1848 / 101 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung)

72

Berliner Börse rom S. April.

Wechsel - Course.

300 Mk 300 Mk I Ls. 300 Fr. 150 Fl. 2 Mét. 150F1I. |2Mt. 100 Thlr. | 2 Mi.

Pfandbrief-, Kommunal - Papiere und Geld - Course.

Zf.| Brief.

Sti. Schuld-Sech. 35 Seeh. Präm. Sch. |— K.u.Nm. Schuldv. 35 Berl. Stadt-Obl. |35 Westpr. Pfandbr, [35 Gros3h.Posen do. | 4

do. do. 35 Ostpr. Pfandbr. Pomm. do.

Kurz 2 Mit. 3 Mt. 2 Mi. Wien w 20 Xr Augsburg Breslan

| Kurz 250 F1. 2 Mit. |

Leipzig in Courant im 14 Thir. Fuss. .

Frankfurt a. 3, südd,. W.......-. Petersburg ------.----.--

Inländische Fonds 4

Geld. | Gem.

Friedricbsd’or. And. Goldm.à 9th, |—

Disconto. L Ausländische Fonds.

Russ Hamb. Cert |5 | - —— Poln neue Pfdbr.]

Holl. 25 % Int.

Pol, a, Pfbr.a.C.| 4 84

Kurh.Pr.O. 40 th. E |

Sardin. do. 36 Fr. |—| - —

N. Bad. do. 35 Fl. |—| — —— |

| Stamm - Actien. | Kapital.

| Die mit 3§ pCt. bez. Actien sind v. Staat gar.

| | | do.

Eisenbahn- Actien,

D

Tages- Cours Der Reinertrag wird nach erfolgter Bekanntm. | d E

in der dazu bestimmien Rubrik ausgefüllt.

Börsen Zins

Rechnung.

Rein-Ertrag 1847.

Prioriläls - Actien. | Kapital.

T'ages - Cours. ° . . . . 2

Sämmtiliche Prioritäts-Actien werden durch .=

jährliche Verloosung a 100 pCt. amortis. Z

Berl. Anhalt Lit. A. B. | Hamburg do. Stettin -Starg.. | do. Potsd.-Magd... | Magd.-Halberstadt do. Leipziger Halle-Thüringer Coin - Me. 5s, | A0: Ae ais Bonn - Cöln Düsseld. Elberfeld Steele - Vohwinkel... Niederschl, Märkisch. do. Zweigbahn Obéeérschl. Lit.*A..... do. lat. Bi, Cosel - Oderberg Breslau - Freiburg . Krakau - Oberschl....

79? a 80 bz. 612 B. T8 bz.

3,500,000 8,000,000 4,824,000 4,000,000 1,700,000 2,300,000 9,000,000 13,000,000 4,500,000 1,151,200 1,527,000 1,100,000 10,000,000 1,500,000 1,429,700 2,400,000 1,200,000 1,700,000 1,509,000

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j m 1a | S]

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51 R. 62 a 617 ba, 6. G. 49 B

597 a 99 bz.

p e e p 2 p Ö g

er 5

|

Quitlungs-Bogen. Berl. Anbalt. L 1. Stargard -Posen Bere «As

2,500,000 60| 70 5/000,000 4 | 80| 46 4,000,000 90] 44

| Maedeb.-Wittenb.

| Thür.

| Ludw.-Bexbach 24F1. | Pesther | Friedr.-Wilh.-Nordhb.

Brieg - Neisse .……….. | 1,100,000 | 4 | 90|

‘-+ | 4,500,000 | 4 | 60| 45 2,750,000 | 4 | 30 5,600,000 20

\achen-Mastricht Verbind.-Bahn

Ausl. Quitlungsbog.

| 90) | 4 - | S0] 322 a 32 bz

8,525,000 | 8,000,000 - 8,000,000 |

26 FI.

Schluss - Course von Cöln - Minden 61; G.

E E ego do. Hamburg do. Potsd.-Magd. do. L Magdeb.-Leipziger .. Halle - Thüringer .… Coin -MInden Rhein. v. Staat gar... do. 1. Frioriiat. : do. Stamm - Prior... Düsseldorf-Elberfeld. |1,000,000 Niederschl. Märkisch. /4,175,009 do. do. [3,900,000 do. 11I. Serie. |2,300,000 do. Zweigbahn | 152,000 do. do. 148,000 Oberschlesische 1,276,600 Cosel - Oderberg... | 250,000 Steele - Vohwinkel 325,000 /| Breslau - Freiburg . 100,000| 4 _|

1,411,800 5,000,000 2,367,200 3,132,800 1,788,000 1,000,000 3,674,500 1,492,800 2,487,250 1,250,000 /|

Ausl. Stamm-Act.

Dresden-Görlitz - 1,000,000

Leipzig-Dresden . 1,500,000)

Chemnitz -Risa .…..….. 3,000,000] Sächsisch-Bayerische |6,009,000| | Kiel - Altona .…. Sp. |2,050,000] 4 | | \msterd.-Rotterd. FI. |6,500,000) | Mecklenburger Thlr. |4,360,000| | ! | |

|

von Preussischen Bank - Antheilen 61! G6.

Die Haltung der Course war, mit Ausnahme von preufssischen Staats - Schuldscheinen, die zuletz! à 77 gesucht blieben, wieder

gestiegen, andere Gattungen niedriger.

Auswärtige Börsen,

Breslau, 7. April. Louisd’ors 1134 Br. Oesterr. Bank- noten 96 Br. Staats-Schuldscheine 70 Br. Posener Pfandbr. 4% 86 G., dito 34 % 66 bez. Schles. Pfandbr. A. 90 bez. und GId., dito B. 4% 89 Br., dito 35% 86 bez. Polnische Pfandhr., alte, 78 Gld., dito neue 775 u. 78 bez. und Br.

Actien. Breslau- Schweidnitz - Freiburg 75 bez. Niederschlesisch - Märkische 60 Gld. Köln- Minden 65 Br. Wilh. Nordbahn 34 bez.

Ungeachtet durch die besseren Berichte von Berlin die Stim- mung sehr gehoben wurde, war das Geschäft doch nur beschränkt.

Leipzig, 7. April. Leipz. Dr. P. Oblig. 90 Br. Leipz. B. A. 150 Br. Leipzig - Dresdener Eisenbahn - Actien 90 Br. Säch- sisch - Bayerische 74 Br. Sächsisch Schlesische 69 Br. Chemnitz- Riesaer 26 Br. Löbau- Zittauer 26 Br. Magdeburg-Leipziger 190 Br. Berlin-Anhalter L. A. 80 GId. Préúss. B. A. 66 G.

und Br. Friedr.

Hamburg. 7. April. Hamburger Anleihe 3}¿prozent. pr. Cas 73 Dr. 125 G. bürger Staats -PFramien- Obli¿&. 72 Dr. Hamb.-Berliner Eisenbahn-Actien ult. 60; Br. 60 G. Köln-Minden- Eisenbahn - Actien ult. 64 Br. 63 G. Altona -Kieler Eisenbahn- Actien ult. 80 Br. 78 G. Mecklenburger Eisenbahn-Actien 25 Br. 24 G. Hannov. 5prozent. neue Anleihe von 1846 95; Br. 95 G.

Wien, 6. April. Bei sebr beschränktem Geschäft waren die Course von Actien an heutiger Börse matt, hoben sich aber gegen den Schluss. Staats-Papiere ohne Umsatz bei angebote- nen Preisen.

Kaiser Ferd. -Nordbahn 69% —70. Mailänder 43—44. Livorneser 43%{— 44. gnitzer 66— 68. 5% Metalliques 60 —6l. Actien 710 — 730.

Wechsel. Amsterdam 144. bezahlt. London 11. 30. Br. Patis L192 Dr:

Panrüs, 4. April. 305. 308. 75.

Wechsel. Amsterdam 3 Mt. 214. und 4% 485. London kurz 25. 50. a 75. und 4%

höchste 70. niedrigste 67. Pesther 53— 54. Glod 4 % 49 — 50. Bank-

Frankfurt 103. bezahlt. Augsburg 1025. bezahlt. Hambg. 1613. Br.

3% Rente 34. 50. 5% 52. 50. Nordbahn Hamburg 3 Mt. Praûksurt 3 Mt. 210.

London, 3. April. Der Markt ist gedrückt und englische Fonds blieben 5 % flauer als vorgestern. Cons. gemacht 81, 80%, 5, 5. Eisenbahn - Actien flau. Von fremden Fönds waren span. und port. ebenfalls niedriger. In holl. Fonds nichts gemacht. Cons. p. C. u. 4a. 2 O Ard. 107 10, 9%.18. 17. Pass: 3, 24

Int. 37; 35. 4% 57, 55. Portug. 4% 141, 134. Bras. 65, 60. Mex. 15,147. Peru 24; 20.

Amsterdazm. 5. April, Durch die niedrigen Course yon Paris war die Stimmung in holländischen Fonds anfangs sehr flau; doch erholte sie sich später durch verschiedene Einkaufs-Anträge. welche in 3% und 4 % ausgeführt wurden. — Von fremden Fonds waren Span. wiederum mehr gefragt. Russ. und Oesterr. bleiben gedrückt. i : Holl. Int. 36. 35%. 365

Ae Synd. 523

S. 3Proz. neue 40, 4 t f 4 tuss. 4proz. Hope 48. E. R. 69,

¿. Aproz. Ostind. Span. Ard. Gr. Piecen 5%. 7: Coup.

Met. 27prôz 24. 3

2, 03. 4

Antwerpen, L, April. Wenig Geschäft. Belgische Fonds niedriger. 4{% 45¿ Br., 23 pCt. gemacht 263, bleiben 25. Spani- sche ohne HandeL

Madrid, 28. März. Pass. 47 G.

Z j As G 3% 212, 2, 5% 13% G.

Coup. 10 Br.

Markt - Berichte.

Berliner Getraidebericht,

Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen 45—48 Rthlr, Roggen Ioco neuer 26—29 Rthlr, » pr. April /Mai 257—25 Rthlr, regulirt, Hafer 48/52 psd, 19—20 Rthlr.

» 48pfd, pr. Frühjahr 17—165 Nthlr, Gerste 24—27 Rthlr, : Rüböl loco 9 Rthlr, Brief, 85 Geld,

» pr, April /Mai 9 Rthlr, Brief, 8% Geld,

» Sept, /QOktbr. 105 Rthlr, bezahlt, Spiritus laco 14—134 Rthlr.

» pr, Frühjahr 14—135 Rthlr,

Köln-Mindener und Bank-Antheile zuletzt etwas fester.

Gold à 1134 % erlassen.

Königsberg, 5. April, Marktbericht, Die Zufuhr war gering, Weizen 40 — 54 Sgr. pr. Schffl.; Roggen 28 — 35 Sgr. pr. Sch}sl. ; große Gerste 30 — 36 Sgr. pr, Sc'ffl,; kleine Gerste 28— 31 Sgr. pr. Schffl.; Hafer 16—27 Sgr. pr. Schffl. z graue Erbscn 60—70 Sgr., weiße Erbsen 45 — 50 Sgr. pr. Schfl. ; Heu 14 — 16 Sgr. pr. Ctr.z Stroh 90 Sgr. pr. Schock.; Spiritus 18 Rthlr, pr. Ohm.

% Breslau, 7. April, gelber 38, 44 bis 48 Sgr. ; :

Roggen 29, 33 bis 374 Sgr z obwohl die Kauflust ziemlich gut ift, wollen die Reflektanten doch noch nicht die gelagerten Partieen nehmen,

Gerste 26, 29 bis 32 Sgr.

Hasétr 24/93 (16.252 Sr,

Rapps für jet ohne Käufer und deshalb Preise nominell.

S piritus loco, 7%—8% Rthlr. bez., im Laufe des Monats zu lie- fern; 7% Rihlr. bez

Rüböl loco, 9 Rihlr, Br, jedoch ohne Käufer. Die Stimmung war heute weniger gut , als gestern. Markt entstand wegen kleiner Zufuhr eine bessere Meinung,

Miga, 20. Márz/1. April. Wir haben noch keine Nachrichten aus dem Junern, daß die Flüsse bei Bjeloi und Poretschji aufgegangen.

Jn Hanf war kein Geschäft; Verkäufer pr. kompt, hätten sich zu er- mäßigten Preisen wohl verstanden,

Flachs ging nur zu gedrückten Preisen abz cs wurde gemacht: Par- ticqut zu 25—24, engl. Kron- zu 24—23, BG zu 21—203, RD zu 18—17, PHD zu 24—23, HD zu 21—20 Ro., LD zu 18 Ro, Die höheren Gat- tungen waren vernachlässigt, doch wurde eine vorzügliche Pariie grauer Waare zu 30 SRo, genommen,

Flachsheede behauptete sih auf 13 No.

Schlagleinsaamen wurde höher bezahlt, 21% (145) Ro. baar,

Getraide. Für Roggen wäre nur 80 à 81 No. mit 10 pCt, zu be- dingen.

Heringe. Es isst Weniges zu 80 und 7 76 Ro. in fichtenen Tonnen gemacht.

Weizen, weißer 40, 46 bis 51 Sgr,

Am Getra1de-

9 in büchenen, und 77 wie

Havre, 2. April, Baumwolle. Hier hat sich nichts verbessert, Das Geschäft bleibt außerordentlich bcdrückt, Preise sind meist nominell. In Baumwolle wurde diese Woche, heute eingeschlossen, 3837 B, umgesebt, wovon ein Theil für den Elsaß für Nehnung des Gouvernements. Die offizielle Notirung ist: «

très bas. bas. très ord. ord. bon ord. New-Orlans- , 49 52 55 60 66 E... v O 59 59 59 64 E. 00 52 55 59 63 Wir besigen gegenwärtig 70,000 B., gegen 55,000 B, gleichzeitig im vori- gen Jahie, : j

Londou, 3. April, Getraidemarkt. Die Zufuhr von englischem

Weizen war heute Morgen gering, und Verkäufe konnten bei der schlechten Qualität nur zu einer Preisermäßigung von 2 Sh. pr. Qr, bewirkt werden, Fremder Weizen gleichfalls vernachlässigt. Das Geschäft war beschränkt auf Detail - Verkäufe zu 1 bis 2 Sh, nicdrigeren Preisen als vor acht Tagen, Mit Ausnahme einiger ausgezeichneten Sorten war auch für Gerste der Preis um 1 Sh. pr, Qr. niedriger zu notiren. Bohnen und Erbsen unverändert, Hafer is gedrückt und 1 Sh. niedriger, Mehl flau. __ Amsterdam, 5. April, (Getraidemarkt.) Weizen an Kon jumenten verkauft 128p\d. b, poln, 352 Fl., 134psd, meccklenb, 290 Fl, 128pfd- holst. 245 Fl, Roggen still 121pfd. Münster 170 Fl, Gerste Preis haltend 112psd. dänisch. 163 Fl. Hafer wie früher 72psd, Voer 86 Fl,

Kohlsa amten, se, 53 L /

__ Nüböl gleich williger, auf Lieferung Preis haltend per 6 W. 354, flieg, 34, Mai 323 a 33, Sept, 332, Olt, u, Nov. 334 a 3: Leinöl per 6 W. 275, flieg. 265, Hanföl per 6 W. 33, flieg, -32.

S tettin , 7. April. Kahnfrachten, Jn verwichener Woche sind an Kahnfrachten geschlossen: Nach Breslau für Güter 9 Rthlr,, für Holz 8 Rthlr., sür Roggen 47 Rthlr.; Berlin für Güter 3 Rthlr,, für Koh- len 3% à 4 Rthlr., für Roh - Eisen 25 Rthlr,, sür Roggen 15 Rthlr.z La sür Güter 3 Nthlr, für Hafer 17 Rthlr.z Glogau für Roh-Cisen

——_— —

Eisenbahu - Verkehr.

Berlin, 8. April, (Divideuden-Zahlung der Oberschl. Eisen- bahn.) Dem Vernehmen nah hat der Verwaltungs-Rath der Ober= shlesishen Eisenbahn aus den Einnahmen des vorigen Jahres die Zahlung einer Dividende von 6 pCt, der Direction vorgeschlagen, Hierauf sind bereits 34 pCt, Zinsen bezahlt , so daß den Actien- Besißern noch ein Surplus von 25 pCt, verbleiben würde. — Die

sehr schwach.

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| J | |

Einnahmen dieser Bahn haben sich im Vergleich zum gleichen Zeit- !

Von Eisenbahn - Actien sind Berlin - Anhalter etwas

raume des vorigen Jahres in den ersten drei Monaten um circa 50,000 Rthlr, vermehrt.

Berliu, 8. April, Bis heute sind folgende für Cisenbahu= Jnteressenten wichtige Bekanntmachungen unserer Eisenbahn-Verwal=- tungen publizirt worden : i

1) Die Bergish-Märkische Eisenbahn erläßt dem su migen Einzahler der neunten Rate die Conventionalstrafe und sistirt den Termin bis zum 1. Mai c.

2) Die Stargard - Posener Eisenbahn neunte Einzahlung von 10 pCt, ein, Die Actionane 7 und 8. d. Mts. in Stettin und den 10,, 11. und 12. d. hier Zahlung leisten, Die nothgedrungene Förderung des macht eine Sistirung der jeßigen Einzahlung unmöglich.

3) Die Berlin-Potsdam-=Magdeburger Eisenbahn zahlt seit dem 3. d. Mts. die festgeseßte Dividende pro 1847 mit 4 pCt. und giebt einen Theil deßauer Bankscheine mit dem Vorgeben in Zahlung, daß der Verkehr ihrer Bahn eine Menge fremder Kassen- Anweisungen und Banknoten einbringt, welche auf diese Weise rea- lisirt wcrden müssen. Diese Maßregel hat vielfältigen Widerspruch gefunden. Uebrigens werden die deßauer Bauknoten nach wie vou bei dcr Bank in L'eßau sofort gegen baare Zahlung umgetauscht,

4) Die Berlin-Anhalter Eisenbahn macht bekannt, daß die Volleinzahlung auf Quittungsbogen L. B. mit 40 pCt., ohne be- soudere Anfrage, gegen Empfangnahme voller Actien L. Þ. mit 4pCt, Zinsen pro 1848 angenommen wird. Ferner tilgte diese Gesellschaft durch Verloosung am 1. April von ihrem Prioritäts-Actien-Kapital den Betrag von 18,200 Rthlr.

5) Die Magdeburg=Leipziger Eisenbahn verlooste von ihren Prioritäts-Actien 120 Stück.

6) Die Rheinische Eisenbahn verlooste vou den 33proz. Prioritäts = Actien 36 Stück und von den 4proz, 51 Stück, Die Auszahlung erfolgt bis zum 1. Zuli d. J. in Kölu,

7) Die Berlin-Hamburger Eiseubaghn zahlt sür die Be- triebszcit vom 1, April bis Ende Dezember v. J., also auf 9 Monate, eine Dividende von 17 pCt. und hat in den ersten 3 Monaten 1 pCt. aus dem Baufonds gezahlt. Der Jahrez-Eirtag des Actien-Kapitals stellt sich demnah auf 25 pCt., was der gehegten Erwartung leider nicht entspricht. Es scheint, als würde der Güter-Verkehr zu billig bewerkstelligt,

fordert die {önnen den

NMits. Baues

Amsterdam, 5. April, Jn der heutigen General-Versamm- lung der Actionaire der Rotterdamer Eisenbahn wurde der Beschluß gefaßt, daß den Actienbesißernu der Reinertrag vom vorigen Halb jahre, welcher auf c. 185,000 Fl. oder DIUOE (0 V pro AnÑNDO 6 pCt.) ermittelt worden, dismal nicht ausgezahlt werde, weil die Ausgabe des Restes der Prioritäts Actien, im Betra;e von 300,000 Fl,, z. Zt. nicht hat bewirkt werden können, und daher der diesma lige Reinertrag zur Vollendung des Baues benußt werden soll.

(Die berliner Actien - Besitzer der Rotterdamer Eisenbahn wollen Anträge formiren, um für den jeßt fälligen Zins-Coupons Priori- täts - Actien in Zahlung zu erhalten.)

Berlin-Anhaltishe Eisenbahn. Im Monat März c. betrug die Einnahme im Personenverkehr - Güterverkehr

31,869 Rthlr, 20,837 52,706 Rthlr. 68,425 - Summa 121,134 Rthlr.

Einnahme bis ult. Februar c

Stargard = Posener Eiseubahn. Frequenz und Cinnahme zwischen Stettin und Woldenberg : Z An Ned 4,410 Rthlr, 19 Sgr. 6 P Im Fehruar 8,435 Personen E gr. 6 Pf. 60,881 Ctr, Güter 2c. S 9380 Nthlr. 5 Sgr. 6,682 Rthlr. 8 Sgr. 6,005 » G9 12,6087 Rthlr. 14 Sgr.

Im März 11,844 Personen. d 73,018 Ctr, 81 Pfd, Güter 2c.

Das Abonnement beträgt: 2 Rthlr. für % Jahr. 4 Nthlr. - §- Fahr. 8 Atdir. - L Iahr. in allen Theilen der- Monarchie ohne Preis - Erhöhung. Bei einzelnen Kummern wird der Bogen mit 25 Sgr. berechnet.

Ala cmeceine

Preußische Zeitung.

Alle Post- Anstalten des Jn- und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition der Allgem. Preuß. Zeitung : Behren-Straße Ur. 57. JInsertions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg, Anzeigers 2 Sgr.

E E E

2 101.

I:n H a:1 |

Amtlicher Theil.

Fnland. Berlin. Verordnungen des General-Post-Amts,

Deutsche Bundesstaaten. Königreih Bayern. München, Stände - Verhandlungen. — Ansprache des Königs anu das Heer. — Augsburg. Ausfpfilanzung der deutschen Fahne. — Herzogthum Braunschweig, Landesherrliche Verordnung wegen Oeffentlichkeit der Stände - Versammlung. — Herzogthum Anhalt-Deßau. Verord- nungen in Bezug auf den Ministerwechsel, — Herzogthum Holstein, Rendsburg. Stände-Verhandlungen, — Ankunst preußischer Truppen, — Geschenke an die- provisorishe Regierung. — Dänische Truppen in Tondern. — Nachrichten aus Kopenhagen. — S tellung der dänischen Truppen. — Vermischtes. — Freie Stadt Frankfurt. Die Beschlüsse der Versammlung zur Vorbereitung cines deutschen Parlaments,

Hesterreichische Monarchie. Wien. Die deutschen Kaiser - Jnsig- nien, — Die Veränderungen im Ministerium, — Universitäts-Bevoll- mächtigte zum deutschen Parlament, — Der verantwortliche Minister- Rath. — Jnusbruck Kundmachung über die Armee von Jtalien. — Kriegs - Bülletin der provisorischen Regierung. — Triest, Vermischtes. — Mailand, Bülletin und Proclamation der provisorischen Regierung, — Bekanntmachung des Sicherheits - Comités,

Frankreich. Paris. Der Herzog und die Herzogin von Montpen- sier. — Kredit für die National - Garde. — Sequester auf zwei Eisen- bahnen.

Großbritanien uud Jrlaud. London, Hof - Nachrichten, —- Parlaments - Verhandlungen: Jrlandz; Schifffahrts-Geset;z Juden-Bill.

- Die Flotte Sir Charles Napier's,

Belgien, Brüssel, Erklärung Delhoungne's.

Spauieu. Madrid, Kriegsgerichts-Urtheile.

Handeis - und Börsen - Nachrichten.

Beilage,

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Dem Dom - Dechanten H oppe zu Frauenburg, im Regierungs- Bezirk Königsberg, den Rothen Adler - Orden zweiter Klasse; dem Prälaten ‘und Abte der Benedifktinèr-Abtei zu Braunau in Böhmen, Dr. Rotter, den Rothen Adler - Orden dritter Klasse; dem Regie ments-Arzte beim hiesigen Kadettenhause, Pre, Langenmayr, dem Journalisten beim Land- und Stadtgericht zu Glogau, Leßmann, und den Pfarrern Heinrih zu Peterswaldau und Hummel zu Jakobskirch den Rothen Adler - Orden vierter Klasse; so wie dem Major von Roon, aggregirt dem Generalstabe, den St. Johanni- ter-Orden und dem Gefreiten Hlawsa vom 22sten Jnfanterie-Re- giment die Rettungs-Medaille am Bande zu verleihen.

Mittelst Allerhöchster Kabinets - Ordre vom Bten d. M. haben des Königs Majestät geruht, einstweilen und bis zum Eintritt einer vollständigen Umarbeitung der Porto-Tarxe nachfolgende Abänderun= gen derselben zu genehmigen. | 1, Das Porto für Geldsendungen aller Art, \o wie für andere Sendungen, deren Werth angegeben ist, soll sich zusammenseben :

a) aus dem Porto, nah dem Gewicht der Sendungen, nach der Brief- oder Päckerei-Taxe und nah Maßgabe der Entfernung des Bestimmungsortes, und

þ) aus einer Assekuranz-Gebühr für den angegebenen Werth.

Die Assekuranz-Gebühr soll betragen :

auf Entfernungen unter und bis 10 Meilen :

für baares Geld 10 Sgr. auf 1000 Rthlr.

für Papiergeld u. Staatspapiere 5 » ». 4000 5» auf Entfernungen über 10 bis 50 Meilen :

für baares Geld 20

für Papiergeld u. Staatspapiere 10 auf Entfernungen über 50 Meilen:

für baares Geld 1 Rthlr.- 10

für Papiergeld und

Staatspapiere... —— » 20 » » 1009

Nach diesem Maßstabe soll die Assekuranz - Gebühr berechnet werden.

Für Sendungen unter und bis 50 Rthlr. wie für 50 Rthlr. Ub 30 — 100 9 » 400

» S 100 Rthlr. von 100 zu 100 Rthlr., wobei

auch überschießende Beträge von weniger als 100 Rthlr, einem vollen Hundert gleihgeachtet werden.

Der Betrag für den Einlieferungsschein soll in der Assekuranz- Gebühr einbegriffen sein. Ein Declarationszwang findet ferner nicht mehr statt, dagegen wird im Falle eines Verlustes einer nicht dekla- rirten Geldsendung oder einer Werthsendung, welche bisher dem De- clarationszwange unterworfen war, fein Ersaß geleistet, Dasselbe tritt auh bei Beschädigung derartiger Sendungen ein,

11, Das Porto für Pakete soll, so weit dieselben niht aus- \c{ließlich auf Eisenbahn-Routen befördert werden, in welchem Falle nur die Hälfce des Porto nach der bisherigen Taxe zu zahlen ist, nach einem Progressions - Saße von 2 Pfennigen pro Pfund auf je 5 Meilen in gerader Linie gemessen, erhoben werden, So lange das Porto nah der Pfund-Tare uicht mehr beträgt, is als der geringste Sah für ein Paket das doppelte Briefporto nah der in der Aller- höchsten Ordre vom 18. August 1844 festgeseßten Briefporto - Skala zu erheben. Porto-Restitutionen für jährliche bedeutende Versendun- gen von baarem Silbergeld, Gold und anderen Päderéien finden in der Folge niht mehr statt. Gleichzeitig haben des Königs Majestät zu genehmigen geruht, daß die Garantie-Prämie für Geldsendungen in Beträgen von mehr als 1000 Thalern vorübergehend und vorlâu- fig auf drei Monate auf die Hälfte des geseßlichen Betrages allge- mein ermäßigt werde. Die vorstehenden Allerhöchsten Bestimmungen sind von jeder Post - Anstalt mit dem Tage in Ausführung zu brin- gen, welher auf den Tag des Eingangs dieser Verfügung folgt, Zur Erläuterung wird hemerkt, daß die Brief- und die

1000) 1000

1000

» »

Berlin, Montag Fen 10 April

Geldporto-Tare nach dem Porto-Tax-Regulatio vom 18. Dezember 1824 außer Kraft tritt. Für die Päket-Portotare bleiben die b's- herigen Progressionssäße bestehen. Es ist aber für jeden Progres= sionssahz nicht ferner 3 Silberpfennige pr. Pfd., sondern, wenn die Beförde- rung ganz oder theilweise auf gewöhnlichen Routen erfolgt, 2 Sil- berpfennige, wenn solhe aber aussclitßlich auf Eisenbahnen erfolgt, 1% Silberpf. pr. Pfd. auf je 5 Meilen zu erheben, wobei jedoch das doppelte Briefporto nah der ermäßigten Brief-Portotaxe das Mini- mum des zu erhebenden Porto bildet. :

Sendungen mit Papiergeld und Dokumenten werden außer der Garantie - Prämie mit dem Porto nach der Strifttaxe, Sendungen mit baarem Gelde und sonstigem deklarirten Werthe mit dem Porto nah der Pakettaxe belegt. Jn Absicht auf Verpackung und Beför= A derartiger Sendungen bleiben die bestehenden Vorschriften in Kraft.

Die Assekuranz - Prämie beträgt für baares Geld für Summen bis 50 Rtlilr.

auf Eutfernungen unter und bis 10 Meilen § Sgr. über 10 bis 50 Meilen. 1 »

» » E O Für Summen über 50 bis 100 Rthlr. das Doppelte der vor- stehenden Beträge, ohne Ermäßigung für überschießende Summen un- ter 50 Rthlr.

Für Papiecgeld und Staatspapiere wird die Hälfte der vorste- henden Säbe erhoben.

Für Sendungen gemischten Jnhalts (mit baarem Gelde und Papiergeld oder Dokumenten) wird bas Porto nah der Pakettaxe echoben, Die Assekuranzgebühr is für dergleichen Sendungen bis 100 Rthlr, nach der Beschaffenheit desjenigen Theiles der Sendung auszutaxi= ren, welhe den größeren Betrag bildet. Sind die Beträge von baarem Gelde und anderen Werthen gleih, so is die Assekuranz- Prämie nah dem niedrigsten Saße zu erheben; bei gemischten Seu- dungen über 100 Rthlr. wird die Assekuranz-Prämie für jeden Theil der Sendung besonders berechnet und erhoben, Den Maßstab für die

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Entfernungen, nach denen die Garantie-Prämie zu erheben ist, giebt die Briefporto-Taxe in der Weise, daß der niedrigste Saß für Sendungen nah solhen Orten erhoben wird, bis wohin das Brief-Porto 1 Sgr. oder 15 Sgr. beträgt, der folgende höhere Saß für Sendungen nach Orten, bis wohin das Brief - Porto von 2 bis 4 Sgr. einschließlich beträgt, und der höchste Saß für alle übrigen Sendungen.

Bei Summen über 1000 Rthlr. tritt vorläufig bis zum 1. Juli d. J. für Sendungen in baarem Gelde und in Papiergeld eine Er- mäßigung der Garantie-Prämie auf die Hälfte der vorstehenden Säße ein. Auf Sendungen von Dokumenten, Staatspapieren oder mit son- stigem deklarirten Werthe findet diese zeitweise Ermäßigung nicht An- wendung.

Da Seingeld für Geld-= und Werth-Sendungen in Zukunft nicht mehr zu erheben is, so ist das Scheingeld=Conto zu schließen, und die noch zu berechnenden Beträge sind gehörig zu vereinnahmen. Daß die Vereinnah- mung richtig erfolgt, is von dem Vorsteher einer jeden Post-Anstalt ne= ben derselben amtlih zu bescheinigen. Die noh vorhandenen Scheine werden vorläufig als Gratis-Scheine verwandt. Für rekommandirte Briefe wird die für die Recommandation zu entrichtende Gebühr bei dem Porto mit eingehoben und in den Karten berechnet, So weit mit ausländischen Post-Verwaltungen feste Gränzporto-Säße für Paket- und Werth - Sendungen verabredet sind, bleiben \olche bis auf Weiteres bestehen. Jm Uebrigen kommen die vorstehenden Be- stimmungen auf alle zur preußischen Post-Kässe fließende Porto - Be- züge in Anwendung.

Berlin, den 9, April 1848,

Der General - Postmeister.

von Schaper. Bekanntmä G UNK.

Jn diesem Jahre soll eine regelmäßige See-Postverbindung zwi=- hen Bremerhafen und New - York durch die beiden Dampfschiffe „Washington‘“ und „Hermann“ in der Art stattfinden, daß am 15ten jeden Monats ein Dampfschiff von Bremerhafen uach New = York abgeht.

Das Post - Dampfschiff „Hermann“ wird so zeitig auf der We- ser erwartet, um {hon am 15ten d. M. die Rückfahrt nach New- York antreten zu können, Die zur Beförderung mit diesen Schiffen bestimmte Korrespondenz nah Nord -Amerika muß dergestalt abgesandt werden, daß solche am 14ten jeden Monats in Bremen eintrifft.

Berlin, den 8. April 1848.

General-Post-Amt.

Uichtamtlicher Theil.

nan

Berlin, 9. April. Das Amtsblatt des Königlichen Post-De- partements enthält die Verordnung, betreffend die Spedition der Briéfe nach dem Marne - Departement; desgleichen betreffend die Stundung der von den Königlichen Gerichten für Briefe 2c. zu ent- rihtenden Postgefälle; desgleichen betreffend die thurn und taxis- hen Portosäbez desgleichen betreffend das Porto für die über Eng- land zu befördernde Korrespondenz zwischen Preußen und Neu- Gra- nada und den jenseits Granada am Stillen Vcean gelegenen südame- rikanishen Staaten.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. (Allg. Ztg.) München, 4. April, Jn der heutigen Sißung der Abgeordneten - Kammer versprah der Justiz-Minister Hein die Vorlage eines DONINes, vielleiht au eines solchen für das deutshe Parlament in Vollziehung des Bundeë- beschlusses ; eines Ablösungs=Geseßes (Bravoruf)z; eines Gesebes für Minister- Verantwortlichkeit und eines, welches die Regierung ermäch- tigt, noch im Lauf dieses Jahres Geshwornen-Gerichte einzuführen. (Einstimmiges Bravo.) Sodann legte der Minister drei Gesep-Ent- würfe auf den Präsidententish nieder, nämlich über die Amnestie,

1848.

über die Berathungsform der neuen Gesegbücher und über die voll- ständige Vertretung der Pfalz, Der Minister bemerkte hieranf wei= ter: „Zur Vorlage is auch der Entw1rf über die Grundlagen der neuen Geseßgebung bereit und wird zuerst bei der Kam- mer der Reichsräthe crfolgen, um beide Kammern zugleih in Thätigkeit zu seben. Die Grundlagen sind beiläufig diesel- ben, wie in der Pfalz. Das Gerichts - Verfahren soll, auf Oeffentlichkeit, Mündlichkeit und Schwurgericht basirt, vereinfaht und vou der Atministration getrenut werden. Die Entwürfe werden sehr kurz gefaßt sein und dem späteren Landtage vorbehalten bleiben, das Nöthige zu ergänzenz vorerst soll das, worauf die Nation Anspruch hat, dur geseßlihe Sauction zur Wahrheit werden. Finanz - Mi=- nister Ler h enfeld legt bierauf die Nachweisung über die Staats=- Einnahmen für 1845—46 und über den Stand der Staats - Schul= dentilgungskasse desselben Jahres vor und bemerkt dazu: „Jl jenem Jahr zeigteu sich die Staats-Einnahmen eben so ergiebig, wie früher, und es ging ein Aktivrest von 7,115,000 Fl. auf das folgende Jahr über. Unter den gegenwärtigen gesteigerten An- forderungen und dem Ruf nah Erleichterung werden wir mit den bisherigen Quellen kaum durchkommen, Zu neuen Schul- den fann ih niht rathen, und es mag daher an der Zeit sein, an die Vaterlandsliebe und die Hülfsquellen der ganzen Nation zu appelliren, durch eine Einkommensteuer, die ih nächster Tage vor= \hlagen weide. Die noh nicht besteuerten Vermögenstheile, das mobilisirte Kapitalvermögen, die Kräfte der Reichen sollen besteuert werden. Eine Einkommensteuer mit steigender Skala, wonach der Arme nicht, der Reiche dagegen höher besteuert ist, is das einzige für jebt und die Zukunft entsprechende Mittel. Diese Steuer soll vorerst nicht in übermäß‘gen Beträgen erhoben werden. Die Erfah= rung wird das Geseß verbessern und dereinst eine ganz gerechte Steuer anbahnen. Obwohl 4,600,000 Fl. aufgenommen und dem Eisenbahnbau zugewendet wurden, hat sich unsere Gesammtstaats\s{huld toch nur um 600,000 Fl. vermehrt. Möge es der Weisheit des Königs, den Anstrengungen der Kammer und der ständischen Kommission gelingen, den bisher mafellosen Staats - Kredit auch ferner aufrecht zu erhalten, Dr. [Müller und Dekan Göß kom- men nochmals auf die im Eingang der Sißung berührte Frage zurü, erklären sih für geseßliche Freiheit und das monarchish-constitutionelle Prinzip als die beste Form; die Constitution wird von heute an eine Wahrheit sein, der König und seine jeßigen Minister bürgen dafür. Die ganze Versammlung drückt durch Erheben von ihren Sißen ihre volle Beistimmung aus. Auf eine Anfrage des Präsidenten giebt Minister von Lerchenfeld die mit Befriedigung entgegengenom- mene Zusicherung, däß die Frage über die Aufhebung der Jagdrechte auf fremdem Boden in einem der vorzulegenden Geseße bestens ge- lös werden solle. Um die durch die Reise so vieler Abgeordneten nach Franffurt geshwächten Ausschüsse zur geseßlih nothwendigen Zahl zu erheben, wird zum Schlusse auf mehrfachen Antrag zur Wahl weiterer zwei Mitgliedec für jeden Ausshuß in geheimer Siz- zung geschritten,

München, 5. April. Der heute Mittag erschienene Armee- Befehl beginnt mit folgender Königlichen Ansprache :

„An Mein Heer! Bei dem Erlasse Meines ersten Armee - Befehls ist es Meine vorzügliche Sorge gewesen, daß den alten würdigen Offizieren die verdiente Ruhe und Anerkennung zu Theil werde. “Jch wünsche, daß sie im lohnenden Bewußtsein treuer Pslichterfüllung sih lange dersel- ben erfreuen mögen, Der Name dieser Tapfern wird ehrenvoll fortleben im Heere, ein schónes Vorbild der Nacheiferung für die jüngeren Offiziere ; möge der kriegerische Sinn, die erprobte Anhänglichkeit dieser Veteranen sich fortpflanzen auf das neue Geschlecht. Das Heer wird sich verjüngen, kräftig wird es erstehen, um s#ô, in jeder Beziehung tüchtig, allen Anfor- derungen der Gegenwart und Zukunft gewachsen zu sein. Ernst i die Zeit, ernsten Tagen gehen wir entgegen. Das Heer schaare si in alter angestammter Liebe und Treue um seinen König, ein- gedenkt entfernterer wie näherer ruhmvoller Vergangenheit, wo dasselbe im Drange sturmbewegter Tage und der äußersten Gefahr durch Aufopferun und Heldenmuth mehr als einmal Fürst und Vaterland gerettet hat, J weiß, diese Zeiten sind nicht vorüber, dieser Sinn is nicht erstorben, das alte treue Bayernherz is dasselbe geblieben. Jch weiß, schlägt die Stunde der Entscheidung, so ist ein Jeder bereit, für König und Vaterland freudig Gut und Blut hinzugeben. Als Kronprinz {on war Ich mit Vorliebe dem Heere zugethan, suchte Mich mit seinen Interessen vertraut zu machen und, so weit es die Umstände erlgubten, in nähere Berührung mit demselben zu treten. Jeßt und immer werde Ih dem Heere zeigen, wie werth, wie theuer es Mir is, ES8 wird nicht blos seinen obersten Befehlshaber, sondern seinen wohlwollendsten, besten Freund in Mir, seinem Könige, finden. Wahres Verdienst, Talent und Tüchtigkeit jeder Art werden den Anspruch zur Beförderung bedingen z der auf der untersten Stufe Stehende kann jich dadurch bis zu der bhöch- sten emporschwingen! Dem festen Vertrauen gebe Jch Mich hin, daß die Offiziere und Militair-Beamten aller Grade, wie auch die verdiente Klasse der Unteroffiziere, für die Jch vorhabe, noch besonters Sorge zu tragen, wetteifern werden in géwissenhaster Erfüllung ihrer Pflichten. König, Heer und Nation umschlinge nur Ein Juteresse , des theuren Bayernlandes hei- ligste Güter, Freiheit, Ehre und Unabhängigkeit, zu schirmen und zu erhal- ten und so zugleich ein würdiger Vorkämpfer zu sein in den Reihen unse- rer deutschen Brüder zu des Gesammivaterlandes Heil und Frommen!

Se. Majestät der König hat beschlossen, daß die Genie-Truppen des Heeres künftig in einem Regimente zu 8 Q -Ontpagnieett bestehen, und daß die hierdurch bedingten Sormations Smet ge des bis- herigen Genie-Bataillons mif Rücksicht auf die Aae E Per- sonal: Verhältnisse dieser Waffengattung nah und nach ins Leben tre-

n jollen.

ten /- Tabor: L O A Allg. Ztg.) Gestern sahen auch wir die deutshe Reichsfahne feierlich aufgepflanzt an unserem herrli- hen Rathhause, von welchem dieses Panier der Einigkeit seit 42 Jah- ren verschwunden war. Erhebender Gesang der Liedertafel, Arndt's Lied —- das seit dreißig Jahren bei jedem Feste deutscher Einigung den Reigen führt — kurze Reden des ersten Oger SS und zweier Bürger von dem Balkone, von dem die dreifarbige Fahne flatterte, Festmusik und vteltausendstimmiges Lebehoch begrüßte die neue Zeit und ihr freudiges Symbol,

Herzogthum Braunschweig. (Hannov. Zeitg.) Braunschweig, 6. April. Hier is folgende landesherrlihe Ver- ordnung vom 5. d, M. erschienen : :

„Wir Wilhelm, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg 26, Mit Zus«

1848 / 101 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff