1848 / 10 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

- e D á Tr Der Antrag auf Verweisung an die Kommission wird ohne Dislussion angenommen, y Venedev trägt an: A ; E Einen Bundes-Beschluß zu veranlassen , wodurch die uni tdenbare 2 Ren fentlihung aller Beschlüsse, Erlasse und Aufrufe der E T sammlung in allen deutschen Bundes-Staaten ee S L i Der Antrag wird auf die morgende Tagesordnung ge e “ber Ki ide Kolb als Vorsißender der Wahl - Kommission resernt 1 9 derselben zugewiesene Anträge: : I E i Jn Betreff zweier Anträge aus Offenbach G 1a Dan gal d ‘ich stimmenden Erklärung des deutschen Arb E ; E B r O beschwert, daß das Wahlrecht von den unit 11 N Ham: do G Staatsbürgern nicht an ihrem dermaligen Wohnort GUSgen t Eren onne, und erflärt, auf 10,000 Arbeiter einen Abgeordneten in das Pailament

e f dén 9 s Verei i senden zu wollen, trâgt rie Kommisson, die den Antrag ves ereins „n gerechtfertigt“ findet, darauf au, dieje Derwaÿyrung Ae I RL I a! ) eien, i d R A Bie beschließt die Tagesordnung. A t

Die Beschwerden von Bacher aus Hechingen über die indirekten Wah len und darüber, daß sämmtliche ledige volljährige selbstständige Staats- Angehörige, alle Beamte, die nicht Ortsbuürger, Und die ganze jüdische iva meinde von der Wahl ausgeschlosien, nut dem Antrage: statt dieser nichti gen Wahl eine neue auszu\chreiben, hält die Kommission begründet und beantragt, die Angelegenheit an den Bund zu verweisen,

Blum und Lehne geben Erläuterungen; Leßterer beautragt mit Briegleb, die Sache an das Nationalparlament zu verweisen L'agegen spricht Wedemeyer, Es wird beschlossen, die Angelegenheit dem Natio- nalparlament zu übergeben. Sa E

Auf den (Grund einer Beschwerde, daß die Bewohner der sretien Herr- {aft Knipphausen von der Wahl zur Vertretung in der deutschen konsti- tuirenden Versammlung ganz ausgeschlossen seien, indem man ihnen keinen eigenen Vertreter gestatte und sie auch in Oldenburg keinem der gebildeten Wahlkreise zugetheilt habe, im Hinblick auf den Art, 5 des oldenburge1 Wahlgeseges, dessen ZJuhalt die vorgebrahte Beschwerde zu begründen scheint, beantragt die Kommission :

Der Ausschuß möge beschließen, den Bund anzugchen, den (Gegenstand näher zu ermitteln und nach Nichtigbefinden zu veranlassen, daß den Bewohnern der Herrscl,aft Knipphausen Gelegenheit gegeben werde, auf eine oder die andere Weise bei der konstituirenden Nationalversammlung mitzuwirken, da kein Theil der Deutschen hiervon ausgeschlossen werden soll. Der Kommissionsantrag wird angenommen, nachdem Brunk, Kolb und Schleiden gesprochen, welcher Leptere auf Tagesordnung angetragen hatte.

Schott theilt das Protokoll der heutigen vorbereitenden Versammlung des fonstituirenden Parlaments mit,

Dcr Präsident verkündet als morgende Tages-Ordnung:

1) Berathung über den Autrag vou Venede v, betreffend die Veröffieut lihung der Beschlüsse der konstituirenden Versammlung in allen Bundesländern.

2) Berathung über den Antrag vou Wedemeyer, betreffend dic Un- zulässigkeit des Aufgebens eines Theils des jezigen Bundesgebiets.

3) Berathung über den Antrag von Schuselka, die Deutschen in Siebenbürgen betreffend.

4) Berathung des Berichts der Kommission über Bolksbewaffnung,

Schluß der Sigung 8 Uhr,

Ler Borsißende Soiron. Zur Beglaubigung : Zimon,

Wissenschaft und Kunst.

Königliches Opernhaus. Dbe:v 0 n. (Den 7. Mai.)

Weber's lang entbehrter „Oberon““, für dessen Wiederaufnahme ins Opern-Repertoir der Jntendanz aufrichtiger Dank gebührt, hatte troy un günstiger Zeitumstände und verlockenden Frühlingswetters am Sonnta q cine Anziehungskrast ausgeübt, die den Geschmack unseres kunstgebildeten und kunstbedürftigen Publikums aufs neue ins schönste Licht stellt, Wi fanden jet eine jeltene Erscheinung ein in allen Näumen gesülltes Haus, das sich an der Voistellung der reizenden Oper aufs lebl\afteste be theiligte, Die wundervolle Musik, die treffliche Ausführung, die wahrhaft feenartige Ausstattung "bieten in der That reichen Genuß. Aug? und Ohr werden gleichzeitig in wohlthuendster Weise berührt. Was die Handlung, überhaupt die Gestaltung der Oper und namentlich den Dialog angeht, so

48

könnten wir freilih nur wünschen, daß der Komponist seine Absicht: „Oberon“

für Deutschland umzuarbeiten und mit instrumentirten RNecitativen zu versehen, im Juteresse des Werkes erreicht hätte, dennoch enthält die Musik cine solhe Fülle von genialen Schönheiten, daß sie allein hinreiht, das höchste künstlerische Jnteresse zu erregen, und man um ihretwillen die Män gel der Handlung gern übersieht. Wahrheit des Ausdrucks, Charakteristik sprudelnde Phantasie, Anmuth der Melodie und süßer Harmoniezauber lassen „Oberon“ nicht nur als ein höchst reizvolles und interessantes Tongebilde erscheinen, sondern stempeln es auch nehmen wir einige verfehlte, theil- weise auf Zustrumental Figuren basirte Arien aus zu einem echten Mei- sterwerke dramatischer Kunst, indem namentlich die Geistergesänge zu den idealsten Charafterbildern zählen, welche die Musik aufzuweisen hat.

__ Frau Köster hatte die Nezia inne und in dieser Partie eine ihr durchaus zusagende Aufgabe gefunden, die von der trefflihen Sängerin mit um so ausgezeichneterem Erfolge gelöst wurde, als sie ungemein glüclich disponirt war. Abgesehen von jenen zuvor erwähnten Schwierigkeiten in den Arien, die in vollkommener Vollendung zu bewältigen wohl keine (Hesanugs - Tech nil der Welt ausreichen dürfte, bemeisterte Frau K öster den musikalischen Theil ihrer Rolle in bekannter Künstlerschaft, so daß sie sich in manchen Momenten ogar zu wahrhaft dramatischem Schwunge zu erheben wußte. Sebührt indeß Frau Köster der erste Preis, so verdienen do auch die Ubrigen Mitwirkenden für ihre Leistungen in vielem Betracht cob. So Fräul. Marx, die, nachdem sie sich jetzt ausfchließlich in eine! ihr zusagenden Sphäre bewegt, wieder die allgemeine Gunst des Publikums gemteßt und auch diesmal als Fatime gebührende Anerkennung fand, Tre}sliches leistete Herc Mantius als Oberon, in Betracht der schwierigen Ausgabe Genügeudes Herr Pfister als Hüon und Vonzügliches, sowohl im Spiel als Gesang, Herr Krause als Scherasmin. Besondere Aner- kennung müssen wir \chließlich Herrn Kapellmeister Nikolai zollen, der sich durch sorgsames Einstudiren und sichere Leitung der Oper als tüchtiger

Oirigent bethätigte,

Die Neiterstatue Friedrich's des Großen von Nauch. Keiner, welcher die größte Persönlichkeit der Bergangenheit Preußens in einer großartígen Kunstanschauung- sich vergegenwaärtigen will, versäume, nach der Münzstraße Nr, 10 zu wandern, wo jeßt Friedrich der Große hoch zu Roß von der Meisterhand unseres Nauch in leuchtendem Crze ganz vollen det dasteht, Wie er leibte und lebte, tritt uns hier der alte Friy von dem dreteckigen Hute bis zu den faltenreihen Stiefeln voi Augen. Jn der leb haften Wendung des Kopfes, in dem scharfen Firiren des Blickes erkennt man den von den Jahren noch ungebeugten Geist, Ju den Gesichtszügen ist es aber dem Künstler unvergleichlih gelungen, den Herrscher wiederzuge ben, desseu unbezwingliche Charakterstärke, dessen mit tiefer Einsicht gepaarte Thatkrast die Größe Preußens mit gleichem Erfolg im Felde wie im Ka- binette fest begründet und es nach auße seinen Feinden furchtbar, im Ju nern kräftig und blühend gemacht hat, Nuhig und stolz schreitet das \{chön Noß, welches der König reitet, einher , als ob et wüßte, wen es trägt, Vom Knochengerüst bis zu dem durch die feine Haut spielenden Geädex gewahrt man in allen Theilen dieses edlen Thiers das eifrigste und glüd- lichste Studiuma der Natur, n der Figur des Königs is aber noch der Triumph bewunderungswerth, welchen die Kunst über die ungünstige Bedin- g ng des Kostüms feiert, Die geistreiche Auffassung, die Lebendigkeit und Wahrheit lassen diesen Uebelstand ganz vergessen und beweisen, daß diese Cigenschaften für cin Kunstwerk ungleich wesentlicher sind, als die Beobach tung an sich ganz richtiger Geshmacksregeln, Das Ganze zeigt aber wie der in seltenem Maße, wie unvergleichlich Nauch es versteht, die unabweis- lichen Anforderungen cines zeitgemäßen Kostüms und Sichgehabens durch die Art der plastischen Behandlung mit den Stylgeseßzen auszu- gleichen, welche eine der hervorstechendsten Vorzüge der griechi hen Slulptur sind, Vortrefflich sind hier aber noch insbeson dere die der Bilduerei in Erz eigenthümlichen Stvylgeseye der mäßigen Ausladung und der Bestimmtheit und Schärfe in der Angabe aller Formen und Flächen beobachtet, wodurch das Werk, ungeachtet seiner Kolossalität, doch keinesweges plump und \{wer, sondern vielmehr leicht und elastisch er- ¡heint, Jn der liebevollen Ausführung aller Theile, bis auf die g.ringsten (Finzeltheilen und Zufälligkeiten, erkennt man die mit dem richtigsten (Be- sühl überall durchgeführte portraitartige Auffassung und jene echte fünstle- rische Begeisterung, welche, weit entfernt, sich mit dem Allgemeinsten zu be- gnugen, weder rastet noch ruht, bis auch allen Anforderungen von Natur wahrheit und Stylmäßigkeit, welche der echte und gewissenhafte Künstler an sich selber macht, vollständig genügt ist. Dieses Werk beweist aufs neue,

{ daß die Jahre ¿war das Haar unseres Rauch gebleicht, die Frische seines

immer noch rastlos vorwärtsstrebeuden Geistes aber noch ungeschwächt ge

\

lassen haben. Auch die Arbeit ‘an dem reichen Fußgestell des Standbildes schreitet rasch vor und verspricht mit demselben ein Denkmal von einem Reichthum und einer Eigenthümlichkeit, wie die Bildnerei in Erz seit jener gepriesenen Gruppe Alexander's dcs Großen mit seinen Gefährten in der Schlacht am Granicus von dem berühmten griechischen Bildhauer Lvsippus, also seit mehr als zwei Jahrtausenden, nicht wieder hervorgebracht hat.

G, F. Waagen.

Der Frauen - Verein „zur Aufhülfe kleiner Fabrikanten, Handwerker und Familien der arbeiteuden Klassen, insbe sondere aber zur Gründungeinerdauernden Voi \chuß-Kassc für dicselben“, beeilt sich, die ferner eingegangenen Gaben anzuzeigen :

64) ¿Frau H. K, 2 Mark 12 Loth Silber. 65) Margarethe 1 Loth 3 Qt, Silber. 66) Frau Gräfin Nedern 6 Loth 2 Qt. Gold. 67) Madame Birch - Pseiffer 2 Qt, Gold und 1 Mark 4 Loth 2 Qt, Silber. 68) Frau Legationsräthin Sasse 3 Mark 4 Loth 1 Qt. Silber, 69) Gustav und Heinrich 2 Nthlr, Courant, 70) Durch Frau JZustizräthin Bunsen 2 Mark Silber, 71) Herr L, W. 10 Rthlr. Courant. 72) Fräulein Heidtmann 4 Rthlr, Courant. 73) Frau C, G, 5 Loth Silber. 74) Mad. Bertha Mever geb, Cahn, 20 Nthlr. Courant. 75) Mad. Kramer 1 Loth 2 Ot. Silber. 76) Frau (eh, Näthin Reinhardt ein Shmu, bestehend aus einer Broche nebst Oh1 gehängen mit Korallen, 77) Von Alice ein Brillantschloß mit Amethvst, 78) Frau A, G, 1 Mk. 8 Lth, 1 Qt. Silber. 79) Frau G. 1 Lth. 3 Qt, Silber, cine Broche und ein Schloß. 80) Hr. Justizrath Reusche 11 Lth, Silber, 81) Hr. (Geheime Nath Eck 3 Nthlr. Cour. §2) Frau von Wildenbruck 1 Lth. (Gold und 3 Qt. Silber, 83) L, M. 2 Mk, 9 Lth. 3 Qt. Silber. 84) Charlotte Sasse 11 Lth, Silber und 20 Nthlr. Cour. 85) „Frau von Noh1 cin Korallen-Schmuck, 86) Frau Professo1 Riété 2 M, 7 h. 3 Q Silber, 87) Frl. von Block ein goldenes Halsband und ein silberne Uhr. 88) Frau Henriette Friedberg 25 Nthlr, Cour, 89) Frau Wilhelmine Markwald, geb. Gabriel, 3 Mk, Silber. 90) Frl. M. Julius 2 Lth, Silber 91) Hr. Th. Leo 10 Rihlr, Cour. 92) Frau von Herfort 1 Mk. 11 Lth. 2 Qt. Silber, 93) H. St, 3 Mk. Silber. 94) Aus Frißens Sparbüchsc 1 Rthlr. Cour, 95) Frau Geheime Bergräthin Kühne cin Armband mit

Steinen. 9) Frau Baller 5 Lth. Silber. 97) Frau Deer, geb, v. Schäyel, 3 Mk. 15 Lth. 1 Qt, Silber. 98) Frau Minister Müh- ler 6 Mk. 9 Lth, Silber. 99) Frau Glaß 2 Mk, 10 Uh. Silber. 100)

Frau Schrader 3 Lth. 2 Qt. Silber. 2 D Silber, 1 Ql GVolb ib 412 Riblr, Cour. 102).C B, 10 Uh. Silber. 103) Frau A, K. 1 Qt. Gold und 8 Lth. 1 Qt. Silber. 101) «Frau (Heheimräthin Günther 7 Lth, 1 Qt, Silber und 8 Nthlr. Cour. 105) Frau A. S, 5 Rthlr. Cour. 406) C. K. 3 Rihlr. Cour. 107) W. S, T, 2 Mk. 15 Lth. Silber, 108) Frau P. J. 15 Rthlr. Cour. 109) Frau Geheimräthin Wolff 2 Mk. 2 Lth, Silber. 110) Frau Kutscher 9 Rthlr, Cour, 111) Frau von Siedmogrodzki, geb, Ancillon, 2 Qt, Gold, 112) Frau von M. B, L, ein Ning als erste Gabe. 113) S. v, 20 Nthlr.

L. ad G Le 2 S,

Cour, 114) Frau Geheimräthin Bethge 10 Nthlr. Cour. 115) „Frau Auguste Haake 100 Rthlr, Cour. 116) Frau Assessor Wilkens 5 Rihlr, Cour. 117) Frau Geheimräthin Wilkens 10 Nthlr. Cour,

118) Frau von Grödißberg ein goldenes Halsband. 119) S, Nr. 6 l Rthlr, Courant. 120) Bernhardine Friedeberg 10 Nthlr. Courant. 121) Frau Johanna Stein 1 Mark 8 Lth. 1 Qt, Silber. 122) Frau A. Sa- linger 4 Lth, 1 Qt. Gold und 1 Mk. 1 Lth. Silber. 23) E. und P. C, 10 Nthlr. Courant.

Um fernere Gaben wird henzlih gebeten, und werden täglich, auch Sonntags, Mitglieder des Vereins zum Empfange derselben in der König lichen Haupt - Münze, Unterwasserstraße Nr. 2, von 11--2 Uhr gegenwärtig sein, Sobald die Organisation des Vereins so weit gediehen is, um in Wirksamkeit zu treten, wird cine Anzeige erfolgen, wann und wo die Hülfe suchenden sich zu melden haben, Berlin, 8. Mai 1848,

Der Frauen-Verein zur Abhülfe der Noth unter den kleinen Fabrikanten und Handwerkern, Al. Th, Albrecht, Amalie Arons, Geh, Näthin Beer. T ELLA Behr, Louise Borsig. Emilie Duncker. Johanna Duncker. D, Df W., Humbert, Vrarte. Jüungken, ODenriette Kauffmann, M. Klipfel. Bertha Magnus, Henriette Men delssohn. Marianne Mendelssohn. Henriette von Merkel, Julie Naunvn. Stadträthin Neimer. Julie Reinhardt. Rönnebarth, Hildegard von Schwerin,

Die Mitverwaltung haben nachstehende Herren übernommen:

De Der V Alaitber Dünen Stadtrath Duncker. Kommerzienrath Ermeler., Haman. Präsident Lette. Ulexande1 Mendelssohn. O, Schomburgk, von Viebahn,

A B

Bekannfmachungen.

[224] Nothwendiger Verkauf,

Das in Sagorsz, im Neustädter Kreise, belegene Eisenhammer-(Hrundstück des Stahl- und Eisen-Fabri kanten Heinrich Düsterwald, bestehend in dem zu erb- pachtlichen Rechten besessenen Grundstücke zu Sagorsz und 2 Morgen 139 (Ruthen eigenthümlichen Landes, abgeschäßt auf 11,237 Thlr. 15 Sgr. zufolge der nebst Hypothekenschein und Bedingungen in der Negistratur einzusehenden Taxe, soll

am 17. Oktober 1848, Vorm. 10 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.

Alle unbekannten Realyrätendenten werden aufgebo ten, sich bei Vermeidung der Präklusion spätestens in diesem Termine zu melden.

Neustadt in Westpreußen, den 25, Februar 1848,

Königl, Land - und Stadtgericht.

[22] Oefsentliches Aufgebot.

Nachstehende angeblich verloren gegangene Doku

mente werden Behuss ihrer Mortification und Erneuce- rung hiermit öffentlih aufgeboten , als:

1) die En des Kossäthen Martin Groeck de dato Lübben den 29, März 1826 und Anerkennt- niß vom 3, Januar 1828 über 48 Thlr, achtund- vierzig Thaler a 5 Prozent jährlicher Verzinsung

und von vierteljährlicher Aufkündigung, für die

Haupt-Sparkasse des Markgrafthums Niederlausi

in Lübben, cingetragen für dieselbe auf dem Kossä-

thengute des Martin Groeck in Briesen Nr. 36.

bes Donäibelinintea Rubrica T1, No, 1. ex de- creto vom 24, Februar 1829,

2) die Obligation des Bürgermeister und Nath, so wie des bürgerlichen Ausschusses von Vierteln und (Sewerken der Kreisstadt Lübben, vom 23, Februar 1826 über 100 Thlr., Einhundert Thaler Courant für die Kossäthenfrau verehel, Schwiyle, geborene Christiane Mehlan, in Görlsdorff zu 3! Prozent jährlicher Verzinsung und halbjährlicher Aufkündi- gung, die besage des über den Nachlaß der ver-

eheliht gewesenen Schwigke, Christiane, geborenen

Mehlan, abgeschlossenen Erbvergleichs vom 7. April 1847 auf deren Bruder, den Bauer Gotifried Meh-

lan in Fgeypendoxl, als Eigenthum übergegangen,

Es werden daher alle diejenigen, welche als Eigen- thümer, Cessionare, Pfand- oder sonstige Briefs-Znha- ber Ansprüche auf diese Obligationen und die aus den- elben originirenden Forderungen zu haben vermeinen,

Verburd offentlich vorgeladen, in dem auf den 26, Mai 1848, Vormittags 10 Uhr,

vor dem Herrn Kammergeiichts - Assessor Naumann an-

gesepien Termíne entweder persönlich oder durch einen gesezlich pulássigen Bevollmächtigten, wozu den Aus- wärtigen die Justiz- Kommissarien Geras, Uschner und

Krüger hierselbst vorgeschlagen werden, zu erscheinen und

ihre Ansprüche zu bescheinigen, widrigenfalls dieselben

ewiges Stillschweigen auferlegt und die Dokumente |0- dann auf Grund der Anerkenntnisse erneuert werden sollen, Lübben, den 24, Dezember 1847, Königl, Laund- und Stadtgericht,

[1165] Nothwendiger Verkauf.

Ftadtgericht zu Berlin, den 19. November 1847, Das dem Zimmermeister Thomas August Benjamin Albert Pütsch zugehörige, in der alten Jakobsstraße Nr, 126 belegene und im Hypothekenbuche von de1 Louisenstadt Band 12, Nr. 787, verzeichnete Grundstück nebst Zubehör, gerichtlich abgeschäut t 43,650 Thlk; 25 Sgr., soll

am 30, Juni 1848, Vormittags 11 Uhr, an der (Gerichtsstelle subhastirt werden, Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen,

[223] Nothwendiger Verkauf.

Stadtgericht zu Berlin, den 24, Februar 1848. _Das in der Auguststraße Nr. 37 und 38 belegene, im Hypothekenbuche von der Königsstadt Vol, 4, Nr. 319, auf den Namen des Zimmermeisters Johann Lud wig Stange verzeichnete Grundstück, gerichtlich abge- {ägt zu 21,636 Thlr, 25 Zgr., soll

am 2, Dfktober 1848, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden, Taxe und Hy pothekenschein sind in ver Registratur einzusehen,

[222] P 20 al A E

Die Prioritäts-Actie Nr. 333, (dreihundert dreiund- dreißig) Serie 1, der Berlin-Hamburger Eisenbahn-Ge- sellschaft über 500 Thlr. is angeblich verloren gegau- gen und is guf öffentliches Aufgebot derselben angetra- gen. (Es werden daher alle diejenigen, welche als Ei- genthümer, Cessionarien, Pfand- oder sonstige Briess- Znhaber Ansprüche auf viese Prioritäts-Actie zu mag- chen haben, hiervurh vorgeladen, in dem Mm 0 Junt d, Z., Vormitiags 11 Uhr im Berlinischen Stadtgericht, Zimmer Nr. 21, vor den Herrn Kammergerichts-Assessor Sello anberaumten Ter min entweder in Person oder durch cinen geseßlich zu lässigen Bevollmächtigten, wozu die Justizräthe Jordan Wegener, Groschuff vorgeschlagen werden, zu erscheinen, ihre Ansprüche an die gedachte Prioritäts-Actie zu be- scheinigen und darauf die weitere Verfügung zu gewär- tigen, widrigenfalls sie mit allen ihren Ansprüchen qus dieser Prioritäts-Actie präkludirt werden und dieselbe für amortisirt erklärt werden wird.

Berlin, den ‘21, Februar 1848, Königliches Stadtgericht hiesiger Nesidenzien, Abtheilung

für Kredit-, Subhastations- und Nachlaß-Sachen, i

Niederschlesisch-Märkische [336 b] Eisenbahn.

Nachdem im Laufe ves Zahres 1847 die vollständi Eröffnung der Niederschlesisch - Märkischen Eisenbase

mit allen ihren Ansprüchen ausgeschlossen, ihnen ein

O hat, laden wir die bei derselben betheilig- ten Actionaire hierdurch in Gemäßheit des §, 36, des

¿tatuts zur Ersten ordentlichen Gene- ral-Bersammlung ein, die am 30, Mai d. J.,, Nachmittags 4 Uhr,

im Verwaltungs - Geblide des hiesigen Bahnhofes der GSesellshaft, Koppenstraße Nr. 7, stattfinden wird,

Nach §. 42, sind nur diejenigen Actionaire der Ge neral-Versammlung beizuwohnen und darin die Nechte der Actionaire auszuüben befugt, welche spätestens am 22sten k, M., als dem achten Tage vor der Versamm- lung, ihre Actien bei der Hauptkasse der Gesellschaft auf dem hiesigen Bahnhofe oder sonst auf cine von der un- terzeichneten Direction als genügend anzuerlenuende Weise niederlegen und dadurch die Zahl der Stimmen, zu denen sie berechtigt sind, nachweisen, Hierüber em- pfangen dieselben eine Bescheinigung, welche zugleich als Einlaßkarte in die Versammlung dient, und gegen deren Nückgabe die deponirten Actien ín den nächsten Tagen nach der General-Versammlung wieder in Empfang zu nehmen sind, Es steht jedoch den Actionairen auch frei, ihre Actien spätestens am 22sten k, M., als dem achten Tage vor der (General - Versammlung, sowohl bei dem hierzu kommittirten Haupt - Nendanten Niese in dei Hauptkasse auf dem hiesigen Bahnhofe, als auch in Breslau bei dem Billet-Einnehmer Reinecke guf dem dortigen Bahnhofe der Gesellschaft, nur anzumelden und vorzuzeigen, die Actien aber in ihrem Besiy zu behal- ten, Dieselben empfangen in diesem Falle über die ge schehene Anmeldung eine Bescheinigung, die gleichfalls als Einlaß - Karte in die Versammlung dient; sie sind aber verpflichtet, außer dieser Bescheinigung auch die Actien selbst beim Eintritt in die General Versammlung dem Haupt-Rendanten Niese vorzuzeigen, welcher dieselben mit ven Nummern des bei der Anmeldung aufzunehmenden Verzeichnisses zu vergleichen hat, Die Junhaber von Prioritäts-Actien (nicht von Prioritäts-Obligationen) der (Gesellschaft sind unter Einhaltung vorstehender Bedingungen ebenfalls be rechtigt, ver General - Ve:sammlung beizuwohnen, ohne jedoch stimmfähig zu sein,

Berlin, den 28, April 1848,

O Dre on

der Niederschlesisch - Märkischen Eisenbahn - Gesellschaft,

278]. BD eFanntmaGun g, betreffend die General-Versammlung des landwirthschaftlichen Provinzial-Vereins für die Mark Brandenburg und Nieder -La usi.

Jn Folge mehrfach an uns ergangener Mittheilungen sehen wir uns veranlaßt, ven auf deu 18, und 19, Mai d. J, angesegten Termin zur (General - Versammlung auszuheben, und werden wir die fernere Anberaumung desselben zu eíner späteren Zeit erfolgen lassen, :

Potsdam, den 6, Mai 1848, i

Das Haupt-Díirektorium des landwirthschaftlichen Provinzial-Vereins für die Mark Brandenburg und Nieder - Lausig, von Meding, Lette, von Sch licht,

[336 b] Denman

Laut heute eingegangener Anzeige aus Riga hat das Börsen - Comité daselbst beschlossen, das Dampfschiff U: O O M micht wie angetündigt auf hier sondern Lübeck zu bestimmen, von wo es am 13, Mai nach Riga zurückkehren soll.

Ob auf diesen Reisen die „Düna“ in anlaufen wird, is ungewiß,

Zckwinemünde Ztettin, den 6, Mai 1848,

V Witte,

Agent des Dampfschiffs „Düna““,

[377] Königl. Bayerische l'onzessiouirte Pfälzische Ludwigs-Eisenbahn. ) : Jn Vollziehung des §. 40, der Sazungen werden die Actionaire der Pfälzischen Ludwigsbahn zu der am

Dienstag den 6. Juni l. J. früh 9 Uhr, m Speyer abzuhaltenden General-Bersammlung

hierdurch eingeladen.

(Gegenstände der Verhandlung sind:

1) der (Geschäfts-Bericht des Direktoriums;

2) die Vorbescheibung der Nechnung für das Jahr 1847; 3) die Erneuerung eines Drittheils der gewählten neun

Mitglieder des Verwaltungsrathes zufolge des §, 52, und des Zusaßes zu §, 47, der Saßungen;z

4) die Modification

a) des §. 22, der Satzungen in Vereinbarung mit den Propositionen der Königlichen Negierung,

h) des §, 18,, und

c) des §. 38, der Satzungen.

Diejenigen Actionaire, welche dieser Versammlung beiwohnen wollen, haben das nach Liltern und Num- mern geordnete Verzeichniß ihrer Actien mit der Be- scheinigung einer öffentlichen Behörde, daß ste bereits seit vem 4, Mai d. J, im Besi dieser Actien waren, in der Zeit vom 25, Mai bis 3. Juni l. . an das Direftorium der Pfälzischen Ludwigsbahn nach Speyer einzusenden, worauf sie die nur für ihre Person gültigen Einlaßkarten mit Angabe der Stimmberechtigung erhalten,

Die Bevollmächtigten von Actionairen legitimiren sich durch Vollmachten, verbunden mit Vorzeigung dex Actien,

: §6, 39, der Sahungen. Zusolge Dage der General - Bersammlung werden keine Eintrittskarten mehr ausgefertigt. i

Die zu verbescheidende Nechnung pro 1847 nebst Belegen liegt zehn Tage vor dem Beginn dex General- Versammlung auf dem Direktorial-Büreau zur Einsicht der Actionaire auf. Auch wird jedem Actionair mit der Eintrittskarte ein gedrucfter Auszug aus der Nech- nung zugestellt,

Frankenthal, den 5, Mai 1848,

Der Borstand des Verwaltungsrathes.

Das Abonnement beträgt: 2 Rthir. für { Jahr. 4 Nthlr. - 5 Jahr. 6 Rthle. -: 1 br. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis - Erhöhung. Bei einzelnen Uummern wird der Bogen mit 25 Sgr. berechnet,

e 10.

Preußischer

Staats-Anzeiger.

Berlin, Freítag den 12, Mai

Alle Post - Anstalten des Jn- und

Auslandes nehmen Bestellung auf

dieses Blatt an, für Berlin die

Erpedition des Preuß. Staats- Anzeigers :

Behren-Straße Ur. 57.

\

1945S.

Die Allgemeine Preußische Zeitung ist am gestrigen Tage zum legten Male erschienen. ; d p (6458 i An ihre S: tritt von En e Fes a obenftehenden Titel des „Preußischen Staats-Anzeigers“/ cin amtliches Organ, welches in derselben Weise täglih erscheinen wird.

wie die Allgemeine Preußische Zeitung.

Der Preußische Staats- Anzeiger wird, außer den amtlichen Bekanntmachungen und Erlassen der Regierung, auch die Verhandlungen der zur Vereinbarung über die

preußische Verfassung einberufenen Versammlung vollstäudig und so schuell wie mögli mittheilen. thatsächliher Berichte über die Tagesgeschichte und vorzüglih der darauf Bezug habenden öffiziellen Aktenstücde, K

Der nichtamtliche Theil desselben wird der Mittheilung fortlaufender ammer-Verhandlungen u. st. w. gewidmet sein.

Für Handels- und Börsenver-

hältnisse, so wie für Besprehung der Juteressen der Kunst und Wissenschaft, sind besondere Abschnitte des Preußischen Staats: Anzeigers bestimmt.

Der Preustische Staats-Anzeiger wird den verehrlichen Abonnenten der Allgemeinen ‘Preußischen Zeitung

in derselben Weise zugeschickt, wie leßtere. Diejenigen resp,

Abonnenten, welche damit nicht einverstanden sein sollten, werden ersucht, sh darüber bis zum 15ten d. M. gefälligst erklären zu wollen, worauf ihnen zwei Drittel des eingezahlten Quartal-

Abonnements, hier am Orte in unserer Erpedition, Behrenstraße 57, auswärts bei den resp. Königl. Postämtern zurückgezahlt werden. Für das laufende Vierfeljahr werden neu hinzutretende Abonnements mit 1 Rthlr. 10 Sgr. bezahlt.

Preußischen Staats - Anzeigers fortgefahren werden. Berlin, den 1. Mai 1848.

Im entgegengeseßten Falle wird mit der Zusendung des

Expedition des Preußischeu Staats - Anzeigers.

A

Deutschland. Bundes-Angelegenheiten. Frankfurt a, M. Bundes. Versammlung und der Vertrauens-Männer. Preußen. Berlin, Die Wahlen für Berlin und Frankfurt,

Breslau, Bekanntmachung des Ober Präsidenten.

Amtlicher Theil. Verhandlungen der

Colomb,

Desterreich. Wien, Ministerien sür öffentliche Arbeiten, Handel und (Hewerbe, Nachrichten aus Jtalien, Proclamation NRadeyky's an die Tyroler. /

Bayern. München, Das österreichische Verbot der Geldausfuhr.,

Württemberg. Stuttgart,

nver - Fahnen für die Bürgerwehr, Schleswig-Holstein.

Rendsburg. Landung dänischer Truppen.

Verpflegung der dänischen Kriegsgefangenen, Vermischtes, Schles- _wig, Festessen. Hamburg. Hamburg, Aufforderung wegen der deutschen Flotte,

Declaration des s{wedischen Minister NResidenten,

Lübeck, Lübeck, Vermischtes,

A usland.

Frankreich. Paris, Ministerielle Berichterstattungen, Die Klubs und die National - Versammlung, Berathungen über die neu einzusez- zende Regierungs-Kommission, Vermischtes,

Großbritanien und Jrland. London, Herrn Cobden.

Schweden nnd Norwegen, Stockholm, Neuc Reichstags-Ordnung,

Dänemark, Kopenhagen, Orla Lehmann nach Jütland,

Handels: und Börsen-Nachrichten.

C U E D R A Ar S

Die neue Agitation des

Beilage,

Amtlicher Theil.

Se, Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Dem Präsidenten des Haupt - Bank - Direktoriums, von Lamprecht, den Vorsiß in der Haupt-Verwaltung der Darlehns Kassen zu übertragen und den Kommerzien-Rath Conrad hierselbst, den Kaufmann J. F. Dannenberger hierselbst, den Geheimen Ober - Finanzrath von Rabe, den Haupt-Bank-Direktor Meyen, den Haupt-Bank- Assessor, Rechnungs-Rath Woywod, und den Ne gierungs-Assessor Dechend zu Mitgliedern der gedachten Haupt-Ver- waltung zu ernennen.

Ew. Königl, Majestät haben vor der Bildung des gegenwärti- gen Ministeriums Se. Königl, Hoheit den Prinzen von Preußen mit einem Allerhöchsten Auftrage nah England zu entsenden geruht, Allerhöchstdieselben wollen uns gestatten, die Gründe ehrerbietigst vorzutragen, aus denen, uach unserer Ansicht, die baldige Rückkehr Sr. Königl, Hoheit in Ew, Majestät Staaten dringend zu wün-

ist,

R Eiben der Prinz von Preußen am 18. März, als erstes Mit- glied des damaligen Staats =- Ministeriums, das Allerhöchste Patent mit unterzeichnete, in welchem die Nothwendigkeit einer constitutionel- len Verfassung für alle deutshen Länder von Ew, Majestät aner- fannt wurde, is unter ¡Zustimmung des Vereinigten Landtages ein Wahlgeseß für die zur Vereinbarung der preußischen Staats-Verfas- sung zu berufende Versammlung erlassen worden, die Abgeordneten sind erwählt, und die CEiuberufung der Bersammlung steht nahe bevor, Für den Zeitpunkt nun, wo die Vereinbarung der Staats Verfassung zu Stande gekommen sein wird, erachten wir es für unerläßlich, daß Se. Königl. Hoheit, als der Nächste am Throne, zu deren feierlicher Anerkennung anwesend sei, Aber auch während ihrer Berathung durch die Versammlung is es erforderlich, jedem Zweifel, jeder Deu- tung zu begegnen, wozu die Abwesenheit Sr. Königl. Ho heit Veranlassung geben könnte; es i nöthig, daß die Ver sammlung ihre. Berathungen mit der vollen Gewißheit be- ginne und fortseße, in Ew, Majestät erstem Unterthan einen Mit bürgen der Rechte zu siuden, welche Ew. Majestät der Volks- vertretung einzuräumen entsch:ossen sud; es i nöthig, daß die in ihre Heimat zurükehrenden Abgeordneten in dem ganzen Lande Zeug- niß von Gesinnungen ablegen, welche klar zu erkennen ihnen die Gelegenheit nicht fehlen wird, wie sie uns seither nicht gefehlt hat.

Nicht lange mehr wird die erregte Gegenwart der Üeberzeugung le verschließen, daß die Ritterlichkeit des Charakters die sicherste Gewähr ür das aufrichtige männliche Beharren auf der neuen Bahn darbietet, welche mit Ew. Majestät Se. Königl, Hoheit der Prinz von Preußen als ein Bedürfniß für das Wohl des Volkes erkannt hat, und diese U CEACUGUNG » hervorgerufen und gekräftigt durch den freimlithigen Anschluß an die neuen Zustände, dur das Leben in und mit ihnen, wird vou den gemischten Gefühlen eines eben so muthigen als treuen Volks\tammes bald uur die edelsten Bestandtheile zurücklassen,

Wir stellen hiernah Ew, Majestät allerunterthänigst anheim,

V

Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen von Preußen die Abkürzung des Aufenthaltes in England zu empfehlen. Berlin, den 10. Mai 1848.

Das Staats-Ministerium, Camphausen. Graf von Shwerin. von Auerswald, Bornemann. von Arnim. Hansemann, Graf von Kanit.

von Patow. An

des Königs Majestät,

Jh bin mit den in dem Berichte des Staats-Ministeriums vom gestrigen Tage vorgetragenen Ansichten um #0 mehr einverstanden, als Mein Bruder, der Prinz von Preußen Königl. Hoheit, wieder=- holentlißh Seine volle Zustimmung zu der von Meiner Regierung betretenen neuen Bahn gegen Mich ausgesprochen hat, Jch habe deshalb Se, Königlihe Hoheit, nah dem Antrage des Staats - Mi nisteriums, zur baldigeu Rückkehr in das Vaterland veraulaßt, Zu- leih habe Jh, nachdem der bisherige erste Adjutant des Prinzen, Najor Graf von Königsmark, schon vor einiger Zeit aus dieser Stellung ausgeschieden ist und der Sr. Königl, Hoheit attäschirte Ge- neralstabs-Offizier Major Oelrichs eine andere Bestimmung erhalten hat, den Major Laue zum ersten Adjutanten des Prinzen von Preu- ßen mit dem Auftrage ernannt, Sr. Königl, Hoheit Meine Auffor derung zur Rückkehr zu überbringen.

Potsdam, den 11, Mai 1848,

Friedrich Wilhelm. An

das Staats-Ministerium,

Die Ziehung der 4ten Klasse 97ster Königlicher Klassen-Lotterie wird den 18. Mai d. J. Morgens 7 Uhx im Ziehungs - Saal des Lotteriehauses ihren Anfang nehmen.

Berlin, den 12. Mai 1848,

Königliche General-Lotterie-Direction.

Bekanntmachung.

Die Haupt-Seehandlungs-Kasse ist zur Bequemlichkeit des Pu blifkums autorijirt worden , die in Gemäßheit des Allerhöchsten Er- lasses vom 25. April c. (Ges. Samml. Nr. 19) und der Bekaunt- machung des Herrn Finanz - Ministers vom 27sten desselben Monats zur Bestreitung der Staats Bedürfnisse eingehenden freiwilligen Bei- träge in ihrem Geschäftslokal, Jägerstraße Nr. 21, in den Vormittags- stunden von 9 bis 1 Uhr gegen vorläufige Bescheinigungen in Em- pfang zu nehmen und demnächst an die Kasse der Königlichen Haupt Berwaltung der Staatsschulden abzuführen, auch zu seiner Zeit die Aushändigung der Verbriefungen an die Einzahler zu bewirken, wo- von wir das Publikum hiermit in Kenntniß seßen.

Berlin, den 10, Mai 1848,

General-Direction der Seehandlungs - Sozietät, (gez) Kayser. Bloch, Wenßtel,

D R

Aus den Berichten der Generale von Pfuel und von Colomb vom 9, Mai 1848,

Der General - Lieutenant von Wedell hatte am Zten d. M. die

ihm untergeordneten Truppen, und zwar: 3 Bataillone, 3 Eskadronen, 4 Geschüße unter dem General Major von Hirschfeld, 10) Bataillone, 107 Esfadronen, 11 Geschübe unter dem Obersten vou Brandt, zusammen 13 Bataillone, 13, Eskadronen, 15 Geschüte, bei Gnesen vereinigt, um die Jusurgenten, welche sich nah Kusavien zogen, anzugreifen und auseinanderzutreiben,

Die Entscheidung liegt in der Operation des General-Lieutenants von Wedell gegen die sogenannten Cadres, die sih bei Miloslaw ver- einigt haben und als Kern der polnischen Jusurrection betrachtet werden müssen und von Anfang an der Stühßpunkt aller untergeord- neten Bewaffuungen gewesen sind.

Am Zten wurde der Gencial von Hirschfeld mit 3 Bataillonen, 4 Geschüßen in der Richtung auf Bartschin entsendet, um den Ju surgenten den Weg nah Bromberg zu verlegen, welche am Aten in der Stärke von circa 4000 Mann, von denen der größte Theil Sen- senträger, 600 bis 800 Jäger, 500 bis 600 Ulanen waren nah Mogilno marschirt, am 6ten aber nach Gembin zurückgekehrt waren,

Am 6ten zogen sich die Jusurgenten in die Gegend von Orchowo und Strzelno, General-Lieutenant von Wedell marschirte mit seinem Gros auf Willatowo und Mogilno, währeud der General von Hirsch- feld in die Gegend zwischen Jnowraclaw und Strzelno dirigirt wurde.

Am 7ten standen die Jusurgenten, welhe die Bewegung nah Kujavien ganz aufgegeben hatten, bei Skompe unweit Mielzyn, Ge-

neral von Wedell war über Trzemeszno zurück nach Wittkowo mar- \chirt.

Hier erhielt er am 7ten d. M. von dem zeitigen Führer der Jusurgenten, Oberst Brzezanski, ein Schreiben au !den General der Jnfanterie, von Pfuel, worin er um die Erlaubniß bittet, Pro- clamationen an Lebteren senden zu dürfen; der General =- Lieutenant von Wedell verlangte unbedingte ‘Unterwerfung, sandte jedoh die beiden Parlamentairs durch einen Offizier nach Hosen, wo dieselben den 8ten Morgens eintrafen.

Am 8ten wih das Haupt-Corps der Jusurgenten weiter südlich aus und. besepte Miloslaw wieder, der General-Lieutenant von We- dell erreihte Wreschen und meldete von hier aus am Abend, daß der Kommandirende des Haupt-Corps der Jusurgenten, von Brzezansfki, (woraus hervorgeht, daß Mieroslawski nicht mehr kommandirt) si erbo- ten habe, die Waffen bei Schroda niederzulegen, und daß er, der Gene- ral-Lieutenant vou Wedell, sich heute auf Schroda dirigiren werde, um dort eine Capitulation entgegenzunehmen.

Der General von Pfuel hat heute den General von Webdell an- gewiesen, sih vor allen Dingen auf keinen Waffenstillstand einzulassen und nux unter folgenden Bedingungen eine Capitulation abzuschließen :

1) sofortige Niederlegung der Waffen ;

2) die Emigranten und Fremden. aus dem Königreich Polen, Ga- lizien, Krakau und überhaupt jeder Nationalität, die Führer mit einbegriffen, werden in ein Depot zwischen Elbe und Weser abgeführt, und diejenigen, welche es wünschen, sollen Pässe nach Frankreich erhalten können ;

3) die Leute aus dem Großherzogthum Posen werden nah Krei- sen geordnet und unter Bedeckung zu ihrem eigenen Schuß ihren resp. Landräthen zugeführt, wo sie entlassen werden.

4) Landwehrmänner und Deserteure, welhe in den Reihen der Jusurgenten gefohten, werden in eine besondere Abtheilung zu sammengestellt und nach Posen geführt, wo sle der besonderen Gnade Seiner Majestät des Königs empfohlen werden sollen.

9) Sicherheit der Person allen denen, welche die Waffen nieder gelegt haben.

Aus den zweckloson Hin- und Hermärschen der Jusurgenten

sowohl, als aus den Schritten, welche deren Führer jeßt thun, indem auch Mieroslawski bereits durch Vermittelung eines Gutsbesißers von Taczanowsfki beim General von Pfuel seine Bereitwilligkeit, die Waf fen niederzulegen, ausgesprochen hat, läßt sich deutlich erkennen, daß die Jusurgenten endlich beginnen, das Thörichte und Sinnlose ihrer ganzen Handlungsweise zu erkennen, und nur noch für ihre Existenz kämpfen, so daß die Auflösung der Mieroslawskishen Schaaren viel- leiht in kurzem erfolgen dürfte. Damit würde jedoh die Beruhigung der Provinz für die erste Zeit noch nicht erreicht sein, deun niht nur ist die Aufregung und Bewaffnung unter dem Landvolk, unterhalten durh den Adel und die Geistlichkeit, noch immer über die ganze Provinz verbreitet, sondern es haben sih in der leßten Zeit wieder an verschiedenen Punkten der Provinz Jusurgentenbauden zusammengezogen, welche durch Raub und Plünderung die Gegenden und die Landstraßen unsicher machen und sperren, und dies sogar ganz in der Nähe von Posen, wo sih bei Steszewo auf dem linken und bei Rogalin auf dem rechten Ufer der Warthe Banden von 1000 bis 1500 Insurgenten etablirt und die Straßen nah Breslau und Schrimm gänzlich gesperrt haben.

Unter diesen Umständen war es nothwendig, mobile Kolonnen nach Kurnik und Rogalin zu senden, Die Haupt-Kolonne, 3 Ba- taillone, 2 Schwadronen, 4 Geschühße, unter Anführung des Majors Christossel, sand den Feind uicht mehr in Kurnik; derselbe hatte sich noch in der Nacht wieder uach seinem Lager von Rogalin zurüdge- zogen, Der Major Christoffel dirigirte sich hierauf ohne Säumen nach Rogalin,

Ein Detaschement von 2 Compaguieen, unter Major von Wínx« ning, war direkt von Posen nah Rogalin abgeschickt worden, uur die Brücke, die mau daselbst von Salzkähnen gebaut vermuthete, zu zer. stören und den Rest des Lagers gleichzeitig mit Kurnik anzugreifen.

Der Feind, der die Unsrigen mit Flintenfeuer empfing, au einige Geschüße kleinen Kalibers spielen ließ, ward ohne Zögern angegrif- fen und nach einiger Gegenwehr vertrieben und gänzlich zersprengt ; die auf der Straße nah Kurnik Fortfliehenden fielen der von dort anrückenden Haupt-Kolonne in die Häude und wurden zum Theil ge- tödtet, zum Theil gefangen, zum Theil in den Wald zersprengt, Das Gefecht kostet uns nur 4 Verwundete, der Feind hat gegen 30 Todte ungefährer Uebersicht nah, die Verwundeten hat er fortgeschleppt. Alle seine Geschüße, 8 kleine Kanonen und Böller, sind genommen, und der Anführer hat in der Warthe seinen Tod gefunden,

Drei Kähne mit Salz sind dem Feinde wieder abgenommen wor- den, ingleihem der größte Theil der Landwehr- Effekten, deren si der Feind bemächtigt hatte, Die Nachricht, daß bei O eine Brücke sei, war falsch, die Communication ward durch Fähren be- werfstelligt.

Bemerkt wird \chließlich, daß von den bei Miloslaw vermißten

Offizieren der Hauptmann Knorr des 19ten Jnfanterie - Regiments