1848 / 6 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

durch deutsche Bauern ein, Buk wäre sehr stark von den Jisitrgos- ten beseßt, die Truppen niedergemaht oder gefangen, wen ih i 8 waffnet. Dies bewog den Major, Generalmarsh S E zu an N und gegen Buk zu marschiren. Um halb zwölf Uhr E E verließ er Gräß. Das 3te Bataillon 18ten Mee e 5 Sa de in Rackwiß benachrichtigte den Major von E age Nach it und ersuhte ihn, Gräß zu beseßen. Dies 1} gestern Î S ag 4 Uhr geschehen und die Ruhe in Gräß nit gene, s E E lenica vereinigte sih der Major Breeß mit der vorm B, r en LQvm- pagnie und -ging mit allen Vorsichtömaßregeln gegen Buk vor , guf ein blutiges Gefeht vorbereitet. Die Insurgenten räumten indeß die Stadt und zerstreuten sch na allen Gegenden. Der Widerstand war {wah , die Truppen warden beschossen, die Schüßen nahmen die Stadt, Der hiesige Vifarius stellte sich unweit der katholischen Kirche mit Sensenmännern unserer Landwehr entgegen und wurde er- schossen. Außerdem sind bis jet 38 Leichen aufgefunden, die theils in dem Morgen-, theils in dem Nachmittags - Kampf geblieben sein mögen. z g E Buk ist von den Jusurgenten vor ihrem Abmarsh gänzlich ausgeplündert; viele Weiber waren mit herbeigezogen und s{leppten die geraubten Sachen mit fort. Nur sehr wenige Einwohner sind zur Zeit in Buk, es flüchtet, was flüchten fann.

Alle Gegenden umher sind insurgirt, es is kein Krieg, es is ein Mordenz Blut um Blut.

Die Jusurgenten in Stenszewo sind ‘übrigens dieselben, welche den Ueberfall auf Buk unternommen und sich in Kloster Gorka ge- lagert hatten. Der Ueberfall ist, so weit es sih übersehen läßt, vom Oberst von Niegolewski geleitet. Eben \o hat Eugen von Szczaniecki, welher im Gefecht als Gefangener eingebracht ist, den Ueberfall thä- tig geleitet,

(gez.) Breeb.

Oesterreih. Wien, 5. Mai. Die Wien. Ztg. enthält folgende Ansprache des Kaisers än die Bewohner der Hauptstadt :

„Die zu ernsten Gefahren führende Aufregung der Gemüther und die Wünsche Aller bei Aufrechthaltung der Nuhe und Geseylichkeit betheiligten Bewohner Meiner getreuen Haupt - und Residenzstadt fordern Mich auf, einige eindringende Worte an Meine geliebten Wiener zu richten, Nach der Verwirklichung der in den Tagen des März geäußerten Wünsche, nach der Erfüllung aller Hoffnungen, welche damals gehegt wurden , durfte man ein besonnenes Fortschreiten, auf der betretenen constitutionellen Bahn erwarten, Ganz Europa hat die Blicke auf Oesterreich, auf Wien gerichtet, und nux mit bitierer Enttäuschung würde es cinen Mißbrauch der errungenen Freiheit von einer Bevöl- kerung geübt sehen, die immer das Vorbild der Biederkeit und der wahren Bürgertugend war. Eigenmächtige Schritte, Selbsthülfe und Anmaßung von Amtshandlungen, welche nur den constitutionellen Behörden angehören, können den Zustand ‘nur verschlimmern, ‘die Verwickelungen nur vermehren und die Unmöglichkeit herbeiführen, den von Drangsalen heimgesuchten Mit- bürgern, deren Loos zu erleichtern vor Allem ies gemeinschaftliches Be- streben sein muß, dauernd zu helfen, Jedem Bewohner der Haupt - und Residenzstadt sind die Wege bekannt, welche die aufrehtstehenden Gesehe vorzeichnen, um Beschwerden zur Abhülfe zu bringen, sie mögen gegen Be- hörden oder einzelne Judividuen gerichtet A

Zusammenrottungen und Gewaltthätigkeit an Personen oder Eigenthum können und dürfen nicht geduldet werden und müssen in einem constitutio- nellen Staate durch Zusammenwirken aller zur Erhaltung der Ordnung und Sicherheit berufenen Organe abgewehrt werden. Das Haus des Bür= gers und fein Familienleben wird von allen gesitteten Völkern als ein Hei- ligthum bewahrt und beschüßt, Jch wende Mich daher mit Vertrauen an den redlichen, selbst unter den schwersten Prüfungen bewährten Sinn der Bewohner - Meiner Residenz, vor Allem aber an die National-Garde und die: mit ihr verbundene akademische Legion und die Bürger-Corps, zu deren \höónem Berufe dieser Schuy gehört, und in deren Mitte Jch Mich stets sicher fühle, und Jch erwarte von ihrem Zusammenwirken, daß Ruhe und Ordnung nicht ferner gestört werden und der ruhige Bürger gegen Angriffe und Beleidi-

ungen willigen Schuß finden wird. Um den traurigen Folgen von Ueber- hingen des Gesehes vorzubeugen, wird die in ihrer überwiegenden Mehrzahl trefflich gesinnte Bevölkerung diesen Stüyen der öffentlihen Si- cherheit in ihren Bemühungen kräftig beistehen, insbesondere aber werden die-Gewerbsleute, Fabrikanten und alle Dienstgeber bemüht sein, ihre Ar- beitsleute und Untergebenen von solchen Aufläufen zurückzuhalten und nach- drüdlichst vor den üblen Folgen, welche für sie aus diesen fortgeseßten Stü- rungen des öffentlichen Vertrauens hervorgehen müssen, warnen. Es müßte Mich und es müßte jeden redlich Gesinnten mít tiefem Kummer erfüllen, unter dem Schuße von Freiheiten Leben, Sicherheit und Ehre ruhiger Bür- ger bedroht zu sehen.

Wien, den 4. Mai 1848,

Ferdinand. Der Minister des Junern, Freiherr von Pillersdorf f.“

Se. Majestät der Kaiser hat das auf die Güter der Familie des Fürsten Adam Czartorgski gelegte Sequester aufgehoben.

Der bisherige provisorishe Präsident des Minister - Rathes und Minister-des Aeußeren und des Hofes is seiner Stelle enthoben und einstweilen das Präsidium des Minister-Rathes dem Minister des Jn- nern und das Ministerium des Aeußeren und des Hauses dem Kon- ferenz-Rathe Freiherrn von Lebzeltern übertragen worden.

Baden. Freiburg, 3. Mai. (Karlsr. Ztg.) Gestern Abend kam Prinz Karl von Bayern, Oberbefehlshaber des 7. und 8. Armee-Corps, hier an. Heute Morgen um 9 Uhr musterte derselbe die hier anwescnden Truppen, Badener und Hessen, und äußerte sich wohlgefällig über die gute Haltung der Truppen und sprach anerken- nend über den Muth und die Ausdauer, mit welcher sie an den bis- herigen Gefehten Antheil nahmen.

Mannhèim, 2, Mai. (Deutsche Z.) Die Untersuchung gegen die hiesigen Anarchisten leitet, wie man vernimmt, auf weit verzweigte Pläne, daher denn auch täglih weitere Verhaftungen vor-

enommen werden, Es bestätigt sich, daß hon am Morgen des

ages, an dem man hier die Sturmglocke zog, reitende Boten auf das Land entsendêt waren, um die Bauern herein zu holen. Da man aber nicht lange vorher die sogenannten „fremden“ Arbeiter hier verjagt hatte, so war in der Umgegend auch alle Begeisterung für das herbeizuführende Paradies verschwunden, Bei dem Redacteur der Abendzeitung, I, P. Grohe, soll sch ein sehr wichtiger Briefwechsel vorgefunden haben, wie denn überhaupt Mannheim der Hauptsiß der Vershwörung war, von wo die Fäden einestheils nach Mainz, Frankfurt, Hanau und Köln, anderentheils nah Straßburg und Paris reichten.

Schleswig-Holstein. (Alt. Merk.) Rendsburg, 4. Mai, Der General von Wrangel hat der provisorischen Regierung nachstehenden Bericht übersandt: i L

„An Eine Hohe provisorische Regierung der Herzogthümer Schleswig und Holstein zu Rendsburg. Einer Hohen Regierung theile e hierdurch ergebenst mit, daß gestern, am Jahrestage der Schlacht von Groß-Görschen, die deutschen Truppen unter meinem Befehle die jütländische Gränze bei Kolding überschritten und noch am Abend desselben Tages die Festung Fri- dericia besept haben, diesen E Brückenkopf Dänemarks auf dem Festlande, Der Feind hatte auch die Gränzen der dänischen Provinzen ünd die starke Stellung bei Kolding ohne Widerstand verlassen, und vor einer Patrouille des die Avantgarde kommandirenden Generals von Bonin ofsuin Frídericía seine Thore, Alle dänischen Truppen hatte man nah Fühnen

géeschit, das Kriegsmaterial war zum größten Theil mitgenommen, nur 7 Ge- \chüyröhre, welhe vergraben worden, ziemlich bedeutende Munitionsvorräthe; Getraibe und. l sind ín unsere Hände gefallen, Der Fcind. scheint bis zuleyt die Absicht gehabt zu haben, sich im Seefort zu halten, denn der

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Graben desselben war neuerdings pallisadirt worden, Jch habe bereits die nöthigen Befêéhle zur Zerstörung dieses Forts gegeben. Heute um 3 Uhr Nachmittags wurde die deutsche Fahne am Flaggenstabe des Seeforts auf- gezogen und mit 101 Kanouenschüssen salutirt, So lange diese Fahne dort weht, wird kein Zoll von den Schiffen, die den kleinen Belt passiren, erho- ben werden. Den Muth und die Ausdauer, mit welcher das Heer unter meinen Befehlen die Gefahren überwnnden und die anstrengenden Märsche ertragen hat, welche zur Erreichung eines so glorreichen Rejultats erforder- lih waren, kann ih nicht genug anerkennen. Fridericia, dén 3, Mai 1848. Der Ober-Befehlshaber der A1mee, Wrangel,”

Apenrâde, 2. Mai. (Alt. Merk.) Das Corps, welches vor Alsen liegt, bivouakirt noch am Sundewittschen Ufer. Einige Kugeln sind schon gewechselt, ohne daß jedoch die dänishen Boms- ben den Unsrigen bisher Schaden gethan hätten. Schwereres Ge- {chüß is in diesen Tagen in Schleswig angckommen, welches zum besseren Erfolge des zu erwirkenden Ueberganges requirxirt is, Vier- zehn Schiffe sind von Alsen weggesegelt. Jeßt wird der kleine Belt indessen durch die Kanonen von Fridericia beherrsht, Ein wirksamer Widerstand wird den siegreich vordringenden Preußen wohl kaum irgendwo in Jütland entgegengeseßt werden können, selbst wenn die in einem deso- laten Zustande entkommenen Reste von Truppen sih frühzeitig genug wieder sa meln sollten. Mehrere dänische Offiziere sprachen auf der Flucht unverholen- die Ansicht aus, daß ihre gänzlich entmuthigten Truppen s{chwerlich wieder zum Stehen zu bringen wären. Bezeichnend ist auch die Aeußerung, welhe ein Gemeiner gegen einen hiesigen Bürgersmann that: zweimal habe er nun Ordre parirt und sein Le- ben in einer Sache gewagt, deren Bedeutung ihm klar nicht sei, und alle Patronen bis auf eine dabei verschossen. Diese eine bestimme er dem ersten der ihm begegnenden Minister, welche die ganze Sache ange- zettelt und Dänemark ins Unglück gestürzt hätten, Namentlich soll die Erbitterung gegen Orla Lehmann im Heere groß seinz es wer- den mehrere einzelne Züge von dieser Stimmung erzählt.

Heute is ein Lootse zurückgekehrt, welher am 27sten v. M. an Bord der in der apenrader Föhrde sichtbaren dänischen Kriegsschiffe ging. Schon der Zeit wollte man auf den Schiffen durch Fernröhre Königliche Livrees entdeckt haben und {loß daraus, daß der König sih an Bord befinde. Diese Vermuthung bestätigt si. Der König hat selbst das Einrücken der Preußen in unsere Stadt vom Schiffe aus mit angesehen und soll, nahdem er eine Zeit lang diesen Einzug mit vieler Aufmerksamkeit betrachtet hatte, an einen seiner Adjutanten geäußert haben: Es wäre wohl zum leßtenmale, daß er auf Apenrade als seine Stadt hinblicken könne. Der Lootse erzählt, daß der Kö=- nig beabsichtigt have, Alsen zu besuchen (was nachher auch gesche- hen ift).

Seit wenigen Stunden steht das {öne hannoversche Regiment N hier; es wird wohl einige Zeit hier in Besaßung bleiben.

Es zeigen sich fortwährend feindlihe Schiffe im apenrader Meer= busen; so hat man heute wieder eine Brigg und mehrere Kanonen= böte bemerkt.

Altona, 5. Mai. (B. H.) Nach den heute früh eingegan= genen Berichten vom Kriegsschauplaße stehen die deutschen Vorposten in Horsensz; das Hauptquartier is in Veile,

Kiel, 5, Mai. (H. C.) Das hannoversche Militair, welches die Besaßung unserer Stadt bildet, hat seit einigen Tagen in unmit= telbarer Nähe unserer Stadt, gegen Norden hin, eine Vorpostenkette errichtet, welhe dazu dienen soll, etwaigen Ueberfällen der Dänen, die möglicherweise an den nördlicheren Ufern unseres Hafens landen und die Festung Friedrihsort umgehen könnten, jederzeit und augenblicklich entgegenzutreten,

Schleswig, 3. Mai. Gestern wurde hier wieder ein preußi= scher Offizier, von Norman, zur Erde bestattet.

Das zweite pommersche Jnfanterie-Regiment hat sich auch durch seine Humanität gegen die verwundeten Dänen unverwelklihe Lor- beern errungen. Während des Treffens bei Schleswig und nah demselben trugen sie die verwundeten Feinde hinweg, labten sie mit Speise und Trank, legten ihnen Verband an u. st#. w.

Eben zog eine große Abtheilung preußischer blauer Husaren hier einz au einige Munitiouswagen sind mit ihnen zu gleicher Zeit an- gekommen. Auf dem Margarethen - Wall exerziren jeßt preußische Infanteristen und Artilleristen.

Hamburg. (B. H.) Hamburg, 5. Mai, Am Dienstage war in Kopenhagen ein {hwedisber General mit einer Mission der schwedischen Regierung an die dänische angekommen,

Lübeck. Lübe ck, 4, Mai. (H. C.) Schon gestern Abend war hier die Nachricht verbreitet, daß ein dänisches Kriegs\chiff} bei Klüß ge= sehen sei. Heute Mittag is das Dampfschiff „Malmö““, vom Volks jubel raushend empfangen und während das schleswig-holsteinische Nationallied ertönte, in den Hafen eingelaufen. Unter den 96 Passa- gieren (zu denen wieder 76 Handwerksgesellen gehören) befindet sich auch der lübectishe Minister-Resident in Kopenhagen, Herr Paulí, der sofort nah seiner Ankunft mit dem derzeitigen Verweser des aus-= wärtigen Ressorts, Syndikus von der Hude, eine lange Konferenz hatte. Kopenhagen war bcim Abgang des „Malmö“ ruhig, dem auf der ganzen Reise kein Orlogschisf in Sicht gekommen. Gewiß ist, daß die Blokade unseres Hafens Travemünde noch nicht in Kraft getreten. Nach mündlihen Mittheilungen, die dem Capitain des Dampfschiffes in Kopenhagen gemacht sind, sollte der Eintritt der Blokade auf den 10. Mai festgeseßt sein, und zwar in der Art, daß bis dahin das zu diesem Zwecke beorderte Kriegsfahrzeug auf der Rhede eintreffen und den Schissen neutraler Flaggen eine Frist be- stimmen würde, innerhalb welcher ihnen auszulgufen gestattet sein sollte. Wäre diese Frist verstrichen, so würde die Blokade eintreten gleihmäßig für die Schiffe aller Flaggen. Zugleich is aber auch ausgesprochen, und diese Angabe wird von authentisher Seite be- stätigt, daß solche Dampfschiffe neutraler Flaggen, welche den Post- verkehr vermitteln, von der Blokade ausgenommen sein follen.

XuslanD.

Frankreich, Paris, 4. Mai. Gestern Abend um 10 Uhr fand eine vorbereitende Sißung der National-Versammlung statt. Etwa 300 Mitglieder hatten \sich im Konferenzsaale versammelt. Zweck der Ver- sammlung war, den Präsidenten des provisorischen Büreau's und die Schreiber zu wählen. Audry de Puyraveau, ehemaliger Deputirter, wurde, als ältestes Mitglied, zum provisorischen Präsidenten auser=- sehen. Die sechs jüngsten Mitglieder vexrichten den Dienst der Se- cretaire, Buchez, Volhaye und Senart wurden als Vice-Präsidenten bezeichnet. Die Sitzung {loß um 11 Uhr. Heute Mittag 1 nun, vom schönsten Wetter begünstigt, die Eröffnung der National- Versammlung selbst erfolgt. Um 9 Uhr Morgens rie Trommel= schlag die National - Garde und Linientruppen auf ihre Appellpläge. Ein großer Theil derselben wandte sich dem Vendomeplaße in der Nähe des Tuilerieengartens zu, von wo er vom Hause des Justiz=- ministers aus über die Boul: yards und den Revolutionsplaß bis zur ehemaligen Deputirten-Kammer hin, in deren Vorhof der neue Saal errichtet wurde, Spaliere bildete, zwischen welchen die auf dem Ven-

domeplaßze, bei Cremieur, versammelten Regierungsmitglieder schritten. Jm Saale angekommen, wurden in dem Augenblicke, wo Dupont de l’Eure die Natiönalversäammlung für eröffnet erklärte und allé âti- wesenden Mitglieder der Republik ihren Beifall zuriefen, einundzwanzig Kanonenschüsse von den Juvaliden abgefeuert, denen die in den ely-= säischen Feldêrn, dem Jnvoalidenhotel shrägüber, aufgestellte Artiilerie Schuß auf Schuß antwortete. Alle Nationalgarden und Truppen präsentirten das Gewehr, und es erschallte überall der Ruf: „Es lebe die Republik!‘ Nach Dupont's Rede wählte die Kammer ihr pro- visorishes Büreau uñter Vorsiß ihres Alters - Präsidenten und zog sich dann behufs Prüfung der Vollmachten in ihre Büreaus zurü, Galignani's Messenger, dessen Bericht bis um 2 Uhr Nach= mittags reicht, meldet noch folgendes Nähereüber diese Eröffnungssißung : „Zu beiden Seiten des Zuges, der sich vom Vendome - Plaß nach der Repräsentanten-Kammer begab, hatten die Nationalgarde, die Linientruppen und die bewegliche Garde ein dreifahes Spalier ge- bilde, Um halb 1 Uhr seßte sich der Zug in Bewegung, an der Spiße eine starke Abtheilung der berittenen Nationalgardez gleich hinter ihr gingen, je drei oder vier ‘in einer Reihe, die Mitglieder der provisorishen Regierung, zu beiden Seiten derselben die Stabs- offiziere der Nationalgarde, darauf einige Generale und Stab. Der Zug wurde von dem Ruf: „Es lebe die Republik! Es lebe die proviso rische Regierung!“ begleitet. Die einzigen Mitglieder, die noch durch mehrfachen besonderen Zuruf ausgezeichnet wurden, waren Lamartine und Marrast, Dem Zuge folgten die Privatkutschen einiger der Mit= glieder, und den Schluß machten mehrere Bataillone der National= Garde und der Truppen, weihe Spalier in den Straßen gebildet hatten. Alle Zugänge der Kammer waren schon frühzeitig besebt, und eine Menge von Leuten, die nah den Pläßen strebten, welche für das nicht mit Cinlaßkarten versehene Publikum vorbehalten waren, hatten sogar die Nacht beharrlih unter freiem Himmel zugebracht, um am Morgen bei der Oeffnung des Zutritts die Ersten zu sein. Um 11 Uhr war es kaum noch möglich, durch das Gedränge auf der Brücke de la Concorde durchzukommen, und vor der Kammer war eine Reihe beweglicher Garde aufgestellt, welche nur die mit Einlaß Karten versehenen Personen passiren ließ. Auf dem Hofe des neuen Ge bäudes der National-Versammlung bildete die National-Garde ein Spa= lier, um die Mitglieder der provisorischen Regierung zu empfangen, „Fn die Kammer selbs eintretend, war man zuerst von dem Eindruck des gewal- tigen Raumes gefesselt. Derselbe glich etwas dem jesigen Unter= hazse in London, jedoh mit dem Unterschiede, daß der französische Saal viel größer ist, und daß der Eingang sich niht am (Ende, dem Stuhl des Sprechers gegenüber, sondern zu beiden Seiten der sür die Sitze des Präsidenten und der Secretaire bestimmten Estrade Fe findet. Das Änsehen des großen Saales hatte übrigens Os De präge einer blos cinstweiligen Cinrichtung, und wenn nicht die Bün- del dreifarbiger Fahnen an jedem der die Gallerieen tretenden Psei- ler das Ganze etwas gehoben hätten, so würde es gear Us u Me los, ja gewöhnlih ausgesehen haben. Zum E E hat der Saal gutes Licht, da sih an beiden Seiten in der Höhe zahlreiche Ry befinden ; man fann daber jeden Winkel genau schen. Ie E nungen auf der Estrade für den Präsidenten sind nur we- nig von denen der früheren Kammer verschieden, und die Rednerbühne hat wieder denselben Plaß unter den Sißen der Secretaire. An der Front derselben liest man die Worte: „Z2,, -9- und 24. Februar.“ Die Ceremonienmeister der Versammlung waren die einzigen Personen, welche eine dreifarbige Binde trugen, Um halb 12 Uhr waren schon viele Mitglieder versammelt, aver feiner trug das von der provisorischen Regierung vorgeschriebene „Kostüm. Alle erschienen in ihrem gewöhnlichen Anzuge, und selbst weiße We- sten sah man \o wenig, daß man fast glauben mußte, ieg nd absichtlich vermieden worden. Anfangs bildeten sich, wie jonst, ( rup= pen in dem Halbkreise vor der Tribüne, bis nach und nach die Zahl zu sehr anwuchs und man sih auf seinen Plaß zurückzog. Unter den zuerst Erscheinenden waren Etienne Arago, Billault, Berger, Yarabit, Dupin, Duvergier de Hauranne, Berryer, Em. Arago, Lherbette, LaroHe : jacquelin, Avond, Leon v. Malleville undGeneral Subervic. Später famBe ranger, der Dichter, der seinen Plaß auf der rechten Seite na hm, amCEnde der zweiten Reihe von Siben den für die provisorische Regierung yorbe= haltenen Bänken gegenüber. Odilon Barrot seßte sich in die Mitte derselben Seite, niht weit vom General Thiars. _Der Abbé Lacor= daire, der sih etwas spät einfand, erregte dur seine weiße D

,

LomI1- nikaner - Tracht allgemeine Aufmerksamkeit; er eilte s{huell auf seinen Plaß, als wollte er sich den Blicken der Menge entziehen. Auf den öffentlichen Gallerieen bemerkte man diesmal nur wenig Damen. Das Benehmen des Publikums war aber während der ganzen Dauer der Sißung durchaus anständig, und die Stimmen wurden nie lauter, als im gewöhnlichen Gesprächston. Kurz nah 1 Uhr entstand eine be= deutendere Bewegung im Saale, als -ob die provisorische Regierung einzutreten im Begriff wäre. Die Ceremonienmeister riesen den Mit gliedern zu, ihre Pläße einzunehmen und sich still zu verhalten z gleich darauf börte man einen Lärm an der Thür links vom Präsi= dentenstuhl, und man sah eine Anzahl von Offizieren der National- garde mit ihren Degen sich nähern, vor ihnen der Gouverneur der Kammer, Herr Chateau-Renaud, sichtbar bemüht, ihr weiteres Vor= dringen zu hindern. Endlich, als er schon in den Saal hereinge- drängt war, rief er aus: „Nein, ich werde Niemanden bewaffnet in die Versammlung eintreten lassen, wenn ih nicht dazu autorisirt werde. Ein solches Benehmen is allen Regeln zuwider!“ Lauter Beifall und der Ruf: „Er hat ganz Recht! ‘““ solgte dieser Anrede von mehreren Seiten der Versammlungz besonders hörte man Vdilon Barrot's3 Stimme vortönen. Die Thüren wurden darauf gesclosjen, und die bewaffneten Offiziere zogen sih zurück; der Larm erneuerte sich zwar nah einigen Augenblicken nochmals, es schien ein Streit entstanden zu sein, aber als die Thüren wieder geössnet wurden, sah man jene Offiziere sich entfernen, Bald herrschte die tiefste Stille, da Kanonendonner das Erscheinen der provisorischen Regierung ver- fündete. Diese traten durch den Eingang rechts in den Saal. Sofort erhob sich die ganze Versammlung und begrüßte die Eintretenden aufs enthusiastischste mit Hand und Stimme. Der Ruf: „Es lebe die Republik!‘ ertönte aus jedem Theil des gewal- tigen Raumes, und von außen her hörte man sein Echo wiederhallen. Herr Duvont de l’Eure trat zuerst herein, dann Herr von Lamartinez die Anderen folgten in Masse. Eine sie geleitende beträchtliche Bie zahl von Nationalgarden blieben an der Rednerbühne v R T vorige Ruf wiederholte sih noch zweimal, darauf rief E: e lebe die provisorische Regierung!“ und: „Es lebe aue! O Regierungs=-Mitglieder nahmen nun 1hren Plab auf er un d n is des Saales, und als wieder vollkommene Stille eingetreten wat, be gab sih Herr Audry de P mtd als âltejter Veputirter, proviso risch auf den Präsitentenstuhl, während die sechs jüngsten Mitglieder ihre Pläße als einstweilige Secretaire einnahmen. Als der F die Sitzung für eröffnet erklärt hatte, bestieg Herr Dupont de ! Eure, als Präsident der provisorischen Regierung, die Tribüne und hielt eine Anrede an die Versammlung, aber mit sehr leiser Stimme. Er sagte, die provisorische Regierung habe in Golge der Februar-Ereignisse zum höchsten Wohl der Nation gehandelt und die einzige Verfassung, welche dem jeßigen Zustande der öffentlihen Meinung entspräche, die Re= publif, proklamirt. (Stürmischer Ruf: Es lebe die Republik! Ap- plaus und andere Zeichen des Enthusiaêmus, mit Wiederhall gußer=

halb des Saales. Eine starke Stimme von der Gallerie des Publifums rief auch: Es lebe die provisorische Regierung !) Man bavê, fuhr der Redner fort, nur ein - Reih der Brüderlichkeit begon- nen, und einer der Hauptzwecke desselben werde sein, die Rechte der Arbeit auf billigen Grundlagen, nah den Geseßen der Gerechtigkeit zu ordnen. (Neuer Beifall.) Der Augenblick sei nun da, i provisorishe Regierung ihre Gewalt niederlegen und sie den Händen die persón-

der Nation überge“en könne.

lichen Ueberzeugungen seiner Kollegen und seiner rück, und diese ließen keinen Zweifel

Regierungsform sie unterstüßen,

sie ausrufen würden: Es lebe die Republik !

und Wiederholung desselben Rufs ,

terbrechung.““

_ Gür den inneren Dienst der National - Versammlung sind vier Compagnieen einer Spezialgarde bestimmt, : | E Ledru-Rollin fündiate vorgestern im Saale der National= | Berjammlung an, daß er am {ten die jammlung bis zum Lten beantragen werde, Wahlen ihm noch uicht zugegangen seien und also unmöglich {on jeßt zur Prüfung der Vollmachten geschritten werden könne. Es jedoch heute ein solcher Antrag von feiner Seite nicht erfolgt. Defrete und Pro-

_—,

keinen Augenblik verleßt. Seid

sammlung! sere Republik ir jamml ng Unsere : Republik wird vruderung leben. Keine Reaction,

dern Gelassenheit, d der Republik is, Die Rul

Königthum i} für immer

Umgeben- wir sie mit unserer Liebe,

lensmeinungen, damit sich die Fahne der erhebe,“ 2) Proclamatiou Caussidière?’s, ris, zur Beruhigung und resp. Widerlegung der gestrigen Gerüchte die Cröffnung der National-Versammlung Nufri "wi 3) Dekrete, die das sranzösische Münzwesen betreffen. wird a) Goidstücfe zu 40, 20 und 10 Fr. (leßtere den hollá &Unsguldenstücken ziemlih ähnlich), b) Silbermünzen au 9 und 7 &r. (nicht mehr ! oder 25 Centimes); endlich T Kup zu 10, D, 2 und 1 Centimes sch{lagen lassen. i Un „Voit |chüße Franfreich““ (Dieu protège la France) wird beibe= „anen, 4) Berordnet die Verlängerung der unter dem Kaiserreich angelegten Rivolistraße bis zur Antoinestraße , astille

plabe führt. (Diese Maßregel Sxpropriationen und ein Kapital

©) Weist dem Kriegs- Ministerium 80,119 419 Fr. der Atmee als außerordentlichen Kredit an, ( beziehen sich auf die verschiedenen Zweige der Staatsverwaltun eorstwesen , Mahl=- und Schlachtsteuer. 1 ) werkstätten in den Kolonicen und Anderes. Rouen und Lyou zur KRontrahirung von

Betrage von 2 Millionen Kr.

Lamartine is acht - bis zehnmal, in verschiedenen Departe- ments, zum Abgeordneten in die National - Versammlung gewählt

worden.

General Duvivier hat um Erlaubniß nachgesucht, die Befehls haberstelle der mobilen National-Garde niederzulegen, weil ein Volfs- vertreter mcht in Paris an der Spibe einer Militairmacht stehen durse und seine ganze Zeit den Geschäften der N |

lung widmen müsse,

Etienne Arago und zwei andere Volksvertreter haben auf die | thnen als solche zustehenden Diäten verzichtet, weil sie bereits als

Beamte vom Staate Gehalt beziehen.

/

Nach der Presse hat die Regierung gestern über die L daß sofort Truppen dahin be- ordert werden sollen, um dem Negierungs = Kommissar den Beistand einet O Macht zu leihen, Sie habe ferner entschieden, daß At 1A Dei atil zu Limoges ads bedeutende Summe zur O g geste E en jole, damit er Arbeits-Werkstätten für die +l?veifer eröffnen fönne. Der Oberst der dortigen N vor ein Kriegsgericht gestellt werden. |

zu Limoges berathen und entschieden,

Ds

man von Limoges dem Journal des Débgts:

Ordnung is aufreht erhalten worden. leidlih vernünftig lauten, folgen sich

Man fennt jc6t das Geheimniß der Bewe Paris hat zu dem, was geschah, die A ben. Der hiesige Vorgang knüpfte sich an eine oder vielmehr für alle Punkte, wo man sth st

L ; G j E L Berlin, 6. Mai. An der Fonds= und Actien-Börse dauert die ( eshâftsstille sort, und wir sind deshalb quch außer Stande, unse- rem diesmaligen Wochen - Bericht cine weite 3 Pyr Top j E R 20 j 1111 § f

S auf die Umsäße, welche in einigen Actiengattungen stattfanden, beschränken. Meistentheils bleiben unsere Wechselhand= oan mehr Käufer als Abgeber, und haben wir es diesem Umstande ‘ejonders zuzuschreiben, doß einzelne Effekten vo Ln, während andere, und leider die größte enden Coursstand einnehmen, lebrigens

Wahl - Ver ; c

Wahl Verhandlungen wegen, wenig besucht Zur Zeit sind wir noch Handelspläte,

tigkeit daher gleihsam unterbrochen.

nicht dahin gelangt, da ausw ärtic

den erbeblihsten “fe Bier saerdible einen ausübenz im Gegentheil Gang, und lassen die Fluctuationen an auswär- daß die günstigen Berichte einen Wir dürfen dabei g eines unserer tüchtigsten handlungs - Jnstituts, ichten geltend zu machen ;

unsere Notirungen ihren eigenen ruhigen tigen Börsen nur den Schluß ziehen,

festeren Stand der Course herbeigeführ

nicht unerwähnt lassen, daß E oven, Glnanziers zum zweiten Direktor des See welcher er seine auf Erfahrung gestübten

gestellten Gesammtplan. Erfolg eines ähnlichen Handstreichs zu Paris, einmal versucht wurde. es an dem fräftigen Widerstande der Trup Garde scheiterte.

Die Rädelsführer rechneten starf

wo derselbe gar nicht | rah zu Rouen los, wo pen und der National= | rung ist seit | zeichen gege- | 2 nft von Truppen, | Ín einem anderen Screiben

Dasselbe Manöver b Der General - Kommissar der Regie gestern Abend hier, hat aber bis jet noch fein Lebens Wahrscheinlih wartet er auf die Auku einen entsheidenden Schritt zu thun.“ vom 29sten heißt es: „Sobald die Kommunisten Herren der Stadt | waren, durchzogen sie in bewaffneten B

: l n sie anden die Straßen, drangen | gewaltsam in die Häu «fs |

: ser und nahmea alle Waffen weg, die Gestern verhafteten sie mehrere Personen. / händler, ter einem niht:ahlenten Bäder kein Mebl ver wurde das Haus geplündert und er selbst f \{chleppte ihn vor das Comité sofort zu 6 Monaten Gefängniß und 10,000. Fr. G theilte. Jm Volksklub werden Bürgerkrieg und Bewaffnete Haufen, die per Kopf außer Brod und Wein 7 Sous empfangen, mißhanudeln die Bürger in jeder Weise.“ Leoru - Rollin?’s Organ, die Reforme, behagup:et dagegen, daß zu Limoges keine ungesebliche Behörde eingeseßt, keine Gewalttbat ver- übt worden sei; sie sett hinzu, hergestellt und der General-Kommissar der Regierung in unbestritte- ner Ausübung seiner Gewalt gewesen. f

Der Moniteur enthält eine Anzahl von neue Organisation mit. Hinsicht l) Leistet den Greisen und Waisen angemessene Unterstüßung. pflichtet die Sklavenjugend zum Schulbesuche. j 4) Errichtet eine Jury, National - Werkstätten, wo Jedermann Arbeit finden foll, bietet das Betteln und die Landstreicherei, die in den Kolonieen arfassen füx die befreiten 19en. i Steuers: stems. 9) Defretirt ein allgemeines Sklavenbefreiungs- und Frei=Arbeiter- Fest, bei welchem Preise bis zur Höhe von 200 Franken vertheilt 10) Spricht sih über die in der National = Versammlung aus; für Guadeloupe, einen für Guyana, drei für Bourbon (Reunion) einen für Senegal, und einen für die französischen 11) Schaft die Censur in den Kolonieen ab, nisirt die Befreiten militairisch, damit sie ihre Freißcit und die Mutter= Republik nöthigenfalls mit den Waffen iu der Hand vertheidigen Die übrigen Dekicte sind rein administrativer Natur.

Die Unruhen zu Nimes entspannen sich len, zwischen Katholiken und Protestanten; es kam zu Flintens{chü}en Die bewaffnete Macht hielt am 29, April die in Belagerungsstand erklärte Stadt militairifch beseßt. :

Auch in Avignon kam es am 28sten zu L starker Volkshaufe wollte die Bekanntmachung Wablen verhindern.

Vergnügen ( Nochmaliger Applaus ung wo möglich noch lauter als vor- her.) Herr Cremieur, der Justiz - Minister, verkündete nun, daß die Arbeiten der National - Versammlung eröffnet seien, und forderte die anwesenden Deputirten auf, sich zur Verisizirung der Vollmachten in ihre Büreaus zurückzuziehen. Hierauf erhob si die provisorische Re- gierung und verließ den Saal, gefolgt von sämmtlichen Repräsentan= ten, Der ganze Vorgang war in jeder Hinsicht mit Anstand und ohne Störung verflossen, ausgenommen die obeuermwähnte fleine Un=

| bfolgen wollte, er sell ajt umgebracht ; des vsfentlihen Wohles welches ibn eldstrafe verur= Kommunismus offen

O! C2 p D b ê . Mai sei die Ordnung völlig

ertagung der National-Ver-

Dekreten, welche weil die Protokolle der ,

Verhältnisse

Abschaffung

Der Moniteur bri : 3) Bestimmt l T E pg f ringt heute wieder mehrere Del : ! Ne Pon Carlos 1) Proclamation, worin die provisorische Regierung albschied nimmi, ,„Bürger““, heißt es darin, „wir übergeben die Re- gierung8gewalt den Repräsentanten des Volks, das sie durch seinen uruf tmn unsere Hände gelegt hatte.

legen, danken wir Euch für den ergeb Suer Patriotismus gewährte, Jhr habt der Welt in s{hwierigen Umständen ein s{dönes und großes Beispiel gegeben. groyen Stadt, wie Paris, wurde die g ih das Volk sel Sofs6 ( rhränfktesten Freibei sich das Volk selbst g?-sezt, ungeachtet der unbeshränktesten Freiheit, National - Ver-

Wahlmodus, 5) Bkfieh!t

eine entseßlide Plage.

&FZndem wir unser Amt nieder= Grundlinien

ungsvollen Beistand, den uns ( l werden sollen. Bertretung der Kolonieen Achtung für die Obrigkeit, die drei für Martinique , drei Besißungen in

| 1 Gewaltftreiche , ie das Bewußtsein der Stärke, die Majestät )estbrer werden daun begreifen, daß die N, A / . 1 j 1 5 Nepublif, von Allen genehmigt, unerschüitterlich ist, besiegt; keine Privilegie G N ; | rivilegien mehr Gleichheit: feine S T L d Dn e f

j (eiMheit 3s keine Amtsunterschiede, keinen Kastengeist, sondern Verbrü- rut In » Montan S E S 4

erung. Volk, die Regierung der Republik ist die Negierung Aller, vereinigen wir alle unsere Wil= Nepublif rein und glorreich Polizei-Präfekten von Pa-

aus Anlaß der W

und Verwundungen.

des Ergebuisses der Ein Bataillon Nationai - Garde zog ihm ent gegen und fand beim kommunistischen Klub Lazaie eine Barrikade er- Ein Steinhagel empfing das Bataillon und tödtete einen , Die Meuterer wurden sofort auseinandergesagt, ihr Füh= rer verhaftet und ihre Fahnen ver brannt, der § aber des Regierungs-Kommissars geschlossen,

7 An mehreren Orten im Nord=Deyartement sionen gegeben, deren Ursache oder Vorwand Zu Baives mußte die National-Garde feuern ; | wurden zum Theil gefährlih verwundet, rdnung herstellen,

; Ju einer von 39 hier anweseuden Generalen und Admiralen an die Regierung gerichteten Protestation erklären dieselben in Bezug auf das neuliche Dekret, welch:s 250 Generale und Stabs=-Offiziere penstonirte, daß sie der provisorishen Regierung nicht das Recht zu- gestehen, das Geseß, welches die Armee s{chüßt, zu verleßen.

Der Erzbischo Theilnahme an dem großen Nationalfeste verw Chren der National - Versammlung auf tem durch einen Zug von Triumphwagen, Dornern gezogen, eröffnet werden soll.

Die Bank von Frankreich hat in res Geld empfangen, zahlungen wieder beginnen fönnen. die Bank dem Schaße abermals der Ausgaben für die Alpen-Armee vorstrecken mußte.

An der gestrigen Börse wichen die Fonds verbreitet war,

J durch Aufruhr gestört würde.

Die Ri publif |

b aber auf Befehl

hat es blutige Kolli= die Lebensmittel = Frage zwölf Peifonen ÜUnderwärts mußte Linien-

Die alte Umschrift :

zum Bastillen- | Militair die zwölflundert

zur Unterhaltung 0) Mehrere Dekrete

Anlage von Nationalhaud= /) Ermächtigt die Städte Anleihen a 5% ungefähr im

f von Paris Geistlichfeit haben ihre veigert, das am 10, zu Marsfelde gegeben und von, Stieren mit ges{chmüdckten

1 den leßten Tagen so viel bag daß man glaubt, sie werde in kurzem ihre Bagr Andererseits erfährt man, 15 Millionen Fr. zur Bestreitung T ational-Versamm- ] das Gerücht S Gencral Oudinot, Befehlshaber der Alyen- Armee, der vorgestern Abend abgereist it, nehme den Befehl mit, ohne Ver= zug mit jeinen Truppen die italienische Gränze zu überschreiten. Abonnement : schen des Scribe, übe:seßt vou Castelli. Musik von dem Königl. General-Musik=Direktor Meyerbeer. Ballets von dem Königl. Ballet- meister Hoguet. (Frau Luise Köster: Valentine. Herr Pecz, com Herzeglihen Hoftheater zu Wiesbaden: Raoul de Nangis, als erste Gastrolle. Fräul. Tuczek wird in der Partie der Margarethe wieder auftreten.) Anfang 6 Uhr. i :

Großbritanien und Jrland. London, der United Service Gazette haben die Lords der Admiralität dem Befehlshaber des englischen Dampfschiffe men Ludwig Philipp's aus Havre und Honfleur bewerkstelligt, einem Master der Flotte, Namens Paul, ein eigenes Belobungsschreiben für Jeinen dabei bewiesenen Eifer zukommen lasse, E

Au Bord des Linienschiffes Kriegsgericht gehalten, fenheit aus dem Dienste entlassen wurden, den in England is diese Unsitte im Laufe dieses Jahrhunderts sonst sehr in Abnahme gekommen. Die Nachrichten aus Westindien lauten trüber als 50,000 Einwohnern , welche auf Trinidad leben, werden bald Man hofft noch immer, für westindishen Zuk-

welcher das Entkom

ationalgarde folle Unterm 30, April schreibt „Die materielle Proclamationen, an den Straßenecken, Ein Emissair aus Anregung gege= n für ganz Frankreich arf genug glaubte, fest- \

„San Josef‘ ward dieser Tage ein ssiziere wegen häufiger Trun= Unter den höheren Stän-

in welchem drei L

nleitung und N i C Abt da dat D i g un Belagerung von Graßlingen. Lustspiel in 5 Akten, von L, Schücking.

20,000 brodlos fein, ker Differenzialzölle zu erlangen,

D . 7 Í o ecrliner Börse. ohne günstigen Einfluß auf

sobald diejenigen Hemmnisse be-= Zustand im allgemeinen Handels=

Die auswärtigen Course, und und Hamburg, Gelegenheit

Gelegenbeit haben wird, nicht Börsen - Verhältnisse bleiben dürfte, jeitigt sind, welche einen precairen Verkehr fortwährend unterhalten, namentl: diejenigen vou Frankfurt

Ausdehnung zu geben,

rzugsweise gestiegen

; : theilhafte Arbitragen Mehrzahl, einen \{wan- Y

selten Jemaud den Versuch, führung dur die Sc \0 \{chwierig ist , ZU anderen Zeiten hätten wir Kiel - Altonaer nah Hamb Frankfurt mit großem

unternebmen, fonderu man wird abgehalten zur Aus- hwerfälligkeit im Wechsel - Geschäft, da es eben als den Gegensaß zu beschaffen. Þ B. Köln-Mindener, Hamburger, urg, so wie Friedr. Wilh, Nordbahn nach } Nußten hinschicken können, i ( Course dadur im verhältnißmäßigen Niveau geb fönnen sie, der vorangeführten Gründe wegen, de nicht folgen und finden eben so wenig einen Speculationen, Leider h i eines unserer älte Sohn, zu melden,

Was die N

zu remboursiren ,

auch würden unsere lieben sein, so aber der steigenden Bewegung ) Stübpunkt an etwanigen aben wir auch diesmal wieder das i sten und geactetsten Banquierhäuser, wodurch die Börse ebenfalls aufs neue ershüttert wurde. otirungen unserer Eisenbahnen betrifft, so weichen

die Börse

Fallissement H. F. Fetschow u.

Briefe aus Adelaide vom 11. November v. J. melden, daß diese australishe Kolonie, nah welcher auch unsere deutschen Landé-

| leute immer zahlreiher auswandern, auf eine beispiellose Weise auf-

blühe. Als vor einiger Zeit viele Auswanderer - Schiffe anlangten und ihrer Hunderte ans Land seßten, glaubten die Arbeiter, ihnen möchte Abbruch geschehen an ihrem Verdienste; aber nun geben die Vorsichtigsten zu, daß Tausende nöthig sind und mit Vortheil ver-

| wandt werden fönnen.

_ Nußland und Polen. St. Petersburg, 30. April, Se. Majestät der Kaiser hat den vom Finanz - Comité gefaßten Be- \{chluß vom 12. April bestätigt und demgemäß unterm 24. April be= fohlen: 1) Die Ausfuhr von russisher Gold- und Silbermünze is auf der ganzen. westlichen Landgränze des Reiches bis auf Weiteres verboten. 2) Fuhrleuten und Reisenden wird erlaubt: Ersteren bis zu 100 Rubel, Lebteren bis zu 300 R. in Gold- oder Silbermünze auf die Person über die Gränze auszuführen, worüber im Zollamt eine Anzeige gemaht werden muß.

__ Der Erzbischof von Twer, Grigorij, ist zum Erzbischof von Ka- jan und Swijaschsk, der Erzbischof von Chersou, Gawrül, zum Erz= bischof von Twer und Kaschinek, der Erzbischof von Charkoff, Jnno= fentii, zum Erzbischof von Cherson und Taurien und der Vikar der Cparchie von Woronesh, Elpidifor, Bischof von Ostrogoschsk, zum Bischof von Charkoff und Achtyrkg ernaunt.

__ Dánemark. Kofenhagen, 1. Mai. (H. C.) Das von den „nseln zusammengebrachte Corps berittener freiwilliger Scharfschüßen, 200 Mann stark aus allen Ständen (von Grafen und Baronen herab) und jedee Alters (von 16 bis 60 Jahren) war, hiesigen Blättern zufolge, in der vorigen Woche von Odense, unter Anführung des Kammerherrn Haffner abgegangen. Es sollen sämmtlich geübte Schüßen sein, welche das Ziel auf 300 Ellen Abstand zu treffen wisseu. Jn Odense sind über 33,000 Rbthlr, zur Ausrüstung der ¿zreiwilligen gezeihnet worden. Auch in Veile war vorige Woche ein berittenes Schüßen-Corps, ca. 60 Mann stark, angekommen, das sich in Kolding mit den übrigen Schüßen -Corps aus Seeland zu verei= nigen gedachte.

Die Berlingsche Zeitung enthält einen Artikel über die be- vorstehende Blokade der feindlichen Häfen, worin es heißt, in keinem Galle solle gegen befreundete und neutrale Schiffe Gewalt angewen- det werden, es sei denn, daß sie dieselbe gewaltsam durhbrechen woll=- ten, Zu Anfang der Blokade soll der jedesmalige Kommandant solche Schisse auffordern, ten Termin zu bestimmen, innerhalb dessen sie den blofirten Hafen verlassen können, und wenn dieser Termin angemes= jen erachtet wird, sollen sie frei auëpassiren, Kaperbriefe sollen fürs erste nicht ausgegeben werden. Auch sollen neutrale Waaren, die auf seindlihe Schisse zu einer Zeit eingeladen worden, wo der Aushruch der Feindseligkeiten am Orte der Abfahrt noch niht bekannt war, der Confiscation nicht unterliegen. Ebenfalls soll keine Visitation neutra= ler Schiffe unter Convoy eines neutralen Kriegsschiffes stattfinden.

Seit seincr Ankunft am Sonnabend hat der König alle Wacht= posten in seinem Palaste aufgehoben, um dem Bürger - Militair den Dienst zu erleichtern.

Fn Aarhuus waren auf Befehl des General-Zoll-Kammer- und Handels - Kollegiums alle im Hafen befindlichen hannoverischen, meck= lenburgischen und hanseatishen Schiffe bis auf weiteren Befehl mit Beschlag belegt.

Man wußte heute hier den Einzug der Preußen in Hadersleben, daß sie in Kolding erwartet wurden und General Wedell über d Königsau zurückçezangen fei.

Schweiz. Neuenburg. (Bern. Ztg.) Sonntag den 30. April is die neue Verfassung vom Volke mit 5813 gegen 5395 Stim-= men angeuommen worden. Mit 6487 gegen 4679 Stimmen wurde auch der Verfassungsrath als erster Großer Rath anerkannt.

Zürich. Die provisorische Regierung der Republik Venedig bat einen Abgeordneten, Dr. Cannetti, nah Zürih und Bern gesandt,

| um mit den Kantonen Militair-Capitulationen abzus{chliëéßen oder we= | nigstens die Erlaubniß zur Bildung von Freischaaren zu erhalten, Nach dem Tagblatt ist dieser Gesaudte bereits in Zürich einge=

troffen.

Eonigliche Schauspicle. Montag, 8. Mai. _Im Schauspielhause. 74ste Abonnements= dorstellung: L as Räuschchen, Lustspiel in 4 Abth. , von Brebner. {nfang halb 7 Uhr.

Dienstag, 9, Mai. Jm Schauspielhause. 75e Abonnements=

S

Borstellung : Vor hundert Jahren, Sittengemälde in 4 Abth. , von Raupach. Anfang halb 7 Uhr. /

Mittwoch, 10, Mai. Jm Opernhause. Mit aufgehobenem Á A

ie Hugenotten, Oper in 5 Akten, nach dem Französi

Jm Schauspielhause. 64ste franzbsische Abonnements=Vorstellung.

Königsstädtisches Theater. Montag, 8. Mai. Die Dänen in Holstein. Historisch-romanti=

D

hes Original-Drama in 3 Akten, von J. Priem.

Dienstag, 9. Mai. Zum erstenmale: Anno 1760, oder: Die

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solhe wenig von dem vorwöchentlichen Coursstand ab: wir fommen daher auh nur auf die cinzelnen Gattungen zurück, welche sich we- sentlich verändert haben z dies sind Köln-Minden., welche von 64—60 wichen; Rheinische Actien, die dagegen von 42—48 gestiegen sind; | ferner Friedr. Wilh. Nordbahn, die von 28—332 bez., dann aber | wieder auf 32 zurückgingen, wozu Brief und Geld blieb, Alle übri= gen Actièn behaupteten sich unverändert und fest, zeigen jedoch -eben darum eine s{werfällige Bewegung, so daß weder Un=- noch Ver- fâufe ohne wesentlihen Eindruck zu bewirken sein würden.

Was den Handel in unseren inländischen Fonds anbetrifft, so

ist auch dieser sehr unbedeutend gewesen; Staats - Schuldscheine sind zwar abermals etwas gewichen, haben sih jedoch in den leßten Ta- gen auf 71% festgebaltenz für preußische Bank - Antheile zeigten sich. zwar mehrseitige Käufer, deren Cours ging auch etwas besser, kam aber bald wieder zum Weichen, so däß er von 66;—b4z zurüdckging, wozu heute noch Abgeber blieben.

Ziemlich lebhaft war das Geschäft in ausländischen Fonds, auch

sind deren Course, mit Ausnahme von russ. engl. Anleihe und Stieg= lis, gestiegen; besonders fest behaupteten sich poln. Pfandbriefe und andere poln, Effekten. eet