1848 / 111 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Am 411. April traf in Chur Oberst Gerwer von Bern ein, welcher als Kommandant eines Observations-Corps von 15,000 Mann,

das an der ös Als eidgenössische

Kanton Genf. (Eidg. Ztg.) L Arbeiter , welhe in Lyon ausgewiesen worden sind, gelangt,

meisten sind erbittert über die Art, wie man sie in Lon behandelt Arbeit und ohne Subsistenzmittel, die es is keine Frage, daß durch Frankreih und der Schweiz bestehen- Die Regierung von Genf hat sich deshalb au bereits an den neuen französischen Gesandten, General Leider steht aber zu gewärtigen, daß die Begeh-= haft so fruchtlos sein werden, als es diejenigen

hat : es waren nicht Leute ohne meisten waren vielmehr beschäftigt, und ihre Vertreibung die zwischen den Verträge verleßt worden sind.

Thiard, gewendet. ren der Cidgenossenf Englands in gleicher Angelegenheit geblieben sind.

Privatbriefe aus Chambery in Savoyen vom Zten April schildern die dortigen Vorfälle in folgender Weise: ¿Die 4 sich unsere Stadt

Erschreckt durch das Wort Republik, das jeßt mit Blizeoschuelle die Runde durch die A Welt macht, waren unsere Behörden ganz gelähmt, und die Einwoh- | Waffen aller Art versehen nach d

1 Theil zu nehmen; 7 800 Gef

welcher

regung und allgemeine Verwirrung, in beschreiben.

mehrere Tage lang befand, is {wer zu

ner \elbs| bis jeßt wenigstens Ordnung, deren sih unsere Stadt Veränderung der Regierungsform Angst den Plänen unserer gen. Um die Verwirrung s Behörden Sonnabends, den 1sten d. die Stadt.

anders sagen, als der Sturm nahte, liefen sie davon. 1 Lgon her an, und die beängstigendsten Ge- stets

ten die Savoyarden von rüchte liefen ihnen voraus. {hwärzer sieht, als es nihts Anderes, als man

die Furcht glaubte mit

Wie it; fo habe es

D 5 1 theilweise bewaffnet, der 9 allermindesten Widerstand bemächtigten sie sih aller

mirten sie die Republik. chon vor ihrer Ankunft bereit gehalten.

Neigung zur Republik. in der Stadt.

empfangen wurden, machte sie nicht wenig stußen. verzüglih aus den notabelsten und angesehensten M

ger Tage zu entschädigen,

um sich.

Bekanntmachungen.

[329] G s 0.01 4 ml. 9

Der abwesende Müller Johann Joachim Friedrich Oito wird auf Ansuchen seiner Ehegattin Marie Elise, geb. Oge, zu Liebenthal, welche behauptet, von seinem Aufenthalte aller angewandten Mühe ungeachtet keine Nachricht erhalten zu haben, hierdurch aufgefordert, sich binnen drei Monaten, und spätestens in dem auf den 22. Juli 1848, Vormittags 10 Uhr, im Kam- mergerichte angeseßten Termine vor dem Kammergerichts- Nath Theremin zu gestellen und die wegen böslicher Verlassung angestellte Ehescheidungs - Klage zu beant- worten, widrigenfalls die bösliche Verlassung für dar- gethan angenommen und auf Trennung der Che er- fannt und der ausbleibende Ehegatte sür den allein huldigen Theil erklärt werden wird,

Berlin, den 17, März 1848.

Das Ehegericht des Königl. Preuß. Kammergerichts.

{328} Gerihtlihe Vorladung.

Alle diejenigen, welche an die Verlassenschaft des am 27, September 1847 verstorbenen Gutsbesißers Adolph Friedrich Melms zu Steinfeld aus irgend einem Grunde “Rechiens Ansprüche und Forderungen zu haben vermei- nen, werden behufs Richtigstellung dieses Nachlasses, auf den Antrag der Vormünder, hiermit geladen, folche in einem der folgenden Termine:

am 1¿ und 20, Mai oder am 9, Juni d. J., Normittags 11 Uhr, vor dem Königl. Hofgerichte spe- ziell anzumelden und zu beglaubigen, bei Vermeidung der am ‘23, Juni c., Vormittags 11 Uhr, zu erkennenden Präklusion und aufzuerlegenden ewigen Stillschweigens,

Datum Greifswald, den 22. März 1848. L

Königl. Preuß. Hofgeriht von Pommern und Rügen, L: 8) v. Klot,

Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 8, Dezember 1847, Das hierselbst in der Burgstraße Nr, 9 belegene, im stadtgerichtlichen Hypothekenbuche von Berlin Vol. 3, Nr. 267. verzeichnete und den Erben des Kaufmanns Michael Bernsdorff (sonst Michael Bendix) gehörige Grundstü, gerichtlih abgeshägt zu 14,170 Thlr. 29 Sgr. 6 Pf., soll / am 7. Juli 1848, Vormittags 11 üÜhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden, Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen. Die dem Aufenthalt nah unbekannten Real-Präten- denten werden hierdurch unter der Warnung der Prä- flusion öffentlih vorgeladen.

[1217]

[1220] Nothwendige Subhastation.

Das im Dorfe Werder bei Neu- Ruppin belegene, im Hypothekenbuche des unterzeichneten Gerichts Vol. I. Fol. 1. Ñr, 1. verzeihnete Wittkopfsche Schulzengut, s abgeschäßt auf 6078 Thlr., soll Schulden hal-

er in dem auf

den 27, Juni 1848, Vormittags 10 Uhr, in der Gerichtsstube zu Werder anberaumten Termine meistbietend verkauft werden,

tlihen Schweizer=Gränze aufgestellt wird, ernannt ist. Kriegs - Commissaire sind ihm Stabs =- Major L Risch und Stabs-Lieutenant G. Hiß von Chur beigegeben.

Eine Anzahl \{hweizerischer ist in Genf an- um von da in ihre Heimatskantone zurückzukehren.

gar nicht geneigt, bis zur Stunde erfreut hat, durch aufs Spiel zu seßen in Frankreih lebenden Landsleute entge- aufs höchste zu bringen, verließen alle Man kann nicht

man wahren zu thun, welche die Revolutions - Scenen von 1793 erneuern wür- Den Zten endlich langten sie an, 7—800 Mann stark, unter Äbsingung der Marseillaise. Wachtposten der National-Garde, und vom Balkon des Hotel de Ville herab profkla- Quartiere, Lebenêmittel und Geld waren | Man wollte sie als Freunde, als Landsleute empfangen, aber wohlverstanden ohne alle | Als sie einzogen, herrschte fast Todtenstille Dieses ehrerbietige Stillschweigen, mit welchem sie Sie suchten un- ännern der Pro-= | viuz eine provisorische Regierung zu errichten, und vielleicht wäre th- nen auf diese Weise ihr Plan wenigstens momentan Allein in der Nacht, wahrscheinlich um \sih für die Entbehrungen eini- und da sie ziemlich Geld in der Tasche hatten, überließen sie sih den sfandalösesten Orgien. Das entschied. Jett faßte die ganze Bevölkerung der Stadt urplößlich einen sollen Widerwillen gegen diese Freiheitsmänner, daß man sie Dienstag Mor= gens (den Aten) offen angriss. Mit Blivesschnelle griff diese Reaction Dienstags Morgens um halb 7 Uhr ertönte die Sturm-

946

ren

Führer der Bande bemächtigt,

Die

bery, die eine Entschlossenheit alle Anerkennung verdient,

Insolenz verjagt, nahm wieder ihre volle Thätigkeit wieder an. dernswürdiger als ein Land, und 4, | men des Rechts, der Vernunft

Auf-

die Ruhe und hatten alle Mühe,

sahen mit heißen.

Endlich rück- | wohl nicht wieder fommen!

Alles noch liberié! in Chambery | Blutmenschen | geblieben. nur Ohne den

Madríd, 10. April. folgten

dem cinen stand:

gelungen. | doppelter Kraft zu dem stillen,

von dem Getümmel der Stadt

“Allgem

Taxe und neuester Hypothekenschein sind täglih im Geschäfts-Lokale des Richters einzusehen. Neu-Ruppin, den 24. November 1847. Bauersches Gericht über Werder, Geride,

[291 b] E Köln-Mindener Eisenbahn. Tägliche Abfahrten der Personenzüge:

- J. gvon Minden na Deuß, 9 Morgens 5 Uhr 45 Min., Nachmittags 12 Uhx 15 Min. *),

nah Dortmund, Nachm. 5 Uhr 30 Min. **) *) im Anschluß an den um 11 Uhr 15 Min, Mor- gens von Berlin, Dresden, Leipzig, Braunschweig, Bremen, Uelzen, Hildesheim und Hannover eintref-

fenden Zug z **) im Anschluß an den um 4 Uhr 30 Minuten Nach- mittags von Hannover und Harbutg eintreffenden Zug. Geht anderen Tages über Köln bis Gent und Lille, Vio Dre e tion

L bes trn

. L T Literarische Anzeigen. [331] A N 01 9 f

Das statistishe Büreau in Berlin, welches in seiner jeßigen Einrichtung seit 1810 besteht, is im Besiß ciner großen Sammlung von Nachrichten und Zahlen über den preußischen Staat, über Deutschland und andere Länder. Theils erstrecken sich diese Zahlen auf frühere Zeit, theils sind die gegenwärtigen statistischen Verhält- nisse aus den fortdauernd aus den Provinzen eingehen- den Nachrichten stets (ersichtlich, N

Mein würdiger Vorgänger, Herr Hoffmann, hat die Resultate der Zählungen mehrfach bekannt gemacht, auch einzelne Verhältnisse vom statistischen Standpuntte aus in Schriften und Zeitblättern behandelt; und ich habe seit 1844, in welchem Jahre mir die Leitung des Büreau's übertragen wurde, in ähnlicher Art fortgefah- ren, Noch ganz vor kurzem is in dieser Beziehung die Uebersicht der Bevölkerung des preußischen Staats nach der Zählung von 1846 D Nicolai erschienenz über die Verkehrs - Verhältnisse des Zoll - Vereins wird die statistische Uebersicht für 1843, 1844, 1845 in diesen Tagen bei Mittler ausgegeben werden,

Größere statistische Werke lesen sich indessen schwer und dienen in der Regel mehr zum Nachschlagen bei Erörterung einzelner Gegenstände. Reine Tabellen sind nicht immer leicht verständlih; es gehört meist hon eine gewisse Uebung dazu, aus den nackten Zahlen auf die wirklichen Verhältnisse des Lebens sichere Schlüsse u ziehen. Jn dem theuren Vatcrlande is jeyt das nteresse an öffentlichen Angelegenheiten allgemein er- wacht, Jedermann will sich über die bestehenden Ver- hältnisse unterrichten, bildet sich Urtheile, wie diesc oder jene eider diy A für das allgemeine Wohl zu treffen, diese oder jene Maßregel zu ergreifen sei. Es is klar, daß in allen diesen Beziehungen eine positive Kenntniß

glocke, und der Ruf: Zu den Waffen! ging in Chambery und dessen nen Thier g ist, [ Umgegend von Mund zu Munde. Jn weniger als 10 Minuten wa=- | im vorigen Spätherbst von Sr. Majestät dem König dem Garten geschenkt, Alle, die eine Flinte zu gebrauchen verst

und stürmten alle von der Revolutionsbande beseßten Wachtposten. Eine halbe Stunde ungefähr wurde gefeuert ; wurden Barrikaden errichtet, Die öffentlichen Denkmale, deren si die wurden wieder genommen, und näch Verfluß von kaum einer Stunde waren alle ten gefangen gemacht und in guten Sewahrsam gebracht. fleinen Scharmüßtel waren lebhaft, der Widerstand ernsthaft, aber der Sieg neigte sich sehr {nell auf Seite und einen Um 9 Uhr Morgens (am ten) war Alles wieder in gewohnter Ordnung.

stration, Tages zuvor von der tollen Bande mit wahrhäft unglaublicher

Besiß vom Hotel de Ville und trat Nicht is} erhebender, nichts bewun- das sich in Masse erhebt, um im Na=- und der Macht gegen diejenigen zu protestiren, welhe ihm Geseze auferlegen wollen. Schauspiel haben wir hier erlebt. völkerung läßt sih gar nicht beschreiben. 10 15,000 Bauern mit Mistgabeln, er Stadt gelaufen, um am Kampfe angene wurden gemacht, die Bauern von deren Mißhandlung zurückzuhalten. Auf dem Lande wurden immerhin 30— 40 dieser verführten Burschen von den Bauern massakrirt, welche sie nicht Ich bedaure es von Herzen, Zug unternahmen, mußten Alles gewärtigen. Die Lecction war hart! 1 Rufe: Vive la Savoie! Vive la

hob sih die Bevölkerung unter den E t Schimpf und Schande geflohen.

Die Behörden waren mi Kein Beamter, kein Soldat, nicht ei Da hat si, denke ih doch wohl, der wahre Volkswille ganz ungehindert manifestiren können.“

Sp d nt e-n

Seit zwei Tagen wurden mehr als hundert Personen in tie Verbannung geschickt. alle in der Richtung nah Andalusien. wieder aufrührerische Maueranschläge Es lebe die Freiheit!

Der zoologishe Garten.

Der erwächende Frühling ladet unter dèn Stürmen der Gegentvart bernhigenden Genuß der Natur ein.

den Umgebungen Berlins is wohl kein Out mehr gecignet, und den Sorgen des Tages für einige Stunden der Erholung abzulenken und in der Betrachtung harmloser Erscheinungen zu kräftigen, Einrichtung ohnehin in der Frühlingszeit am machen, und ver in diesem Augenbli reicher als sonst in so

einer Anzeiger.

bis dahin nur

and uf der Straße ; nden, auf der Straß worden sind.

au verschiedenen Punkten

Führer und Solda- Die

der Bevölkerung von Cham= Muth an den Tag legte, der

Die alte Munizipal - Admini=

Dieses erhebende Der Enthusiasmus der Landbe= Aufs erste Signal waren

2. L - p P 6 1, Sicheln, Sensen und anderen | wohnt ist.

und wir

anders als Brigands aber die, welche den tollen Sobald werden sie nun Uebrigens er-

n } nuten. n einziger Gendarm war zurück=

Die Transporte er- Heute riß die Polizei von den Straßenecken ab. Auf Nieder mit den Tyrannen!

mit Jn das Gemüth | wollen. anziehender als unser Garten, dessen Lage und vorzüglichsten sih geltend früher Jahres-

Ae E n S E] E Ee

des wWirklih Bestehenden zur Grundlage dienen muß, wie noch deutliher wird, wenn man einzelne Fragen und Gegenstände beispielsweise hervorhebt, Die Ent- chlüsse über die zu ergreifenden Maßregeln werden von einer Volksvertretung ausgehen, Wie heißen die ver- chiedenen Kreise, Städte, die einen odcr zwei oder mehr Abgeordnete stellen? Das einige Deutschland versam- melt in Frankfurt Deputirie. Wie stehen die Bevölke- rungen der deutschen Länder und Gauen jeyt, wie standen sie früher? Die arbeitende Klasse dringt auf Verbesserung. Ias is} bekannt aus dem ganzen Lande über dic Höhe des Arbeitslohns? Wie is das Urtheil zu modifiziren in Bezug darauf, wie viel gearbeitet, in welcher Weise be- zahlt wird? Wie viel Dampfmaschinen sind im preußi- schen Staat? Was i} bekannt über die Consumtion“ Wie viel Kapital steckt in Häu ern? Wie viel Schiffe hat der preußische Staat? Wie is der Viehstand in den verschiedenen Provinzen? Was ergiebt die Gewerbe- Tabelle des preußischen Staats? Wie ist der Schul besuch? Dergleichen Fragen lassen sich in Menge auf llen, und fehlt es auch hier und da an Material zur genauesten Beantwortung, so is offenbar doch. schon viel gewonnen, wenn man in Zahlen nur cin einigermaßen zutreffendes Bild sich entwerfen kann.

Jn allen Theilen der Geseggebung is jeyt nicht vor- zuschreiten ohne statistischen Unhalt. Aus größeren Schriften aufsuchen, was in dieser oder jener Beziehung ermittelt worden, is mühselig und in dem Drange der Zeit oft nicht möglich.

Das statistishe Büreau is immer bereit gewesen, auf schriftliche und mündliche Anfragen jede Auskiunst zu ertheilen, die es nach seinen Materialien zu geben oeimochte. Aber es scheint dies den gegenwärtigen Bedürfnissen nicht zu genügen.

Deshalb habe ich mich entschlossen,

Mitth etrtiun gen des . ( H -- , . statistischen Büreaus periodisch erscheinen zu lassen.

Die sämmtlichen Herren Mitglieder und Beamten des Büreau's wollen mix mit hingebender Thätigkeit zur Seite stehen. Wir wünschen sämmtlich die Materia- lien, welche hier vorhanden sind, so gemeinnügig als möglich zu machen, Es is nicht die Absicht, längere Aufsätze, gelehrtere statistische Ausführungen zu liefern. Es sollen immer nur kleinere Darstellungen scin, und diese, so viel als möglich, immer sich auf gerade be- sprochene Tags-Fragen beziehen. Die Zeit ist erschienen, es is der Wille des Königs und der Nation, daß ein Jeder an seiner Stelle mit aller Kraft für das allge- meine Beste fördernd eintrete, Das statistische Büreau will gegen den Drang der Zcit und den allgemeinen Wunsch nicht zurückbleiben und wird, seinen Stand- punkt festhaltend, die positive Kenntniß der wirklich ob- waltenden Verhältnisse in kurzen Darstellungen möglichst zu verbreiten und zugänglich zu machen, auch in jenen Mittheilungen zu erfüllen bemüht sein, Das erste Blait soll am 22sten d. M. ausgegeben und so ‘fortgefahren werden, Möge das geneigte Publikum meinen aufrich- tigen Willen, möglichst nüglich zu werden, freundlich aufnehmen.

Berlin, den 12, April ‘348.

D400 LETA T laus Z Direktor des statistischen Büregu's in Berlin,

Mögen die Mitglieder unseres Actien - Vereins, die seiner Entstehung so edelmüthig ihre Hülfe gewährt haben, und deren öftere Besuche wir ungern vermissen, in Publikum mit ihrem tens in dieser auch für seine ten und von dem redlichen Bestreben Kunde geben, mit welchem wir unjere Unternehmung aufrecht zu erhalten bemüht sind,

Mögen die Studirenden, gend, die Führer der Handwerker Vereine wie in den früheren Jahren das reie Material zur Belehrung und Uebung in wiederholten Besuchen be- Alle Berechtigungen, die wir ihnen cinräumten, vet | und unsere Beamten, wie wir selbst, werden gern bemüht jen, allen ihren billigen Wünschen entgegenzukommen, a L:

“Mögen aber auch Alle bedenken, daß die Unterhaltung einer solchen Anstalt et- nen Aufwand erheischt, der nur aus den Beiträgen sehr Vieler, die 1hn unter dem Namen eines Eintrittgeldes entrichten, bestritten werden kann. Unser Unternehmen istkeine Spcculation auf Geldgewinn, das weiß am besten die kleine Zahl edler Männer , die sih in der Form einer L Begründung vereinigt haben , wir Alle tragen unsere Mühen und Sorgen aus reiner Liebe zu einer Sache, für das öffentliche Leben erkannt worden ist, und jede auch des unbekanntesten Fremden, Lohn. Es is} aber auch kein Vorzug der Hauptstadt, das sie aus eigenen Kräften nährt, ja, jedem Fremden eine Gastgabe bieten chen Rechten wie ihre eigenen Bewohner betheiligen mag. auf den Gemcinsinn begründet, nur bestehend, wenn es von Allen - mit glei- chen Kräften getragen wird, gemeinen Schuyes bedarf, Garten - Anlagen und die i shädigungen der zur Schau gestellten Thiere

|

zeit mit {öónen Thieren ausgestattet is, von welchen die vorzüglichsten erst von den seltenen Besuchern während des Winters gesehen

Die meisten dieser Thiere werden {hon jeßt ins Freie gebracht, und in wenigen Tagen sind alle gefüllt. Zwei junge Löwen, die sih während ihrer ellschaft eines Hundes gewöhnt haben und jezt eben vor unseren Augen zu

Behälter mit ihren alten und neuen Bewohnern Jugend an die Ge

kräftigen Gestalten entwickeln werden, Leopard, Kuguar und Hyänez die im vorigen Sommer im Garten geborenen Wölfe, Bären in Anzahl, Waschbären, wilden Schweinenz unter den Grasfressern die Kenguruhs, ausländische und einheimische Hirsche und Rehe (zwei davon erst so eben von New-Or- lans angelangt), die Búffel und Zebus, die nubischen Schafe und kirgisi- schen Ziegen, vor Allem die Ku h der Barbarei (eine rinderartige Aa

tilope mit auffallend feinem Kopf und gedrehten Hörnern), Stachelschweine, Agu

tis, langohrige Hasen und manche andere fremde Nagethiere ; unter den Vögeln der Strauß, die \schwarzen Schwäne, gehaubten Krauiche, Hocko-Hühner, Papageien, Reiher, Störche, Pfauen, Haus - und Stuben-Vögeln, Adler und von Amphibien die Schildkröten, Krokodil und eine riesige Klapper

\cchlan ge werden von Allen, die sich gern der Betrachtung mannigfaltiger und merkwürdiger Naturbildungen hingeben, mit nicht minderer Lust gesehen werden, als mit weicher der leichtere Sinn, zumal unserer Jugend, sih den nie ruhenden Spielen in dem neu bevölkerten Affenhause zuzuwenden ge-

irten unverminderte Rüsselbären und Kinkajouz vier verschiedene Arten von

Fasanen und eine große Zahl von Geier, Edelfalfkfen und Weihen;z

dem Jnstitut bei

Begleitung ihrer Familien dem großeren sich von dem Zustand des Var-

Beispiel vorangehen, i LBE Zeit genau unterrich-

Fortdauer bedenklichen

die bildenden Künstler, die Lehrer der Ju-

bestehen wie sonst,

Actien - Gesellschaft mit uns zu jener

die seit ihrem Bestehen als ein Gewinn beisällige Aeußerung, bringt uns einen Antheil an unserem soudern ein Kleinod, um jedem Bürger aus den Provinzen, zu fönnen, an der er sich mit glei- So im Vertrauen

auch des all-

chonung der “gangener Be emvfohlen haben

ist es ein öffentliches Gut, da? dem wir schließlich abermals d: Abwehr oft aus bloßer Unkunde bestens

Der Vorstand des zoologischen Gartens.

—“

Vorstehende „Mittheilungen“ erschemen in mci- nem Verlage.

Jeden Monat erscheinen zwei Bogen, und zivar jeden 15ten und 30sten desselben (der erste Sonnabend den 22\ten d, M.). Der Subscriptions-Preis für ein Vier- teljahr oder 6 Nummern is 5 Thlr,, wofür es durch jede Buchhandlung oder jedes Postamt zu beziehen 1st.

Berlin, den 12. April 1848.

E, S. Mittler, Stechbahn Nr. 3.

Popular-philosophische Vorlesungen [293 b] für Herren und Damen aus den gebildeten Ständen.

1e Serie: Der Majestätsbegriff in Vergleich mit dem Gottesbegriff.

9te Serie: Die persönliche Fortdauer und das Scnseits, wissenschaftlich beleu ch- tet uno degrunder.

In der ersten Ser.e gedenke ich, wenn sich eine ent- sprechende Theilnahme findct, 4 Vorlesungen zu halte! gegen ein festes Honorar von 1 Thlr,z in der zweiten gegen 3 Thlr. Honorar. Vorläufige Anmeldungen ki den in der Buchhandlung des Herrn Carl Heym Heiligegciststr. 7, entgegengenommen und Zeit und Ort noch näher bestimmt werden, Pr. Friedrich Richter,

[330] Bekanntma u ne

Die übertriebenen und falschen Gerüchte, welche sich über Vorgänge am hiesigen Orte auswärts verbreitet haben , veranlassen uns, im Jntcre|se der Wahrheit zu erklären: daß, mit Ausnahme" eines schnell beseitigten Straßen - Tumults am 21, März, die öffentliche Nuhe hier keine weitere Störung erfahren hat und eine aber- malige Unterbrehung derselben durchaus nicht zu be- sorgen is. Wie wir diese Versicherung, mit welcher wir noch die Nachricht von dem ersreulihen Gesundheits- Zustande in hiesiger Gegend verbinden, zur vollkomme nen Beruhigung derer , die unseren Kurort zu besuchen Veranlassung und Lust haben, aussprechen, so dürfen wir sie auch wohlbegründet von dem ganzen Thale wie- derholen, und wird Warmbrunn mit seiner näheren und entfernteren Umgebung auch in dieser bewegten Zeit jenen friedlich wohlthuenden Aufenthalt gewähren, der Bedürsniß und Wunsch Aller is, die der Zweck der Genesung oder des Vergnügens uns zuführt,

Warmbrunn, den 15. April 1848. : Assemus. W, Bergmann. Bruchmann. Con- rad. Döring. Enge. Finger. Fin s, Francke, Fritsch. Ganzert. Gottschild, Großmann, C. und J. Hackenberg- Hôske. Joyn: Zuhre. Kubnert. Leder. Dr. Lu cs, May. Niegiscch, Pohl. Richter. Ringelhann,. Seemann, Seibt. Dr. Schnorr. Scholz, Schönfeld,

Schwarz. Thomas. Wehner,

[292 b] :

Der Freiknecht Friedrih Nadüchel, aus Hinter- pommern gebürtig und vor 2 Jahren in Wollin con- ditionirte, wird gebeten , wenn er oder seine Frau noch am Leben, sih baldigst schriftli beim Unterzeichneten zu melden, wo ihm. dann etwas Wichtiges mitgetheilt werden wird, und zugleich bemerken, ob sie etwas shrei- ben und Geschriebenes lesen können.

Massow, den 12, April 1848, Uecker, Amtsbesiyzer,

Das Abonnement beträgt: 2 Rthir. für % Jahr. 4 Rthlr. - 5 Jahr. 8 Rthlr. - 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis - Erhöhung. Bei einzelnen Kummern wird der Bogen mit 25 Sgr. berechnet,

Me 111.

Inhalt

UAnitlicher Theil.

JFuland. Berlin, Petitionen um Aufrechthaltung der bestehenden Wabhl- geseße. Aufhebung der auf Verbindungen bezüglichen Reverse an den Universitäten, Provinz Posen. Bekanntmachung der Generale von Willifen und von Wedell,

Deutsche Bundesstaaten. Großherzogthum Baden. tu9e, hessischer

Truppen. Donaueschingen. Ankunft württembergischer

Truppen. Abzug der Freischaaren, Kurfürstenthu m Hessen.

Landgraf Wilhelm und Prinz Friedrich von Hessen aus Dänemark zurück-

berufen, Großherzogthum Medcklenburg- Schwerin, Trup-

penmärsche. Freie Stadt Frankfurt. Verhandlungen des Funf- ziger-Ausschusses. Schreiben aus Frankfurt a. M. gung und Funfziger-Ausschuß.)

Hesterreichische Monarchie. Wien. Nachrichten aus der Lom- bardei. Briefwechsel zwischen dem Feldmarschall Radeyly und der provisorischen Regierung in Mailand.

Nußland und Polen. St. Petersburg, Ordensverleihung. Nachrichten vom Kaukasus. Ukas über die Reichsschaßbillette. Kronstadt, Ausdehnung des offenen Wassers.

Frankreich. Paris. Abschaffung der Salzsteuer. ienst - Verein- fachung. Mission des General Changarnier. Lord Brougham. Vermischtes. f

Großbritanien und Jrland, London. gen: Die Bill zur Sicherheit der Krone. Die Times über Schleswig-Holstein,

Ftaliem. Nachrichten aus Palermo.

Spanien. Madrid. Hosnachrichten.

Moldau und Wallachei. Buchare st. Bevorstehende Unruhen,

Handels- und Börsen-Nachrichten.

Lr L

A 8

er Prinz von Preußen, es

Wegepolizeï. Verschwörung der Bojaren.

Beilage.

Amtlicher Theil.

Jch erkläre Mich mit der auf Veranlassung verschiedener Peti- tionen der deutshen Bewohner des Großherzogthums. Posen Mir vorgetragenen Ansicht des Staats - Ministeriums dahin völlig einver- standen, daß die der polnishen Bevölkerung der Provinz verheißene nationale Reorganisation auf diejenigen Landestheile des Großher- zogthums, in welchen die deutsche Nationalität vorherrschend i}, nicht ausgedehnt werden darf. Vielmehr i es Mein Wille, -daß der von diesen Landestheilen beantragte Anschluß derselben anu den deutschen Bund ohne Verzug bei der deutschen Bundes-Versammlung vermittelt werde. Durch eine solche Trennung der deutschen Landestheile der Provinz werden zugleich die wesentlichsten Hinderuisse, welche der na- tionalen Reorganisation des polnischen Theils des Großherzogthums entgegentreten könnten, beseitigt werden, so daß diese Reorganisation nunmehr um \o vollständiger zur Ausführung kommen fann.

Potsdam, den 14, April 1848.

(aez.) Friedrich Wilhelm. (gez) Camphausen. von Auerswald. An das Staats-Ministerium,

cke. Majestät der König haben Allergnädigst geruht : Allerhöchstihren bisherigen außerordentlihen Gesandten und be vollmächtigten Minister bei dem Großherzoglih oldenburgischen, Her= zoglih braunshweigishen und Fürstlich \chaumburg - lippeschen Hofe, Kammerherrn Grafen vou Westphalen, von diesen Höfen abzube- rufen und demselben die nachgesuchte Entlassung aus dem Staats- dienste zu bewilligen; den Geheimen Legations - Rath Freiherrn von Schleiniß zu Allerhöchstihrem außerordentlichen Gesandten und be vollmächtigten Minister bei dem Königlich haunoverschen , Großher- zoglich oldenburgischen , Herzoglich braunschweigischen und Fürstlich {chaumburg = lippeschen Hofe zu ernennen. S : j Dem Obersten a. D. von Palubicki, dem Land=- und Stadt- gerich1s - Rath Senff in Torgau und dem Kreis - Secretair H o ch = stetter in Köln den Rothen Adler - Orden vierter Klasse; so wie dem Schulzen Hemmerling zu Klempiß, Regierungs-Bezirk Brom- berg, dem Küster und Schullehrer Schmidt zu Burschen, Regie- rungs = Bezirk Frankfurt, und dem Schullehrer Me vissen zu Duis- burg das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen; und Í Den bisherigen Regierungs-Präsidenten von Puttkammer zu Frankfurt zum Direktor der zweiten Abtheilung des Ministeriums des Jnuern zu ernennen.

e Vei Königliche Hof legt morgen für Se. Königl, Hoheit den Prinzen Alexander der Niederlande die Trauer auf vi 1 f vierzehn Lnge ail. Berlin, den 19. April 1848. Jn Abwesenheit des Ober-Ceremonienmeisters : Freiherr von Still fried.

L Ew. Hochwohlgeboren haben uns angezeigt, daß am nächsten Donnerstag, den 20sten d. M., von einer hiesigen Volks-Versammlung beabsichtigt wird, eine Petition um Abänderung des bestehenden Wahl- geseßes in einem zahlreichen Aufzuge nach dem Schlosse zu überbrin- gen und dem Staats-Ministerium zu überreihen, Wir können eine lolche Demonstration, welche auf die Absicht der Einschüchterung der Behörden {ließen läßt und dazu geeignet ist, die öffentliche Ruhe

unde ten Karls- | Markgraf Marimilian legt das Kommando nieder, Ankunsft |

Parlaments-Verhandlun- |

X:

j l

(Truppenbewe- |

| Camphausen.

Allgemeine

Preußische Zeitung.

und Ordnung zu stören, nit für geseßlih zulässig halten und for- dern daher Ew. Hochwohlgeboren auf, der Ausführung derselben, wenn folhe Jhren Abmahungen ungeachtet versuht werden- sollte, durch die Jhnen zu Gebote stehenden Mittel, unter Mitwirkung der Bürgerwehr, entgegen zu treten, an deren Commandeur wir das ab- \chriftlih beifolgende Schreiben gerihtet haben. Wir zweifeln nicht, daß die hiesige Bürgerschaft den zur Aufrechthaltung der Geseße und der öffentlihen Ruhe getroffenen Auordnungen willig Folge leisten und denselben ihren Beistand gewähren wird. Berlin, den 18. April 1848.

Das Staats -Ministerium. Graf von Schwerin. Aruim.. Hansemann.

von Auerswald, Bornemaun. von Reyher. An den Königlichen Polizei - Präsidenten Herrn von Minutoli, Hoch- wohlgeboren.

_Es is zu unserer Kenntniß gekommen, daß am nächsten Don= nerstage, den 20sten d. M., von einer hiesigen Volks - Versammlung beabsichtigt wird, eine Petition um Abänderung des bestehenden Wahl= geseßes in einem zahlreichen Aufzuge nah dem Schlosse zu überbrin= gen und dem Staats-Ministerium zu überreichen. Wir sind jederzeit

bereit, Petitionen, mögen sie von Einzelnen ausgehen oder mit zahl=

reichen Unterschristen bedeckt scin , anzunebmen und mit Sorgfalt zu prüfen. Wir können es aber nicht für geseßlich zulässig halten, daß das Petitionsreht in einer Weise ausgeübt werde, die auf die Ab- sicht der Einschüchterung der Behörden schließen läßt und dazu ge- eignet ist, die öffentlihe Ruhe und Ordnung zu stören, Wir sind daher Willens , die dem Vernehmen nach beabsichtigte Demonstration nicht zu gestatten, und wenden uns deshalb an Ew. Hochwohl= geboren als den Commandeur der hiesigen Bürgerwehr mit der Auf- forderung, die Ausführung der gedachten Demonstration, wenn solche, den Abmahnungen der Behörde ungeathtet , versucht werden sollte, durch die Bürgerwehr zu verhindern, zu deren patriotischer Gesin- nung wir das Vertrauen haben, daß sie ihren ehrenvollen Beruf, die Geseße aufrecht zu erhalten und die öffentliche Ordnung zu {hüßen, mit Entschlossenheit erfüllen werde. : 1 Berlin, den 18. April 1848, Camphausen. Graf von Schwerin. Ene D in Arnim. Hansemann. n den Ns General-Major 2c. Herrn von Ashoff, Hochwohl= geboren.

von Auerswald. von Regher.

Bekanntmachung.

Es ist neuerdings mehrfah vorgekommen, daß Gesellen und Ar- beiter plößlich die Arbeiten eingestellt, ihre Gewerkégenossen, in Fa- briken, Werkstätten. oder auf Baupläßen beschäftigt, gezwungen haben, zu feiern und in Zügen, mit Fahnen und Musik, zu Versammlungen auf Pläßen oder vor den Thoren sih zu vereinigen, um sich über die Erhöhung des Lohns oder Verminderung der Arbeitszeit und son- stige Bedingungen, unter denen diè Arbeit nur fortgeseßt werden dürfe, zu besprechen. Man hat bei dieser Gelegenheit solhe Arbei= ter, welche sich den übrigen niht anschließen wollten, weil sie mit ihren Arbeits- und Lohnverhältnissen zufrieden waren, durch Drohun- gen und Mißhandlungen zu zwingen gesucht und bedauerliche Exzesse begangen, welche sogar Verwundungen herbeigeführt haben.

Dies iff ein Verfahren, welches ohne Auflösung der öffentlichen Ordnung nicht geduldet werden darf.

Die Freiheit des Einzeluen soll durchaus nicht beschränkt werden. Es bleibt jedem Arbeiter unbenommen, die Arbeit, wenn er nicht fontraftlih oder nah deù bestehenden Bestimmungen an eine gewisse Kündigungsfrist gebunden is, cufzugeben; es sol Niemand beschränkt werden, um mit den Gewerfsgenossen über Lohn und Arbeitsverhält- nisse zu berathen, so lange man sich hierbei innerhalb der geseßlichen Schranken bewegt z es is aber nicht gestattet, daß Arbeiter zur Ein- stellung der Arbeit, zur Theilnahme an öffentlichen Berathungen und zur Annahme d r dortigen Beschlußnahmen gezwungen werden. Der- artige Versuche werden als Auflehnung gegen Rude und Ordnung dem Richter zur Untersuchung und Bestrafung übergeben und an den niht Ortsangehörigen außerdem mit Verweisung aus der Stadt ge- rügt werden. i

Oeffentliche Aufzüge mit Musik, Fahnen und Waffen sind nur auf vorhcrgegangene Erlaubniß gestattet und werden ohne dieselbe als Störungen der öffentlihen Ordnung angesehen und verhindert werden. /

Da im Allgemeinen die bisherige Haltung der hiesigen Gesellen und Arbeiter mit Recht eine öffentliche Anerkennung verdient, so muß vorausgeseßt werden, daß es nur dieser Andeutung bedarf, um auch für die Folge in dieser Beziehung nur Lobenswerthes zu bemerken.

Berlin, den 18, April 1848.

Der Polizei - Präsident. vou Minutoli.

Bekanntma ung. Pos - Dampfschiff - Verbindung zwischen Stettin und Kronstadt (St. Petersburg).

Die beiden großen eisernen Post - Dampfschiffe „Preußischer Ad- ler‘ und „Wladimir“, jedes mit Maschinen von 310 Pferden Kraft versehen und zur bequemen Aufnahme von mehr als 100 Passagie= ren, so wie zur Beförderung einer bedeutenden Güterladung, einge=- richtet, werden in diesem Jahre eine regelmäßige wöchentlichè Verbindung zwischen Stettin und Kronstadt (St. Petersburg) unter= balten. Das Post-Dampfschiff „Wladimir“ wird, einer Benach= richtigung der Kaiserlich russischen Post - Verwaltung zufolge, in die- sem Jahre seine Fahrten gleichfalls bis Stet tin ausdehnen.

Die Eröffnung der Verbindung findet den 13. Mai neuen Styls statt, an welchem Tage der „Preußische Adler‘“ zum ersten- mal von Stettin und der „Wladimir“ zum erstenmal von - Kron- stadt alukfertigt werden wird. Von gedachtem Tage ab bis zum Schlusse der Fahrten wird jeden Sonnabend ein Dampfschiff

Donnerstag den 20k April

Alle Post - Anstalten des und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Beklin die Expedition der Allgem. Preuß. Zeitung : ; Behren-Straße Ur. 57. Insertions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg, Anzeigers 2 Sgr.

1848.

aus Stettin: Mittags, nach Ankunft des ersten Dampfwagen-

Zuges von Berlin, und

aus Kronstadt : Abends abgehen.

Bei günstiger Witterung wird die Ueberfahrt in 65—70 Stun- den zurückgelegt.

Das Passagegeld für die Neise von Stettin oder Swinemünde bis St., Petersburg beträgt :

für eine Person auf dem 1sten Plaße 62 Rthlr. 40 » M C35 » zu 4 Personen 273 » E » 205 »

s » » » 2 » 1365 »

In diesen Beträgen is die Beköstigung, mit Aus- nahme des Weins, einbegriffen.

Kinder unter 12 Jahren zahlen die Hälfte Jeder Passagier auf dem 1sten Plate oder in den Privat - Ka- jüten fann 16 Kubikfuß; auf dem 2ten Plaße 12 Kubikfuß und auf dem 3ten Plaße 6 Kubikfuß rheinländ. an Gepä frei mit sich füh= ren. Kinder, welche die Hälfte des Passagegeldes zahlen, haben auch nur die Hälfte dieses Gepäckmaßes frei.

i Für das Uebermaß sind 12 Sgr. pro Kubikfuß rheinl. zu ent= richten.

Das Gepäck der Passagiere darf uur aus Reise - Effekten beste- hen. Waaren müssen besonders verpackt und als Frachtgut aufgege=- ben werden.

Die Anmeldung zur Reise erfolgt in Stettin bei dem Post- Dampfschifffahrts-Agenten Herrn D. Witte, die Expedition der Gü= ter - Sendungen besorgt dagegen das dortige Ober-Post-Amt. Jn Swinemünde werden die Reisenden von der dortigen Post - Ver= waltung angenommen , welcher au die Abfertigung der Güter ob=- liegt.

Die Pässe der nah Rußlaud reisenden Personen missen das Visa der in dem Vaterlande oder Wohnorte des Passagiers besind=- lichen Kaiserlich russischen Gesandtschaft oder des Konsulats haben. Auch müssen diese Pässe vor Lösung des Passagier-Billets in Stettin dem dortigen Kaiserlich russischen Konsul vorgezeigt werden. Die in Swinemünde zutretenden Reisenden haben vor Lösung des Passagier- Billets ihre Pässe dem dortigen Kaiserlich russishen Vice-Konsul vor= zuzeigen.

Der Tarif für Wagen und Pferde, so wie für Güter und Kontan- ten, ingleichen die Fahrt-Ordnung der Schiffe ist aus den öffentlich aushängenden Ankündigungen zu ersehen.

Bérlín, den 1. April 1848.

General-Post-Amt.

preuß. Crt. » » » Privat-Kajüte

);

Uichtamtlicher Theil.

Ful anu o

Berlin, 19. April. Se. Majestät der König haben Allergnä- digst geruht : Dem Oberst - Lieutenant Grafen von Waldersee, interimistishen Commandeur des Kaiser Alexander Grenadier = Regi= ments, die Erlaubniß zur Anlegung des ihm verliehenen Ritterkreuzes vom Königlich hwedishen Schwerdt-Orden; \o.wie dem Strumpf- wirkermeister Christian Ferdinand Rasper zu Landeshut die Anlegung des ihm verliehenen Herzoglih braunshweigischen Ehren- zeichens für die Theilnahme an den Feldzügen von 1809, zu ertheilen.

VBerlín, 19. April. Dem Vorsißenden des Staats - Ministe= riums, Minister Camphausen, sind heute von den Urwählern verschie= dener Stadt-Bezirke, so wie von dem Handwerker - Vereine, mehrere mit zahlreichen Unterschriften versehene Petitionen um Aufrechthaltung der bestehenden Wahlgesebe überreicht worden, von denen wir eine da die aus dem 59sten Stadt-Bezirk hier mittheilen.

Da es verlautet, daß das Königliche Ministerium in den näh= sten Tagen dur eine möglichst große Anzahl von Petenten bestimmt werden soll, die gegebenen Wahlgeseße aufzuheben und die direkte Wahl der Volksvertreter anzuordnen, indem geltend gemacht wird, daß dies der Wunsch der großen Mehrheit der Nation sei, so halten die Unterzeichneten es für ihre Pflicht, ihre entgegengeseßte Ansicht und zwar auf diesem minder geräuschvollen Wege auszusprechen. Sämmtliche Unterzeichnete bitten, die gedahtenWahlgeseße mit ihrer indirekten Wahlart für die diesmaligen Wahlen aufrechckt zu erhalten.

Berlin, den 18. April 1848.

Die unterschriebenen Urwähler des E. A. Clemens. Schuster. Wollny. F. A. Lange. Maywald. A. Friderich. ben. Schwarzburg. Franz. Scheller. D oh. è Jakoby. Spillee. Theodor Reuter. Timpe, Schorp. Richter. Landreuter. Push. M. Moriß. Leest. Tischer. Görn. Zopf. Seelbinder. Weweßer. Schneider. Riedel, Schiebler. Franet. Köllner. Wilke. Wempe. Nerrlich. Thalwißer. Mühlefeldt. Bauhof. J. G. Stellmacher. Blankenburg. E. Habisch. C. Meyer. Elstuer. Friederz. Blechschmidt. Kohli. Detweiler. Hölb, Zeib. Grießler. Arp. Strauch. Steinicke. Altmann. Nunnide, Walter. Krafft. R. Krause. A, Vod, 1, O. Mis nuth. Conrad Bleidorn. W. Kläger. Adler. Madel. Pölsch. Simon Domdheit. C. F. Krause. J. Ehrlich. E. Hopf. Gütling. R. Krüger. Leopold Kraaß. W. Rühle, Wilhelm Rühl. Klin=« gelhöfer. W. Däcke. Manté. Franckde. Schmiß. Sandt. Gehner. Schu!ze. Jaap. Moriy. Siemonsen. Büttner, C. A. Darmann. Hausdorf. C. F. Reinick, W. Keyser. Titius. Köhler. Kayser. Ceonhardt. A. Krause. Hackenschmidt. Canvenden. Müller. Le- feore für sih u, F. usch u, Friedr, Lusch. Majer. Haberecht.

59sten Stadt = Bezirks.

Kunheim. Eduard Döring. Dáähne. A. F. C. Gric=- Böhm. Joh. Fr. Reuter.