1848 / 104 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

FRFerliner

Wechsel - Course.

| Geld. | 1447 | 1432

Brief.

250 Fl. | Kurz | | 2 Mt. | | Kurz S M | 3 Mt. | 2 Mt.

L M6 ‘S Mt, | 2 Mi. ) 8 Tage \ 2 Mt. 2M 5 I | 1053

Amsterdam

do.

(0? Mk, 300 Mk.

London ] Lst. E E A A, 300 Fe.

Wien w 20 Xr 150 FI. Augsburg -ch.-- 50 Fl. 100 Thir.

140 Thlr.

100 FI. 100 SBbl

Hamburg -«+.--.«“-

do

3reslau - Leipzig in Courant im 14 Thlr. Fuss. .

Frankfurt a. M südd,. W......

Petersburg ---

| 3 Wochen |

Pfandbrief-, tom munal - Papiere und Geld - Course.

Tnländische Fonds,

Zf.!| Brief. | Geld. | Gem.

2t.| Brief. | Geld. | Gen] Sit. Sebuld-Seb. |32| T4% | | Seehb. Präm. Seb. —| &0 “E Sebles1sche

Zj | | do. Lt. B. gar. do.!35 Berl. Stadt-Obl. zl 1 Is

K.u.Nm. Scbuldv. |. | c | | | Per. Bk-Anth. Seh, - W estpr. Pfandbr, |; j E Se | - Le | |

Groszb.Poseu do, d | do. do. |35| j Ostpr. Pfandbr. |35 - | And. Goldm.à 9th. |—/ s Z i

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3L -

Friedrichsd’or.

Pomm do. Disconto.

m ——————

Ausländische Fonds.

E E I ERERE T

158 f Russ Hamb. Cert |9| | | Poln neue Pfdbr | 4 | do beiHope3 1.8.15 | | | |- do: Part 50 F1.| 1 |

do. 0: 1 300 {1 |—} ¿1

Anl |4| | i do. do d». Stiegl 2 4.4 | | . | —- | | Hamb. Feuer-f as. S i do Staats-Fr. Anl.|— | * Bott. V Int. 25] 47 bz Kurb.Pr.O0. 6th |= |

6 bz Sardin. do. 36 Fr.|— | i N. Bad. do. 35 Fi ls | l

- j 79 bzi

do do 5 do. v. Rtvseb. Lst do Poiu.SchatzO. | do d». Cert. L.A. S do.do.L.B.200Fl. —| Pol s. Pídbr.a-d 4 |

Das fernere Weichen der preuss. Staats tend unter gestriger Notirung erlaszen wurden.

h

von 77 à 74

Auswärtige Börsen.

Breslau. 11. April. Louisd’ors 113% Br. Oesterr. Bank- noten 98% bez. Staats-Schuldscheine 81 bez. u. Br. Posen. Pfand- Pr A A Vez, dito 31% 714 G. Schles. Pfandbr. A. 90% u. 91 bez., dito B. 4% 883 895 bez. u. Gld., dito 34 % 85 Br. Poln. | Pfandbr. alte 82 Br., dito neue 81% etw. bez. |

Actien. derschlesisch - Märkische 62% etw. bez. Friedr. Wilh. Nordbahn 33 bez. u. Gld.

Für alle Effekten herrschte eine günstige Stimmung. Wir hören, dass viele Privatleute wieder Pfandbriefe und Staatsschuld- scheine ankaufen. Dessenungeachtet bleibt der Geldmarkt in ei- nem schlechten Zustande, und statt Vertrauen wiederkehren zu sehen. greift der Misskredit immer weiter um sich.

(14. April. Leipz. Dr. P. Oblig. 90 Br. Leipz. B. A. 150 Br. Leipzig - Dresdener Eisenbahn - Actien 90 Br. Säch- sisch - Bayerische 753 Br. Sächsisch Schlesische 62G. Chemnitz- Riesaer 542 G. Löbau - Zittauer G Magsdeburg-Leipziger 180 Br. Berlin- Anhalter L. A. 80% G. do. Bil G A6 Mie S2 Br. Preuss. B. A. 66 G.

Leipzig.

,

Hamburg, 11. April. Kiel-Altona 75, 73 a 74 bez. Berlin - Hamb. 56 a 59 %. Köln - Minden 614 Geld, 62 Brf. Mecklenb. 23 bez. Feuerkass. 7075 a 70 bez. Prämiensch, 68 bez. Russ. -Enel. Anl. 71 Brf. 4 % Stiegl. 495 bez. u. Geld.

Wem, 10. April. Metalliques 090587 09%. 09. 685. 995. 60. 4% 49— 51. 3% 41—43. Anleib. 24: - 98. 100: 102. 39: 66. 69. 66. 67. Nordbahn 66 a 684. 69. 685—69. Gloggnitzer 65. 67. 68—69. Mailänder 44. 45. 4 46. Livorneser 435. %. %- # - 433;. Pesther 29. 54. 53—54. Bank - Actien 820 a 840 a 815— 825. Consols eröffneten gestern mit 805 a %, gingen zurück auf 80% und schlossen 80%. Heute blieben sie fest und unverändert. Das Geschäft in Eisenbahn Actien ist still.

3proz. Cons. p. C. u. a. 2 SOL GOR, Ard 10,9% 8% 18:17. Pags. 24, 24. Int. 35. 33. 4% 99. 93. Ostind. 54. 52. Engl. Russ. 75 5 Me A 133, PFêru 24. 22.

Lomdom,. 8. April.

«) L BYräs, 09. 090: Chili 86. 84. C L L040. 14

21 Amsterdam, 8. April. Am hiesigen Fontsmarkte hat die Be sorgniß für die Folgen der gewaltigen Ereignisse, die täglich vom Auslande gemeldet werden, auch diese Woche noch die Ueberhand behalten; doch wie begründet diese Besorgniß sein mag, so würde man es sich nicht erklären können, daß gerade die holländischen Staatspapiere, bei der wi derherge- stellten Ruhe im Lande und der günstigen Aussicht zu deren ferneren C1 haltung, täglich werthloser wurden, wenn man nicht annehmen müßte, daß die fortwährende (Geldverlegenheit, die wegen Fallissements und durch Unzu- länglich keit von Unterpfand aufgesagten Anleihen erzwungene Verkäufe sich dem allgemeinen Mißtrauen anf Staatspapiere zugesellte, În den ersten Tagen der Woche machte das Manifest des 1ussischen Kaisers, wenn unverleßt, keine Angriffe über die Gränze machen zu wollen, einen günstigen Eindruck auf die hiesigen Courje, derselbe wurde aber schnell wieder verdrängt durch den bedeutenden _Fall der französischen Renten, welcher von Paris gemeldet wurde, und seitdem gingen die Preise prozentweise herunter. “Jutegrale hat- ten sih von 35Z wieder auf ?65 % gebessert, doch wurden sie zulegt zu 34% % gclassenz 3proz. wirkliche Schuld ging von 395 auf 41 % und ‘blieb gestern 394% %z Aproz. dito ist von 53% anf 50% gefallen. Der Umsay hat indeß nur an einzelnen Tagen einige Wichtigkeit gehabt, und die Spekulanten haíten sich noch immer fern vom Markte. In Actien der Handels-Maat- schappy is wiederum gar nichts gemacht worden und davon also kein Cous bekannt; bei deren abgehaltenen Frühjahrs-Kaffee-Auctionen in Rotterdam und bier is nur ungefähr der dritte und vierte Theil wirklich verkauft und das Uebrige einbehalten worden, Von fremden Staatspapieren sind alte russische 5proz, Obligationen bis 66 % gefallenz 4prez. Certifikate bei Hope bis 48 %z Iproz. wiener Metalliques sind seit einigen Tagen unvec- täuflich, deren leßter Cours war 482 %, 24p'0z. dito wurden gestern zu 72 % vergeben. Spanische Ardoin-Öbligationen galten zuleßt 6 %, deren Coupons 47 a 9% 2proz. binnenländische Obligatioren 124 %. Vrasi- lianische dito 57 %. Am Geldmaikie is ungeachtet der erheblichen Zin- senzahlung der 4proz. wirklichen Schuld keine merkliche Verbesserung einge- ‘reten, und steht der Cours fortwährend auf 6 %.

——— P

Markt - Berichte.

Berliner Getraidebericht.

Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen 44—47 Rthlr,

| Magd.-Halberstadt .. |

| Düsseld. Elberfeld | Niederschl. Märkisch OBErseE I A.

| Breslau - Freiburg . | Krakau - Oberschl....

Magedeb.-Wittenhb....

| Thür | Ausl. Quitltungsbog.

| Ludw -IseXbaci | Pesther

Schuldescheine, veranlafsst durch einige Posten, die zum Verkauf kamen, Später zeigte “ich fur Bank - 4, bezahlt, kleine Appoints sehr begehrt und höher bezahlt.

reslau Schweidnitz-Freiburg 76 bez. u. GId., Nie- | Köln - Minden 64 Gld.

12. Apri€,

senbahn- Actien,

g:

Siamm - Actien. Kapital.

Tages- Cours.

1847.

Der Reinérirag wird nach erfolgter Bekanntm. | in der dazu bestimmten Rubrik ausgefüllt. z E : é 5 L Die mit pCt. bez. Actien sind v. Staat gar.

Rein-Erira

E

81 B. 80 bz.

56 a 55 bs. u. B. 79% a 80 bz. u G. 60 B.

Berl. Anhalt Lit. A. B. ! 3,500,000 do. Hamburg 8,000,000 do. Stettin -Starg.. | 4,824,600 | da. Potsd -Madd..- 4,000,000 | /

1,700,000

do. Leipziger | 2,300,000 | -

Halle-Thüuringer .…... | 9,000,000

Céln -Minden.…..;... 113,000,000 65 a C4 a: u 8. do. AAcheRn 4,500,000 50 B.

Bonn - Cöln 1,151,200 —-

1,527,000 | —_— 1,160,000 _—

10,000,000 35 E 641 bs. u. G.

|

r “1 do

507 bz

| | pu =] fa | - 1

|

Steele - Vohwinkel. . do. Zweigbahn 1,500,000

1,429,700 35

2.400.000 ch -| 70 bez, u B.

1,200,000

1,700,000

1.50 ,000

do. Tit B... Cosel - Oderberg...

Quillungs - Bogen Ï I. Aal LIE B; Stargard-Posen ….... | Bert Mark: icn] Brieg - Neisse E

| 60| 70 G

5,000,000 80 52 a 50 bz. u, G. 4,000,000 90| 41 B.

1,100.000 | 96

4,500,000 | 60| 437 a 43 bs. 2,750,000 | 0j

5,6C0,0CO0 | 20 -—--

9 500,000

\achen-Mastricht .. V erbind.-Bahn

8,5 5,000 | 4 | 90) e K,000,00 | 4 | 80) E «000,000 | 4 | 80| 31% bz. u. G.

L E Friedr.-Wilh.-Nordhb. |

Schluss - Course von Cöln - Minden 647 bz. v. G

Antheile und Eisenbahn \ctien mehr Begehr, und die

Gold bis 114 % bez., schliesst 113% %o-

Roggen loco neuer 25—28 Rthlr. » pr. April /Mai 25 Rthlr. Geld, Hafer 48/52 psd. 17—18 Nthlr. »„ A8 pfd. pr. Frühjahr 16 Rthlr. Gerste 21—23 Rthlr. Rüböl loco 9% Ntblr. Brief, # Geld. vr. April /Mai 92 Rthlr. Brief, % Sept. /Oktbr. 105 Rthlr, bezahlt. S phiitus loco 15 Rthlr. bezahlt. » pr. Frühjahr ohne Geschäft.

(Geld,

Marktbericht. Die Zufuhr war gering. Roggen 28 35 Sgr. pr. Sch\l. ; tleine Gerste 27 30 Sgr. pr.

Königsberg, 8. April. Weizen 40 50 Sgr. pr. Schssl. ; große Gerste 30 35 Sgr. pr. Sb, ; 2 Q Schffl.; Hafer 20— 24 Sgy. pr. Sh\ffffl.z graue Erbsen 50 —60_ Sgr, weiße Erbsen 25 45 Sgr. pr. Schffl. ; Kartoffeln 32 Sgr. pr, Schffl. z Heu 14—17 Sgr. pr. Ctr.z Stroh 90 Sgr. pr. Schock; Spú:itus 17 Nthlr. 20 Sgr, pr. Ohm.

4 Breslau, 11. April, 9 eizen weißer 42, 48 bis 54 Sgr. gelber 40, 47 bis 52 Sgr., der Begehr wa1 ziemlich lebhaft.

Roggen 32, 35 bis 39 Sgr Jn Partieen nichts gehandelt, zu din Marktyreisen würde man ankommen könn.u.

Gerste erfuhr einen fleinen Preis - Rückgang und stellte ih 27, 30 bis 335 Sgr.

Hafer 22, 24 bis 26 Sgr.

Spiritus loco 75 Rihlr, bez, es war heute sehr still damit. Rüböl flau und ohne Handel, auf 9 Riblr. für loco Waare ist fein Gebot zu erhalten, S

Jm Geschäft herrscht die bisherige Mißstimmung fort, es is sur jeßt ine Besserung gar nicht zu erwarten,

Wei en di:ekt (25 Scheffel)

Kölu , 8, April. Getraidepreise. C Hafer 2; Nihlr,,

55 Rthlr., dito per Mai 6% Rthlir., Gerste 25 Rthlr., Rogg n direkt 4 Rihlr., do, per Mai 4% Rthlr.

FKanal- Fiísten. Keustadt - Eberswalde, 10. April 1848.

Uame c“ E Ort Ort Empfän-

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Schiffers.

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Gerste.

woher, | wohin. ger.

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7. April. Gericfe.…..]Czernifow E E

Lesser Friese

x Berlin Stettin do,

8. April. iter. do, do. do. S Kunz... | Auklam | Ruppin | Kohlbach| . | 80

9. April. Thiele. ..1 Nüfel Berlin Koch do, do,

Reißner | . | 60 | IBig 00]

10, April. | Lau... Wolgast | do. | Philipp M. A, Summa [15/1300

| i

Eisenbahn - Verkehr.

S Niederschlesi\ch- Märkische Eisenbahn.

_Die Frequenz betrug in der Woche vom 26, März bis 1. April 1848 9854 Personen und 27,183 Rtÿlr. 14 Sar. 14 Pf. Gesammt- Einnahme für Personen-, Güter - und Vieh - Transport 2c., vorbe- haltlih späterer Feststellung durh die Kontrolle.

enne

wirkte auch nachtheilig auf alle übrigen Effekten, indem solche mitunter Börse schloss für diese Effekten fester.

Prioriläts - Actien. Kapital.| | | H T'ages - Cours.

Sämmtliche Prioritäts-Actien werden durch jäbrliche Verloosung a 100 pCt. amorlis.

| | L j | Berl Anbalt... +++2- [1,411,800 do. Hamburg |5,000,000 do. Potsd.-Magd. . |2,367,200 do. do. s 132,800] f Magdeb.-Leipziger .. 788,000] Halle - Thüringer .…. -. 00,000! 42 | Cöln-Minden.….... |3,674,500| 45 | | |

3.

L, 4,(

3,( 1,492,800 2,437,250 1 1 4 3 2

A to\to\t

Rhein. v. Staat gar.. do. 4. Priorität... | do. Stamm-Prior...

Düsseldorf-Elberfseld.

Niederschl. Märkisch.

do. do.

do. III. Serie. | do. Zweigbahn ! do. do.

Oberschlesische

Cosel - Oderberg... |

Steele - Vohwinkel

Breslau - Freiburg .

‘950,000 ‘000/010 175.00 1 "509/000| 300'000| B

T f dun vf fun

,

g S

a

148,600 [1.276.600 250,000! 325,000| 400,000 |

l S

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|Zinsen

Ausl. Stamm- Act.

Dresden-Görlitz - 4,000,000; Leipzig-Dresden „.. 4,500,000 | Chemuitz-Risa 3,060,000 | Sächsisch-Bayerische |6,00 600 Kiel - Altona... Sp. |2,059,000 Amecterd -Rotterd. FI. 6,520,000 Mecklenburger Thlr. |/4,3:0,060

E E Lf 4 | 4 4 4

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von Preussischen Bank - Antheilen 637 G

bedeu .

Staats - Schuldscheine sind

Kaiser Ferdinauds-Nord-Eisenbahn,.

Nach dem von der Direction genannter Eisenbahn erstatteten Geschifts-Bericht über das Jahr 1847 sind auf der Strecke von Wien, Brünn, Olmüß, L-ipnick und Stockerau 732,178 Personen und 3,738,455 Ctr. verschicdener Güter beförtert worden. Die Ge sammt-Einnahme betrug R S G L N Os jouvoen ferner 163,833 Ctr. an Betriebs- und Bau-Materialien für eigene Regie transportirt, wofür kein Betrag in Anrechnung kam. i

Nach Abzug der an Aufgeber von größeren Güter Quantitäten bezahlten Provisionen von 147,346 Fl. 17. Kr. verbleibt eine reine Einnahme von 2,749,431 Fl. 54 fr. Hiervon wurden bestritten die Gesammt = Ausgaben für ven Betrieb Und die Erhaltung mit 1,458,030 Fl. 16 Kx, C. M. Ap Zinsen und Tilgung der von dem Prioritäts - Anlehen und Vorschüssen des Baron von Rothschild zur Vervollständigung der Bahnen bis Leipnick verwende ten Beträge 223,403 Fl. 18 Kr., dann die bereits bezahlten 5 pCt. Interessen auf 14,100 Actien 70,500 Fl., zusammen 2,386,433 &l. 34 Kr., und es verbleiben sonach 362,998 Fl. 20 Kr., wovon als 9. yCt. Superdividende an die Actionaire mit dem Coupon Lom

d

1. Juli mit 352,500 Fl. hingusbezahlt und der Rest von 10,498 Fl. %) Kr. dem Reserve-Fonds zugeschrieben werden soll, welher mit den diesjährigen Ersparnissen von der 10prozent. Quote vom Werthe der Maschinen und Wagenburg, 23,311 Fl. 29 Kr., sich im Jahre 1847 um 33,809 Fl. 49 Kr. erhöhte. Das Netto = Erträgniß des Bahn= betriebs von der leipnid- oderberger Strecke vom 1, Mai bis ultimo Dezember 1847 ist dem Bau-Konto gutgeschrieben,.

Die Frequenz und Einnahme in dem ersten Quartal des Jahres 1848 war folgende: Es wurden befördert 144,849 Perjonen fün 95803 Fl, 19 Nr, und 901,804 Cir. Gütex für 379,570 Fl. 10 Kr., zusammen Einnahme 605,373 Fl. 29 Kr.z in demselben Zeit raum des Jahres 1847 wurden b.jöitert 124,319 Personen 186,243 Fl, 59 Kr, und 727,740 Ctr. Eüter für: 3413/006 Fl 10 Kr., zusammen Einnahme 499/750 F!. 9 Kr. oder mehr 1848 gegen 1847 20,530 Personen mit einer Mehr=- Einnahme von 39 559 Fl. 90 Kr. und 174,064 Ctr. Güter mit einer Mehr Einnalzme voir 66,064 Fl. oder einer Gesammt - Mehr=- Einnahme von 105/623 L 90 Kr.; in demselben Zeitraum des Jahres 1846 wurden befördert 135,163 Personen für 207,436 Fl. 13 Kr. und 666,181 Ctr. Güter für 290,285 Fl. 17 Kr. oder Gesammt (2

9 \ E

Einnahme von 497,721 1, 36 Kr., oder 1848 gegen 1846 mehr 9686 Personen mit einer Mehr- Einnahme vou 18,367 Fl. und 235,623 Ctr. G äler mit einer Melr= Einnahme von 89,284 Fl. 53 Kr., oder Gesammt - Mehreinnalhme von 107,651 Fl. 53 Kr. Der Monak März zeigte in jedem Jahre die stärkste Einnahme und zwar im Jahre 1848: 248,156 Fl. 15 Kr., im Jahre 1847: 184,685 S u E 12408 194,410 Fl. 52 Kr. Diese. bedeutende Nehr-Einnahme in dem lsten Quartal des Jahres 1848 is durch die in diejem Zeitraume in Be trieb gewesene Strecke von Leipnick nach Oderberg (10 Meilen) hei vorgerufen worden z das Verhältniß der Frequenz und Einnahme pro Monat und WVieile in den crsten Qua:talen der drei verschiedenen Jahre würde sich folgendermaßen gejtalten : im Jahre 1848 wurden bei einer Betriebslänge von 52 Meilen befördert durchschnittlich pro Monat und Meile 928 Personen und 5780 Ctr. 79 Pfund Güter, die Einnahme betrug 3880 Fl. 36 Kr., im Jahr 1847 bei einer Betriebslänge von 42 Meilen wurden befördert 986 Perso icn d 37/5 Ci, 71 Pfund Guts, bie Einnahme betrug 3966 Fl. 16 Kr.z; im Jahre 1846 wurden bei derselben Betriebs- länge befördert 1072 Personen und 5287 Ctr. 15 Pfd. Güterz die Einnahme betrug 3950 Fl. 10 Kr, Das erste Quartal des Jahres 1848 zeigt sonach durchschnittlih pro Monat und Meile eine Ver- minderung der Einnahme, und zwar gegen 1847 um 85 Fl. 40 Kr. und gegen 1846 um 69 Fl. 34 Kr.

E E Ie Nedacteur: M. Wentzel. Jm Selbstverlage der Expedition,

Gedruet in der Deckerschen Geheimen Ober- Hofbuchdruckerei.

Beilage

104.

Ilk Berlin. Verhandlungen der deutschen Bundes-Versammlung Schüßen-

Fuland. - der scleswig - holsteinischen Angelegenheit. Potsdam. Verein.

Deutsche Bundesstaaten. Herzogthum Holstein. Rends- burg. Verordnung wegen der Volksbewaffnung. Treffen bei Bau. Rückzug der Schleswig-Holsteiner aus Flensburg. Kiel. Der preu- Fische Courier. Versammlung adeliger Gutsbesißer. Vermischtes. Altona. Ankunft preußischer Truppen. Nachrichten aus Schleswig, Einrücken preußischer Truppen in Schleswig. Schreiben aus Franfk- furt a. M. (Ankunft der österreichischen Deputation. Vermischtes.)

Hesterreichische Monarchie, Mailand. Proclamationen Karl Alberts. Adresse Venedigs an die provisorische Regierung zu Mailand.

Frankreich, Paris, Vermischtes,

Großbritanien und Irland. London, Parlaments-Verhandlungen. Besorgnisse vor Chartisten-Unruhen, Gastmahl für Lord Hardinge, —— Staats-Einnahme.

Belgien. Brüssel, Bericht der Central-Section über vie Anleihe, Gerücht von einem Handels-Vertrage mit Holland.

Dänemark. Kopenhagen. Ankunft ves Königs in Sonderburg. Proclamation an die Schleswiger, Vermischtes.

Schweiz. Kanton Genf. Eidgenössische Kommissarien wegen des neu- tralen Savoyer-Gebiets, Zerstreuung eines französischen Freischaaren- Corps 1n Savoyen.

Italien. Nom, Ausweisung der Jesuiten.

Die Einverleibung des alten Königreichs Preußen in den deutschen Bund,

Wissenschaftliche und Kunst-Nachrichten. Königsstädtisches Thea- ter. Geistliches Konzert.

Fl B

Berlin, 12. April, Durch eine uns zugegangene Mittheilung des Protokolles der 27sten Sißung der Bundes = Versammlung vom 9 April sind wir- in den Stand geseht, die dem bereits in Nr. 99 dieser Zeitung mitgetheilten Beschluß in der {lcswig = holsteinischen Angelegenheit vorausgegangenen Verhandlungen nunmehr in Nach- stehendem vollständig geben zu können:

S: 211 Angelegenheit der Herzogthümer Schleswig- Holstein betreffend. (28ste Sizung §. 264 v. J, 1846.)

P S Angelegenheit der Herzogthümer Schleswig- Holstein i} in ein Stadium getreten, in welchem sie von neuem die Aufmerksamkeit und Thätigkeit des deutshen Bundes in Anspruch nmmit,

Die Bundes-Versammlung hat sich durch ihren Beschluß vom 17. September 1846 ihre Kompetenz hiusihtlich der ferneren Erle-= digung der zwischen Dänemark und Holstein obshwebenden Streit- fragen vorbehalten. Die damaligen Verhandlungen lassen keinen Zweifel darüber, daß diese Kompetenz si auch auf die Frage der ewigen Vereinigung und Unzertrennlichkeit erstreckt, deren Bestehen Schleswig und Holstein als ein auf die Landes-Constitutionen be- gründetes Recht in Anspruch nehmen.

Dieses Recht der immerwährenden Verbindung und Unzertrenn- lichkeit der beiden Herzogthümer war auch bisher immer Königlich dänischerseits anerkannt worden.

Die von Dänemark am 7. September 1846 (S. §. 253, pag- 674 der Protokolle von 1846) abgegebene Erklärung sagt darüber unter Anderem :

„Von einer anderen Seite haben Se. Majestät eben \o werig daran gedacht, irgend eine Veränderung in den Verhältnissen her= beizuführen, welche das Herzogthum Holstein mit dem Herzogthum Schleswig verbinden. Vielmehr findet die Fortdauer dieser Ver- bindung im Offenen Briefe mit den nämlichen Worten ihre Aner= fennung, welche deshalb im Allgemeinen Geseße vom 28, Mai 1831 gebraucht sind. Sie besteht ihrem Wesen nach darin, daß beide Herzogthümer, bis auf Holsteins Eigenschaft als Bundesstaat, und die abgesonderte Stände-Versammlung, neben dem Sozial- Nerus der s{lesmig-holsteinischen Ritterschaft, bei gemeinsamer oder gleicharliger Gesebgebung und Verwaltung, sto weit Verfassungs- Eigenthümlichkeiten eines jeden der beiden Herzogthümer hiervon feine Ausnahme begründen (wie solhe auch durch den §. 4 des Allgemeinen Gesebes vorgesehen en Rechtsverhältnisse mit einander gemein haben.“

Eben so anerkennt auch noch das Verfassungs-Resfript Sr. Majestät des Königs von Dänemark, d. d. Kopenhagen, den 28. Ja- nuar 1848, ausdrücklih dies Recht Holsteins auf die immerwäh-= rende Verbindung mit Schleswig.

Gerade in diesem Rechte sehen bedroht.

Der Deputation von {leswig-holsteinishen Stände-Mitgliedern, welhe am 22, März c. nah Kopenhagen gekommen war, um eine gemeinschaftliche freie Verfassung der Herzogthümer und den Anschluß Schleswigs an den deutschen Bund zu erbitten, hat Se, Majestät der König von Dänemark am sten den Bescheid ertheilt :

daß Sie Jhr Herzogthum Schleswig dem deutshen Bunde einzu=- verleiben weder das Recht, noch die Macht, noch den Willen hât- ten, dagegen die unzertrennliche Verbindung Schles -=- wigs mit Dänemark durch eine gemeinsame freie Verfassung fräfstigen wollten.

Hiermit ist also die Auflösung des Bandes, welches die Herzog-= thümer verkuüpft, und die Einverleibung Schleswigs, als einer Pro- vinz, in den dänischen Staat entschieden ausgesprochen.

Es scheint außer Zweifel, daß man _ in Dänemark mit bedeuten- den Zurüstungen zu einer militairischen Occupation Schleswigs eifrig beschäftigt sei, Die Bevölkerung der Herzogthümer hat bereits zu den Waffen gegriffen, um sich einem Angriffe auf Schleswig zu wi= derseßen. Die provisorische Regierung, welche zu Kiel sich gebildet hat, erklärt, daß die Herzogthümer nicht gegen ihren angestammten Herzog, sondern nur gegen die Angriffe der dänischen Partei auf ihre Landesrechte die Waffen ergreife.

Ein Krieg zwischen Dänemark und den Herzogthümern scheint, falls man in Kopenhagen bei den gefaßten Entschlüssen beharren sollte, unvermeidlich zu sein.

Se. Majestät der König haben es für nöthig erachtet, diesen Ereignissen gegenüber cine Stellung einzunehmen, welche Allerhöchst= dieselben in den Stand seßt, sowohl zur Aufrechthaltung des Frie= dens, als auch zur Abwehr der Gefahr von einem deutschen Gebiete, je nahdem die Umstände sich gestalten, in Gemeinschaft mit Aller= höchstihren deutshen Bundesgenossen handelnd auftreten zu können. Allerhöchstdieselben haben zu dem Ende befohlen, daß unverzliglich ein Observgtions-Corps zusammengezogen und an einem geeigneten Punkte an der Gränze, zunächst dem Schauplaße, aufgestellt werden solle. Zugleih haben Se. Majestät der Königl. hannoverschen Regierung anheimgestellt, im Vereine mit den Regierungen , deren Kontingente das 10te Bundes- Armee-Corps bilden, ähnliche Maßregeln anordnen zu wollen. Se. Majestät der König von Hannover sind hierauf be- reitwillig eingegangen,

A 01e

ih die Herzogthümer aber jeßt

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Donnerstag den 13. April.

e zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.

Nachdem Se. Masestät der König solhergestalt diejenigen Ein- leitungen so leih getroffen haben, welhe die Abwendung einer mög- lihen Gefahr für das Gebiet uud die Juteressen des deutshen Bun- des, seiner Üeberzeugung na, erforderten, machen Allerhöchstdieselben nunmehr ein weiteres Handeln in dieser Angelegenheit von den Be- {lüssen abhängig, welche der deutshe Bund darüber fassen wird.

Hannover. Der Gesandte, indem er sih im Allgemeinen die=- ser Erklärung der Königl. preußishen Regierung anschließt, bemerft außerdem, daß Se. Majestät der König folgende Verfügungen zu treffen geruht haben : :

1) Behufs Einziehung zuverlässiger Erkundigungen an Ort und Stelle über das Verhalten Dänemarks, rücksichtlich dessen die einge- gangenen Nachrichten nicht sämmtlich eine dringende Besorgniß aus= drücken, is unverzüglich ein Königlicher Geueralstabs-Offizier nach den Herzogthümern abgesandt. ;

2) Jm Wege außerordentlicher Sendung an die Höfe von Braun- schweig, Schwerin und Oldenburg is den Regierungen der Staaten des 10ten Bundes=- Armee-Corps die Ansicht Sr. Majestät dahin er- öffnet worden, daß abseiten dieser zunächst betheiligten Staaten eine Truppenmacht von etwa 10,000 Mann aufzustellen sein dürfte, und es is damit die Anfrage verbunden, in welcher Stärke und mit wel- chen Truppengattungen dazu von den genannten Regierungen zu fon- furriren beabsihtigt werde. s

3) Wegen Mobilmachung der nöthigen Truppenzahl von König- lich hannoverisher Seite und wegen der, um den Ereignissen zu be- gegnen, sonst erforderlichen Maßregeln, sind unverzüglich die geeig- neten Befehle ertheilt, namentli i die sofortige Einberufung der gesammten Kontingent-Mannschaft der Jufanterie verfügt worden.

Die Königliche Regierung hat in der Anordnung der gedachten Maßregeln einer Bundespflicht zu genügen geglaubt, die, unter ana- loger Anwendung des Artikels 42 der wiener Schlußakte und des Bundesbeschlusscs vom 21. Oktober 1830, im Drange außerordent= licher Umstände und Begebenheiten ein einstweiliges cnergisches Vor= schreiten, nah ihrer Ansicht, auch dann rechtfertigt, wenu dieses, in Ermangelung einer nah Lage der Saten niht ohne gefährlichen Zeitverlust vorher herbeizuführenden Zustimmung der Gesammtheit des Bundes, der Sanction eines förmlichen Bundesbeschlusses vor- läufig entbehrt.

Bedroht, wie die theuersten Rehte und Juteressen Deutschlands und der Herzogthümer erscheinen, halten des Königs Majestät des Beifalls und der Zustimmung Jhrer hohen Mitverbündeten Sich freudig versichert, und durchdrungen von der Obliegenheit, die Ge- sammtheit des Bundes nicht über die Art und Weise in Ungewißheit zu lassen, wie Hannover die Rechte Deutschlands zu wahren bemüht ist, is der Gesandte zur shleunigen Anzeige Allerhöchsten Orts ange- wiesen worden und hat damit den Antrag zu verbinden :

die Bundes-Versammlung wolle auf den Grund der bereits zur An- zeige gekommenen Thatsachen und nach Anleitung des Artikels 38 der Schlußakte den Ausspruch thun, daß das Herzogthum Holstein und in ihm die Gesammtheit des Bundes von einem feindlichen Angriffe bedroht erscheint, zu dessen Abwehr unverzüglih Verthei- digungs-Maßregeln in Wirksamkeit zu seßen und bis auf weiteren desfallsigen Beschluß dem Ermessen der benachbarten Bundesstaaten anheimzustellen sind.

Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg=-Strelih für Medcklenburg-Schwerin, Der Gesandte macht die Anzeige, daß die provisorische N für die Herzogthümer Schleswig und

2.

Holstein bei der Besorgniß eines dänischerseits erfolgenden Angriffs das Großherzoglihe Gouvernement um militairische Hülfe angesprochen hat. Seine Königl. Hoheit der Großherzog sind wie immer, so au jet bereit, allen bundesgeseblichen Verpflichtungen zu genügen, sehen jedo zunächst einem Bundesbeschlusse über die Art der Hülfsleistung entgegen; welhen der Gesandte zu beantragen Auftrag erhalten hat.

Freie Städte für Hamburg, Der hamburgische Gesandte theilte der Bundes-Versammlung mit, daß, nach einer Depesche seiner Regierung vom 27. März, abseiten der provisorischen Regierung der Herzogthümer Schleswig und Holstein, der Senat von Hamburg er- sucht sei, zum Schutze des deutshen Bodens und der deutshen Na- tionalität, welhe durch eine fremde Jnvajion auf das ernstlichste und augenblicklich bedroht sei, zwei Fußbatterieen mit Bespannung, Muni- tion, sammt der erforderlichen Maunschaft zu senden, wozu man even- tualiter die Batterie des Bürgermilitairs in Anspruch nehme. Der Senat habe, da die Artillerie des hamburgischen Konlingents von Oldenburg gestellt werde, erwiedern müssen, daß nur die Kanonen des Bürgermilitairs zur Disposition stehen würden, welche er, vor behaltlih der Zustimmung der hamburgishen Bürgerschaft, herzuge- ben bereit sei, Wegen eines Begehrens von Jnfanteristen, welche mit Kanonen umzugehen wüßten, jo wie eines späteren Verlangens der Hülfe dur Kavallerie, habe sich der Senat mit dem Brigade-= Kommando in Oldenburg und dem Corps-Kommando in Hannover in Verbindung gesebßt.

Obschon seit dem 27. März ohne weitere Mittheilung von sei- ner Regierung, fühle der Gesandte sih doch verpflichtet, den drin- genden Wunsch hinzuzufügen, daß die Bundes-Versammlung in die- ser Angelegenheit schleunigst die erforderlichen Verfügungen treffe.

Dänemark wegen Holstein und Lauenburg. Der Ge- sandte äußerte mit Rücksicht auf empfangene Jnstructionen und die eben vernommenen Erklärungen Folgendes. Es sei begründet, daß die Verbindung zwischen Holstein und Schleswig auch in der neueren Zeit regierungsseitig in mehreren Urkunden anerkannt und bestätigt worden, namentlih auch in der vou Preußen in Bezug genommenen Erflärung am Bundestage vom 7. September 1846, Doch habe dem betreffenden Passus nur der Zweck unterlegen, die Bundes=-Ver- sammlung in den Stand zu seben, auch durch diese Anerkennung der= zeit für die Ruhe in den Herzogthümern zu wirken. Die Einräu- mung einer Kompetenz derselben wegen der Verbindung der bei- den Herzogthümer habe außer dem Zwecke gelegen, wie eine folche deshalb auch dem vormaligen Reichstage nicht zugestanden habe,

Was die jetzige Maßnahme, die Vereinigung Schleswigs mit Dänemark, betreffe, so sei dieselbe, wie sich die Regierung gegen den Gesandten darüber ausgesprochen habe, aus der Ansicht geflossen, daß bei Erhaltung der bisherigen Verbindung für Schleswig ein neues, es von Dänemark ungleich mehr entfernendes Verhältniß die unausbleiblihe Folge der Holstein zur Verbindung mit Deutschlands Einheit zugestandenen Bewilligungen gewesen sein müßte. Kurz, Dänemark habe dann auch für Schleswig dem deutschen Bunde bei- treten müssen, welhes ihm jedoch, wegen der äußerst aufgeregten und in der Hauptstadt unwiderstehlich manifestirten dänischen National= Gesinnung, völlig unmöglich gewesen sei.

Nach Darlegung dieser Beweggründe der Königlichen Regierung für die der s{leswig-holsteinishen Deputation am 24sten v. M. zu Kopenhagen ertheilte, hierbei angeschlossene Antwori*) bezeichnete der Gesandte die Schwierigkeiten, welche sih an die von der provi-

*) Dieselbe is dem Protokolle angefügk,

sorishen Regierung der beiden Herzogthümer beantragte Aufnahme Sleswigs in den deutschen Bund knüpften. Wie eng dieses selbst= ständige Herzogthum auch mit Holstein verbunden, so sei es doch durch die Verträge von 1815 außerhalb des deutschen Bundes gestellt geblie- ben, gleichwie es auch dem deutschen Reiche nicht angehört habe. Seine Stellung zu verändern sei selbs jeßt mit denjenigen Bedenken ver= bunden, welche eine Alterirung dieser, auch von der französischen Re= publik noch als Faktum anerkannten Verträge überhaupt haben möge. Hierzu komme noch die Rücksicht, welche auf die der dänischen Krone wegen Schleswigs von England und Frankreih im Jahr 1720 und von der in Rußland herrschenden ältesten Linie des Hauses Gottorp im Jahr 4773 in der bündigsten Form ertheilten Garantieen zu neh= men sei. Endlich biete die Siate unverkennbare Schwierigkeiten, in= wiefern der Bund, von seinem Standpunkte, auf den betreffenden Antrag einer provisorischen Regierung eingehen könne.

Aus den Erklärungen, die von Preußen und den Staaten des 10ten Bundes- Armee-Corps über die von ihnen gegen Dänemark ge- troffenen oder verabredeten militairischen Maßregeln erfolgt, gehe hervor, daß die einshlagenden bundesgrundgeseßlihen Bestimmungen namentlich der Artifel 38 der wiener Schluß-Akte, der selb} für ben Fall der Besorgung eines feindlihen Angriffs auf Bundes ge- biet noch einen Ausspruch der Bundes-Versammlung über die Ge- fahr und einen Bundes-Beschluß über die Vertheidigungs-Maßregeln erfordere, nicht zur Anwendung gekommen. Nur wenn Bundes- Gebiet feindlih überfallen werde, trete auch nach Artikel 39 derselben Akte der Stand des Krieges sofort ein.

Mit Rücksicht hierauf sei auch der Gesandte von seiner Aller=

höchsten Regierung, die sich wegen ihrer Bundesstaaten stets bewähr= ter, auch anerkannter föderativster Gesinnung und Handlungsweise bewußt sei, angewiesen, sih gegen die ihr damals noch allein be=- fannt gewordene militairishe Dazwischenkunft der Königlich preu- ischen Regierung entschieden zu verwahren und bei hoher Bundes=- Versammlung nicht allein die Verhinderung des Fortgangs dieser Dazwischenkunft, sondern auch der Anzüge von Freischaaren dringend zu beantragen. Als neuesten Beweis deutscher Gesinnung Sr. Ma= jestät des Königs für Seine deutschen Staaten bezog der Gesandte sich ganz besonders noch auf die Antwort, welche auf die Anträge der nah Kopenhagen deputirten Stände - Mitglieder am 24. März er- olgt sei. 8 Der Gesandte, noch in Eid und Pflicht seiner Regierung stehend, habe um so weniger unterlassen dürfen, \sich, wie geschehen, zu äußern, als derselben hierdurh noch eine Vermittelungs-Justanz zu gewinnen sei, wodurch dem Ausbruche der Feindseligkeiten vorgebeugt oder der Frieden hergestellt werden fönne, íîn welher Beziehung Anspruh und angelegentlichster Wunsch seiner Regierung unzweifelhaft wohlbegrün- det befunden werden müßten.

Präsidium giebt hiernächst Kenntniß von einem durch den Justizrath Schleiden üherreihten Schreiben der provisorischen Re= gierung d?r Herzogthümer Schleswig=Holstein an den deutshen Bund, d. d. Rendsburg, den 26. März, sodann von einem weiteren Schrei- ben eben derselben vom 28, März l. J.

Beide Schreiben lauten wie folgt :

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„Die provisorische Regierung der Herzogthümer Schleswig-Hol- stein beehrt sih, dem hohen deutschen Bunde die ergebenste Anzeige zu machen, daß sie si konstituirt und in diesem Anlaß die auliegende Proclamation erlassen habe,

„Dem hohen deutschen Bunde gegenüber wird sie faum einer weiteren Rechtfertigung des Geschehenen bedürfen, da die gefährdete Lage der Herzogthümer unausgeseßt Gegenstand der Aufmerksamkeit des hohen Bundes gewesen ist.

„Die provisorishe Regierung hofft mit vollster Zuversicht, daß der hohe deutshe Bund, in Erwägung der außerordentlihen Um- stände und in Berücksichtigung der T elas Aufgaben , die er selbst in erhebender Gemeinschaft mit dem gesammten deutshen Volke eben jeßt zu erfüllen angewandt ist, der provisorischen Regierung seine An- erkennung nicht versagen, vielmehr gern bereit sein wird, den Her= zogthümern und ihrer provisorischen Regierung die bereiteste Unter= stüßung zu gewähren. Es scheint der Augenblick gekommen zu sein, wo die beregte Frage eine schnelle und definitive Erledigung for= dert.

„Der Ueberbringer dieses Schreibens, der Herr Justizrath Schleiden, wird die Ehre haben, die weiteren Mittheilungen münd- lich zu machen.

Rendsburg, den 26. März 1848.

Die provisorische Regierung. Beseler. Friedrih Pr. zu S. Holstein. Droyfsen.“ 2.

„Die provisorische Regierung der Herzogthümer Schleswig=Hol- stein hat die Ehre gehabt, dem hohen deutshen Bunde durch ihr Schreiben vom 26sten d. M. und durh dessen Ueberbringer, den Justizrath Schleiden, von der Lage der Verhältnisse in Schleswig- Holstein in Kenntniß zu seßen.

„Mit Bezugnahme hierauf erlaubt sich die provisorische Regie- rung an den hohen Bund einen weiteren Antrag zu stellen, der im gleichen Maße durch die Natur der Sache und durch die dringlichen Verhältnisse des Augenblicks geboten zu sein scheint. 5

„Bisher isl das Herzogthum Schleswig noch nicht zum deutschen Bunde gehörig gewesen. Aber schon die shleswigsche Ständeverjamm- lung des Jahres 1846 beshloß in Veranlassung eines offenen Brie- fes Sr. Majestät des Königs von Dänemark d, d. 8, Juli 1846 fast einstimmig einen Antrag an den König, die Aufnahme Schles- wigs in den deutschen Bund bewirken zu wollen. Die immer weiter greifende Gefährdung der Selbstständigkeit Sdleswigs und seiner ei= genen Verbindung mit Holstein mußte das Verlangen nah einer Sicherung, die allein für die Dauer alle Besorgnisse zu entfernen vermag, nur noch steigern. Jn einer, Versammlung ständisher Ab- geordneter, welhe am 17ten d. M. in Rendsburg gehalten wurde, ward namentlich au der Eintritt Schleswigs in den deutschen Bund als eines der wesentlichen Erfordernisse zur Beruhigung der Herzog- thümer ausgesprochen und der nah Kopenhagen gesandten Deputa- tion aufgegeben, unt densclben auf das dringendste zu bitten. Vie Antwort des Königs, unter dem Einfluß sehr bedenkliher Volksbe- wegungen gegeben, lautete, wie dem hohen deutshen Bunde bereits bekannt ist, dahin, daß Se. Majestät das Herzogthum Ee dem deutschen Bunde einzuverleiben weder das Recht, nocz die acht, noch den Willen habe, dagegen die unzertrennliche Verbindung Schleê- wigs mit Dänemark durch eine gemeinsame Verfassung kräftigen wolle.

„Die hohe und energische Bewegung, die in diesem Augenblicke die Herzogthümer erfüllt, würde allein {hon hinreichender Beweis sein,