Amalie“ bemächtigt haben. Aus den Berichten des Capi- tain - Lieutenant Suenson geht hervor, daß der Bürgermeister Schow von Apenrade nah Sonderburg gebracht worden ist.
Mehrere holsteinische Schiffe (deren Namen indessen niht auge= geben werden), unier anderen eines mit 1000 Tonnen Kohlen am Bord, sind theils nach Friedericia, theils nah Nyborg und Corsóör aufgebracht worden.
Aus Affens vom 31, März wird gemeldet, daß die Zahl der von Hadersleben südwärts gezogenen Truppen 4700 Mann betrage.
Eínem Briefe aus Helsingör vom 9ten d. zufolge, ist das Gerücht, daß man in Kopenhagen Lootsen für eine zu erwartende englische Flotte engagirt habe, eine Erdichtung.
„Caroline
Jn der Sammlung des Unterzeichneten für die Verwundeten und Hinterbliebenen der im Kampfe Gefallenen is ferner eingegangen : Ron den Bewohnern der Stadt und Umgegend von Dirschau 100 Rthlr., durch die Redaction der Schlesischen Ztg. in Breslau ge sammelt 357 Rihlr., von Herrn Geheimen Legations - Rath Pfeiffer 3 Rthlr., durch Hrn, Landtags - Abgeordneten Richard Biesing aus Boun, die Sammlung in der fatholischen Münsterkirhe in Bonn bei der großen kirchlichen Feier für die Verwundeten und gefallenen ber liner Brüder 1509 Rthlr., freiwillige Beiträge aus mehreren Häusern daselb| 50 Rthlr., zusammen 200 Rthlr., sowohl für Civil wie für Militair zu verwenden; von Hrn. Kaufmann C, G. Schucte durch Sammlung ® Rthlr. D Sgr. 9 Pf, von Hrn. Bezirkövorsteher Koch fernere Sammlung am Brandenburger Thore an 9 verschiedenen Tg- gen 8. Rthlr. 99 Sgr. 6 Pf., derjelbe die Sammlung im Dorotheen- \tadt-Kirchbezirk 59 Rthlr. 46 Sgr. 4 Pf., von Hrn. Schloßpredigcer Frege in Schöneberg gesammelt am Tage der S chußtzverbands-Errichtung für das Gebiet vom Landwehrgraben bis zum botanischen Garten 95 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf, von Hrn, Buchhändler Dumont, Herausgeber der Kölnischen Zeitung, ferner gesammelt 500 Rthlr., von der Bürgerschaft in Bielefeld 314 Rthlr. , vom Herrn Bezirksvorsteher Berner ( Pariserplaß = Bezixk ) nachträglich noch durch Haus-Kollekte, durch Becken vor den Häusern Unter den Linden Nr. 25 und 61 und der Wache am Brandenburger Thore , so wie im Laden des Herrn Spargnapani zusammen gesammelt 97 Rthlr. Z Sgr. 3 Ps (die Uste dieser, so wie der am 7. März eingezahlten 1754 Rthlr., 5 Sgr. 6 Pf., liegt bei Herrn Berner zur Einsicht bereit ); durch Sammlung in Neunürchen bei Saarbrückten 122 Rthlr. 5 Sgr.
|
860
6 Pf., durch Herrn Landtags-Deputirten von Kalkstein bei Gelegen- heit einer Versammlung in der Stadt Briesen (Kreis Culm) 79 Rthlr. 2 Sgr., von Herrn Dr, Pruß als Ertrag einer in Stettin gehalte- nen Vorlesung über die neuesten politishen Veränderungen 140 Rthlr. mit der Bestimmung, davon 60 Rthlr. für Civil, 60 Rthlr. für Mi- litair und 20 Rthlr. für das projektirte Denkmal für die gefallenen Studenten zu verwenden; durch Kirchen = Kollekte in St. Jakobg zu Nordhausen 416 Rthlr. 6 Sgr. z von der Stadt Randerath (Regie- rungs-Bezirk Aachen) 21 Rthlr. s C. Dunder, Stadtverordneter.
wissenschaftliche und Kunst - Üachrichten.
Königliches Opernhaus.
Herr Behr: Dulcamara, als erste Gastrollé.
(Den 4. April.)
N
Der Liebestrank.
Herr Behr cröffnete sein Gastspiel am Dienstag als Dulcamara 1n Donizetti? s melodiereicher Oper „der Liebestrank““. Einst der hiesigen Bühne in untergeordneten NVerhältnissen angehorend, kehrt Herr Behr jeßt von Leipzig zu uns zurück, um von seiner künstlerischen Fortbildung erfreuli ches Zeugniß abzulegen. ckchon damals zu den schönsten Hoffnungen be- rechtigend, erfüllte sie der talentreiche Künstler durch scin diesmaliges Ausf- treten in reichem Maße. Wir gestehen, durch seine heutige Leistung um o mehr überra\cht worden zu sein, als sie ein Terrain des Operngesanges be- rührt, das uns der Jndividualitat des Künstlers früher gänzlich sern zu liegen hien, Jsst das komische Genre au in der That wohl nicht das- jenige, welches Herrn Behr von Natur zusagt, fehlt ihm z. B. der natürliche Humor, überhaupt jene angeborne vis comica, die sich durch keine Kunst der Welt ersetzen läßt, so können wir ihm dennoch ein gewisses Ges ick für das Buffo-Fach, das sich mit glülicher Wirkung geltend zu machen weiß, nicht absprechen. Für unsere Bühne dürste Herr Behr daher eine um #0 wünschenswerthere Acquisition sein, als ihr ein stimmbegabter Re- präsentant für das bezeichnete Fach schon seit geraumer Zeit mangelt. übrigens die Mittel unseres Gastes betrifft, so is seine Stimme, wenn auch nit von besonders intensiver Kraft, doch frisch und flangreich, seine (He- stalt schlank und jugendlich, Deutliche Aussprache des Textes, reine Înto- nation und richtige Declamation sind Vorzüge, die den Vortrag des Sân- gers vorzugsweise shmüden, während das fast fortwährend in Anwendung gebrachte Tremüliren der Stimme bei gehaltenen Tönen als cine Manie
Ç D 2 W as
erscheint, deren sich Herr Behr, als geshmacklos und stórend, bei der übri- gens verständigen Verwendung seines Stimmmaterials, vor allen Dingen zu entwöhnen hätte. Demnächst wäre auch noch größere zungensfertigfeit zu erstreben, soll die Ausführung des parlanten Gesanges den Kunstforde- rungen ganz genügen. i :
i ganz + Abgesehen von diesen Mängeln, befriedigte jedoch die musikalische Durchführung der Partie sehr wohl, auc im Spiel Gewandtheit und
j L so daß, da der Gast t Lebendigkeit entfaltete und den feinen, ver
{mißten Dulcamara ost recht glücflih zu charafterisiren verstand, der Er-
solg der Leistung ein durchaus günstiger und ehrenvoller für ihn war. E
»
Königsstädtisches Theater.
Don Giovanni,
(1. April.)
Nächst dem Interesse, welches das unsterbliche Werk jelb| erregt, fnüvste sich das des Wiederaustretens der Sgra. Olivieri an die Aus führung desselben, Die Genannte gab die Elvira und lôste die Aufgabe, so weit ihre Mezzo Sopranstimme dafür ausreicht, befriedigend. Die Sä gerin besit eine kräftige, intensive Stimme, entfaltet Leidenschaftlichkelt un! Feuer und führte namentlich die große Es-dur-Arie (wiewohl cinen halben Ton tiefer) recht beifällig aus, Auch im Uebrigen war die Vorstellung, erwägt man die Größe der Kunst-Aufgabe italienischen Sangern gegen über, eine chrenwerthe. Vorzugsweise dürfen wir Sgra. F001 nachrüh- men, daß sie ihre schwierige Partie auch dramatischerseits tiefer zu dur dringen erfolgreih bemüht ist, ‘wofür viele gelungene Momente, besonders in der großen Scene der Erzählung des Ueberfalls, Zeugmß ablegten, Cine sehr liebliche Zerline war Sgra. Do gliott1, Durch jugendliche Erschei- nung und Frische der Stimmmittel jedenfalls eine gecignetere Repräsentan tin dieser Rolle, als die frühere Darstellerin derjelben , bot die anmuthige Sängerin auch in musikalischer Hinsicht Anerkennungswerthes Sowohl ibre Leistung, als überhaupt Dle ganze Vorstellung, ersreuten sich der leben digsten Theilnahme von Seiten des Publikums. Der Paus 1m erste Fi nale: „Es leb’ die Freiheit hoch!‘ fand ein nachhaltiges Echo. 7
e usifaliscches
¿wei Musik-Aufführungen aufmerksam, die am nad April) stattfinden. Der erblindete Flott N, Konzert im Saale des CEnglihche Orgel-Konzert in deu
Wir machen auf sten Montag (den 10. Thiel giebt an gedachtem Tage ein Hauses, Herr Karl Kloß cin geistliches Nikolaikirche zum Besten der 1n den Märztagen terbliebenen, Wittwen und Waisen. Beide Veranstaltungen ausgezeichnete hiesige Künstler Unterstüßung und nehmen die des Publikums sowohl des rein musikalischen als des wohlthätigen wegen in Anspruch.
Votal - und ckY Verwundeten und der Hin finden du! T heilnal
wed ‘)
Allgemeiner Anzeiger.
Hekanntmachungen.
m 25, Avril c.
nach Hamburg. 3 4
‘)
| h | A "E |Ziwischen- | zug mit l |
Nicht ung De Exira- Güter- Güterzug, Per- Neber- zug, | Dienstag,
| 1, | | Abgang Fj Abgang i 9 fonen- | nachtung | mit Aus- | Donner- A : von U in ahme der| sag, | Witten- |
von | Sonntage] Sonn- berge. abend. | C Ihr Uhr Uhr 7. Mrg.| 6 Abds, 5% Mrg.|12¿Nchm, Zpandau Os [0 : 2X Nauen Or OX 5 P Paulinenaue L l T4 | Friesac ( A 5 Neustadt a, V. D |: 87 Zernih | I 87; (Slöwen [D O o AN Wilsnack 4 8K LOx 9» | Ank. in | | Ank, in | Wittenb. | | Wittenb, [92 à 5 Ab.| (6 à 65 Ab, | Abgang [Mittwoch, | | Freitag, | | Abgang | Sonntag. Wittenberge | 5% Mrg. 117; D» Ls Mrg. Wend. Warnow|115 | 6 -» E S |Á
f Hamburg | Bergedorf | Reinbecck Friedrichsruh Schwanrzenbecck | Büchen | Boitzenburg Brahlsdorf Hagenow Ludwigslust Grabow
/
|
N s t | Berlin | |
| 9) | |
10
VA
| |
|
Grabow O Ludwigslust 6; Hagenow Brahlsdorf Boigenburg | x Büchen i Schwarzenbeck | ‘ A 9 Friedrichsruh | “ » O9 Reinbded | 91 Bergedorf 97 Ankunft in Hamburg
2 8 | 9 Wittenberge Wilsnack (Glówen Zerniß Neustadt a, D. Friesad M naue Nauen Syandau Ankunft in Berlin
Mitt 25Nchm. | 1 |
Gs 110 K
4 6 Abds3./12¿Nchm, I3
» L » “i ‘4
1
3
S E E
6
L 4 » L » 1 »
4x
Wow N
| 2 | P 6% » | 32 Uhr (10% a 404/75 à 7%| 2 à | Nachmitt. Morgens. | Abends, |Nachmitt.
Bemerkungen, Mit den Güterzügen Nr, 3. 4, 7, und 8. werden den Zügen Nr. 3. ren resp. nach Hamburg und Berlin angehängt werden.
Ueber Lokal- und Ertrazüge werden besondere Bekanntmachungen erfolgen,
Berlin und Hamburg, den 24, März 1848. j
Die Direction der
D “3
Berlin-Potsdam-Magdeburger [192 b] Eisenbahn.
Jn Gemäßheit unserer Bekanntmachung vom 13.
Januar cer. sind am 28,
Februar cr. nachstehende Prioritäts-Obliga-
tionen unserer Bahn
q zum Zweck der Amorti-
sation verloost wor-
denz und zwar von den
4% Obligationen Litt. B.
7527. 1587. 7594, 7719, 7721. 7792, 7794, 7846, 7853, 7902. 8110, 8138, 8293, 8301. 8304,
. 8324, 8362, 8364, 8367, 8400, . 8715. 8771. 8806, 8812, 8867. 8982, 8995, 9013, 9028, 9081. 9367. 9587, 9588, 9606, 9608,
1450, 2362. 3161, 4089, 6409,
Nr. 7414. TTA2, 7903. 8318. 8417. 8894. 9166,
| ¿ : L ; z : E ô L à triti auf unserer Eiseubahnu solgender ¿Fahrplan in Kraft: Rihtung nach Berlin.
Per sonen- zug
g! [10%
Wend, Warnow|115
N
4% à 45 - Nachmitt.\Morgens. Güte 4 ind 8. findet keine Personen - Beförderung statt, und 7. resp, in Bergedorf und Spandau Personenwagen zur Mitnahme von Passagie-
Berlin - Hamburger Eisenbahn-Gesellschaft.
9714, 9723, 9747, 9783, 9830, 9832, 9816. 9852. 9874, 9979, zusammen 59 Stück à 200 Thlr. = 11,800 Thlr, Von den 5% Obligationen Litt. C. j Nx, 105, 357, 368, 502, 537, 083, 687. 754, 932. 976. 991. 1083. 1273. 1280. 1587, 1927, 1976. 2447. 2479, 2698. 3338, 3582, 4493, 4507, 6461, 6883, T7411, 8463. 8861, 9224, 9721. 11273, 11960. 12026, 13096. 13403, 14225. 14285. 14990. 14991, 16613. 16614, 16811, 16813, 16840. 16843, 17105, 17122. 17282, 17328,
18248, 18811, 21175. 21864, 22251,
24131.
| 418101, 18132, 418809, 18810, 21153, 21169, 21666, 21672, 22237, 22248. 24008, 24035, D; 6, t 8. 27348. 27354, Zwischen- | Extra- 30558, 309413, 31114. zug mit |Güter- {Güterzug | Neber- zug, | f | nachtung | mit Aus
in nahme der Witten- |Sonntage| berge. l
E | Ur D Nehm.| 5% Mrg. 57; | i |
i zusammen enjstag, Douner=- | stag, | Sonn- abend. Uhr Mrg,
Nr. 58. 251. 264, 395. 433, 640.
zusammen 14 Stück à 25 Thlr, D E E 2
; Diese Obligationen sind vom 1,
| R »
| 095 »
» 1, Juli cr. hört ihre Verzinsung auf,
Potsdam, den 8, März 1848, Das D
Mitt, |[12/;Nchm,
[18] Nothwendiger Land - und Stadgericht
Die dem Fabrikanten eimer gehörige,
»
Ank, in Wittenb. 103105 A,
ar a S R N R
| stüde, Steuer-Gemeinde Arnsberg Flu S 87, 22 39/1, 55a6 Ab. | 246/5 und das Abgang Mittwoch, Freitag, Sonntag. Q C My Nchm.| 9 Mrg. | 5 » g! » | 2 10! 4 | 11 » » 11x » L S 12/Nchm. » (127 »
2 Abds,| 1% »
E |
Gemeinde Arnsberg Flur 1. Fol. 5 und Vol. VHL cer Gemeinde Arnsberg , abgeschäßt 8 Sgr. 10 Pf.
| Abgang 6 Mrg.
1848, Vormittags stelle subhastirt werden. den Landstraße gelegen, is vor zehn zwecckmäßigen Systeme
neu erbaut, Dieselbe besteht aus
1 ‘ 1
I
angeme\jener
r 1
a /%
Abends.
La D Nachmitt, jedoch
10 à 107
[297] Berlin, Breslau, Schweidnitzer Str,
Abonnement für
3 Thr, Für Auswärtige die Bedingungen.
601. 654, zu haben:
F 2209. Karle 704. 3826.
2227. 2792. 3854. 5372. 5839, 6321, 7460, 7873, 8450, 9832, 9995, 11041. 12728. 12730, 12734. 13524, 13930. 14003, 414398, 14959, 14974. 15548, 158609. 16294. 16623, 16666, 16667. 16815, 16838, 16839, 16936, 17000, 17001, 47237, 17238, 17251. 17701, 17714, 17839,
2289, 2993. 3660. 4060, 5206. [298] Zur U C b ers ¡ C ht der nationalen 13476, 14312, 14993, 16616, 16814, 16847, 17174, 17480,
Sorgfältig kolorirt, Preis
geeignet sein, den Freunden
418300, 18812. 21180. 21928, 23364, 25401, 25600. 28991, 29852,
157 Stü à 100 Thlr, = 15,700 Thlr. Ferner von. den für die Stamm - Actien der Magde-
burg-Halberstädter Eisenbahn-Gesellschaft ausgegebenen
1% Obligationen unserer Gesellschaft über 25 Thlr. :
17137. 4174140. 17267. 17296. == 350 Thlr. 1: U 9: unserer hiesigen Hauptkasse einzureichen, ren Nominalwerth in Empfang zu nehmen,
iet Verkauf.
Arnsberg. Diederich Ebb:nghaus zu Ober- auf dem Grundstücke Steuer-Gemeinde Arnsberg, Flur 11, Nr. 250/3 erbaute Papter - Fabrik mit Nebengebäude, #0 ivie die dazu gehörenden Grund- 1 e Nr 85, 94, 39/2, 35, 36, Flur 11, Nr. 246/1, 246/à, Miteigenthum des 2c. Ebbinghaus zu einem Drittheil an dem oberen Mühlengraben Steuer- Nr, 780, eingetragen Vol. V. Fol. 6 des Hypothekenbuches
zufolge der nebst Hypothekenschein in der Registratur einzusehenden Taxe, fol am 3, 10 Uhr , an hiesiger Gerichts- Die Papier-Fabrif, unweit der Stadt Arnsberg an der von Kassel nach Köln führen-
Jahren nach dem der Maschinenpapicr-Fabrication einem dreistöckigen Hauptgebäude von 134 Fuß Länge, 51 Fuß Breite und Höhe, mit zwei daran stoßenden Flügeln
Literarische Anzeigen. ea, Ed. Boie C (53. Bock (G. Bock), Königl. Hol Wlusikhändle: Musikalien-Leih-Inslitul.
2 Monat 1 Thlr. 19 Sgr.
Mit der Berechtigung, für den ganzen gezahlten Betrag Musikalien als Eigenthum Zu entnehmen, A usführlicher Prosp ekt gratis. vortheilhaftesten
So eben is erschienen und in allen Buchhandlungen
der Herzogthümer Schles wig-Holsteimn und Lauenburg,
und sprachlichen Unterschiede ihrer Bewohner,
z« P V Kutscheu.
Diese sehr shön gestochene Karte dürfte um so mehr der Zeitgeschichte den Ueber- blick der \chleswig-holsteinschen Verhältnisse nisse zu erleichtern, als sie nicht allein neben
von 83 Fuß Lange und einem Nebengebaude, ckammlti lihe Gebäude sind von Ziegelsteinen in geschmackvollem Stvle aufgeführt und mil Schieferbedachung versehen, Die Wasserkraft des von dem Ruhrflusse betriebenen großartigen Werkes mit einem Gefälle von 105 & vor den Rädern ist bedeutend und gestattet ersahrungs- mäßig auch bei dem niedrigsten Wasserstande der Ruh einen ununterbrochenen Bctrieb der 1! acht Hollandern von den größten Dimensionen einer englischen Papi 1 Maschine und einer besonders aufgestellten Satmt- Maschine versehenen Fabrik.
18807, 21152. 21660. 22230, 24006, 95682, 99855. 30442,
48439, 419091, 21657. 21950,
24003, Guß
646, 647, 17136,
1 [121] Sal C 17345.
Nachdem heute über das Vermogen des Kaufmanns G, Beyer hierselbst der Konkurs eröffnet worden, wel den sämmtliche unbekannte Glaubiger desselben fordert, ihre Ansprüche an die Koniursma|se innerhal drei Monaten , spätestens aber in dem vor dem Depu tirten, Land - und Stadtgerichts - Assessor Zfo i
ven 26, Junt c, Bormiirag® S anberaumten Termine persönlich oder durch zula}\ge Bevollmächtigte, wozu ihnen der Justiz - Kommissarius Steinmeß in Sagan und der Ober - Landesgericht s- Affessor Herzfeld daselbst vorgeschlagen werden, melden und deren Richtigkeit nachzuweisen, Diejenigen, welche weder vor, noch in diesem Termine sich melden, haben zu erwarten, daß sie mit 1hren etwanigen An sprüchen an die Masse präkludirt und ihnen deshalb gegen die übrigen Gläubiger ein ewiges Stillschweigen auferlegt werden wird.
Sprottau, den 25. Januar 1848,
Königl, Land - und Stadtgericht, von Reder,
J, ab vel aufge um deren bag- Mit dem ITOrDT
\ )
11241! Ui H
zu 68,661 Thlr, E Obrigkeitliche Bekanntma Mchung. Zinke, welcher nach Leras
[299]
Dem Tischlergesellen Carl ausgewandert sein soll, wird hierdurch betanni gemacht, daß ihm in dem Testamente der am 3 Igr D, D hierselbst verstorbenen Wittwe Nitschl, genannt Darlen bach, Charlotte Sophie Elisabeth, geb. Lange, ein Ber mächtniß von Zweihundert Thalern, eln Jahr nach den Tode der Erblasserin zahlbar, ausgeseßt worden 1,
Berlin, den 30, März 1848,
Königliches Stadtgericht hiesiger Residenz
Jui
Musikalien-Lager auf das
vollständigste a8SOTVLTI. . uan » .. K Beim Ankauf den hochn- sten Raball.
chen Städten und Flecfen aud die bedeutenderen Dôör- sondern auch durch Bezeichnung der Spra d
fer angiebt, } a j der D gränze mittelst sauberer Illumination die Berhältnisse ; Dänenthum zux klaren An-
des Deutschthums zum chauung bringk /
Nicolaische Buchhandlung
‘ P . E at d 34 Q F 4 D, in Berlin, Brüderstr. dir. l. [262 b]
Die heute früh 5 Uhr erfolgte glückliche Entbindung meiner lieben Frau Zelina, geb. von Berg, von einer gesunden Tochter bechre ich mich hierdurch erge- benst anzuzeigen.
Rvbieniy bei Culm a, W,,
5 Sgr.
den 4. April 1848, von Trotha. Zweite Beilage
und Ereig- sämmtili-
J 6-5 L
Laudtags-Augelegenheiten. Erklärungen der Minister des Innern, der Finanzen und des Krieges über die Zustände des Landes und über die Maßregeln der Regierung. — J Betref} des Groß-
Jnterpellation in l herzogthums Posgçn. Gutachten der Abtheilung über das Wahlgeseß. 1 Annahme
Antrag in Bezug auf die reichsständischen Besugnisje. — des Wahlgeseßes nut Modificationen.
Landtags- Angelegenheiten.
Dritte: Sihung)
des Vereinigten Landtages.
(5. April.)
a, 0 S
Ic
beginnt um 107 Uhr unter Vorsiß des Marschalls mit Vorleqjung und Genehmigung des über die durch den Secretair Ab
Zißung Fürsten zu Solms j vorige Sißung aufgenommenen Protokolls geord neten Bockum- Dol}ss. Als Secretaire sungiren Bremer. : Staats-Minister von Auerswald: Es is gestern an die Räthe der Krone seitens einiger Abgeordneten durch eine Eingabe und auch mündlich durch einen verehrten Abgeordneten der Mark Brandenburg die Frage gestellt worden: E 1) ob die Provinzial Behörden über den gegeuwärtigen Zustand des Landes vollständig einberichtet haben, 9) ob dieselben die geeigneten Mittel zur Abhülfe und 3) ob über die Gewährung dieser welche gefaßt worden sind Ju Betreff der ersten Frage, gegenwärtigen Zustand des Landes vollständig einberichtet haben, alaube ih annehmen zu dürfen, daß dics geschehen ist, denn wenn qu im Drauge der Umstände und bei den täglich sich neu ergeben- den Ereignissen mit den Berichten der Provinzial-Behörden besoudere Anzeigen einzelner Kommunal Behörden und Corporationen oder ein- ¿elner Personen si gekreuzt haben und Manches dur die lehteren früher berihtet worden ist, als seitens der Provinzial-Behörden, so liegt dies in der Natur der Sache; im Allgemeinen aber darf ich behaupten, daß von den Provinzial Behörden nichts versäumt ist, den Zustand des Landes so zu schildern, wie er ist, und in den wenigen Tllen, wo ihre Anzeigen für die Räthe der Krone nicht ibersichtlih und klar genug waren, was häufig an der Auffassung der Berichterstatter liegt, sind augenblicklich geeignete Schritte geschehen, um sich über das Sachverhältniß ins Klare zu seben. i i
die Abgeordneten von Leipziger und
begehrt haben, Mittel bereits Beschlüsse und
ob die Provinzial Behörden den
Was die zweite Frage betrifft, ob Mittel zur Abhülfe begehrt und geleistet sind, liegt es in der Natur der Sache, daß über die Geeignetheit der Mittel sehr verschiedene Ausichten herrschen können, also auch ohne Zweifel geherrscht haben zwischen denen, welche die Mittel bezeichnet haben, und denen, welche iber diese Mittel disponiren missen. Indeß darf ih versichern, daß eine Uebereinstimmung der Ansichten in der Hauptsache überall statt= gefunden hat, und daß wir uns selten in der Lage befunden haben, die Anträge der Provinzial Behörden zuriüickweisen zu milssen, so weit sie mit den vorhandenen Mitteln irgend vereinbar waren.
Die dritte Frage, ob und welche Beschlüsse in diesen Beziehun- genu gefaßt sind, so hantelt es sich nach der Erläuterung, die ge|tern ciner der Herren Autragsteller in feinem mündlichen Vortrage gab, mneines Ermessens hauptsächlich um Beseitigung der regellosen, in ei nigen Gegenden sogat anarchischen Zustände. Sowohl die Provin zial-Behörden als das Ministerium haben geglaubt, diesen bedenkli- hen Zuständen auf doppelte Weise entgegentreten zu missen, einmal da, wo sie ruhestörend und verwüstend eintraten, durch sofortige di refte Einwirkung. Dieselbe ist überall, wo sie durch Kommunal- oder Polizei-Behbörden und durch den Einfluß einzelner im öffentlichen Pertrauen stehenden Persönlichkeiten nicht zu erreichen war, oadurch verstärkt , daß militairishe Hülfe gewährt worden ist, i Vera n den Umfange, in dem sie begehrt wurde. Und wo dies noch nicht bis zu dieser Stunde geschehen ist, da liegt ‘s darin, daß theils Veranlassung erst später gegeben, die Anforde rungen also später eingegangen sind, endlich die Hülfe nicht bereit genug überwiesen werden fonnte. Sie werden zugeben, meine Herxen, daß cs nicht angemessen erschien, dahin Truppen-Massen zu dirigiren, wo noch keine Veranlassung dazu da wat, und daß man sich nux in Bereitschaft hat seßen mögen, überall einschreiten zu fönnen. — Dies vorangeschickt, is nun, nachdem diese Mittel in Bereitschaft ge- set und so weit irgend thunlih verwendet werden, die Einrichtung getroffen worden, daß überall, wo Militair wirksam einschreiten soll, es vou Civil-Kommissionen begleitet wird, auf deren Antrag die An wendung des Militairs erfolgt, welche zugleich vermittelnd eintreten. Diese Einrichtung hat sih den jüngsten Nachrichten zufolge auf das segensreichste erwiesen, namentlich da, wo mobile Militair - Kolonnen das Land durchzogen haben, als besonders auch, wo Militair-Detasche= ments nach bestimmten Ortschaften zur Hersteliung der Ruhe und des Griedens abgeschickt worden sind. Es i} gleichzeitig, was schon in der Pflicht der Behörden liegt, seitens des Justiz - Ministers verfügt, daß sie diesen Angelegenheiten die unbedingte]te Aufmerksamkeit, die größte Beschleunigung schenken, und daß le die Crfenntuisse so \huell als möglich zur Publica tion bringen möchten. Endlich haben sowohl die Minister der Justiz als des Jnnern ihre Beamten darauf aufmerksam gemacht, daß jede Pflicht-Berhaumniy , jedes Weichen vom Playe , “jeder Mangel au Snergie und Umsicht anders geahndet werden muß, als zu anderen Zeiten, und die Beamten jeßt doppelt und dreifach auf ihre Pflicht zu verweisen sind. Neben diesem direkten Einschreiten, über welches noch gestern und heute beruhigende und befriedigende Nachrichten ein=- gegaugen sind, wenn auch noch keineëweges in dem Umfang, als wün- \henswerth, haben wir uns vorzugsweise berufen gefühlt, über dieje- nigen Maßregeln nahzudenken, durh welche die Üebel gründlich be- scitigt werden können. Es sind diese anarchischen Zustände haupt= {ächlih dur zwei verschiedene Veranlassungen hervorgerufen, einmal durch den wirklichen oder doch vorausgeseßten Mangel an Arbeit vam aber auch dur die Verhältnisse, in denen viele Landesbewohner
gegen die sie rechtliche Verpflichtungen
es i 1
zu ihren Grundherren stehen, haben.
Es liegt im Interesse der Betheiligteu von beiden Seiten, und es i} vielfältig von beiden Theilen ausgesprochen worden, daß in den einzelnen
E
*) Den Schluß dieser Sihung werden wir unseren auswärtigen Abon- nenten morgen nachliefern, da der stenographische Bericht nicht zeitig genug einging, um das Ganze noch für die heute abgehenden Posten erpediren zu können, Anm, d, Red,
861
Landestheilen die Verhältnisse einer sorgfältigen Prüfung unterworfen werden müssen, und daß eine Vermittelung, eine Einigung, wennsie rehtzei- tig erfolgt, zahllosen Nachtheilen vordeugen kann. Es ijt augenblicklich ein Mittel dazu angewendet, was bereits durch die geseßlichin Zustände geboten wird, nämlich die Anwendung der Kreis-Vermittelungs-=Kom- missionen, welche nach dem Geseße von 1834 bestehen. Die Behör- den sind angewiesen, -deren Thätigkeit so schnell als möglich ins Leben zu rufen, und ih hoffe zuversihtlih, daß ihre Wirksamkeit um so mehr vou dem besten Erfolge begleitet jein wird, als die Mitglieder dieser Kommissionen aus dem Herzen der Krei|e gewählt werden. Es sind außerdem Einleitungen getroffen, daß auf geseßlihem Wege diese Verhältnisse zur Zufriedenheit beider Theile geschlichtet werden sollen, und wir behalten uns vor, dem verfassungsmäßigen Organ die Vorschläge darüber seiner Zeit vorzulegen, während wir uns aller= dings jeßt noch in der Lage befinden , mil provisorischen Maßre- geln aushelfen zu müssen. Jch glaube aber gerade von Einwirkungen dieser Art einen segensreichen Erfolg erwarten zu dürfen, nachdem ich die Meinungen vieler Betheiligten kennen gelernt habe und, was an den bestehenden Zuständen einmal unhaltbar ist, gründlich und geseblih beseitigt weiden muß. Was endlich die Unruhen betrisst, welche durch den Mangel an Arbeit entstehen, |o gehört dies zu den ersten und größesten Sorgen der Regierung, der Arbeitslosigkeit, |o weit es in unserer Macht liegt,
so weit es sich mit den gesunden Grundsäßen der Berwaltung vereinigen läßt, entgegenzutreten. Ju= wieweit dies durch Stärkung des Kredits, inwieweit es durch direkte oder indirekte Gewährung von Arbeit geschehen kann, ist eine Frage, welche näher zu erörtern Sie mir wobl erlassen werden, und welche aub mehr in das Gebiet meines verehrten Kollegen, des Herrn Finanz-Ministers, gehört ; ich kann aber versichern, daß dies eine der ernstesten Anforderungen i}, welhé das Ministerium an sich macht, und zwar um sto ernster, als sie mit großer Vorsicht behandelt werden muß, um uicht Forderungen hervorzurufen, die fein Mensch und kein Staat zu erfüllen im Stande wäre 3 doh hoffe ih, daß die nächste Zeit auch hierin entschiedene Erfolge zeigen wird. Jch glaube die an mich gestellte Frage, insofern sie die Prinzipien, die wir befolgen, insofern sie die Maßregeln betrifft, welche wir ergriffen haben, genügend beantwortet zu haben, und ih glaube nit, daß die hohe Versammlung von mir das Eingehen auf einzelne Spezialitäten verlangt. Jch darf aber, meine Herren, noch hinzufügen, daß die Näthe der Krone, denen der Zustand des Landes, wie sie glauben, vollkommen bekannt i}, denen die Stürme der Zeit und des Landes so nahe treten, wie irgend Jemanden , daß dir Räthe der Krone in dieser Zeit nicht verzagen, daß die Räthe der Krone auch in dieser Zeit dem Sterne Deutschlands und Preußens , d. h. dem gesunden Sinn und Geist des Volkes und dem Segen des Allmächtigen, ver= trauen, daß sie die Ueberzeugung haben, mit diesem Sinn und Geist und mit diesem Vertrauen, welches ihnen bis jeßt geschenkt ist, das, was jeßt im Argen liegt, was jeßt umwölkt ift, zu Einer besseren, zu einer flareren Stellung führen zu können. Sie haben, meine Herren, den Räthen der Krone gegenüber ein edles und, ich darf sagen, ein wahrhaft muthiges Vertrauen ausgesprochen. Je edler, je muthiger dies Vertrauen ist, desto s{chwerer i\stt unsere Rechenschaft, und ich dar} Fhuen versichern, daß wir die Schwere dieser Recheuschaft um o vollständiger empfinden, als vor derselben nicht zurüczuweichen wir einig und entschlossen sind.
(Bravo !)
Finanz-Minister Hansemann: Nach den von dem Ministerium des Innern gegebenen Erläuterungen und meinen Fhuen gestern ge machten Mittheilungen habe ih wenig hinzuzuseßen. Gestern habe ih Jhnen bereits gesagt, daß seitens des Finanz = Ministeriums alles Mögliche geschieht, um der Arbeitslosigkeit entgegenzuwirken. Es geschieht dies theils durch Beförderung öffentlicher Bauten , theils durch die Maßregel wegen der Mahl- und Schlachtsteuer. Es ge= schieht dies ferner , insoweit bis jeßt die Mittel des Staats es ex- lauben, indem die Fonds für Diskonto und Belehnung vermehrt wer= den. Nun läßt es sih nicht verkennen, daß diese Mittel noch erhöht werden missen, um das Bertrauen wieder herzustellen. Das Be-= wußtsein im Volke, daß gehörige Mittel vorhauden sind, um den Schwierigkeiten zu begegnen , wird gerade dazu bei tragen, daß weniger Mittel in Anspruch genommen werden, denn nichts Anderes, als vie allgemeine Furcht , und, ih seße hinzu, bei den meisten Menschen eine thörichte Furcht, — ist das Hauptübel in unserer gegenwärtigen Zeit. Jch habe das Vir- trauen, daß, wenn Sie, meine Herren, die Regierung unterstüßen, sie den Schwierigkeiten gewaçhsen und im Stande sein wird, diejeni- gen Mittel, die geeignet sind, das Vertrauen herzustellen und ver- nittelst dieser Herstellung der Arbeitslosigkeit entgegenzuwirken, zu beschaffen.
És i} übrigens ein Uebel vorhanden, das mit unseren Zuständen jeßt unvermeidlich verknüpft ist : Die Nation ist noh nicht an den Gebrauch der Freiheit gewöhnt. Alles, meine Herren, auch die An wendung der Freiheit will geübt sein. Die Nation fommt nach lang-= jähriger Bevormundung auf einmal in eiue Zeit, wo alle Fragen, alle Uebel an die Oeffentlichkeit gebracht werden, wo eine schnelle Lösung der Schwierigkeiten, ein \chnelles Aufhören der Uebel ver- langt wird. Der erste Grundsalz bei Uebung der Freiheit ist aber, daß Alles in ruhiger, in wenn auch lebhafter, doch fried- licher Diskussion sich entscheide durch die obersten Organe des Volkes in Verbindung mit der Regierung, daß man glaube, eine jede Jdee, eine jede Forderung könne gleich besriedigt werden. \
Es i}, sage ih, eine große Schwierigkeit, nun in dieser aufgeregten Zeit in den vollen Genuß der Hauptfreiheiten gelangt zu sein, ohne vorher sich geübt zu haben. auch die Anforderungen sind, zu allen Klassen der Nation, zu den Armen wie den Reichen, zu denen, die mit Handarbeit, wie zu denen, die mit Geistesarbeit ihr Brod verdienen müssen, hege ich das Ver- trauen, daß eine kurze Uebung der Freiheit sie dahin führen wird, einzusehen, daß die Freiheit nicht anders geschilterten friedlichen Disfussion geübt werden fann. wirken, daß die Uebung der Freiheit nicht in Anarchie ausarte, istt die Aufgabe der Regierung, die mik Jhrer Hülfe, meine Herren, wie ih nit zweifle, gelöst werden wird.
Die Regierung, wie die von ihr getroffenen Maßregeln es zeigen, legt einen großen Werth darauf, ja, sie hält es für die dringendste Pflicht, die ihr zu Gebote stehenden Mittel dazu zu ver=- wenden, daß die Zustände der arbeitenden Klassen sih verbessern ; aber die Arbeiter werden auch einsehen, daß in einer Zeit, wo Jeder leidet, wo mancher Reiche sein Vermögen theils ganz, theils zur Hälfte, theils zum Drittel zusammenschmelzen sieht, Entbehrungen nicht zu vermeiden sind.
Indem die Regierung thut, werden auch die Arbeiter einsehen, daß das erste Mittel, sie zu unter- stüßen und ihre Lage zu verbessern, darin besteht, auf friedliche alle Schwierigkeiten zu beshwichtigen und nicht zu verlangen,
s ,
Dahin zu
was sie zu thun im Stande ist,
en Zeitung.
8. April.
Sonnabend den
\
nicht |
Aber wie lebhaft |
als vermittelst der eben |
das
Weise | daß |
Alles guf einmal geschehe und namentlih die Frage zwischen den Arbeit- |
gebern und den Arbeitern über Lohn und Arbeitszeit vollständig gelöst werde. Denn in einer Zeit, wo der Verkauf der Waaren stodckt, ist kie Lösung dieser Frage am \hwierigsten , eine Lösung, die obnehin nur dur Vereinbarung der Arbeitsgeber und der Arbeits- nehmer zu verwirklichen ist.
Jndem ih mich resumire, bemerke ich Jhuen , daß, so viel die
Regierung in den leßten Tagen bemüht gewesen is, Alles aufzubieten, was sie nah den ihr zu Gebote stehenden Meittelu thun konnte, um der Arbeitslosigkeit entgegenzuwirken, sie auch ferner thun wird, und daß sie als das erste, als das nothwendigste Mittel zu diesem Zweck die Aufrechthaltung der Ordnung zugleih mit Aufrechthaltung der Freiheit betrachtet. i: Abgeordn. von Bockum-Dolffs: Wenn ih zu denjenigen gehört habe, welche die gestern der hohen Staatsregierung vorgelegten Fragen angeregt und mit uaterschrieben haben, so muß ih zunächst bemerken, daß mich nicht diejenigen Motive dazu veranlaßt haben, welche gestern hier entwicelt worden sind. Meinerseits is es nur geschehen, um dem Lande zu zeigen — und ich glaube etwas Gleiches vou meinem geehrten Nachbar, dem mítunterzeichneten Abgeordneten von Lilien-Echthausen, behaupten zu dürfen — daß die Versammlung die gegenwärtigen Zustöunde des Bolkes keinesweges aus den Augen gelassen hat, und um gleichzeitig der Staats=-Regterung eine Gelegen- heit darzubieten , sich über die Mittel auszusprehen, was, wie ih glaubte, bisher noch nicht geschehen war, welche sie zur Abhülfe der vorhandenen Uebelstände angewandt habe. Wenn solches nunmehr stattgefunden hat, so muß i zu den in Vorschlag gebrachten Mitteln zunächst die Bitte hinzufügen, daß die Entsendung von Militairmacht îüberall \{leunigst und in hinreichender Anzahl erfolge, weil zu spät fommende Hülfe keine Hülfe ist. Zu der von dem Herrn Finanz=- minister in Vorschlag gebrachten Maßregel, die Staatsbauten \chleu=- nigst in Angriff nehmen zu lassen, füge ih noch hinzu, daß auch die Gemeindearbeiten möglichst bald begonnen werden mögen, und daß den Provinzialbehörden die gemessen|te Weisung ertheilt werde, von ihrem bisherigen, meist shleppenden büreaufratischen Zuwerkeschreiten abzulassen und der Verwendung der Gemeindemittel feine gesuchten oder blos aus der Form entnommenen Hindernisse in den Weg zu legen.
(Bravo!)
Stellvertretender Kriegs - Minister von \chleunige Absendung der Truppen betrifft, da, wo sie gestört werden, wieder herzustellen, die kommandirenden Generale autorisirt sind, über die Linientruppen zu disponiren, daß sie aber auch die Befugniß haben, wo es ihrem Ermessen nach erforderli scheint, die Landwehr einzuberufen, um Unruhen zu unterdrücken und Personen und Eigenthum zu sck üben. Ein Weiteres kann nicht geschehen. Die Herstellung der Ordnung muß von den fommandirenden Generalen und den Ober-Präsidenten nach Maßgabe der Umstände angceorduet werden, und es fönnen die- sen Behörden von hier aus darüber feine speziellen Befehle ertheilt werden. Von Seiten des Ministeriums is} in dieser Beziehung Alles geschehen, was unter den obwaltenden Umständen hat geschehen können.
Abgeordn. von Bismark-Schönhausen : Der Vortrag des Herrn Ministers des Junern wird gewiß nicht verfehlen, eine beruhigende Wirkung auf die Gemüther auszuüben; doch vermisse ih in der Dar=- stellung der gegenwärtigen Lage unseres Jnnern die dreiste Berüh= rung einer der tiefsten Runden, die der Ruhe Preußens geschlagen sind. Jch meine die polnisch - nationale Entwickelung des Großher- zogthums Posen, welche die Regierung sich zur Aufgabe gestellt zu haben scheint. Ebe ih hierauf weiter eingehe, rihte ih an das Gouvernement die Frage, ob es ihm willfommen ist, \chon heute auf die Erörterung dieser Frage einzugehen, indem ih noch bemerke, wie ich es für nothwendig halte, daß das Gouvernement, ehe wir aus- einandergehen, diese Frage erledige und offen seine Absichten in Bezug auf das Großherzogthum Posen auësprehe und die Ansicht der Vertretung des Landes darüber höre. i
Staats - Minister von Aucerswald : autworten,
Abgeordn. von wollte ich mit wenigen aussprechen, wohin die
Revher: Was die um Ruhe und Ordnung so bemerke ih, daß
Jch bin bereit, darauf zu
Bismark-Schdnhausen : Nach dieser Erklärung Worten meine persönlihe Ansicht darüber von der Regierung eingeschlagene Richtung der Politik führt. Jch bin fest überzeugt, daß die Reorganisation der polnischen Nationalität uns nur zwei Alternativen in Aussicht stellt, die beide für Preußen gleich traurig sind. Die erste ist die Wiederherstellung eines polnischen Reiches in den Gränzen vom Jahre A Zeit bekannt
M...
Jedem, dem die Landkarte aus der damaligen
(Unruhe in der Versammlung.)
Staats - Minister von Auerswald : Bevor der Herr Redner weiter spricht, erkläre ich, daß, wenn ich mich bereit erflärt habe, mich über die Ansichten und Absichten des Gouvernements in Beziehung auf das Großherzogthum Posen zu äußern, ich dies allerdings wört- lih genommen habe, daß ih aber weder heute, noch morgen es hier am Orte uud an der Zeit sinten fann, mi über ein Königreich Polen vom Jahre 1772 oder einem anderen Jahre zu äußern; es ist hiex nur der Ort, über die Verhältnisse unseres Landes zu sprechen.
Stimmen: Sehr wahr, fehr wahr!) Darüber die Ansichten des Gouvernements offen auszusprechen, bin ¡h bereit, zu etwas Anderem aber halte ih mich weder verpflichtet, noch berechtigt.
Abgeordn. von Bismark - Schdônhausen : Dann habe ih die frühere Erflärung des Herrn Ministers mißverstanden, indem ih ge- glaubt habe, daß die Besprechung der Sache selbst au die Be= leuchtung ihrer Konsequenzen nöthig mache. Es ist nicht meine Ab= sicht, der Regierung jeßt Verlegenheit zu bereiten, und ih werde \chweigen, nachdem das Ministerium erklärt hat, daß es nicht wünsche, guf die Sache einzugehen. A :
: Staats Minifter von Aucerswald: Zum Schluß der Rede, die wir \o eben vernommen haben,- muß i bemerken, day, MIEn E woran ich uicht zweifle, die Absicht des Redners „war, dem Ministerium oder dcr Regierung keine Verlegenheit zu bereiten, sich für einen, der in der Lage ist, sih ofen aussprehen zu können, überall keine Ver- legenheit findet. Da dies setne Absicht war, so bin i indeß der Ansicht , daß das Berühren einer Wunde, wie er sich ausdrückte, wenn von dadur veranlaßten Verlegenheiten die Rede ist, mindestens eine eben solche herbeiführen fann, als das Aufdecken der Wunde.
(Sehr gut; sehr gut !) Jch erkläre dabei ausdrülich, daß ih nicht im entferntesten die Ab sicht, die der verehrte Herr ausgesprochen hat, in Zweifel seße. as aber die Sache selbst betrifft, so is die Absicht des Gouverne- ments in Bezug auf das Großherzogthum Posen der Versammlung bekannt, daß des Königs Majestät auf den Antrag polnischer Ein= gebornen ausdrüclich erflärt haben, daß Sie eine nationale Reorga-= nisation des Großherzogthums Posen, wenn ih mich der Ausdrücke ret entsinne, \chirmen und fördern wollen. Wenn gestattet is, daß