1848 / 98 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Berliner

Wechsel - Course.

Brief. | Geld.

145%

Ámsterdam « « Kurz do. . 25 ° 2 Mt. Kurz 2 Mét. | 3 Mt. 2 Mi. 2 Mt. 2 Mt. | 2 Mit. l 8 Tage \ 2 Mi.

Hamburg -

150 F1. 150 Fi. 100 Thlr.

100 Thlr.

100 F1. | 2 Mit. | 100 SRb1. | 3 Wochen |

Wien m 20 Xr..... Augsburg Breslau

Leipzig in Courant im 14 Thlr. Fuss. -

Frankfort a. M. südd. W.....-.--- Petersburg E:

Inländische Fonds, Pfandbrief-, Hommunal- Papiere und Geld - Course.

oren o | 1055

Zf.| Brief. | Geld. | Gem. 2e. Brief. | Geld. | Gem,

S4. Schuld-Sehb. - 69% Kur- u.Nm.Pfdbr. [31 87 { 86% | Seeh. Präm. Sch. —_ Sebles1sche do. [35 M Ss K.u.Nm. Schuldv, (37 | do. Lt. B. gar. do.|33 | Berl. Stadt-Obl. |3* | 69 Pr. Bk-Anth.-Sch/— ; | Westpr. Pfandbr, |e 74x E S Gros3b.Posen do. time

do. .|35 163

Fnedrichsd’or. _— 65 And-Goldm.à Sch. |—| 3

(% Disconto. [a

Ausländische Fonds.

| Poln. neue Pfdbr.| 4 |

| do. Part 500 F1.| 4 | do. do. 300 Fl. |—| | Hamb. Feuer-Cas.|3 Li do Staats-Pr.Anl.|—| Holl. 2% % Int. 25 Kurh.Pr.O. 40 E do. do. Cert. L.A. Sardin. do. 36 Fr. |— do.do.L.B.200FI.|—| N. Bad. do. 35 FI.|—| Pol, a. Pfdbr.a.C.! 4| Î |

Russ Hamb. Cert do. beiHlope3 4.8. do. Ao Le. E do. Stiegl. 2. 4.A.

Âo. G0, 5, Me do. v. Rtbseh.Lst. do.Poln. SchatzO.

Aa TR A ——/

E

Die Börse gewinnt täglich mehr Festigkeit Staats-Schuldscheine und Berl. Stadt Poln, Pfandbr. eintrat, die zuletzt 83 Gld. blieben.

Telegraphische BDepeschen.

Faris. 4. April. 3% Rente 34. 95. 5% 53. Bank-Actien 1115 Nordbahn 308. 75.

London, 3. April. Anfangs der Börse Cons- 81 %.

Amsterdam, 4. April. Int. 36 %.

Börsen.

LOUISQOVS 114 Dr: Oesterr. Bank- noten 955 bez. Staats - Schuldscheine 68 und 68% bez. und Ga. Posener Pfandbr. 4% 85 G., dito 35 % 65% bez. und G. Schles. Pfandbr. A. 89 u. 895 bez. und G. dito B: 4% 90 Br, Polnische Pfandhbr., neue 74 Br.

Actien. Breslau- Schweidnitz - Freiburg 74 u. 745 bez. Niederschlesisch - Märkische 57 bez. Köln - Minden 64 bez. u. G. Friedr. Wilh. Nordbahn 34 G.

Die Stimmung an heutiger Börse War sehr angenehm, beson- ders gefragt waren schles. Pfandbr.

Leipzig. 5. April. Leipz. Dr. P. Oblig. 90 Br. Leipz. B. A. 150 Br. Leipzig - Dresdener Eisenbahn - Actien 90 Br. Säch- sisch - Bayerische 74 Br. Sächsisch Schlesische 69 Br. Chemnitz- Riesaer 26 Br. Löbau- Zittauer 26 Br. Magdeburg-Leipziger 190 B Berlin-Anhalter L A. 83 Br. L. B. 79 Br. Altona -Kieler 82 Br. Preuss. B. A. 67 G.

Auswärtige

Breslan, 5. April.

Hamburg. 5. April. Kiel-Altona 78 a 79 bezahlt, Berl.- Hamb. 64 a 63 bez., Köln-Minden 63 bez., Feuerkassen 72 a 72% Prozent bez., Prämien-Anl. 71 a 70 bez., 4proz. Stieglitz 52 Gld.

Nur sehr kleine Partieen von Actien wurden zu obigen Coursen umgesetzt, im Allgemeinen war die Stimmung nicht günstig.

Wien. 4. April. Metalliques 5% 67% 68. 4 % 55. 56. 3 % 43. 44. Anleihe 34. 100. 105. 39. 695. 705. Nordbahn 71. 73. 705 —71. Gloggnitzer 70 72. Mail. 44— 45. Liv. 445. 44 44%. Pésth. 52—54. B. A. 800. 810.

Wechsel. Amsterdam 4143. G. Augsb. 1014. G. Frankfurt 102. G. Hambg. 160. B. London 11. f. B. Paris 120. G.

Sehr wenis Geschäft. Anfangs der Börse etwas Leben doch sehr bald wieder gedrückt. Livorneser will man aus Patriotismus gänzlich auf Seite werfen, während sich für Pesther aus Liberalismus und Dank einer Partei zu deren Belebuug for- mirte. Doch wissen wir Alle recht gut, dass patriotische Gefühle für die Börse nicht massgebend sind.

London, 1. April. In engl. und fremden Fonds wurde wenig gemacht und blieben sie stationair. 3% Cons. 817. Ard. 41, 103. 3% 19, 183. Holl. 4% 56. Port. 145. ER. 75. Mex. 155-

Amsterdam, 3. April. Obgleich man eine bessere Stim- mung der Börse vermuthete, hat sich doch wieder ein ungün- stiges Ansehen derselben behauptet. Es ist kein Geschäft von Bedeutung gemacht worden; der Verkauf kleiner Posten fand zu jedem Gebote statt. Die Börse war daher recht flau. Die Ab- rechnung war kaum wahrzunéhmen, da in der letzten Zeit Ge- schäftsstille geherrscht hat.

Holl. Int. 364. 35%. 3proz. neue 39. 4proz. Ostind. 53. 52. Span. Ardoins 6%. %- Gr. Piecen 54. 4. 3proz.. dito 19. Coup. 5. Portug. 4 proz. 125. Russ. 4 proz. Hope 49. 484. Stiegl. 49. Engl. russ. 73. 71. N

* Wechsel. Paris 554. Wien 345. don 2 M. 11. 85. K. S. 11. 99.

Frankfurt 98 Br. Lon- Hamburg. 34%. Petersburg 175.

——_—

Markt : Berichte.

“Berliner Getraidebericht.

Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen 46—50 Rthlr, Roggen loco neuer 26—28 Rthlr. » pr. April /Mai 267—25% Rthlr, regulirt, Hafer 48,/52 pfd. 17—20 Rthlr. » A48pfd. pr. Frühjahr 16 Rthlr, Rüböl loco 9 Rtblr. Brief. » pr, April /Máai 9 Rihlr, Spiritus loco 14 Rthlr.,

» pr. Frühjahr 14 Rthlr. bezahlt,

Die Engagements in Roggen, Spiritus und Rüböl lösen sih immer mehr ab, bed wird Manches über Notiz regulirt und sind die obigen Preise n iki denn einzelne Partieen Roggen wurden à 275 Rthlr. kfom- pensirt.

|

| j | | | |

| Magd.-Halberstadt ..

| Halle-Thüringer -. | Cöln - Minden...

j

| Magdeb.-Wittenb.

| Thür. Verbind.-Bahn

1 | | | | | | | | | j |

und die Abgeber werden Obligationen, Beweis genug für die bessere Entwickelung des Vertrauens. In Preuss. Bank-Antheilen wenig Geschäft.

| Der Reinertrag wird nach erfolgter Bekannim.

850 Börse v

om 6. April

Eisenbahn- Actien.

Stamm - Actien. Kapital. |

Tages- Cours.

Börsen-Zins- Rechnung.

Rein-Ertrag 1847.

in der dazu bestimmien Rubrik auesgefülh. Die mit pCt. bez. Actien sind v. Staat gar.

l ì ie

Berl. Anhalt Lit. A B. do. Hamburg do. Stettin -Starg.. do. Potsd.-Magd...

3,500,000 8,000,000 4,824,000 4,000,000 1,700,000 2,300,000 ! 9,000,000 { 13,000,000 4,500,000 1,151,200 1,527,000 1,100,000 10,000,000 1,500,000 1,429,700 2,400,000 1,200,000 1,700,000 | 1,503,000

pan I D |

do. Leipziger

do. AMCHED e c Bonn - Cöln Düsseld. Elberfeld Steele - Vohwinkel... Niederschl. Märkisch. do. Zweigbahn OberschI]. Lit. A. do. Lit. B. Cosel- Oderberg... Breslau - Freiburg . Krakau- Oberschl.... Quittungs -Bogen:. | Berl. Anhalt. Lit. B. | Stargard -Posen Berg. - Märk. Brieg - Neisse

2,500,000 4 | 60

5,000,000 4 | 80

4,000,000 | 4 | 90

1,100,600 | 4 | 90

1,500,000 | 4 | 60)

2,750,000 | 4 | 30) 1

5,600,000 | 20)

Aachen-Mastricht .….

Ausl. Quittungsbog; Ludw.-Bexbach 24FI.

| 8,525,000 | 4 | 90| PEster. v4 Or | |

8,000,000 | 4 | 80) 8,000,000 | 4 | 80]

Friedr.-Wilh.-Nordh. 322 6.

Schluss - Course von Cöln - Minden 65 G.

immer seltener,

Marktbericht. Zufuhr war mittelmäßig. Roggen 33 38 Sgr. pr. Schffl, fleine Gerste 32 36 Sgr. pr.

graue Erbsen 60 —70 Sgr., Heu 14 Sgr, pr. Etr.z Stroh

Königsberg, 3. April, Weizen 50 63 Sgr. pr. Schffl. ; große Gerste 35 40 Sgr, pr. Schffl. ; Schffl.; Hafer 24 —27 Sgr. pr. Schfl. ; weiße Erbsen 50 55 Sgr, pr. Schffl, z

90 Sgr. pr. Schock,

Stettin, 5. April. Das Hauptgeschäft in Roggen sind augenblicklich nur Regulirungen, und bleibt für Effeftivwaare die Kauflust schwach, doch würde heute für schwere Waare in loco 24 a 242 Rihlr. zu machen sein, während gestern cine Pariie leite Waare zu 23 Rthlr. fortgegeben 1st. Auf Frübjahrslieferung unter 245 a 25 Rihlr, augenblicklih keine Ber- täusfer. Weizen auf Frühjahrslieferung 90 vfo. pr. Schfl. is zu 48 Rthlr. regulirt.

Heutiger Landmarkt s

Zufubren Weizen, Roggen. Gerste, Hafer, Erbsen. CLANaDIe 12 20 4 Paradeplaß - 16 24 3 4 6 Vie! f! Weizen. Roggen. Gerste. 40 a 44 20 A D 24 a 26

Heu pi, Cir. (1 a 15 Sgr.

Stroh pr. Schok 4 Rthlr, a 4 Rihlr, 75 Sgr.

Kartoffeln 16 Sgr. pr. Schfl. i

Spiritus aus erster Hand zur Stelle 26 %,

Wspl, »

Erbsen. 32 a 34 Nthlr,

Hafer. 18 a 20

%,, aus zweiter Hand mit Fässern 20 % bezaghli und noch zu machen, pr, Frühjahr 29% % bez. und zu machen. Rüböl, in loco zu erst 9 Rihlr. bei Kleinigkeiten, später in Folge forcirter Verkäufe zu 8% Rthlr, gekauft, pr. Sept. /Ofkt. 105 Rihlr, bez.

# Breslau, 5. April, Weizen, weißer 40, 45 bis 50 Sgr., gelber 36, 41 bis 46 Sgr.

Roggen 28, 315 bis 365 Sgr.

Gerste 26, 28 bis 32 Sgr.

Hafer 21, 23 bis 25 Sgr. S

Spiritus stellte sich schon vor Ankunft der berliner Nachrichten \e- ster, auf 7;—72 Rthlr, für loco Waare. Nachmittags noch nichts ge- handeit, aber höher gehalten,

Zink gestern 2500 Ctr. loco a 3 Nthlr, bez. , heute dazu nicht anzu- fommen, ab Gleiwiy 2% Rthlr. Geld. - :

Das Produkten-Geschäft hatte heute ein besseres Aussehen, die Stim- mung is angenehmer, und das wieder etwas erwachte Vertrauen wird durch

die jezige Handlungsweise unerer Bank sehr unterstüßt.

Köln, 1. April. Getraidepreise. (25 Schffl.) Weizen direlt 6 Rthlr, dito pr. März 1848 6 Rthlr, do, pr, Mai 6 Nthlr. 15 Sgr. , Gerste 3 Rihlr. 15 Sgr., Hafer 2 Rthlr, 25 Sgr., Roggen 4 Rthlr. 10 Sgr. à 12 Sgr, 6 Pf., dito pr, März 1848 4 Rihlr. 5 Sgr., doe Þle Mai 4 Rthlr, 10 Sgr. , Nüböl compt, 26 Rthlr,

Leipzig, 4. April. Getraide, Die Anerbietungen vom Lande hâu- fen sich, und der Drang zum Verkauf nimmt auf eine Weije zu, die deut- lich erkennen läßt, daß nicht vorhandene große Vorräthe es allein sind,

- welche den Umsay in Geld wünschen lassen, sondern weit mehr noch, außer

etwanigen Geldverlegenheiten , Besorgnisse vor den unruhigen Bewegungen der Zeit, Nun finden aber gleiche Verhältnisse auch bei den Käusern statt, indem diese völlig muthlos sind und nur den allernöthigsten Bedarf faufen und die Folge davon is, daß die Preise täglich mehr sinken, An der von Verkäufern heute wieder stark bejuchten Kornbörse war ast gar kein Umsag und die Preise nominell. Gefordert wurde für Weizen 48 Rihlr, Roggen 29 30 Rthlr., Gerste 25 26 Rthlr. und Hafer 10 18 Rthlr. per Wispel; es konnten aber für Weizen nur 46 47 Rthlr., Roggen 26 bis 27 Rihlr, Gerste 24—25 Nthlr. und Hafer 17 Rihlr. erlangt werden, Preise, welche bei starken Posten nicht einmal zu machen waren. Am Land- marfte wurden heute folgende Preise festgestellt: Weizen 4 Rthlr. bis 4 Rihlr, 5 Ngr., Roggen 2 Rthlr. 75 Ngr. bis 2 Rihlr. 40 Ngr., Gerste 2 Rihlr. 24 Ngr. bis 2 Rthlr. 5 Ngr., Hafer 1 Rthlr. 125 Ngr, bis 1 Rihlr, 15 Ngr. und Erbsen 3 Rthlr: pr. Schffl. __ Spiritus, Man verlangt zwar noch 18 Rthlr. pr. 14,400 %, doch ist dieser Preis nicht mehr dafür zu machen. Berlin bringt heute per 10,800 % 132 13 Rthlr., Spätere Käufe animirter und zu 215% bez, Rüböl i} seit Sonnabend noch mehr gedrückt worden und für Coco- Oel mcht über 97 Rthlr. zu machen.

Bremen, 31. März. Baumwolle, Es gingen 249 P. nordame- rifan. aus erster Hand aus dem Markte.

i Taback, Nordamerikan. ohne Umsaß, Heutiges Lager: 10,906 F. Marvland-, 817 F. Virgini-, 1242 F. Kentucky - und 1340 F. Stengel, Westind, und südamerikan. Die begebenen 369 Sur. Cuba -, in bladiger Waare und Einlage bestehend, konnten nur zu niedrigen Preisen abgeschlos- sen werden, Bei den Umsäyen von 441 Sur. Domingo - div, Gattungen wurden die bisherigen Preise angelegt. Von den übrigen Sorten wurden nur noch 90 P, Blätter-Portorico -, 65 P. Brasil - ín Blättern, 4 K. Flo- rida- und 35 P. Manila- verkaust, Vorräthe erster Hand bestehen aus: ca, 950 Sur, Havana- (Cab.), ca, 15,780 Sur, Cuba-, ca, 4000 Sur,

Taher ohne Cours - Steigerungen nichts geK \ Orne : Eben s0 beruhigend ist die Steigerung der ausländischen Fonds,

Gold, beträchtlich gewichen, wurde 135 % verkauft.

| |

Prioriläts - Actien. Kapital. A L, |

Tages - Cours.

Zinssuss.

Sämmtliche Prioritäts-Actien werden durch jährliche Verloosung a 100 pCt. amortis.

Merl: Amal... 04-0 [1,430,000] 4 do. Hamburg do. Potsd.-Magd. . do. do. 3 3,132,500 5 Magdeb.-Leipziger .. {1,800,000 4 Halle - Thüringer .….. (4,000,000 47 } |

|2,367,200| 4

Cöóln- Minden... 13,674,500] 43 | Staat gar.. |1,500,600| 33 2,5::0,000

Rhein. v. do. 4. Prioritat.. 4 do. Stamm-Prior... |1,250,000| 4

Düsseldorf-Elberfeld. 1,000,000! 4

Niederschl. Märkisch. |/4,175,009; 4

do. do. |3,500,000| 5

do. 1II1l. Serie. |2,300,000| 5

152,000] 45 |

| 148,000| 5

|1,276,600| 4

| 5 5

do. Zweigbahn |

do. do. Oberschlesische Cosel - Oderberg. Steele - Vohwinkel Breslau - Freiburg .

250,000 325,000/| 100,000| 4

Ausl. Stamm- Act.

Dresden-Görlitz . 4,000,000 Leipzig-Dresden . 4,500,000 Chemnitz -Risa 3.000,000| Sächsisch-Bayerische [6,00/?,000] Kiel - Altona. Sp. |2,050,000| Amsterd.-Rotterd. FI. |6,500,000 Mecklenburger THIr. 4,360,000

l

von Preussìschen Bank - Antheilen 66 6. 67 B.

Kauft werden kann. Vornehmlich beliebt waren heute Preufss welche besonders bei Ende der Börse Staats Schuldscheine 71 GId.

Domingo =-, ca. 900 K, Sceedleaf -, ca. 1350 P, Blâtter - Portorico -, (ae 4770 Kb. Varinas - in Rollen, ca. 4480 Kb, do. in Blättern, ca. 1100 P. Brasil - in Blättern, ca. 170 P. u. K, Columbia - in Blättern, ca. 80 K Florida -, ca. 1090 P. Manila -, -ca. 150 P, Cumana- in Blâttern, ca 60 P. do. in Rollen und ca. 750 P. Upata -,

‘Fettwaaren, Südsee-Thran wird jeßt nur für augenbliclichen Ber- sandt genommen, und da die erste Hand fortfährt, sich vom Markte zurü» zuhalten, so haben Preise angezogen und Vorräthe in zweiter Hand sich seh1 vermindertz grönland. und berger blanfer, jo wie rain. Suüdjsece-, wurden 1! Folge dessen mehr beachtet, jedoch nur für kleine Aufträge. Jn Leber - und Leber - wird wesentlich hoher

Südsee-Thran, ca. 100 T

raffin. Rüböl ging gleichfalls Einiges um. gehalten. Die BVerkäufe umfaßten: ca. 150 T, l Leber - und 410,000 Pfd, Rüböl. Zugeführt wurden ca. 20,000 Pfd, Nüböl,

Getraide. Weizen. Preise stellten sich einige Thaler höher, indem die Zufuhren nur flein blieben. Roggen blieb wenig gefragt, und von dei leichteren Sorten waren verschiedene Particen am Markte. Alle anderen Getraidesorten waren ohne Veränderung, und es wurde nux das für den au- genblicklichen Bedarf Benöthigste gekauft. h

Leinsamen. Die Verkäuse umsapten 120: 2 windauer.

London, 231. März. Waarenm arkt, Jn Geschäften keine Ver änderung, Der Stillstand im Exportgeschast dauert fort,

Baumwolle. Es erhält sich diese Woche in Liverpool vermehrter Begehr, und die Umsäße betragen bis gestern ca. 21,000 B., Preise fest, An unserem Markte geht fortwährend nichts um. ;

Indigo. Gestern sind die ersten Declarationen zur nächsten am 9, Mai beginnenden Auction gemacht, wozu bis heute 4500 K, angekündigl sind. Ueber den Total Umfang läßt sich noch mcht viel sagen, indeß 1\t es wahrscheinlich, daß von bisher noch nicht ausgebotener Waare ca S A 6000 K. vorkommen werden. Unter den bis jezt angekündigten Partieen finden sich die Marken D V Co. CM & Co, K, D & M, RB & Co, GL/D, H & S 2c., von denen besonders die ersteren a!s \chón und ziem lich perfekt sehr gelobt werden. Von Madras- und Kurpah- sind bis zet ca. 1100 K. annoncirt, so wie im Katalog B, ca, 1000 K. aller Art. Re stanten, unter denen ein Theil gute Bengal-, Ueber den wahrscheinlichen Ablauf der Auction läßt sich noch nichts sagen. So weit es bis jeßt mog lih is, eine Ansicht zu fassen, nud die Quantität glatter windbrüchiger ein und vermuthlich k.um hinreichen, den Bedarf und in den Preisen dieser Sorten schen wir des- Ueber die Möglichkeit cines beträchtlichen läßt sich nicht urtheilen und eben o

rigaer und 140 T.

Waare nicht bedeutend | für Rußland zu deen , halb wenig Veränderung voraus. Absatzes nach dem übrigeu Kontinent wenig über die Preise, welche die Eigner geneigt jen mogen, anzunehmen, um den Verkauf zu erleichtern. Das inländische Geschäft geht sehr irage, Von Rußland \ind einige limitirte Ordres hier für spezielle Sorken, von denen unser Markt darbietet, und es sind deshalb auch nur unbedeu tende Abschlüsse zu Stande gekommen, Nach anderen Gegenden |tocit das Geschäft ganz. Cochenille. ( zeigte sich etwas mehr Kauflust, und beinahe

) Pce. a 4 Sch, 9 Pee für ord. und klein bis 3 Sur. fuchsige holten 4 E

Honduras=-

ck d 20)

Ju gestriger Auction über ca. 60 Sur. i das Ganze ward zu 4 i schöne silber begeden z Sh. a 4 Sb, 1 Pce, alg war gestern 53 Sch, a 53 Sch, 3 Pee, 16pk 52. Sch. 9 Pce, a 53 Sch. S Zink blieb flau. Nachdem verwichenen Sonnabend 100 Tons nahe Verschiffung zu 15 Pfd, St. abgeseßt und ferner 100 Tons gleich darau] zu dem nämlichen Preise und später vergebens zu 14 P1d. Sk. angeboten, sind heute nur kleine Loco Verkäufe zu 13 Pfd. St, zu bewerkstelligen gewe|en. UAms\sterdam, 2. April. Getraidema rft. Weizen bei Kleinig- keiten an Konsumenten verkauft, 128pfd. b. poln. 354 358 Fl., 123p\d, fries. 205 Fl, Roggen till bei Kleinigkeiten verkaust, _Llousp: I, (gering) 154 an Konsum. 120p\d. odessa. 170 Fl., 114pfd, petersb. ein 4154 l Sil Gerte wie srüher, ausländ. 3 Fl. höher, 96— 101pfd. sie}. Wini:er 116 128 Fl. 113pfd. dän, 163 Fl, Buchweizen 13 Fl, nie- driger, 120—123pfd. holt. 200—210 Fl. Kohlsaamen auf 9 Faß im April 554 L. E 5 Rüböl gleih und auf Lieferung wi 39 öl, , seg. 33% Fl. Mai 325 a %, Seot, 32x a S E28 + 26x a 5e Hanföl pr, 6 W. 33, slieg. 341% Fl. Rübkuchen 58 a 63, Leinkuchen g 410 5 euie 9 Eisenbahn - Verkehr. Berlin - Stettiner Eisenbahn. Frequenz in der Woche vom 26. Máärz bis inkl. auf der Haupt=Bahn 5403 Personen. y aus: x Breslau, 2. April. Auf der Breslau - Schweidniß - Frel- burger Eisenbahn wurden 1m Moaat März cr. 13180 Personen be-= fördert. Die Einnahme betrng : 4) an Personengeld eda elt epa das 2) für Vieh=, Equipagen und Güter Transport (112,732 Ctr, 47 Pfd.) Summa

1, April 1848

5649 Rihlr. 21 Sgr. 6 Pf.

8426 Ds Md T1076 Rihir. 12 Sgr. Pf- Beilage

Ne

Inhalt. : t

Deutsche Bundesstaaten. Freie Stadt Fraukfurk. Fadckelzug

¿u Ehren der deutschen Abgeordneten und dabei gehaltene Reden. Oesterreichische Monarchie. Triest. Nachrichten aus Venedig. Fraukreich. Paris, Schreiben Veneday's an Herrn von Lamartine. Belgien. Brüssel. Junterpellation über die Freischaaren aus Frank-

reich. Antrag auf allgemeines Stimmrecht. Reform -Verheißungen

im Großherzogthum Luxeräburg. | : A Dänemark. Kopenhagen, Erlaß des Königs gegen die provisorische

Regierung. Vermischtes. Proclamation. Schweiz. Kanton Bern. Vorschläge zur

Versammlung. * : j t 4 Spanien. Schreiben aus Madrid. (Unruhen in Madrid.) Portugal. Lissabon, Die neuen Finanz-Maßregeln der Regierung. Vereinigte Staaten von Nord - Amerika. London. Natifizi-

rung des mexikanischen Friedens-Traktats.

Deutsche Bundesftaaîen.

Freie Stadt Franffurt. Als man am Abend des 31. März den in Frankfurt versammelten deutschen Abgeordneten einen Fackelzug brachte, wurden folgende Reden gehalten :

Dr. Mavypes an die Abgeordneten : „Wenn heut? ein Geist hernie- derstiege““, \o sang in zurnender Wehmuth unser herrlicher Dichter, eine Zierde des ganzen Vaterlandes, wie Eure Versammlung, als nach langen ênsteren Jahren ein erster Frühlingsmorgen über Dentschland angebrochen war und dennoch die reichen Bsüthenknospen sich nicht entfalteten. Als wiederum ein Morgen anbrach, blieb es wohl „untröstlich noch allerwärts“, aber des Geistes Verkündigung!,„doch sah ich manches Auge flammen, und tlovfen hört? ih manches Herz‘ war lebendiger geworden. Das Flammen der Augen leuchtete und zunDete weit hinaus,

Organisation der Bundes-

oernehmlicher tklopften Bieler Herzen für das Vaterland, und sie strómten über in Wort und Thatz aber das Wort konnte noch erstickt, die That noch gebrochen werden. Als nun der dritte Hahnenruf erklungen, „wenn da heut! ein Geist herniederstiege'“, welch? anderes Deutschland erblicfte er: ein freies, einiges, ganzes, vom in- nersten Mark bis zu den äußersten Zweigen z der warme, starke Schlag der Herzen hat die beengenden Banden gesprengt, si überall vernehmlich und manch? chuldvolles Herz beben gemachtz der Geist ist zum k!aren Bewußt- sein gelangt, der Wunsch zum Willen, der Gedanke zum Handeln und die \c{önsten Träume beginnen wahr zu werden, „Heil Euch, die Jhr es auf (Euch genommen, dem frischen Geiste den lebensfräftigen Leib anzubilden. Gewiß! mit uns ruft das ganze deutsche Volk seinen edlen Vertretern ein Hoch!“

Präsident Mittermaier danil für tie Ehre, die ihnen zu Theil werde, und hebt das große Gewicht des Momentes hervor, Die Sänger- und rnvereine hätten, sagt er ferner, in noch trüber Zeit den Keim der Fkel- heit gepflegtz sie, die Abgeordneten, hielten es für ihren Stolz, nun aus allen Kräften mit freier Besonnenheit den Grund zum Bqu deutscher Frei heit zu legen; ihr einziges Streben sei, würdig besunden zu werden des aroßen Vertrauens, das man ihnen geschenkt habe, Sr bringe dem besrel ten Vaterlande sein Hoch! L Z

F ystein sprach serne Freude aus, daß er nach so vielen Jahren shweren Kampfes den Tag der Freiheit noch begrüßen und mitarbeiten durse an der

T 11 U

Rollendung deutscher Freiheit. Z Dahlmann: „Deutsche Brüder! Man hat mir wohl oster vorge worfen, daß ich saumselig sei im Redenz den Vorwurf will ich mir heute nicht verdienen, heute spreche ih gern, Es. ist wieder der Mühe werth, zu leben; aber es is auch der Mühe werth, gut und besonnen zu leben. Fe der trachte danach, das unendlich Neiche, das ihm in diesen merkwürdigen Tagen geboten wird, mit voller Seele und fkräftigem Geiste zu genießen z \ eder bestrebe \sich, in der Freiheit Maß und Ziel zu halten, nicht zu viel nit zu wenig zu thun und, was er thue, in Orduung zu thun. Frei- und Ordnung, eng Und unmzertrennbar verbunden, sie leben hoch! Bassermann: „Der Lenker der Weltgeschike streut den Saamen us, der Boden des Vaterlandes nimmt 1hn aber auf und entwickelt ihn fräftigen Pflanze. Schon im Jahre 1815 streute der Freiherr von cktein den Saamen einer freien, einigenden Verfassung Deutschlands aus z aber der wiener Kongreß war ein unfruchtbarer Boden. Zum ziveitenmale that es mein Freund Welcker in dex badischen Stände - Kammer im Jahre 18314 allein, obschon fruchtbarer geworden, war die deutsche Erde doch noch nicht reif füx die Pflanze, und diese konnte noch feine tiefe Wurzeln schla jen, Ewigcz werde ich mich glücklich schäßen, daß der Lenker der Welt auch am 412. Februar d. J. den Saamen aufs neue tragen ließ in den gereiften Boden unmittelbar vor dem wunderbaren Frühlingssturme, in dessen S chü- vfungsprozeß ganz Europa gerissen wird, Wir haben nur das Verdienst, den Saamen an den rechten Ort gebracht zu haben z aber das deutsche Volk hat das Verdienst und den herrlichen Beruf, den Saamen zu nähren, daß er sich entfalte herrlih zur vollendeten, makellosen Pflanze, Wenn einst diese Pflanze, die deutsche Eiche, stark geworden in gesundem, natürlichem Boden, nicht in einem Treibhause, wo man freilih Blüthen und Früchte vorx der Zeit reifen lassen kann, die aber den Keim des Todes, den Fluch des Widernatürlichen in sich tragenz wenn dann diese Eiche der Freiheit nnter ihren erquickenden Schatlen und Schutz sämmtliche deutschen Bruder- stämme aufgenommen haben wird: dann mögen wir Alle ruhig zur Grube fahren, Für die deutsche Zukunft und die deutsche freie Verfassung En O L : L eutsche Männer! Mein Herz is voll wie das Eurige von der großen, herrlichen Zeit, die über uns aufgegangen is. Eine Zeit steht uns und unserem Deutschland bevor, größer, als seit Jahrtausenden, wenn wir kräftige Männer sind, Freiheit und Cinigkeit nach innen, Selbst ständigkeit und Größe nach außen, Große Gefahren stehen uns bevor im JZnnern , schwere, blutige Kriege drohen uns von außen! Sammeln wir uns Kraft durch Einigkeitz scien wir Männer, die nicht gierig nah Früch- ah FEN, ehe sie reif geworden sind, Freiheit und Einigkeit im Zune, Aa und Chre nach außen, das ist unjer Ziel , das 1st das Ziel von Mannern, welche die Zeit verstehen und zu gebrauchen wissen, Die Frei Heil unD Chre der deutschen Nation hoch ! E Jordant „Wir sprechen von Freiheit! Was is das? Nicht Zü- gellosiglett, nicht, was Jedem gefällt, Sich selbst nöthigen, das zu thun, Ia D und Ordnung verlangt, sich selbst verleugnen zum Besten des E S des Ganzen, aus innerer Ueberzeugung zu thun, was sonst A Rg A4 Ganz Deutschland blickt hierher mit Hoffnung und E , ganz Suropa harrt mit Erwartung und Spannung, ob wir wur dig sind, die Freiheit zu ertragen. Sie is ein großes, herrliches Gut, des- wegen auch leicht zu mißbrauchen. Es is gar \hwer, sich etwas zu versa- gen, wo keine äußere Gewalt hemmt, Deswegen müssen wir durch Geseßzt heit und männliche Mäßigung zeiger, daß wir mündig geworden sindz wir muj|\en zeigen, Daß man uns ohne Grund Gimpel genannt hat ‘eigen, daß vir eben so mündig sind, wie England, wie Amerika, Mit Gewalt wird feine Meinung abgekämpft, Früher durfte man sich nicht frei äußern, jeßt darf man es. Der Meinungskampf muß aber nun guch frei ausgekämpft werden. Man muß auch verschiedene Meinungen ertragen kfönnenz Jeder muß das Recht haben, seine Meinung frei zu äußern und zu bereiten wie Jeder jeßt scinen Gläuben haben darf. Es lebe hoch die freie be Gesinnung! Der schlechten aber, dem Terrorismus, ein Pereat !‘ s Oesterreichische Monarchie.

Triest, 30, März. Die provisorische Regierung zu Venedig hat ver= schiedene Dekrete erlassen, aus denen wir Folgendes herausheben: Das gewesene Kaiserliche General-Gubernium der venetianischen Provinzen uimmt den Titel eines provisorischen politischen Magistrats an, und dieser, so wie die übrigen jeßt bestehenden Behörden, verbleiben provisorisch in ihrer bisherigen Eigenschaft. Sämmtliches Personal des gewesenen Juspektorats der lombardisch = venetianischen Eisenbahn wird dem Dahn Comité untergeordnet, Die Personalsteuer in den Vereinig- M Provinzen der venetianischen Republik wird aufgehoben. Die D OEYE der provisorischen Regierung und ihre Functionen sind laut Dekret vom 26sten: D, Magnin, Präsident und Auswärtiges, N,

Beilage zur Allgemeinen Preußfi

851

Ee E

Tomma seo, Kultus und Unterricht; J. Castelli, Justiz; F. Ca= merata, Finanzen; F. Solera, Krieg; A. Paulucci, Marine ; P. Paleocapa, Juneres und Bauten; L, P inch erle, Handel; À. Toffoli (Handwerker) ohne Portefeuille. So wie den Truppen wird auch den Arsenal-Arbeitern eine Gratification bewilligt, und zwar den Meistern und Aufsehern mit zwei und den Anderen mit einem Thaler. : t A

Jn der Einleitung zu einem anderen Dekret heißt es: „Um uns des- Sieges und der neuen Vortheile verdieut zu machen, wollen wir die Besiegten respektiren, weil man das Unglück ehren scll, da unjer politisches Dogma auf Verbrüderung lautet und in allen Zungen doch nur Brüder der großen Familie Gottes reden. Wer daher we- gen politischer Ansichten und Meinungen einen Bürger oder Fremden beleidigt, soll von der Stadtgarde vor den Pfarrer des nächjten Dr= tes gebraht werden, welcher in fnr priesterlichen Eigenschaft 1hm sein Uurecht gegen die Ehre des allgemeinen Vaterlandes zu Herzen führen soll. Gegen den Widerstrebenden wird qtreng verfahren werden.“ / :

Die Handels-Kammer in Venedig widerlegt das verbreitete Ge- rücht, daß die Lira austriaca oder Zwanzigkreuzerstücke außer Cours geseßt seien. ; : Í : Die vprovisorishe Regierung erhielt die amtliche Anzeige von Vicenza , daß die Kaiserlichen Truppen nach einer mit dem General d’'Aspre getroffenen Uebereinkunst wegen der Transportkosten am 25. März, Nachmittags um 2 Uhr, jene Stadt geräumt haben, worauf sih dort sogleich eine provisorische Regierung fonstituirt habe. Die Gazzetta enthält über diese Convention folgendes Schreiben aus Vicenza vom 25sten :

„Se, Excellenz der Feldmarschall-Lieutenant d'Aspre ließ heute den di- rigirenden Adjunkten der hiesigen Kaiserlichen Jntendanz rufen und erófinete ihm nach Mittheilung einer auf Beschluß Sr. Kaiserl. Hoheit des Bice- Königs erlassenen Ordonnanz Sr. Excellenz des Feldmarschalls Gherardi vom 24, Mä1z, daß er die Summe von 80,000 Gulden requirire, Der Adjunkt erwiederte, daß er seinerseits über diese Summe nicht verfügen könne, und zwar auch deshalb nicht, weil er am 31. März viele gewöhnliche und außerordentliche Zahlungen zu leisten habe, welche die ganze 1n der König lichen Kasse befindliche Summe in Anspruch nehmen werden, und ex außer dem eine schr große Verantwortlichkeit übernehme, wenn ex sich in ein micht in gewöhnlicher Form gestelltes Ansuchen fügte. Se. Excellenz der Feld- marschall - Lieutenant erklärte, daß er dieser zweiten Bemerkung nicht be1- pflichten und Gewalt brauchen könnte, aber die Sache aufs schnellste in Er wägung ziehen wollte, ‘Mittlerweile erklärten der Podestà Herr G. Costan tim und der Magistrats-Assessor Herr V. Pasini, um Alles zu vermeiden, was die öffentliche Ruhe stören könnte, die Summe auszuzahlen, sie aus der Finanzkasse einzuziehen und für diese Handlung verantwortlich zu sein. Demzufolge händigten die Kommune Vorsteher Sr. Excellenz dem Feldmar schall-Lieutenant den Betrag von 42,000 Lire ein, welche de! Feldmarschall- Lieutenant quittirte, indem er sein Ehxrenwort gab, keine andere Summe mehr anzusprechen, Gezeichnet: d'Aspre, Gozetti, Adjunkt, Costan- tini, Podestà, Pasini, Assessor,“

Lr aure M

Paris, 1. April. Die Kölnische Zeitung theilt folgendes Schreiben Veneda9's an Herrn vou Lamartine mit : Än Herrn von La=- martine, Mitglied der provisorischen Regierung, Minister des Aeußern. Herr Minister ! Uuf dem Punkte, in mein Vaterland zurüdzukehren, wohin heute die Pflicht jeden deutschen Patrioten und Demokraten ruft, nehme ich mix noch einmal die Freiheit, mich an Sie zu wenden, Diesmal glaube ih, Sie darauf aufmerksam machen zu müssen, daß man auf eine unwürdige Weise den Namcn der provisorishen Regierung der Republif mißbraucht. PLeßbten Montag hat man in dem Klub der Deutschen meinen Landsleuten die Anzeige gemacht, daß die „deut- hen Demokraten von Paris“ sich militairisch organisiren würden, daß ihre Führer über das nöthige Geld und die nöthigen Waffen gebieten kön- nen, und daß die provisorische Regierung der Republik ihnen jede Hilfe und Unterstüßung leisten werde. Seit der Zeit machen die Anführer dieses Klubs in Paris eine Art Kollekte unter den Deut= schen, deren Zwed ebenfalls diese militairische Organisation ist, und von Haus zu Haus trägt einer dieselbe Nachricht, daß die provisorische Regierung das Unternehmen dicses Klubs fördern und unterstützen werde. Jch habe die feste Ueberzeugung, daß dies eine unwürdige Verleumdung gegen eine Regierung it, die im Angesichte der ganzen Welt erklart hat, „daß sle Tetne geheime und feine hrandstifterische Propaganda gegen ihre Nachbarn machen werde.“ Judem ih Jhnen diese Verleumdungen anzeige, glaube 1h in V O,

der französischen Republik einen Dienst zu leisten, als ih überzeugt bin, daß ganz Deutschland , mit sehr seltener Aus- nahme und ohne Unterschied de Parteien , heute ein republikanisches und kommunistisches „Koblenz“ an seiner Gränze mit denselben Ge- fühlen betrachten würde, wie Frankreich ein monarchishes Koblenz in Deutschland. Die einzige Folge, die dasselbe haben könnte, würde das Wiedererwachen des Geistes des Mißtrauens sein. Dieses Er gebniß, leider durch die Politik Ludwigs XIV., der Republif, des Konsulats, des Kaiserthums und selb| vor ein paar Jah- ren nod -— des Nationa}? nur g u natürlich, fönnte den Feinden der deutschen Demokratie und dex französischen Repu- blik nux ein sehr erwünschtes fein. Jch würde mich glüdcklich {häßen, wenn diese Zeilen ihren Zweck, den ih in Deutschland ver- folgen werde, wie ih ihn in Frankreich verfolgt habe, errcichen, das heißt dazu beitragen könnten, beide Völker einander näher zu bringen ein Ziel, um dessentwillen man gewisse Vorurtheile und Susceptibi= litäten, die oft {wer zu zerstören sind, wenn man sie nicht mit einer mehr oder weniger rauhen Hand anfaßt, nicht {chonen darf. Geneh) migen Sie 2c. Paris, 18, März 1848." Belge Brüssel, 2. April. Ju der vorgestrigen Sißung des Senats fragte Baron Royer den Minister der auswärtigen Angelegenheiten, ob das belgische Gouvernement dem französishen Vorstellungen über die leßten Vorfälle und den Einfall jener Banden gemacht hätte ? Herr d'Hoffschmidt gab darauf eine Erklärung, die im Wesent- lichen dahin lautet, daß jene Banden, die etwa auf 2000 Maun sich belaufen, aus belgischen und fremden Arbeitern bestanden, deren Ar- beitslosigkeit und Noth ausgebeutet worden, indem man sie mit trü= gerischen Versprechungen verlockt hättez_ die Pläne ihrer Führer wä= ren offenbar gewesen, Belgien zu republikanisirenz auf die dem provi= sorishen Gouvernement gemachten Vorstellungen erklärte dasselbe, diesen Bestrebungen ganz fremd zu jem, und Herr Lamartine hâtte nicht allein dem Fürsten von Ligne versichert, daß das provisorische Gouvernement solche Akte desavouire , sondern er habe auch förmlich Belgiens Recht anerkannt, solche Versuche mit Gewalt zurü{zuweisen. Wiederholt habe Herr Lamartine die bestimmteste und förmlichste Ver= siherung gegeben, daß tas provisorische Gouvernement weder in Bel= gien noch anderswo republikanische Propaganda machen wolle. _Und in einer Note vom 5. März habe er feierlih erklärt, daß das sran-

zösische Gouvernement die belgische Unabhängigkeit und Nationalität

\hen Zeitung.

PaZRE E

Freitag den 7. April,

eben so boch ehre, wie die Neutralität, die Belgien durh die Ver=- träge zugesichert sei. Solchen Erflärungen gegenüber dürfe man fei- nen Zweifel in die Aufrichtigkeit des französishen Gouvernements seßen. Uebrigens sei man ganz ohne Sorge über den Ausgang die- ser sinnlosen Unternehmung ; denn alle Maßregeln seien getroffen, um neuen Unternehmungen dieser Art ein gleiches Schicksal zu bereiten. An der Spihe der zurückgeschlagenen Freischaaren - Expedition stand der Weinhändler Blervacque aus Paris und der frühere Capi= tain Fosses.

2M demselben Tage wurde in der Repräsentanten-Kammer eine Bitischrift vou mehreren brüsseler Eir.wohnern vorgelesen, in welcher auf allgemeines Stimmrecht angetragen wurde. Jn Bezug hierauf bemerkte der Minister des Înnern, daß die Regierung die bestehende Verfassung gut finde und keine Umänderungen an der= selben anbringen zu müssen glaube. Herr Castiau bob die Noth= wendigkeit hervor, das allgemeine Stimmrecht nicht zu gewähren, die Frage aber zu prüfen. Herr Lebeau suchte den Beweis zu füvren daß es gefährlih scin würde, die Conjtitu:ion in cinem Augenblicke umzuwandeln, wo äußere Verschwörung und eine gewisse Bewegung im Junern es auf eine Veränderung der Einrichtungen des Landes abgesehen zu habeu schienen.

Aus Niederläntisch-Luremburg vernimmt man fo eben, daß der König-Großherzog durch Beschluß vom 27. März die Oeffentlichkeit der Berathungen der Revision der Verfassung beschlossen gabe, und daß in der Verfassung folgende Punkte berüdsihtigt werden sollen: 1) Verantwo: tlichkeit der Piitglieder des Gouvernements ; 2) Reotjion des Wahlgeseßes für die Vertretung; 3) nothweudioe Zustimmung der Vertretung zu jedem Geseßbe; 4) Auf 4000 Einwohner soll ein Deputirter fommenz 5) Oeffentlichkeit der Verhandlungen.

Mane mar h

Kopeuhagen, 1. April. (B. H.) Am folgende Befanutmachung ersi :

„Wir F:iedrich der Siebente Nachdem Wir mit allerhöchstem und gerechtem Unwillen erfahren haben, daß einige Unserer Unterthanen in den Herzogthümern Schleswig und Holstein sich eidreistet haben, unter dem Na- men einer provisorischen Regierung und unter dem falschen Vorgebcn in Unserem eigenen Namen zu handeln, Handlungen zu unternehmen, welche allein Uns sclbsst und den von Uns eingeschten Organen der Staatsgewalt ¿ufommen, so haben Wir sofort diesen Ünsercn aunfiührerishen Unterthanen befohlen, von der Stellung, die sie sich angemaßt haben, zurükz treten und sie zugleich zur Verantwortung gezogen wegen aller von ihnen ausgehenden aufrührerischen Handlungen und Bestrebungen. Fndem Wir dies hierdurch zur offentlichen Kunde bringen, sprechen Wir vertrauensvoll die Erwartung aus, daß Unsece getreuen Unterthanen 1n den Herzogthümern Schleswig und Holstein, threr Interthanenpflicht nachlommend,

29, v. M. if hter

( in ihrem Gehorsam gegen Uns beharren werden; diejenigen aber, welche sich durch falsche Voripiegelungen Uebelge- finnter zum Ungehorsam gegen Uns sollten haben verleiten lassen und sich den insurrectionellen Bewegungen angeschlossen haben, fordern wir auf, un- verweilt zu ihrer Pflicht zurückzukehren ; jeder Einzelne wird hierdurch unter Androhung Unserer allerhöchsten Ungnade und der gesczmäßigen Strafe für alles dasjenige verantwortlich gemacht, wodurch er den Anordnungen der sogenannten vrovisorischen Regierung nachkommen oder dieselben fôr= dern möchte. Wonach sich Alle und Jede allerunterthänigst zu richten haben.“ N

Durch Königlichen Erlaß vom 27ften ift der Conmandeur - Ca- pitain Zahrtmanu von dem interimistischen Marine - Minister Grafen Moltke in der Weise mit Vollmacht versehen worden, daß die von ihm ausgehenden mündlichen oder schriftlihen Befehle als von dem Minister selbst ausgehend betrahtet werden sollen ; man hat auf diese Weise cineu Ausweg gefunden, um die von Faedrelandet ange= deutete Abneigung Zahrtmann's gegen die Uebernahme des Porte= feuilles selbst zu überwinden,

Am 29sten hat der König den Commandeur = Capitain Paludan zum Ober Befehlshaber und den Cap! ain Bille zum zweiten Be= fehlöhaber der an der Ostfüste zu stationirenden leihten Scifffs= Division ernannt. Zu dieser Division gehören vier Bomben=Fahrzeuge unter Capitain Krenchel und die Brigg „St. Croix“ unter den Bes fehlen des Capitain =- Lieutenants Holm,

Der General-Major von Krogh, ein geborener Schleswiger, ist um Ober-Befehlshaber des linken Flanken-Corps, das an der \chles- wigshen Ostküste operiren foll, ernannt worden. h

Das Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten hat gestern durch eine Bekanntmachung an die Börse von Kopenhagen derselben die Aufstellung preußischer und deutscher Bundestruppen an der den Herzogthümern nächsten Gränze angezeigt und dabei bemerkt, daß in der offiziellen Notification Preußens über diesen Schritt zugleich der innige Wunsch desselben ausgesprochen worden sei, mit Dänemark Friede und Freundschaft zu halten,

Die Leibgarde zu Pferde is heute ausmarschirt, d. h. nur der aus Dänemark und Schleswig rekrutirte Theil derselben. Die in Holstein gebornen sind, wie die Berlingsche Zeitung meldet, zu- rüdc{geblieben; ob aus besonderer Rücksicht oder aus anderen Gründen, wird nicht angegeben.

Das Handels - Ministerium hat dem Handelsstande die Anzeige gemacht, daß alles fremde Eigenthum, auch das schleswigshe und holsteinische, ungefährdet bleiben solle, und daß man bemüht sein werde, den Handelsverkehr ungestört zu erhalten.

Der Kammerherr Scheel is am 28. März hier angekommen.

Am 28sten erließ der König folgende Proclamation :

„Treue dänishe Männer! Ju dieser Stunde der Gefahr hakt es Mein Herz tief gerührt, daß ihr eurer \elb#| uneingedenk und nux für euren König und euer Vaterland bestrebt seid. Von allen Orten laufen Aeußerungen unerschütterliher Ergebenheit und Anerbietungen der größten Opvfer cin. Es ist Meines Herzens Drang und Meine Königliche Pflicht, eine Antwort an Mein Volk ergehen zu lassen. Bildet, so weit es in eurer Macht steht, dur eigene Mittel freiwil= lige bewaffnete Corps, die sich unter dem Militair: Kommando Mei=- nem Heere anschließen. Viele haben solche Anerbietungen E folgt ihrem Beispiele. Eurem Eifer, euch zu Vertheidigern des Bater- landes auszubilden, werde Jch dur baldige Zusendung kundiger Be- fehlshaber entgegenkommen. Stellt euch alle wie einer unter Mein,

U R s U &* Banter Aller Sifer stärke das Zusammen- unter des Vaterlandes Panler, a r Welkllcifoi Aufrul balten Aller, und, so Gott will, wird bie: eee HEN, MBUYT besiegen und das Baterlaud zu Frieden, Greiheit und Ehre führen.

TN (Unterz.) Frederik. A. W. Moltke.“

S M W L 1 L

Kanton Bern- Schweizer Blätter theilen folgenden Mehrheits - Entwurf der Bundesrevisions - Kommission, betressend die Organisation der Bundesversammlung, mik: „„ Bundesbehörden sind hiernach die Bundesversammlung, der Bundesrath und das Bundes= gericht. Die Bundesversammlung besteht aus dem Repräsentanten= rath und aus der Tagsaßung. Der Repräsentantenrath wird gebil=- det aus den Abgeordneten des schweizerischen Volks; auf je 20,000 Seelen wird ein Mitglied gewählt. Die Wahlen für den Repräsen= eidgenössishen Wahlkreisen statt, Die Wahl=

tantenrath finden in