1848 / 114 p. 4 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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Die Hülfsmittel, welche außer der Staatshülfe in Mehl und Salz und einigen sofort vertheilten Sendungen an Kleidungsstücken, Decken und eini- gen Naturalien bisher eingegangen sind, bestehen in folgenden Gel dsen-

dungen:

Kanonikus Heide, aus dessen gesammelten Beiträgen 152 Rthlr. Herrn Fürsten Lichnowsly 100 Rthlr, Kanouikus Heide, von dessen gesammelten Die erste Rate des Staats - Beitrages 500 Rthlr., errn Fürstbishof 100 Rthlr. Von demselben 155 Rthlr. Kanonikus Heide aus dessen gesammelten Beiträgen 25 Nthlr, Sammlung vom land- Baron Rothschild 1000 Rthlr. Ratiborer Frauenverein Barbier Pfahle 3 Rthlr. Hofräthin Fuchs 1 Rthlr, Kanonikus Heide aus

Beiträgen 100 Rihlr. Vom 9

räthlichen Amte 27 Rthlr. 22 Sgr. 1 Pf. Herrn Fürsten Lichnowsky 34 Rthlr, 20 Sgr, 247 Rthlr. 20 Sgr. Fürstlichen Hofrath Herr von Dedovich 10 Rthlr,

7

970

Beiträgen 125 Rthlr,

aus milden Beiträgen 40 Rthlr. Gerlach 15 Sgr. Kuzuoneak 10 Sgr. einem Ungenannten 1 Rthlr,

Auße 20 Sgr.

milden Beiträgen aus der Diözese 50 Rihlr. Kanonikus Heide aus milden Se. K. Hoheit Erzherzog Maximilian und Frau Landgräfin zu Fürstenberg 1746 Rthlr, 20 Sgr. Vom hiesigen Damenverein 4 Rthlr, 18 Sgr. Glaß 1 Rihlr. Constanze und Walesfa Kluge 2 Rthlr, Kaufmann Twrdy 1 Rthlr. Von der Königl. Regierung in Oppeln 500 Rthlr, Frau Von einem Ungenannten in Berlin 5 Rthlr, Von einem Ungenannten 50 Rthlr,

nifus Heide aus dessen Sammlungen 20 Rthlr. Bansa u. Sohn in Frank- furt a, M. 5 Rthlr. Vom Central-Comité 500 Rthlr, Josef Kropacz in Zoll - Einnehmer Neubauer in Znaim 3 Rthlr, 10 Sgr. Justiz-Kommissarius Schmid in Frankfurt 3 Nthlr,

Bekanntmachungen.

[322] Oeffentliche Bekanntmachung,

Von dem unterzeichneten Gericht wird mit Rücksicht auf §, 704. Titel 18. Theil 11. Allg. Landrechts hier- durch bffentlich bekannt gemacht, daß dem großjährig gewordenen Bäkergesellen Julius Friedrich Ernst Dank- wart das von seiner Großmutter, der Wittwe Schroe- der, ererbte, im vormundschaftlichen Depositorio befind- liche Vermögen zufolge testameutarischer Bestimmung noch nicht zur freien Disposition überlassen 1/t,

Berlin, den 29. März 1848.

Königl, Vormundschaftsgericht, Abtheilung 11. C A l

[1210]

Folgende verschollene Personen, als:

1) Christiane Caroline Rothe, geboren zu Bitterfeld am 6, Dezember 1809, Tochter des Tuchmacher Rothe daselbst, welche im Jahre 1825 in Leipzig in Dienste getreten, von da nicht zurückgekehrt und seit dieser Zeit keine Nachricht von sich gegeben hat, der Tischlermeister Gottlob Bernhardt Pfordte aus Bitterfeld, welcher sich im Jahre 1830 von dort entfernt und seit der Zeit von seinem Leben und Aufenthalte keine Nachricht von sich gegeben hat, der Schneidergeselle Christian Michael Carl Hund aus Zaasch, geboren am 28. März 1798, welcher im Jahre 1816 nah Polen gegangen, von dort nicht zurückgekehrt und ebenfalls von seinem Leben und Aufenthalte keine Nachricht von sich gegeben hat,

4) Johann Gottlieb Tennert von Zörbig, geboren den 2, November 1787 , welcher zum leßten Male im Jahre 1824 aus München geschrieben, seitdem aber von sich nichts wieder hat hören lassen,

so wie deren Erben und Erbnehmer, werden auf den

Antrag ihrer Verwandten, resp, Kuratoren, hiermit edikta-

liter geladen, binnen 9 Monaten und längstens in dem guf den 25, Oktober 1848, Vorm. 44 Uhx,

vor dem Deputirten, Herrn Ober-Landesgerichts-Assessor

Zeiz, in dem hiesigen Gerichts-Lokale anberaumten Ter-

mine entweder persönlich zu erscheinen oder sich \chrift-

lih zu melden und weiterer Versügung entgegenzusehen,

im Fall des Ausbleibens aber zu gewärtigen, daß sie

für todt erklärt, ihre unbekannten Erben präfludirt und

ihr Vermögen den sich legitimirenden nächsten Verwand- ten zugesprochen und verabfolgt werden wird, Delivsch, den 26, November 1847. Königl. Land - und Stadtgericht, Bodenstein.

[343] Betanuntmagnung-

Ueber den Nachlaß des Handelsmannes Johann Menke in Silbach is der erbschaftliche Liquidations- Prozeß eröffnet worden, Zur Anmeldung der Ansprüche daran steht Termin

den 14, Juli, Morgens 10 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle an, wozu die Gläubiger hierdurch vorgeladen werden,

Ausbleibende werden aller ihrer geseßlichen Vorrechte verlustig erklärt und mit ihren Forderungen an dasje- nige verwiesen, was nach Befriedigung der sih melden- den Gläubiger von der Masse noch übrig bleiben möchte,

Den Auswärtigen wird Justiz - Kommissar Kramer hier zum Bevollmächtigten in Vorschlag gebracht.

Medebach, den 11. April 1848.

Königl, Land- und Stadtgericht.

[59] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 11, Januar 1848.

Das dem Zimmermeister Johann Ludwig Stange gehörige, in der Rosenthalerstraße Nr. 14 belegene, im Hypothekenbuche von der Königsstadt Vol. 6, Nr. 423. verzeichnete Grundstück, gerichtlich abgeschäßt zu 37,768 Thlr. 19 Sgr. 6 Pf., soll

am 29. August 1848, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen,

Der Destillateur Christian Gottschalk, modo dessen Erben, werden hierdurch öffentlich vorgeladen,

[160] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 12, Februar 1848.

Das dem Tischlermeister August Ludolph Lamprecht gehörige, hierselbst in der Cöthener Straße Nr, 33 be- legene, im Hypothekenbuche von den Umgebungen Vol. 31, Nr. 2020, verzeichnete Grundstück, gerichtlich abgeschäht zu 22,277 Thlr. 18 Sgr:, soll

am 11, September 1848, Vorm. 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen,

[248] Nothwendiger Verkau f. Stadtgericht zu Berlin, den 10, März 1848. Das dem Mauerpolier Heinrih Gottlieb Knoll ge- hörige, in der Linksstraße Nr. 23 belegene, im stadtge- rihtlihen Hypothekenbuche von den Umgebungen Vol. 31, Nr, 2017. verzeichnete Grundstü, gerichtlich abgeschäßt zu 17,545 Thlr. 18 Sgr. 9 Pf., soll am 10. Oktober 1848, Vorm. 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden, Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen,

[249] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 11. März 1848, Das gten s in der Dresdener Straße Nr, 6 bele- ene, im Hypothekenbuche von der Louisenstadt Band 15, r, 977, auf den Namen des Tischlermeisters Heinrich Jacob Wiegand verzeichnete Grundstück, gerichtlich ab- geschäßt zu 9753 Thlr. 2 Sgr. 9 Pf., soll am 12. Oktober 1848, Vorm. 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden, Taxe und Hy- pothekenschein sind ín der Registratur einzusehen,

Grafen Saurma 50 Rthlr, Von einem Ungenannten in Kanonikus Heide Madame

Von Kano-

Vom Hrn, Fürstbischof

zu Breslau 100 Rthlr, Vom Central - Comité 1100 Rthlr, ‘it, Präsidenten Burchard 193 Rthlr, 2 Sgr. 6 Pf. Me ¿Durd A städt 54 Rihlr, 20 Sgr. Die Einnahme beträgt demnach zusammen - 6949 Rihlr, 27 Sgr, 7 Pf, Die Ausgabe zu den oben angegebenen Zwecken laut Ausgabe-Journal und den vor- handenen Belägen so daß am heutigen Tage Bestand verbleibt wovon jedoch 27165 Rihlr. nah den Anordnungen der Geber allein und aus\chließlich für die Waisenhäuser verwendet werden dürfen, Ratibor, den 10, April 1848,

Das Hülfs-Comité des ratiborer Kreises.

Dur Fidck- Hr. Hoffrichter 2 Rihlr, 7 an on E

M » 3.» 3863 Rthlr. 3 Sgr. 4 Pf.

Allgemeiner Anzeiger.

[1486] Code fttal=Citatin,

Nachdem über das unzureichende Vermögen der hie- sigen Handlung Carl Ohlenschläger (Rudolph Ohlen- \hläger) durch Verfügung vom 15, Januar c. Konkurs eröffnet worden, werden Fimmitliche Gläubiger desselben hierdurch zu dem auf

den 2. Juni c, Vormittags 10 Uhr,

an hiesiger Gerichtsstätte anberaumten Liquidations- Termin mit der Auflage vorgeladen, entweder persönlich oder durch gehörig Bevollmächtigte sih zu melden, ihre Forderungen und die Beweismittel darüber anzugeben und beizubringen und sich über die Klasse, auf welche sie für ihre Forderungen Anspruh machen, so wie über die Beibehaltung des zum Juterims-Kurator ernannten Herrn Justiz-Kommissarius Rasch in Preuß. Eplau, zu erklären.

Die sich niht meldenden Gläubiger werden gleich nach abgehaltenem Liquidations-Termin mit allen ihren Forderungen an die Masse prätludirt und ihnen des- halb gegen die übrigen Gläubiger ein ewiges Still- schweigen auferlegt werden.

Den auswärtigen Gläubigern werden die Herren Ju- stiz - Kommissarien Zaabel und Ottmann in Heilsberg und Torno in Bartenstein als Mandatarien in Vor- schlag gebracht.

Landsberg, den 12, Februar 1848,

Königl, Preuß. Stadtgericht,

Magdeburg-LWWittenbergesche [284 b] Eisenbahn.

Auszug aus dem notariellen Protokolle über die am 10ten d. M, stattgehabte General-Versammlung. 1D Nachdem der Vorsißende

S DLR-- des Ausschusses die Ver-

E sammlung mit einem Vor- trage über die jeßige Lage

des Unternehmens eröf}f-

net hatte, machte er den

4 Vorschlag, vorläufig von

X Freirung von Prioritäten

abzustehen, den Bau der

Sm Elbbrücke und die Ein- führung der Bahn in die hiesige Stadt auszuseßen, da- gegen dieselbe mit den noch einzuzahlenden 40 % des

Actien-Kapitals von dem Glacis hiesiger Festung bis

zur Elbe bei Wittenberge zu vollenden,

Hiergegen stellte ein Actionair die Anträge:

a) daß die Einzahlung für jezt nicht stattfinde und durch Beschluß bestimmt werde, daß die Einzahlung zu sistiren, event.

b) daß die Einzahlung bis nah Abhaltung der or- dentlichen General-Versammlung ausgeseßt bleibe.

Ein anderer Actionair verlangte jedoch vor der Ab- stimmung den Nachweis des Uebergangs über die Elbe bei Wittenberge ohne Brücke.

Nachdem das technishe Mitglied des Direktoriums hierüber , so wie über die Ausführung des Baues int Allgemeinen, einen Vortrag gehalten hatte und mehrere Actionaire über die gestellten Anträge gehört waren, wurde zunächst die Frage :

Soll die Bahn vom Glacis bei der hohen Pforte

der hiesigen Stadt außerhalb derselben bis zur Elbe

bei Wittenberge fortgebaut werden ©

zur Beschlußnahme gestellt und mit 446 Stimmen ge-

gen 175 Stimmen bejaht.

Hierauf kam die Frage zur Abstimmung:

ob die Einzahlung der zunächst fälligen 10% bis

nah der ordentlichen General-Versammlung ausge-

sezt werden solle,

welche mit 410 Stimmen gegen 226 verneint (wurde, Sodann wurde die aus der Diskussion hervorgegan-

gene Frage :

Soll das Direktorium ermächtigt werden, eine Mo-

dification hinsichts der Zahlung der zunächst fälligen

Rate von 10 % dahin eintreten zu lassen, daß in der

Zeit vom 19. bis 22, April c. 5% gezahlt und we-

gen der übrigen 5% eine Frist bis ult. Mai c. be-

willigt werde ?

mit 567 Stimmen gegen 42 bejaht.

Hiernächst erklärte sich die Versammlung nach Vortrag cines Berichts des Direktoriums über das Resultat der Unterhandlung mit einer benachbarten Eisenbahn - Ge- sellschaft, die Ueberlassung des Betriebes an dieselbe be- treffend, mit dem Antrage, auf eine solche Betriebs- Ueberlassung jeßt nicht einzugehen, einverstanden,

Endlich wurde auf ferneren Vortrag beschlossen, die bisher verwirkten Conventional-Strafen in den Fällen zu erlassen, zu restituiren oder anzurechnen, wo die aus- geschriebene Rate ohne Execution eingezahlt sei.

Magdeburg, den 13, April 1848, *

Der Aus ch Uh der Magdeburg-Wittenbergeschen Eisenbahn-Gesellschaft. (gez.) Deneke, Vorsigender.

[303 b] Vaterländische Feuer-Bersiche- rungs-Gesellschast in Elberfeld.

Das Protokoll der 27\en General-Versammlung be- trifft den Jahresbericht und die jährlichen Wahlen, Der Geschäftsstand der Gesellschaft war am 1, Ja- nuar 1848 folgender : ; Thlr. Sgr. Kapital der Gewährleistung 1,000,090 Gewinn-Reserve 100,000 Die Reserve an bereits eingezahlten Prämien, einschließlich 15,845 Thlr, 32 Sgr. gegen Brandschaden aus 1847, beträgt In 1847 hatte die Gesellschaft an Brandschaden zu tragen .......----- Laufendes Versicherungs-Kapital..

274,635 45

125,533 161 164,469,551

Die Gesellschaft gewährt nach §. 11. ihrer Bedingun- gen den Hypothekar-Forderungen Schuß, Das Statut der Gesellschaft, deren Bedingungen, die Jahres - Ab- schlüsse, überhaupt Alles, was Verfassung und Geschäfts- führung betrifft und Interesse für ein verehrliches Pu- blikum haben fönnte, liegen auf meinem Büreau, Dôön- hofsplaß, Krausenstraße Nr. 37, zur Einsicht offenz auch werde ich, so wie -die Spezial-Agenten meiner Ge- neral-Agentur, als:

Herr Louis Wolff, Spandauerstraße Nr. 70,

F. W, Uhlmann, Mühlendamm Nr. 21,

J. L, Blancbois, Alexanderstraße Nr. 30, George Louis, Kommandantenstraße Nr, 83, W, Weber, Krausenstraße Nr. 30,

J. F. A. Rindler, Stralauerplay Nr. 18,

E Kämmerer Lußze in Charlottenburg, aufs bereitwilligste jede zulässige Erleichterung und ge- wünschte Anleitung bei Aufnahme von Versicherungs- Anträgen ertheilen. L

Die zu meinem Ressort gehörigen auswärtigen Herren Haupt- und Hülfs - Agenten werden diesen Abschluß in den Blättern ihres Bezirks ebenfalls zur öffentlichen Kenntniß bringen, i /

Berlin, den 20. April 1848.

Der General-Agent der Elberfelder Feuer-Versicherungs- Gesellschaft für die General- Agentur Berlin, 5, I. Ztegler.

[345] Beflannunutmambmun g

In Gemäßheit des Gesezes vom 9, November 1843 (Gesez-Sammlung de 1843 Nr. 13) und der betreffen- den Bestimmungen des Gesellschafts - Statuts bringen wir hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß den Herren Ober - Ingenieur Hoffmann und Büreau - Vorsteher Hildebrandt die Functionen des Spezial - Direktors übertragen und dieselben in dieser Eigenschaft ermäch- tigt sind, gemeinschastlich und rechtsverbindlich für die Gesellschaft Namens der Direction zu unterzeichnen,

Aachen, am 11. April 1848,

Vie Die Co N der Aachen - Düsseldorfer Eisenbahn - Gesellschaft, Arndts,

12387») (Bas-Beleuchtung

E i du r ch die E Imp. - Cont. Gas - Association. : Ein gechrtes Publikum machen wir hiermit auf unsere im Berliner Jutelligenz- Blatt vom heutigen Tage ershienene An-

zeige, den Gebrauch des Gaslichts betref- fend, ergebenst aufmerksam. Die Gas- Association,

[152 b] Pr 0 Qa A Mittelst dieses von Einem Wohledlen Rathe der Kai- serlihen Stadt Riga nachgegebenen Proclamatis wer- den von dem Waisengerichte dieser Stadt Alle und Jede, welche an den Nachlaß des mit Hinterlassung eines Te- staments zu St. Germain en Laye bei Paris verstor- benen ehemaligen hiesigen Kaufmanns John Blancken- hagen irgend welche Anforderungen oder Erbansprüche zu haben vermeinen, hiermit aufgefordert, sich innerhalb Sechs Monaten a dato dieses affigirten Proklams, und spätestens den 31. Juli 1848, sub poena prae- clusi bei dem Waisengerichte oder dessen Kanzlei ent- weder persönlich oder durch geseplich legitimirte Bevoll- niz.chtigte zu melden und daselbst ihre sundamenta cre- diti zu erhibiren, so wie ihre etwanigen Erbansprüche zu dociren, widrigenfalls sie, nach Exspirirung sothanen termini praesfixi, mit ihren Angaben und Erbansprü- chen nicht weiter gehört, noch admittirt, sondern ipso facto für präfludirt erachtet werden sollen, Niga, den 31, Januar 1848. U e, Imp. Civ. Rig. Jud. pupill. Secrs. [250] Cdiftai Lao tg Nachdem der Weber und Handelsmann Johann Hein- rich Hartenstein allhier bei uns seine Jnsolvenz erklärt und demzufolge sein Vermögen seinen Gläubigern ab- getreten hat und wir den Konkurs-Prozeß eröffnet ha- ven, so werden alle bekannten und unbekannten Gläu- biger gedachten Hartenstein's andurch Gerichts wegen vorgeladen, den vierten Juli 1848 vor uns an hiesiger Gerichtsstelle in Person oder durch gehörig legitimirte Bevollmächtigte zu erscheinen, ihre Forderungen bei Strafe des Ausschlusses von dieser Konkursmasse und bei Verlust der Wiedereinsezung in den vorigen Stand gehörig zu liquidiren und zu be- \cheinigen, hierüber mit dem Curator litis et bonorum und nach Befinden unter sich der Priorität halber bin- nen 6 Wochen rechtlih zu verfahren, zu beschließen und den 21. August 1848 der Publication eines Präklusivbescheids, die Außenge- bliebenen betreffend, sub poena publicati sich zu ge- wärtigen, sodann aber den 22, August 1848 zu Treffung eines Vergleihs anderweit persönlich oder durch gehörig instruirte Bevollmächtigte vor uns an Ge- richtsstelle zu erscheinen, der Gütepflegung unter der Verwarnung, daß diejenigen, welche nicht éd oder sich nicht bestimmt erklären, ob sie dem Vergleiche bei- treten wollen oder nicht, für Einwilligende werden an- gesehen werden, beizuwohnen, und für den Fall, daß ein Vergleich ín dielom Termín nicht zu Stande kom- men sollte, den 28, August 1848 des Aktenschlusses, und den 30, September 1848

der Publication eines Locations-Erkenntnisses sub poena publicati gewärtig zu sein,

Auswärtige haben Bevollmächtigte zu Annahme fünf tiger Ladungen anher zu bestellen, und wird solches Alles zu Jedermanns Nachachtung zur öffentlichen Kenntniß gebracht,

Lengenfeld im Königl. Sächs, Voigtlande, den 14, März 41848,

Herrlich Förstershe Gerichte das. Kunze, G.-D.

[63] EDiltaler adung. Nachdem bei unterzeichnetem Königl, Sächs, Justiz- amte sowohl 1, mit Genehmhaltung des Königlichen Hohen Appella- tionsgerichts zu Dresden, als Lehnhofes, die Besißer des Rittergutes Sachsgenin mit Cbmath, die Herren Ernst August- Gustav, Wilhelra Friedri Julius und Ernst Karl Friedrih Gebrüder von Brandenstein, wegen der- jenigen verjährten Hypotheken, welche mit a) 1000 Mßnfl. Ehegeld, 1000 Mßnfl, Gegenvermächtniß, 300 Mßnfl. Hausgeld, 1000 Mßnfl, Paraphernalien lt. Kons. vom 9, Ja- nuar 1726 für Eve Elisabeth Christiane Charlotte, geb. von Brandenstein, und b) 4000 Mßnfl, Darlehn für Georg Albreht von Brandenstein lt. Kons. vem 31, Juli 1728, auf ihrem Gute haften, als auch 9

Christiane Regine verw. Schneider allhier, als die prä- \umtive Erbin der im Jahre 1794 zu Voigtsberg ge- borenen Johanne Christiane Schneider, welche zuleßt im Jahre 1817 von Görliß aus Nachricht vou sich ge- gegeben und nah Rußland sih hat begeben wollen, hier aber aus dem Nachlasse ihres Vaters, weiland Jo- hann Gottfried Schneider's, einen Erbtheil an 40 Thlr, 7 Ngr. zu gewärtigen hat, um Erlassung vorschrists- mäßiger Ediktalien nachgesucht; als werden in Gemäß- heit des Allerhöchsten Mandats vom 13, November 1779 und des Geseßes vom 27, Oktober 1834 alle diejenigen, welche entweder rücksichtlich der ub 4. a7 D. gedachten Kapitalien, als ursprüngliche Gläubiger, oder deren Erben, Cessionarien oder aus eínem anderen Grunde, Ansprüche zu haben glauben, und beziehendlich der sub, 2, erwähnten Abwesenden diese selbst nicht nur, sondern auch deren etwanige Erben und alle, welche ein besseres oder näheres Erbrecht, als die hier bekannten Erben zu haben oder deren Vermögen aus irgend einem Grunde beanspruchen zu können vermeinen, andurch Amts wegen geladen,

den dreißigsten JUni d, Je zu rechter früher Gerichtszeit an hiesiger Amtsstelle per- sönlich oder durch gehörig zu legitimirende Bevollmäch- tigte, bei Vermeidung, daß sie außerdem beziehendlich für todt, von der Nachlaßmasse für ausgeschlossen, ihrer Ansprüche und der Rechtswohlthat der Wiedercinseßzung in den vorigen Stand für verlustig werden geachtet werden, zu erscheinen und nah Befinden sich zu legiti miren oder ihre etwanigen Ansprüche anzuzeigen und zu bescheinigen, hierüber nach Befinden mit dem zu be- stellenden Kontradiktor rechtlich zu verfahren, binnen 8 Wochen zu beschließen, hierauf

den fünften September d. J.

der Jnrotulation der Akten zum Verspruch Rechtens und

den fünften Oktober d. J. der Bekanntmachung eines Erkenntnisses, welches 12 Uhr Mittags wegen der Außenbleibenden fir publiziri erach- tet werden wird, gewärtig zu sein.

Auswärtige haben zu Annahme etwa künftig zu er- lassender Ladungen und Verfügungen in der Nähe wohnhafte Bevollmächtigte zu ernennen,

Königl. Sächs. Justizamt Voigtsberg, den 19. Ja- nuar 1848. Hantuß.

[304 b]

Hessische

Ludwigs-Eisenbahn. Der Verwaltungs-Rath der Hessischen Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft macht an- a durch bekannt, daß alle diejenigen aur. Weie

Actien - Certifikate, AYdic pr, 31, Januar d. J. ausge- S \chriebene fünfte Einzahlung

von fünf Prozent nicht geleistet worden is, in Gemäßheit des §. 13. alinea 3 der. Statuten an- nullirt \indz alle diejenigen Certifikate, auf welchen sich die fünfte Einzahlung nicht quittirt findet, sind so- nah als ungültig anzusehen und zu ferneren Einzah- lungen unzulässig. Mainz, den 17, April 1848. Der Verwaltungsrath.

[344] i:

Auf Befehl des General - Kommando der Herzogthü- mer Schleswig - Holstein wird hierdurh zur öffentlichen Kunde gebracht, daß nah dem 26sen d. M, bis weiter feine Freiwillige mehr in die Freicorps aufgenommen werden, Zugleich wird in Erinnerung gebracht, daß bis dahin nur wirklih waffengeübte und vollständig ausge- rüstete, unbesholtene Männer eintreten können, und daß in Ermangelung dieser Erfordernisse Zurückweisung statt- finden muß. :

Rendsburg, den 19. April 1848,

Büreau für die Freiwilligen, K, Samwer.,

[305 b]

Ich warne hierdurch Jedermann, Niemanden auf meinen Namen Geld zu borgen, da ih keine Zahlung leiste, Berlin, im April 1848.

C, Andreaë, Hofrath,

A 115.

975

Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.

In hal t.

Fnuland, Provinz Posen. Bekanntmachungen des Ober-Präsidenten und des Generals von Steinäcker, -— Sicherheitsmaßregeln, Die Er- eignisse in Trzemeszno und Wreschen,

Deutsche Bundesstaaten. Großherzogthum Sachsen-Weimar, Vertagung des Landtags. Herzogthum Sachsen-Altenburg. Herr von Wüstemann. Herzogthum Braunschweig. Stände- Verhandlungen, Schreiben aus Frankfurt a, M. (Verhandlungen des Funfziger-Ausschusses.) :

Oesterreichische Monarchie, Wien, Ernennung, Nachrichten aus Ober - Jtalien, Triest, Proclamation an die Lombarden und Venetianer. Dokizetti 4+. Vermischtes. Mailand, * Peschiera durch sardinische Truppen eingenommen,

Fraukreih. Paris, Das Verbrüderungsfest, Remonte- Kredit, Geschüß nah Bourges. Die Kapitalsteuer. Das Verbot bewasfne- ter Diskussion, Verschiedene Dekrete, Vermischtes,

Ftalien. Neapel, Vermischtes.

Spanien. Schreiben aus Madrid. (Angebliche Anerkennung der Kö- nigin Jsabella von Seiten Bayernsz Herr Lesseps zum französischen Ge- \chäststräger in Madrid ernanntz der Herzog von Montpensier ; der eng- lische Gesandtez der päpstliche Delegat.)

Griechenland. Athen, Mittheilung des Finanz-Ministers, Anklage der abgetretenen Minister, Vermischtes,

Die Aufnahme Schleswigs in den deutschen Bund,

Erklärung des General-Majors von Willisen,

Inland.

Proviuz Posen. Die Ztg. des Großherz. Posen vom 22. April enthält folgende Bekanntmachungen :

„Es i mir angezeigt worden, daß jeßt noch an cinzelnen Orten der Provinz Comités bestehen, welche den Charakter von Behörden annehmen, ih namentlih damit beschäftigen, Pferde, Proviant, Fourage und derglei- chen auszuschreiben, Ein Verhalten dieser Art ist an sich ungeseßlich, es steht aber auch, abgesehen hiervon, mit der Proclamation des Königlichen Neorganisations Kommissarius, Herrn General-Majors von Willisen, vom 6ten d. M. im ausdrücklihen Widersprucke, in welcher es wörtlich heißt: „Von den bestehenden Comités kann ich nur die bestätigen, welche ledig- li lokale Zwecke, die dffentliche Sicherheit, im Auge haben, und deren Fort- bestehen die Orts - Behörden wünschenz alle anderen müssen sich qusdrüdcklich) auflösen.‘ Jch erwarte hiernah, daß die vorge- dachten Comités \sich sofort auflösen und werde, wenn dies niht geschieht, die Auslösung derselben dur die mir 21 - GOé- bote stehenden Mittel herbeizuführen wissen, Posen , den 21, April 1848, Der Ober-Präsident des Großherzogthums Posen, von Beitrmann,“

„In Folge des Belagerungs-Zustandes der hiesigen Stadt und Festung bringe ih zux allgemeinen Kenutniß, daß vom 21sten d. M, ab die Thore und Eingänge der Stadt von 8 Uhr des Abends an bis zur Reveille (ca. 42 Ühr früh) für die zur Stadt Kommenden geschlossen bleiben, wäh- rend denjenigen, welche die Stadt verlassen wollen, der Ausgang zu jeder Stunde gestattet wird. Posen, den 21, April 1848, Die Königliche Kom- mandantur. von Steinäcker,“

Derselben Zeitung zufolge, wollten sich am 22sten früh, wie es hieß, 2000 bewaffnete Deutsche aus den benachbarten Kreisen auf dem Wilhelmsplaße zu Posen versammeln. Am 21. Abends wurde jedoch in Posen eine gedrute Bekanntmachung der Generale von Colomb und von Steinäcker verbreitet, welche diese Versfaminlung als eine unter den obwaltenden Umständen gesebwidrige verbot. ben dies Blatt berichtet aus Posen vom 21sten : „Nach alter fa- tholisher Sitte wird hier am heutigen Abende in den verschiedenen fatholischen Kirchen das Grab des Heilands aufgestellt und von vie=- len Tausenden besucht. Die militairischen Hüter der Stadt haben alle Vorsichtsmaßregeln getroffeu, auf daß es bei dieser Gelegenheit nicht etwa zu Exzessen komme,“ /

Ueber die Vorgänge in Trzemeszuo und Wreschen am 10, und 11. April wird folgendes Nähere berichtet: Ereignisse in Trzemeszno am 10. April : „Am Montage den 10tèn d. M,, Vormittags zwischen 10 und 11 Uhr, kam das preußische Militair in die Stadt, Die Jusurgenten, mit Schießgewehren und Sensen bewaffnet, beseßten die Vorstadt, vor welcher das Militair Halt gemacht hatte, Es erfolgte von leßterem die Aufforderung des Auseinandergehens, respektive Räumung der Stadt. Dies wurde verweigert, und deshalb begann ein gegenseiti- ges Schießen, Die Jusurgenten zogen si bald zurück, und zwar in einen anderen Stadttheil. Das Militair rückte nah Beseitigung mehrfahen Widerstandes vor und kam bis auf den Markt. Hier wurde, in Folge eines inzwischen eingegangenen höheren Befehls, Halt gemacht Sund bald darauf die Stadt vom Militair verlassen. Kaum war das Militair ausgerüdt, so verbreiteten polnische Cinwoh- ner das falsche Gerücht, die Juden und Deutschen hätten aus den Häusern auf die Jusurgenten geschossen. Die Folge dieses Gerüchts war, daß die Jusurgenten folgende Crzesse verübten : Der Kaufmann Hirsch Streliß, ein an den Füßen gelähmter 60jähriger Greis, wurde, weil er beim Herannahen des Militairs geäußert: „Gott sei Dank, daß Militair kommt, nun werden wir doch Ruhe haben!“ auf die Straße gefordert und öffentlich erschossen, da er aber noch Lebens- zeichen von sich gab, mit Sensen förmlich todtgeshlagen, Der Kauf- mann Herrmann Kutnowski, 22 Jahre alt, wurde aus seinem Laden mit den Worten: „Heraus, Jude!“ auf die Straße getrieben und bei seinem Erscheinen sofort ershossen. Dessen Bruder eilte in die Apotheke, um dort Mittel zu Rettungs - Versuchen zu holen, wurde aber auf dem Wege dorthin festgehalten und gemißhandelt. Der Bäckerjunge Meyer Pflaum, 19 Jahre alt, wurde, weil er dem preu= ßischen Militair bei dessen Einmarsch Semmel überbracht, aus dem Hause seines Lehrherru geholt und auf der Straße öffentlich erschos- sen. Dessen Vater, ein alter, fast ganz erblindeter Mann (Jakob Pflaum), wurde, als ex um Schonung seines Sohnes gefleht, der=- maßen mit Kolben und der Schärfe der Sensen zerhauen, daß er {wer verwundet daniederliegt und wahrscheinlich niht wieder ge- nesen wird. Mehrere Häuser der Deutschen und Juden wur- den von den Insurgenten durchsucht, einzelne davon förm- lich ausgeräumt und namentlich einige Läden total geplündert, Etwa dreißig Männer, so wie einige Frauen (Deutsche und Juden), darunter der Ober - Landesgerichts - Assessor Dandelewski (Deutscher) und der Kämmerer Shwanke, wurden ohne allen Grund verhastet, gemißhandelt und erhielten im Gefängnisse, wohin man sie geschleppt hatte, drei Tage nichts zu essen, Zwar wurde ihnen am dritten Tage saure Mehlsuppe in hölzernen Wannen mit hölzernen Löffeln dargereiht, jedo war die Suppe nicht genießbar. Während der Haft kamen die Anführer der Jusurgenten (den höheren und mittle- ren Ständen angehörig) öfter in die Gefängnisse und mißhandelten die Gefangenen durch Fußtritte und Säbelhiebe. Am dritten Tage Nachmittags 1 Uhr rückte wiederum preußisches Militair ein, und die- ses befreite die Gefangenen. Der vom polnischen Comité eingeseßte Bürgermeister hatte die Dreistigkeit, den die Truppen kommandiren- den Major zu fragen, wer ihm das Recht gegeben , die Gefangenen zu befreien, da ihm, als vom Comité bestellten Bürgermeister, allein das Recht zustände. Der Major begnügte sih, denselben streng und furz unter Androhung seiner Verhaftung zurechtzuweisen.“

Ereignisse în Wreschen am 15, April: „Der Convention vom 11. April zufolge, sollten die Jnsurgeuten Wreschen am 15ten Mor- gens räumen. Um 9 Uhr hatten sie die Stadt verlassen, vor ihrem Abzuge jedoch an \huldlosen Opfern folgende Gräuelthaten verübt: Ein jüdisher Schuhmacher (Abramcezyf), der uah 6 Uhr des Mor- gens auf dem Hofe der Synagoge ging, wurde ohne Veranlassung von den Jusurgenten erst durch den Arm, dann dur die Brust nie- dergeschossen, so daß er todt liegen blieb. Ein anderer Jude ward von den Jusurgenten gemißhandelt und mit einem Messer in das Auge gestochen, so daß an seinem Aufkommen gezweifelt wird, Ei- nem dritten Juden wurden aus boshaftem Muthwillen die Finger zerhat und ein Ohr abgeschnitten. Der 12jährigen Tochter des jü- dischen Lehrers Crone und der Tochter der Meblhändlerin Wittwe Pupek wurde der Leib aufgeschlibt. Erstere soll bereits todt sein, bei Letzterer is der Ausgang ungewiß. Der 19jährigen Schwester des Lesebibliothekars Kantorowicz sind die Brüste abgeschnitten, und sie ist am 15ten 11 Uhr Abends gestorben. Jn der Synagoge ha- ben die Jusurgenten die Thora (Gebetmantel) in Stücken gerissen und mehrere heilige Bücher vernichtet , so wie noch anderen Unfug getrieben,“

Deutsche Bundesstaaten.

Großherzogthum Sachsen-Weimar. is am 20, April auf unbestimmte Zeit vertagt worden.

Herzogthum Sachsen-Altenburg. (Deutsche All- gemeine Zeitung.) Die von dem Minister von Wüstemaun we- gen Kränklichkeit nachgesuchte Dicenstentlassung is vom Herzoge nicht gewährt, sondern ihm auf ein Jahr Urlaub unter Entbindung von allen Dienstgeschäften ertheilt worden, „da, wie es in der betreffen- den Bekanntmachung heißt, seine seit mehreren Jahren wiederholt erlittenen Gesundheitsstörungen dermalen bis zu einer Erschöpfung des gesammten Nervensystems gediehen und nur dur anhaltende Ruhe und Enthebung von seinem Dienstberufe eine Wiederherstellung seiner Gesundheits- und Dienstfähigkeit vielleiht möglich gemacht werde.“

Als der diecsmalige Landtag beendigt war, kamen die Stände dahin überein, dem Minister von Wüstemann einen Dank= und At- \chiedsbesuh abzustatten; derselbe konnte jedoch in Rücksicht auf seine sehr angegriffene Gesundheit den Besuch nicht annehmen. Ju den landschaftlichen Mittheilungen wird darüber gesagt: „Die Landschaft hatte dies um so mehr zu beklagen, als es ihr Bedürfniß war, dem Herrn Minister den lebhastesten Dank für seinen unermüdeten Eifer, für sein redlihes Streben, das Veste des Landes nach allen Rich- tungen hin kräftig zu fördern und für das der Landschaft von je her bewiesene Vertrauen, so wie die Hoffnung auf seine baldige Wieder- genesung und Rückkehr in sein hochwichtiges Amt auszudrüden,““

Herzogthum Braunschweig. (H. C.) Braunschweig, 90. April. Ju der heutigen Sißung der Stände-Versammlung sind zwei wichtige Propositionen der Regierung eingegangen. Die erste enthält einen Geseh - Entwurf, wonach die Herzogl, Leihhäuser in Braunschweig, Helmstedt , Blankenburg, Gandersheim und Holzmin- ven ermächtigt sind, Darlehen zur Beförderung des Handels und Gewerbbetriebes in vom Staate garantirten, bei allen Kassen nah dem Nominalwerthe anzunehmenden Darlehus- Bankscheinen im Ge- sammtbelaufe von 400,000 Rthlr. auszugeben, Die geringste Summe beträgt 100 Rthlr., die Frist drei, ausnahmsweise bis sechs Monate, Als Unterpfand werden im Julande lagernde Waaren, Fabrikate und Boden-Erzeugnisse bis zu 4, höchstens 7 des Werthes, so wie Kam- mer - und Landesschuld - Verschreibungen (mit einem Abschlage am Tagescourse) und Leihhausscheine angenommen, Der Zinsfuß ist 5 Prozent. Von der ganzen Summe werden ausgegeben 300,000 Rthlr. in Ein - Thaler =, 100,000 Rthlr. in Fünf - Thalerscheinen, Eine zweite Proposition enthält einen Geseß-Entwurf behuf des Um- laufs der Darlehns = und Leihhaus -Bankscheine. Das Staats=Mi- nisterium soll dadurch zu verfügen ermächtigt werden, daß sämmtliche direkte Steuern, sämmtliche für die Kammer = und Klosterkasse zu erhebenden Holzkaufgelder, Gefälle und Pachtgelder, bis zur Hälfte des Betrags jeder Zahlung in obigen Effekten geschehen müsse, welches jedoch mindestens einen Monat vorher öffentlich bekannt ge- macht werden muß.

X Frankfurt a, M., 21. April. Heute Morgen um 75 Uhr traf wiederum eine, der gestrigen gleih starke Abtheilung nassauischer Truppen hier ein, und morgen kommt eine dritte und mit dieser der Herzog und. sein Sab. Ueber einen von der Bundes= versammlung an ten Funsziger- Ausschuß, iu Betreff einer Aenderung der Bundesverfassung gelangten und von dem Ausschusse abgelehnten Antrag zirkuliren \o viele Versionen, daß die Veröffentlichung des betreffenden Protokolls der in geheimer Sißbung des Ausschusses über diesen Gegenstand gepflogenen Unterhandlungen uur erwünscht sein fann. Die nah Berlin und an den Rhein eutsendet gewesenen Aus- {uß-Deputationen sind zurückgekehrt,

X Frankfurt a. M., 22. April. Jun der heutigen öffentlihen Sißung nahm zuerst Robert Blum Gelegenheit, eine Schilderung der anfangs dieser Woche in Aachen stattgehabten Er- eignisse zu geben, da die am Rhein gewesene Kommission von Köln nah Aachen geeilt war. Eine «äußerst stürmische Debatte erzeugte der Antrag Lehne's, der Bundeë-Versammlung zu erklären, daß sie fein Recht habe, die Einbe:ufung des National - Parlaments zu: ver- schieben.

XX Frankfurt a. M., 23. April. Von den in der gestrigen Nachmittagssißung des Funfziger-Aus\chusses, bezüglich der von der Bundesversammlung als nothwendig erkannten Vertagung der Einberufung der Nationalversammlung gestellten Anträgen wurde der in mildester Form abgefaßte Antrag Reh's angenommen, nach welhem dem Bunde zu erkennen zu geben sei, daß an dem von dem Vorparlament in Betreff des Termius der Einberufung der Natio- nalversammlung gefaßten Beschlusse nichts geändert werden dürfe. Mathy's Amendement, den 18. Mai als äußersten Termin der Kon- stituirung anzunehmen, wurde nachträglich gut geheißen, Die Debatte war mitunter sehr lebhaft.

Oesterreichische Monarchie.

Wien , 22. April. (Wien, Ztg.) D.m Minister der aus- wärtigen Angelegenheiten, Grafen Ficquelmont, ist, mit Beibehaltung dieses Departements, die von dem Grafen Kolowrat bisher bekleidete Präsidenten-Stelle im Ministerrath provisorisch übertragen worden.

Eben eingehenden Nachrichten aus Pontafel vom 1Iten Morgens zufolge, war das Hauptquartier des Feldzeugmeisters Grafen Nugent am 48ten bis gegen Palma Nuova vorgerückt, An eben diesem Tage fanden siegreihe Gefehte unserer Truppen mit den zahlreicheu Schwär- men der Insurgenten statt. Unsere Truppen beseßten Prevano, Val- vasone uud Codroipo ; da Widerstand geleistet wurde, so sind diese

Der Landtag

Mittwoch den 26. April.

Orte durch Braud-Raketen verwüstet worden. Die Jusurgenten hiel- ten auf freiem Felde nirgends Stand und flohen überall in Massen. Graf Nugent wollte am Dienstag gegen Palma anrücken. Durch die Beseßung Codroipo's ist Udine von allen Seiten bedroht, indem die JInfanterie-Regimenter „Hohenlohe“ und „Prohaska“/ Befehl erhiel- ten, von deu Pässen herab gegen Udine vorzurücken. Dort bereiten die Einwohner heftigen Widerstand, allein binnen wenigen Tagen wird Udine beseßt sein. Aus Triest wird vom 418ten gemeldet, daß die Lloydschen Dampfschiffe bewaffnet werden und unter Kommando des Oberst - Lieutenants von Kudriafsky sich bereit halten, dem Rufe des Grafen Nugent zu folgen,

Triest, 19. April. (J. d. östr. LUo9d.) Der Staats- und Konferenz - Minister Graf Hartig, bevollmächtigter Commissair Sr. Kaiserlihen Majestät, hat unter dem heutigen Datum in Görz nah- stehende Proclamation erlassen:

„Italiener des lombardisch - venetignischen Königreichs !

„Jn der Aufregung, die euch beherrscht, in dem Strudel, der euch er- griffen, höret die Worte der Versöhnung und der Beruhigung, die ich euch bringe. Mein Name is euch nicht unbekannt, undfich hoffe, daß ihr meine Zu- neigung für Jtalien und seine großmüthige Bevölkerung nicht vergessen ha- ben werdet, Vernehmet daher meine Stimmez versöhnet euch mit dem besten Monarchen, welcher, mich mit der ausgedehntesten Vollmacht be- trauend, mír in seiner Gnade und Großherzigkeit den sehr ehrenvollen Auf- trag ertheilt hat, euch unter seinen Schirm zurückzurufen, der immer stark genug sein wird, euch gegen die Schrecken der Anarchie, so wie die Gelüste der CEigensucht, zu shüßen, während er euch gleichzeitig die den Bedürfnissen der gegenwärtigen neuen Epoche und den Wünschen eurer Nationalität ent- sprechenden Jnstitutionen und Freiheiten verleihen wird.

„Jtaliener des lombardisch-venetianishen Königreichs! traut meinem Worte, das ich niemals verrathen habez vernehmet es ohne Leidenschaftlich- feit mit jener Sinnes- und Herzensstärke, die euch auszeichnet, Der Friede während beinahe 35 Jahren, also während einer ganzen Generation, wel- cher cine stets wachsende, von der italienishen Halbinsel wie von ganz Europa bewunderte und beneidete Wohlfahrt befruchtete, hat sich in einen verhcerenden Krieg verwandelt, Eure s{önen Lande sind der Schauplaß eines grimmen Kampses mit Soldaten und Freiwilligen verschiedener Län- der geworden, die ihr berbeiriefet, eure Sache zu unterstüßen, welche ihr eine heilige und nationelle nennt und unter die Fahne des Kreuzes stellt. Wie aber is eure Sache gestaltet? Jhr nehmet eurem König, im Augenblicke, in welchem er euch Alles gewähren will, die lombardisch-venctianische Krone, die vor neun Jahren feierlich im Namen Gottes, im Abglanze desselben Kreuzes, mit welchem ihr ihm nun entgegentreten wollt, in Gegenwart eurer ehrwürdigen Bischöfe und Vertreter eurer Bevölkerung, auf sein Haupt geseßt wurde, Mittlerweile wird euer Geburtsland ¡{einem Nachbarfürsten überlassen, der weder nah dem Geblüte noch nah dem Herzen sich mehr Ftaliener nennen kann, als euer Monarch, der Kaiser Ferdinand, Enkel Peter Leopolds.

„Jtaliener des lombardisch - venetianischen Königreichs! Ihr hattet niemals Ursache, an den redlichen Gesinnungen und der Gerechtigkeit eures Königs zu zweifeln. Das Verwaltungssvystem, sagt ihr, entsprach nicht euren Wünschen, und es scheint euer Nationalgefühl zu verlepen. Aber erst gegen Ende des verflossenen Jahres haben eure Vertreter, die Congregationen, ebenfalls eine Königl. Institution kraft ihres Amtes dem Monarchen die Gegenstände eurer Beschwerden, eurer Wünsche zu erkennen gegeben. Und jene Forderungen wurden keinesweges zurückgewiesen, sondern vielmehr der unmittelbaren unparteiischen Prüfung unterzogen, mit der offenbaren Königl, Absicht, eure Deputirten zur Berathung über die Mittel, euren ge- rechten Ansprüchen zu genügen, an den Thron zu berufen, Mittlerweile beschloß Se, Maj. der Kaiser in noch ausgedehnterem Maße, einer Consti- tution auch jenen Theil seines Reiches theilhaftig zu machen, welcher sie bisher niht hatte, und erklärte diesen seinen Willen im Patent vom 15ten Márz mit dem festen Grundsaße, die verschiedenen Nationalitäten der Mo- narchie zu achten, Mit diescm großmüthigen Geschenk wurde euch also weit mehr gewährt, als ihr verlangt hattet, Wie groß war nun das Er- staunen und der Schmerz Sr. Maj, im Gegentheile wahrzunehmen, daß gerade jener Augenblick gewählt wurde, um euch in die Schrecken des Krie- ges zu versehen, indem ihr euch der Wirkung der gütigen Absichten desselben Monarchen entzoget, welchen ihr zur Zeit seinex Krönung mit so großem Jubel, mit so großer Herzlichkeit empfinget.

„Italiener des lombardisch - venetianischen Königreichs! Das Erstau- nen über einen Angriff von eurer Seite in einem Momente, in welchem Alles euch einlud, uns die Rechte zu reichen; die unerwartete Verwandlung einer ih als befreundet erklärenden Macht 1n eine im Stillen angreifende legte den Kaiserlichen Truppen die Nothwendigkeit auf, sih in starken Stel- lungen zu konzentriren, um die: souverainen wie internationalen Rechte zu- rück zu erkämpfen, Der Enthusiasmus aller anderen Völkerschaften unter dem Scepter Sr. Majestät wird die Mittel bieten , diesen Zweck zu errei- chen, und ihr selbst werdet es als sehr natürlich erachten, daß man ihn mit aller Macht verfolgen müsse. Erwäget, daß, wenu auch im Kriege der Sieg unsicher, das Endergebniß zweifelhaft ist, in jeder Weise doch die Verwü- stung der Ländereien, die Stockung des Handels und der Jndustrie, der Verfall der Wissenschaften und Künste, so wie der Ruín jeder Wohlfahrt, für lange Zeit gewiß is. Erwäget dies, wie es der Monarch erwogen hat, der mich als einen Friedensboten zu euch entsendet, Jch versichere euch in seinem Namen, daß ihr bei der neuen in der Monarchie eingeführten Ord- nung der Dinge reichlich die politischen, nationellen und intellektuellen Vor- theile genießen werdet, die ihr anstrebtet ; ihr werdet die euren Bedürfnissen, eurer Sprache, euren Neigungen und eurer Nationalität entsprechenden Frei- heiten und Gewährleistungen haben. Die Verwaltung unter Oberaufsicht des Staates wird euch selbst anvertraut werdenz die Geseßze werden unter eurem Einflusse geregelt werdenz die Presse wird frei sein; besonders werden die- jenigen Abgaben, welche auf den minder begüterten und zahlreichsten Klassen lasten, erleichtert werden, Wäre es nicht eine Unklugheit, mit den Waffen erlangen zu wollen, was euch ohne die Schrecken des Krieges gewährt werden soll? Lasset euh also nicht täuschen und von einem Geiste der Bewegung verleiten, die nur eine eurer uicht würdige Schwäche wäre; aber mitten 1m Umsturze gebet Raum der Ueberlegung, deren euer Geistesvermögen fähig is, Kommet mit Vertrauen zu eurem Monarchen und seid gewiß, aufge- nommen zn werden wie von einem Vater, der nie aufgehört hat, seine Kinder zu lieben, Mögen die vergangenen Unbilden aus dem Gedächtnisse schwinden, und möge das Gebäude eurer Einigung mit dem Kaiserstaate sich auf feste Grundlagen stüßen, um eure Blüthe und eure Nationalität zu schüßen, :

] Jch werde mit Vergnügen die Vorschläge entgegennehmen, ivelche eure Munizipalitäten zu diesem Zwecke mittelst eurer Deputirten zu mir gelan- gen lassen werden, die sich wegen des sicheren Geleites an den General- Kommandanten des betreffenden Kaiserlichen Truppen-Corps wenden können, dem ich folgen werde.“ | S

Aus Bergamo wird gemeldet, daß der berühmte Tonseber Gaetano Donizetti, Kaiserl. Hof-Kapellmeister und Kammercompositeur,

daselbst am 9ten d. M. um 5 Uhr Nachmittags gestorben ist,

¿eft, 20. April. (J. D. Oest. Lloyd.) Verläßliche Pri= eas ‘aus Görz bestätigen die Erfolge der österreichischen Waf- fen auf friaulishem Gebiete vollkommen. Die Operationen gegen Udine sind bereits im Zuge. Palma wird lit zernirt. Von den Höhen um Görz wurde der Brand der friaulishen Ortschaften am 17ten und 18ten deutlih beobachtet. Am stärksten war das Feuer in Jalmico. Der Verlust von Seiten der Insurgenten is sehr bedeu- Fend. Es sind 60 bis 70 Gefangene, deren erster Transport, 26 an der Zahl, am 18ten in Görz eintraf. Derselbe bestand meistens aus Bauern und Deserteurs vom Regimente „Este,“

Von Laibah aus sind bedeutende Truppen - Verstärkungen im Anzuge, worunter zwei Gränz-Bataillone, ziemlich starke Abtheilungen