1848 / 94 p. 4 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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E E eaen

ein Mrsifstück, das sie ebenfalls in allen Theilen meisterhaft bewältigte ; wie denn überhaupt die Gesang s-Leistung nichts zu wünschen ließ und überall die gewiegte, aus trefflicher deutscher Schule hervorgegangene Sän- gerin bekundete. Weniger genügte das Spiel, insofern Mad, Köster z. B, den Dialog meist unverständlich sprach , eine Klippe, woran die meisten Repräsentantinnen dieser Rolle, die wir in leßterer Zeit hier kennen zu ler nen Gelegenheit hatten, gescheitert sind. Die mehrfach von uns beantragte Einführung der von Mozart ursprünglich zur Oper komponirten Recitative würde übrigens in diesem Betracht wesentliche Dienste leisten und uns gleich zeitig von dem an sich ziemlih ungenießbaren Dialoge selbst befreien,

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Am 31, März wurde nach langer Ruhe „Der Maurer“ wieder ein mal vorgeführt, Aus der Blüthezeit Auber's herrührend, zählt das hübsche Werk, mit „Fra Diavolo“ und „Stumme von Portici“ jedenfalls zu den besten Erzeugnissen, die aus des fruchtbaren Komponisten Feder hervorge- gangen sind. Einst auf allen Theatern Frankreichs und Deutschlands Lieb- lings-Oper des Publikums, übt „Der Maurer“ auch jezt noch durch den Reichthum französischer Eleganz und Pikanterie, womit die Musik ausge stattet ist, einen höchst wohlgefälligen Eindruck, Die der Vorstellung am Freitag beiwohnende nicht unbedeutende Zuhörerschaft erwärmte sich an de1 reizvollen Melodik und der naiven Charakteristik des Werkes sichtlich und betheiligte sih auch hörbar durch vielfachen Beifall, ein Erfolg, den übri- gens die Ausführung im Einzelnen theilen darf. Letztere genügte wenig stens insoweit, als unsere jezigen - Gesangskräfte überhaupt auszureichen vermögen. Herr Mantius, Dlle, Tuczeck und Dlle, Marx halfen das Gelingen der Vorstellung vorzugsweise fördern, F

Königsstädtisches Theater.

Nachdem diese Bühne, gleich der Königlichen, bereits mehrere Theater Vorstellungen für die Hinterbliebenen unserer o heldenhaft gefallenen Mitbür ger veranstaltet hatte, fand am Sonnabend die erste italienische Opern-Vor- stellung nach jenen denkwürdigen Tagen statt, Man gab Bellini’s „Puri taner.” Wie jüngst die Aufführung des „Wilhehm Tell“ im Opernhause, so war auch diese Vorstellung dadurch bemerkenswerth, daß das Publikum an geeigneter Stelle Anlaß nahm, die jeßt in allen Herzen vorherrschenden Gefühle für Freiheit und Vaterland aufs lebhafteste zu erkennen zu geben. Das Kampf-Duett am Schlusse des zweiten Aktes war es, das, von den Herren Pignoli und Luisia mit kräftigem, feurig -belebtem Ausdruck ge- sungen, die wärmste Theilnahme aller Anwesenden erregte. Die allgemeine Begeisterung sprach sich in stürmischem Applaus, einstimmigem Hervorruf der Sänger und Dacapo-Ruf des Musikstückes aufs unzweideutigste aus, Auf die treffliche Ausführung der Oper im Uebrigen wiederholt aufmerksam zu machen, wäre überflüssig. 2

M usikalisches.

Als einer Erfindung im Gebiete der Kunst - Industrie, die bereits viel- fach Anklang gefunden hat, sei hiermit des Repetitions - Mechanismus ge- dacht, auf welchen die Herren Brandt in Breslau uud Willmanns in Berlin (Firma: Westermann u, Comp.) vom Ministerium ein Patent erhalten haben. Ohne Anwendung irgend einer Fe der repetirt der einfach fonstruirte Mechanismus mit möglichster Schnelligkeit und Präzision, indem sich gleichzeitig eine Vorrichtung damit verbindet, welche, durch Ber minderung der Schwungkraft der Hämmer cinen geringeren Stärkegrad des Anschlages erzeugend, die bisher angewendete Verschiebung der Tastatur un- nöthig macht, Die Zweckmäßigkeit dieser vaterländischen Erfindung sichert ihr die allgemeinste Beachtung, M

Histoire de la poésie provençale, Cours fait à la fa- culté des Letires de Paris par M. NMaumuriel. Paris, 1846.

Es giebt zwei Weisen, die Literatur eines Volkes zu betrachten, Die eine hált den ästhetischen Standpunkt fest; sie beurtheilt den Werth oder Unwerth der einzelnen poetischen Productionen nach einem absoluten Maß stabe, sie hat zu zeigen, ob in ihnen eine wahrhaft poetische Auffassung sich ausspricht, sie bestimmt ihren Werth nach feststehenden ästhetischen Regeln, es handelt sich hier darum, zu zeigen, inwieweit das bestimmte Kunstwerk einem gebildeten Geschmacke genügt. Die Thätigkeit des Betrachtenden be steht hier wesentlich in der Kritik. x Af

Die andere Art is die historische Betrachtungsweise. Diíe Literatur eines Volkes erscheint hier als der getreueste Spiegel seiner geistigen Eigen- thümlichkeit, sle is eben so wie der Staat, das Necht, die Religion eine Form, in der sich der besondere Jnhalt des bestimmten Bolksgeistes ver wirtliht. Diese Betrachtungsweise is nicht kritisch , sondern organisch kon struirend, sie hat die gesammte Eigenthümlichkeit des Volkes, wie sie sich in allen übrigen Sphären des Geistes, den Formen des geselligen Lebens, dem Nechte, dem Staate, den verwandten Künsten endlich manifestirt, im Auge ¿u behalten und nur in der Literatur im Einzelnen nachzuweisen, wie in ihr der bestimmte Volks-Charakter zur Erscheinung kommt, Treffend bezeichnet diesen Gegensaß Gervinus in folgenden Worten: „Ver äscheti)che Beurthei- ler zeigt uns eines Gedichtes Entstehung aus sich selbst, sein inueres Wachs- thum und Vollendung, seinen absoluten Werth, sein Verhältniß zu seiner Gattung und etwa zu der Natur und dem Charakter des Dichters, Der NAesthetiker thut am besten, das Gedicht so wenig als möglich mit anderen und fremden zu vergleichen, dem Historiker ist diese Vergleichung ein Haupt mittel zum Zweck. Er zeigt uns nicht eines Gedichtes, sondern aller poc- tischen Produkte Entstehung aus der Zeit, aus dem Kreise ihrer Jdeen, Thaten und Schicksale, er weist darin nach, was diesen entspricht oder wider spricht, er sucht den Ursachen ihres Werdens oder ihren Wirkungen nach und beur- theilt ihren Werth hauptsächlich nach diesen, er vergleicht sie mit dem Größten der Kunstgattung gerade die ser Zeit und dieser Nation, inder sie entstanden, oder je nachdem er seiuen Gesichtskreis ausdehnt, mit den weiteren analogen Er scheinungen in anderen Zeiten und Völkern.“

Das vorliegende Werk nimmt den leßteren Standpunkt, der als der eigentlich historische bezeichnet worden is, ein. Doch, ehe auf den Juhalt näher eingegangen werden soll, sind zuerst einige Worte über die Form zu sagen.

Bei uns in Deutschland ist leider noch das Vorurtheil sehr verbreitet, daß Alles darauf ankomme, was, gleichgültig wie es gesagt werde. Des- halb sind die meisten unserer gelehrten Bücher hon der Form wegen für die Masse der Gebildeten geradezu ungenießbar. Es gehört in der That viel Geduld und Selbstüberwindung dazu, um an die Sprache, welche die deutshe Wissenschaft redet, einigermaßen sih zu gewöhnen. Schriften, wie die Savigny's und Alexander von Humboldt's, die auch der Form nach flassishe Muster sind, gehören zu den seltensten Phänomenen, Ganz anders verhält es sich in Frankreich. Hier is man so wenig gegen die Form

leihgültig, daß oft auf Kosten der Darstellung das Dargestellte in den Hintergrund tritt, daß unter wohlgeseßten, zierlihen Phrasen die äußerste Gedankenlosigkeit sich häufig verbirgt. Die Franzosen lesen schon deshalb ein Buch mit Vergnügen, weil es schön geschrieben is, mag der ZJnhalt reich oder dürftig, neu oder hon bekannt sein, Eine gewisse Eleganz und Zierlichkeit des Ausdrucks ist ihrer ganzen Literatur, auch der wissenschaft- lichen, eigenthümlih, Die französische Wissenschaft darf sih auch in den Salons sehen lassen, Die ganze Nation hat überhaupt einen gewissen Sinn für das Gefällige, Graziöse; wo es daher blos auf äußerliche Zier- lichfeit anfommt, hat seit jeher Frankreih den Ton angegeben, Wegen dieser so verführerischen äußeren Eleganz überseßen wir auch so viel fran- ósishe Komödien und Nomane. Dem Jnhalte nach sind die französischen ’ustspiele gewiß nicht besser als unsere deutschen, es is in ihnen eben so wenig wahre Komik zu finden, als in den unseren, Beide sind nur für das Kauttsemtät geschrieben, Der Unterschied ist aber, daß die französische Komödie zierlich \cherzt, gefällig tändelt, wo das deutsche Lustspiel durch emeine Possen, durch plumpe Späße die Zuschauer unterhalten will. Die f lechtesten Fabrikate von Eugen Sue und Alexander Dumas bestechen durch einen gefälligen äußeren Schein, durch cine graziöse Darstellung, Die flüchtigsten französischen Journal - Artikel sind wenigstens gut ge- schrieben. Der Grund davon liegt nun auch in der Beschaffen- heit der französishen Sprache selbs, Börne sagt irgendwo sehr richtig: „Der französishe Sprahschaz besteht ganz in Silbermünzez diese Sprache hat kein Kupfer, wie die deutsche, und ein shlechter französi- scher Schriftsteller schreibt nie so schlecht, als ein schlechter deutscher schreibt,

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Dagegen mangelt es ihr aber auch am Golde der deutschen Sprache.“ Und an einem anderen Orte: „Wer in Frankreich schreibt, schreibt wie die guten französischen Schriftsteller oder schreibt shleht, Vergleicht man Rous- seau mit Voltaire, so findet man zwar Beider Styl sehr von einander ver- schieden; doch sind sie es nur so lange, als sih Beider Ansichten von ein- ander unterscheiden, Wo Rousseau denkt wie Voltaire, schreibt er auch wie er. Die deutshe Sprache hat der Himmel sei dafür gepriesen keinen Styl, sondern alle mögliche Freiheit,“ Es is für einen Franzosen viel leichter, gut zu schreiben, als für einen Deutschen, weil seine Sprache eine freiere, individuelle Behandlung ausschließt. Eine gewisse Starrheit und Unbeweglichkeit i der französischen Sprache eigen, ihr Wortvorrath is ziem- lih abgeschlossen, und die wenig neu gebildeten Wörter sind nicht aus der Sprache organisch hervorgetrieben, sondern aus fremden Sprachen aufge- nommen. Gelingt es ja einmal einem französischen Schriftsteller, ein neues Wort zu erfinden, so is dies ein Ereigniß, wovon die Zeitungen sprechen, Die französische Construction is durchaus gleichförmig durch unabänderliche Regeln bestimmt. Wenn es deshalb auf der einen Seite unmöglich ift, einen Gedanken bis in die feinsten Nüancen zu verfolgen, so schüzt diese Unbeweglichkeit der Construction doch auch wieder vor jener Dunkelheit, vor jenen schleppenden Perioden, die, um den ganzen Inhalt des Gedankens wiederzugeben, sich in ein Gewirr von Zwischen- und Nebensätzen verlieren, aus denen \ich der Leser nur mit Mühe herausfindet, Ganz anders ver- hält es sich mit der deutschen Sprache. Sie gestattet die allerfreieste Be- handlung, sie is zu neuen Wortbildungen so geschickt wie die griechische, Die deutsche Construction is zwar nicht in dem Grade beweglich, wie die der alten Sprachen, aber doch immer frei genug, um schon durch die Stel- lung der Wörter die verschiedensten (Hedankenschattirungen ausdrücken zu können. Der französische Schriftsteller malt mit Schablonen, der deutsche aus freier Hand, „Der Franzose“, sagt Wilh. von Humboldt, „hat für jeden Gedanken einen fertigen Ausdruck, der Deutsche sucht diesen mühsam;z jener zählt nur sein Geld, dieser prägt sich seine Münze selbst, Dies zeigt sich sogleich in der Bildung beider Sprachen. Der Franzose bleibt auch über- all beim Ausdruck zuerst stehen und krittelt und klaubt daran, während wir immer gleih nah dem Sinn haschen, Dunkelheit und selbst Unkorrektheit verzcihen, wenn nur unser Herz und unser Geist Befriedigung findet,“

Die französische Sprache is in ciner gewissen Sphäre das vortrefflichste

Organ für den Gedanken, nämlich überall da, wo der Verstand bios thä- tig ist, in der Conversation des täglichen Lebens und in den empirischen Wissenschaften. Sie is aber unzureichend, sowohl für den innigen Ausdruck der Gefühle, als auch für die Entwickelung spekulativer Jdeen, Die deutsche Sprache is ungleich tiefer und reicher, weil der deutsche Geist tieser und reicher is, als der französische, Die Franzosen sind überhaupt ein wesent lich verständiges Volk, sie sind wißig und scharfsinnig in hohem Grade, aber ihnen fehlt sowohl die Junigkeit des Gemüthes, als auch die Tiefe der Sypeculation, Es giebt in Frankreich keine eigentliche Philosophie, und eben so wird sich mit ihren poetischen Productionen der deutsche Leser nie recht befreunden können. Wo es sich dagegen nur um ein verständiges Raíson nement, um eine scharfe Entwickelung handelt, sind die französischen Dar- stellungen vortrefflic, Jhre wissenschaftlichen Werke sind durch ihre anspre- chende Einfachheit ein von uns Deutschen noch nicht erreichtes Vorbild, Das vorliegende Buch, in welchem die Geschichte der provenzalischen Lite ratur vorgetragen wird, gewinnt den Leser gleich auf den ersten Blick durch die fließende, den Stoff durchaus bcherrschende Behandlung. Es enthält Vorlesungen, die an der Sorbonne von Fauriel über diesen Gegenstand gehalten wurden, und die nach seinem Tode von Jules Mohl herausge geben sind. Ver Charakter von Vorlesungen verleiht dem Buche noch eine besondere Eigenthümlichkeit. Die Beziehung zwischen den Zuhörern und dem Lehrer is eine weit innigere, als die zwischen dem Leser und dem Autor, Ein mündlicher Vortrag kaüpst an die dem Zuhörer schon geläufigen Bor- stellungen an, er verbreitet sich weitläufig über Dinge, die in einem Buche durch eine einfache Verweisung des Lesers abgemacht werdenz er enthält vielfache Ueberblicke und Recapitulationen, is überhaupt weniger gedrungen, dafür aber verständlicher, Endlich fehlt der ganze gelehrte Apparat, der ein Buch über denselben Gegenstand begleiten würde, Aus allen diesen Grün- den i nun das vorliegende Buch besonders geeignet, den Leser, der mit der Poesie der Troubadours noch nicht bekannt ist, in das Verständniß der- selben einzuführen. Aber guch, “wer schon vorher mit dem Studium der provenzali'chen Literatux sich beschäftigt hat, wird über viele bis jezt noch nicht gelöste Fragen Aufschluß finden. Fauriel ist in das Verständniß dieser Literatur, die für den Geist des Mittelalters so charakteristisch ist, tief ein gedrungen und hat vielfach neue und für ihre Beurtheilung höchst interessante Züge hervorgehoben. Der Standpunkt des Verfassers wurde schon oben als der cigentlih historische bezeihnet. Er betrachtet die (Geschichte der Li- teratur uur im Zusammenhang mit der Geschichte des Geistes überhaupt, Jn der Literatur eines jeden Volkes reflektirt sich der allgemeine Fortschritt der Menschheit überhaupt. Demselben Geseye der Entwicfelung, nach wel chem diese einem gemeinsamen, leßten Ziele entgegengeht, folgt auch die Literatur, Aber dieser allgemeine Verlauf wird entweder gehemmt oder be- fördert durch die besonderen Verhältnisse des bestimmten Volkes; die Be- schaffenhcit des Bodens, die geselligen Einrichtungen, die Religion, die Handelsbeziehungen, Kämpfe, Siege und Eroberungen, tausend andere Um- stände modifiziren diesen allgemeinen Charakter, die natürliche Grundlage jeder Literatur, und geben der bestimmten die loka!e Färbung, das indivi- duelle Gepräge, eigenthümliche Schönheiten und Mängel, kurz, sie weisen ihr den bestimmten Rang in der Geschichte der Kunst an, Von diesem Gesichtspunkte aus fällt die Geschichte der Literatur mit der der (Civilisation überhaupt zusammen, und von ihm aus betrachtet der Verfasser, wie er selbst sagt, die Entwickelung der provenzalischen Poesie, Dieselbe is nicht nur der Zeit nach die älteste im modernen Europa, sondern sie hat auch einen dauernden und tief eingreifenden Einfluß auf die poetischen Produc- tionen der übrigen Völker ausgeübt und denselben Manches von ihrem Geist und ihren Formen mitgetheilt. Jm südlichen Frankreich fing die neue Lage der Dinge, wie sie sih aus dem Konflikt der Barbaren mit den Römern hervorgebildet hatte, zuerst an, eine bestimmte Gestalt zu gewinnen, und die Jdeen, welche das ganze Mittelalter beherrschten, die sich in dem Ritterwesen reglisirten und in der provenzalischen Poesie ihren ersten Aus- druck fanden , reagirten von dieser Gegend aus auf alle übrigen Nationen Europa’s, Die provenzalische Literatur gab so denen der übrigen Völker den ersten Impuls, sie war die erste Manifestation jener eigenthümlichen Mischung des germanishen Wesens mit den Elementen der römischen Bil- dung, welche den Geist des Mittelalters ausmacht, Vor dem Ende des 12ten Jahrhunderts gab es kaum ein Land in Europa, wohin nicht der Ruhm der Troubadours gedrungen wäre, wo man ihre Werke nicht bewun dert hätte sie nachzuahmen, galt für das Höchste in der Kunst, Die provenzalische Poesie war in ganz Frankreich, Jtalien und einem Theile oon Spanien ecinheimisch geworden, sie hatte sich auf verschiedenen Wegen über England und Deutschland ausgebreitet. Man kannte sie in Böhmen, Ungarn und Griechenland, ja selbst in Jsland genoß sie einer Art von Po- pularität, __ Der Verfasser theilt die Geschichte dieser Literatur in zwei Perioden, Die erste reicht von der zweiten Hälfte des achten Jahrhunderts bis zum Zahre 1080, die zweite umfaßt die folgende Zeit bis zum Jahre 1350, Bei der Betrachtung derersteren handelt es sich hauptsächlich darum, nachzuweisen, wie die provenzalische Sprache allmälig zu einer Vollendung und Durch bildung sich erhob, um einer poetischen Anschauung zum würdigen Ausdru zu dienen,

Die provenzalishe Sprache, so wie alle übrigen romanischen, sind nicht durch die Mischung des Lateinischen mit der Sprache der Eroberer entstan den, sondern sie existirten in ihren Grundzügen {hon vor der Eroberung, und diese hat nur den Einfluß gehabt, daß, während jene Sprachen früher nur als Jdiom des Bolkes bestanden, sie nun zur Sprache aller Klassen wurden, Jede Sprache inklinirt zur Auflösung, d. h, sie neigt dazu, ihren einfachen synthetischen Formen aufgelöste, analytische zu substituiren, je älter sie ist, um so größer ist ihr Reichthum an grammatischen Formen, um so mehr Freiheit besizt sie in den grammatishen Veränderungen der Wörter und in der Bildung neuer durch Zusammensezung. Die älteste Sprache der Welt, das Sansfkrit, ist zugleich die bildsamste, sie hat die künstlichste (Srammatif, Auch die griechische und lateinische Sprache sind synthetisch, d. h, sie bezeihnen durch die Veränderung des Worteé selbs die verschie- denen Nüancen in dem Sinn, während die analytishen Sprachen genöthigt sind, durch ein besonderes Wort die Modification der Bedeutung auszu- drücken, So werden in den alten Sprachen die Casus und Numeri des Nomen , als auch die Personen, Modi, Tempora und Genera des Verbum durch die Endung bezeichnet, während sich in den romgnischen Sprachen

blos im Plural des Nomen und in einigen Formen des Verbum das syr thetishe Prinzip erhalten hat, Sobald in einer früh entwickelten Literatur die Grammatik einer Sprache sich fixirt, so wird der Uebergang vom svn- thetishen zum analvytishen System erschwert und verzögert, aber doch nie ausgeschlossen. Jn Deutschland war das nicht der Fall, und wir haben deshalb von unserem Reichthum an synthetischen Formen so viel verloren, In der Bibel-Uebersezung des Ulfilas finden wir unter Anderem entschiedene Kasus-Endungen und ein eigentliches Passivum, Von den wenigen synthetischen Formen, die wir noch besitzen, sind das Partizipium und der Conjunctivus Prä sentis im Absterben begriffen. Wo übrigens auch in der Literatur und in der Nedeweise der gebildeten Stände das grammatische Svstem eines Volkes sich befestigt hat, so macht sich doch die natürliche Neigung zur Vereinfachung und Auflösung in den Dialekten des Volkes geltend. Wird nun durch eine große Umwälzung in allen“ Verhältnissen die Civilisation des Volkes ver nichtet, verschwinden mit den gebildeten Ständen zugleich die Wäch ter der Neinheit und Integrität der Sprache, so kann es so scheinen, als trâte der Uebergang von der Synthese zur Analyse mit einem Schlage einz in Wahrheit erseßt aber nur das früher unbeachtet gebliebene Volks- Jdiom die bisherige Sprache, Eine solche große Revolution trat mit der deutschen Eroberung ein. Das klassische Latein vershwand mit ihr aus dem Leben, es wurde blos uoh von den (Gelehrten geschrieben und gespro chen, und die vulgairen Dialekte kamen zur allgemeinen Herrschaft, Jn diesen hatte sich nun das Prinzip der Auflösung geltend gemacht z die Zahl der grammatischen Formen is reduzirt, indem blos solche angewandt wer- den , deren Bedeutung die allgenieinste 1nd deren Anwendung deshalb dic leichteste ist. Sobald übrigens die Volksdialekte den Sicg über das alt Latein davongetragen hatten, so gewannen sie eine viel größere Wichtigkeit, es wurde für sie allmälig eine bestimmte Grammatik ausgebildet und die An- wenduug derselben für den schriftlichen Ausdruck so möglich gemacht, Daß die romanischen Sprachen sich auf die angegebene Weise entwickelt haben, daß sie also schon vor der germanischen Eroberung im Munde des Volles lebten, ergiebt sich mit Evidenz aus dem Umstande, daß in ihnen theil Wörter aus Sprachen, diz hon durch das Lateinische verdrängt waren, jch finden, theils, daß in ihnen so wenig germanische Bezeichnungen rezipirt wurden. Um bei dem Provenzalischen stehen zu bleiben, so sind in 1hm blos 3000 nicht latcinische Wörter; von diesen is der größte Theil griech1 {en Ursprungs, einige sind den drei Ursprachen (GGalliens entnommen , dio wenigstens können von germanischen Wurzeln hergeleitet werden,

Unter allen romanischen Sprachen gelangte zuerst die provenzalisch« zu einem Grade geistiger Durchbildung, der das Entstehen einer eigentlichen Literatur möglich machte, wie überhaupt im südlichen Frantreich zuerst die Civilisation cine Stätte fand, Die Poesie der 2rou badours, diese glänzendste Erscheinung des Mittelalters, war doll fein isolirtes Phänomen, sondern sie war nur das Resultat eines allgemeinen, gewaltigen Dranges zur Umgestaltung des geselligen Lebens, sie hangk aus innigste zusammen mit dem Streben nach Ordnung und Humanität, mil der allgemeinen Reaction gegen die Barbarei der vorangegangenen „Zah1 hunderte, Dieselbe geistige Stimmung, aus der eine neue Poesie entjprang, führte in anderen Künsten, besonders in der Architeltur, zu bisher noch nicht gekannten Gestaltungen, Neben den poetischen Denlmalen erhoben sich jenc Dome und Paläste, aus deren Mauern und Thürmen derselbe (Geist, dic selbe Sehnsucht nach dem Höheren, Jdealen zu uns |pricht, Gleichzeitig mit diesen neuen Schöpfungen der Kunst entwickelte ich dex ritterliche (Geist, der damals als Jubegriff aller männlichen Tugend galt, Die Burger e1 fämpsften sich um dieselbe Zeit ihre alte Freiheit wieder, sie vereinigten jch zum gegenseitigen Schuß in Gemeinden und spielten 1hrer)eits hinter ihren Mauern eine nicht minder ritterliche Nolle als ter Adel auf dem ande, Mit allen diesen sozialen Umwälzungen endlich trafen noch weit kuhnere religiöse Neuerungen zusammen. Diese ganze Bewegung ist keine plöbliche, unvorbereitete, ihre Ursachen liegen vielmehr schon in den Berhaältm)jen Del Dinge, die der germanischen Eroberung vorangingen, Durch dies Creigmp wurde die allgemeine Entwickelung der Menschheit unterbrochen, vielfach modifizirt, an die Stelle der srüheren Kultur war vor der Hand eimn Zu stand der Rohheit und allgemeinen Verwirrung getreten, aber di Nesultate der rómischen Civilisation waren nicht verloren, Als Alles wieder eine este Gestalt gewonnen, die neuen Reiche sich konsolidirt hatten, überhaupt das äußere Leben geordnet war, seßte sich die geistige Entwickelung, wie sle von den Nömern vorbereitet war, in den neuen Verhältnissen, durch frische Kräfte gefördert, nun weiter fort, Die provenzalische Sprache selbst is ja nur eine neue ¿Form der lateinischen; mehrere Arten der provenzalischen Poesie sind nur die dem NRitterwesen angemessene Umgestaltung gewti|e volksthümlicher Dichtungen des Alterthums, die sich im Volke traditionell erhalten hatten, Der zugleich bizarre und kühne Charakter der Architektur, welcher zum gothischen Styl führte, entstand aus dem Streben, dem Typus der römischen Baukunst in schönere und großartigere Formen nachzuahmen, Die neue Gemeinde - Verfassung, die in den Städten des südlichen Franl reich ins Leben trat, is, wie es scheint, nux eine Reorganisation der r mischen Kurie, Die religiösen Neuerungen endlich der Waldenser hängen mit ciner häretischen Auffassung aus den allerersten zeiten des Christen thums zusammen,

S0 ist, von allen Seiten aus betrachtet, die Civilisation des Mittel alters nux eine Fortsezung von derjenigen der alten Zeit, und die Aufgab( des Historikers besteht darin, diese fortlausende Entwickelung, welche einer oberflächlichen Betrachtung gewöhnlich verborgen bleibt, nachzuweisen, Fau- riel untersucht zu diesem Zweck den Zustand der Literatur und des gesell gen Lebens, der der Völferwanderung vorherging, und geht so, des echt historishen Berufes eingedenk, von der gallo -romgnischen Kultur aus, um daran die des Mittelalters zu knüpfen,

O An milden Gaben für die Nothleidenden in Ober=Schlesien sind uns seit unserer leßten Bekanntmachung vom 9ten d, M, ferner zu= gegangen: 3435 Rthlr. 28 Sgr. 7 Pf.

1859) Aus Haunchens Sparbüchse 10 Sgr. 1860) Z. 1 Rthli i

1861) Sammlung beim Diaunenfeste am 4, März 33 Rthlr, 1862) Durch den Domainen = Rentmeister Herrn Kulke zu Lagow von dex Gemeinde Gr. Kirshbaum 4 Rthlr. 10 Sgr., von der Gemeinde Coritten 2 Rthlr. 9 Sgr. 9 Pf. 1863) BVon- den Beamten und dem Dienstpersonale des Remonte - Depots Bärenklgu 15 Rtdlr. 13 Sgr. 6 Pf. 1864) Vou der Gemeinde Zwieto durch Hrn. von Wilucki zu Cabèl 4 Rihlt. 14 Sgr. 6 Pf, 1865) Durth dén Hin, Predi ger Lemke zu Schlagenthin von ihm selbst, dem Gutsbesißer Eben und von den dortigen Bewohnern und Dienstleuten 18 Rthlr, 16 Sgr. 2 Pf. 1866) Durch den Hrn. Prediger Nicolai zu Terbt bei Lübben ander weit: von der Gemeinde Terpt 8 Rthlr, 18 Sgr. 6 Pf., von der Gemeinde Niewiß 9 Rthlr. 21 Sgr., von der Gemeinde Groß-Rad den 4 Rthlr. 24 Sgr. 6 Pf., von der Gemeinde Altenow 4 Rthlr. 26 Sgr. 41867) Von der Familie von Brandenstein aus Stavén= hagén 46 Rihlr. 1868) Von P. E. 70 Rthlr, 1869) Bou Udo und Max 4 Rthlr. 41870) Von Hrn. Oekonomie-Rath Livomus zu Klebke 1 Rthlr, 1871) Von einem Ungenannten daselbst 1 Rihlr, 1872) Durch die Königl, Gesandtschaft in Kopenhagen von dem Re dacteur der lopenhagener Zeitung Nyt Afteublad, Hrn. Trojel, 52 Rbthlr. 3 Mk. däuische Zettel oder 39 Rthlr. 1h Sgr 6 Pf 1873) Ertrag einer von Kindern in Erfurt veranstalteten Lotterie 10 Rihlr. 1874) Ferner durch den Hrn. VDomainen - Rentmeister Lenzer zu Brandenburg von den Gemeinden: Michelsdorf 3 Rihlr, 25 Sgr., Tieckow 1 Rthlr, 19 Sgr. 0 _Pf., Schwina 8 Rthlr, 4 Sgr. 6 Pf. , Marzahne 1 Rthlr. 10 Sgr., Derwiß 13 Rthlr, 9 Sgr., Mögelin 7 Rthlr. 22 Sgr. 0 Pf, Nädel 3 Rthlr, 19 Sgr. 1875) Aus Ostfriesland, von einem Vamen Verein in Aurich gesam- melt, 200 Rthlr. Gold, verwechselt zu 226 Nthlr. 18 Sgr. und in Courant 350 Rthlr. 1876) Frau Gräfin Thürheim aus W. 107 Rthlr, 22 Sgr. 1877) Von dem Hrn, Ober-Tribunalsrath Rinleben 2 Rthlr. 1878) Von dem Hrn. Land=- und Stadtgerichts = Direktor von Tabouillot 2 Rthlr. 1879) Von dem Ober - Landesgerichts - As= sessor Hrn. Coqui 5 Rthlr, 1880) Von dem Hrn. Geheimen Ju= stizrath Grafen von Schwerin 50 Rthlr, 1881) Von dem Königl,

Garde-Husaren-Regiment 46 Rthlr. 1882) C. A. 15 Sgr. 1883) A. E. O. M. T. U. N. 3 Rthlr. 15 Sgr. 1884) Von der Redaction des Mainzer Wochenblattes 167 Rthlr. 1885) Gesammelt v. C. K, 2 Rthlr. 1886) Aus S. von N. N. 6 Rthlr: 1887) M. B. mit dem Motto : „Gott verläßt die Seinen nicht“, 10 Sgr. 1888) "Hr. Kammergerichts= Präsident Strampff in 1 Frd'or. 5 Rthlr. 20 Sgr. 1889) Hr. Major von Heseler 10 Rthlr. 41890) O. G. S. 2 Rthlr, 1891) A. D. 2 Rthlr. 4892) A. C, 1 Rihlr. 45 Sgr. 1893) Durch Hrn. G. Seligo gesammelt auf einem Balle am 1. März 21 Rthlr. 10 Sgr. 1894) Von den Herren Beamten des Königl. Haupt=Zoll= Amts Cavelpaß im Bezirk des Haupt - Amtes gesammelt 18 Rthlr, 17 Sgr. 1895) Durch den Hrn. Prediger Schlemüller in Arens- dorf bei Müncheberg von der Gemeinde daselbst 22 Rthlr. 26 Sgr. 6 Pf., in der Schule daselbst gesammelt 2 Rthlr. 5 Sgr., von dem Herrn Künstler Hüttemann 3 Rthlr. 1896) Inhalt einer am 6. März gefundenen Börse 1 Rthlr, 7 Sgr. 6 Pf. 41897) Von dem Handwerker - Verein Brunnenstraße Nr. 19 6 Rthlr. 26 Sgr. 6 Pf. 1898) Durch den Herrn Prediger Stämm= ler in seiner Gemeinde Glöven gesammelt 30 Rthlr. 1899) Am 8, März bei einer Hochzeit im Milenßschen Saale gesammelt 13 Rthlr. 1900) Durch den Präsidenten des Vereins der Freimüthigen, Buch- händler Herrn Dr. L. Weil, einen Theil des Ertrages des am 29, Februar im Verein stattgefundenen Karnevalfestes 100 Rthlr. 41901) Von dem Herrn Diakonus J. Th. Werner in Hannover gesam- melt¿-B, in-L, 4 Ribly, LEi 1 Nihlr 15 Sg N N Rihir; Durch Hrn. Pastor Hausmann in Kirchhorst 5 Rthlr. 25 Sgr. Von Schülern der Neustädter Schule 1 Rthlr. 5 Sgr. L. M. aus Gro-= na 1 Riblr. Hé. Pio Bier in Balke ERY M, G. 2 Nthlr. Klb. der Mktkirhe 1 Rthlr. 25 Sgr. Schüler der höheren Bürgerschule den Ertrag einer Lotterie 1 Rthlr. 5 Sgr. S. 10 Sgr. R, 3 Rthlr. D. A. St. in Patteusen 2 Rthlr. Ein Handwerks burshe aus Ober =- Schlesien 10 Sgr. N. N. 10 Sgr. Hr. Prof. Klenke in Braunschweig 20 Sgr. 1902) L. W. S. in Neu-Ruppin 15Rthlr, 1903) Von einem Mitgliede d. Deputationf. d. Staatsschulden wesen diedemselben angewiesenen Diäten u. Reisekosten 303 Rthlr. 10 Sgr. 1904) Von dem preuß. General-Konsul in Jassy, Geheimen Kriegs-

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rath Freiherrn von Richthofen, in 3 Goldstüken à 3 Rthlr, 6 Sgr. 9 Rthlr. 18 Sgr. 1905) Von dem Lber-Prediger Meyer in Prih- walk gesammelt von der Gemeinde Schönhagen 12 Rthlr. 12 Sgr. 2 Pf., von der Gemeinde Neu- Krüssow und Wilmersdorf 2 Rthlr. 25 Sgr. 1906) Oblt, E, 5 Rthlr. 1907) Von dem Predi- ger Hansen in Loegow bei Wusterhausen U D T E: Lin Gute, dem Administrator, dem Lehrer, der Gemeinde und Prediger zu Loegow gesammelt 17 Rthlr, h, von dem Fi

liale der Gemeinde zu Blankeuberg 3 Rthlr, 12 Sgr. 6 Pf. 1908) Von A. F., Gewinn beim Spiel am 5. Februar 24 Sgr. 3 Pf. 41909) Von dem Hrn. Prediger Schwechten in Gr, Breese bei Wittenberge in der Gemeinde Hinzdorf ge\jammelt 5 Rthlr. 10 Sgr. 1910) Von der Königlichen Gesandtschaft in Karlsruhe durch den Hrn. Pfarrer Gottschalk zu Pforzheim in Courant 70 Rthlr. und 1 Fünffrank. Stck, verwechs. zu 1 Rthlr. 9 Sgr, 4911) Von dem Kommissions-Rath und Hofbuchhändler Hrn. W. Hoffmann in Wei

mar als 4te Sendung 103 Rthlr. 1912) Von demselben ferner als 5te Sendung 63 Rthlr. 1913) Von Hrn. Siegfried Otto Levin- stein in Leipzig fernerweit 50 Rthlr. 1914) Von dem Hrn. Buch

händler Hennig in Jassy 16 Rtblr. 1915) Von dem Gesandten Hrn. Grafen A. M. Racynski in Lissabon durch Hrn, Mendelssohn u. Cp. 20 Rthlr. 1916) Durch Hrn. N. Reichenheim u. S. hier\., von N. P. und H. Nathan in Bradford den Betrag von 5 Psd. St. mit 35 Rthlr. 1917) Von dem Präp. Hrn. Brückner in Gr. Giewihß bei Waren 1in 4 Stück Louisd'or 22 Rthlr, 21 Sgr., in Courant 2 Rthlr. 1918) Von dem Hru, Prediger Wronsky in_den Gemeinden Döbberin und Niederjesar gesammelt 30 Rthlr. 2 Sgr, 6 Pf. 1919) Von dem

Hrn. Pred, Engels in den Gemeinden Falfenhagen und Petershagen 10 Rthlr. 27 Sgr. 6 Sgr. 1920) Durch Hrn. Breest und Gelpke von dent Konsul Hrn. A. Marstaller in Rom in einem Wechsel über Cfl. 151. 17 Kr., verkauft zum Course von 1025 pCt. 103 Rthlr. 15 Sgr. 41921) Von der Frau Oberhofmeisterin von der Decken in Hannover gesammelt für die armen Waisenkinder in Ober=- Schlesien 1000 Rthlr. 41922) Agio von 28 Stü Frd'or. à 1145 pCt., welche zu 1135 pCt. angenommen worden, 1 Rthlr. 19 Sgr. 1923) Von der hiesigen Armen- Direction die Hälfte des Ertrages der am 11, März

v. d. Hrn. Robin veranst. erst. großen paris. Soirée 14 Rthlr, 21 Sgr. 3 Pf- so daß überhaupt bis heute bei uns eingegangen sind : 29,577 Rthlr. 28 Sgr. 10 Pf.

Davon sind: 1) am 13. Februar d. J. den barm- herzigen Brüdern in Rybuick und Pleß überwiesen... 1,000 Rthlr. Sgr. Pf. 2) zur Anschaffung von Lebensmit-= teln 2c. hier verausgabt... 816 6 3) beim Umsaß ausländischen Pa- pier = und anderen Geldes ver= loren gegangen 20 4) an Verpackungs - und sonstigen Unkosten bei Uebersendung der eingesammelten Bekleidungsge genstände 2c. verausgabt . .…... und endlich 5) dem Comité in Breslau über= wiesen : Rthlr. Sgr. Pf. am 2. Februar 1,400 am 5. Februar 4,600 m 415. März 18,000 am heut. Tage: ¿Yad es 0,000.18 h) in hier nicht umzuseßenden Effekten 143 4165 zusammen 7740 9 F Â 9 wie oben 29,577 Rtolr, 28 Sgr. V Pf.

Berlin, den 27. März 1848,

Das Comité Jur Unteriibung der Notblefbeiden Ober-Schlesien.

nf 2 Ur: 1 (6A O ORALI A © V ORTCTED A“ VIMECONT N 1E STCL L l6E D

Berlin, 1. April. Unsere leßten Hoffnungen und Wünsche für die Besserung der Börse sind leider noch nicht in Erfüllung gegangen; die Re- gelmäßigkeit im Geschäft hat sich noch nicht wieder einfinden wollen, und eben so wie die Gemüther außer dem Bereich des Geschästslebens fortwäh- rend aufgeregt sind, so bleiben auch unsere Kaufleute in einem fieberhaften Zustande. Leider handelt es sich hierbei nicht um Schreckensbilder, es is keine unnöthige oder unbesonnene Aengstlichkeit, sondern nur zu wahr, daß wir uns in einem Stadium der vollsten Handels-Krisis befinden. Vom Auslande, aus unseren Provinzen und in unserer Stadt sind bereits zahl reiche, höchst bedauerliche Zahlungs - Einstellungen bekannt geworden, und schiver ist es, zu ermitteln, ob wir damit schon am Ziele sind. Bon allen Srciten werden Vorschläge gemacht, die Handels - Krisis durch Beschaffung vou Geldmitteln aufzuhalten oder zu beendigen; die Anforderungen sind be- deutend und werden sich muthmaßlich noch steigern, wenn eine radikale Hülfe Plaß greifen soll, Kann aber wohl jeßt, wo die Furcht und Besorgniß, angefacht durch allerlei schlimme Gerüchte, den Zustand herbeigeführt hat, solcher ourch Herbeischaffung neuer Geldkräfte gebessert werden? Vermag Geld aliein zu helfen, wenn Mißbehagen diz Geißel \{hwingt und Vertrauen sich in Miß trauen umwandelt# Wir glauben, es verneinen zu müssen, und so \{merz- lich es uns auch is, so vermögen wir doch uicht dem Metalle eincn so ho hen Werth beizulegen, daß dadurch allein eine bessere Wendung zu erwar- ten ist, die Aengstlichkeit is es, welche, wenn sie so tiefe Wurzel geschlagen, wie jeßt, und noch weiter fortdauern sollte, mehr schadet, als alle Hülfs quellen anderer Art nüßzen können. Um uns mit einem Wort verständlich zu machen, so wollen wir die Befürchtung nicht verhehlen, daß das baar (Held, und käme es auch reichlich zum Vorschein, in demselben Augenblicke, wo es der Circulalion gegeben, auch derselben wieder entzogen wird. Hierin allein kónnen wir die Ursache finden, wenn bereits dargebotene Hülfsquellen noch nicht den erwarteten günstigen Erfolg gehabt haben z daher is vor al-

Auswärtige Börsen.

Oesterreichische Banknoten 99 Br

Breslan. 1. April. Séliles Par A. 79 béz. u. Br

Staatsschuldscheine 65 Br Ao, B 1% 83 Br.

Angen Danr g, 31. März. Das Wechsel - Geschäft war sch” bhoeschränkt. Von fremden Valuten waren kurz London und Mit tel-Sichten von Amsterdam begehrt. Frankfurt fehlte, Thaler Plätze waren sämmtlich gut zu lassen. Für den Diskonto zeig ten sich viele Briefe. Geld knapp.

In Fonds und Fisenbahn-Actien eine gänzliche Geschäfts losigkeit.

Wéchsel- Coltse om 29 und 21 G2 Pas 3 Me 1885 1885. do, K S. 1865, 1865. BoOrdeaus 3 Mt 18957, 189), Genua

Mt. 190, 190, Livyórno 3 Mt. 228, 228. St. Petersburg pr, R.S. 33) 185 Sl Beo. London S N 19 ME S0 Sm 413 N S3

do. k. S. 13 Mk. 103. Sh 138 MK. 105 Sli Madrig-3 Mt: 42.

Cadix 3 Mb: 43: 43. Bao B Mi 43; 430 LISSAVORL 0. M

1 Porto 3. Mt. 455. 455 Amstérdan, Cour, 2 Mt: 35/80;

do. do, ks. 850.00, 35.,69. Antwerpen 2 Mt. 35,80.

d Kk S. 80.00,.30., 00 Frankfurt au 24 El, F 2M Augsburg, ‘Cour. 2 Mt. 148%. 1484. Prag, in 20 Kr. effekt.

Wien, do. do 2M 1595 1932. Thiosé do. do.

_Mt. 1523. Bol C 2 04454 Berlin 2 Mt. 103%. 19395, Leipzig 14 Rthly F. 2.Mt. 154 154. Kopenhagen, Rbthlr, k. S; 197. 497.

Geld Course: Gold al Marco 4395 Mk. Grob Silber 8a L ORNS 27 Mk. 127 a 14! Sch. 12 a 16. 10thig 27 ME: fl âà 1E LN }. Us Silber 27 Mk. 12 Sch. Piaster, Saulen- 27 Mk. 14 Sch. do. Mexik. und Südamerik. 27 Mk. 13 Sch.;, die Mark sein in Banco. Louis und Friedr.dor 11 Mk. 6! Sch. Dukaten, neue holländ. 1025. do. Hamb. und diverse von 23 Kr. 6 a 7 Gr. 102%; v ollw. das Sb. in Beo. Schlesw. Holst. Species & besser. Hamb. Cour., 1 und 2 Mk. Stücke 223; % gegen Bco. Hamb. Cour. cie S h N: d M E N, 2 u. 8 gGr. 497. Neue 5 Stücke R 2 5 als Bco. Louis- und Friedr.dor 312; %, schlechter als Bco. Louis- und Friedr.dor 14 Mk. a 14 Mk 2% Sch. Dukaten, neue holländ. 7 Mk. 1323: a 1557 Sch. do. n. burger etc. 7 Mk. 13: a 1577 Scl, d StUoK in Crt. Holst. Species a 60 Soh. Crt. 124.77. 124 M Cb E 400 M B.

7 Schlesw. . « m Preuss. Thaler a 40 Sch.

E Wien, 31. März. Met. 5proz. 60. 59%. 60. 4proz. do. 50. 91. Oproz. do. 44. 45. Anleih. 1834: 109. 110. do. 1839: 68. 70 Nordbahn 677. 64 a 66—67. Gloggn. 58—60. Mail. 36—37. Li- vorno 127. %—43. Pesther 38, 39—40. Budw. 597. 60. B. A. 700 a 790.

Wechsel. Amsterdam 1415 Augsb, 41012. Hambg. 154. London 10. 30. Paris 1194. ;

Frankfurt 102.

London. 28, März. Unsere Fonds-Börse ist weniger auf- geregt, als man nach den fortwährend vom Kontinent eingehen den ungünstigen Berichten schliessen sollte, da ausserdem auch der Zustand von Irland etwas Besorgniss erregt. Consols sind E R zurückgegangen, schlossen aber zur Notirung ziemlich m g M fi emden Fonds Sind holländ., russ. und dän. niedriger ;

au, portug. und mexikan, hingegen etwas höher, letzterer

fMÆfferliner MÖrse.

len Dingen ein festes Vertrauen der einzige Heb7l zu einer besseren Umge staltung, und wenn wix uns nicht irren, so sehen wir schon in den nächsten Tagen dasselbe gestärkt, wo es sih dann zeigen wird , daß wir die längste Zeit bergab gegangen sind. Die Course von den wenigen Papieren, worin Umsäße stattfinden, können uns allerdings noch feinen Maßstab für eine günstigere Entwickelung geben , indeß äußerte sich doch heute schon eine etwas festere Haltung, und es schien solche besonders dadurh dokumentirt, daß sich, ungeachtet der vielen Zahlungs- CEinstellungen, kein besonderer Andrang zum Verkauf zeigte, Was die Börse in Betreff des Effekten-Verkehrs, so wie des Banquier-Geschäfts, an belangt, so hat sich, abgerechnet unbedeutender Ausfälle, keine Zahlungs Unfähigkeit erwiesen; im Gegentheil ist der gestrige Abrechnungstag, wenn gleih mit großen und {weren Opfern, dennoch ordnungsmäßig beendet. Die hier ausgebrochenen Fallissements gehören meistentheils dem Manusak tur- und Produlten-Handel, welcher leßterer namentlih heute bedeutende Verlegenheiten herbeiführte, Auf einzelne Cours - Notirungen mögen wir uns diesmal nicht einlassen, da die wenigen Papiere, worin etwas unter nommen worden, auch nux als nominell zu bezeichnen sind. Wir beziehen uns deshalb auf unsere letzte Tages-Notiz und wünschen lebhaft, daß un ser nächster Bericht erfreulichere Mittheilungen zulassen möge.

Auch in Wechseln is das Geschäft äußerst unbedeutend, und nur einige Devisen, als Amsterdam, Frankfurt a, M. und St, Petersburg, waren heute zu lassen.

Berichtigung. Jn dem gestrigen Referat über die Börse soll es statt: „Geld“, Gold heißen.

Berlin, 1. April. Getraideberiht. Die Verhältnisse unseres Marktes haben sich in diesen Tagen noch trauriger gestaltet, Muthlosigkeit, Abneigung gegen jedes neue Geschäft und Mißtrauen nehmen überhand,

auf die neuesten new- yorker Nachrichten, welche den Frieden mit Mexiko als nahe bevorstehend darstellen. Piaster zur No tirung zu haben. Von Silber in Barren ist nichts am Markt. Von Wechseln waren Amsterdam, Hamburg und Frankfurt sehr ange tragen und merklich schlechter. Paris in langer Sicht ohne Ge schäft. kurz zu 26. 50 a 70 zu lassen. Wien und Triest ohne Nehmer. Spanien angetragen, Portucal dagegen zur Notirung begehrt. In Kisenbahn-Actien blieb es flau und still. Franz. wa ren im Allgemeinen niedriger.

3% Cons. p: Cw al 2: 834, 83. BEIZE 00 03. Di 05 00; Ard. 124 12, 39% 291. 22. Int. 41. 40. 4% 62.60. Ostind. 61.60. Port. 16. 15. Engl. Russ. 87. 85. Brás. 70. 65. Chili 90 85. Mex. 153. 15%. Peru 24. 22. Cours a. Hamb. 183. 155. 13. 143

Anmnneterdau. 30. März, Die heute aus Ober-Italien ein egangenen Nachrichten wareg nicht geeignet, die gestrice un rünstice Stimmung an unserer Börse in elne günstigere zu Vver- wandeln. Inländische wie sremde Fonds waren sehr flau. Einige erzwungene Verkäufe, namentlich in holländischen und russischen Effekten, gaben dem Markt ein sehr ungünstiges Ansehen.

Int. 39%: 38h. %, 8proz. do, 45,5 445, Aas C6rti M 373 \Ardoins 84. Portug. 3proz. 13%. do. 4proz. 147. 14.

Wechsel: Paris 55%. Wien 34%. Frankfurt 98. London k. S. 14. 80 7 M16 90 1

llamburg 34. Petersburg 175.

Antwerpen, 29. März. Bei fast gänzlicher Geschäftslosig keit waren alle Fonds nominell Ardoins 87. Belg. 5% 595. 1% 56 a %. 25% 285,

» flau zu 21 p. C. gemacht, schlossen 0% 413% gefragk Ats 43

» 0

adrid, 23. März. 3% Ma NOD 228

Markt - Berichte.

Königsberg, 30. März, Marktbericht. Zufubr gering. Wei- zen 58 65 Sgr. pro Schfsl.z Roggen 35— 40 Sgr. pro Schffl. ; große Gerste 35—38 Sgr. pro Schffl, z kleine Gerste 33 36 Sgr. pro Schffl, ; Hafer 24-—27 Sgr. pr. Schffl.; graue Erbsen 60 —75 Sgr. pr. Schffl. ; weiße Erbsen 50— 55 Sgr. pr. Schfl. z Kartoffeln 32 Sgr. pr. Schffl, ; Heu 14 Sgr, pro Ctr,; Stroh 90 Sgr, pro Schock,

Q

Stettin, 31. März. Getraide im Weichen, Gelber Weizen 50, 49 Rthlr. Noggen pr. Frühjahr 26, 25 Nthlr,

Spiritus flau pr. Frühjahr 245 a 7 Nthlr,

Rüböl und Leinöl ebenfalls flau, 95, 10 a 10% Nthlr,

% Breslau, 1, April. Jn den Getraide-Preisen können wir gegen gestern keine Veränderung melden, Der Markt war mit Zufuhren nur ßig versorgt. Auch in allen übrigen Artikeln war es still, Spiritus wurde nur loco a 75 bis 75 Rihlr. gehandelt. Für Zink zeigt sich zum Preise von 3 Nthlr. loco etwas mehr Kauflust, die Jnhaber jedoch mögen dazu bei den etwas besseren Berichten von Hamburg nicht abgeben,

London, 28. März. Baumwolle, Der Markt in Liverpool war

gestern bei vermehrter Frage etwas fester, und es wurden ca, 5000 B. zum Konsumo zu den Preisen leßter Woche gemacht, Hier geht fortwährend nichts um,

Indigo. Wir haben durchaus keine Umsätze zu berichten, es fehlt

an Begehr, und die Unmöglichkeit, in diesem Augenblicke zu den seitherigen Preisen Verkäufe von mehr als wenigen einzelnen Kisten erzielen zu können,

und was noch schlimmer, die Aussichten für den Handel, der in allen sei- nen Zweigen danieder liegt, trüben sich immer mehr; Jedermann is} bei der Ungewißheit, wie es noch werden kann, darauf bedacht, nur alleiu seine schwebenden Verbindlichkeiten zu beseitigen, und vermeidet, in neue einzu gehen.

Unter solchen Umständen is} es gewiß höchst wünschenswerth, daß die politische Lage im Allgemeinen, wie die finanziellen Verwickelungen, die lei- der in bedenklicher Weise zunehmen und selbst den sozialen Zustand unter- graben, sich bald konstituire, damit Kredit und Sicherheit in deu Geschäf- ten zurückehre. Haben sich diese wieder eingestellt, so können wir auch hof- fen, daß unjer neues, so lange gewünschtes Justitut, das Handels-Ministe- rium, für den Handel unseres Landes wie sür ganz Deutschland eine se- gensreihe Wirkung äußern wird,

Unser Markt war heute in größter Aufregung. Die Anmeldungen über- stürzten sich und hatten zur Folge, daß Mehrere auf Sistirung antrugen. Hierdurch wurde der Umgang g:stört, und selbst Regulirungen konnten nicht zuwege gebracht werden.

Wir sind sohin in dem seltsamen Fall, keine Preis-Angaben machen zu können. Nur Weniges von Spiritus per April /Mai wurde mit 142 Rthlr. fompensirt. Nach ziemlich verläßlichen Nachrichten, die inzwischen eingingen, wird das Königl. Proviant-Amt in nächster Woche bedeutende Roggen-An- fäufe machen lassen. i

Einige Notoritäten in unserer Geschäftsbranche fehlten an der Börse.

Die Neustädter Listen von dieser Woche enthalten :

832 Wspl. Weizen, 3210 Wspl. Noggen, 920 Wspl. Hafer, 60 Wspl. Gerste, 78 Wspl, Erbsen und 1616 Ctr, Mehl,

hâlt die Jmporteurs ab, ihre Waare auszubieten, so daß der Markt ohne Auswahl bleibt, Für die am 9, Mai stattfindende Auction is noch nichts deklarirt, Von 136 S. Guatimala - wurden heute nur 5 S. ganz ord. Cortes- zu 1 Sh. 9 Pce. a 2 Sh. verkauft, der Rest weggezogen.

Cochenille, Man versuchte heute den Verkauf von ca. 200 Sur. allein aus Mangel an Kauflust wurde beinahe das Ganze zurückgezogen Nur ein paar Suronen gute Silber - Hond. - fanden zu 4 Sh. 8 Pce. a 4 Sh. 9 Pce. und ord, klein bis mittel Zacc. zu 4 Sh. 9 Yce a 5 Sh. 6 Pce. Nehmer. Lac Dye unverändert im Werthe, aber ohne Umsaß. Gambier ward heute in Auction zu 9 Sh. verkauft und zurückgekgust.

. Kleesaamen sehr wenig begehrt und Preise weichend , deutscher wei- er 30 À 46 Sh, ;

Amsterdam, 28. März. Wochenbericht, Die politishen Bege- benheiten drängen sich so schr, daß an ein regelmäßiges Geschäft noch kaum gedacht wird. Jm Allgemeinen is aber rückehrendes Vertrauen bemerkbar, seitdem es sich mehr und mehr herausstellt, wie direkt oder indirekt bei dem entseßlihen Zurückgange der Fonds und die dadurch veranlaßten Fällisse ments betheiligt sind oder waren,

Jn Farbewaaren beschränkte sich der Debit auf einige kleine Posten Indigo für inländische Consumtion, Sonst geht nichts darin um. Jn Cochenille is nichts umgegangen,

Von Farbehölzern sind 10,000 Kil, Cuba-Gelbholz zu 5 Fl, und 8000 Kil, span, Campeche zu nicht genau bekannten Preisen verkauft. An- dere Artikel ohne alle Veränderung und ohne Umsaß.

In Kaffee is die Stimmung fortwährend lustlos, und wer nicht durchaus Bedürfniß davon hat, kauft nicht. Es is nicht wohl abzusehen, wie sich die bevorstehende Auction machen wird; man meint aber, daß die Maatschappy das Meiste einziehen und dadurch den Werth wenigstens er halten wird, wie er jeßt schon lange sich hâlt, nämlich 20 C, für gut, ord. Java-,

Thee. Die heute eingegangenen Berichte px, Overland- Post melden, daß der englische Konsul seine Landsleute sih zur Abreise fertig machen läßt. Auch in Batavia war man der Meinung, daß die englische Regie- rung die mit kaltem Blute geschehene Ermordung von 5 jungen Englän dern ohne Nepressalien nicht geschehen lassen könne. Wir haben also von dort her ehestens wichtige Nachrichten zu erwarten, die auf diesen Artikel von sehr bedeutendem Einfluß sein können, Sonst geht, außer in schtvar- zem Thee, für den Augenbli nur zur Consumtion, nichts um, was anzu merken wäre. , : á

Noh=-Zucker. Die lürzlih stattgefundenen Auctionen von Java- und Surinam-Zuckern sind ca. 14 Fl. niedriger, als unjere leßte Laxation der bevorstehenden Auction, Der Markt darin ist recht flau, besonders auch, weil in raffinirtem Zucker gar nichts um- und abgeht, Feste Gebote für ansehnliche Partieen, selbst zu niedrigen Preisen, durften jept nicht ohne Aufmerksamkeit beachtet werden , die man ihnen 14 mne früher nicht ge schenkt haben würde. Man _ notirt jet noch: lma Melis 36 a: 37 Sl, da ord. bis fein 27 a 33 Fl, Damp|smelis 285 a 31 FL, gemalen 27 a 31 Fl; Lumpen 26 a 28 Fl. Bastern, braun bis gelbe 21 a 31 Fl.z Syrup 26 a 27 Fl.z Candis, braun bis gelb 28 a 40 Fl., blank 46 a n O flav, Die ausgebotenen ca, 15,000 B. sind zu 7 a 8 Fl. auf- gehalten, Man notirt jeßt ungesch. Java- auf 85 Fl., gesch. 95 a 10 Fl, Carolina- 13 a 14 Fl, Siam- 7 Fl, Aracan- 9 a 95 Fl. Früchte, Smirna-Rosinen 14 Fl, Samos- 8% Fl, z Korinthen 15? Fl,z deutsche Pflaumen 12 a 125 Fl. L * Deutsches Blei wird auf 11 a 114 Fl. gehalten,

Spirituosa. Genever 17 a 18 Fl., amerikan, Pr. 418 a 19 Fl, Jn Arrak, Rum und Spriet keine Veränderung, Eben so wenig in Talg und