1848 / 114 p. 5 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Artillerie und Kavallerie, ferner 12 Laufbrücken mit dr betreffenden Mannschaft, die bei den zahlreichen Fluß-Uebergängen die trefflichsten Dienste leisten werden. S

Die Post von Mailand und Venedig is seit vier Tagen nicht eingetroffen.

Der österreische Schiffs = Capitain Lazzarovich, welcher vor neun Tagen Cattaro verlassen "hat, berichtet uns, daß der Vladika von Montenegro in eigener Person Frieden mit den Behörden und den Bewohnern von Cattaro und Dobrota geschlossen hat, und die Monte- negriner sofort nah ihren Gebirgen zurückgekehrt sind.

Mailand, 16. April, 2 Uhr Nachmittags. (N. K) Peésa chiera is genommen. Karl Albert hat seinen Einzug daselbst ge= halten,

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Paris, 20. April. Die elysäischen Felder boten schon gestern Abend einen überaus lebhaften Anblick. Hunderte von Marktbuden waren errihtet und lockten dur Klarinette und Trommel die gaffende Menge in ihre Räume, Eine folossale Bühne sclang sih im Halb= zirkel um den großen napolconishen Triumphbogen ( Barriere de l’Etoile), vor welhem die Revue der Nationalgarde stattfand, Von dieser Bühne herab vertheilte die provisorishe Regierung die rcpubli= fanishen Fahnen. E

Der National sagt über dieses Verbrüderungsfest zwischen Heer und Bürgerwehr : „Die Regierung hat die Obersten des Heeres und der Bürgerwehr zusammen gerufen, nicht blos um 1huen neue Fahnen zu übergeben, sondern um ihnueu den thatsächlichen Beweis zu liefern, daß zwischen Bürger und Soldat kein Unterschied mehr herrsche; daß sie alle von der Ueberzeugung durchdrungen seien, künf= tig nur gleiche Brüder der französischen Staatsfamilie zu bilden, die sich nicht hassen, nicht bekämpfen, sondern lieben sollen. Das ist die Bedeutung des heutigen Nationalfestes.‘“

Dem Kriegsministerium 1 ein Kredit von 9,659,000 Frks. zum Ankauf von 15,165 Armee-Pferden erössuet.

Dem Arsenal in Toulouse is der Befehl zugegangen, 480 Ge- hüße verschiedener Gattung nah Bourges zu befördern.

Das erwähnte Dekret rücksichtlich der Einführung einer Kapital

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Steuer lautet im Wesentlichen wie folgt Art, 1 Fiiv das Jahr 1848 wird hiermit eine neue direkte Steuer auf alles Kapital aus= geschrieben, wie dasselbe aus den Hypotheken-, Schuld -, Leib

und Grund-Renten-Bücheru, Urteln und Verträgen 2c. zu ermitteln, Hiervon bleiben nur die in Nr. 3 des Art. 2103 des Civilgeseßbuchs bezeihneten Grundstücke milder Anstalten 2c. befreit. Die Steuer beträgt 1 Prozent vom Kapital, Die Summe des Kapitals is da- durh festzuseßen, daß man z. B. den Jahres - Ertrag von immer=- währenden Renten mit 20, den der lebenslänglichen mit 10 multi-

plizirt, Art. 2. Sämmtliche Juhaber der im ersten Artikel bezeich= neten Besißtitel sind hiermit aufgefordert, Charakter, Werth und Stand derselben bei dem zunächst gelegenen Friedensgerichts\chreiber binnen vierzehn Tagen, vom 1. bis 15, Mai, zu Protokoll zu er= flären oder \criftlih einzureichen. Art, 3. Nach Ablguf dieser Frist haben die Friedensgerichte diese Erklärungen den Steuer= Controlleuren zuzustellen, die sie den Central - Behörden zur Anfertigung der Generaltabellen einsenden. Dieselben haben für sofortige Einziehung der angeseßten Steuerbeträge dergestalt zu sorgen, daß die Gesammtzahlungen am 4. Juli d. J. erfolgt nb, Die übrigen Artifel beziehen si lediglich auf die Axt und Weise der Einziehung. Jn den Erläuterungsgründen dieses Dekrets heißt es: bisher hätten die meisten Abgaben den Produzenten und Konsumenten getroffen, das Kapital allein sei frei ausgegangen.

Die Gründe des Dekrets, welches zwar den Klubs das volle Vereinigungsorecht läßt, aber die Disfussion mit Waffen im Saale verbietet, lauten: „Js auch die freie Diskussion ein Recht und eine Pflicht, so wird doch die bewaffnete Disfussion zur Gefahr und selbst zur Unterdrückung. Die Freiheit der Klubs ist eine der unverleßlih- sten Eroberungen der Revolution; finden sie aber mit den Waffen in der Hand statt, so fönnen sie der Freiheit gefährlih werden, indem sie die Leidenschaften erhißen und den Bürgerkrieg entzünden,““

Mittelst eines Regierungs-Dekrets wird den verschiedenen Kate= orieen von Deserteuren im Heere Amnestie bewilligt. Ein anderes Dekret bestimmt die Art, in der die jüngst naturalisirten Ausländer ihr Stimmrecht ausüben köunen, Ein drittes sebt die Fallirten, die bisher ihres aftiven Bürgerrechts beraubt wzren, in den vollen Ge= nuß ihrer politishen Rechte wieder ein. Ein viertes schreibt das Verfahren vor, unter welchem auch Civilverurtheilte wieder rehabilitirt werden fönnen. Ein fünftes {ha}t den außerordentlichen Dienst des Staatsraths ab, Ein sechstes entsegt die Herren Merilhou, Lavielle und Hervé ihrer Aemter am Cassationshofe und nimmt die Entlassung Quénault's an,

Die Polizei arretirte gestern einen Mann, der einen Aufruf feilbot, die radifalen Mitglieder der provisorischen Regierung (Ledru=- Rollin, Flocon, Louis Blanc, Albert u. \ w.) zu stürzen, Derselbe war in Form einer Petition abgefaßt, der, wenn sie nicht erhört würde, sofortige Contrerevolution folgen solle.

Die Blätter bringen heute einen zweiten Protest gegen die Éxpropriation der Eisenbahnen. Dieser is von dem Verwaltungs- Ausschusse der Tours-Nautes=Linie unterm 17. d. an die provisorische Regierung gerichtet und besteht sehr richtig auf Erfüllung der von dem früheren Ministerium eingegangenen Bedingungen. Die Schlüsse lauten, daß, wenn man heute das Kollektiveigenthum nicht \chüBte, morgen das individuelle Eigenthum denselben Ängriffen unterworfen werden fönne. j

Das baare Geld (Gold und Silber) kommt wieder allmälig zum Vorschein. Es wagt sich wieder an das Licht des Tages. Die neuen Centimenstückchen sind ausgegeben, ;

Jn- Amiens sind neue Ruhestörungen ausgebrochen, Ein hie- siges Blatt, die Assemblee Nationale, wollte wissen, daß die Regentschaft dort proklamirt worden sei. Die provisorische Regierung hat ein Bakaillon der mobilen Nationalgarde dorthin geschickt. :

ST&älic h.

Neapel, 8. April. (N. K.) Durch Dekret vom heutigen Tage hat der König den Fürsten von Colobrano, den Fürsten von Legorans, Don Biagio Gamboa und Don Caso di Lieto zu Bevoll- mächtigten bei dem Kongresse für den Jtalienischen Bund ernannt.

Zwei der Hauptanführer des legten falabresishen Aufstandes, der Äanonifus Paolo Pellicano und Giov. Andr. Romeo, welche anfangs zum ‘Tode, dann aber zu lebenslängliher Galcerenstrafe verurtheilt wurden, sind jeßt, der Erstere zum Koadjutor des Mini- steriums für die päpstlichen Angelegenheiten, Leßterer zum Präsiden- ten der Provinz Kalabrièn ernaunt worden.

S panien.

3 Madrid, 15. April. Der Faro, das Blatt der ultra- moderirten Partei, (agt heute Folgendes: „Jhre Majestät die Köni- gin von Spanien is amtlich a!s folche von dem hayerishen Hof an- erkannt worden.“

N Heraldo, das eigentliche Organ des Ministeriums, ent- hält heute folgenden Axtikel : „Wir können unseren Lesern eine alle Personen, welche die Befestigung unserer Jnstitutionen wünschen, sehr

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befriedigende Nachricht geben, Es ist wahrscheinli, daß binnen we- niger Tage die Anerkennung unserer Königin durch den König von Bayern amtlich bekanut gemacht werden, und daß dies nur der erste Schritt guf dem Wege unserer vollständigen Aussöhnung mit allen Nationen sein werde, welche die europäische Familie bilden. Alles trägt dazu bei, die Lage, welche das Schicksal uns bei dem gegen- wärtigen Zustande Europas bestimmt, immer günstiger zu machen, Der Strom, welcher mit unbegreiflicher Schnelligkeit die Nationen Jta=- liens und Deutschlands übershwemmt, bringt für uns das Ergebniß hervor, auf welhes wir so lange vergebens gewartet haben. Wäh= rend ganz Europa in Aufregung is, während die festesten Staaten= Gesellschaften erzittern, erhält sich der Frieden bei uns, und nur eine Hand voll Abenteurer ohne Fahne trachtet ihn zu stören.“

Ein progressistishes Blatt wünscht der Regierung Glück, daß sie gerade jeßt, wo sie sih mit Fraukreih und England überwerfe, an Bayern einen Verbündeten erwerbe.

Die Regierung erhielt vorgestern durch den Telegraphen die Nach- richt, daß die provisorische Regierung Frankreihs Herrn Lesseps, bis= herigen französischen Konsul in Barcelona, zu ihrem Geschäftsträger in Madrid ernannt habe. Herr Lesseps leistete bekanntlich in seiner früheren Stellung in Barcelona der gegen den Regenten Espartero sich erhebenden moderirten Partei große Dienste. Seine jeßige Er= nennung dürfte daher dieser keinesweges mißfällig sein. Indessen soll eine gestern aus Paris ceingetioffene Note die Aufrechthaltung der friedlichen Verhältnisse der französischen Republik zu der hiesigen Regierung von der augenblicklichen Entfernung des Herzogs von Montpensier aus Spanien abhängig, machen. La nuùñ in der That die ministeriellen Blätter uns heute mit der Nachricht überraschen, daß die Jufantin und ihr Gemahl diesen Morgen über Aranjuez nach Andalusien abgereist wären, „damit Leßterer sich mit den spanischen Sitten vertraut mache“, so wollen manche Personen der obigen An- gabe Glauben beimessen. Aus zuverlässiger Quelle erfahre ich indessen Folgendes: Der Herzog von Montpensier fand für angemessen, der Königin vorgestern vorzustellen, daß die Gewalt - Maßregeln , / durch welche die hiesige Regierung einen so äußerst reizbaren Zustand her= vorrufe, zu einer Katastrophe führen könne, wie diejenige, deren Opfer seine cigene Familie geworden wäre, und es daher rathsam sein dürfte, in die geseßmäßige Bahn wieder einzulenken. Der Minister-Präsident, General Narvaez, gerieth über diese Einmischung des Herzogs in Unwillen, bedeutete ihm, daß er die außerordentlichen friegerischen Maßregeln nicht cher cinstellen würde, bis in Frankreich der „rechtmäßige““ Zustand wieder hergestellt wäre, und befahl ihm, mit seiner Gemahlin ohne Verzug nach Andalusien abzureisen. Ver= gebens machte cine hohe Person den General Narvaez darauf auf= merksam, daß man diese {leunige Abreise als ein der englischen Re= gierung gemachtes Zugeständniß auslegen dürfte.

Jn der Note, welche der von dem englischen Gesandten über= reichten Vorstellung zur Beantwortung diente, hatte die diesseitige Re=

gierung die Frage aufgeworfen, was wohl die Königin von England sagen würde, falls der spanische Gesandte in London sich heraus- nähme, ihr einen Rath über die Richtung ihres Regierungs-=Systems zu ertheilen. Jun einer vorgestern von dem Gesandten überge- benen zweiten Note erwiederte er auf diese Frage: Die Königin Ssabella hätte bei ihrer Thronbesteigung den Schuß und Bei= stand Englands ausdrücklich angerufen, um sich gegen einen sie be- droheuden Prätendenten behaupten zu können, Dieser Beistand wäre ihr bewilligt worden. Die Königin von Großbritanien hätte dagegen sih nie um deu Schuß Spaniens beworben. Deshalb stände

leßterer Macht nicht das Recht zu, jener Monarchin Rath zu erthei=

len oder die ihr von cinem bewährten Verbündeten zukommenden Warnungen mit Uebermuth zurückzuweisen. Der Gesandte deutete an, daß, falls der Thron Fsabella’s wanke und die amtlichen Rath= geber derselben aufs neue den Beistand Englands anrufen sollteu, dieser versagt werden dürfte. Die Note war in \solhem Ton abge= faßt, daß der Gesandte, seinen Aeußerungen zufolge, darauf rechnete, der General Narvaez würde ihm seine Pässe zuschicken.

Der päpstliche Delegat, Mons. Brunelli, hatte, wie ih Jhuen bereits rieb, eine Vorstellung gegen den Verkauf der Kirchengiiter an die hiesige Regierung gerichtet. Diese erwiederte ihm in einer Note, der Papst selbst achte das Eigenthum der Kirhe nicht und sähe mit Gleihmuth zu, wie ein vom Vatikan ausgegangener Sturm- wind die früheren ultramontanen Grundsäße entwurzele. Wie der Vater der Gläubigen wohl mißbilligen könue, daß Andere in ihrem Hause vornähmen, was er in dem seinigen thue? Mons. Brunelli hat seine Pässe verlaugt,

Herr Ayllon, der von dem Gesandtschafts - Posten in Lissabon abberufen worden ist, erhielt hier den Auftrag, sih nah Turin zu verfügen, um mit dem dortigen Hofe gegen die Anerkennung der Kö- nigin Isabella ein auf die Herstellung der Unabhängigkeit Jtaliens gerichtetes Bündniß abzuschließen. * Herr Aygllon hat diesen Auftrag abgelehnt und wird nun, wie es heiß, an die süddeutshen Höfe ge=- chickt werden. i

Griechenland.

Atheu, 2. April. (A. Z.) Jm Laufe der verflossenen Woche trat das Ministerium vor die Kammer der Abgeordneten und machte durch den Finanz-Minister folgende Mittheilung:

„Herren Deputirte! Jndem wir die Verwaltung der Angelegenheiten des Landes in einem Augenbli übernommen haben, wie der gegenwärtige ist, glauben wir die rist gsten Beweise unserer Hingebung für Vaterland und Thron zu geben, Ja, wir nehmen keinen Anstand, cs zu sagen fein ande: er Grund bestimmte uns eine solche Last zu übernehmen, der wir unfehlbar erliegen würden, wenn uns nicht eure Vaterlandsliebe und d!e öffentliche Meinung in diesem beschwerlichen und schwer zu handhabenden Geschäfte der Regierung unterstüßte. Entschuidigt uns, wenn wir das Vergau- gene mit Stillschweigen bedeckenz die Erörterung über dasselbe würde in diesem Augenblick ungeeignet sein. Allein unser Stillschweigen kann sich nicht ausdehnen über unsere finanzielle Lagez denn als constitutionelle Minister werden wir den Kammern denwahrhaften Zustand der Finanzen des Reichs darlegen, um so mehr, als wir uns vielleicht in kurzer Zeit in der unangenehmen Lage befinden, daß wir zur Großmuth der drei Schuzmächte (Griechenlands in Betreff der Na- tionalschuld unsere Zuflucht nehmen müssen. Aus diesem Grund legen wir euch Tabellen über die Finanzlage vor, Das Ministerium ist überzeugt, daß Selbstbeherrshung und gegenseitiger Patriotismus die Oberhand be- halten werden, o daß wir nicht bis zum Aeußersten kommen, und daß die Schußzmächte wie immer zeigen werden, daß sie dieselben Gesinnungen für Griechenland hegen, da es einen günstigeren Weg ein uschlagen begann, den wir zu gehen beabsichtigen. Unsere Grundsäze sind hinlänglich bekanntz und von Anfang an zeigten wir, daß wir unsere Versprechungen rechtferti- gen werden, würdig des in uns geseßten Vertrauens des Königs und der Erwartungen des Landes. Das Ministerium glaubt indeß unwandelbar, daß auch die gescygebenden Körper, durchdrungen von denselben Gefühlen, es mit Aufrichtigkeit in seinem Gange unterstüßen werden, der die Befesti- gung des Throns und die Wohlfahrt des Landes zum Zwecke hat.“

Am folgenden Tage nah dieser Anrede wurde in der Kammer die Anklage gegen das entlassene Ministerium formulirt und zunächst gegen den Minister des Jnnern, Riga Palamides, gerichtet, der si rehtfertigen soll über die Verwendung bedeutender Summen, die im Budget vom Jahre 1847 aufgeführt sind. Diese Summen sind es, welche bei Erörterung des Budgets im Senate Veranlassung gaben, daß das Ministerium in der Minorität blieb und der König auf con- stitutionellem Wege in der Lage war, es zu entlassen und ein anderes zu berufen, Riga Palamides, der noch den leßten Rest der Popula=

und den Feinden des Vaterlandes ben deshalb erfuhren sie den Angriff deren Bestrebungen in den Herzen des Volks

lichen Politik Däuemarks folgen ihre Unterstüßung leihen, der verblindeten Mächte, lebhaste Sympathieen fanden.

Der wiederhergestellte Friede und die aben dann Holstein durch die icherung gegen einen ähnlichen Mißbrauch seiner deut- n Schleswig fand damals keine Berücksichti- und wie wenig auch seine Verbindung mit jenem Lande ge- brochen wurde, so wenig erhielt doch hier sein deut- | Anerkennung. Einige Stimmen, welche ir den Beitritt Schleswigs laut wurden, verhallten, ohne Beachtung Doch machte nur die geringe Ausbildung des Bundes es daß ein solcher Zustand sich erhalten konnte, 3 neue zu weiterer Verbindung mit dem Königreich herange- Alle Leiden der schlechtesten Finanzzustände, einer mehr dazu die Maßregeln einer in der Fremde haben diese

rität, die er sich zu schaffen wußte, shwinden sieht, sucht sich jetzt auf andere Weise wieder dazu zu verhelfen. 1 einer Nationalgarde an, bis jebt findet aber die Sache keinen Anklang. vollkommen ruhig, und die von allen Seiten zuströmenden Nachrichten über die Ereignisse im Westen und die sich daran knüpfenden Gerüchte und Wah haben zwar eincn ungeheuren Eindruck hervorgebracht, aber den Sinn der Bevölkerung nicht verwirrt. in Akarnanien von einem Räuber- Anführer vom Pferde geschossen ; der Räuber blieb auch.

Er regt die Errichtung

Verhandlungen des wiener

Norden Curopa’s und Aufnahme in den deutschen

rscheinlichkeits - Berech Kongresses g ud hervorg Bund eine Siche Oberst J. Stratos wurde ationalität ; allei schwächt oder ge {her Charakter die gebührende

Die Aufnahme Schleswigs in den deutschæn Bund.

age der shleswig - holsteinishen Ange- Frage wegen der Aufnahme Shles- für die Herstellung und Friedens die größte Wichtigkeit hat. richtige Vorstellungen verbreitet, sehen werden, ausführlicher die ühren müssen, um dies

Bei der gegenwärtigen L daß sogar Hol- legenheiten is ohne Zweifel die ] wigs in deu deutschen Bund diejenige, welche dauernde Begründung des hierüber sind aber zum Theil noch un cht als überflüssig ange Verhältnisse darzulegen , welche dahin haben | als die wesentliche Bedingung für die Erledigung der ganzen Ange legenheit“ erscheinen zu lassen.

Das Herzogthum Schleswig is , seiner seiner geschichtlichen Entwickelung nah, jebt wesentlich ein deutsches

zogen wurde. als mangelhaften Verwaltung, seßhafsten , fremden Juteressen hingegebenen Regierung Lande ertragen müssen,

Dem entgegen aber hat das s{leswig leßten 30 Jahren mit steigendem Eifer und Herstellung seiner Selbstständigkeit gerungenz es ührenden gemeinsamen Verfassung auf jedem Die Könige von Dänemark Versicherung ge vielmehr die alte aufrecht erhalten

und es kann n1 holsteinische Volk in den nah vollständiger Wahrung hat die Neube= Volksthiümlichkeit gründung der ihm geb geseßlichen Wege zu erreichen gesucht. haben als Herzoge dieser Lande auch wiederholt die den Rechten derselben nicht zu nahe treten,

Selbstständigkeit und gegenseitige Verbindung ebt regierenden Köuig ist dies ges sind von ihm, wie von seinen Vorfahren, nd niemals Die Rechte und mehr gekränkt und ig zur Seite

Schleswig eine aus-= Sachsen in Holstein Angeln und andere ie Friesen haben sich noch jeßt auf deit arten Küsten in alter, ange 1 die altfriesishe Sprache das Nieder

Jn älterer Zeit hat das jeßige Herzogthum hließlih deutsche Bevölkerung gebabt. benachbart wohnten die deutschen Friesen und verwandte Völkerschaften. Jnseln der Nordsee und an den benachb stammter Nationalität erhalten, und wem rten untergegangen ist, so hat dafür nur Zeit theilweise das Hochdeutsche die Stelle

Jn dem Distrikt zwischen der Eider und eine sächsishe Bevölkerung seßhast geworden, der einst auch als

auch vou dem j alten Freiheiten des Landes bestätigt worden. Allein die gegebenen Versprechungen fi üllt, den Worten haben die Thaten uicht entsprochen, des Landes sind von Jahr zu Jahr mehr mißachtet, nun sind sie von Seiten der Regierung yollständ geselzt und vernichtet worden,

Es fonnte dem unparteiischen nicht verborgen bleiben, oldenburgishe Haus seinem d ndern auch seinen deutschen Unterthanen ge- versetzt wurde.

an mehreren L deutsche und in neuerer desselben eingenommen, Schlei is \chon früh und es unterscheidet sih dieser Theil des Landes, e Mark unmittelbar dem Reiche angehörte, fast gar nicht vou Von der Schlei bis zum flensburger an dem der alte Name Angeln z unterlag,

Beobachter chon seit längerer Zeit daß das in Dänemark wie in Schleswig-= eutschen Ursprung nichi blos entfremdet, so auf einen durchaus dänischen Standpunkt es dortigen Volks war von dem qrüöß= die Entschlüsse des gemein-= zu bestimmen, an einer näheren Vereinigung und wenn die Regie

dem benachbarten Holstein. Meerbusen erstreckt sih das Land, welcher längere Zeit freilih einem dänischen Einfluf aber das deutsche Element wieder entschieden die Herrschaft enden is das Deutsche im Ueber= elben sämmtlih an und üben auf Distrifte einen bedeutenden Einfluß aus; Tondern hinaus neigt sich entschie= Distrikten, welche un= Sprache Aller,

Oer steigende nationale Cifer ten Einfluß darauf, und nicht zufrieden, amen Landesherrn einseitig nah einer Richtung hin begann dasselbe auch auf eigene Hand imer mit Dänemark zu arbeiten, te, Schleswig und Holstein in Gemeinschaft so hat eine Partei des Volkes beson [ches nicht durch die Auf- solche Angriffe geschüßt war evölkerung mit d Verbindung mit dem König- Die gehässigen und ungerechten Maßregeln, ierung gefordert wor=

Auch in den nördlicheren Geg die Städte gehören dem) der Herzogt! rung mehr darnach streb an das Königreich zu knüpfen, ckckchleswig in Anspruch genommen, we nahme in den deutschen Bund gegen

und in seinem nördlichen Theile jene ländlid nischer Sprache hatte, reich zu gewinnen suchte. welche zu dem Ende ergriffen vder von der Neg aben den lebhaftesten allen Theilen Neberzeugung von die Uebergrisse cines f

die umliegenden Landvolk bis über Apenrade und den demselben zu, und selbs in den nördlichsten änemark gränzen, is das Deutsche die höhere Bildung Anspruch machen. Dialekt, ziemlich stark

mittelbar an welhe auf eine gewisse Schriftsprache, sondern ein Volks heilen vermischt, steht demselben zur Seite und es Hochdeutschen fast niht mehr als das

Erst in neuester Zeit hat Dänische in diesen Gegenden

die dänische mit deutschen Bestandt hindert die Ausbreitung Niederdeutsche der anderen Landestheile. sich ein größerer Cifer auch für das

ie man für die

d die größte Erbitte- hervorgerufen und die der Nothwendigkeit politischer Garantieen gegen remden Volks und gegen die Kränkung ange= eine niht im Lande einheimische Regierung nur stärker und stärker werden lassen. soll hier nicht weiter ausgeführt König Christian V1], in neuem Wider] durch seinen Offenen Brief vom 8. Juli 1846 durchzuführen, daß die Herzogthümer S dem Königreich Dänemark zusammen ein Stagtsga1 und jenes wenigstens derselben Erbfolge unterliege ; das Andrängen einer dänischen Partei, und es der Entschluß

¡derjtand un deutschen Lande Blicke Schleswigs jederzeit durch Deutschland hingewandt gewesen, at es auf das entschiedenste seine Sympathieen Und selbst wo die dänische I

keinesweges dänischen Staate

Schleswig in provinzieller Selbstständigkeit Deutschland und Dänemark in der Mitte zu erhalten, w rend der größere Theil des Landes nicht blos Verbindung niit Holstein zu bewahren und zu verstärken, fondern auch eine unmittelbare und enge Vereinigung mit dem gesammten Deutsch land herbeizuführen dringend wünscht. l zu genügen und alle nöthigen Garant tionalität des Landes Entwickelung sowohl der Herzogthümer für sich als Lande überhaupt mit Nothwendigkeit dahin, deutsches Land auh ein Glied des deutschen Staatenbundes oder Bundesstaates werden muß.

Es is unn® rechtliche Entwickelung und die gegenseitigen Bezieh1 Herzogthümer Schleswig und Holstein zu \ reichen Schriften und Rechts - Deductionen als der lezten Stände - Versammlungen und anderen vollständige Darlegung und Begründung erhalten : Schleswig und Holstein sind selbstständige Staaten z

sich unzertrennlih verbunden; in ihnen herrscht die Mannsstamm des oldenburgisheu Hauses.

An der Richtigkeit dieser Grundsäße hat unter Herrschern aus dem oldenburgischen Hause die Herzoge, welche zugleich Könige von L - Lande vollständig anerkannt und sich auch mit dem deut: {hen Elemente nirgends in Widerspruch geschzt. 18ten Jahrhunderts wur ziellen Ausdruck àls die deutschen Lande sie hatten in der deutschen Kanzlei ihre welche vollkommen unabhängig Zu einer Zeit,

m Allgemeinen sind die aus nach dem Süden zu tationglität im Norden vorherr=-

der Wunsch nach fundgegeben ,

werden, wie der verstorbene pruch hiermit den Versuch die Ansicht chleswig und Hol ausmachten auch dies wurde

sondern nur ein gewisses Streben,

die alte grundgesebliche

hervorgerufen durch founte bereits ein Zeugniß geben, daß die Ansicht und þt mehr unbefangen und frei die Lage der deut- Tro des einstimmigen

«Wenn früher jene Verbindung iceen auch für die deutshe Na zu gewähren schien, so führt jeßt die ganze der deutschen daß Schleswig als ein

des Landesherrn ui hen Herzogthümer zu würdigen vermöge. liedenen Widerstandes, der sih dagegen erhob, hat der K0= an sein Ende auf demselben Wege beharrt, hat jedes Herzogthümer machen, hat verfassangsmäßige verschiedenen Lande zu benußen gedacht, um sie po und so den Herzogthümern- die ihnen gehörige staats Aber die fanatische Partei des dänischen des jeßigen die Rechte der wre Grundvesten zu erschüttern. Schles\vigs mit Holstein wesentli deutsche Land zu ei demselben einverleibt sung demselben auf das engste ver= auses, des shleswigschen

aufgeboten,

Entwickelung litish zu vereinigen rechtlihe Selb|t=

thig, an dieser Stelle irgend etwas über die f ingen der beiden Sowohl in zahl den Erklärun zen Aktenstücken haben

ständigkeit zu entziehen, Rolks is auch hiermit nicht zufrieden gewesen und hat Königs Majestät gezwungen, neue Lande zu üben und dieselben bis in il És soll die J2hrhundarite lange Verbindung zerrissen und dieses selbstständige und heil des Königreichs oder doch durch eine gemeinsame Vei fa bunden , es soll das Recht des oldenburgischen und holsteinischen Volkes, der ganzen deutschen Nation gleichmäßig beseitigt ¡je Worte und Versprechungen des verstorbe- uen, des jeßt regierenden Königs werden zu Schanden gemacht, um dem Gelüste der dänischen Hauptstadt zu genügen.

Dawider hat das sleswig - holsteinische Volk sich einmüthig und entschlossen, Gut und Blut für dte Vertheidigung Die Entscheidung neue dänische

Herzogthümer sind unter Erbfolge im anemark gemacht, Niemand gezweifelt; auch änemarkf waren, haben das Noch am Ende des und vernichtet werden. Auch den beide Herzogthümer gemeinsam im offi s Königs bezeichnet, und chse Regierungs-Behörde, dänischen Staats = Einrich=- wo das nationale Element überhaupt auf die staatlichen Ordnungen ausübte, ausreichend erscheinen. so trug dies selbst zum der anderen Seite

fiäftig erhoben, echts und seiner Nationalität zu wagen, hat den Waffen übergeben werden müssen; denn das einem Angriff mit dänischen Truppen gegen

Es ruhen die Unterhandlungen, und sie werden können, ehe Schleswigs Aber nmcht

tung dastand. einen so geringen Einfluß mußte dies für Schleswigs Verhältnisse als änemark Einiges geme:nsam war, Theil einen deutschen Charakter an sih; wenn auf Holstein als Glied des deutschen Reiches Einiges eigenthümlich hatte, so that das der staatsrechtlihen

Diese Verhältnisse aber ( Die politischen Ansichten des 18ten alles Gewicht auf die Einheit des Regenten legten, dahin, die verschiedenen von Einem Regent und deutschen Lande wohl als die zen erscheinen zu lassen; und da dies zunächst Herrschaft des deutschen Einflusses in Dänemark nenden Sorge für die materiellen ine entschiedene

Ministerium ist bis zu Schleswig vorgegangen. werden nicht wieder aufgenommen Gebiet von den Dänen vollständig geräumt worden ist. blos dann, sondern jeßt schon ist aller Anlaß gegeben, die Maßnah= men ins Auge zu fassen, welhe allein geeignet sind, nah folchen Vorgängen den Frieden auf sicheren Grundlagen zu begründen.

Es genügt nicht mehr, daß in Worten die Selbstständigkeit Shleswigs wie Holsteins Anerkennung und die Verbindung beider Bestätigung erhalte; es is nicht genug, j Verwaltung vollständig von dem Königreich ihre Stände wirklih vereinigt werden; es sind noch stärkere Garan- _Schleswigs Stellung muß noch vollständiger bestimmt, das Land muß Holstein vollkommen gleichgestellt werden, Eine S ständigkeit des Herzogthums in früherer Weise, ohne Anschluß anu ein größeres politisches Ganze, wird bei den jeßigen politischen Zu- & auf die Länge als unhaltbar erscheinen, und die geographische Lage, eben so wie die Geschichte des nur die Wahl zwischen einer Vereinigung einer unmittelbaren Verbindung mit dem übrigen Deutsch=

Das Recht und die Nationalität und die Sympathieen des Volks sind entschieden wider das Eine. ( Bevölkerung wird durch Abstammung und Sprache zu den Dänen Die Ansprüche, welche diese auf den Besiß des Lan=

Vereinigung keinen Abbruch. Zeit bedeutend Jahrhunderts, welche führten zunächst en beherrs{ten nes größeren Staatsgan- gerade während der geschah und mit Jnteressen verbun= Opposition dage= eine mchr nationale Au= tschiedener hervortrat und

haben sich im Lauf der

daß sie in Regierung und Dänemark getrennt, daß einer anzuerken tieen nöthig den war, so regte sih niht gleih e ( Dann aber begann in Dänemark si sicht geltend zu machen, bald danach fstrebte, als die Theile eines där deutschen Kommando's, hatte, wurde nun das d mer eingeführt. Als die Auflö jeder staatsrechtlichen trat die Absicht offene Staates zu

ständen Europa's ischen Staates zu vey Landes, las= das bisher in der dänishen Armee gegolten änische auch bei den Truppen der Herzogthü-

sung des deutschen Nur ein kleiner Theil der

] Reichs auch Holstein außer Verbindung mit dem übrigen Deutschland sebte, r hervor, beide Herzogthümer in Glieder des verwandeln; zugleih wurden Versuche gemacht, dänische Sprache innerhalb derselben zu verbreiten. Damals gesammte übrige Deutschland die unerträgliche

diese deutschen Lande der unglück-

hingezogen. *) Ju der lezten Stände- Versammlun einer von den Deputirten veranlaßt, sich der dänischen Sprache zu bedienen z zu anderen Zeiten höchstens zwei oder drei,

des Herzogthums war nur

mußten dann, als das Herrschaft Frankreichs bekämpfte,

974 des machen, sind längst beseitigt, die Lehns - Abhängigkeit von der dänischen Krone {on vor fast 200 Jahren aufgehoben und damit das leßte Band zerrissen, welches Schleswig rechtlih an Dänemark knüpfte. Mit demselben Grunde könnte ein Königreih Polen das alte Preußen oder gar Schlesien wieder fordern , welche auf dieselbe Weise deutsch und der fremden Lehns - Abhängigkeit ledig geworden sind. Alles, was Schleswig jeßt noch politish mit Dänemark verbindet, hat nur in der Gemeinsamfeit des Regenten seinen Ur- sprung und bezieht sich in dem gleihen Maße auf Holstein, und es fann wahrlih niht dazu dienen, um jebt den Anspruch auf eine nä= here Vereinigung mit dem Königreich zu begründen. Wollte man

aber wider alles Recht und mit Gewalt das Land ín einen Theil des dänischen Staats verwandeln , 0 würde nur ein Aulaß zu ewi-= gem Kampf gegeben sein, indem die beutshe Bevölkerung, stark durch die Nachbarschaft des großen deutschen Volkes, immer und 1mmer wieder den Versuch zur Befreiung von der fremden Herrschaft ma- chen und niht ruhen würde, bis sie erreicht hätte, was sie jeßt 7or- dert, und was ihr nur mit dem hartejten Zwange entzogen werden könnte. ——— U E

Mit Holsteïn dagegen 1|ï Schleswig \-it mehr als 400 Jahren verbunden, und die Gemeinschaft aller Verhältnisse ist, im Laufe der Jahrhunderte nur mehr und mehr gesteigert, 1m Bewußtsein des Volks lebendiger gekräftigt worden. És war dies möglich, ohne daß Schleswig die staatsrechtliche Stellung Holsteins vollkommen theilte, denn die Zugehörigkeit zum deutschen Reich und deutschen Bunde übte bisher cinen zu geringen Einfluß auf die inneren Zustände des Landes aus, als daß hierin hätte ein Hinderniß der Vereinigung lie= gen können. Wenn aber jeßt die deutschen Staaten fich zu größerer Einheit an einander schließen, so kann die Verbindung beider Lande n der Véberigui Weise und Ie 1E es grundgeseßlih soll, nur dann fortbestehen, weun sich beide zu den übrigen Deutsch land in der gleihen Lage besinden. Wenù die Stände 1n Zukunft gemeinschaftlih tagen und die inneren Angelegenheiten, Heer-= und Finanzwesen, Gesebgebung und Administration 11 gleich inäßiger Weise geordnet werden, so kanu nicht Holstein allein an der Rertretung beim deutschen Bunde, an der großen Versammlung eines deutschen Parlaments Antheil haben; es können nicht die allgemeinen Geseke und Einrichtungen Deutschlands auf das eine Land Anwen dung finden und dem anderen fremd bleiben, und sie können eben so wenig, wie es wohl bisher geschehen ist, auf dasselbe übertragen werden, ohne daß cs seinen Beirath und seine Zustimmung durch gewählte Vertroter gegeben bat. Dassclbe muß von den Handels-, Zoll-, Münz- und anderen Verhältnissen ge!teu, die ciner größeren Einigung in Deutschland unmittelbar entgegenschen, und die nothwendig auch auf Schleswig eine Ausdehnung erhalten missen, wenn dasselbe uicht ganz und ga1 scinem deutschen Charakter und seiner grundgeseßlihen Verbindung mit Hol- stein entfremdet werden soll, Würde dies Alles nicht stattfinden, so bätte cs faum voa Seiten jener dänischen Partei irgend weiterer Schritte zur Verwirklichung ihrer feindlichen Absichten bedurft. D eutfch

land selbst hätte eines seiner besten Glieder von sih gegeben. Und sollte dennoch die Verbindung mit Holstein gufre{t erhalten werden, so würde das nur ein Mittel sein, um guch dies von dei Einheit Deutschlands zu trennen und in fremde Juteressen hinüber zu ziehen,

was Niemand in unserer Zeit vorschlagen oder für möglich halten kann,

S

Die Lande in ihrer Vereinigung bieten Deutschland wie zum Dank für das, was sie begehren, die Aussicht auf eine Entwickelung deutscher Kräste ,. wie sie kein anderes Territorium gewähren kann. Sie liegen an den beiden Meeren, welche für den Norden Europas die größte Wichtigkeit haben, und sind von der Natur bestimmt, um den Handel der westlichen und östlichen Lande zu vermitteln, Ee Schifffahrt is \chon jeßt von der größten Bedrutung und wird bei einem näheren Anschluß an das übrige Deutschland an Ausdehnung nur gewinnen. Die Bevölkerung widmet sich mit entschiedener Vor liebe dem Secedienst und wird die trefflihste Bemannung einer deut= hen Flotte werden, für deren Ausnahme die zahlreichen {heren fen die günstigste Stätie bieten. Es würde als die größte Verleßung deutscher Juteressen erscheinen, wenn sie, die von Deutschen umwohnt sind, auch für die Zukunft einem fremden Einfluß offen stehen, bei einem Kriege vielleicht feindlichen Schiffen übergeben werden sollten. Es ist nicht Holstein allein und namentlich, welches diese Möglichkeit darbietet, sondern nur Holstein und Schleswig zusammen, wie ste hon durch ihre geogro phischen Verl)ältnisse verbunden sind, können

als der wahre Stüßpunkt einer norddeutschen Marine erscheinen. Sind beide dem einigen Teutschlaud verbunden, so ist auch den an deren Küsten der Ostsee und Nordsce jede weitere Entwickelung ihrer See - und Handels- Verhältnisse, ohne Gefahr einer Störung von fremder Seite her, ermöglicht.

Js} also Schleswigs Vereinigung mit Holstein und mit dem übrigen Deutschland dur alle Verhältnisse und Juteressen dringend geboten, so hat sich auch ber..ts die allgemeine Stimme in und außer dem Lande auf das entschiedenste dafür ausgesprochen. Kaum hal irgend eine Angelegenheit vor den großen Ereignissen der Gegenwarkt jemals \o allgemeine Svymvathieen in Deutschland gefunden, als die Rechts-Vertheidigung Schleswig Holsteins, und Völker und Fürsten haven gewetteifert, ihre Durchführung als eine Ehrensache Deutsch= lands zu bezeichnen, Eben diese Theilnahme hat den Muth des Volks nicht wenig gehoben, hat es gestärkt, auszuhalten in dem Kampfe, und hat es angetrieben, auch jet Alles für die deutsche Sache zu wagen; und es darf nun verlangen, daß ihm auch die Ie Ju Theil werde, welhe man hoffen ließ, und daß es nicht verlassen bleibe, wo es gilt, die endliche Sicherung seines Rechtes zu gewinnen und die Garantieen zu erwerben, deren es für die Zukunft dringend be- darf. Dem entsprechend, hat die Versammlung deutscher Volksvertre=- ter zu Frankfurt sich einstimmig für den Beitritt Schleswigs zum deutshen Bnnde ausgesprochen, und der von ihr niedergeseßte Aus huß hat einen ausdrücklihen Antrag in dieser Beziehung an die deutsche Bundes-Versammlung gerichtet.

Schon vorher aber hat die schleswigsche Stände - Versammlung des Jahres 1846 eine Bitte um die Aufnahme in den deutschen Bund fast einstimmig beschlossen, und so eben hat aufs neue die ver- einigte Stände - Versammlung beider Herzogthümer sich mit großer CEutschiedenheit für dieselbe ausgesprochen,

Ju Uebereinstimmung hiermit hat auch die provisorische Regie rung der Herzogthümer einen Antrag an den deutschen Bundestag gerid)= tet. Sie hat si bei dieser Gelegenheit also geäußert: „Die Auf- nahme Schleswigs in den Bund in dem jeßigen Augenblick in Au= rege zu bringen, sieht sich die provisorische Regierung durch folgende Betrachtung veranlaßt: Durch die seitens Sr. Majestät des Kü= nigs von Dänemark jebt ausgesprochene Juncorporation Schleswigs ist die Frage auf unbeikommende Weihe cinseitig entschieden, uud die unvermeidliche Folge dieser Entscheidung würde ein Kampf sein, dessen unzweifelhaft große Verwüstungen sich zunächst auf die Herzogthümer ergießen würden. Die sofortige Aufnahme Schleswigs in den deut-= {hen Bund würde zunächst nichts Anderes als die Sicherung des status quo fein, und namentlih, indem die Streitmacht des deukt- {hen Bundes dessen einstweilige Aufrechthaltung garantirte, die Mög- lihkeit gewähren, durch Verhandlungen diejenige fernerweitige Stel lung des selbstständigen Herzogthums Schleswig, welche den Wün-

{hen und Juteressen der Bevölkerung entsprechend ist und sich als eine zeitgemäße Weiterführung alter zwischen Fürst uud Stäuden ver- eiubarten Rechte darstellt, gegen die Zumuthungen und Uebergriffe Dänemarks zu sichern.“ :

Der Bundeêtag, welcher am 4, April d. J. sih dahin aus- gesprochen hatte, daß die staatsrechtliche Verbindung Schleswigs mit Holstein geschüßt werden solle, is im weiteren Verfolg der Sache den 12. April zu dem Beschlusse gelaugk: Da die sicherste Garantie für die Union Schleswigs und Holsteius durch den Eintritt Schles- wigs in den deutshen Bund erlangk werden würde, so solle Preußen bei dem ihm überirageucu Vermittelungs-Geschäft möglichst auf jenen Eintritt hinwirken.

Es ift ungusbleiblich, daß das zur Ausführung gelangt, was bier als“ wünschenswerth bezeichnet wird. Als Genugthuung für Alles, was geschehen ist, als Schutz wider das, was in Zukunft ge- schehen könnte, wird die Aufnahme Schleswigs in den Bund drin- gender als je gefordert. Ein Verzug ist gefährlich, fast unmöglich gerade 1n diejem Augeublick.

Dice Wahlen des deutshen Parlaments sollen vorgenommen werden, und die- Zeit seiner Versammlung naht heran. Schleswigs Abgeordnete dürfen auf demselben nicht fehlen. Laut würde der Ruf nah ibnen durch die Versammlung dringen, und Niemand könnte die Berantwortung auf fih nehmen, ihr Erscheinen verhindert zu haben. Nit den preußischen Landen, die sich in ähnlicher Lage befanden , ist das Gleiche hon geshehen; die Wahlen zu der großen Versamm- lung sind hier bereits angeordnet worden, Schleswig darf aber nicht später als Ost- und West- Preußen zu dem einigen Deutschland fommen; und scheinen die Schwierigkeiten größer, so sind auch die Umstände dringender, die Verhältnisse zwingender als dort.

Fsst Schleswig dem deutschen Bunde einverleibt, daun werden die «deutschen Heere, jeder Rücssicht ledig, auch dieses deutsche Land zu schüßen vermögenz dann wird auch die Regierung Sr. Majestät des Königs von Dänemark sich von dem Vergeblichen und Ungerechten ihrer Ansprüche überzeugen;und wird aufhóren müssen, ein Land zu befämpfen, für dessen Nationalität und Unabhängigkeit sih die große deutsche Nation verbürgt hat. Aller Unterhandlung aber, roelche

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folgen muß, is damit der Ausgangspunkt und weitere Leg bestimmt

vorgezeichnet, Und empfängt das Land dann die Genugthuung, welche ibm gebührt, so läßt sich untersuchen, ob cinige Distrikte des nördli- den Schleswig geneigter sind, dem dänischen Staate beizutreten. Das übrige Land aber wird für alle Zukunft mit Holstein zusammen dem deutschen Vaterlaude verbunden sein, von dem es seit Jahrhun-

derten bereits die Bestimmung seiner Schicksale cmpfangeu hat.

EGrfklaärung-

Renn ih den maßlosen Beschuldigungen und Verleumdungen gegenüber, welche mich aectroffen, bisher geshwiegen, so geschah es theils, weil ih es der Würde meiner Stellung in dieser Sache nicht für angemessen hielt, dergleichen zu beachten, theils in der sicheren Hoffnung, daß der glücklich ovollbrachten Thatsache gegenüber der=- gleichen Schatten in kurzer Zeit wie die Lüge vor der Wahrheit ver- schwinden würden. Aber jede Zurückhaltung hat ihre Gränzen, am ersten für eine öffentliche Stellung der richtenden Oeffentlichkeit ge- genüber, und au diese Gränzen ist es gekommen, wenn die Verleum= dung so weit geht, zu verbreiten, ih habe meine Vollmacht über schritten, fei hierher zurlickberufen und bereits in Anklage - Zustand

Jch eikläre also hierdurch, daß dem durchaus nicht so ist, ich bin bierber zurüdgefehrt, um meine Vorschläge für die fünftige Re- oraguisation zu machen, und daß ih mich nur der Anerkennung alles dessen, was und wie ich es bisher gethan, von Seiten der Regierung Sr. Majestät zu erfreuen gehabt habe. Diese Anerkennung ist um so vollflommener ausgesprochen worden, als ich in Rücksicht auf die Ver= hältnisse nicht mit so weiten Vollmachten versehen werden konnte, wie ich glaubte, sie verlangen zu müssen, um die Sache ohne Schwierig= feiten wenigstens von der eigenen Seite her durhführen zu fönnen. Jch darf also jede Verunglimpfung obiger Art zurückweisen, kann aber das bittere Gefühl nicht bewältigen, was mich ergreift, wenn ich sehe, daß ein unter den shwierigsten Umständen und unter heftigem Widerstande von allen Seiten her vollbrachtes Werk, welches für den Augen bli das wichtigste war, welches vorlag, folcher Verunglimpfung aus- gesetzt ist. - Noch am 11. April standen 20,000 für eine Jdee be geisterte Männer unter den Waffen und diese sind schon seit dem |7. bis auf etwa 12—1500 vershwunden und auch diese un- ter dem Befehle eines preußischen höheren Offiziers geseßt zu werden letimmt. Daß so etwas nun mit einem anderen Muthe und ei=- ner anderen Besonnenheit zu erreichen war, als die, welche dazu ge hört, widrige Verleumdungen in die Welt zu {hleudern daß es ux möglich is, wenn man ganz allein auf sich argewiesen, wie ih es war auch im s{limmsten Augenblicke nicht verzagt, das braucht wohl nur erwähnt zu werden, und es giebt Augenzeugen genug, welche den Beagebenheiteu zugeschen und wissen, daß es so war. Der Aus-= druck vou Selbstgefühl aber, der in dieser Aeußerung liegen könnte, mag seine Entschuldigung in der Wuth des Angriffs finden, den ih abzuwehren habe. Wenn es die Verhältnisse ers gestatten, werde ich auch das Einzelne vorlegen, Jett aver will ih hier zunächst eine Pflicht der Dankbarkeit erfüllen gegen die Führer der polnischen Be= wafsnungen, indem ih die große Aufopferung anerkenne, mit welcher sie unter stündlicher und Tage langer Lebensgefahr, wie ich es vor mir gesehen, das versprocheue Entwafssnungs - Geschäft vollbraht. Wer nur eine Vorstellung hat von solchen Verhältnissen und sich nicht be- anügt, aus seiner bequemen Stube heraus solche Dinge zu beurthei- len, ohne je die rauhe Luft solcher Stürme an seinen verweichlichten Wangen gefühlt zu haben der allein kann wissen, was jo etwas zu bedeuten hatz die Anderen aber sollten billig schweigen. i

Zuleßt nur noch ein Wort an meine theuren Kameraden in der Armee und vorzugsweise an die, welche an den Begebenheiten Theil genommen, und welche mih wohl beschuldigt, ih habe fie an eine ruhm- volle That verhindert dadurch, daß ich det Sade ein friedliches und möglichst unblutiges Ende gegeben habe. Zuerjt lautet aber der bestimmte Befehl Sr. Majestät dabin: Wenn irgend möglich, Fe _unblutig bei- zulegen, dann ¿ber hatte id und habe noch die Ansicht, daß bei T norritellidon Uelenletenhes ? r Mitteln, der Ruhm unserer unermeßlichen Ueberlegenheit, besonders an / Di , der zu erlangen war, nit groß gewc}en sein würde, und ih kounte ibn besonders dann füt nichts anschlagen, wenn ih an die Gefahren dachte, welche dur die Stimmung, die da herrschte, dicht bei etner blutigen Lösung lagen. Jh frage, was geschehen sein würde, wenn in jenen Tage Schroda und Wreschen und die anderen Orte alle mit Sturm genommen worden wären? ob niht Dinge vorgekommen sein würden, die wir jeßt gern um den zehnfachen Ruhm, der dabei zu erwarten war, zurückerkaufen möchten, Wie dem aber auch sein möge,

gewiß wenigstens habe ih zu thun geglaubt, was jeder von Euch, ¡heure Kameraden, in ruhiger Stimmung für das Rechte halten wird. Fch habe wohl gewußt, welchem Verkennen , welcher Mißstimmung ¡ch mi für die nächste Zeit ausseßte, und ih habe es dennoch ge= than, darf aber getro an Euch diese Frage richten, wozu mehr Muth gehörte: Euren Wünschen für den Augenblick entgegenzutreten und