1848 / 96 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Leidenschaften“, sagt er, „bringen s{limmere Wunden, als das ver= nte Aufbieten nationaler Thatkraft gegen einen äußeren Feind, Um si vor den ersteren zu retten, stürzt man sih endlich in die leß= tere Extremität. Unsere ernstlihsten Wünsche gehen dahin, daß an- dere Länder, und namentlich unser eigenes, davon verschont bleiben mögen.“ Die Morning Chronicle beleuchtet die s{leswig = hol=- steinische und die polnische Frage in einem für Deutschland niht gün- stigen Sinne und hält den Krieg für unverneidlih. „Wir können nur vertrauen““, shreibt das Blatt zum Schluß seines Artikels, „daß die Deutschen niht ganz ihren Verstand verloren haben, und daß die Reaction, auf die wir hoffen, niht zu spät kommen möge.“ Die Times will, daß England neutral bleibe, auch wenn Sardinien die Besitzungen Oesterreichs angreift.

Jn Liverpool sind heute Nachrihten aus New-York vom 11. März eingegangen, welche die Bestätigung und Annahme des mexikanischen Friedens - Vertrags von Seiten des nordamerikagnischen Senats mit 58 gegen 16 Stimmen melden. j

Die Admiralität hat Befehl gegeben, ein Linienschiff von 120 Kanonen, ein anderes von 84 Kanonen und eine Dampffregatte \{leu- nigst auszuriisten,

Lien

Brüssel, 1. April. Die Regierung hatte verlangk, daß vor- läufig für dieses Jahr dem Könige die Wahl der Universitäts-Prü- fungsjury anheimgestellt werde, ein Antrag, der in der Repräsentan- ten-Kammer mit 40 gegen 33 Stimmen durchfiel, indem Katholiken und viele Liberale darin einen Angriff auf die Unterrichts =- Freiheit erblickten.

Die Trümmer der sogenannten belgischen Legion sind wieder nach Paris zurückgekehrt. Dieselbe hat beim Treffen 10 Mann verloren. Die vou der Gränze zurückgekehrten Truppen sind in Gent mit Be-= geisterung aufgenommen worden,

General Skrzynecki will nächstens von hier abreisen.

Die Einnahme der Staats-Eisenbahnen im verflossenen Februar hat die desselben Monats im vorigen Jahre um 94,973 Fr. über stiegen.

Vorgestern Abend fanden in Gent Zusammenrottungen statt un- ter dem Rufe: „Es lebe die Republik!‘ Dieselben zerstreuten sih aber beim Erscheinen der Gendarmerie und der Polizei.

M WeN

Vom Zürichsee, 28, März. (Köln, Ztg.) Nachdem die Bundesrevisions - Kommission das abenteuerlihe Machwerk der erstzn Section, nah welchem Repräsentanteurath und Tagsaßung bald in getrennter, bald in vereinter Abstimmung ihre Beschlüsse fassen foll- ten, was eine unversiegliche Quelle von Verwirrungen und Zänkereien aller Art gewesen wäre, fallen gelassen hatte, nahm sie, troß des entschiedenen Widerstandes des Herrn Furrer von Zürich, mit 17 von 21 Stimmen, ein dem nordamerikanishen ähnlihes Zweikammer-Sy- stem an, jedenfalls das Beste, was unter den gegenwärtigen Ver- hältnissen zu thun war. Wir erhalten also einen von der gesammten \hweizerischen Bevölkerung nah dem Kopfzahl-System zu wählenden Nationalrath und eine von den Kantonen mit je zwei Mitgliedern, die nicht durch Justructionen gebunden sind, zu beschickende Tagsaßung; beide Körperschasten berathen und beschließen getrennt von einan- der; zu einem gültigen Beschluß ist Uebereinstimmung beider er- forderlih, oder daß sich die Tagsaßung nicht mit Mehrheit gegen den Beschluß des Nationalrathes ausgesprochen ; beide vereint wählen den Bundes- Präsidenten (auf ein Jahr) und den Bundes-Rath (auf drei Jahre), der die zur Vollziehung der Bundesbeschlüsse nöthigen Maß- regeln trifft. Die Kommission glaubt auf diese Weise sowohl den Kantonal=-, wie den National=-Juteressen möglichste Rechnung getragen zu haben, und es läßt sich niht leugnen, daß die neue Organisation sich durch Einfachheit und Zweckmäßigkeit empfiehlt. Ob und wie dadurch Gelegenheit zu künftigen Konfliften gegeben ist, das muß die Zeit erst lehren. Sobald die Berathungen über das Bundesgericht beendigt sind, werden die Herren Gesandten auf einige Zeit in den Schoß ihrer Familien zurückkehren, um sodann mit erneuten Kräf- ten die artifelweise Berathung und Redaction der neuen B..udes=Akte zu beginnen. Jn derselben Zeit ist auch ein Entwurf zu einem s{wei- zer Zollverein gliicklich zu Stande gebraht, Die inneren Zölle sollen an die eidgenössishe Gränze verlegt, Stoffe, die für die inländische Jn- dustricerforderlich, und nothwendige Lebensmittel mit sehr mäßiger, Luxus- Gegenstände mit der höchsten Taxe belegt werden; allein die Hauptsache: Besteuerung der ausländischen Fabrikate zu Gunsten der einheimischen Industrie , findet sich nicht einmal berührt, so daß wir daraus mit Sicherheit entnehmen fönnen, die Freihandels - ( repräsentirt durch Bern, Waadt, Genf, die inneren Kantone) und die Schugzoll-Partei

832

(hauptsächlich die fabrizirenden Kantone Zürich, St, Gallen, Appen- zell, Glarus) stehe noch \o weit aus einander wie jemals. Von den Ein- und Ausgangszöllen sollen die Kantone je 6 Baten auf den Kopf erhalten, der Ueberschuß fällt in die Bundeskasse; die Durch- gangszólle werden nah Länge und Frequenz der Straßen vertheilt. Höchst unzweckmäßig is die Bestimmung , daß die Kantone, welche auf diese Art weniger erhalten als jeßt, die bisherigen Gebühren bis auf den Betrag der Differenz beibehalten dürfen; denn wenn die- selben hon ihre Tarife der Bundes - Behörde zur Bewilligung vor= zulegen haben, so fann dieser Artikel doh gar zu leiht zum uner= \prießlichsten Hader Anlaß geben; eine Entschädigung aus der Bun= desfasse wäre offenbar vorzuziehen. Bei Streitigkeiten zwischen Bund und Kantonen entscheidet das Bundesgericht; die Kantone haben Cor= porationen und Privaten für etwaige Beeinträchtigungen zu entshä= digen,

Kanton Bern. Die nah Neuenburg gesandten eidgenössi- {hen Kommissare Blanhenay und Migy sind am 22. März von dort abgereist, da sie ihre Mission, nachdem die Ruhe daselbst wieder her= gestellt war, als beendigt betrachteten. Herrn Calame, chemaligem Staatsrath von Neuenburg, war von der provisorishen Regierung gestattet worden, nah der Stadt zu seiner kranken Gattin zurüdckzu- kehren. Am 27. März sah man drei der ehemaligen neuenburger Staatsräthe in Begleitung eines Mitgliedes der provisorischen Re- gierung auf der Terrasse des Schlosses spazieren gehen.

Laut der Su isse ist Oberst Luvin zum außerordentlihen Bot- schafter nah Mailand ernannt worden.

Die Bundes = Revisions - Kommission hat in ihrer Sißung vom 27. März mit Einstimmigkeit die Einführung der Geschworenenge= richte für die Beurtheilung von politischen Vergehen beschlossen,

Kanton Freiburg. Der Große Rath hat am 29. März mit großer Mehrheit die Einzichung aller Klostergüter beschlossen. Es wurde ferner beschlossen, die drei Männer - Klöster Part - Dieu, Altenryf und das der Augustiner in der Stadt Freiburg unverzüglich aufzuheben und die drei Kapuziner-Klöster, das der Franziskaner, die Frauenklöster zu Stäfis, das der Filles-Dieu zu Romont und die in Freiburg bestehenden Frauenklöster der Ursulinerinnen, der Visitandi= nerinnen, Magerau und Bisenberg, ausfsterben zu lasscn (durch das Verbot der Novizen-Aufnahme). Es bliebe demnach nur das Kloster der barmherzigen Schwestern übrig, Die Sißung dauerte von Mor= gens 8 bis Abends 8 Uhr.

Kanton Graubündten. Chur, 26. März. Der in der leßten Woche hier versammelt gewesene Große Rath hat die Steuer= freiheit der fatholishen Geistlichkeit abgeschafft und die Aufhebung des Adelstitels bei allen öffentlichen Akten 2c. beschlossen. Ferner hat er in Berücksichtigung der jeßigen Zeitumstände die ganze Miliz aufs Piket gestellt, e

Mia ren

Genua, 25. März. (A. Z.) Heute Nacht kamen der Mar= chese Villamarina, Gesandter beim toscanischen Hof, und Graf Rig= non, Legationsrath, hier anz Ersterer ist mit einer außerordentlichen Sendung an den Hof. von Toscana, Leßterer an den heiligen Stuhl und den neapolitanischen Hof beaustragt. Sie überbrachten die Kö- niglichen Proclamationen, durch welche Karl Albert den Eintritt se1- ner Truppen in das lombardisch=venetianishe Königreich anzeigt. Zu derselben Zeit, als diese Herren Turin verließen, begab sich der Mar= chese Passalacqua als Königlicher Commissair bei der provisorischen Regierung nah Mailand, welche die Herren Marchese Dadda und Graf Martini nach Turin gesandt hatte, um dem Könige die lom bardisch=-venetianische Krone anzubieten, Karl Albert soll bereits die lombardishe Gränze überschritten haben. Die siebente und achte Altersklasse sind zu den Waffen berufen, und die Reserve, aus acht Klassen bestehend, hat sih auf den ersten Ruf bercit zu halten. Vor gestern marschirten von bier drei Bataillone nah der Gränze, ein weiterer Theil der Garnison wird uns heute verlassen.

Die Begeisterung hier is oußerordentlih z niht nur daß Frei- willige in Masse ausziehen, gestern Abend verlangten auch die hier noch liegenden Soldaten und die auf den Königl, Kriegsschiffen die- nenden Matrosen aufs ungestümste von dem Gouverneur die Erlaub- niß, gegen den Feind rücken zu dürfen ; der Gouverneur wußte nichts Anderes zu thun, als sich hinter den Mangel an Instructionen zu verschanzen und die Leute mit einem Berichte zu vertrösten, den er wegen ihres Begehrzns nah Turin machen werde. Es ging hier

das Gerücht, England habe gegen den Einmarsch sardinischer Trup- ven in die Lombardei protestirt; ein Anschlag am englischen Konsulat belehrte gestern das Volk, daß das Gerücht von diesem Protest ein falsches set.

A Bekanntmachungen. Gr [99] Nothwendiger Verkauf,

Stadtgericht zu Berlin, den 22, Januar 1848,

Das dem Maurerpolier Friedrich Wilhelm Horn ge- hörige, hierselbst in der Invalidenstraße Nr. 69 bele- gene, im stadtgerichtlichen Hypothekenbuche von den Um- bis gebungen Vol. 34, Nr, 2131. verzeichnete Grundstück, gerichtlich abgeschäßt zu 16,891 Thlr. 8 Sgr. 5 Pf., soll am 1, September 1848, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen,

z 11 I

Allgemeiner

Diejenigen Inhaber vonRuss.Hopes chen5pro- zentigen Certifikaten AterSerle, welche den Betrag der am 1/10. Mai c. verfallenden Coupons in Berlin zu erh-ben wünschen, werden hiermit auf- gefordert , die betreffenden Coupons spätestens 28s5ten zur Anmeldung und Abstempelung vorzuzeigen, Der Zahlungs - Termin der angemeldeten Coupons wird sodann zu seiner Zeit bekannt gemacht werden,

Berlin, am 4. April 1848.

Anhalt und Wagener, Brüderstra se No. 5-

d, Mi

bei den Unterzeichneten

tion vom 8, Januar

[100] Nothwendiger Verkauf. [237 b] P Stadtgericht zu Berlin, den 24. Januar 1848, Das hier in der Schönhauser Allee Nr. 27 belegene, im Hypothekenbuche der Umgebungen Vol, 25. Nr, 1596. verzeichnete Grundstü, gerichtlih abgeschäßt zu 6508 Thlr. 15 Sgr., soll : am 2, September 1848, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen. Die dem Aufenthalt nah unbekannten Gläubiger : a) die Ehefrau des Kaufmanns Schulz, Susanne Charlotte Wilhelmine, geborene Köppenhgusen, modo deren Erben, þ) der Rentier August Leonhard von Kalkreuth, modo dessen Erben, und c) der Lehrer Wilhelm August Adolph Giese, werden hierdurch öffentlich vorgeladen,

[193] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 19. Februar 1848,

Das dem- Zimmervolier Carl Ludwig Gericke gehö- rige, hierselbst in der Deßauerstraße Nr. 25 belegene, im Hypothekenbuhe von den Umgebungen Vol. 31. Nr. 1993, verzeichnete Grundstü, gerichtlich abgeschäßt zu 19,912 Thlr, 3 Sgr. 9 Pf., soll

am 25. September 1848, Vorm. 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind_in der Registratur einzusehen,

ts O .

Die im Jahre 1824 hierselbst verstorbene, abgeschie- dene Sophia Catharina Harras, verwittwet gewesene Sengle, geborene Beyle, hatte in ihrem rechtskräftigen Testamente zu Universal - Erben ihres gesammten wohl- erworbenen Vermögens eingeseßt: „die Kinder ihres verstorbenen Bruders Nupertus Daniel Beyle“/, und zwar dergestalt, daß dasjenige, was nach Abzug der Le- gate übrig bleiben würde, auf immerwährende Renten gegen sichere Hypothek begeben würde, daß aber die Nen- ten dieses Kapitals von den Kindern ihres genannten Bruders zu gleichen Theilen, so wie deren Nachkommen, bezogen , die Kapitalien aber von ihnen nicht erhoben werden, sondern für ewige Zeiten als eine Familienstif- tung verbleiben sollen, Jn der Folge hat sich als ein- zige Prätendentin zu besagtem Rentengenusse nur die Barbara Margaretha Susanna, abgeschieden gewesene Voltaire, nahmals verehelichte, später aber wiederum geschiedene Rimus, geborene Beyle, als leibliche Toch- ter des Nupertus Daniel Bevle, gemeldet und legitimirt, worauf dieselbe auch mittelst rechtskräftigen Erkenntnisses des Waisengerichts dieser Stadt vom 9, Juli 1836 als die einzige Participientin erwähnten Familien - Legats anerkannt worden.

Wenn nun im Laufe des 1847sten Jahres auch die Barbara Margaretha Susanna, abgeschieden gewesene Voltaire, nachmals verehelichte, später aber wiederum geschiedene Rimus, geborene Bryle, ohne Hinterlassung

e Fa m A

1848 sub

pocua

den sollen. Riga, den 28, Februar 1848. C

Die St, Petersburg-Lübecer Damp

werde, von dem Waisengerichte jedoch mittelst Resolu- 1848 auf Erlassung eines Pro- flams in besonderer Beziehung auf dic beantragte Ka- duzirung des Vermögens der Harras-Bcyleschen (Fami- lien-Stifstung erkannt worden+ als werden mittelst die- ses von Einem Wohledlen Rathe der Kaiserlichen Stadt Riga nachgegebenecn Proflams von dem Waisengerichte dieser Stadt die etwanigen geseßlichen Erben delunctae der abgeschiedenen Sophia Catharina Harras, verwitt- wet gewesenen Sengle, geborenen Begle, zur Meldung in Person oder durch geseßlich legitimirte Gevollmäch- tigte, wie zur Geltendmachung und Ausführung ihrer etwanigen vermeintlichen Ansprüche und Nechte wider das Rigasche Stadt-Acrarium und dessen Ansprache an das besagte Harras-Beylesche Familien-Stiftungs-Ber- mögen ex jure caduci allendlich und peremtorie aufgefordert, sich innerhalb Sechs Monaten a dato die- ses affigirten Proklams und spätestens den 28, August | 2 praeclusi et perpetui silenti1 bei diesem Waisengerichte oder dessen Kanzlei zu melden und ihre etwanigen Ansprüche, Rechte und Gerechtsame rechts- genügend zu dociren, widrigenfalls sie nach Exspirirung sothanen termini praesixi mit ihren Angaben und An- sprüchen ex quocunque titulo nicht weiter gehört, noch admittirt, sondern ipso facto für präfludirt erachtet wer-

ee A Imp- Civ. Rig. Jud. pupill. Secrs.

[126 b] Dampsfschisf-Berkauf. ja

Florenz, 24. März. Jn Folge der bekannten Ereignisse im Modenesischen hat die hiesige Regierung beschlossen und es für ange= messen erachtet, die Herzogthümer Massa und Carrara zur Aufrecht= haltung der Ordnung provisorisch durch toscanishe Truppen beseßen zu lassen, was wahrscheinlich in diesem Au enblicke bereits vollzogen sein wird. Von Bologna wird gemeldet, das auch päpstliche Truppen in das modenesishe Gebiet eingerückt sind, Jn Massa und Carrara hatte die Bevölkerung die Unabhängigkeit proklamirt, die dreifarbige Fahne aufgesteck und den Papst, Leopold II, und Karl Albert hoch- leben lassen. Der Gouverneur übergab die Regierung dem Magistrat, die Bürger bildeten \sich \nell zu einer Nationalgarde und versehen den nöthigen Wachtdienst.

Die Eidgenössishe Ztg. vom 31. März berichtet : „Sobald sih die Kunde von dem Kampfe in Mailand nach allen Seiten hin verbreitet hatte, erhob sih ganz Ober=Jtalien. Alle be- deutenderen Städte der Lombardei, selbst Mantua (nur mit Aus= nahme einiger kleinen Forts) sind in den Händen der Jtaliener. Jn Modena bra der Sturm am 20sten los. Alle Truppen sammel= ten sich um den Palast; do der Herzog, von der absoluten Nutlo= sigkeit überzeugt, verbot zu feuern und floh zu Pferd. Ver seiner Abreise wollte er eine Regentschaft ernennen, die aber nidt am “nt wurde. Es fkonstituirte sih eine provisorische Regierung. Ganz 18 Gleiche geschah am nämlihen Tage zu Piacenza und P.r=.a. Doch hier kam es zum Blutvergießen. Das Volk siegte, unv der Herzog erließ ein Dekret, worin er seine Abreise mit der ganzen Her= zoglichen Familie ankündigte und eine Regentschaft ernannte, die dem Volke genehm war und daher anerkannt wurde. Ja Florenz hat der Großherzog in einer Proclamation vom 21. d. verkündigt, daß er zwei Armee-Corps den Lombarden zu Hülfe sende, das eine über Pietrasenta, das andere über S. Marcello.“

Nom , 24. März. Die römischen Zeitungen melden die Mo= bilmachung eines Armee-Corps, bestehend aus 4 Regimentern Infan= terie, 2 Regimentern Kavallerie, 3 Batterieen Feldgeshüß und eini=- gen Compagnicen des Genie-Corps. l Zugleich ward ein neuer Kriegs= rath eingeseßt. Heute früh marschirte alle verfügbare Jnfanterie sammt den Jägern in der Richtung von Bologna ab. General Du= rando und die General-Adjutanten Massimo d’Azeglio und Graf Ca- sanova sollten ihnen Abends nachfolgen. Trob des frühen Ausmar- sches wurde das Militaix von zahlreichem Volk eine große Strecke weit begleitet.

Neapel, 21. März. (Köln. Zkg.) Es sind jebt beinahe zwei Monate seit dem Sturze des alten Systems verslossen, und noch immer haben wir feine Reformfrüchte gepflückt. Von Jdealen, Theo= rieen und dergl. lebt man in Neapel weniger als anderswo, und Je=- dermann begreift, daß es an der Zeit sei, den praftishen Nußen von der neuen Ordnung der Dinge zu erblickden. Einer beschuldigt den Anderen, daß er den wahren und nüßlichen Fortschritt hemme. Ge= rüchte aller Art erregen die Gemüther. Steine, Dolche, Oist und dergl. sind die Schrecbilder des Tages und der Nacht geworden, Vorgestern wurde nach Mitternacht Generalmarsch geschlagen ; es hieß, Lazzaroni und Bewohner der Campagna würden die Bank angreifen, Man hatte nur eine ect patriotische Demonstration machen wollen und Abbass0 i denari geschrieen! Gestern war abermals Lazzaront= Revolution angesagt. Auf allen Pläben stand Militair, und in der That wogten die Lazzaroni zu vielen Tausenden durch die Gassen. Man wollte die Kirchenfahrt des Königs nah San Giuseppe benußen und das alte Regiment wiederherstellen, Einer vollständigen Ver= chwbörung der alten Polizei und abgesebten Gendarmerie will man heute auf die Spur gekommen sein: cs sollteu auf ein gegebenes Zeichen 50 der liberalsten National-Gardisten auf threm Wachtposten rdolht werden, Des Herrn Delcarretto Schuster und andere „Fn: dividuen wurden eingezogen.

Bean Un Auf den Wunsch mchrerer Kunstfreunde wird die Ausstellung int der Rotunde des nig. Museums noch auf furze Zeit an den Wochentagen von 10 4 Uhr, am Sonntage von 11 2 Uhr (Eintrittspreis 5 Sgr.) stattfinden. _ : Der Vorstand des berliner Vereins für den kfölner Dombau, Nedacteur: R. Weugztze l. Im Selbstverlage der Expedition.

5 _

Gedruckt in der Deckerschen Gel uen Ober Hofbuchdruckerei.

® E V Anzeiger. von Leibeserben oder sonstiger geseßlichher Nachklommen- haft mit Tode abgegangen und der Herr Stadt-Offi- cial Adv, bd. Voigt ex olsicio darauf angetragen, dap nach sonach erfolgtem Ableben der einzigen Participien- tin des Harras-Beyleschen Familien-Legats das zu fel- bigem gehörige Vermögen, im Betrage von in Werth- papieren angelegten 3800 R, S. M, als vakant gewor- den, zum Besten des Rigaschen Stadt - Aerarii kaduzirt

chaft beabsichtigt eines ihrer bekannten Dampsfschisse zu verkaufen. : E : E

Die näheren Bedingungen sind bei dem Comité 11 Lübeck zu erfahren. Lübeck, 1m Februar 1848.

ser 4 E Ä Literarische Anzeigen. Jn Unterzeichneter erschien so eben: | [291] Der politische Club in Berlin und die Ver- sammlung im Mielenyscen Saale am 28, März 1848. Preis 15 Sgr.

Berlin Breitestr. 23, Enslin he Buchh. (F. Geelhaar).

[207 b] E Die zum Nachlasse des Herrn Geheimen Kommerzien- Nath S iffert gehörigen adligen Güter Barthen und “Ottenhagen nebst dem föllmischen Gute Klein-Lindenau sollen ungetrennt aus freier Hand E erleichterten Zahlungs - Bedingungen verkaust werden. , L 9 Zur Abaabe L: Gebote ist cin Termin ad) dent 1. Mai, Vormittags um 11 Uhr, in dem Pause fil denstraße Nr. 22 hierselbst anberaumt, in welchem bei annehmlichem Gebote der Zuschlag sogleich, die Ueber- gabe aber am 1, Juni erfolgen U Die Güter sind erg am Pregelstrom belegen, ent- fullmisch, haben ein sehr günsti- I ofonverhältniß, und gehört zu denselben cin sehr 8 . Sämmtliche Gebäude mit Cin- chluß eines eleganten Wohnhauses sind im besten Stande. Das Inventarium vollständig und von vorzüglicher Be- schaffenheit. Brau- und Brennerei, eine Wasser- und eine Windmühle befinden sich auf denselben, Mit ciner schr angenchmen Lage ist eine große Ertragsfähigkeit der Güter verbunden, Ausführlichere Nachrichten sind für hiesige Kauflustige in den Vormittagsstunden von 9 bis 11 Uhr und für Auswärtige auf frankirte Briefe bei dem Unterzeichneten riftlih zu erhalten, Königsberg, den 6, März 1848. Stellter, Justizrath.

Beilage

3 Meilen von Königsb halten circa 72 Husen

M 96.

W echsel - Course.

| Brief. | Geld. | 1454 | 1435 |

Amsterdam do. 250 FI1. Mamburg 300 Mk. 1505 E do 300 Mk. | 149% —- 1 Lst. | k 6 275 300 Fr. Í ; O f s 150 F1. | 100% 150 Fi. Y 1027 | 100 Thlr. | ; 997 |

100 Thlr. ( Is | 992 |

1004. 1 | 8| 100 SRbL. | : { 1043

Augsburg Breslau - Leipzi, 4 Courez'nt im 14 Thlr. Fuss. - Fra kre a. M. südd.

Petersb -

Inländisch e Fonds, Pfandbrief-,

Geld - Course.

Kommunal - Papiere und

ze.| Brief. | Geld. | Gem, | G Kur- u.Nm.Pfdbr, 31| 87 i | 86%

|Z€.| Brief. | Geld. | Gem.

St. Schuld-Seb. [32 Seeh. Präm. Sch. —_— | K.u.Nm. Schuldv. |3 5| | | Berl. Stadt-Obl. [ZL| ° | Weestpr. Pfandbr. |32| | Gros3b.Poseu do. | 4 | âo e :| Friedrichsd’or. i

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Poln. neue Pfdbr. do. Part. 500 FI. 300 FI. Hamb. Feuer-Cas. do,Staats-Pr. An Holl. 25 % Int.

Kurb.Pr.O. 40 thb, Sardin. do. 36 Fr. N. Bad. do. 35 Fl.

Russ. llamb.Cert. do.beillope 3.4.8. do. do. 1. Anl. do, Stiegl. 2.4.A.

do. do, 9: A. do. v. Rthsecb.Lst. do. Poln. SchatzO. do. do. Cert. L.A. | do.do.L.B.200FI. |— Fol. a. Pfdbr.a.C. | 4 |

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Zerliner

| Der Reinertrag wird nich erfolgter Bekanntm.

| Berl. Anhalt Lit. A B. |

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| Berg. -Märk. | | Brieg E « | | Magdeb.-Wittenb... | | Aächen-Mastricht ... | | Thür. |

Ausl. Quittungsbog- | | Ludw.-Bexbach 24 FI. Poer,. | | Friedr.-Wilh.-Nordhb.

3 r Allgemei

nen Preußischen Zeitung.

Mittwoch den 5. April.

com 4. April.

Eisenbahn- Actien;

Stamm - Actien.

Tages - Cours.

in der dazu bestimmten Rubrik ausge üllt Die mit pCt. bez. Actien sind v. Staat gar.

80) bz. 67 B 81 a £0 bz.

| 3,500,000 | 8,000,000

do. Hamburg 1:000,000 | Ÿ

do. Stettin -Starg. . do. Pots&-Magd.. 1,000,000 1,700,000 | | 2,300,000 | 4 | 9'060,000 | 4 | | 13,000,000 35 | 4,500,000 1,151,200 1,027,000 1,300,000 10,000,000 1,500,000 1,429,700 2,400,000 1,200,000 1,700,000 1,50 .,000

do. Leipziger . 507 6,

66 67 a 69 bz. n. G.

do... Aachen... E

Steele - Vohwinkel. | 58 bz.

do. Zweichahn do. E, 66 bz. Cosel- Oderberg Breslau - Freiburg . Krakau- Oberschl.... Quitlungs - Bogen. Anbalt. Lt: B. Stargard- Posen

2,500,000 4 60| 70 G 5,000,000 4 | 80| 46 bz. 4,000,000 80! 441 bz. 1,100,000 | - 90 1,500,000 | 60 2,750,000 | 30 5,600,000 | 20

- Neisse . 46 bz

Verbind.-Bahn

5°5,000 | 4 | 90] 000,900 | 4 | 80 8,000,000 | 4 | 80

8, Gr O 33 94 s 945 Us Course von Cöln

Schluss Minden 655 G.

A 2 | L | Prioriläts - Actien. | Kapital.) : | |

a E S, E L Ta res - Cours. i 198 ¿ z | °

Sämmtliche Prioritäts-Actien werden Curch jährliche Verloosung a 1UU pCt. amortis |

Zinssuss

Berl.-Anhalt........:. 1.490.000 dd. La. [5,060,000 do. Potsd.-Magd. .… |2,367,200 do. do. . 13,132,800

Magdeb.-Leipziger

_ |1,800.000| 4 Halle - Thüringer .… - |4,000,000| 44 Cöln- Minden... |3,674;500| 4: Rhein. v. 500, 00| 32 | do. 41. |

00,000 do. Stamm-Prior... | Düsseldorf-Elberfeld. | Niederschl. Märkisch. 175,00? do. do. [3,500,000 do. III. Serie. |2,300,000 do. Zweigbahn | 152,000 do. do 148,000 Oberschlesische | 1,276,600 Cosel - Oderberg... | 250,000 è Steele - Vohwinkel 500,000 | Breslau - Freiburg . 400,000] 4

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Priorität. . 250),000 00,0!!0 75 bz. 82 bz. 81 B.

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Ausl. Stamm- Act.

Dresden-Görlitz 1,000,000 4 Leipzig-Dresden . 4,500,010) Chemnitz - Risa 3,000,000 Sächsisch-Bayerische |6,00 000] Kiel - Altona. . Sp 2,200,000 Amsterd -Rotterd. Fl. | 5,590,000 Mecklenburger Thlr. /4,3..0,060

von Preussischen Bank -Antheilen 69 6. 70 B.

An der Börse verlautete, dass in der heutigen Sitzung des beantragt hätte; dies wirkte sehr günstig und stelgerte die Course

Landtages der Herr Finanz - Minister die Bewilligung einer Summe von 0 Millionen zur Abhülfe der gedrückten Kredit - Verhältnisse

um 4 a 5 %, wenngleich der Umsatz beschränkt blieb.

Gold fluktuirte von 14% a 14 und 147 % bez. und Geld.

Auswärtige Börsen.

Breslau. 3. April. Börse. Louisd’ors 1164 Br. Oesterr. Banknoten 97% Br. Staatsschuldscheine 63 G. Posener Pfandhr. 4% 86 bez. dito 31% 62 u. 625 bez. u. Br. Schles. Pfandbr. A. 82 G. dito B. 4%, 84 G. Poln. Pfandbr. neue 71 bez. u. G.

Actien. Köln-Minden 62 G. Friedr. Wilh. Nordbahn 325 G.

Das Geschäst an heutiger Börse war sehr beschränkt, wäh- rend derselben wurde die Landtags-Eröffnung bekannt. Der Ein- druck war verschieden, weil man sich nur Gutes von der sofor- ticen Auflösung desselben versprach und dieselbe heute schon er- wartete.

Leipzig. 3. April. Leipz. Dv, POblig: 90 Br. ¡Leipz B. A. 150: Br Leipzig - Dresdener Eisenbahn - Actien 91 Br. excl. Div. Süächsisch - Bayerische 76 Br. Sächsisch-Schlesische 69 Br. Chemnitz -Riesaer 26 Br. Löbau- Zittauer 26 Br. Berlin - Anhalter A S9 80. Preuss. Bi À 02 G.

Hamburg, 3 April. Kiel-Altona 77 a 79 bez., Berl.-Hamb. 64 a 66 bez., Köln-Minden 64 bez., Mecklenb. 2L bez., Feuer kassen-Ánl. 72 a: 735 Dez. Engl.-Russ. 80 Gld., 4proz. Stieglitz 56 a 982 NCZ.

Die Course waren in Folge günstigerer Nachrichten von Ber- lin steigend und der Umsatz lebhafter als seither.

Nur in Nordbahn und Livorno Eisenbahn-

WE ien, 2. April. Nordbahn 67 69. Liv. 44 445.

\ctien sand Umsatz statt.

E. omdor. 20, März. Die englischen Fonds sind durch Ver- käufe und den allgemeinen ungünstigen Stand der Börsen des Kontinents um % % weiter gewichen. Span. 5 %o niedriger; hol ländische 4 proz. 1 % flauer.

Cons. p C wu a. 2 S1, 81. Avd, 112. 11. 8% 241, 207 Pass. 3. 2. INL 39: 98. Port. 16. 14. ©Bras, (0. 02. Mex, L05124

4%. 99. 07: Peru 24. 22

Antwerpen, 31. März. Die Börse war flau und ohne Ge chäft. Ard, 75 Br. Belg. 5proz. 51 Br. 4{proz. 47 a 49. 25proz.

20 à 20.

Amsterdam. 1. April. Die Börse war heute wieder sehr sçehlecht. Ein Jeder will verkaufen, und ohne dass man Ver- käufe bemerkt, gehen die Course bedeutend zurück. Besonders die kleinen Händler, die ihre Stücke an den Markt bringen und keine Abnehmer finden, drücken den Markt. Nur in Integralen war einiger Handel.

Holl. Int. 375. 37. 3proz. neue 425. 4proz- Synd. 04ck, Do. 54%. Span. Ardoins 7. 8 7, Gr. Piecen 6/ 5% Coup. 54. +.

Russ. engl. 73. 72. Oesterr. Met. 24proz. 26. &.

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Markt - Verichte.

Berliner Getraidebericht.

Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen 49—53 Rthlr. Roggen loco 26 Rthlr. bezahlt. » pr. April /Mai 28—27 Rthlr, regulirt. Hafer 48 /52 pfd. 17—16 Rthlr. Rüböl loco 9 Rthlr. Brief, 8% Geld, Spúitus loco 4135—14 Rihlr. bezahlt u, Geld,

Kanal - Liste, Neustadt - Eberswalde, 3. April 1848, Passirt: 265 Wspl, Weizen, 1142 Wspl. Hafer, 803 Wspl, Roggen, 500 Ctr, Mehl, 2250 Ctr, Rüböl

Marktpreise vomGetraide.

Berlin, den 3. April.

S Zu Lande: Weizen 2 Rthlr. 4 Sgr. 3 Pf.z Roggen 1 Rthlr. 10 d aug 1 Rthlr, 8 Sgr. Hafer 28 Sgr, 2 Pf., auch 21 Sgr. 3 Pf, 1 Ne Et Weizen 2 Rihlr, 7 Sgr 6 Pf., au 2 Rithlr.z Roggen

yir, 10 Sgr,, auch 1 Rihlr, 7 Sgr, 6 Pf.z große Gerste 1 Rihlr, 10

Sgr, auch 1 Rthlr. 8 Sgr. 9 Pf.z Hafer 27 Sgr. 6 Pf, auch 25 Sgr.z Erbsen (schlechte Sorte) 1 Rthlr, 26 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rihlr. 20 Sgr. = C __ Sonnabend, den 1, April. c 4 Das Schock Stroh 8 Rthlr, 16 Sgr. , auch 7 Rthlr. 17 Sgr. 6 P\-3 der Centner Heu 1 Rihlr, 5 Sgr., auch 27 Sgr. 6 Pf.

% Breslau, 3. April. Weizen, weißer 40, 45 bis 50 Sgr., gelber 37, 42 bis 475 Sgr.

Roggen 29, 33 bis 38 Sgr,

Gerste 26, 285 bis 32 Sgr.

Hafer E: 227 bis 245 Sgr.

Rapps 62, 66 bis 70 Sgr.

Spiritus bei geringem Vorrath am Plas hielten sich die Preise ziem lich fest und wurde 72 bis 75 Nthlr. bezahlt, legter Preis blieb Brief.

Rüböl loco 95 Rthlr. Brief.

Das Geschäft war wieder unbedeutend. Die Zufuhr von Getraide

aber nur máßig. Das Vertrauen hat sich durch Ausgabe eines Extra- Blattes des hiesigen Handelsblattes, in welchem verschiedene Zusagen der hiesigen Bank gemeldet werden, etwas gehoben, Neuf, 31. März. Getraidepreise, Weizen 2 Rihlr. 12 Sgr., Roggen 41 Rthlr. 20 Sgr., Wintergerste 4 Rthlr, 10 Sgr., Sommergerste 1 Rthlr. 8 Sgr.,, Buchweizen 1 Rthlr. 27 Sgr., Hafer 1 Rthlr. 3 Sgr., Erbsen 2 Rthlr, 27 Sgr., Rappsaamen 3 Rthlr. 3 Sgr., Kartoffeln 21 Sgr., Heu pr. Ctr. v. 110 Pfd. 1 Rihlr. 10 Sgr.,, Stroh pr. Schock v. 1200 Pfd. 6 Rthlr. Kleiner Saamen 3 Rthlr., Rüböl pr. Ohm a 282 Pf. o. F. 29 Rthlr,, dito pr. Mai 28 Rthlr. 15 Sgr., dito pr Okt. 29 Rihlr. 15 Sgr., Rübkuchen pr. 1000 St. St. 38 Rthlr,, Preßkuchen pr. 2000 Pfd. 35 Rihlr., Branntwein pr. Ohm 18 Gr. 11 Rthlr. Gereinigtes Ocl 30 Rihlr, 15 Sgr. Getrgide und Rüböl ohne Handel,

Stettin, 1. April, (B. K) Wochenbericht, Leider sind nun auch an unserem Playe schon einige Fallissements als Folge der erschüttern- den Verhältnisse, welche sich nah und nach über ganz Europa verbreiten zu wollen scheinen, eingetreten. Wir hoffen, daß es bei diesen stehen bleiben werde, verkennen aber im Uebrigen feinesweges, daß durch die immer näher rückende Entwickelung der Dinge im Osten und die vorwaltende Aussicht zu einem Kriege zwischen Deutschland und Dänemark unser Platz augenblicklich in einer noch üblcren Lage sich befindet, als manche andere, Recht sehr zu wünschen is, daß dies, wie so manches Andere, was die merkantilischen Verhältnisse drückt, in nicht langer Zeit zu cinem befriedigenden Ausgange gelangen werde, wogegen freilich inzwischen cine wesentliche Stockung des (Beschäfts ungusbleiblich ist.

Getraide behält im Allgemeinen noch immer eine weichende Tendenz, vas sich jedoch von Weizen weniger sagen läßt, als von anderen Gattun gen, 130psd. (90 Pfund pr. Schfl.) pomm. Weizen auf Frühjahrs-Liefe- rung is im Wege der Regulirung noch wieder mit 54 Rt. bezahlt worden, während freilich am Landmarkt und bei kleinen, zu Wasser ankommenden Partieen für beste gelbe Waare kaum noch 50—49 Rt. zu machen sein und größere Partieen Cffektivwaare augenblicklih gar keine Käufer finden wür- den. Unter diesen Umständen halten sich unsere größeren Jnhaber von An- erbietungen gegenwärtig ganz zurück, Roggen is in den leyten 7 Ta- gen am meisten gedrüct und in loco und auf Frühjahrs-Lieferung zu 26 Rt. gekaust, heute aber noch 29 Rt. dafür geboten. Gerste, große pommersche is bereits zu 247- -24 Rt, gekauft und noch zu haben. Hafer, pomm, auf 20 Rt, gehalten, zu 19 Rt, verkauft, in anderen weniger be- liebten Sorten noch etwas billiger zu haben. Erbsen ganz nominell, 30 bis 29 Rt.

Saamen. Wie man hört, sind mehrere Rappsfelder in unserer Ge- gend umgepflügt worden, während jedoch andere bis jeßt stehen geblieben sind, in der Hoffnung, welche die Produzenten hegen, daß eine nachfolgende günstige Witterung dem an der Pflanze entstandenen Schaden noch mehr oder minder wieder abzuhelfen vermöge, Inzwischen bleibt auch Oelsaamen durch die allgemeinen Geldverhältuisse gedrückt, und ist Winter - Rapps in einem Falle zu 70 Rthlr. erlassen, jedoch nur 60 Rthlr. dafür geboten worden. Schlag-Leinsaamen zu 50 Rthlr. zu haben, Von Sâäe- Leinsaa- men is rigaer zu 8 Nthlr. erlassen, zu 75 Rthlr, bereits gekauft, pernauer zu 9 a 97 Rthlr., memeler 6; Rihlr, nominell, Mit Kleesaamen is es gleichfalls flau, und lassen sich maßgebende Preise dafür augenblicklich kaum angebenz gefordert wird na Qualität 6 a 117 Rthlr,, für Timothee 5 a 6 Riblr. :

Nach Butter zeigt sich seit einigen Tagen etwas mehr Begehr , und was davon ankommt, findet willig Käufer. Alle Sorten sind deshalb Sgr. höher anzunehmen, wie zulegt notirt.

Metalle ohne alle Frage und nominell,

Spiritus bleibt flauend, is jedoch in den leßten 7 Tagen nur wenig effekiiv gewichen, aus erster Hand zur Stelle 24! %, heute 25 % nur g'bo- ten, aus zweiter Hand und auf Frühjahrs - Lieferung zu 24% 5 % zuleßt gekauft. / : ® Tettwaaren, Rüböl bleibt, gleih anderen Waaren, ebenfalls flau, in loco zu 95 Rihlr. zu haben, pr, Sept. /Okt. noch 10; Rthlr. gefordert, aber nicht zu machen. ‘Leinöl 10 Rthlr. zu haben, Palmöl in loco is 123— Rthlr, pr. compt, zulegt bez., auf Lieferung von Liverpool zu 125 Rihlr. regulirt. Baumöl noch immer ziemlich preishaltend und Gallipolvy 167 Rthlx. unverst. bez, Thran wie leßtgemeldet gehalten, aber ohne Frage und Umgang.

Alkalien eben so.

lleber sonstige Waaren läßt sich vollends nichts sagen. mit im Allgemeinen noch auf leßte Notirungen, doch Händen Manches unfehlbar billiger zu kaufen sein.

P. S. An der Vorle ift Spiritus aus zweiter Hand noch zu 25% gekauft, .

Man hált da- würde mit Geld in

e

Eisenbahu - Verkehr. Niederschle\i#\ch-Märkische Eisenbahn. Die Einnahme betrug im Februar 1848: aus dem Personen = Transport für

30,768 Personen incl. Passagier-Ge-

pädck-Uebergewicht

aus dem Güter-Transport für 1372

Ctr, 16 Pfd. Eilfracht und 139,350

Ctr. 4 Pfd. ordinaire Fracht, so wie

aus diversen aaderen Titeln, zusammen

36,103 Rthlr. 29 Sgr. 6 Pf.

SZONS 93,112 Nor.

A A T Sgr. 4 Pf.

O “)

Meteorologische Beob chtungen.

1848. | 3, April. |

Abends 10 Uhr.

Nachmittags Nach einmaliger

2 Thr. |

Morgens

6 Uher.

t eobachtung.

337 69'’’Par. 336 91/’’Par. 336 41''’Par [Quellwärme a 17,5? R. + 107° R. |Flusswärme A t 5.07 R. A 2,72 R. G6 3°R [Bodenwärme Dunstsättigung- | 89 pCt. 29 pCt. | 69 pCt Wetter » «ch6 | beiter. halbheiter. heiter. | Niederschlag Wi N 80. §80. S880. |Würmewechsel ++ 6,0° Wolkenzug. . -- | j [SO0. + 18,5 0 Tawesmittel : ÚVe e + Fs I —- 47S k ¿08 pCt.

Luftdruck . Luftwärme - Thaupunkt...

| Ausdünstung

337,01!”

Königliche Schauspiele. 5. April. Jm Schauspielhause. 57ste Abonne Eigensinn, Lustspiel in 1 Aft, von R. Benedix. | Lustspiel in 4 Abth., von

Mittwoch, ments= Vorstellung : Hierauf: Die deutschen Kleinstädter, Kotebue.

Donnerstag, 6. April. ments - Vorstellung. Zum 5 Abth., von J. L. Klein.

A Königsstädtisches Theater.

Mittwoch, 5. April. Pantoffel und Degen. Lustspiel iîn 3 Akten, von Holbein. Hierauf: Wer 1þk mit? Vaudeyville-Posse in 1 Akt, von W. Friedrih. Ag

Wegen Heiserkeit des Sgr. Labocetta kann die Oper : „Der Barbier von Sevilla“ heute nicht gegeben werden. Die dazu bi- reits gekauften Billets bleiben zur heutigen Vorstellung gültig und faun der dafür gezahlte Mehrbetrag Abends an der Kasse in Empfäng genommen werden. : , ® Donnerstag, 6. April. Zum erstenmale: Der falsche Erbe, Original-Schauspiel in 5 Akten, von L. Schubar.

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Jm Schauspielhause. ó8ste Abonne=- erstenmale: Die Herzogin, Lustspiel in