd. 330 fl, Von Erbsen waren 40 Last, von denen 21 Last in kleine- ren Partieen zu 280 fl, verkauft wurden, am Markte. Einige kleine Par- tieen Noggen blieben unverkauft und gingen zu Boden. A

Der Landmarkt war auch in voriger Woche , wie gewöhnlich, nur wach mit Getraide-Zufuhren beseßt.

x Breslau , 29. März. Weizen, weißer 46, 53 bis 57 Sgr., gelber 42, 47 bis 52 Sgr.

Roggen 32, 36 bis 41 Sgr.

Gerste 28, 32 bis 39 Sgr.

Hafer 21, 23 bis 25 Sgr.

Rapps 70, 75 bis 78 Sgr.

Spiritus ohne Handel, man kann loco Waare a 75 Rihlr, kaufen.

Zink ab Gleiwiß a 3 Rthlr. zu haben.

És i} nicht möglich, die schlimmen Verhältnisse, welche in dem hiesi- gen Handel herrschen, zu beschreiben, Geld is eine Waare geworden, die man fast nicht mehr erhalten kann, von Kredit darf man nicht sprechen, er existirt nicht mehr. Wir fürchten das Schlimmste, Mehr als je suühlen wir, daß unser Play allein von dem Verhalten der Bank abhängt. Zu dem treffen täglich \hlimmere Nachrichten von Unruhen auf unserem Platz ein,

A Hamburg, 28. März. Es is an hiesigem Markt im Dro- guerie-Fa che seit unserem leyten Berichte durchaus still gewesenz die Be- wegungen, welche jeßt in unsere unmittelbare Nähe getreten, versehlen nicht, einen höchst bedenklichen Einfluß auf unsere Handelsverhältni|se schon jeßt zu äußern. Viele Vorräthe reduziren sich sehr, es_1|k daher angenehmer mit Bals. Peruv,, Cantharides, Lorbeern, Cayenne Orlean, Spangrün 2c. Einige andere Droguerie-Artikel haben cin Fallen im Preise erfahren. Rad. Salepp. fehlen fast gänzlich.

Gewürze im Allgemeinen preishaltend. i

In Mandeln wurde sehr Geringes umgeseßt. Kommitienten und Absender, von Furcht beseelt, sind vorsichtig und zurückhaltend.

Veränderte Preise : i | O

Bals\. Peruv. 65/66 Sch. p. Pfd., Canchl Cevl, 2 a 33, Mk. p. Psd, Cantharides 65/66 Sch. p. Pfd, Gum. Guttae 26 a 40 Sch, p. Psd, Lorbeeren 9 Mk. p. 100 Pfd., Lorbeerblätter 14 a 19 Mk. p. 100 Psd., Orlean Cayenne in Bast 6% a 65 Sch. p. Pfd., Rad. Jalapp. 29 a 30 Sch.,

= - = , F IRachs 14% a 15 braun, Sago 4 Sch., Spangrün 95 a 102 Sch., gelb. W achs 143 a 19

Sch, p. Psd., Zink 84 a 10 Mk. p. 100 Pfd. ; In Butter sind keine bemerkenswerthe Veränderungen vorgefallen,

Auswärtige Börseyn

Amsterdam 9 26. Märze Niederl. wirkl. Sch. 40, 5% Spau 87.

Breslau, 29, März OVesterr. Banknot. 997 bz. u. Br. Staats-Schuldsch 75 Br. Schles Pfandbr. A- 87 be u./B0 do: B: 4% 90 Bre

Hambu r&5 28. März. Engl Russ, —. Berl. Hamb. 66 G. Alt Kiel Sl. Meckl. 26. 25. :

Leip Zzi 8, 29, März: Leipz. Dresdu. Act. 96 Ber. Süächs, Bayer. 75 Br Söchs, Scbles. 70 Br. Cbem, Ries. 267 Br, Löb, Zitt. 28. 27’. Mgd. Leipz. 195 Ber, Berl. Anb Lt. 4. §5 G. Lt. B, —. Dess: Bank-Act. 90 Br,

W ien, 28 März. 0% Met. 70 a 75. 4% dv. 62464. 3% do 46 a 48. Bank Actien —. Anl. de 1834 124. de 1639 §5. Mordb 86. Gloggn, (0.

Berlin-Stettiner Eisenbahn.

Die Frequenz betrug in der VVoche vom 19, bs incl. 25. Mäiz

1848 auf der Hauptbahn 7743 Personecen. Königliche Schauspiele.

Freitag, 31. März. Jm Opernhause. 41ste Abonnements-Vor= stellung. (Meu cinstudirt): Der Maurer, Oper in 3 Abth. Musik von Auber. Anfang halb 7 Uhr. ;

Zu dieser Vorstellung werden Billeis zu folgenden Preisen verkauft :

Ein Billet im Parquet, zur Tribüne und in den Logen des zweiten Ranges 20 Sgr. z ein Billet in den Logen des ersten Ran- ges und im ersten Balkon daselbst 1 Rthlr. ; ein Billet im Parterre, in den Logen und im Balkon des dritten Ranges 15 Sgr. z; eim Billet im Amphitheater 74 Sgr.

Jm Schauspielhause. 51ste französische Abonnements-Vorstellung: La troisième représentation de : Le Puff, ou: Mensonge et vérité, comédie nouvelle en 5 actes et en prose» du theâtre français, par Scribe.

Sonnabend, 41. April. Jm Schauspielhause. 55e Abonne- ments-Vorstellung: Eigensinn, Lustspiel in 1 Aft, von R. Benedix. Hierauf: Die deutschen Kleinstädter, Lustspiel in 5 Abth., von Koßebue,

Königsstädtisches Theater.

Freitag, 31. März. Jean Bart am Hofe. Historisches Lust- spiel in 4 Akten, von Berger.

Sonnabend, 1. April. (Jtalienische Opern-Vorstellung.) (Neu ein- studirt.) Don Giovanni (Don Juan). Oper in 2 Akten. Musik von Mozart. (Mit Original-Recitativen.) ;

(Sgra, Olivieri wird hierin als Elvira zum erstenmale wieder auftreten.) L

Preise der Pläße: Ein Plaß in den Logen und im Balkon des erstcn Ranges 4 Rthlr., im Parquet und in den Parquet-Logen 20 Sgr., im Amphitheater und in den Logen, des zweiten Ranges 15 Sgr., Parterre 10 Sgr., Sperrsib des dritten Ranges 10 Sgr., Gallerie 7% Sgr. Ein Plaß in der Orchester-Loge 1 Rthlr. 10 Sgr.

Sonntag, 2. April. Ein deutscher Leinweber, Vaterländisches

d“ +

Schauspiel in 4 Akten, von ör. Adami.

———RE H Nedacteur ¿ R. Wenßzel. Jm Selbstverlage der Expedition.

Gedruckt ‘in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruerei. Beilage

Erklärung aus Prenzlau.

Dentsche Bundesstaaten. sions-Bericht über Einfü

Frankreich. Paris. rungs-Dekrete, für die Arbeiter,

Stadt Frankfurt. hrung eines National-Parlaments. Der Generalstab der N li ßregeln der Negierungs-Kommissare,

Vermischtes,

ationalgarde. s Fürsorge

I n E& U de

z. Aus Prenzlau ist der Redaction nach- steheude Erklärung zur Veröffentlichung eingesandt worden :

„Die unterzeichneten Bewohner der Ukermark fühlen sih als Preußen und als Deutsche berufen und verpflichtet, Folgendes zu er-

Gerste 35—38 Sgr. pro Schffl.; kleine Gerste 33 35 Sgr, pro Sf. ; Berlin, 29. März , de S A.

Sie danken Sr. Majestät dem Könige innig und aufrichtig für die in den Erklärungen vom 18ten und 19ten d, M. seinem Volke 1 Sie werden fortan festhalten an dem wah- ren constitutionellen Königthum mit Verantwortlichkeit der Minister, an der öffentlichen und mündlichen Rechtspflege, in Strafsachen auf die Geschworenengerichte gestüßt, an den gleichen politischen und bür= gerlichen Rechten für alle religiösen Glaubensbefenntnisse, an einer wahrhaft volfsthümlichen und freisinnigen Verwaltung, an der Preß- freiheit und an der allgemeinen deutschen Bundes-Repräsentation und betrachten dies Alles als unveräußerlihe und ihnen fortan nicht wie- der zu entzichende Errungenschaften der vergangenen Zeiten. werden aber eben sowohl ihr Gut und Blut dafür hingeben, daß wesentlih jeßt Ruhe und Ordnung erhalten und das constitutionelle Königthum in aller Weise gestärkt und gekräftigt werde; namentlich erwarten sie, daß der in furzem- zusammentretende Vereinigte Landtag hlgeseß, und zwar frei von jedem äußeren

gemachten Verhcißungen.

nur das ihm vorzulegende Einflusse, berathe. Prenzlau, den 28. März 1848, von Arnim-Sperrenwalde, Kreisdeputirter. zeusee, Rittergutsbesißer. Buttmann, Subrektor.

von Arnim-Schwar-= Brachvogel, Justiz-Komnmissarius. Burrmeister, Posthalter. Buntebarth, Kaufmann. Bluhm, Uhrmacher, Bucher, Uhrmacher. |

Bühler, Kaufmann, Behm, Tischler. Dibelius, Doktor.

Justizrath. mann, Musik-Direktor. Bertram, Väter. Braun, Aerbürger. Bauer, Nadler. S. Kohn, Kaufmaun. Diesener, Zimmermeister. Davidson, Kaufmann. Eckert, Kandidat. Ephraim, Kaufmaun. Kleidermacher, Controlleur. höfer, Klempner. Ober = Bürgermeister. Kollaborator. Herz -= Schmarsow , Kammergerichts-Refer. Hugo, Justizrath. Herrmaun, Rathsherr. Holz, Apotheker. von Hagen=Schmiedcberg, Rittergutsbesißer. Hoppe,

Henuing, Schüeider, L

Burchardt, Kauf- Bartol, Schuh= J. Cohn, Kaufmann, von Dóömmina, Bau-Jun= Doepmann, Rentier. Degen, Ackerbürger. Eisleben, Justizrath. nt Cert, Fischer. Fischer, Kaufmann, Frick, Schornsteinfegerm. E if Förster, Gürtler. Gysae - Strehlow, Rittergutsbesißer. Grabe, Gelbgießer. Rittergutsbesißer.

Kaufmann, Eckert, Rentier. Ebhardt, Amtmann. Flist, Syndikus. Flies, Kaufmann, F. Fischer.

Freyschmidt,

Schneider. Hauschteck, b 2 von Holzendorff-Pinnow, Rittergutsbesißer. Hopf, Glaser. Herrmann, Bäder. Horn, Handlungsbefl. von Jbepplih- Klockow, Rittmeister. von Krause-Carmzow, Rittergutsbesiger. Kanzow, Kausmann,

Herrmann, Heinze, Schlächter. Ihlenfeldt, Dr. Körner, Kieniß, Kammergerichts= H. Kuhk, Kaufmann. O. Kuhfk, Kauf= Kanzow, Rathsherr. Protokollführer. Kretschmar, Kurt, Tapezier. Kannengießer, Schlosser. Kunow, Zimmermstr. Tischler. Krohn. Kuhk, Schneider. Kempter. Klebe, Goldarbei= Leffmann, Sprachiehrer. l Lerch, Bäer. Lang, Kaufmann.

Braueigen. Jung, Lebrer. Schneiderm. (Gymuasial-Lehrer. Könker, Rendant. Kalbersberg, Buchhändler, Schmiedemeister.

Kalbersberg, Kalbersberg,

Kaufmann, Kaufmann.

Kleinhaus, Tapezier.

Körber, Apotheker. Körbin, Kaufm.

Rathsherr. Kanzow, Brauer, Pantoffelmacherm. Kinder, Schneiderm.

Rittergutsbes. | Lüdke, Caffetier. Leibniß, Kaufm,

Lehmann =- Cremzow, Löwenthal, Kanzlei - Secretair. Lindenheim, Fabrikbes. recht. Ler, Schlächter. Lesser, Kaufm. Lüdtke, Schneiderm. Mag- nus, Kreis\chulze zu GOrünow. i: Kaufmann. Mayer, Kaufmaun.

Meincke , Professor. F. Müller, Kaufmann. j Melzer, Stadtverordneten - Vorsteher. Nathan, Rathsherr. Plischkowsky, Lehrer. Pech, Lohgerber. Pöel,

Paschke, Stadtgerichts-Direktor. F

W. Müller, Merker, Schuh=

Pagenkop, Schuhmacher. A. Paschke, Conducteur. Rey, Tischlerm. Rathmann.

Rückert , Kaufmann, Ramberg, Schneiderm. Kaufmann.

Ackerbürger. Rath, Kaufmann. Rohde, Goldarbeiter. Graf von Schlippenbach-Arendsee, Schwerin -= Wolfshagen,

Rohde, Fischer. Stülpnagel-Dargiß, Landrath. Kammerherr. Stülpnagel - Rollwiß, Rittergutsbesiger.

Schulz, Kreisschulze zu Malchow. Kämmerer.

Schulz, Kreisschulze zu

Schulz, Bürgermeister

S Ober - Lehrer.

Spörer, Dr, Kaufmaun.

Straßburg.

U Stählberg, l j U i Ar ô = In- \pektor. Schmidt, Schneiderm. Stegemann, B aullefieee Senueius, Schul, Kaufm. Strahl, Doktor. v S S z E i Pr il führer. C. Schmidt, Schrader, Schuhmacher. D Shirdien von Voß, Kammergerichts - Assessor. Vincent, Buchhändler. von Wedell: Malm Nitteroutebe e: Stramehl, Rittergutsbes. von Wedell - Goeriß, Oberst - Lieutenant von Winterfeld - Damerow, Hauptmann. Nie. den, Oberst - Lieutenant. Wittrin, Apotheker. Wolff, Kaufmann. ) Weil, Kaufmann. Kaufmann. Weßel, Fuhrmann. ( Davidson, Kaufmann. Saling, Kaufmann, Engel, Kühn. Kurg.“

/ Deutsche Bundesstaaten.

Freie Stadt Frankfurt. Die O. P. A. Z. enthält den na FPIEE Komumissionsbericht über den Antrag des Abgeordneten assermann, auf Einführung eines National - Parlaments.

von dem Abgeordneten Welcker: Dem mir gewordenen ehrenvollen Auftrage , die Beschlüsse der Kom- Bildung eiues National - Parlaments zu redigiren, konnte l er neuen Störungen dur andere ältere und neue Berufs- des leser bewegtesten Zeit leider nicht der hohen Wichtigkeit des gemäß entsprechen, Erleichtert freilich wurde die Aufgabe

Rathsherr. Conducteur. D r. Seyser, Schuhmacher. Scheu, Schneider. Schwebs, Fischer.

Teschow, Maurer. Thalwißter.

up von Winterfeld = Nie= von Winterfeld - Kußerow , Mitter fibatts- von Wietershcim, Wolff, Conducteur. Wenz, Lehrer. William, Rentier. Wegeleben, Uhrmacher. Wolff -= Skampa.

Winkelsesser,

Kaufmaun. Wabky, Ziegel-

Rathsherr. Zehn, Schorn-

Friese. Tourbier.

ich bei den imme

799

durch die Absicht der Kommission, sch nur auf die wesentlichsten Grundzüge zu beschränken , welche unmittelbar aus der Natur eines nationalen Bun- desstaates , mit Beachtung der bestchenden Rechte aller Bundesstaaten und Regierungen sich ergeben, Diese Regierungen mit den unglcichsten Grö- ßenverhältnissen der Staaten, stehen leider selbst in mehrfachen Verbindungen mit außerdeutschen Staaten. Die so entstandenen Schwierigkeiten und Nachtheile, die Mängel des Bundesstaates, des ehemaligen Reiches und des völkerrechtlichen deutschen Staatenbundes mußten nah Möglichkeit beseitigt werden. . Sie konnten es nur, indem sich die Kommission, f viel es unter den gegebenen Verhältnissen möglich war, an die rein gusgeprägte Natur des Bundesstaates in Nordamerika anschloß und die monarchische Form der meisten Bundesstaaten mit der nationalen Freiheit möglichst harmonisch zu vereinigen suchte, Wenn man dieses ins Auge faßt, so werden sich die Be- stimmungen in ihrer jet geordneten Redaction mit Hinzufügung von kurzen Bemerkungen zu den einzelnen redigirten Bestimmungen leicht erklären und rechtfertigen. Höchst befriedigend ist es, daß die sür die Bassermannsche Motion in den Abtheilungen gewählte und in der Kammer verstärkte Kommis- sion, mit der in Heidelberg erwählten Siebener-Kommission, deren Beschlüsse der Berichterstatter gleichfalls zu redigiren beauftragt wurde, in allem We- sentlichen übereinstimmten, Kleine Abweichungen der Letzteren und des Zu- sammenhanges wegen vom Berichterstatter ergänzend hinzugefügte an sich unwichtigere Bestimmungen sind durch Einschlußzeichen kenntlich gemacht. Am wenigsten aber darf der Berichterstatter über Werth und Nothwendigkeit des nationalen Parlaments und der nothwendigen Reform des deutschen Bundes, vorzüglich vurh Nationalvertretung, irgend ein Wort hinzufügen. Die ganze deutsche Nation, Regierungen und Bürger, stimmen jeyt nach den allgemeinsten, traurigsten und erfreulichsten Erfahrungen und Erlebnissen in der Anerkennung der absoluten Nothwendigkeit dieser Einrichtung auf eine wahrhaft bewundernswürdige Weise überein, Sie is ein Rettungs- anker, sie is der aufgehende Friedensbogen für Fürsten und Bürger ge- worde.

1, Bestandtheile des deutschen Bundes. Der deutsche Bund wird gebildet durh die Regierungen und Bürger aller deutschen Länder, so wie diese Länder bisher durch ihre Regierungen am Bunde theilnahmen, jedo mit Zuziehung 1) aller preußischen Länder. Bei der österreichischen Monarchie ist dieses leider, wenigstens bis jeßt, unmöglich; 2) des staats- rechtlih und national mít Holstein unzertrennlich verbundenen Schleswigs. Eine der wichtigsten politischen Aufgaben des Bundes bleibt es, für die Zu- funft auf jedem staats - und völkerrechtlih möglichen Wege dahin zu wir- fen: a, daß alle national dentschen Länder mit dem Bunde vereinigt wer- den und stets mit demselben vereinigt bleibenz b, daß über kein deutsches Land ein außerdeutscher Negent herrshe; e. daß keine deutsche Regierung außerdeutsche Länder besiyge, Die Unnatur und die höchste Verderblichkeit dieser hier berührten dreifachen Mängel liegen vor Augen, bestätigt durch die traurigsten Erfahrungen, Wie Vieles hier gebessert werden fann durch völferrechtliche Verträge und Friedensschlüsse und durch landes - und bun- desverfassungsmäßige Veräuderung der Erbgesetze ist ebenfalls klar.

Il. Zweck und Aufgaben des deutshen Bundes. Sein Zweck i}, die völkerrechtlihe Sicherung Deutschlands und der deutschen Bundesstaaten und das Gesammtwohl der Nation, insoweit hierzu die Selbstverwaltung der einzelnen Bundesstaaten nicht genügt, so daß jene beiden Zwecke gemeinschastlihe Maßregeln erfordern. Der neue Bund wird in der That wie der amerikanische, und so wie früher das deutsche Reich ein Bundes- oder ein Ober-, ein Staaten - Staat mit theils ausschließlichen, theils mit der Landes-Hoheit konkurrirenden Ober-Hohcits-Rechten der Bun- des-Gewalt. Die Selbstständigkeit und Würde der einzelnen Bundesstaaten und Regierungen wird hierbei erhalten einestheils dadurch, daß sie freiwillig mehrere ihrer Staatsrechte im Bunde gemeinschaftlich machen und gemeinschast- lich ausüben, anderentheils vurch die Gränze der Bundes-Gewalt. Sie geht nicht weiter, als es das Wohl der Nation fordert, daß Gemeinschaftlichkeit stattfinde. Außerdem bleiben die cinzelnen Staaten und Regierungen selbst- ständig, und im Zweifel" streitet die Vermuthung für die zwar beschränkte aber doch noch selbstständige Staatsgewalt der einzelnen Länder, Die aus jenem Hauptgrundsaß abgeleiteten einzelnen Bundesrechte aber werden sich gewiß von selbst rechtfertigen. Hierhin gehören namentlich folgende Aufga- ben der Bundesgewalt : 1) Die völkerrechtliche Vertretung Deutschlands und der deutschen Bundesstaaten nach außen. 2) Die kriegerische Vertheidigung zu Land und zur See gegen äußere Feinde, so wie auch zum Schuß des einen Bundesstaates gegen den anderen. 3) Das Zollwesen. 4) Gemein- schaftliche Post- und Eisenbahn-Einrichtungen. 5) Gleichheit der Münzen, Maße und Gewichte. 6) Freiheit des Verkehrs und Handels auf Land- und Wasserstraßen mit Gleichheit des Handels- und Wech- selrehts. 7) Die Verbürgung der wesentlichsten deutshen Freiheits- und nationalen Bürgerrechte. a. Volle Glaubens -, Rcligions- und Kultusfreiheit. b, Volle Preßfreiheit. c. Vereins - und Versammlungs- freiheit, d. Freie volfsvertretende Landesverfassung mit entscheidender Stimme der Volks - Abgeordneten in der Geseyßgebung und der Besteuerung und mit dem Recht der Anklage der verantwortlichen Minister. e. Gleich- heit der Steuerpflicht, der Wehrpflicht und des Wehrrechts für alle Bürger, oder Ausschluß der Privilegicn in diesen Beziehungen. f. Gleiche Berech- tigung der Bürger, zu Gemeinde- und Staatsämtern ernannt zu werden, g, Allgemcines abzugsfreies Auswanderungsreht der Bürger und volles völkerrechtliches Gastrecht für die Framden. h, Allgemeines deutsches Hei- matsrecht oder Freiheit des Eintritts , des Ankaufs von Grundstücken, des Aufenthalts und Gewerbebetriebs für alle Deutschen in allen deut- hen Landen, ohne andere Bedingungen und Schranken, als die für die Landesbürger, 1) Freiheit der Bildung in allen deutschen Lehr - Anstalten. k) Schuy gegen den Bücher Nachdruck und gleiche Wirksamkeit der vom Bunde ertheilten Erfindungs - Patente. 1) Schutz der persönlichen Freiheit durch cin Bundesgescß. m) Schuy gegen P gene n) Unab- hängigkeit, Oeffentlichkeit und Mündlichkeit der Justiz und Schwurgerichte in Strafsachen. 0) Allgemeines Verbot des Lotto’s und der öffentlichen Spielbanken. p) Allgemeine deutsche Geseßgebung, und zwar: einestheils gleiche absolut gebietende Geseye, so weit nah dem Obigen eine gleichmä- ßige Durchführung der bundesrechtlihen Bestimmungen sie erheischt; an- derentheils nur bedingt gebietende (also solche einzelne landesgesepliche Abänderungen nicht ausschließende allgemeine Gesche, für deren Gültigkeit die Rechtsvermuthung streitet ): so weit sic als Grundlagen für eine Ge- meinschaftlichkeit des Nechts , der Rechtsprechung und der Rechtswissenschaft heilsam sind, Der Segen einer großartigen gemeinschaftlichen deutschen Rechtswissenschaft, wie sie die bezeichnete doppelte Art der gemeinschaftlichen Geseße begründet, wird jedem Verständigen klar sein. Sie wird nicht ge- mindert, sondern gemehrt dadurch, daß diese Geseye, zumal die nur bedingt oder hypothetish gebietenden nur die allgemeineren Grundsätze enthalten; denn die ershöpfenden Einzelheiten der Geseze \chlagen das lebendige Recht in der Wissenschaft und Rechtsanwendung todt. Auch die Möglichkeit der einzelnen Landesgeseßgebungen, je nach besonderen Bedürfnissen, Aenderungen an den bedingt allgemei- nen Gesezen zu machen, schadet jener Einheit wenig, wenn nur die Rüst- fammer der Schikane, wenn dic Gültigkeit der bisherigen alten Gesehe zer- stört wird. Aenderungen werden dann selten werden, und die Rehtsvermu- thung erhält und hüt erfahrungsmäßig die Gemeinschaftlichkeit auf das fräftigste. Aber noth thut es vor Allem, daß die reine Quelle lebendigen nationalen Rechtsgefühls endlich befreit werde von dem Schutthaufen frem- der veralteten Gesetze, daß sie, gefaßt und getragen durch allgemeine Rechts- grundsäze, wicder frisch und kräftig fließe,

111. Natur der Gewalt des Bundes. Der Bund verwirklicht seine Zwecke und seine Aufgaben durch eine gemeinschaftliche Ober - Regie- rungs- oder durch eine höchste Geseßgebungs-, Besteuerungs -, Vollzic- O und Richter - Gewalt und vermittelst der dazu nöthigen Bundes-

rgane.

IV. Organisation der Bundes - Gewalt. 4, Organe des Bundes und ihre wesentlichen Rechte. 1) Die Versammlung der Reprä- sentanten aller Bundesstaaten durch Abgesandte ihrer Regierungen (so weit E g für wichtigere Handlungen die Fürsten persönlich erscheinen wollen).

_ Da wir keinen einfachen Staat und keine Aufhebung der einzelnen Staaten und Regierungen und des reichen deutschen individuellen Staats-

. März.

n als Einheiten durch Soll aber nicht ein lnen Bundes - Regierung die Be- ller anderen Regierungen ungültig s - Beschlüsse fassen. Nation , mit ihrer und öffentlich und Auch bei der größten Vor- ßen moralischen Kraft der

lebens wollen, so is es wohl klar , daß die Staate ihre Regierungen im Bunde vertreten sein müssen. polnisches anarchisches Veto jeder einze schlüsse der National-Versammlung wie machen oder verhindern können, so Hierzu also und National - Reprä

ssen sie Mehrheit Wechselwirkung mit der

u organischer t emeinschaftlich

g entation , müssen sie mündli verhandeln, beraihen und beschließen. liebe für die Volksfreiheit darf man sicher der gro National-Repräsentation in ihrer Verbindung mit der öffentlichen Meinung, troy aller monarchischen

Für die besondere

Rechte, vertrauen. / l re Organisation und das Stimmen-Verhältniß dieser Regierungen, ihr Präsidium, ihre Geschästs-Ordnung, die Ernennun Abtheilungen und Beamten, mögen nach ihrer Uebereinkunft die

bisherigen Bundesrechts bestehen bleiben oder dieselben auch Nur muß a) in allen ihrer Zuständigkeit unterworfenen Sachen oder in allen wahren Bundessachen überall Stimmenmehrheit ent- scheiden; b) die Abgesandten der Regierungen dürfen sich nicht auf beson- dere Vollmachten, deren Mangel oder auf eine Beschränkun beziehen; c) die Verhandlungen müssen zu gültiger Beschlußfassung genügt eine

den Namen dieser Versammlung mögen etwa: die deutschen Landes-Regierungen , das Haus derselben, ammlung bestehen darin, daß

mungen des verändert werden.

durch dieselben der Negel nach öffentlich sein; d) Stimme mehr wie die Hälfte. Auch die Regierungen selbst bestimmen, oder die deutsche Gesammt-Re- Die wesent- dieselbe (gleih dem Maßregeln und Einrichtungen vor- schließen oder ablehnen und auch gericht anflagen kann. Bundeshaupt zu erwählen. Element anstilgen will

gierung, oder auch Senat, Oberhaus 2c. lichen Rechte dieser Vers. Haus der Volksvertreter) Bundesgeseße, nit entscheidender Stimme be

schlagen und 1 j i lichen Bundes-Minister bei dem Bundes

die verantwort Sie hat ferner das besondere Recht, das Wer nicht etwa revolu oder kann, wer neben seiner Bundes- und Landes-Verfassung, lich die Beseitigung leidenschaftlicher herrschaft und eine Vertrauen erwe will, der wird dieses Vorrecht natürlich und fährlich, sondern heilsam finden. 2) Die Versammlung der drei Jahre, je einer auf 50,000 digen, großjährigen, 50,000 oder 70,000 Seelen (ähnlich wie dic der badischen Wahl - Bezirken von ammelten Wahlmänner len aus allen selbstständigen, dreißigjährigen, des den Abgeordneten wählen. Die Wahl der National-Rep durch die Landstände, und Aufgabe eines w chischen Bundes- durch frühere schlech gen Bundes - Ver Staats - Lexikon). Repräsentation Regierungen

tionair das monarchische 1 Gefahren, welche die große Freiheit der neuen seine unleugbaren Vortheile, wie nament- gefährlicher Volkskämpfe um die Ober- ckende Festigkeit der exekutiven Gewalt für die Freiheit selbst nicht ge- Bertreter der Nation, Diese werden alle (oder 70,000) Seelen von allen selbststän-

Staatsbürgern erwählt. wählen einen Vertr Volfsvertrecter) in der

Staaten unter Die Wahl findet Art statt, daß jene Bür- 500 Seelen aus ihrer Mitte einen Wahl- mann und die vers von 50,000 (oder 70,000) See- éhrenhasten Bürgern des Lan- irh die Bürger, nicht etwa lge der wesentlichsten Natur wie sie stets die grie- traurigen Erfahrungen r reformirten heu- Bund und deutscher Bund im Staaten bedarf der Bund eine gkeit dieser Staaten durch ihre

Nord - Amerika, so wie ehemals in den die zum Senat zusammentretenden Regie- ten. Als nationaler Freiheits-Verein aber muß der entweder, wie in Griechenland, durch in Amerika, durch ihre je präsentanten vertreten lassen, da diese Stände mehr oder minder zusammenhängen ,

räsentation du ist eine unmittelbare Fo ahrhaften nationalen Bandes, durchführten, und wie sie, nach tere Einrichtung, Nord fassung anerkannte C Als Verein besonderer Selbstständvi

-Amerika in seine

der Einheit und ( Diese vertreten in Bundes - Vereinen,

rungs-esand Freiheit aller ihre allgemei

Bürger durch sie selbst, ne Volks-Versammlung, oder, wie lenzahl frei erwählten Re Wahl durch die Stände begründet,

Regierungs \vystem rungs - Repräsentation. der Stände - Verfassungen große National - Nepräsentanten, also fo, ahl von 500—700 ,

Verschiedenheit Ungleichheit. große Zahl wie nah den Beschlüssen der Kommis- ähnlih dem englishen Unterhaus, war Vermehrung der moralischen Stärke der Versammlung und Sie war auch nöthig zum Schuß der kleineren gegen allzu großes Uebergewicht der grö- Ein Census, eine heute doppelt gefühlte Ausschließung der Armen ch widerwärtig und heute von der öffentlichen Dagegen bietet, wie den Badnern ihre dreißigjährige mittelbare Wahl alle Bürgschaften gegen das ihrer Leidenschasten und leichten Täuschungen, prochene, intelligente, der wahren Volks\tim- iese Wahlen fielen in Baden meist libera- 3 die unmittelbaren württembergischen Wahlen.

Die Versammlung bestimmt über ihre innere Organisation, über ihre Nur muß sie a) der Regel nach ) nah Stimmenmehrheit beschließen. Mandate gebunden.

sion, eine Z nothwendig zur der öffentlichen Meinung. und mittleren deutschen Staaten

durch die Reichen, is an si Meinung verworfen. Erfahrung zeigt, thre einfache cht roher Massen, überhaupt für ruhige, ruhig bes mung entsprechende ler und besser aus, al Abtheilung und ihre Geschäftsordnung. öffentlih verhandeln und b en sind an keine d) Zur gültigen Beschluß- ört eine Stimme über die Hälfte. Diese Versammlung hat gleich gierungen das Recht, Bundesgesepe, Einrichtun- schlagen und mit entscheidender Stimme zu be- allein oder mit dem anderen twortlichen Minister bei dem Bundesgericht anzuklagen. Sie daß alle Steuergeseye zuerst von ihr be- em anderen Haus nur im Ganzen angenommen over Bei dem \o etwa erfolgten Widerspruch beider Häuser ammengezählt und so die Mehrheit ge- alljährlich in Frankfurt a. M. am In dringenden Fällen

fassung geh dem Haus der Landes-Re

en und Maßregeln vorzu ließen oder a Haus die veran hat ferner das besondere Recht , \hlossen und von d verworfen werden. werden die Stimmen derselben zus Beide Versammlungen treten 4. Februar auf höchstens drei Monate zusammen. fönnen beide Häuser cine Verlängerung beschließen. Eben so kann in drin- genden Fällen das Bundeshaupt (oder der Bundesrath) zu einer außeror- dentlihen Sißzung einberufen,

Es is wohl ei

bzulehnen, und das Recht,

n Hauptgrundsay für politische Verfassungen , daß man hen Grundkräfte der Gesellschaft richtig auffasse, für sie iße, kräftige Organe bilde und dann ihnen und dem na- schen Leben des Volkns und seiner Verfassung vertraue, mechanische Verhinderungs- und Auskunfts-

So vertraut

ze, naturgemä türlichen und morali att durch verwickelte, künstliche, mittelchen etwa gefürchtete England den drei großen Organen, Vermittelung, dem König, dem Unterhaus und Oberh cin blos suspensives Veto des Oberhauses und des chung der Volkswünsche im Unterhaus zu lies Mittel die verschiedenen Faktoren zu Das Bedürfniß des Lebens das Bedürfniß des Friede ts, wenn sie no

Störungen entfernen zu wollen, für Einheit, Freiheit und harmonische aus, ohne etwa durch Königs die Verwirkli- oder durch ein künst- aftlichen Be- und Handelns , da der er sih nicht hwendig ist, die Ver- onaltvillens und National- ohne daß man durch Gewaltsam- ben braucht.

einem gemeins {luß zu nöthigen. Staat nicht still stehen , auflösen kann und will, diese führen ste Die moralische Kraft de nisses führt endlich zu defsen keit die Auktorität der anderen Org leiht bei Widerstreit der Mei sie in einer neuen es in der furzen Zwisch ist die höchste Gefahr, durch ein mißliches ein norwegisch

einigung herbei.

ane zu untergra iber cine Neuerung der Antrag auf rüft werden muß, und daß Punkte beim Alten bleibt dieses daß die Kommission weder noch auch durch

Sißzung erneuert und neu gep chenzeit in diesem welche dadur entsteht, rifanisches Veto für den Präsidenten, ives Veto für den Fürsten hier für das fünstliche Mittel begründen wollte,

Es wird von dem Haus der Landes-Regierun- Es handelt nur durch diesem unterzeichneten Beschlüsse. nz ernennt die Bundes-Gesandten und Be- Bundesgeseßze und Beschlüsse; verwaltet die Bundes- deruft in dringenden Fällen außerordentliche Versamm- National-Parlaments.

Ein Bund mit so großen nationalen Aufgaben bed einheitlichen und fräftigen Vollz wenn durch eine lebenslängliche

des-Regierunge as Bundeshaupt.

Mitte je auf drei Jahre wortliche Minister und dur Es vertritt den Bund nach auße

amtenz vollzieht die

arf durchaus einer Aber es wäre ge-

ichungsgewalt. Gewalt des Oberhauptes, #0 wie