1848 / 95 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Honig. Wachs is nur zu niedrigeren Preisen,

vielleiht zu 80 Fl,, zu verkaufen, weil keine Frage darnach is. Sardellen 20 Fl,

Berlin Brandenburg

Preise der vier Haupt- Getraide- Arten

bedeutendsten Marktstädten im Monat Februar 1848 na einem monat= lihen Durhschnitte in preußishen Silbergroschen und

in den für die preußishe Monarchie

Scheffeln angegeben.

E edr oer Sruet 0. d, D, Landsberg a. d. W. ... Stettin Stralsund S LeR (4%.

eo...

Namen der Städte. Weizen

Roggen

Stolpe

Gerste Hafer Breslau

Königsberg 65 2. Memel f, T12 . CIAITETDUTA » « » « 65 « O 662° 65 Neidenburg T Danzig T E eal P O E C C C C A OTAUDENA e « Um, + S L T O

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Grünberg. 20 2913 Glogau y A0 51 13 ¿ Uegniß è 367 4 2

39 | 23 Hirschberg 45 26 Schweidniß 50 Ï - Glaß

40ck | 20952 9. Mes 40 2077 | Leobschüß 39} 31 | Ratibor

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Düsseldorf Krefeld Wesel Kleve Aachen

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Saarbrüdk . Kreuznach Simmern Koblenz Weßlar

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aer icd O ac E Fraustadt 174 2% Rawitsch 67-1 oco O O A

Halberstadt 255 4. Nordhausen 29-2 Mühlhausen 262-7 Erfurt 202 Halle

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Durchschnitts - Preise Preußischen Städte . Posenschen Städte .…... Brandenburgischen und Pom merschen Städte 10 Schlesischen Städte 8 Sächsischen Städte... i Westfälischen Städte .….. 3} Rheinischen Städte...

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Bekanntmachungen.

[281] BelanunimaGuns

Uuf den Rittergütern Keßür 11. Antheils, Gory I. Antheils und Riewend stand ein Kapital von 2000 Thlr. in Golde für die Elconore Sophie von Broesigke cin- getragen, welhes ein Prälegat derselben aus dem Te- stamente des Landraths Carl Christoph v. Broesigke bil- dete und nah ihrem Tode der Bestimmung des Testa- tors gemäß zum 4ten Theile, also mit 500 Thlr., auf die von seiner verstorbenen Schwester Juliane Elisabeth v. Broesigke, vereheliht gewesenen v, Nathnow, auf Pläniyz hinterlassenen Kinder:

a) den Hauptmann Ferdinand v. Rathnow,

b) den Lieutenant Carl v, Rathnow,

c) den Lieutenant Ludwig v. Rathnotw,

d) die verwittwete v, d. Hagen, geborene v, Rath-

now, auf Kepur,

übergehen sollte. Diese 4 Geschwister v, Rathnow sind

angeblich säammilicy verstorben, und es behaupten :

1) der Hauptmann Friedricy Wilhelm Otio Ludwig v. Nathnow auf Pläniy und i

2) die verwittwete v. Stutterheim, Johanne Juliane

Sophie Caroline, geborene v. Rathnow,

zwar die alleinigen Rechtsnachfolger derselben in Absicht des ad depositum des Kammergerichts gezahlten Ka- pitals-Antheils der 500 Thlr, zu sein, haben sich aber als solche nicht ausgewiesen, Es werden daher die un- bekannten Eigenthümer oder deren Erben aufgefordert, sich als solhe binnen 4 Wochen zu legitimiren, widri- genfalls das Depositum nebst Zinsen zur Justiz - Offi- zianten-Wittwenkasse abgeliefert werden wird.

Berlin, den 20. März 1848.

Königliches Preußisches Kammergericht,

[285] Belanunma iun 4

Der auf den 6. April hierselbst anberaumte Termin zur freiwilligen Subhastation des im Schweßer Kreise belegenen Ritterguts Jaszcz is aufgehoben worden,

Marienwerder, den 28. März 1848,

Königliches Pupillen-Kollegium, [1199] Bean maun g,

Auf den Antrag des Rittergutsbesißers von Mißlaff auf Bewersdorff} werden alle Agnaten des Geschlechts der v, Somniyz und unter denselben namentlich:

a) der Hauptmann George Friedrich v. Somnih, ehe- mals in Grumsdorf, zuleßt in Wangerin wohnhaft,

b) Carl Wilhelm Ernst Friedrich Lorenz o. Somniß, vormals zu Bebberotv,

c) Friedrih v. Somniy, vormals auf Freist, wahr- scheinlich dieselbe Person mit dem in den Lehns- und Successions - Negistern eingetragenen Haupt- mann George Friedrih v. Somniy zu Anclam,

d) Johann Friedrih v. Somniß, vormals in Leba wohnhaft,

e) der Erbkämmerer Franz Christoph v, Lauenburg,

welhe an dem im Stolper Kreise belegenen Gute Be-

wersdorf etwanige Lehns-Ansprüche haben, aufgefor-

dert, innerhalb drei Monaten, und längstens in dem peremtorishen Termin : den 15, April 1848, Vorm. 11 Uhr,

vor dem Deputirten, dem Ober - Landesgerichts - Rath v, Teschen, allhier im Ober - Landesgerichts - Kollegien- hause persönlich oder durch geseßmäßige, mit gehöriger Jnformation und Vollmacht versehene Bevollmächtigte, wozu ihnen die Justizräthe Naumann, Teßmar, Hilde- brand, Leopold, Villnow und die Justiz - Kommissarien Lorenz und Eckardt vorgeschlagen werden, zu erscheinen und die ihnen an dem vorgenannten Lehngute Bewers- dorf und dessen Pertinenzien etwa zustehenden Lehnrechte auszuüben, auch in diesem Fall die zur Begründung derselben erforderlihen Beweismittel urschriftlich beizu- bringen, mit den sich etwa meldenden übrigen Agnaten u verhandeln und hiernächst rechtliches Erkenntniß, bei ihrem Ausbleiben in dem gedachten Termin aber zu gewärtigen, daß sie sämmtlich und alle ihre etwanigen männlichen lehnsfähigen Descendenten mit sämmtlichen an dem genannten Lehngute und dessen Pertinenzien ihnen etwa zustehenden Lehnrechten, namentlih mit dem benesicio taxae , jure protimiseos, jnre reluendi vel revocandi, oder wie sie sonst| Namen haben mögen, werden präkludirt, ihnen dieserhalb ein ewiges Still- \chweigen wird auferlegt und das gedachte Gut nebst Pertinenzien für ein Allobium wird erklärt werden,

Gleichzeitig werden auch alle diejenigen, welche an das genannte Gut unbekannte Eigenthums-, Pfand- oder sonstige Ansprüche zu machen haben, aufgefordert, ihre Ansprüche in dem fetgeseten Termine anzuzeigen, widrigenfalls ihnen deshalb ein ewiges Stillschweigen auferlegt werden wird,

Bemerkt wird, daß der jeßige Besiger dieses Gut laut Kontrakt vom 1, Fehruar 1839 für 28,900 Thlr, ge- kauft hat.

Cöslin, den 6. November 1847.

Königl, Ober-Landesgericht, Erster Senat,

Somniyz zu

Allgemeiner

[284] Subhastations-Patent.

Das in der Richtstraße Nr. 32 und in der Tuch- macherstraße Nr. 79 gelegene, Vol, I. Nr. 162, des Hypothekenbuchs verzeichnete, dem Kaufmann Alexander Carl Friedrih Liezmann gehörige Wohnhaus, nebst 6 Ruthen Wiesewachs und sonstigem Zubehör, zufolge der nebst dem Hypothekenscheine in der Registratur cin- zuschenden Taxe auf 23,334 Thlr. 9 Pf. abgeschäßt, soll

am 26. Oktober 1348, Borm, 11 Uhr, subhastirt werden.

Alle unbekannten Realprätendenten werden aufgebo- ten, sich, bei Vermeidung der Präklusion , spätestens in diesem Termine zu melden.

Frankfurt a. d. O., den 9, März 1848.

Königl. Preuß. Land- und Stadtgericht,

[2] Nothwendiger Verkauf. Land- und Stadtgericht Culm a. W,

Die aus Wohnhaus, Stallungen, 2 Scheunen, 3 Ein wohnerhäusern und

435 Morgen 163 Quadratruthen Magdeburgischen

Maßes eigenthümliches and bestehende Besigung des Ludwig von Poleski in dem Dorfe Kiewo, abgeschäßt auf 13,387 Thlr. zufolge der nebst Hypothekenschein in unserer Registratur einzuse- henden Taxe, soll in dem anderweit auf

Den 11, Juli 1848, Vormittags 41 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle anbe- raumten Termine subhastirt werden, [186]

Das im hiesigen landräthlichen Kreise belegene und dem Gutsbesißer George Friedrich May gehörige Erb- pachts - Vorwerk Leßnau, auf welchem ein Kanon von 120 Thlr, 10 Sgr, haftet, und welches zufolge der nebst Hypothekenschein in unserem ersten Büreau einzuschen- den Taxe, nach Abzug des Kanons, zu 5 Prozent ver- anschlagt auf 6300 Thlr. 7 Sgr. 6 Pf. und zu 4 Pro- zent veranschlagt auf 8558 Thlr, 3 Sgr. 9 Pf. abge- {hätt ist, soll

ams8 September 1848 an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden,

Neustadt in Westpreußen, den 12, Februar 1848, Königl, Land- und Stadtgericht als Patrimonialgericht

von Leßnau,

[1129] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 22, November 1847, Die Subhastation des in der verlängerten Frucht-

straße belegenen, Volumine 38, No. 2380, im Hypo-

thefenbuche der Königsstadt verzeichneten, früher Müller-

Vogelschen Grundstücks, taxirt zu 12,619 Thlr. 18 Sgr.

9 Pf., welches dem pensionirten Feldwebel Dismas

Glauber zugeschlagen worden, soll in Folge des Er-

fenntnisses des Königl. Geheimen Ober-Tribunals vom

16. März 1847 fortgeseßt werden.

Zu dem Ende is ein Termin auf

Pen 26, Zuni 1848, Vormittags 14 Uhr, an der Gerichtsstelle anberaumt, Tare und Hypothe- fenschein sind in der Registratur einzusehen.

Die unbekannten Real-Jnteressenten werden unter der Warnung der Präklusion hierdurch vorgeladen.

[92] _ Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 21. Januar 1848, Das dem Zimmerpolier Friedrich Wilhelm Kopplin gehörige, hierselbst in der Linksstraße Nr. 28 belegene, im stadtgerichtlihen Hypothekenbuche von den Umgebun- gen Vol. 31. Nr, 2021 verzeichnete Grundstück, gericht- lich abgeschäßt zu 18,014 Thlr. 6 Pf., soll i

am 26. August 1848, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzuschen.

O .Deéfanntmachungz Der auf den 7, April c. zur Subhastation der hie- sigen Amtsmühle des Martin Wolten anberaumte Ter- min ist aufgehoben, Lieberose, den 31. März 1848, Gräflich von der Schulenburgsche Gerichte der Stadt und Standesherrschaft Lieberose.

Niederschlesisch-Märkische

[2204] Eisenbahn.

Nachdem in olge unserer Bekanntmachung vom 14. September v. J. schon der größte Theil der zum Ge- sammtbetrage von 2,300,000 Thlrn. gezeichneten Prio- ritäts - Obligationen Serie 111. voll eingezahlt worden stellen wir der kleinen Zahl der Jnhaber von den gegen Partialzahlungen Audgege renen Betheiligungs-Scheinen L anheim, die Restzahlung bis spätestens ultimo

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u u Î e Auzeiger ZEIgEeE Le in Berlin bei unserer Haupt-Kasse in den Vormittagsstunden von 9 bis 1 Uhr, mit Ausschluß der Sonn- und Festtage, leisten und, nah Ausgleichung der Zinsen bis zum Zahlungstage, die Obligationen mit Coupons vom 1, Januar c ab in Empfang nehmen zu wollen. Berlin, den 10, März 1848. Die Dir eon C der Niederschlesisch - Märkischen Eisenbahn - Gesellschaft,

93 b]

[25 % . _ D. Berlin-Hanmburger Eisenbahn. B D s S De Nachdem für die ersten 4 K drei Monate des Jahres 4 1847 auf die Stamm- Actien unserer Gesellschaft bereits ein Zins-Coupon mit Zwei Thalern pro e Actie cingelöst worden ist, hat unser Gesellschafts- Ausschuß für die Rest Periode des verflossenen Jahres aus den Ergebnissen des Betriebes cine Divi dende von t N . n ¿ i Ä t Drei Thalern pro Actie Lit. \. festgeseßt, was wir hierdurch mit dem Bemerken zur Öf fentlihen Kenntniß bringen, daß diese Dividende gegen Rückgabe des Dividendenscheins Nr. 1 bei unseren Haupt- fasscn zu Berlin und Hamburg in den Vormittagsstun- den von 9 bis 1 Uhr erhoben werden kann. Berlin und Hamburg, den 31. März 1848. Ote Direction der Berlin -Hamburger Eisenbahn-Gesellschaft,

[219 b] BekamntmaGutng. Bei der am heutigen Tage stattgehabicn plan- mäßigen Verloosung von 120 *) Stück Prioritäts- Actien sind folgende Num- mern gezogen worden: 1. 531, 796. 821. 927. : 1066, 1073, 1220. 376, 1909. 2213, 23/71. 58, 2009, 2084, 2601, 34229. 3602. 3777, 3871, 3881. 4051. 4209, 4416. 4432, 5062. 5018, O82. 001. 6098, 6451. 6574. 6593. 7020. ‘7096. 7443, 7720. 7840. 8477. 8637. 8656, 8684. 8977, 9170, 9377, 9490. 9494, 9505, 9531. 10032. 10160, 410189, 10269. 40949,

O 1381 11443, 11594, 11550.

1409409, 12122 12981 12987; 131093,

142410, 143511, 14540, 14583. 14781.

19448, 10901, 12698, 19732. 1077/4 15876. 16042. 16057. 16130. 16209, 16728. 16741. 16808. 17485. 17/69. 17774. 17790,

Indem wir solches hiermit zur öffentlichen Kenniniß bringen, bemerken wir zugleich, daß die Auszahlung des Kapitals gegen Nückgabe der Actien, mit welchen bei denen der ersten Emission (Nr. 1 bis 7000) die dazu gehörigen Zins Coupons Nr. 9 bis 12 und bei denen der zweiten Emission (Nr, 7001 u. st. w.) die Zins-Cou- pons Nr. V. bis VI1II, zurüczuliefern sind, am 1. Juli d. J. bei unserer Haupt-Kasse hierselbst erfolgt und von diesem Tage ab die Verzinsung aufhört. Fur fehlende Zins-Coupons wird der Betrag derselben von dem Ka- pitale in Abzug gebracht werden.

Von den im vorigen Jahre ausgeloosten 115 Stück Prioritäts-Actien sind 103 Stück von uns eingelöst und werden mit den betreffenden Coupons, der Bestimmung des 8§. 12 des zweiten Nachtrags zu unserem (Hesell- schafts - Statute gemäß, in Gegenwart zweier Notare verbrannt werden, wogegen der Nominalwerth für die nicht eingelösten 12 Stück, und zwar Nr. 302, 4552. 7223, 7994, 8208. 9048. 12,752. 12,858. 13,313. 14,590, 14,912 und 15,859, mit überhaupt 1200 Thlr. bei dem Königlichen Land- und Stadtgerichte hierselbst deponirt worden is, Zugleich machen wir in Gemäß- heit des §. 13 des 2ten Nachtrags zum Gesellschast- Statute hiermit bekannt, daß aus dem Jahre 1845 die Prioritäts - Actie 6955. und aus dem Jahre 1846 die Prioritäts - Actien 1769 und 6351, bis jeßt noch nicht zur Einlösung präsentirt worden sind.

Magdeburg, den 13, März 1848. is Direktorium der Magdeburg- Cöthen - Halle - Leipziger

Eisenbahn - Gesellschaft,

3103,

4047,

4805, 6041, 6059, 6062, 6048, 6928, 19814 8372, 9046, 9132. 9595. 9959. 14420; 41219, 11611. 411868. 19287. 1579/, 14886. 15200.

*) Nicht 115 Stü, wie im Anzeiger Nr. 80 angegeben ist.

169 b 2 : E (16096) (Gas-Beleuchtung dur Die Ct E 4 (T E F A ED A mp. - Cont. -Gas -Associalion.

Ein gechrtes Publikum machen wir hiermit auf unsere

im Verliner Jutelligenz-Blatkt vom heutigen 2 agt ershienene An-

zeige, den Gebrauch des Gaslichts betrefs- fend, ergebenst aufmertsam. Die Gas-Assoc1ation.

E T O E E E T E R E E E I

[282] Eb tale Lad ll! 00 /

Um das Eigenthum an dem im Jahre 1796 in hie- siger Stadt auf Actien von eíner Privat Gesellschaft er- bauten Schauspielhause feststellen und die Zuschreibung des fraglichen Grun? stücks an die gegenwartigen Actien- Tnhaber, welche nach einer Erklarung des Stadtraths hierselbst vom 10, Dezember 1816 ais Naturalbesizer an dem zum Schauspielhause verwendeten (Hrund und Boden anzuerkennen ind, bewirfen zu können, sind zu- vörderst die gegenwärtigen Actien-Znhaber zu ermitteln, und es werden deshalb auf den Grund eines 1m Jn- teresse der bezüglichen Actien-Jnhaber formirten Antrags andurch alle diejenigen, welche sich dermalen 1m Besitze von hiesigen Schauspielhaus-Actien der 1sten oder 2ten Serie befinden, peremiorish vorgeladen, den

Neunundzwanzigsten August 1848, Vormittags um 10 Uhr, in Person oder durch hinläng- lich instruirte, auch gehörig legitimirte Bevollmächtigte, bei Verlust ihres Anrechts an hiesiges Schauspielhaus und der ihnen etwa zustehenden Nechtswohlthat der Wie dereinsezung in den vorigen Stand, an Stadtgericht stelle legal zu erscheinen, sich durch Production der be sizenden Actien zu legitimiren, nach Befiuden mit dem zu bestellenden Kontradiktor rechtlich zu verfahren, bin- nen längstens sechs Wochen zu beschließen und \0- dann den

Sicbzehnten Oftober 1848 der Junrotulation der Akten, den

Achtundzwanzigsten November 1848 aber der Publication eines Érkenninisses gewärtig zu sein,

Budissin, am 39, März 1848,

Oas Stat aor lh t Dr. Lehmann, Stadtrichter.

r (1 s Literarische Anzeigen. 251 h o O i E ; Der Bann, welcher bis dahin auf de Weser- Zeitung in Preußen ruhte, is dur die Ereignisse ausgehoben. Mit dem Königlichen Amnestie - Erlaß vom 20, März, welcher ausdrücflich auch auf die Presse Bezug nimmt, ist auch die Wiederzulassung der Weser-Zei tung in Preußen ausgesprochen worden *). : Die Weser-Zeitung wendet sich in diesem Augenbli, wo die Erfüllung der Jdeen, sür welche sie gestrebt hat und unterdrückt worten is, so herrlich heranbricht, an ihre alten Freunde in Preußen, sie hofft neue Freunde unter allen denen zu gewinnen, welche ein neues poli- tishes Leben für Deutschland jetzt aufgegangen sehen. Alle, welche mit dem am 1. April beginnenden zwei- ten Quartal der Weser- Zeitung in das Abonnement eintreten wollen, werden ersucht, dem zunächst gelegenen Postamte baldigst ihre Bestellungen zukommen zu lassen, Bremen, den 28. März 1848. C, Schünemann's Verlagshandlung.

*) Nach einer der Redaction zugegangenen Mitthei- lung is die Wiederzulassung der Zeitung bereits am 26, März angeordnet worden, :

Anm, d. Ned. d. Allg. Preuß. Ztg.

S & : É . M Berlin in der Enslinfchen Buchhandlung, (F. Geelhaar), Breite Str, Nr. 23, ist vorräthig:

Cw T) D 6. . F Fauna der Borwell mit steter Berücksichtigung der lebenden Thiere. Monographisch dargestellt [272] von Dr. C. G. Giebel.

Erster Band: Wirbelthiere.

: Gr, 8, Geheftet, 5 Thlr. 18 Sgr.

Dieser erste Band besteht aus drei Abtheilungen, de- ren jede eín für sih abgeschlossenes Ganzes bildet:

1, Die Säugethiere der Voiwelt, 1 Thlr, 18 Sgr. 11, Die Vögel und Amphibien der Vorwelt. 1 Thlr, 10 Sgr. 111, Die Fische der Vorwelt. 2 Thlr. 20 Sgr.

Der zweite Band wird die Gliederthiere, der dritte und vierte Band die Bauchthiere behandeln.

Leipzig, im März 1848, F. A. Brockhaus,

Das Abonnement beträgt: 2 Rthlr. für { Jahr. 4 Athir. s ‘-F Jahr. 8 Nthlr. - 1 Jabr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis - Erhöhung. Bei einzelnen Nummern wird der Bogen mit 23 Sgr. berechnet,

M2 95.

In h.0 1 f

Amtlicher Theil.

Inland. Provinz Schlesien und ProvinzPosen, Bekanntmachun- gen. Rhein-Provinz. Handelszustände. Abgeordnete zu der frankfurter Versammlung. Erklärung des Abgeordneten Mohr, Kom- mission für die Verhältnisse der Seidenwirker in Krefeld. Landtags- wahlen in Elberfeld. Festessen. j

Deutsche BunDesstaaten. Königreich Bavern. Antwort des Königs an die Abgeordneten. Königreich Württemberg. Ausf- lósung der Kammer, Freie Stadt Frankfurt. Verhandlungen der vorbereitenden Versammlung.

Hesterreichische Monarchie. Wien. Die Vorgänge in Mai- land. Grat, Vernichtung einer Kolonne von Schweizern und Piemontesen, Triest. Schreiben des Ministers des Innern an den (Houverneur des Küstenlandes, Vermischtes.

Nußland und Polen. St. Petersburg. Kaiserliches Manifest, Warschau, Bekanntmachung des *Militair-Gouverncurs.

Fraukreich, Paris. Herzog und Herzogin von Montpensier, Na- turalisationen, Aufhebung von Ernennungen. Bestimmung in Be- tref der Schaßz-Bons, Lager bei Grenoble, Dekret gegen die rothe Müye. National-Garde-Wahlen. Vermischtes, Tel. Dep.

Großbritanien und Frland., London, Der Prinz von Preußen,

Parlaments-Verhandlungen, Sammlungen für die Hinterbliebenen der Gefallenen in Berlin. Fricdens-Adresse von Bordeaux.

Nieöerlaude. Aus dem Haag. Kammer - Verhandlungen.

Belgien, Brüssel. Der Geseg-Entwurf über Verkürzung des Mandats der Kommunal-Räthe. Advokat Jottrand. Gent. Entwaffnung republikanischer Freischärler aus Frankreich, Brüssel. Tel, Dep,

Däuemark. Kopenhagen. Aufruf des Königs an die Holsteiner.

Schweiz. Kanton Zürich, Truppenbewegungen. Vermischtes.

Handels - und Börsen - Nachrichten. ;

Beilage.

Amtlicher Theil.

Ew. Königl. Majestät Aufruf an Preußen und an die deutsche Nation hat von mehreren Seiten eine Deutung gefunden, welche der ihm zu Grunde liegenden Absicht nicht entspricht,

Der Schritt, den Allerhöchstdieselben gethan, als Sie für die Zeiten der Gefahr die Leitung der deutschen Angelegenheiten zu über- \ebmen Sich bereit erklärten, bestand in dem Anerbieten, mit all der materiellen und moralishen Macht des 15 Millionen Deutsche um- fassenden Staates die Erreichung der auf deutshe Einheit gerichteten Wün che aller Bundesstaaten zu fördern. Die gleichzeitige Aufsteckung der deutschen Farben enthielt das unzweideutige Anerkenntniß, daß die Einheit Deutschlands zur Rettung aller zum deutschen Bunde vereinig- ton Stämme unentbehrlich uud daß Preußen bereit sei, seinerseits im vollsten Umfange die allen Bundesstaaten obliegenden Pflichten anzu- erfennen und zur Abwendung der das gesammte Vaterland bedrohen- den Gefahren seine ganze Kraft einzuseßen, _ ——

Dagegen hat dieser Schritt nicht die ihm mehrseitig zugeschrie= bene Bedeutung haben könuen, als wenn mit der augenblicklih an- gebotenen Leitung irgendwie der freicn Entschließung von Deutsch= [ands Fürsten und Völkern vorgegrissen werden folle.

Eben so wenig fonnte die Annahme des Symbols, in welchem alle deutshe Staaten ihre Vereinigung finden, das Aufgeben der von Preußen und der von den anderen deutschen Staaten glorreich ge= führten Farben bedingen. Jn der einen Hinsicht haben Ew. Königl. Majestät ausdrücklich erklärt, daß Sie die Usurpation der oberen Lei- tung oder irgend eines Rechtes nicht beabsichtigten, vielmehr eine solche Absicht auf das bestimmteste abgelehnt. Zugleich aber wird in Allerhöchstdero Proclamation darauf hingewiesen, daß die Gründung eines einigen, nicht eiaförmigen Deutschlands, eine Einheit in der Berschiedenheit zu erstreben sei, wie denn in Uebereinstimmung hiermit die an demselben Tage an das Kriegs-Ministerium erlassene und durch die Allg. Preuß. Ztg. veröffentlichte Ordre ausdrücklich bestimnit, daß die Armee neben der preußischen die deutsche Kokarde anzustecken habe.

Wenn Ew. Königl. Majestät hiermit Sich einverstanden erklären, werden wir nicht unterlassen, den Mißdeutungen, welche jenem Aus= rufe gegeben worden sind, in geeigneter Weise entgegenzutreten.

Berlin, den 2, April 1848.

Das Staats = Ministerium.

Graf von Schwerin. von Auers-=-

Dornemaunn. Arnim. Hansemann. von Rey) er.

Camphausen, wald,

Mit der Auffassung Meines Ausfrufes vom 2 lsten v. M., welche sich in dem heute vom Staats-Ministerium erstatteten Berichte aus- spricht , bin Jch durchaus einverstanden und ermächtige dasselbe, den Mißdeutungen, welhe Meinen Worten gegeben worden sind, iu ge- eiguneter Weise entgegenzutreten, È E

Potsdam, deu 2, April 1848.

Friedrich Wilhelm. An das Staats-Ministerium,

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Die Wahlen des Landraths a. D. von Köller auf Kantreck

und des Landschafts-Deputirten Ro dbert us auf Jageßow zu General= Landschafts-Räthen und Repräsentanten für resp. Hintcr- und Vor= pommern für den Zeitraum von Weihnachten 1847 bis dahin 1850 zu bestätigen. Jn Beziehung auf die vielfach bei mir eingehenden Wünsche, Einlaßfarten zu dem Zuhörerraume im Weißen Saale während der Sibungen des Vereinigten Landtags zu erhalten, erkläre ih, daß über den gedachten Ranm bereits vollständig versügt ist. :

Berlin, den 3. April 1848. : i

Der Marschall der DretckStände-Kurie. A, von Rochow.

1E Meine

Berlin, DieusisS den: 45. April

Die Ziehung der 3ten Klasse 97ster Königlicher Klassen-Lotterie wird den 14. April d. J., Morgens 7 Uhr, im Ziehungs-Saal des Lotterie-Hauses ihren Anfang nehmen.

Berlin, den 4. April 1848. : ; |

Königl, General-Lotterie-Direction.

Angekommen: Se. Durchlaucht der Fürst zu S alm-Salm, von Anhalt. S Se. Durchlaucht der Fürst August von Sulkowski, von ‘isa. Y Se. Durchlaucht der Prinz Rudolf von Croy-Dülmen, von Köln,

Der Vice - Oberjägermeister Graf von der Asseburg=-Fal- fenstein, von Meisdorf.

Uichtamtlicher Theil.

I ml’ K d.

Provinz Schlesien. Jun Breslau sind folgende Bekannt- machungen erschienen :

„Ew, Hochgeboren ermangeln wir nicht, ‘auf das sehr geehrte Schreiben vom 28. dieses Monats ganz ergebenst zu erwiedern, daß die geseßlihen Bestimmungen, welche unseres Erachtens in Bezug auf die von Landbewohnern den Dominialbesißeru rücksihtlich der auf Rustikal-Grundstücken haftenden gutsherrlichen Lasten durh tumulta- risches und gewaltthätiges Verfahren abgenöthigten Erklärungen An- wendung finden, in den §§. 31 —51 Titel 4, §§. 207 —209 Titel 16 Theil 1. Allgemeinen Landrechts enthalten sind. Nach näherem Jn- halte derselben haben die im Zustande der Unfreiheit des Willens abgegebenen Erklärungen keine verbindliche Kraft, und was Jemanden widerrechtliher Weise abgenöthigt worden is, muß ihm mit Nußungen und Zinsen zurückgegeben werden. Breslau, 29, März 1848.

Königl. Ober-Landes-Gericht. Kuh u.

An den Königl. Jmmediat-Kommissarius für die Provinz Schlesien,

Herrn Grafen York von Wartenburg Hochgeboren, hierselbst.“

„Vorstehende Erklärung des Königl. Ober - Landes - Gerichts hierselbst bringe ich in Verfolg meines Aufrufs: „„An die Be- wohner des platten Landes ‘’ vom 28. d, Mts, hiermit zur öffent- lihen Kenntniß. Breslau, 30, März 1848.

Der Königl. Jmmediat- Kommissarius für die Provinz Schlesien,

Graf York von Wartenburg,“

„Mit dem heutigen Tage habe “ih die vorläufige Verwaltung des Polizeipräsidii übernommen. Der trefflihe Sinn der hiesigen Einwohner wird mich in der Erfüllung einer Pflicht unterstüßen, die seit der BVerheißung aller dem Staatsbürger zustehenden politischen Rechte und der freien Presse nieméhr jede dem Gouvernement miß- liebige Regung ausnahmslos zu überwachen und zu unterdrücken haben wird. Fortan hat die Polizei dem Bürger nur Schuß gegen das Verbrechen zu gewähren und die öffentliche Ordnung, Ruhe und Sicherheit aufrecht zu erhalten. Jch vertraue dabei jenem guten Geiste der Stadt Breslau vollkommen, daß erfannt werde, wie dieser Pflicht nicht genügt werden, wie wahre Freiheit nicht bestehen könne, ohne Achtung vor dem Geseße. Dazu bedarf es aber des unge=- {chwächten Ansehens und der Autorität der mit der ausübenden Polizei betraueten Beamten. Jh werde es mir zur ernstesten Pflicht machen, darüber zu wachen, daß dieselben der allgemeinen Achtung und des öffentlihen Vertrauens sich werth erhalten, die allein jenes Ansehen begründen können. Breslau, 29. März 1848,

Der Königliche Regierungs-Rath Ku h.“

Provinz Posen. Dem Amtsblatte der Königlichen Re= gierung zu Bromberg ist folgendes Publikandum beigelegt :

Dem Vernehmen nah sind in der neuesten Zeit von mchreren nicht legitimirten Personen Steuern und Naturalien ausgeschrieben worden.

Es i} dies ein verbrecherischer Eingriff in die Befugnisse des Staats, der nicht geduldet werden darf.

Sämmtliche Behörden und Eingesessene des Regierungsbezirks werden daher aufgefordert, allen derartigen Anmaßungen nicht nur ganz entschieden entgegenzutreten, sondern auch die Anstifter solcher Unordnungen zu verhaf- ten und dieselben entweder hicrher direkt oder an die nächste Militgir-Behörde zur Einleitung der Kriminal-Untersuchung abzuliefern,

Wir machen bei dieser Gelegenheit wicderholentlich darauf aufmerksam, daß neben der preußischen Landesregierung keine andere Behörde, sie führe einen Namen, welchen sie wolle, anerkannt werden darf.

Bromberg, den 30. März 1848. Y

Königl, preußische Negierung.

Rhein-Provinz. Aus Kölu vom 31. März wird in der Köln. Ztg. gemeldet: „Die trübe, gedrückte Stimmung, welche in Folge der Zeitverhältnisse allenthalben herrscht, wurde vor gestern Abends hier aufs höchste gesteigert durch die Nachricht, daß eines der achtbarsten Bankhäuser unserer Stadt, ja, unseres Staates, A. S., sih genöthigt gesehen, sein Geschäft zu liquidiren. Die Bestürzung, welche sich bei der allgemeineren Verbreitung dieser Kunde“ aller Welt bemächtigt hat, ist nicht zu schildern, da man nur zu fehr befürchten muß, daß binnen wenigen Tagen namentlih zahlreihe industrielle Etablissements der Provinz ins Stocken gerathen und Tausende von Arbeitern brodlos werden möchten. Dem Vernehmen nach is jedoch die Verlegenheit nur eine augenblicklihe Stockung der Geschäfte, welche durch die Zeitereignisse hervorgerufen ist, Eine Deputation des hiesigen Handelsstandes is im Begriff, die wirksamste Hülfe bei der Staats-Regierung nachzusuchen. Die allgemeinste Theilnahme wendet sih jenem Hause mit Recht zu.“

Die Stadt Trier wird in der frankfurter Versammlung durch die Herren V. Valtenaire und P. W. Ditsh, Mülheim -a. Rh. (nach- dem der dortige Stadtrath der Wahl der Bürger-Versammlung bei- getreten is) duch die Herren Lehrer Prof und Jungbluth, Worrin- gen durch Herrn Pfarrer P. J. Elkemann vertreten.

Der Abgeordnete Mohr hat in der Trierschen Zeitung ein Schreiben veröffent!iht, in welchem er sagt: „Jh weiß, was meine Mitbürger verlangen. Jch theile diese Wünsche und Erwartungen, deren Ziel kein anderes is, als cin einiges, mächtiges Deutschland

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Alle Post- Anstalten des Jn- und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die

? F Expedition der Allgem. Preuß. : Zeitung : Behren-Straße Ur. 57. Insertions-Gebühr für den 4 Raum ciner Zeile des Allg. s Anzeigers 2 Sgr.

1848.

mit einem freien, zufriedenen und geachteten Volke; für Preußen aber eine solche innere Gestaltung, welhe diesem Zwecke ganz entspricht. Unser Aller Aufgabe is} es, zur möglichs| {nellen Erreichung dieses Zieles, unter Aufrechthaltung der gesellschaftlichen Ordnung, aus allen Kräften mitzuwirken. Hierzu auch hofe ich mih meines jeßigen Mandats noch bedienen zu können, zum einzigen und leytèn Ge= brauche.“

Aus Krefeld wird der Köln. Ztg. unterm 26. März gemel= det: „Gestern noch in allen Gésihtern die Spuren einer gewissen Angst, die Zeichen einer gespannten Erwartung; Nachts der takt- mäßige Schritt unserer Patrouillen z allenthalben feindliche Rüstungen, und heute durhwogt ein Jubel unsere Straßen, wie ihn Krefeld wohl noch zu keiner Zeit gesehen hat. Heute wurden nämlich die Resultate einer Kommission bekannt, welche schon seit einigen Tagen damit be- shäftigt war, die Arbcits= und Lohn-= Verhältnisse unserer Seiden- weber zu ordnen. Wir geben uns freilih der Jllusion nicht hin, daß die Meisterhand den gordischen Knoten hier glücklich gelöst habe, welher noch allenthalben die Kehlen von Tausenden zuschnürt; aber wir haben die feste Ueberzeugung, daß man angefangen, die shreiend=- sten Mißbräuche zu beseitigen und so einer besseren Zeit die Wege zu bahnen. Die speziellen Paragraphen dieser Arbeits- und Lohn -Re= gulirung verlangen bei einer faßlihen Darstellung zu viel Raum, als daß wir es unternehmen dürsten, sie jeßt für Jhre Zeitung zu ent- werfen.“

M L 31. März. (Elber f. Ztg.) Bei der heute statt- gehabten Wahl eines Abgeordneten für den Vereinigten Landtag in Berlin wurde Herr Kommerzienrath August von der Heydt mit 74 Stimmen wieder erwählt. Die Wahl der Stellvertreter fiel auf die Herren Commerzienrath Fr. Böddinghaus und J. Fr. Frische.

Die hiesigen und die Barmer Landwehroffiziere gaben vor= gestern den hier anwesenden Offizieren des 2. Bataillons des 13. Infanterie-Regiments in dem Hotel Weidenhof ein glänzendes Festessen, bei dem die herzlihste Kameradschast bewies, daß Linie und Landwehr \sich für eine und dieselbe Waffenmacht des deutschen Vaterlandes halten. Der Commandeur des Regiments, Herr Oberst Schröders, brachte den Toast auf unsern König aus, der mit leb- haftem Enthusiazmus aufgenommen wurde. Herr Böddinghaus, Rittmeister der Landwehr, ließ die Einigkeit Deutschlands leben, was nicht weniger begeisterten Anklang fand. Unter Begleitung des Musik - Corps des Regiments wurden mehrere den Geist des Festes bezeihnende Lieder, als: „Was is des Deutschen Vaterland 2x,“

gesungen.

Deutsche Bundesftaaten.

Königreich Bayern. (A. Z.) München, 28. März. Gestern Abend hatten sämmtliche Mitglieder der Kammer der Abge= ordneten Audienz bei Jhren Majestäten dem König und der Königin und wurden auf die freundlihste Weise empfangen, König Max 1[. äußerte, bevor er die Abgeordneten entl‘eß, ungefähr Folgendes : „Sie haben én großes, ein shweres Werk vorz ich erkenne es, ich weiß aber auch, daß es wahre Männer des Vaterlandes sind, denen diese Aufgabe geworden is rechnen Sie auh auf mich, fest ist mein Vorsatz, das Vertrauen von Bayern und Achtung von Deutsch= land zu erwerben; ich werde dieses können, denn ich will nur, was die Zeit gebietet, was gut und was recht is, ih will die Freiheit und das Recht aufrechterhalten, ih will wieder das frühere schöne Vertrauen zwischen Volk und Krone aufrichten. Gott wird mir helfen, dieses zu erreichen. Sie haben in der Wahl meiner Minister, nicht allein aus dem Drange der Zeit, sondern aus meiner inneren Ueberzeugung hervorgegangen, einen Beweis meiner Gesinnungen. Sie sollen diese noch ferner kennen lernen, und wenn einst unser Aller Vater mich abruft, so will ih getro Rechenschaft ablegen, und Bayern soll sagen, daß ih ehrlich, rechtlich und ofen gehan= delt habe.“ Ein dreimaliges donnerndes Lebehoch der Versammelten folgte dieser Rede.

Königreich Württemberg. Stuttgart, 28. März. Heute erfolgte die Auflösung unserer Kammer. Gewählt wurden in den engeren Ausshuß (der beständig hier auwesend sein und aus einem Mitgliede" der ersien und drei der zweiten Kammer bestehen muß): Fürst von Waldburg - Zeil - Trauchburg, Dörtenbach, von Scheuerlen und Jdlerz; in den größeren Ausschuß (cin Mitglied der ersten und fünf der zweiten Kammer): Graf von Rechbera, Murschel, Holzinger, Haßler, Höfer, von Lobenstein und Hiller, Die heutige Sibung hatte als Schluß - Gegenstand der Berathungen dieser Kammer einen An=- trag der ersten Kammer gleich ihr an die Regterung die Bitte zu stel= len, mit Rücksicht auf die jeßigen gefahrdroßenden Zeiten das König= lihe Truppen-Corps \hnellmöglichst zu mobilisiren. Der Berichterstat- ter der Kommission der Abgeordneten- Kammer, Freiherr von Wöllwarth, trug auf Beitritt an und vertheidigte diesen Antrag mit beredten Wor= ten. Allein Feter und mit ihm Andere waren der Ansicht, da die Regie=- rung {hon ermächtigt sei, zu thun, was die Zeitumstände zur Ehre und Sicherheit des Vaterlaudcs gebieten, so sei es unnöthig, sie zu drängen, weiter zu gehen, als sie sonst thun würde, namentlich unter Berücksichtigung des finanziellen Zustandes des Landes. Beide An= träge, der Wöllwartsche und der Feber's, auf einfachen Uebergang zur Tagesordnung fanden warme Verfeter, urs es ward any, zur Abschncidung ciner längeren L isfussion, der De g E angenommen, zur Tagesordnung überzugehen, aber zu Protokoll zu erklären, daß dic Kammer damit feineôweges aussprechen wolle, die Regierung solle sich durch den Geldpunkt abhalten lasen, alles das= jenige zu thun, was sie für die Vertheidigung und Sicherheit des Vaterlandes in allen Fällen nöthig halte. Nach einer Abschiedsrede des Präsidenten erschien Staatsrath Buvernoy und verlas das Kô=- nigliche Auflösungs-Dekret, worauf die Kammer ausetnanderging.

Freie #tadt Frankfurt. (O. P. V ZI Frautturs 31. März. Nah der Wiederaufnahme der Verhandlungen der vor= bereitenden Versammlung zur Bildung eines deutschen Parlaments, um 15 Uhr Nachmittags , forderte Präsident Mittermaier die Anwesenden zu ruhigwürdiger Haltung auf, damit nicht Zwischenfälle eintreten möchten, welche auf das Ganze nur störend einwirken fönn-

en. Vor allem sei es um Abstimmung über den Antrag des Ab=