1848 / 7 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

S ; ; j ändern des mungen bei Einführung dieser Institute auch in den Ländern des H aar ischen Kaiserstaates benußen zu können. Das A sterium hat bei der Auswahl der Mitglieder dieser Que E ar zugsweise auf solche Männer Rücksicht genommen, wel T bena Mél- icher wissenschaftliher Bildung sich in den ges E én und Richtungen der Justizpflege bewähr Rat Jose h ierzu den nieder = österreichischen Appellations - nas G e Kitka, den niederösterreichischen Landrath Dr. Georg er von Nile T5 L E rer furatur, Dr, Joh. Weißmann, tis, deu, Adjunkten dei Hoffammer-Pro 4

e ht3-Advofaten, Dr. Theobald Rizy, den deu hiesigen Hofch und. Gerichts-Advokaten Qr Lc K Aktuar und Aushülfs-Referenten des biesigen Kriminalgerichts, Karl Joseph Holzinger, und den niederósterreichischen Landrechts - Auskul- anten, Theodor Freiherrn von Sacken, bestimmt, Diese Kommission wird in wenigen Tagen ihre Sendung antreten und periodische Be- rihte ihrer Beobachtungen an das Justiz-Ministerium einsenden, um mit dem bereits in Angriff genommenen Werke von Geseh - Entwür= fen für die Umstaltung der gejammten Gerichts - Verfassung, so wie für dgs öffentliche und mündliche gerichtliche Verfahren und für die Schwurgerichte, rüstig fortschreiten zu fönnen.

Aus den neuesten Berichten des Feldmarschalls Grafen Radebky, welche aus Verona vom 1. Mai datirt sind, theilt die Wien, Zt g. Folgendes mit : ; j ; :

„Zur Deckung der Verbindung mit Tyrol und zur Sicherheit von ‘Peschiera war die Brigade Wohlgemuth bei Pastrengo aufgestellt, Am 28. April Nachmittags wurde sie angegriffen und behauptete fich in ihrer Ning In der darauf folgenden Nacht ließ der Feld- marschall Graf Radebky die Brigade Erzherzog Sigismund am lin= fen Etschufer über Ponton zur Unterstüßung der Brigade Wohlgemuth

inaufrücken, während er die Brigade Taxis nah Bussolengo vor= chob, um bei einem am folgenden Tage etwa stattfindenden Angriff “des Feindes rechte Flanke zu bedrohen, Dieser stand in der starken Position von St. Giustina und Sommacampagna und dehnte seinen linken Flügel über Sandra uud Cola aus, Sein Bestreben war auf den Besiß der Höhen von Pastrengo gerichtet, - „Am 29, April begann das Gefecht zwischen Pastrengo und St. Giustina gegen 10 Uhr Vormittags abermals. Unsere Truppen nahmen anfangs die dortigen Höhen, mußten fie aber wieder aufgeben, da die feindlihe Uebermaht auf diesem Punkte allzu groß war.

e„ZUr Unterstüßung der beiden bei Pastrengo postirten Brigaden unternahm der Feldmarschall Nachmittags verschiedene Scheinangriffe und Demonstrationen in der Front, welhe auch zur Folge hat- ten, daß der Feind an diesem Tage von allen weiteren Angriffen abstand.

„Am 30sten Morgens, wo Feldmarschall - Lieutenant Vocher die Brigaden Wohlgemuth und E. H. Sigismund bei Pastrengo ver= einigt hatte und Verstärkungen aus dem Etsch - Thale erwartete, er=- neuerte der Feind seine Angriffe auf Pastrengo mit weit überlegener Macht, Gegen 11 Uhr bewegte sih eine sehr bedeutende feindliche Kolonne von Cola Etsh aufwärts in der Absicht, die rechte Flauke der Stellung bei Pastrengo zu umgehen. Der Feldmarschall eutsen= dete von Verona aus einige frische Truppen gegen des Feindes rechte Flanke,

», Seldmarschall Lieutenant Vocher, welcher sih überzeugte, daß der Feind. eine #0 bedeutende Uebermaht vor Pastrengo entwidelte und über Cola in der Richtung von Lazise mit einer starken Umge- hung bedroht wurde, beschloß gegen 3 Uhr Nachmittags, sich auf dem reten Etshufer niht länger zu behaupten und trat, vom Oberst Zobel mit 6 Compagnieen Kaiser -= Jäger und 2 Geschützen in der Flanke gedeck, um diese Zeit in bester Ordnung den Rückzug auf Ponton an,

„Nähere Details über die Verluste am 28., 29. und 30sten sind noch nicht eingelangt, nur so viel ist bekannt, daß im Gefechte am 29sstten der Hauptmann Nagel von Kaiser-Jäger getödtet wurde.

- _1,Der Feldmarschall, welher vor seiner Vereinigung mit dem Feldzeugmeister Grafen Nugent die Truppen nicht nußlosen Anstren= gungen und Verlusten ausseben, andererseits aber auch festhalten will,

läßt dur eine bei Ponton aufgestellte Brigade die Punkte Parona und Pescautina beobachten und hält seine Kräfte vor Verona fonzen- trixt. Nach einem Berichte des Feldmarschall - Lieutcuants Baron Welden aus Trient vom 1sten d. M. entnehmen wir, daß der Feind verschiedene Eingänge nach Süd - Tyrol abermals bedrohe. Oberst Zobel steht bei Ponton.

„Zufolge einer Meldung des Feldzeugmeisters Grafen Nugent vom 2ten d, M. aus Sacile is dessen Avantgarde bis Conegliano vorgerückt; das Gros bezog an jenem Tage ein Lager bei Sacile. Nach Serravalle wurde 1 Bataillon detaschirt.

© „Ín Porto Buffole fand die Avantgarde am 30, April 3000 Ctr. Salz, welhe der Feldzeugmeister bereits zur Verfügung der Civil-Verwaltung gestellt hat.“

Triest, 3. Mai. (J. d. Desi. Lloyd.) Der Gouverneur deS Küstenlandes hat heute folgende Bekanntmachung erlassen:

28, Die Regierung Sr. Majestät des Kaisers und Königs hat in Folge deë:Cxeignisse in Jtalien und in Uebercinstimmung mit den Kriegsmaßregeln, esche, wider die im Aufstande gegen ihren Monarchen befindlichen lombar- vischi- venetianischen Sus ins Werk geseht werden mnßte , beschlossen, Venedig. in Blokade-Zustand zu seyen, weshalb es den Schiffen und Bar- ken jeber Art untersagt ist, sich dahin zu begeben, mit dem Bemerken, daß sie“ iht Uebertretungsfalle mit Waffengewalt würden zurückgewiesen werden. Ein“österreichisches Geschwader hat bereits in den dortigen Gewässern Posto gefaßÞ7-um den Blokus aufrecht zu erhalten. Dies wird in Folge einer von Sr.- Excellenz dem Minister des Innern vom 28. April a. c. erlasse- nen Bexordnung hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, Den auswär- tigen Mächten i von Seiten Sr, Excellenz des Ministers der auswärtigen Angelegenheiten hiervon bereits Mittheilung gemacht worden. i;

Triest, 2, Mai 1848. Der Gouverneur des österreichisch - illyrischen Küstenlandes Robert Altgraf von Salm.“

Hannover. Hannover, 6. Mai. Die hiesige Zeitung enthält nachstehenden Auszug aus einer heute eingegangenen Depesche des General-Lieutenants Halkett an Se. Majestät den König :

„Hauptquartier Ulderup, den 4. Mai, Abends. Das gegen- seitige Verhältniß der Truppen hat sich im Wesentlichen nicht verändert und auf den Vorposten is mit Ausnahme einiger wirkungslosen Kanonen- schüsse von einem dänischen Kanonenboote bei Blans Alles ruhig geblieben,

: „Die p j p tert" gegen Sonderburg is in der Nacht vom 3ten auf den 4. Mai fertig geworden, ohne daß die Dänen den Bau der= selben. wesentlich zu hindern gesucht hätten.

„Ein dänisches Dampfschiff hat am 3ten etwas Kavallerie nah Son- derburg gebracht, welche von da landeinwärts marschirt is,

„Ein Schreiben des (Generals von S'ochausen, Chef des Stabes, aus dem großen Hauptquartier, datirt Fridericia, den 3, Maí, enthält keine Nachrichten über die in Jütland operirenden Truppen, E eines Be- richts des Rittmeisters vcn Hammerstein von Königin Husaren, Ordonnanz- Offiziers bei Sr, Excellenz dem General von Wrangel, is das Avantcorps am’ 2ten Abends in Fridericia eingerückt und am Zten einige Stunden weiter marschirt; der linke Flügel unter Prinz Friedrich schickte seine Vor- posten am 3ten“ nach Veil , die Brigade von Möllendorf stand in und um

Kolding, Es: war von Unterhandlung eines Waffenstillstandes dur den russischen Diplomaten- die Rede. „Der General-Major von Rettberg. hat aus Ferebug gemeldet, daß

e

nig von Hannover” unter dem Prinzen Alexander von Solms Durchlaucht durch Rendsburg zur Armee marschirt sind, wo sich die beiden anderen Schwadronen son befinden,“

Vaden. Karlsruhe, 6. Mai. Das gestern erschienene Regierungsblatt enthält nachstehende landesherrliche Verordnung t „Leopold, von Gottes Gnadew, Großherzog von Baden, Herzog von ähringen, ES ist befaunt, daß sich seit der Mitte des Monats Mäânz d. J. m den verschiedenen E und in cinzeinen Bezirken und Orten sogenannte „Volks-Ausschüsse“/ oder „Vereine“ bildeten, welche sich zur Auf- gabe mach, die öffentliche Gewalt an sich zu ziehen und den verfajjung®- mäßigen Organen (deri Behörden, so wie selbst den Stände-Kammern) @:s eine selbstständige Macht sich gegenüber zu stellen, Viele derselben haben die Leitung der Volfksbewaffnung an sich gezogen. Sie haben sih ange- maßt, die Beschlüsse der geseblih en Autoritäten, wenn sie solche nicht billigten, zu verwerfen und wohl auch zum Widerstande gegen die sclben aufzufordern. Sie haben, als wenn ihnen die Sicherheits- Polizei zustände“, Pässe oder Transportscheine ausgestellt 2c. Durch ihren gegenseitigen Verkehr und durh ihre Unterordnung unter einen sogenannten „Central - Ausshuß““, zu desscn Obmann Hecker gewählt wurde, sind sie in ihrer ungeseulichen Wirksamkeit bestärkt worden, und 1m Namen dieses Central-Ausschusses wurde endlich der hochverrätherische Auf- ruhr im Seekreise proflamirt und zum Ausbruche gebracht, Sind nun auch nicht alle einzelnen Mitglieder dieser Volks-Ausschüsse oder Vereine in dic- ser verbrecherischen Richtung begriffen, so hat sich immerhin diese gegliederte Einrichtung an sich als unvcreinbarlich mit der Staats-Ordnung und als die Sicherheit des Staates oder das allgemeine Wohl gefährdend darge- stellt, weshalb Wir die oben bezeichneten Volks-Ausschüsse (Comités) nach Maßgabe des Gesezes vom 26. Oktober 1833 hiermit für aufgelöst erkla- ren und ihr Fortbestehen verbicten, Gegeben zu Karlsruhe in Unserem Staats-Ministerium, den 4, Mai 1848. Leopold. von Dusch. Nebenius, Bekf. C. Hoffmann. Mathy9.“ Ein - Bataillon des Großherzoglichen Leib-Jnfanterie-Regiments, welches das Treffen bei Scheideck mitgemacht und seitdem noch viele Mübhseligkeiten ausgehalten hat, kehrte zurü, um durch ein anderes Bataillon abgelöst zu werden. Die Bürgerwehr versammelte sich ge- gen 4 Uhr auf dem Marktplaß und zog vor das Ettlinger Thor deu Ankommenden entgegen, denen mit geschultertem Gewehr ein don- nerndes Hoch von der Bürgerweh. und dem äußerst zahlreihen Pu- blifum gebraht wurde. Offiziere und Soldaten dankten freundlich aus den Wagen, stiegen sofort aus, und nun bewegte sih der Zug durch die Stadt vor das Großherzogliche Schloß : zwei Compagnieen Scharfschüßen, das Bataillon Feuerwehr, das 1ste Bataillon Bürger- wehr, das Bataillon Linien - Militair und darauf das 2te Bataillon Bürgerwehr. Jm Schloßhofe wurde der Zug von dem Großherzog, der inmitten der wogenden Menge stand, empfangen; Bürgerwehr und das einziehende Linien-Militgir brachten ihm ein dreimaliges be- geistertes Hoch. S i : Gestern Mittag nah 1 Uhr wurden hier in feierlihem Zuge die vier Kanonen eingebracht, welche bei der Einnahme von Freiburg den Freishärlern abgenommen wurden. Bekanntlich hatten dieselben vor= her der Stadt Freiburg gehört, Abordnungen aller Corps, welche bei der Erstürmung Freiburgs mitwirkten, Hessen, Nassauer und Badener, hatten die eroberten Kanonen auf der Eisenbahn hierher geleitet. Am Bahnhofe war zu ihrem Empfang eine Abtheilung kur- hessisher und badischer Jnfanterie mit Musik aufgestellt; dem Einzug in die Stadt folgte eine unabschbare Menschenmenge. Eine der Kanonen zeigte durch ein zerschossenes Rad und eine starke Vertiefung an der Röhre die sichtbaren Spuren, wie wirksam ihr Feuer erwie= dert worden war.

Hessen und bei Nhein, Darmstadt, 4. Mai. (F. J.) Jnfante1isten und Kavalleristen der hiesigen Garnison, welche neulich in einem Wirthshause so hart an cinander gerathen waren, daß eine Menge s{chwerer Verwundungen bie bedauerlihe Folge davon war, feierten gestern, eingedenk ihres gemeinschaftlichen kriegerischen Berufs, das kfameradschaftliche Fest ihrer Wiederaussöhnung bei einer Mahl= zeit in dem Reitsaale der Kavallerie-Kaserne, zu welcher je 15 Mann von jeder Compaguie Jufanterie eingeladen worden. Der General- Lieutenant Prinz von Wittgenstein war zugegen und hielt an die zahl- reich versammelte Mannschaft eine recht cindringlihe, an die Wichtig= feit ihres Berufs und an das gemeinsame Vaterland erinnernde Rede, die, wie man sah, auf die Militairs beider Waffen cinen unverkenn= bar tiefen Eindruck machte. Um 8 Uhr Abends war das brüderliche Mahl zu Ende, und die Junfanteristen, begleitet von den Reitern und unter Vorantritt des Musik-Corps des Chevauxlegers-Regiments, zo- gen durch die Necfarstraße jubilirend die Rheinstraße hinauf in ihre Kasernen zurück, unterweges ihren Offizieren, an deren Wohnungen sie vorbeikamen, wiederholte Hochs ausbringend,

Schleswig - Holstein. Rendsburg, 5. Mai. (Alt. Merk.) Die provisorische Regierung hat nachstehende Proclamation erlassen : i j | M „An die Bewohner der Landdistrikte im nördlichen Schle s- wig. Es i zu unserer Kunde gekommen , daß in dem nördlichen Schles- wig durch mehrere Personen dic wahrheitswidrigsten Nachrichten verbreitet woiden sind, um die dortigen Landleute über die Landes - Augelegenheiten, und namentlich über die Folgen eines Anschlusses des Herzogthums Schles wig an den deutschen Bund, aufs ärgste zu täuschen. Durch diese Vor- gänge finden wir uns veranlaßt, gegenwärtige Ansprache an die Bewohner der nördlichen Landdistrifte zu erlassen. ; L J „Als durch eine Volksbewegung in Kopenhagen die gewaltsame Tren- nung Schleswigs von Holstein und die Einverleibung Schleswigs in das Königreich Dänemark mittelst gemeinschaftlicher Verfassung angekündigt wurde und unser Landesherr, in der Gewalt einer den Herzogthümern- feind- lichen Partei und von aufgedrungenén Ministern umgeben, nicht mehx nach freicm Entschlusse hinsichtlih der Herzogthümer handeln konnte: da blieb dem sleswig - holsteinischen Volke zur Aufrechthaltung der Verbindung zwischen Schleswig und Holskein, zur Aufrechthaltung der Landesrechte und der Selbstständigkeit beider Herzogthümer kein anderes Mittel übrig, als dem feindseligen Angriffe der im Königreich Dänemark sih erhebenden Partei die Gewalt der Nothwehr entgegenzuseßen, Nicht Auflehnung und Em- porung gegen den rechtmäßigen Landesherrn war es, als mit großer Bei- stimmung von allen Seiten die provisorische Regierung die Leitung der Staats-Angelegenheiten übernahm, es geschah dieses [vielmehr lediglich zu dem Zwee, die Rechte des schleswig-holsteinisden Volkes und des La, des- herrn gegen seindliche Angriffe zu vertheidigen, die Nuhe und Ordnung im Zunern aufrecht zu erhalten, Es ist niemals unsere Absicht gewesen, die Regierung in den Herzogthümern Schleswig - Holstein ihrem rechtmäßigen Landesherrn zu entreißen, willkürlich einen Anderen an seine Stelle zu seßenz nur im Namen des rechtmäßigen Landesherrn haben wir die Regie- rung übernommen und fortgeführt, L i f

Es is eine arge Unwahrheit, wenn die Behauptung verbreitet wird, daß es auf Unterdrückung einzelner Volksklassen, namentlich des Landvolks, ahgoishen sci, Alle Stände, alle Klassen des Volks in dem größten Theile beider Herzogthümer haben si mit großer Bereitwilligkeit und mit entge- genkommendem Vertrauen der provisorischen Regierung angeschlossen, Na- mentlich verdanken wir dem Bauernstande sowchl in den Aemtern und Landschaften, als in den Gutsdistrikten die thätigste Mitwirkung für die Sache des Landes, Die möglich größte Freiheit aller Volksklassen so weit sie immer nur mit geseglicher Ordnung bestehen kann, ist vas Ziel unseres Strebens ; die Freiheit des Bauernstandes, auf welche unser Land stolz war wird durch eine freie Landesverfassung nur befestigt und erweitert erden können, Nicht minder falsch is die Behauptung , daß ei i

RE, alc 1/1 ptung , daß eine Unterdrückung der dänischen Sprache im nördlichen Schleswig zu befürchten sei. Wie wir schon in unserer Ansprache vom 28. März dieses Jahres dargelegt haben,

am 1, Mai 2. Schivadronen des 3ten preußischen Husaren-Negiments „Kö-

wird Jeder, mag er t eutsh oder däuisch reden, sich. in seiner Freiheit des glei-

| innigen Verbindung beider Herzogthümer. | ciner gewalt)jamen Trennung, als den Einwohnern des Leczogthums Hol-

hen Schußes zu erfreuen haben. Der Anschluß des Herzogthums Schles wig an den deutschen Bund wird nur dazu dienen können, die Freiheit in jeder Beziehung festzustellen, Die Unterdrückung einer Sprache is unvet- träglich mit der Sache der Freiheit, und jede Befürchtung in dieser Bezie- hung beruht auf Täuschung und Jrrthum, Unsere Sache und die Sache des ganzen Deutschlands ist die Sache des Friedens. Nur um den Frieden zu erzwingen, haben Schleswig-Holsteins Bewohner zu den Waffen gegrif- fen, find die Truppen des deutschen Bundes uns zu Hülfe gezogen. Sind wir nux Alle unter uns einig, so wird hoffentlich bald unser s{önes Land wieder der Segnungen des Friedens im reichen Maße si erfreuen. „„Mitbüxger! Jahrhunderte lang haben Schleswigs und Holsteins Ve- wohner von der Köpigsau bis zur Elbe treu und fest zusammengehalten in Glück und Unglück, haben festgehalten an dem Rechie des Landes, an der Als wir uns bedroht sahen mit

stein alle möglichen Verheißungen ertheilt wurden, haben die Holsteiner sich nicht irre machen lassen durch die schönsten Versprechungen, baben Gut und Blut daran geseßt, das alte Band aufrecht zu erhalten und ihren -shles- wigschen Brüdern gegen feindlichen Angriff beizustehen. Laßt Euch daher nicht irre machen durh boshafte Unwahrheiten, laßt Euch nicht länger von denjenigen täuschen, welche von Dorf zu Dorf zichen, um Euch gegen Eure Landsleute aufzuheßen, Euh Mißtrauen und Haß gegen Eure deutsch re- denden Brüder einzuslößen, Schließt Euch vextrauensvoll dem übrigen \hleswig - holsteinishen Volke an, und die segensreichen Folgen gesezlicher Freiheit und Ordnung werden sich, wie über das ganze Land, so auch über die Gefilde Eurer Gegend verbreiten,

Nendsburg, den 5. Mai 1848.

Die provisorische Negierung. Reventlou, M. T. Schmidt,

Th: Olé hausen,”

Beseler. d Bremer.

Hamburg. (B. H.) Hamburg, 6. Mai. Von der Kom- merz=Deputation is heute Folgendes durch Anschlag bekannt gemacht worden, Den Repräsentanten der fremden Mächte in Kopenhagen ist offiziell angezeigt: „Die Blokade von Stettin, Stralsund, Rostock und Wismar werde am 2. Mai, die von Pillau und Danzig am 3. Mai, die der Elbmündungen provisorisch am 10, Mai beginnen, do werde wegen dieser leßteien, so wie wegen ‘der etwa gegen noh andere Häfen zu beschließenden Blokade, weitere Mittheilung vorbehalten und im Allgemeinen bemerkt, daß die Blokade auf neutrale Paket- böte, welche zum Transport der Post dienten und keine Kriegscontre= bande an Bord hätten, sich nicht erstrecken werde, Der Hafen und die Bucht von Kiel würden vom 4. Mai an blokirt werden,

In Folge des in der gestrigen Börs. Halle von den Herren Godeffroy und Sloman erlassenen Aufrufs, die deutsche Flotte be- treffend, fand heute im großen Saale der Börsen - Halle eine außer= ordentlich zahlreiche Versammlung statt, worin die Herren Sloman und J. C. Godeffroy erklärten, daß, im Vertrauen auf die Mitwir- fung von ganz Deutschland, die ersten vorbereitenden Schritte zur Errichtung ciner Kriegs-Marine von ihuen eingeleitet, daß ihnen von Seiten unseres Senats die willfährigste Erklärung bei diesem Unter= nehmen geworden, Schuß und Hülfe zugesagt und daß die Errei=

chung des großen Zieles nicht mehr zweifelhaft, wenn ganz Deutschland sich einer Sache annehme, welche O denn eine die Sache von ganz Deutschland i. Die Derjamm=-

lung bot ein wahrhaft erhebendes Bild; ein elektrischer Funke Feregee alle Herzen bei dem energischen, mehrfach durch Zuruf des Beifalls und der Einstimmigkeit unterbrochenen Vortrag des Herrn Godessro9, und die lebhafiesten Zeichen der Anerkennung wurden den Ehren- männern, welhe durch ihr Auftreten ein Verdienst um ganz Deutsh- land sich erworben haben, zu Theil, als sie thren Aufruf mit der Erklärung besiegelten, daß Jeder von ihnen ein Kausfahrteish1} für die erste deutshe Marine zur Verfügung eines Comité's gestellt, welches zur Herbeiführung des großen Zieles sih gebildet hat. Die Aufforderung zur Herbeischasfung der erforderlihen Geldmittel wurde mit wahrem Enthusiasmus aufgenommen, und die zur Unterschrift ausgelegten Bogen waren rasch mit Unterzeichuungen bedecckt.

Bremen. (Wes. Ztg.) Bremen, 5. Mai. Die Blokade unseres Stroms durch ein dänisches Kriegs\chi} hat Ra Mo)! nach den bisherigen Nachrichten die Fregatte „Geston noch feine aus der Weser ausgelaufene Fahrzeuge angehalten hat.

NuslandD.

Frankreich. Paris, 5. Mai. Jn der National-Versamm-= lung ist auf der Gallerie, rechts von der Rednerbühne, ein Raum für achtzig Schuellschreiber im Dienst der in » und ausländischen Presse (auch die deutshe Presse zählt deren drei) eingeräumt, während die des Moniteur am Fuß der Rednerbühne sißben. Auf der Gallerie links erblickte man gestern den Staatsrath und die Haupt-Redacteure der Journale, unter denen Emil von Girardin (Pr esse), Chambolle (Sit cle) und Sobrier (Commerce), Leßterer mit einem großen rothen Bande im Knopfloche, bemerkt wurden. Auf der Tribüne des diplomatischen Corps sah man die Gesandten oder interimistischen Geschäftsträger von England, Nord-Amerika, Belgien, Preußen, Oesterreich, Jtalien, Baden, Hessen und mehreren anderen Staaten; nur Rußland fehlte. Unter ten Deputirten hatten Lamennais, Berryer, Beranger und Larochejacquelin rechts von der Redne:bühne ihren Plaß genommen, Caussidière, Barbès, Etienne Arago und die entschiedensten demokra= tischen Republikaner haben die äußersten Enden der höchsten Bäuke auf der linken Seite inne. Etwas tiefer, aber auf derselven Seite, haben sih die Anhänger des Freihandels=Systems, Bastiat, Wolowski und Andere niedergela\sen. Die Rede, mit welcher Dupont de PEure die Versammlung eröffnete, lautete folgendermaßen: n

„Bürger, Volksvertreter! Die provisorische Regierung der Re= publik verbeugt sih vor der Nation und huldigt der obersten Gewalt, mit der Sie ausgestattet sind, aufs glänzendste. Erwählte des Volks, seien Sie willkommen in der großen Hauptstadt, wo Jhre Gegen- wart das Gefühl des Glücks und der Hoffnung wet, das nicht ge=- täuscht werden soll. Die National - Souverainetät liegt in Jhren Händen, und Sie werden unsere neuen Staats=-Einrichtuagen auf der breiten Grundlage der Ag Di p und T i L

erfa} p ie ihm allein zusagen kann, nämli 2 Cas O N aal Beifall.) Aber nah

fanische. (Allgemeiner und anhaltender ( Verkündung des großen politischen Geseßes, dur ch welches das Land seine feste Einrichtung erhalten soll, werden Sie

ih, Bürger, Volksvertreter, gleih uns damit beschäftigen, die Maatide O: fruchtbare Einwirkung der Reg erung L E nisse zu regeln, welche die Nothwendigkeit der Arbeit aen U Bürgern begründet, und die zu ihren Grundlagen die hei Men G t seße der Gerechtigkeit und der Verbrüderung haben müssen. Ent lich ist der Augenbli für die provisorische Regierung gekommen, wo sie die unbegränzte Gewalt, mit welcher die Revolution sie bekleidet hatte, in Ihre Hände niederzulegen hat. Sie wissen, ob diese Diktatur uns für ctwas Anderes gegolten, als für eine moralishe Macht inmitten der shwierigen Umstände, die uns auf dem zurückgelegten Wege um- gaben. Treu unserem Ursprung und unjerer persönlichen Ueberzeu- gungen, haben wir kein Bedenken getragen, die Republik als Sproß des Februar zu verkünden. Jeßt weihen wir die Arbeiten der Na- tional-Versammlung mit dem Rufe ein, der uns stets vereinigen soll : Es lebe die Republik! (Von allen Seiten ertönte der Wiederhall

dieses Rufes untermisht mit dem: Es lebe die provisorische Regie- rung! bis Herr Dupont de l’Eure die Rednerbühne verlassen hatte. Als derselbe unten angekommen war, wurde er von dem Dichter Be- ranger mit Enthusiaëmus umarmt) i .

Die Versammlung zog sich nun in ihre Abtheilungen zurüd, um die Wahl-Protokolle zu prüfen. Während dieses Geschäfts desfilirten die sämmtlichen Nationalgarde-Offiziere, und darunter au wohl viele Volksmänner, durch den Sißungs-Saal, um ihre Neugierde zu stillen. Um 3 Uhr 40 Minuten wurde die Sißung wieder eröffnet, Die Berichterstatter der verschiedenen Abtheilungen verlasen ihre Rapporte und theilten die erhobenen Einwendungen gegen einzelne Gewählte mit, Wenige Departements gaben zu Diskussionen Veran!assueg. Herr Olivier (Gironde) trug darauf an, deu politischen Eid wieder einzuführen, d. h. jedes Mitglied zu veranlassen, auf die Tribüne zu steigen und zur Republik zu shwören; er fiel aber mit seinem An- trage durch, Nachdem man die Piüfung der Wahl des Herin Schmit, der sich unter den für das Seine - Departement gewählten 34 Mitgliedern befindet und auf der ste als Arbeiter bezeichnet ist, wogegen Einwendungen erhoben worden, einer besonderen Kommi}- sion überwiesen und die Annahme aller übrigen Wahlen dieses De- partements beifällig ausgesprochen hatte, las Herr Berger den Ent=- wurf einer Proclamation an die ganze Nation vor, worin die Re- publik für die unumstößliche Regierungsform erklärt wird, „Bürger““, sagte derselbe, im Namen der Deputirten des Seine-Departements schlage ich der National - Versammlung die feierlide Proflamirung der Republik vor. (Stürmischer Beifall.) Bürger, möge Fraukreich, möge die ganze Welt erfahren, daß die feierlih und enthusiastisch proklamirte Republif die Regierungsform dieses Landes ist und bleiben wird. (Neuer Applaus.) Lassen Sie uns diesen großen Tag niemals ver- gessen. Jm Namen des Landes mögen die Mäuner. von allen Mei- nungen fünftighin nur noch Eine Familie bilden; möge dieser Tag ein wahrhaftes Fest der Eintracht und Brüderlichkeit sein.“ (Von allen Seiten der Kammer ertönt der Ruf: Es lebe die Republik!) Herr Clement Thomas: „Jch trage darauf an, daß die eben vor geschlagene Proclamation im Namen aller Volksvertreter erlassen werde; hätte man uns vorher befragt, so würden wir Alle sie gutge- heißen haben; sie muß also im Namen der National - Versammlung erlassen werden.“ Herr B erger: „Es freut mich, zu sehen, daß t ie Mit- glieder der National-Versammlung sich mitden Repräsentanten des Seine- Departements zu vereinigen wünschen,“ Heir Dice ¿0 Zolle den Gesinnungen, welche die Proclamation diftirt haben, meinen rüc- haltslosen Beifall, uud Niemand kann mehr, als ih, die Proklami- rung der einen und untheilbaren Republik wünschen, aber gestatten Die mir, zu bemerken, daß ein so wichtiger Aft nicht so beiläufig vollführt werden follte; die Republik wird groß und dauerhaft geuug lein, um sie in einem feierlihen Moment vrofklamiren zu können ; lassen Sie uns daßer das, was so eben vorgekommen , als den Ausdru einer Bewegung betrachten, die wir nicht zurückhalten konnten, aber ih beantrage, daß die demokratishe und brüderliche Republik später mit. aller einem so wichtigen Akt angemessenen Feierlichkeit proklamirt

werde, Cat Belfoll) Q Lid nerte dli, Fráge darauf an, m den Sizßungs = Protokollen ausdrücklich zu be merken, daß unsere Acclamationen für die Republik cinstim-

mig gewesen.“ Eine Stimme: „Die Republik i cine voll- brachte Thatsache. Jh kann nicht begreifen, wie man sie noch in Grage stellen könnte,“ Herr Etienne Arago: „Das Volk hat

sie eher als Sie proklamirt,“ Herr Emanuel AXGa 01 : „Kilit Aufschub! Lassen Sie uns sofort unsere Acclamationen erheben und

die Republik auf der Stelle proklamiren.’ (Man ruft: Ja, ja!) Herr Degousser: „Es ijt gejagt worden, das Geschüß des Jn- validenhauses und in den Elysäischen Feldern werde die Proklamirung der Republik verkünden; das dort versammelte Volk harrt mit Unge= duld daraus. Lassen Sie uns nicht länger warten,“ (Beifall.) Eine Stimme: „Bis jeßt ist sie nur vorläufig proklamirt worden.“ Pete Huro: „Auf die Thatsache muß das Recht oe Ger Barbés: „Wir haben nur nah dem Volke die Republik zu pro-= LOWEEN lassen Sie uns alle ausrufen : _Es [ebe die eine, untheil- bare und soziale Republik !‘/ Derr Srolitt „Dle Ropublik ijt eine seit vielen Jahren vorbereitete, eine nothwendige, eiue wissen schaftliche Thatsahe. (O, o!) Der Beweis vou ihrer Nothwendig keit liegt darin, daß fie in dieser Kammer proklamirt is, dicht neben jener anderen Kammer, wo sie vor zwei Monaten noch bekämpft wurde. Der stärkste Beweis dafür is, daß selbst diejenigen, welche damals gegen die Republik protestirten, dies jeßt nicht mehr thun. Wenn es hier einen Bürger giebt, der an eine andere Regierungs form denkt .…. (Nein, nein! es lebe die Republik!) Die Republik ist demnach wie die Sonne, und blind is der, der sie nicht sieht.“ Eine Stimme: „Lassen Sie uns die Republik proklamiren!“ Gene-= ral Courtais, Ober-Befehlshaber der National-Garde, besteigt die Tribüne und sagt: „Jch komme im Namen des pariser Volks (Unterbrehung), ich ersuhe die Mitglieder der provisorischen Regierung, in die Vorhalle des Gebäudes heraunszutreten, und die Volksvertreter, ihnen zu folgen, um die Republik zu proklamiren.“ Jn großer Aufregung und unter lautem Beifallsruf erhob sich die ganze Versammlung.) Ein Mitglied: „Die heldenmüthige Bevölke= rung von Paris ersucht Sie durch den Befehlshaber der National Garde, mit ihr die Republik im Angesicht des Tages zu proklami- ren,“ Die Mitglieder verließen nun in Masse den Saal und boega- ben sich unter Vortritt der provisorischen Regierung auf die große Treppe vor dem Säulen-Eingange, wo sih eine unabsehbare Volks= masse, mit National - Garden untermischt, befand und in einen lau- ten Jubel ausbrach, als die Versammlung auf dem Peristgl erschien. Alles umarmte sich und reichte fih die Hände. Unter den Ruf: „Es lebe die Republik!“ mischte sich auch der: „Wr wollen die Linientruppen, die Fahnen der Linientruppen!“ Dieser Ruf wiederholte sih so anhalteud, daß General Courtais endli die Treppe hinabstieg und mehrere Fahnen der Linie, jede unter zahl- reicher Esforte, herbeiholte. Der Enthusiasmus wurde nun immer größer; man s{chwenkte die Degen hoch in die Luft, man steckte die Militairmüßen auf die Spiße der Ba'onette, und unter National= gesängen, Trompetenschall und Kanonendonner schritt die provisorische Regierung, gefolgt von den Mitgliedern der National - Versammlung, durch die Volksmenge, dein jenseitigen Eingauge des Sißzungssaales zu. Von einer Fortseßung der Geschäfte war nach dieser Mauifesta- tion keine Rede mehr. Kurz nah 6 Uhr ging die Versammlung aus einander, Galiguani’s Messenger schäßt die Volksmenge, welche bei diesem Aulaß um die Kammer, guf der Cintrachts-Brücke und auf dem Revolutions - Plaß versammelt war, auf nicht weniger als 20,000 Menschen. i a Galignani's Messenger zufolge, waren bei Eröffnung der / ational-Versammlung etwa 620 Mitglieder anwesend, und die Voll- machten von ungefähr 300 derselben sind gestern für gültig erklärt worden.

Buchez und Trelgt sollen die meiste Aussicht auf die Präsidentur der National - Versammlung haben. i

Lord Normanby, Graf von Habßfeld, Fürst von der Ligne, Herr Rush, nordamerifanischer Gesandter, und andere fremde Diplomaten haben auf der für sie vorbehaltenen Tribüne der Eröffnung der National-Versammlung beigewohnt. 7

Lamartine ist unwohl, Er leidet, sagt man, am Fieber, Auch

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wartete er das Ende der gestrigen Sißung nicht ab, sondern ent- fernte sich aus dem Saale. Der Marsch vom Vendome - Platz ín die National-Versammluñg schien ihn fehr angestrengt zu haben.

Der Preis des Geldes is auf 34 Fr. für 1000 Fr. ( Papier= geld) gefallen, d. h. wenn man ein Billet von 1000 Fr. wechselt, erhält man 1000 Fr. weniger 3 Fr. 50 Cent.

Straßburg, 2. Mai. (Köln. Ztg.) Die Trümmer der deut- {hen Demokraten-Legion weilen noch immer hier, doch werden diesel- ben in den nächsten Tagen abziehen. Struve und Heinzen seinen sich längere Zeit aufhalten zu wollen. Sie haben eine gemeinschast- liche Wohnung gemiethet, Hecker ift noch nicht hier eingetroffen, cben so wenig Herwegh, obwohl sich Leßbterer vor cinigen Tagen ganz in der Nähe von hier, in Kolmar, befunden hat. Börnstein wird wohl wieder nah Paris zurückehren. Aus dem badishen Ober- lande fommen noch immer Flüchtlinge hier an. Langsdorfff, der be- fannte Turner und Barrikaden - Maun aus Freiburg, warb in den jüngsten Tagen von seinem Vater, einem ehrwürdigen Greise, auf- gesuht. Die Rückkehr in die Heimat is übrigens den meisten ber Flüchtlinge versper:t, und so werden sie sich dem französischen Gesetze fügen und entweder in die ihnen angewiesenen Departements ziehen oder allenfalls auswandern müsseu. Unsere Besaßung wird allmälig verstärkt, und die Nationalgarde is erfreut darüber, da ihr dadurch der beshwerlihe Dieust ‘vielfach erleichtert wird.

Großbritanien und Jrlaud. Londou, 4. Mai. Der Hof is vorgestern von der Jusel Wight uach dem Buekiugham- Palast wieder zurückgekehrt.

Die gestrige Unterhaus=-Sibung bot kein Jnteresse. Es eut- spaun sich eine längere Diskussion über die muthmaßlihen Ursachen der Aussebßung der gestrigen Unterhaus -Sißung, und Herr Hume sowohl wie Oberst Sibthorp klagten die Regierung ciner unnüßen Versäumniß der Geschäfte an, Man beschuldigte sie, absichtlich die Sizung vereitelt zu haben, um nicht die angekündigten Jute pel- lationen hinfichtlich der spanischen Angelegenheit beantworten zu müssen. Sir G. Grey entschuldigte sih mit wichtigen Siaatsgeschäften. Die übrigen Verhandlungen betrafen Gegenstände von feinem allgemeinen Interesse.

Gestern hielt die Gesellshaft der Polenfreunde ihre sehzehnte Jahres = Versammlung unter dem Vorsiße ihres bekannten Leiters, Lord Dudley Stuart. Lord Beaumont sprach sein Bedauern aus, daß die Polen die in jüngster Zeit ihnen dargebotene Gelegenheit nicht gehörig gewürdigt und dem guten Willeu Preußens nicht eut- sprochen hätten, sie befänden sih in Folge dessen in einer {limmeren Stellung als jemals. Graf Krasinski nahm seine Landsleute in Schuß. Der Vorsißende, Lord Dudley Stuart, ermahnte die Polen, den Muth nicht zu verlieren, und forderte sie auf, das Beispiel des Fürsten Adam Czartorysfi nachzuahmen und. den Bauern das zu ihrer Erhaltung be stimmte fleine Grundstück als Eigenthum zu übergeben.

In der heutigen Zißung des Oberhauses benachrichtigte Lord Stanley, Chef der Tor9ys, das Ministerium, daß er morgen eine Mo-= tion rücksichtlich der spanischen Korrespondenz auf dem Büreau nieder= legen werde.

Jn -der Sihung des Unterhauses interpellirte Herr Urquhart den Minister rücksichtlich desselben Gegenstandes. Lord Palmerston und Lord J. Russell erklärten die zuerst in der Presse und dann im Clamor publico erschienene Depesche Palmerston?'s an das ma- drider Kabinet als ccht und versprachen, das Original morgen vorzu- legen. Jn derselben Sißung erklärte Lord Palmerston, daß Däne- mark und Preußen die Vermittelung Englands angenommen hät- ten, Dieselbe habe bereits begonnen.

Mit der „Hibernia“ sind Nachrichten aus New-York vom 19, April in Liverpool angckommen. Die Nachrihten aus Frank reih, dfe dortigen Finanzmaßregeln und die Geldkrisis haben in den Vereinigten Staaten einen üblen Eindruck gemaht. Die Häuser Colomb und Jselin, Pillot und Lerber, A. Rofsier und Co.,, Fox und Livingston, Eigenthümer der tranäatlautischen (havreschen) Dampf schiffe, haben ihre Zahlungen eingestellt, und andere bedeutende Häuser

sind nahe daran, zu fallen. Die Ausfuhr nach Frankreich hat momentan ganz aufgehört. Der Wechselcours auf London ist nur durh ungeheure Anstrengungen von 105 % auf 11 % gesteigert | worden. |

Dánemark. Kopenhagen, 1. Mai. (Alt. Merk.) Das Blokade-Reglement für die dänischen Kreuzer enthält folgende Haupt- bestimmungen :

1, Die Blokade der feindlichen Häfen. §§. 1. 2. Ein Hafen 1st blokirt, sobald ein Kriegsschiff augenscheinlih vor dem Hafen statio irt ist und der Bef-hlshaber die Blokade durch offenes Cirkular den Konsuln der neuiralen Mächte annonzirt hat und sie aufgefordert, einen Termin zu bezeichnen, bis wann die freien Schiffe den Hafen verlasscn können. §. 3. Neutrale Schiffe nach einem blolirten Hafen sind nur zurückzuweisen und dic Abweisung auf ihren Papieren zu bemerken.

ll, Das Aufbringen feindlicher und verdächtiger Schiffe §. 4 kann nur durch Königliche Schiffe geschehen, und zwar: a) solcher Schiffe, die offenkundig feindlichen Staaten angehören ; doch soll Ünfreiheit der Schiffe nicht unbedingt Unfreiheit der Ladung nach si ziehen, sondern neutrale Waare is nur verfallen 1n einem feindlichen Schiffe, wenn es sich ausiveist, daß die Verladung nach Notification der Blokade geschehen; b) oder Schiffe, die versucht haben, die Blokade zu brechen; c) aller Schiffe, deren Neutralität zneifelhaft ist. §, 7. Schiffe, welche neutralen Mächten angeb ören wem auch die Ladung gehören mag sind nicht aufzubrin- gen, sofern sie keine Kriegscontrebande haben, §, 10. Verdächtig sind solche Schiffe, die entweder doppelte oder rach aller Wahrscheinlichkeit falsche Pa-

piere haben; solche, von dexen in Erfahrung gebracht, daß sie ihre Papiere vernichtet oder deren Führer sich geweigert haben, Alles zu öffnen, . was verlangt wird. §. 4. Als gute Prisen sind anzusehen: a) alle Schiffe, welche offenbar feindlihen Staa-

ten angehörenz b) Schiffe, die mit Schiffs - Contrebande beladen sind; c) Schiffe, die mit bewaffneter Hand oder Macht sich dem Anhalten wider segen, §. 12 zählt auf, was zu Kriegs-Contrebande gerechnet wird, §. 14, Neutrale Handelsschiffe unter Convoi werden nicht visitirt, §8. 15. 16. 17. Das aufgebrachte Schiff ist, ohne daß das Geringste am Bord angerührt wird, nach der nächsten dänischen Zollstätte zu bringen, wo militairischer Schuß erwartet werden kann. §, 18, Sind es verderbliche Waaren oder das Schiff unter Havarie, so muß nah bestem Ermessen gehandelt werden.

lll. Die Untersuchung und Koudemnirung angehend, §. 19, Sobald ein aufgebrachtes Schiff în einen dänischen Hafen kommt, soll es sofort angemeldet werden, und innerhalb 24 Stunden muß Verhör gehalten werden über Capitain, Schiffsvolk und Passagiere und spätestens 4 Tage nach dem Aufbringen geschlossen weiden. §, 21. Ehe das Verhör geschlossen, is der aufgebrachte Schiffer zu fragen, ob er weit re Aufklärung uber irge1d etwas wünscht, che die Sache zum Erkenntniß an das Admirga- litätsgericht geht. §. 22. Ueber Schiff und Ladung wird genaucs Jnven- tar aufgenommen, und kein Löschen is erlaubt, als wenn die Erhaltung der Waaren es nothwendig macht. §. 24, Es sollen zwei Admiralitätsgerichte medergeseßt werden, eines für Sceland, Laaland, Falster, Möen, Bornholm in Kopenhagen, das zweite in Nyborg sür die anderen Theile, §§. 25—33, Verhaltungs-Regeln beim Gericht und über Kondemnirungen,

[V, Angehend Unterhaltung und Pflege der Mann- schaft von aufgebrachten Schiffen. §: 34, Die Mannschaft wird auf Königliche Rechnung verpflegt, bis das Uttheil gefällt ist, do nach dem ersten Erkenntniß hat der beikommende Schiffer Caution zu stellen, falls er appellirt, für die später entstandenen Kosten. §. 35, Die Mannschaft von einem aufgebrachten und kondemnirten Schiffe ist von der Obrigkeit an

| | | | | | |

1]

Ort und Stelle entgegenzunehmen und na der nächsten Festung abzulie- fern, §. 36. Jeder Kreuzer muß stets ein Exemplar dieses Reglemenis an Bord. haben.

Eisenbahu: Verkehr.

der Magdeburg-Leipziger Eisen- bahn.

Bis inkl. 22. April c. wurden befördert .… .

vom 23, April bis inkl. 29. April c. inkl. 1938 Personen aus dem Zwischenverkehr und 3284 Personen im Verkehr mit den Z Anschlußbahuen pro März... 20,975 »

in Summa 179,785 Personen.

Personen=-Frequenz

158,810 Perfonen

Handels- und Börsen - Nachrichten

Triest, 29. April. Getraide. Die Umsäße der lebten Woche umfaßten 15,800 Staja, und zwar 2900 Staja Weizen von der Donau zu 45 und 4% Fl., 2000 St. von Odessa zu 5 Fl, 2000 St. von Taganrog zu 57 Fl., 400 St. Mais von der Levante zu 3 Fl, 1400 St. von Albanien zu 3!/, Fl.,, 500 St. von Galacz zu Fl, S100 St. Gerste von der Lonan und Levante zu 2% Fl., 500 St. F Hafer von der Le= a)

3! von Puglien zu 25 Fl. und 1000 St. vante zu 2; Fl., sämmtliche Partieen für den örtlihen Verbrauch und für die Dampfmühle. Nur Mais hat abermals etwas aufge= s{lä@gen, Gerste dagegen abgeschlagen; sonst blieben alle Korusorten unverändert, Auffallend ist es, daß, ungeachtet die Mais - Ausfuhr vom Kirchenstaate freigegeben ist, keine Zufuhren hier vorkommen.

Unser Kornvoorrath stellte sih gestern, wie folgt: 246,500 St.

Wrizen, 70,200 St. Maïís, 98,500 St. Roggen, 56,500 St. Gerste, 1000 St. Hafer, 1500 St. Faseolen, 29,500 St. Bohnen, 11,250 St. Oelsaamen. Gesammtvorrath 514,950 Staja. Oel, Wegen der Unterbrehung der Communication mit den italienischen Provinzen sind die Bestellungen auf sehr geringe Quan= titäten beschränkt, und die Verkäufe erreihten nur 1170 Ornen, näme lich 400 O, von Viesti und Apulien in Fässern zu 2245—23# ffl., 200 O. halbfeines und feines von Apulicn zu 25—26 fl., 400 D. von den Berberesken in Tineu zu 22 fl. und 170 O. vou Jstrien und Ragusa zu unbekannten Preisen.

Seide. Die Verkäufe während der verflossenen Woche bes schränkten sich auf Z B. Turnovo zu unbekannten Preisen. Die Vorräthe sind auf das namhafte Quantum von 534 B. ange- wachsen. G

Schwefel. Die Zufuhren von Zeit völlig aus; das Geschäft ist jedoh beschränkt. blieben unverändert,

Südfrüchte. Die Verkäufe gingen während der leßten aht Tage etwas lebhafter als in der Vorwoche von statten und erstreckten sich über 1200 Kisten Pomeranzen von Sicilien zu 2:,—4 Fl., 1400 K. Citronen dgl. zu 27—3 Fl. die Kiste, 60 Ctr. Feigen vvn Cala- mata zu 6 Fl., 60 Ctr. süße Mandein von Apulien zu 305—31 Fl. per Ctr., 500 Ctr. rothe Rosinen von Tschesme zu unbekannten Prei \scn, 500 Ctr. dgl. von Stanchio zu 65 Fl. , 100 Ctr. Elemé zu 9 Fl., 70 Ctr. neue Sultaninen zu 17—19 Fl., 80 Ctr. Koxinthcu von der Morea zu 7—9 Fl. und 100 Fäßchen Weinbeeren vou Si= cilien zu 9 L per Etr.

T'er Begehr nah Mandeln is nur auf die Deckung des unmit- telbaren Bedarfs beschränkt, da die Besißer, in der Meinung, keine wesentliche Verstärkung der Vorräthe durch Zufuhren von der Quelle zu erhalten, auf ihren Preisen fest beharren. Von Korinthen is nun-= mehr unr noch wenig für weite Reisen geeignete Waare vorräthig. Rosinen veranlaßten, wie aus vorstehenden Verkäufen erbellt, einige Geschäfte, und die Preise dürften sich au aufrecht erhalten, da feine ansehuliche Sendung von der Levante mehr zu erwarten is,

Sicilien bleiben seit einiger

Die Preise

Meteorologische Beobvchtungen.

Morgens

1848. | 7. Mai.

Abends | 10 Uhr. |

| Nachmittags |

L Nach emmaliger 6 Uhr. | 2 Uhr.

Beobachtung.

Luftdruck .. 339,82'’’Par.|339,40’’’Par./339 o1'’Par. [Quellwärme

- 8,9° R.| + 15,4? K, + By R. |Flusswärme

Lustwärme ..

l

Thaupnuokt. + 1,0° R.) + 4,2" R. t 3,1° R. [Bodenwärme Dunstsättizung. 59 yc 140 pCt. | 62 pCt | Ausdönstung

Wel e beiter. heiter. beiter. | Niederscblag

r. j Ma : U Wind . | O. | O. | 0, \Wärmewechsel+ 15,5 Wolkenzug F ér | O0 bjs -+ 7,9 ° Tagesmittel : 339,41" Par... t 10,6° e + 3,1° L pCt. O.

Lonigliche Schauspiele.

Dienstag, 9. Mai. Im Opernhause. 55\ste Abonnements- Vorstellung. Auf Begehren: Oberon, König der Elfen, romantische geen-Oper in 3 Abth., nah dem Englischen des J, R. Planché, für die deutshe Bühne überseßt von Th. Hell. Musik von C. M. von Weber. Ballets von Hoguet. (Frau Köster: Rezia.) Anfang halb 7 Uhr. :

Zu dieser Vorstellung werden Billets verkauft :

Ein Villet im Parquet, zur Tribüne und in den Logen des zweiten Ranges 1 Rthlr., ein Billet in den Logen des ersten Ranges, im ersten Balkon daselbst und Proscenium 1 Rthlr. 10 Sgr., ein Billet im Parterre, in den Logen des dritten Ranges und im Balkon daselbst 20 Sgr., cin Billet im Amphitheater 10 Sgr.

Mittwoch, 10, Mai. Jm Schauspielhause. 75ste Abonnementsê= Vorstellung: Vor hundert Jahren, Sittengemälde in 4 Abth., von Raupach. Anfang halb 7 Uhr. y

zu folgenden Preisen

Äönigsfstädtisches Theater. Dienstag, 9. Mai. Zum erstenmale: Auno 1760, oder: Die Belagerung von Graßlingen, Lustspiel in 5 Akten, von L. Schhüding. Mittwoch, 10. Mai. Einmal Hunderttausend Thaler, Pojje mit Gesang in 3 Aften, von D. Kalisch.