824
Berliner Börse vom 3. April.
Wechsel - Course.
j Brief. | Geld. E Kurz f 1455 | 145% | 2 Mit. T 300 Mk. Kurz | 151 | — 300 k. 1505 | — 1 Lst. C Ï 6 275 — 300 Fr. | — - 150 FI. 1002 150 F1. 102% | 100 Thle. | 2 Mi. | 997 100 Thie. (5 2 | 100 x1. | 7 8) 100 SRbI. 3 Wochen | 1045 |
T s U aae da0 eva es Augsburg
Breslau « |
— j Leipzig in C@urant im 14 Thlr. Fuss. . 992 I — 8 157 4
Frankfurt a. M. südd. W. ..........- / 1045
Petersburg
Inländische Fonds, Pfandbrief-, Kommunal- Papiere und Geld - Course. e |ze.| Brief. | Gelà. | Gem. |ze. Brief. | Geld. | Gem, St. Schuld-Seh. 32 647 | 63ck | Kur-u.Nm. Pfdbr, |3% 86% 86
Seeh. Prüm. Sch.|—| — | Sechbles1sche do. 35 — K.u.Nm. Schuldv. |: L j M Lt. B. gar. do, Zi Berl. Stadt-Obl. |ch { 64 A j Pr. Bk-Anth.-Sch |-— Westpr. Pfandbr.|35! — | E
| 617 Î Gros3hb.Posen do.) ‘ = |
do. do. 35 Friedrichsd’or.
Ostpr. Pfandbr. And.Goldm.à 9th, |—
C . Pomm. do- A l Disconto. —
Ausländische Fonds.
Russ. Hamb.Cert. — do. beiHope 3.4.8. — do. Part. 500 FI. do. do. L1. Aul.|-/ — do. do. 300 FI. do. Stiegl. 2. 4.A.| Hamb.Feuer-Cas,. [3%
do, D. D. Ac do.Staats-Pr. Anl |— do. v. Rthseh.Lst.| 5 — Holl. 25 % Int. do.Poln.SchbatzO. | 4 Kurb,.Pr.O. 40 th. do. do. Cert. L.A.| 5 Sardin. do. 36 Fr. do.do.L.B.200FI. A N. Bad. da. 35 Fl. Pol. a. Pfdbr. a.C.| 4
Poln. neue Pfdbr,
1 “iz
| | |
Eisenbahn- Actien.
Stamm - Actien. #apilal.
r N s Der Reinertrag wird nach erfolgter Bekanntm. | Tages Cours. in der dazu hestimmten Rubrik anege!iillt j
Die mit 34 pCt. bez. Actien sind v. Staat gar. |
Berl. Anhalt Lit. A B. | do. Hamburg 2 do. Stettin -Starg. . do. Potsd.-Magd...
Magd.-Halberstadt .. do. Leipziger .
Halle-Thüringer
Côln - Minden...
00. AACDEN
Bonn - Cöln
Düsseld. Elberfeld
Steele - Vohwinkel.
Niederschl. Märkisch. |
do. Zweigbahn |
Oberschl. Lit: À.
do. At D.
Cosel - Oderberg
Breslau - Freiburg
Krakau - Oberschl.... Quitlungs-Bogen. |
Berl. Anhalt. Lit. B: |
Stargard -Posen
Berg. - Märk,
Brieg - Neisse
Magsdeb.-Wittenb. \achen-Mastricht
Thür. Verbind.-Bahn
2500,00) 6 8,000,000 66 6 4,824,000 Â Es : Se A 78 D Wi: U
4,000,000 s
1,700,000 |
2.300,000
| 9,000,000
| 13,000,000
4,500,000
1.151.200
1,027,000
1,300,000
10,000,000
1,500,000
1,429,700
2,400,000
1,200,000 | 1,700,000 ! 1,50 ,000
4575 G, 61 60 a 6l bz. n G.
2,500,000 5,000,000 {000,000 1,100,000 | 1,500,000 | 2,750,000 | 5,600,000 |
Ausl. Quitlungsbog. Ludw.-Bexbach 24FI. POsther. 26 FI. Friedr,-Wilh.-Nordhb.
8,525,000 | 4 8,000,000 |
8.000000 | 1) S0] al! à Sl be v,
Schluss - Course von Cöln
Minden 617 6.
1 Prioriläts - Aclien. K apital. ; | r
E A Ee A S E S a M | ì Tages - Cours. Sämmtliche Prioritäts-Actien werden durch
jährliche Verloosung a 100 pCt. amorlis.
Berl-Anhalt:.......11480,0007 4 do. Hamburg .....- |5,000,000/| 43 do. Potsd.-Magd. .. |2,367,200] 4 do. do. .… 13,132,800 5
Magdeb.-Leipziger .… |1,800,000| 4
Halle - Thüringer 4,009,000} 42 |
Cöln - Minden. 3,674,500) 47 |
Rhein. v. Staat gar... |1,500,100| 35 | do. 4. Priorität... 2,010,000| 4 do. Stamm - Prior... |1,250.,000| 4
Düsseldorf-Elberfeld. |1,000,000| 4
Niederschl. Märkisch. 4,175,009, 4
do. do. [3,5900.000| 5
do. III. Serie. |2,300,000| 5
do. Zweigbahn | 152,000| 4!
do. do. | 148,000) 5
Oberschlesische 1,276,600] 4 Cosel - Oderberg. | 250,000! 5 !
5
1
1, p) D, 9 fis
Steele - Vohwinkel... 500,000| Breslau - Freiburg. . | 400,000| | L ch
Ausl. Stamm- Act.
Dresden-Görlitz . 1.000,000| 4 Leipzig Dresden . 1,500,000| 4) Chemnitz -Risa 3,000,000) 4 | Sächsisch-Bayerische |6,009,000| 4 Kiel - Altona . 40D; |2,200,000| 4 \msterd.-Rotterd. Fl. |6,500,000| 4 Mecklenburger Thlr. |4,300,000| 4
|
|
von Preussischen Bank - Antheilen 63 6.
aaa A
Der günstige Eindruck, den die Eröffnung
dung über die erbetenen Geldunterstützungen. —
Telegraphisehe Depeschem. Amaterdäam, 1. April. 2;% Int. 37. Paris, 31. März. 3% Rente 40. 5% do. 59.75.
4150. Nordbahn 322. 50. Paris, 1. April. 3% Rente 39. 25. 5% 59. 25. 44175. Nordbahn 321. 25. London, 31. März.
Bank-Actien Bank-Actien
3% Cons. 815.
Auswärtige Börsen.
Hamburg. 1. April. Es war heute eine gänzliche Geschäfts losigkeit in Fonds und Actien. 3{% Feuer-Kassen-Anl. 735. 73. St, Pr Obl. 74 Br. Ardotns 7:
Wenn, 1. April. Met. 5proz. 59 bis 62 bz. 3proz. do. 40. 42. Anleih. 1834 , i Nordbahn 63:2. 60. 64. 65. Gloggn. 61. 62. 63. Mail. 38. 40. Li- vorno 422. 431, 44:. Pesther 40. 42. Budw. 60. B. A. 700 a 720.
Wechsel. Amsterdam 1414. Augsb. 1014. Frankfurt 102. Hambg, 154. London 10. 30. Paris 1195.
Heute hat die Bank-Direction bei der Regierung auf Verbot von Gold- und Silber-Ausfuhr angetragen, die natürlich bewilligt werden wird. — Dies brachte hier eher eine gute Wirkung her vor, indem proz. trotz der Kriegs- Erklärung von Sardinien (aus der Alle Zta) voli 57 bis 6L a 62, Nordbahn 60 a 65, Bank- Actien 700 bis 750 gingen,
3% Rente 40. 75.
4proz. do. 50, 51. 2 by {S
109 a 105. O O0 O (0:
Paris, 230. März. 5% do. 60. 25. Nord- hahn: 320: 322; 00.
Die gesetrige Börse war beinahe ganz ohne Geschäft.
London. 29. März. Die englischen Fonds sind circa 1% gefallen und zwar in Folge der Nachricht, dass sardinische Trup pen die lombardische Gränze überschritten haben. Alle Eisen- bahn - Actien sind niedriger. Von fremden Fonds waren spanl- sche 21%, holländische 2% niedriger; südamerikanische wenig geändert, mexikanisehe dagegen allein fest in Folge der Frie dens-Aussichten. — Die Berichte aus den Manufaktur - Distrikten sind nicht günstig, Geld ist indess im Ueberfluss vorhanden und gute Wechsel werden zu 34 a 4 % diskontirt.
O D C. L a, 2.81%: %. Ard. 115. 2. 3% 21), 7. Pass. M Os 49% 60.58 Porr 16.15 Bras. 70, 68. Mex. 154. 15. - Peru 25. 22.
Amusterdam, 31. März. Der Zustand der Börse wird täglich trüber, und haben heute wiederum alle Fonds, sowohl holländische wie fremde, einen fühlbaren Rückgang erlitten. Die Ursache hiervon sind nicht nur die ungünstigen Berichte aller fremden Börsen, sondern die gezwungenen Verkäufe, die sich hier täglich mehr zeigen.
Holl. Int. 39. 38. 3proz. neue 44. 423. 4 proz. Cert. 561. 551. Span. Ardoins 7%. %- % Gr. Piecen 63. !. 3proz. 201. Coup. 5! Portug. 4proz. 133. Oesterr. Met. 24proz. 282. A. russ. 761. 761
Wechsel: London k. V1. 11.95. 2 MÊ. 11. 85. Hamburg k. St. 343. 2: Mt. 34.
Antwerpen, 30. März. Bei beschränktem, fast gar kei- nem Geschäft waren Ard. 773 nominell. Belg. 5proz. 55. 21pro2. 28.
Madrid, 24. März. 3% 22k. %. 3. 40 B. Pass. 4; B.
9% 132, gefragt. Coup.
Markt : Berichte.
Berliner Getraidebericht, Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen 50—52 Rthlr, Roggen loco 28—30 Rthlr. Z » pr. April /Mai 27—28 Rthlr. regulirt. Hafer 48 /52pfd. 17—18 Rthlr. » 48pfd. pr. Frühjahr 16—17 Rthlr. regulirt. Gerste 22—24 Rthlr. Rüböl loco 9—8%; Riblr. » pr. April /Mai 8% Rthlr, Spiritus loco 13;—137 Rthlr. » pr. Frühjahr 137 Rthlr. Die Regulirungen am (Getraidemarkt bleiben sehr s{chwierig, da immer neue und empfindliche Ausfälle vorkommen,
und die ersten Verhandlungen unseres Landtages hervorgebracht hat, L solcher durch das Fallissement eines der ersten Banquierhäuser paralysirt wurde. Dennoch fanden sich wenig Verkäufer, und die Course stellten sich höher. Man Gold ist neuerdings gewichen.
konnte
Königsberg, 31. März. Marktbericht. Zufuhr gering. — Wei- zen 57 — 63 Sgr, pro Schffl. ; Roggen 33— 38 Sgr. pro Schffl. ; große Gerste 35—40 Sgr. pro Schffl.z kleine Gerste 20 — 26 Sgr. pro Schffl. ; Hafer 22-—26 Sgr. pr. Schffl.z graue Erbsen 60—70 Sgr. pr. Schffl. z weiße Erbsen 50— 55 Sgr. pr. Schffl. 5 der Ctr, Heu 14 bis 16 Sgr., das Schock Stroh 90 Sgr,
Leipzig, 1. April. Getraide is in dieser Woche in allen Arten bedeutend gewichen, Schon am vorigen Dienstag war die Stimmung weit flauer, allein man vermochte doch für Weizen in kleinen Posten noch im- mer 52 Rthlr., für Roggen 34 Rthlr. und für Geiste 30 Rthlr. zu ma chen. Heute dagegen forderte man an der Börse blos 48 Rthlr. sür den Weizen, 30 Rthlr. für Roggen und 28 Rthlr. für Gerste, und doch wurde verhältnißmäßig nur wenig gekauf-, weil man selbst zu diesen sehr ermäßig- ten Preisen kein rechtes Vertrauen hat, Jedenfalls üben die Zeitverhält- nisse einen großen Einfluß auf den Druck der Preise aus, und es ist der Zustand eben so wenig cin normaler ,' als beim Nüböl. Am Landmarkte: Weizen bis 4 Rthlr. 75 Ngr., Roggen 2 Rihlr. 15 Ngr. bis 2 Rthlr. 20 Ngr., Gerste 2 Rthlr. 410 Ngr. und Hafer 1 Rthlr. 15 Ngr, bis 1 Rthlr, 177 Ngr.
Spiritus, Kartoffel-, Forderung für 14,400 pCt. Tralles 19 Rthlr., in einzelnen Fällen und von ängstlichen Gemüthern jedoch zu 18 Rthlrn. erlassen. Berlin notirt zwar pr. 10,800 Tralles noch 147 Rthlr., allcin Leipzig geht seinen eigenen Gang und macht seine Preise nicht, wie sonst, von Berlin allein abhängig.
Rüböl. Auch in dieser Woche erlitt Rüböl, wie alle Artikel, den Druck der Zeit, Größere Posten waren zwar nicht angetragen, aber kleine zu Markte gekommene Quantitäten mußten mit 97 Rthlr. verkauft werden. Auch auf Lieferung is kein Umsay und die Preise nominell, pro Herbst 105 Rthlr.
A Hamburg, 1. April. Zucker. Nur einzelne kleine Partieen Habana - und Brasil-Zuckern sind für hiesiges Bedürfniß zu etwas niedrige- ren Preisen begeben worden. Es scheint, als nehme man Anstand, die ein gelaufenen Aufträge in den jeßigen kritischen Zeiten sofort auszuführen,
In raffinirien Zuckern fand kein erheblicher Umsay statt.
Kaffee, Von dem leßte Woche zugesührten Laguayra fand Mehre res zu bestehenden Preisen Nehmer. Von Domingo kamen geringere (Gat tungen an den Markt, als seither, unve fanden zu Preisen im Berhältniß zur Qualität Nehmer. Ju andcren Sorten ward sehr wenig gemacht,
Verkauf vom 25/31. Män. Laguayra reel ord. bis klm. 35 a 5 Sch. Bkasil ord, bis 4, 0, 9, 22 a 35 S. Domingo ord. bis g. ord, 3 a 35 Sch, Brasil besch. 2 ‘a 35 Sch. ck. farb, Batavia 4.a 44 Sch.
Jm Butterge schäft ist im Allgemeinen große Stille vorherrschend, Starke Frage in den geringsten Sorten kann wegen gänzlichen Mangels derselben nicht befriedigt werden. Die besseren und besten Sorten sind bei gleichen Preisen ohne alle Frage.
4000 S800) 1200 600 200
(G SN C
St. Petersburg, 12./24. März. Jn Talg sind nur ca. 800 Fässer zu den früheren Preisen von 125 Ro. a. Gd. und 129 Ro. mit Hdg. pr. Juni und 121 Ro. a. Gd, und 127 Ro. mit Hdg. pr, August gekauft werden. :
Mit Hanfen is es still, und die zuleyt notirten Preise bleiben ge- fordert,
Flachs hatte bedeutenden Umsaß, 42köpf. zu 85 Ro. a. Gd., 90 Ro. mit Hdg., zweite Sorte zu 75 No. a. Gd.,, 89 Ro. mit Hdg., und dritte Sorte zu 65 Ro. a. Gd. und 70 Ro. mit Hdg. pr. Juni /Juli.
Es bestand einige Frage für Leinsaamen und wurden ca. 10,000 Tschtw. in loco zu 22 a 24 Ro. mit a. Gd. gekauft, so daß die Eigner jeßt höhere Preise verlangen. Auf Lief. pr. August ist 237 No. geboten und 24 Ro. verlangt. :
Für Kubanka-Weizen bot man zum hiesigen Konsumo 28 Ro, ver gebens und is 30 Ro. verlangt. Für kleine weiche Sorten ist kein Begehr und dieselben wären zu 23 a 25 No, anzuschaffen.
Die Preise von Roggenmehl sind im Jnnern wieder bedeutend ge- stiegen, was bei der geringsten Frage hier auch Einfluß ausüben wird, da die größeren Eigner gar nicht am Markt sind.
London 36{—36. Amsterdam 185,
Hamburg 337.
Riga, 13./25. März. Die Nachrichten aus dem Junern gehen bis zum 5.,/17. von Wiasma, 7./19, von Witebsk, Der Nachwinter hielt an und machte Transporte noch möglich, Für Poretschji bestimmte Waga- ren jollen sämmtlich dort eingetroffen sein, dessenur.gcachtet waren für Hanf Berkäufer zurückhaltend, cine Partie feiner Ausshußhanf is zu 97 Ro, baar gemacht,
Flachs, Das Geschäft darin war beschränkt, die gewöhnlich für Eng- land gangbaren Gattungen blieben preishaltend, andere waren gedrückt im Preise, Gemacht wurde weißer Flahs in spanischer Gattung sowohl zu
3örse nicht den gehofften günstigen Eindruck ausüben, da erwartete heute noch eine Entschei-
an der
26 in hoher Waare, als sonst zu 33 RNo,, während für England passende nur mühsam 30 No. bedang. Marienburg. grauer galt 28 Ro., puiker heller 2744, heller 27 —263#, gewöhnlicher 26 — 254 Ro., Partiegut 25, engl Kron 24, BG 21, PBG 23 246. RD 48, PHD: 20, D 21, LD zu 19 Ro. blieb angetragen.
Flachsheede bedang 13 Ro.
Oelsaamen. Das Geschäft darin dürfte wohl ruhen bis zur An kunst der Barken, es sind wenig Aufträge zum Verkauf von Schlag leinsaamen. N :
Getraide. Von Roggen war keine Rede, Die Verkäufer vont Gerste nicht williger, Von alten Haferlägern ging Einiges an Plaßspeku- lanten zu 63 a 65 Ro. nach Qualität ab.
Amsterdam, 31. Mänz, Getraidemarkt. Weizen etwas nie driger an Konsumenten verkauft, 128pf\d, b, poln. S0 N, LOSPTD, TOITOCICY 297 Fl. Roggen preishaltend: 120pfd, vodessacr 163 Fl. in Entrep.z
versteuert : 115p\d. petersb. 158 Fl. G erste etwas höher: 105pfd, pomm, 135 Fl., 119pfd. dänische Chevalier 180 Fl.
Kohlsaamen verkauft: Gron. 53 L., danzig. Avelsaamen in Auction 301 Fl. auf 9 Fß. im April 56 L. Leinsaamen ohne Handek.
Rüböl gleich und auf Lieferung wie früher, mit wenig Verkäufern p. 6 W, 345 flieal 302 a 7, Mat 32a 7 Sept 325, Nov /Derz, 3. Leinöl und Hanföl williger, ersteres p. 6 W. 27, lieg: 26% teres 0, 6 W., 32x, lea. 91.
a-40, Ich
Notterdam, 30. März. Durch ansehnliche Baarscndungen von England i} Geld in den leßten Tagen etwas reichlicher geworden, Den noch blieb. es auch im Laufe voriger Woche im Geschäfte ganz ohne Leben und die bekannt gewordenen Umsäße am Getraidemarikte gleich unbedeutend, Zu bemerken is indessen, daß bei den immer drohenderen politischen Ver wicelungen auch die Eigner von Getraide mehr und mehr zurücihalten und da sih andererseits noch kein Begehr zeigt, scheint es diejen Augenblick gleich {wer zu sein, bei Quantitäten zu faufen oder zu verkaufen, ohne in dem einen Falle eine Erhöhung zu bewilligen, oder in dem anderen niedrigere Preise anzunehmen.
Getraide. Von Roggen sind in -voriger aufgegeben, außer 124pfd. Münster- zu 180 (Fl. Unter der Hand soll in dessen bei größerer Partie verkauft sein 115pfd. Archangel- zu 160 Fl 116pfd. Riga polnischer 165 Fl. Weizen galt bei Kleinigkeiten an Kou sumeaten 1:30pfd. oberländischer 260 Fl., 133pfd. Kleve- 290 Fl. , 1?4p\d- Kubanka - 2595 Fl. Gerste ging an Brennereien wie folgt ab: 411y7fè- holsteinische 160 Fl., 105pfd. dänische 160 a 162 Fl., 102psd. frieslccht Winter- 127 Fl., 97pfd. Polder Sommer- 112 Fl. Hafer fand keinen De gehrz Notirungen sind: Sceländischer Futter- 63 a 90 Fl, do. dier 93 a 108 Fl. Buchweizen war mehr zugeführt und holte mit Mühe vorige Preisez brabanter 205 a 210 Fl., vlämischer 204 Fl. Bohnen, Weiße und braune unverändert z erstere 9 a 112 Fl., leßtere 8 a 104 Fl. p. Mudz Pserde- und Tauben- 40.C, niedriger, 4 Fl. 70 C. a 5 Fl, 10 C. und 5 Fl. a 9 Cbe 50 C. Erbsen in allen Gattungen 25 C. niedriger verkaust; weiße 9 Nl G0 C a S N, 250, bla 6 (l; O C. a8 S0 0 Q, giaue 6 Hl: a 7 Fl. 75 C. Getraide-Zufuhren von auswäts bleiben bisher sehr unbe deutend, S Ï Saamen. Junländischer Rapp- galt 505 a 53 Pfd. l. nah Yuna-
Eine Partie odessae. Lein- soll uuter der Hand niedrig abgegeben
Riga Sâe- bei Kleinigkeiten 18 Fl. pr. Tonne. Klee- ohne Handel. Hanf. Jn der Auction von petersburger Halb - Rein am 21. d. hier abgehalten, wurden circa 85 S. Pfd. verkaust zu 58 a 985 &l., Del Rest, circ, 65 S. Pfd,, aufgehalten. Jun den übrigen Artikeln nichts Neues,
Woche keine Notirungen
lität, sein.
— Aus Wien schreibt die neue Oesterreichische Zeitung vom 31, Mä1z. Die privilegirte österreichische Nationalbank hat zur Erleichte rung der gegenwärtigen Kreditverhältnisse dem hiesigen Handel8- und n dustriestande (Geldvorschüsse im Betrage von einer Million angewiesen, die, laut ciner an der heutigen Börse veröffentlichten Bekanntmachung, vorlaufig auf Baumwoll-, Seiden-, Schafwoll- und Leinen-Fabrikate in dem dazu bestimmten Lokale des neuen Mauthhaujes, von morgen, decn L, ded an gefangen, täglich Vormittags von 9 — 12 Uhr geleistet werden, Noch eine zweite Million auf Domizilien soll ebenfalls in Antrag fein. 2
(Gleiche Vorschläge sind auch hier in Berlin schon von Seiten der Fa-
brifanten, den Aeltesten der Kausmannschaft zur Begutachtung und Besúür-
wortung vorgelegt worden.) E. -
Eisenbahn :- Verkehr.
Niedershlesisch- Märkische Eisenbahn.
Die Frequenz betrug in der Woche vom 19, bis 25. März 1848 44,982 Personen und 30,252 Rthlr. 5 Sgr. 3 Pf. Gesammt-Ein-= nahme für Personen-, Güter- und Vieh - Transport 2c., vorbehaltlich späterer Feststellung durch die Kontrolle,
Beilage
M7 95.
IuFalL Landtags-Angelegenheiten. Eröffnung des Vereinigten Landtages. — Königliche Propositionen, — Annahme einer Adresse an Se, Majestät, — Kommission zur Vorberathung der K, Propositionen. Deutsche Bundesstaaten. Herzogthum Holstein, Rendsburg. Schreiben der provisorischen Regierung an den König von Dänemark. — Nachrichten aus Schleswig, — Kiel, Dänische Truppen in Haders- leben, Bermischtes, Nußlaund und Polen. St. Petersburg, und Accise, — Gang der Cholera. Spanien, Schreiben aus Madrid,
Die Tabacks-Production
(Vermischtes.)
Landtags - Angelegenheiten.
Erste S1 60.056
Des Wrreillagren Lanbraagas,
(2. April.)
Die Sibung beginnt um 127 Uhr unter Vorsiß des Marschalls, Gursten zu Solms,
Staats = Minister Camphausen (liest vor) :
Hohe Versammlung!
Se. Majestät der König haben mir den Befehl ertheilt, den zweiten Vereinigten Landtag in Allerhöchstihrem Namen zu eröffnen. roße Ereignisse haben cinen Theil Europa's erschüttert und unser Vaterlcind nicht unbérührt gelassen. - Sie bedrohen uns mit wachsen=- den Gefahren , sie eröffnen uns eine große Zukunst, Preußen und Deutschland werden die Zeit des Ueberganges bestehen, wenn sie mit besonnenem Muthe, mit geordneter Kraft auf der neu ershlossenen Bahn sich bewegen. Die Einheit Deutschlands war seit langer Zeit das Ziel, auf welches alle Wünsche oft hoffnungslos sich richteten ;
hr gehen wir ihm mit raschen Schritten entgegen, und Se.
der König boten dazu eine Hand, der 15 Millionen freudig
stehen, Die politische Berechtigung der Bürger im Staate war in Preußen ein um \o lebhafter empfundenes Bedürfniß, als das Volk eine Stufe der Bildung erstiegen hatte, die es anderen, unter freien Verfassungsformen lebenden Völkern mindestens gleich- stellte, Se. Majestät der König haben eine wahre constitutionelle Verfassung verheißen, und hon sind wir versammelt, um zu ihrem dauerhaften Ausbau die Grundsteine zu legen. Hoffen wir, daß das Werk rasch hinansteige, daß es sih anschließe und einfüge dem gro- ßen Verfassungs-Gebäude für das gesammte deutsche Volk.
Tief zu beklagen it es, daß in die neuen Zustände nicht über- gegangen werden konnte ohne das Gefolge der Leiden, von welchen gegenwärtig die Gesellschaft getroffen i. Nur darin mag ein- Trost gefunden werden, daß die leßten Wochen viel verborgene Wunden aufgedeckt und Belehrung darüber gegeben haben, daß und wie ihre Heilung erstrebt werden soll. Die Regierung erkennt die Aufgabe, die Staatsgewalt neu zu kräftigen, die Bande der gesebßlihen Ord- nung zu festigen, das Vertrauen zu beleben, den geschwächten Kredit u heben und auf den Wiederaufshwung der Gewerbe und der loh- nenden Arbeit hinzuwirken, Sie wird sich bemühen, den Frieden nach außen, so lange es die Ehre Deutschlands gestattet, zu erhalten, deu Frieden nah innen zur Ehre Deutschlands herzustellen. Sie rechnet bei auf die gesunde Kraft der Staatsbürger, welche nuumehr be- rufen \tud, u beweisen, daß sie reif waren für die Freiheit. ( auf die Unterstüßung des Hohen Vereinigten Landtages
die Regierung. Auf cine Unterstüßung, die, wenn sie gewährt Freiheit der Berathungen und Ueberzeugungen gewährt Niemand wird sich völlig dem Eindrucke zu eutztehen n, den cin gewaltiger unverkennbarer Ausdruck der öffentlichen auf die individuelle Anschauung zu äußern geeignet ist;
Niemand wird leugnen wollen, daß in bestimmter Zeit wohlthätig und inentbebrlich werden fann, was in anderer Zeit gewissenhafter Ueber- nicht rathsam erscheinen mochte, Unbezweifelt wird auch die ersammlung bei ihren Berathungen den geänderten Zeitver- Rechnung tragen, allein es muß auch heute der freie Aus
hrer Ansichten dem Lande willkommen sein, so wie erx Sr.
s dem Könige und den Räthen der Krone willkommen sein
Das preußishe Volk, indem es die freie Berathung feiner ) Angelegenheiten in der Presse und in öffentlihen Ver sammlungen augetreten hat, darf nicht verkennen, daß nur im Kampfe der Ansichten die Wahrheit durhbricht, daß zur Wahrung der Frei heilt Meinung mit voller Berechtigung und ungehindert sich muß dürfen, Wenngleih der Hohe Vereinigte Landtag, sowohl ammensezunç als seinen Rechten nach, ungemein abweicht inftigen Volksvertretung, so legt doch die Regierung auch gegenwärtig auf seinen Beirath ein großes Gewicht, und in diesem Geiste übergebe ich die Allerhöchsten Propositionen Jhrer hochgeneig-
Prüf Berathung,
her
144
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ote el TVilheim, von Gottes Gnaden, König von cu Unjeren zum zweiten Vereinigten Landtage versammelten inden Unseren Königlichen Gruß.
Um die Unserem getreuen Volke auf der breitesten Grundlage verheißene constitutionelle Verfassung in das Leben zu rufen, is} die Vereinbarung ihres Juhalts mit einer beshlußfähigen Versammlung freigewählter Bolksvertreter erforderlih, Wir haben deshalb ein vor läufiges Wahlgeseß entwerfen lassen, welches die Vorschläge enthält, wonach diese Bersammlung, welche, der Natur ihrer vorübergehenden Aufgabe nach, eine Theilung in Kammern nicht zuläßt, zu wählen und zu bilden sein wird. Indem Wir diesen Entwurf dem in der bisherigen Gestaltung zum leßbtenmale vereinigten Landtage vorlegen lassen, empfehlen dessen schleunige Erörterung, damit sich durch baldige Herstellung eines festen und volksthümlichen öffent- lichen Rêéchtszustandes alle Segnungen erfüllen mögen , denen Wir Unser treues und edles Volk durch volle und wahrhafte Enlwickelung einer freien Verfassung zuzuführen aufrichtig bestrebt siud. Diese Verfassung, deren Entwurf Wir der auf Grund des Wahlgeseßes neu zu bildenden Versammlung werden vorlegen lassen, soll nach Unserer Absicht, und um ihren Zweck vollständig zu erreichen , ihrer Form nach der überwiegenden Mehrzahl der constitutionellen Verfassungen Deutschlands si anschließen und mit den bis dahin getroffenen Ver- einbarungen über die Bildung einer allgemeinen deutshen Bundes= Verfassung in Einklang stehen.
Gegeben Potsdam, den 2, April 1848,
Friedrich Wilhelm.
Graf von Schwerin. von Auerswald, von Arnim, Hansemann, von Reyher.
Wil
Camphausen. Bornemanit,
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Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.
A E eines Wahlgesetes für die
zur Vereinbarung der preußischen Staats - Verfassung zu berufeude Versammlung.
Wir Friedrich Wilhelm, von Gottes Gnaden, König von Preußen 2c. 2. L verordnen, nach Anhörung beidêr Kurien Unserer zum Vereinigten Landtage versammelt gewesenen Stände, auf den Antrag Unseres Staats =Ministeriums, was folgk : S4.
Jeder heimatsberechtigte Preuße, welcher das 24ste Lebenöjahr vollendet und den Vollbesiß der bürgerlichen Rechte niht verwirkt hat, ist in der Gemeinde, worin er seit Jahresfrist seinen ordentlichen Wohnsiß hat, stimmberechtigter Urwähler, insofern er nicht aus öffent lichen Mitteln Armen - Unterstüßung oder ohne eigenen Hausstand in einem dienenden Verhältnisse Loyn und Kost bezieht,
2
Die Urwähler einer jeden Gemeinde wählen auf jede Vollzahl von fünfhundert Seelen ihrer Vevölkerung Einen Wahlmann ; erreicht die Bevölkerung einer Gemeinde nicht fünfhundert, übersteigt aber dreihundert Seelen, \o is sie dennoch zur Wahl Eines Wahlmannes berechtigt; erreicht ihre Bevölkerung aber nicht dreihundert Seelen, so wird die Gemeinde durch den Landrath mit einer vder mehreren anderen Gemeinden zu Einem Wahlbezirke vereinigt,
Jun Gemeinden von mehr als tausend Seelen erfolgt die Wahl nah Bezirken, welhe die Gemeinde- Behörden in der Art zu be-= gränzen haben, daß in Einem Bezirke nicht mehr als fünf Wahl männer zu wählen sind,
Bewohute Besibungen, wel@Ge nicht zu einem Gemeinde - Ver= bande gehören, werden durch den Landrath behufs der Urwablen etter nahe gelegenen Stadt=- ‘oder Laudgemeinde zugewiesen.
6.3,
Jeder is nur in dem Wahlbezirk zum Wahlmann wählbar, worin er als Urwähler stimmberechtigt ift,
Die Wahl der Wahlmänner erfolgt durch Stimmzettel nach ab soluter Stimmenmehrheit der Erschienenen,
. I,
Jeder heimatsberehtigte Preuße, der das 30ste Lebensjahr voll- endet und den Vollbesiß der bürgerlichen Rechte nicht verwirkt hat, auch aus öffentlichen Mitteln keine Armen - Unterstüßung bezieht, is zum Abgeordneten wählbar. - u
S A: 0,
Gr jeden landräthlichen Kreis, so wie für jede Stadt, welche zu keinem landräthlichen Kreise gehört, soll Ein Abgeordneter gewählt werden, Erreicht die Bevölkerung des Kreises oder der Stadt seh- zig Tausend Seelen, so werden zwei Abgeordnete gewählt, und es tritt für jede fernere Vollzahl von vierzig Tausend Seelen Ein Ab-= geordneter hinzu, so daß sür hundert Tausend Seelen drei, für hun dert vierzig Tausend Seelen vier Abgeordnete u. |. w, gewählt werden,
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Die Zahl der Bevölkerung bestimmt sich überall nah der im
Jahre 1846 stattgehabten amtlichen Zählung. L Ee
In den Städten werden die Urwahlen der Wahlmänner durch Beauftragte des Magistrats und da, wo kein Magistrats - Kollegium besteht, des Bürgermeisters geleitet.
Ueber die Leitung der Urwahlen auf dem Lande wird mit Nüc= sicht auf die bestehende Verschiedenartigkeit der ländlihen Gemeinde- Einrichtungen Unser Staats-Ministerium das Erforderliche dur eine Ausführungs-Ordnung feststellen,
Die Wahlen der Abgeordneten werden in den Kreisen durch die Landräthe und in den Städten, welche zu keinem landräthlichen Kreise ge= hören, durch Beausftragte des Magistrats, beziehungsweise des Bür- germeisters, geleitet, :
§. 9,
Die Wahl der Abgeordneten erfolgt durch selbstgeschriebene Stimmzettel nach absoluter Stimmenmehrheit aller Erschienenen, und zwar bei den Kreiswahlen in dem Hanptorte des Kreises,
Wo mehr als drei Abgeordnete zu wählen sind, soll die Wahl nach Bezirken erfolgen, welche die zur Leitung der Wahl berufenen Behörden abzugränzen haben,
§, T0, Die gewählten Abgeordneten stimmen in der zu berufenden Ver-= sammlung nach ihrer eigenen unabhängigen Ueberzeugung und sind an Aufträge oder Justructionen nicht gebunden,
6. 41,
Die Prüfung der Richtigkeit der Wahl is Sache der künftigen Versammlung.
Urkundlich 2c.
Se. Majestät der König haben die Absicht ausgesprochen, der zu bildenden neuen Vertretung des Volkes über verschiedene, in viel= fachen Petitionen kundgegebene Wünsche Geseßes-Vorschläge vorlegen zu lassen. Allerhöchstdieselben glauben aber dem Volke ein neues Pfand des Vertrauens zu geben, wenn schon jeßt unter verfassungs= mäßigem Beirathe des Vereinigten Landtages einige dieser Wünsche geseblih und in einer Weise erledigt werden, welche der allgemeinen Zustimmung gewiß scin kann, Aus dieser Erwägung is die zweite Allerhöchste Proposition hervorgegangen, welche ih vorzutragen mich beehre.
Wir Friedrich Wilhelm, vou Gottes Gnaden, König von Preußen 2c, 2c. entbieten Unseren zum zweiten Vereinigten Landtage versammelten getreuen Ständen Unseren Königlichen Gruß,
Die Versammlung, welche auf Grund des Unseren getreuen Ständen heute zur Erörterung im Entwurfe vorgelegten Wahlgeseßes cinberufen werden soll, is dazu bestimmt, sich mit Uns über Juhalt und Form der Unserem Volke verheißenen freien Verfassung zu ver- einbaren. Wir wollen aber son jebt einige Grundlagen dieser Ver= fassung kundgeben und haben deshalb anliegende Verordnung entwer- fen lassen, worüber Wir dem Gutachten Unserer getreuen Stände baldigst entgegensehen. /
Gegeben Potsdam, den 2. April 1848,
Friedrich Wilhelm.
Graf von Schwerin. von Auerswald,
Camphausen. d von Arnim, Hansemann. von Reyher.
Bornemann,
Dienstag den 4. April.
Entwurf einer Verordnung über
einige Grundlagen der künftigen preußischen Verfassung.
Wir Friedrich Wilhelm, von Gottes Guaden, König von Preußen 2c. 2c. verordnen \ach Anhörung beider Kurien Unserer zum Vereinigten randtage versammelt gewesenen getreuen Stände auf Antrag Unseres Staats-Ministeriums, was folgt : :
L : : A iz Erweiterung der Unserem Volke verliehenen Freiheit der Prejje werden die im §. 4 Nr. 1 des Geseßes vom 17. März die= ses Jahres enthaltenen Vorschriften über die Cautions - Bestellung für die Herauêëgabe neuer Zeitungen aufgehoben.
Die Vorschrift §, 4 Nr, 4 findet auch auf neue Zeitungen An- wendung,
G. Ae ; Die Untersuchung und Bestrafung aller Staatsverbrechen erfolgt sortair dur die ordentlichen Gerichte, und es wird jeder durch Aus= nahmegesebe dafür eingeführte besondere Gerichtsstand hierdurch auf- gehoben. Jn dem Bezirke des Appellations - Gerichtshofes zu Köln tritt auh bei politishen und Preßverbrechen die Zuständigkeit der Geschworenengerichte wieder ein.
6. 3,
Zur Sicherheit der Unabhängigkeit des Richterstandes treten alle von deu früheren Geseben abweichenden Bestimmungen der Verordnun=- gen vom 29, März 1844 über die im administrativen Wege zulässige Dienst - Entlassung, Verseßung und unfreiwillige Pensionirung der Richter außer Kraft,
g. 4.
Alle Preußen sind berechtigt, \sich friedlich und ohne Waffen in geschlossenen Räumen zu versammeln, ohne daß die Ausübung dieses Rechtes einer vorgängigen polizeilihen Erlaubniß unterworfen wäre. ___ Eben so sind sie berechtigt, zu solchen Zwecken, welhe den be- stehenden Geseßen uiht zuwiderlzufen, sich zu Gesellshaften ohne vorgängige polizeilihe Erlaubniß zu vereinigen.
G F
Die Ausübung staatsbürgerlicher Rechte is fortan von dem reli-
giösen Glaubens-Bekenntnisse unabhängig. G O
Den fünftigen Vertretern des Volks foll jedenfalls die Zustim= mung zu allen Geseßen, so wie zur Festseßung des Staatshaushalts= Etats, und das Steucrbewilligungs-Recht zustehen.
Urkundlich 2c,
äFndem ih Ihnen, durchlauchtigster Marschall, die beiden Aller- höchsten Propositionen übergebe, erkläre ih im Namen Sr. Majestät des Königs den zweiten Vereinigten Landtag für eröffnet.
Marschall: Jch habe zuvörderst die Abgeordneten Kuschke und Dittrich zu ersuchen, das Geschäft des Sekretariats in der heu- tigen Sihung zu übernehmen,
(Secretaire Kuschke und Dittrih nehmen ihre Plätze ein).
Fürst Lichnowsky hat sich zur Beantragung einer Adresse an Se, Majestät deu König ums Wort gemeldet.
«Fürst Cichnowsky: Meine Herren! Nachdem wir die König=-
liche Proposition vernommen haben, dürfte es wohl der Mehrzahl von uns ntcht als unaugemessen erscheinen, durch eíne Adresse hierauf zu antworten, Jch werde mir erlauben, Ew. Durchlaucht zu bitten, die Versammlung zu befragen, ob der Antrag unterstüßt wird,
Marschall: Es fragt sich, ob es in der Absicht der Versamm-=- lung liegt, daß dem Vorschlage, cine Adresse an Se. Majestät den König zu richten, beigestimmt werde, und ih ersuche diejenigen, welche dafür stimmen, dies durch Aufstehen zu erkennen zu geben, i:
(Die große Mehrzahl der Mitglieder erhebt si).
Der Antrag is einstimmig angenommen,
Abgeordn. von Thadden- Trieglaff : protestire dagegen.
Marschall: Der Vorschlag gränzenden Majorität angenommen.
Gürst Cichnowsky: Nachdem Se. Majestät der König selbst in den Allerhöchsten Propositions - Dekreten von heute uns die \{leu= nigste Erörterung der uns vorliegenden Fragen anempfohlen haben, so glaube ih, dürfe es in dem Wunsche der Versammlung liegen, daß auch diese Adresse so schleunig als mögli berathen und beschlos= fen werde, Jch gebe cs daher Ew. Durchlaucht anheim, die Ver= sammlung zu fragen, ob sie damit einverstanden sei, daß sofort eine Kommission zur Entwerfung der Adresse ernannt werde, die sich in diesem Augenblicke nut Abfassung derselben beschäftige und in einer Frist von wenigen Minuten uns diese Adresse vorlege.
(Geräusch. )
Nachdem ein großer Theil der Versammlung seinen Beifall einem diesfallsigen Entwurfe guf eine so unzweideutige Weise zu erkennen gegeben hat, glaube ih, dürfte das Abrupte meines Vorschlages si modifiziren,
Marschall: Es giebt verschiedene Wege, um die Beschleuni= gung eines Beschlusses herbeizuführen. Der eine kann der sein, daß eine Kommission ernanut wird, welche hon in der morgenden Siz=- zung den Entwurf einer Adresse vorlegt. Ein anderer ist der, und er führt noch schneller zur Erledigung und zum Beschluß der Ver- sammlung, daß alsbald eine Kommission erwählt werde, welche un- verweilt sich mit dem Gegenstande beschäftigt und nach Ablauf eint- ger Zeit deu Adreß-Entwurf vorlegt. Das is ein Weg, der einge- schlagen werden fann. Es fommt also zunächst darauf an, die Ansicht der Versammlung darüber zu vernehmen, ob dieser Weg ein- zushlagen sei: nämlih jeßt eine Kommisston zu erwählen y „die sih zurückzieht, während unterdessen die Stßung auêge]ep: A 2 alsbald einen Entwurf vorlegt. Wenn Ma nes weiter feine V emer- fung zu machen ist, so wäre alsbald die BLnming aver vorzu=- nehmen, ob von der Versammlung diejer 2deg beliebt ivird, a Abgeordn. von Bismark-Schonhaujen : „29 glaube, daß wir es der Würde schuldig sind, welche in dieser Versammlung stets ge- handhabt is, alle ihre Schritte mit Besonnenheit zu leiten, daß wir es den cinfahen Regeln der Schiklihkeit schuldig sind y zumal, da wir zum lettenmale] hier versammelt sind, in feiner Weije von un- seren bisherigen Gebränchen abzuweichen. Wir haben früher Jedes noch so einfache Gese ciner Kommi})jion überwiesen, die es mit Ruhe berathen und am anderen Tage der Versammlung vorgelegt hat. Jh glaube, daß in einem so ernsten Augenbli, wie dieser, der Ausdruck der Gefühle dieser Versammlung, welche bisher noch die Ehre hat, das preußische Volk zu vertreten , ein hinreichend wichtiger Akt is}, um es nit zuzulassen, bei der Berathung der Adresse mit einer Eile verfahren zu dürfen, die nah meinem individuellen Gefühl von den
Regeln der Schiklichkeit entfernt ist,
Nicht einstimmig. Jch
A
ist mit einer an Einstimmigkeit