1848 / 11 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Deer angs

j Nei ec ter:

S h E E iNE ers T a uerswald, Wotia, 12, Mai. Die Königl. digung der Rechte Schleswig-Holsteins Verwick ta todurd die Gu senz ober Jutegrität Danemarfe und dan beit pre. S fandinaveschen Neiche bedroht erschienen.

Justiz - Kommissar

schwedische Regierung e

; s j » 1 Bundes zur Verthei=- géglaubt, daß sich an die Maßregeln des den S fuüpfen könnten, Europa’s gefährdeten, inso- und damit die Sícher= Sie

hat si dadurch zu dem Entschlusse bewogen gefunden, den sie der

Königlichen Regierung angez {er Truppen auf eigentli d

eigt hat: Zm Fall dés Einrückens deut= änishes Gebiet ein Armee - Corps nach

Fünen oder auf irgend eine audere der dänishen Jnseln hinliber

zu sonden, um sich einer etwaigen deutschen. Jnvasion zu wider seten e PEIEL S b

Der schwedische Gesandte hat, indem er diese Erklärung fiber reite, zuglei ausdrücklih bemerklich gemacht, daß diese Maßregel rein defensiver Natur sei, und daß die deutschen Schiffe nah wie vor Sicherheit und gute Aufuahme in den \{chwedischen und nor=

wegischen Häfen finden würden, so lange Reziprozität beobachtet würde. L ; M Diesen Erklärungen gegenüber hat die Königlißhe Re-

gierung die beruhigende Versicherung ertheilen weder vou ihrer Seite, noch von Seiten des But irgend eine Absicht der Eroberung Dänemark oder den skandinavischen Reichen gegenüber gehegt werde, wie sie dies auch schon wiederholt

öffentlich ausgesprochen und den europäischen Mächten angezeigt habe ; daß auch die Occupation eines Theiles von Jütland keinen andere: Charakter habe, a!s den einer nothgedrungeuen Repressalie gegen die von

R

nemark verfügte Wegnahme deutschen Eigenthums, und die Ge-

ner Garantie für den Ersatz desselben; daß sie selbst sich schon bereit erflärt habe, sobald der Zweck dieser Maßregel erreicht sei, ihre Truppen aus Jütland zurückzuziehen.

Mai. Die Nachrichten aus dem Hauptquartiere von feinen erbeblihen Kriegsoperationen. Auf dem

C A

r f » Koidina meitr en

festen Lande fand faktish vollkommene Waffenruhe ftatt, Nur von der Sce hatten die Dänen einen ziemlich unbegreiflichen Angriff auf ¿Fridericia vei sucht, indem ein Dampfschiff und mehrere Kanonenböte sich vor dieselbe gelegt und die nishe S adt mehrere Stunden lang bombardirt haben, wobei dieselbe empfindlich gelitten hat und Niemand von unseren Truppen, wohl aber mehrere dänische Einwohner das Leben verloren haben. Unsere

Batterie beantwortete das Feuer der Dänen auf das nach- drücküchste, und als die dänische Flotille sih zurückgezogen hatte, war fen die bei Suoghöi aufgestellten preußischen Haubitzen ihre Grang-= ten liber den kleinen Belt hinüber nah Fünen in ein von deu nen stark beseßtes Dorf und das Städtchen Middelfahrt, in welchen beiden „man in Folge derselben Brand entstehen \ah.

Swinemünde, 10, Mai, (Ostsee - Ztg) Seit vorgestern Mittag sind auh die leßten funfzehn Schiffe von der Rhede wieder abgegangen, und die Fregatte „„HDavfruen“' hat gestern Abend um 6 Uhr unsere Rhede verlassen, is indeß in einiger Entfernung freuzend sihtbar. Bei Anbruch des heutigen Tages wurde ein däui- \ches Dampfschiff gesehen, das später sich östlih wendete und obne ¿Zweifel das Rapportiren an die in der Ostsee die Blokade ausüben= den dänischen Kriegsschiffe ausführen foll.

Der Commandeur der dänischen Fregatte hat das ungchinderte (Fin - und Auslaufen der Dampfschiffe „Wladimir“ und „Düna““ ge= stattet, aucch gestern das erwähnte, von ihm genommene Fischerboot wieder freigegeben, dagegen deu Artilleristen Hoffmann und den Fle ser Groth zurübebalten.

( f

Danzig, 8 Mai. Unser Hafen ist nun an blokirt, doch hofft man, daß unsere „Amazone“, in Begleitung des französischen Dampf. schiffes „la Neine““, welhes 6 Kanoneu führt und hier seit Herbst zum Verkauf liegt, das dänische Schiff, welches shwach bemaunt sein soll, vertreiben wirb.

Posen, 11. Mai.

(Pos. Ztg) Der Königliche Kommissarius, (Gencral der

ITufanteriíe von Piuel, „telt in ber biesigen Zeitung Nachstehendes mit: y : Mein Manifest vom 5ten d, M, gründet sich auf nachstehende Aller- höchste Kabinets-Ordre: „Um tie Bestimmungen Meiner Ordre vom 26sten v, M,, die Neor ganisation des GHroßhe!zogthums Posen betreffend, so schnell und Meinen Absicht n so entsprechend wie möglich ausführen zu lassen, habe Jch auf den Antrag des Staats-Ministeriums Mich veranlaßt gefunden, Sie zu Mrinem Komniissarius für diese Angelegenheit zu ernennen. Sie haben Zid demnach unverzüglich nah Posen zu begeben und dort nach der „hnen von dem Staats-Ministerium zu ertheilenden Junstruction das (Gecignete zu veranlassen. Potôdam, den 1, Mai 1818.

(gez) Friedrich Wilhelm, Camphausen. Auerswald, Graf von Kani, An den General der Jufanterie, Inspecteur des ten und 6ten Armee- Corps, von Pfuel in Berlin.“ und auf solgende N LUce t Vi für den Königlichen General der Jnfanterie, Herrn von Pfuel, als Köniz lichen Kommissarius zur Neorganisation des (Sroßherzogthums Posen, j Nachtem Allerhöchste Ordre vom heutigen

Ew, Excellenz durch die Tage zum Königlichen Kommissarins für die Neorgauisation des (Hroßher- vir Zhnen hirdurch die ausge-

zogthums Posen ernaunt sind, eitheilen

dehnteste Bollmacht, die gesammte Militair- und Civil Verwaltung der ge-

vachten Provinz innerbalb der besteheuden Geseze und Verfassung zu über- Provinz, einschlicßlich der

nehmen, und ordnen Jhuen alle Behörden dey Mi D verordneten RNeor

durch die Allerhöchste Ordre vom 24,

ganisations-Konumission, unter, __Der Zweck Jhrer Sendung ij zuvörderst

die Wiederherstellung des Landfriedens“ und der geseßlichen Autorität der Zur Erreichung desselben werden Ew, Excellenz alle Mittel der

Behtérden, (Güte und Vermittelung und, wo es unerläßlich nöthig ist, der Strenge an-

wenden 1, #, w., Berlin , den 1, Mai 1848, 248 S.t.4.9.4:6 Miuisterium, Camphausen. Graf von Schwerin, Auerswald, Bornemann.

Arnim, Hausemann, (Graf von Ka niß. von Patow,

An den Königlichen General de Infanterie und Inspecteur des Zten und 6ten Armec-Coips u. \, w, Herrn von Pfuel Excellen,“

Posen, den 10, Mai 1848,

Der Königliche Kommissarius, G-neral der Infanterie, von Pfuel,

Am ®, Mai Nachmittags hatten sich Tausende unserer deutschen Mitbürger vor dem hiesigen Garnison Lazarethe auf dem Kanonen- plaße versammelt, um eine Feierlihfeit traurigster Ait zu begehen, auf welche die wärmste Frühlingssonne, die Herzen trösteud und erhebend herabshien. Jn langem Zuge wurden die reich befränzten Särge der steben Soldaten, deren Leichen Freitag Abend aus Buk hereingebracht worden waren, zur leßten Rubestätte auf den hiesigen (Barnison=Kirch- hof unter den Festungswerken hinlbergeführt. Diese sieben Ungliick- lihen, deren abuorme Todeswunten nah ärztlichem Urtheil darauf haben schließen lassen, daß sie sämmtlich in den Quartieren ein ent- sebliches Ende gefunden, gehören sämmtlich zum Lten Bataillon 18ten ZJufanterie - Regiments. Einige Angehörige der [e enwetthin Opfer waren bei der Grabfeier zugegen, so namentlich die Ebefrau des Einen. Unter den höheren Offizieren erblickte man mit Freude

fönnen, daß Bundes

|

56 den Soldatenvater vou Steinäcker, der nun

orge als Freund und Vater diger Niese hielt în seiner hbefanuten, die Grabrede, dem Geiste der versöhnenden, vergebenden Liebe durchweht war.

tigten, vorgab, er sei der Gärtuer. wurde vorgestern gefaagen hier eingebracht.

Schleswig-Holstein. Rendöburg, 9. Mai.

die Bedeutung zu haben, die der Berichterstatter in dem wenigstens eine Meile von dem Landungspunkt Saudberg entfernten Gravenstein wohl nur nah Höreusagen ihm beilegen zu müssen geglaubt hat, Es ist feine offizielle Kunde davon hierher gekommen, und \o wird er si wohl auf einen Nekognoszi ungs Versuch beschränken,“

Man erwärtet im Verlauf der Woche sämultliche Freicorps hier zurück, um dann unter angemessenen Feierlichkeiten hier entlassen zu werden, Der wackereu Streiter, wenigsteus der Scharsschüßen unter ihnen, harrt indessen schon eine andere Bestimmung. Sie werden eine ehrenvolle Verwendung finden auf den Kriegsschiffen und Dampf= böten, die jeßt mit aller Energie in Hamburg und Bremen aucge- rüstet werden, um der Blokade unserer Ströme und Häfen ein Ende zu machen,

Der General von Wrangel hat aus dem Hauptquartier Fride ricia nachstehenden Tagesbefehl erlassen :

„„Soldaten der deutschen Bundes - Armee! Seit Eurem Siege bei Schleswig is der Feind unaufhaltsam zurückgewichen, und nur cinmal ge- lang es noch einem Theile desselben, die Bilschauer Mühle vor Flensburg zu erreihcn, wo er noch eine neue Niederlage erlitt, Groß waren seitdem Cure Anstrengungen, Jhr habt sie überwunden mit einer Ausdauer, die Eurem Muthe im Kampfe gleichkommt, und winn Jhr auch keinen neuen Kampf mit dem Feinde bestehen konntet, weil er sich Euch durch Schuellig- keit entzog, so sind doch {hon die Früchte jener beiden Siege bedeutend, Schleswig und Holstein sind vom Feinde geräumt bis auf cinige Juseln, welche wir wegen Mangel an Kricgsschiffe: nicht betreten können in Jütland sind wir eingerückt, und die Veste Fridericia is unser dort weht jet die deutsche Fahne, und so lange diese aufgepflanzt ist, soll kein Schiff mehr bei der Durchfahrt durch den kleinen Belt einen Zoll entrichten,

Nach diesen Erfolgen will ih Euch jeßt Nuhe geben, um neue Kräfte zu neuen Siegen zu sammeln, denn nicht eher darf der 1 eg enden, als bis die Rechte unseres gemeinsamen Vaterlandes vollkommen gesichert sind und jeder durch denselben entstandene Schaden ersetzt ist,

Bis dahin bleiben wir beisammen,

Hauptquartier Fridericia, den 3, Mai 1848,

Dec Ober - Befehlshaber der Armee, von Wrangel,“

LübeckŒ. (H. C.) Lübeck, 9, Mai. Jun Folge der Kriegs- Erklärung Dänema1ks und der dänischerseits erfolgten Beschlagnahme mehrerer lübeckischer Schiffe hat der Senat am 2. Mai in außeror- dentlicher Versammlung beschlossen, „daß alle hierselb oder in Trave- münde anfommenden Schiffe mit Embargo zu belegen seien.“ Dem | entsprechend, sind die erforderlichen Verfügungen sofort an die hiesigen Behörden erlassen. Das Militair ist, begleitet von einer großen Än zahl Bürger, heute nah Travemünde ausgerückt, um die Vertheidi gung der Seceküste zu übernehmen. Lie Bürgergarde hat für die Dauer der Abwesenheit desselben den Dienst în der Stadt übernom- men und shou gestern alle Wachen be ett. Zur Sicherung des Ha- | fens ist eine feste Verschanzung aufgeworfen, die, mit 16 Stück Ge

shüß (4 von größerem und 12 von kleinerem Kaliber) versehen, das | Einlaufen dänischer Kriegs eFabrzeuge abzuwehren vollkommen im Stande ist. ZUdem sind zur Sperrung des Hafeus mit Ketten be- reité die nöthizen Maßregeln getroffen. Die von verschiedenen Seiten ergangenen Aufrufe zur Gründung

einer deutshen Flotte haben auch hier lebhafte Theiluahme bervor- gerufen, und es sind bereits namhafte Beiträge zur Disposition qu- stellt. Ldunsl *uSlantnD. Frankreich. Paris, 9, Mai. Die gestrige Sißung der

National - Versammlung wurte gleich nah 412 Uhr eröffnet, Die Rednerbühne war cine Strecke vorgerückt worten, damit die am ent- ferntesten sißeuden Mitglieder die Vorträge b sser verstehen. Gleich nach Anfang der Sißung trug ein M tglied darauf an, daß tie Pro tofoll-Borlesung ein- für allemal abgeschat werde. Jedes Mitglied lönne sich aus dem Moniteur von dem Inhalte der Berhandlungen des vorigen Tages hinlänglich überzeugen. Die Zeit sei kostbar und dürfe nicht dur unnütze Förmlichkeiten verschwendet werden, Zahlreiche Stim

men tiefen jedoch : Nein ! Nein ! und die Bersammlung beschloß, es bei dem bi. herigen Brauch zu lassen. Ein anderes Mitglicd fragte in Bezug auf das Fest am 14, Mai, ob man denn so viel überflüssiges Geld l'abe, daß man es für mythologishe Aufzüge verschleudern wolle? Nichts Unschicklicheres gebe es, als diese Schaaren weßgekleideter Mädchen, die man dort zur Schau stellen wolle. (Murren, ) Der Reduer wurde durch die Tagesordnung zum Schweigen gebracht, Der Präsident \chritt zur Ziehung der Büreaus und kündigte an, daß dieselben heute Abend die Kommissionen für die Constitution, für die Arbeitéfrage und andere erneunen wüiden,* Der Finanz-Mi- nister seßte sodaun die Verlesung seines Berichts fort, der über die Diskfonto-Kasse und über die neuen Billets von 100 Fr. Erläuterun- gen giebt, zugleich auch die Ausgebung von Billets zu 90, 20 und 1) Fr. für unzulässig erklärt, Er rechtfertigt bie zur Herstellung der Finanzen und zur Bestreitung der nöthigen Ausgaben angewende

ten Mittel, worunter die Steuerzulage von 45 Centimen und die quf 1 Jahr eingeführte Hypothekensteuer obenan stehen, und zeigt an, daß der vom jebigen Direktor abgefaßte Entwmf einer Post-Neform mit dem Budget für 1849 überreiht weiden solle. Auch kündigt er die nahe Vorlezung von Vorschlägen zum Ankaufe der Kanal-Actien und zur Belegung d.r Erbschaften mit ener steigendeu Steuer an. Der Wiinister entwickelt nun tie Grundsäße, welche ihn bei Ri sormen im A e bei A fl ebung übe flüssiger Aemter geleitet, und erklärt ih für Beibehaltung des Tilgungsfonds, jedoch unter Vorbehalt von Abänderungen. Die Eisenbahnfrage habe die Regierung für zu wich

îig erachtet, um sle zu erledigen; sie halte aber bas Bestebeu größer finanzieller Gesellschaften für unverträglih mif’ dem repub!ikanisch-de- mofratischen Grundsaße, und deshalb die Ueberuahne ‘durch den Stagt für nöthig. Die Versammlung sei berufen, diese Maßregel gut zu heißen oder zu verwerfen, Zum Schlusse erklärte er, daß durch die hon ergriffenen und noch zu ergreifenden Mäáßregelu das Gleichge- wicht zwischen den Einnahmen und Ausgaben dieses Jahres nicht blos hergestellt , sondern auch ein Ueberschuß von 11 Millionên erwartet werden fönne, Man dürfe si daher über die Finanzlage nicht sonderlich

auh {hon lange von anes deutschen Bürgern wegen seiner rastlosen Thätigkeit und Für-

begrüßt wird, Der Militaix-Ober-Pre= zum Herzen dringenden Weise die von dem Geiste des wahren Christenthums, von

Krauthofer-Krotowskfi i in dem Dorfe Kouarzewo bei Stenschewo verhaftet, wo er, nachdem das Schloß von Soldaten umziugelt war, im Garten sein Gewehr vergrub und gegen die beiden Husaren von der von Eartsborgschen Schwadron, die sich seiner Persou bemäch- Auth der Schlossermeister Lipinsfki

(D C) Die Schleswig=Holst, Ztg. sagt heute in Bezug auf die von ihr gestern gemeldete Landung der Dänen (s. das gestrige Blatt des Preuß. Staats-Anz.): „Der gestern von uns einem Privatbriefe uacherzählte Laudungs=- Versuch der Dänen auf Sundewitt scheint uicht

Land vor dem Baukerolt gerettet habe, (Lauter Beifall.)

Algerien, über die Mobilisirung der Nationalgarde und über die der selben gelioferte Bekleidung. ( publik etwaigen Feinden 500,000 Manu Jufauterie, Kavallerie und 200,000 Mann mobile Nationalgarde entgegenstellen fönne. „Vieser Effektivstand werde für die friedlihe Lösung der von dem Minister dor auswärtigen Angelegenheiten angeknüpften Unter= handlungen von fimgom Gewicht sein können. Auch die Marine sei fen, Nes E E A oeE und das Laud könne sich dreistauf sie ver assen. Nach dem Minister der 6ff, E i. Ri

Mie: welcher die Srridiini G öffentlichen Arbeite 1, Herrn

85,000 Maun

/ i Nationalwerkstätten rechtfertigte und hervorhob, wie man das Arbeiterheer derselben zu öffentlichen Bauten mit Nußen verwenden könne, erstattete der Minister der

l

auswärtigen Angelegenheiten, Herr von Lamartine seinen Bericht. Er begann : Es gebe zwei Arten von Revolutionen in der Geschichte, Territorial-Nevolutionen und Jdeen Revolutionen ; die nen lebten nur von Groberung, von Umsturz der Nationalit der Reiche; die anderen wollten blos im Juzern neue Justitutiouen gründen, Den ersteren sei der Krieg nothwendi»z, die anderen hielten

wenn dieser Friede möglich und ehrenhaft si, Vou

ei- aaten und

gern ¿Frieden , leterer Art sei die französische Revolution und die Politik, welche seit dem 24, Februar obherrschbend zu machen gesucht worden z eine Politif , die man eíne bewaffnete Diplomatie nennen könne, Frank- reih erktläre Niemanden den Krieg, wenn aber auderswo bedrüdte Nationalitäten sich erhöben, so werde Frankreich sih ihnen nicht ver sagen. Nach der allgemeinen Einleitung wandte sich der Minister zu einem Ueberblick über die europäischen Ereignisse der letzten Monate,

deren Neihe er mit Jtalien eröffnete, Durch die italienische und demokratische Gesinnung des Papstes Pius IX, sei Jtaliens Patriotiómus in Bewegung gesetzt worden ; Sicilien habe

seine Verfassung proklamirt und darauf die Fürsten des Hauses Nea pel von dem sicilianischen Thron auageschlossen; die Lombardei habe si.) gegen das Haus Oesterrei erhoben, und der König von Sardi uten sei durch Jtaliens Ruf acnötzigt worden, sich von den alten autinationalen Verträgen mit Oesterreich loszumachen und den Lom- barden zu Hülfe zu eilen; der italienische Unabhänugigkeitskampf werde langsam von Jtalien selbst fortgeseßt, aber im Angesicht der bewaff- neten Schweiz und des bewaffneten Franfreihs, die bereit seien, zu handelu, wenn das Juteresse ihres Prinz!ps oder die Sicherheit ibre1 Gräuzen in ihrer Wachsamkeit über Ztalien ibuen gefährlich erschei ien sollten, Ju Wien habe mau das alte System in der Pez son des unbeugsamsten Staatömannes dieses Systems, des Fürsten Met terni, vertrieben; eine Nationalvertretung sei zusammenberufen und alle Freiheiten, die unfeblbare Waffen der Demokratie seien, habe man bewilligt, Ungarn notioualisire und isolire sich durch eine fast. völlige Trennung vom Kaiserreihe; es scaffffe die Feudalrechte ab, verkaufe die Güter des Klerus und ernenne ein eigens Ministerium, ja sogar einen eigenen Minister des Auswärtigen. Böhmen seinerseits sichere sich eine besondere Bundesverfassung. Sv herrsche jeßt Oesterreich, im Junern revolutionirt und nach außen gehemmt, unbeschränkt nur noch über 12 Millionen. Drei Tage’ nach den w'ener Ereignissen, am 18, März, habe auf den Straßen von Berlin das Volk gekämpft und gesiegt. Der König von Preußen, dessen aufgeklä ter Geist und für das Volk fühlendes Herz mit deneu selbst zu sympathisiren ge- schienen, welche gegen seine Soldaten gekämpft, habe dem Volke Al= les zu bewilligen sich beeilt. Eiu durchaus demokratishes Wahlgesetz werde eine-fonjstituirende Versammlung in Berlin inauguriren. Vorx ihrem Zusammentritte noch reklamire in Posen das preußische Polen seine gesonderte Nationalität. Der Kömg willige ein und beginne, dort die erste Basis einer polnischen Nationalität zu legen, die durch andere Ereignisse auf anderer Seite zu erweitern und zu befestigen sein werde. „Nachdem der Reduer die Bewegungen in den anderen deutschen Ländern kurz berichtet hatte, kam er auf daz bevorstelzende deutsche Parlament in Frankfurt, welches fortan die Völker, statt der Hbfe, vertreten und die Grundlage eines neuen deutschen Bun

des bilden werde, der die Schwachen emanzipire und den Kern einer verschiedenen, aber einheitlichen Demokratie bilde. Auf das Völker-

recht und auf víer Brobachtungsheere gestüßt, sche Frankreich ole Ehrgeiz und! eben so zu unterbandeln oder zu kämpfen bereit, je nal

dem die Sicherheit seiner Grän.en es fordern, der Erschütterung des eestlandes zu, Seiner Gränzen? Dies Wort habe unter der Re

publik einen Theil seiner Bedeutung verloren. Der demokra- tishe und buüderliche Grundsaß se! jeßt die Grâ ze Frank reihs. Nicht sein Gebiet, aber sein Einfluß auf das Festland und die Zahl feiner natürlichen Berbündeten erweitere sich. Wenn

Einige in der Erfenutuiß wahrhafter Kr-ft und Größe zurückgeblie- bene (Geister der Nepublik es vorwürfen, daß sie nicht den Völkern Gewalt angethan, um ihnen auf der Spibe des Bajonnets eine Frei heit darzubieten, die der Cioberung geglícen hätte, so sage man ihnen: „Seht, was ein Königthum von 18 Jahren gus dem aus wärtigen “Frankreich machte und was die Republik “in weniger als drei Monaten daraus gemacht hat. Vergleicht das Frankreich des 23sten Februar. mit dem Frankreich des 6. Mai und geduldet Euch, was den Nuhm angeht; laßt Zeit dem Grundsaße. der für Euch arbeitet, kämpft, : die Welt umgestaltet und gleich macht. Unter dem König thume. waren wir nah außen in Gräuzen cingeengt, die wir nicht ohne ollgemoiueu Krieg durhbrechen kounten, Bölker und Regie

rungen von Europa standen wie aus einem Stücke uns ent gegen. Jünf große Mächte verbündete eiu antirevolutionai! res Juteresse gegen Fraukreih. Die Schweiz war verrathen,

Italien verkauft, Deutschland bedroht und feindlih, Frankreich mußte sein? revolutionaire Natur verbergen und sich klein machen, aus Furcht, ein Volk aufzuregen oder einen König zu beunruhigen, Es beugte sich unter einen dynastischen Frieden.“ Ein ganz anderes Geschick habe Frankreich nach Beseitigung des Könitzthums de1 ropublifanische Friede bereitet, Die großen Mächte hätten anfangs mit Besorgniß, bald’ aber -mit Sicherheit die geringste Bewegung Frankreichs betrach

ket, Keine von ihnen habe gegen die eventuelle und rechtmäßige Ne=- v‘slon der Verträge von 1815 protestirt, welche ein Wort ¿Frankreichs eboun so gut ausgeiösht habe, als der Marsh von 100,000 Mann. England habe nun Frankreich niht mehr des Ehrgoizes în Spanien zit beargwohnen; Rußland habe Zeit, über ‘die einzige und uncigen=« nlißige Zurückforderung, die sich zwischen ibm und Fraukreich erhebe, über die Konslituirung eines unabhängigen Polens, nachzudeuken, Frankreich könne im Norden nur dadurch anstoßen, daß es dort als treuer Helfer die Rechte und das Heil der slawischen und ger= 'manishen Völker vertheidige, Das Kaiserthu:n Oesterreich unter= handle uur noch wegen der Ranzion JZtaliens, Preußen verzichte auf andere Vergrößerung, als durch die eF1eiheit, Die Schweiz be

festige sich, indem sie sich fonzentrire. Ganz Jtalien sei frei, Ein Nothschrei würde Frankreich dahin rufen, niht um zu erobern, son= dern um zu beshüßen, Die einzige Eroberung, welche Frankreich jenseits des Rheines und der Alpen machen wolle, _ sei die Freund= haft der freigewordenen Bevölkerungen, Srin System von heute ‘sei das System einer demokratishen Wahrheit die sh in gleichen

Verhältnissen mit dem sozialen, allgemeinen Glauben erweitern werde. /Sein Horizont sei die Zukunft der civilisirten Völker, \eine Lebensluft

beunruhigen, insbesondere aber nicht übersehen, daß die Republik das

eder Hauch der Freiheit in den freien Herzen der ganzen Welt, Noch

Der K rieg s- und Marineminister Arago, dessen Bericht jetzt folgte, gab Erläuterungen über die Bildung vou Lagern, über die Lage von

Er erklärte, daß gegenwärtig die Re=

seien nicht drei Monate verflossen, und wenn die Demokratie ihren dreißig- jo marschire Graufreih, statt au der Spiße von 36 Millionen Menschen einher-

jährigen Kricg haben müsse, wie der Protestantismus,

zuschreiten, au der Spiße von 88 Millionen Verbündeten und Freun den, da es die Schweiz, Jtalien und die emanzipirten Völker Deutsch lands zu seinen Bundesgenossen rehnen könne.

der Republik eine solche Croberung aufgewogen ? die provisorische Regierung \sih von Herzen Glück dazu, daß sie vo

niß-Aussichten und durchaus rein von Blut, erschienen sei,

Vortrag folgte stürmischer Beifall und allgemeine Zustimmung. Der Stanley ist durch Postschluß unterbrochen, , A Präsident verlas nun ein Gesuch Beranger's, ihn seiner m Unterhause brahte Dr. Bowring die sicilianishen Ver

Stellung als Volks = niht gewachsen fühle. Das

gelehnt. Hierauf erhielt Herr dacteur des National, das Wort. Versammlung den ateru'g Große, was sie gethan, zu der derselben , die Bürgen

Bertreter zu entheben , Gesuh wurde einmüthig ab

Dornès, ehemaliger Re Borscblag, den Mitgliedern der provisorischen Re

votiren und folgende fünf Mitglie: Lamartine, Francois Arago

Negièrunags-Kommission zu Venatión..... Ein furchtbarer Sturm unterbrach den Redner. „Wie können Sie‘, rief Dumont. de

l’Eure, Präsident der provisorischen Negierung, „uns so kompro

Reduer suchte lesen, Allein der dectte und die bildet.n sich im seinen Plaß en, ermahnte die T

zuerst das Wort und sagte, er werde nimmer weder dem Präsi denten noch der Versammlung das Recht zugestehen, die Einbringung und Borlesung vou Propositionen zu verhindern. Um den Frieden zu erhalten, wolle er jedoch deu persöulichen Theil (die Namen der 9 Regierungs - Kommissions - Mitglieder) weglasse»n, Dies geschah, und Vornes las seinen Vorschlag vor. Der erste Punkt desselben

mittiren?/ Die ganze Bersammlung hrach in ueuen Lärm aus, Der te ihn zu bezwingen uud wollte seine Proposition fort-

Tumult wurde so groß, daß sich der Präsident be- Sißung um 34 Ubr aufhob. Saale; unt

(die Dank - Adresse) wurde von meyreren Rednern unterstüßt, der zweite. Punkt dagegen solle deu Buregus unterworfen werden, Babhrend dessen eine

erfolgte zweite Proposition. unbekannten Advokaten ür einem der Namens Alem Rousseau, aus. Sie unter- \chied sich nur iîn der Nedactionsweise vou der Dornèèëschen, stellte aber sonst dieselben Anträge : 1) Oauksagung an die abtretende pro- visorishe Negierung, 2) Jurückziehen der National Versammlung în ihre Avtheilungssäle, um cine Kommission zu wähl;n, die threrscits die Regierungs=Kommission der Neyublik wählen folle, welche Wahl daun der National-Versammlung zu Entscheidung vorzulegen. Herr Baroche, pariser Advokat, unterstüßte diesen Antrag, hätte es aber lieber gesehen, wenn die National Bersammlung einen Minuister- Nath, mit irgend einem Präsidenten an der Spiße, für die intermistisce Leitung der Nepublik gewählt hätte. Darauf ging die Versammlung nicht ein, sondern rief nach Abstimmung über den mo oistzrten Dornes\chen Borschlag. Jm Augenblicke aber, wo sie über den Dauk an die provisorische Regierung abstimmen wollte, verlangte Barbès das Wort und sagte: „Ehe Sie der provisorischen Regie mung Dank abstatten, muß ich gegen eine Menge threr Handlungen protestiren,‘ Dieser Protest rief einen gewaltigen Sturm im ganzen Saale hervor, Der Redner aber fuhr fort: „Unter den Mitgliedern

Giese ging vou eluem bisher Züd-Devartements,

der provisorischen Regierung giebt es tüchtige Bürger, ehrenwerthe Männer; es sind jedoch unter der Henschaft der prooifort:

chen Regierung nichtsde! owentger unvolfsthüm!iche Handlungen verübt worden. Jch verlauge zunächst Nechenschaft vou ihr, über die Mobeleien der Bürger, der National = Garde gegen das Volk ín Rouen. (Man ruft : Zur Ordnung! Zu Ordnung! Unerlbrt !)

Doch das ist nicht Alles, Jh veilauge ferne Nechenshaft von der provisorishenu Regierung, über ih Benehmen gegen die fremden exlüchtlinge, gegen die Belgier, Polen, Deutsche und Jtaliener. Eben jo soll sie sich über die schüchterne, fast demüthige olle rechtfertigen, in der ste „Frankreich dem Aualande gegenüber auftreten läßt. Ebe sie sich micht über diefe Auflagen gerechtfertigt, lege ih, im Namen des Volks, hiermit Vorbehalt rüctsihtlih der Danfabstattung ein.“ Es entstand hierduich eine große Aufregung in der Versammlung, und Herr S es- nard, General-Staatsauwalt zu Rouen, bestieg die Tribline, um die dortige Nationalgarde zu rechtfertigen. Herr Cremieux, der Justiz

Yitnister, übernahm seluerseits die Vertheidigung der provisorischen Regierung, (Cr erklärte, daß eine doppelte Untersuchung, eine rich

terlihe und eine polkeiliche, augeordnet worden, Barbès alm noch einmal das Wort, um die National - Versammlung zu veranlassen, qu ou O gus xe Untersuchung anzustel- len. Doch dîe Vrisammlung ging weder auf seinen Borbehalt, uoch auf seinen Untersuchungs-Antrag ein, sondern zog sich gegen 6 Uhr int thre Abtheilungen zurü, um die Kommission zu wählen die ihr eine interimistishe Regierung vorschlagen soll, Der Autrag, daß man sich noh an demselben Abend vou neuem in pleno versammeln solle, um den Kommistionsbericht entgegenzunehmen, wurde mit großer Ma

jorität verworfen.

Die Kommission zur Ausarbeitung des Dekrets in Beotreff einer interimistischen Regierung besteht aus 16 Männern. Ihre Namen sind: Allart, Cretou, Baroche, Cormenin, Freslon, Bac, Gustav vou Beaumont, Billault, Leyraud, Ludre, Olais - Bizoin, Peupin, Ron-= deau, Vieillard, Vezin und Lacaze.

Grofibritanien und Jrlaud. Londo n, §8, Mai. Prinz Friedrich Wilhelm von Hessen, welcher zur Thronfolge in nemark berufen is, ist vorgestern hier angekommen und bei der nigin und d.x Königlichen Familie durch den dänischen (Gesandten ein= geführt worden, Oer Prinz beabsichtigt, einen Monat in England zu bleiben.

Jn der heutigen Sißung des Oberhauses brachte Lord S tq nley wieder seine Juterpellation in Betreff des spanischen Notenwedchsels vor, der auch die Blätter noch immer schr beschäftigt. Es sind jet die Schriftstücke vollständig dem Hause mitgetheilt worden, und die Sache scheint im Widerspru mit den Erklärungen des Marquis von Lans7owne in der vorigen Sibung des O berhauses zu stehen, Derselbe lehnte die Berantwortlichkfeit des Ministeriums für den Schritt des Herrn Bulwer, welchen er „bedauerte“, ab; uach den veröffentlichten Depeschen aber unterzieht si Lord Palmerston ausdrücklih dieser Berantwortlichkeit. Herr Bulwer versuchte, als er Lord Palmerston's Vepecsche mít der Anempfehlung, die spauische Regierung zur Erhal iung des constitutionellen Systems zu ermahnen, erhalten hatte, zuerst Vorstellungen bei der Hönigin Christine. Erst als diese vergeblich waren und er glaubte, Spanien befinde sich am Vorabend einer Re- volution, sandte er das vertraulihe Schreiben Lord Palmerston's ohne Weiteres au den Herzog von Sotomayor. Hierauf erfolgte s geyarnischte oor des beleidigten Ministers, welche Lord Palmerston eine Verlegenheit bereitete, aus welcher er sich durch folgendes Schreiben vom 20, April an Hrn. Bulwer zu ziehen

Jhre Depesche vom 11. d, mit den

Der

Welche Siege hätten

Schließlich wünsche s ; r | spanischen Regierung bedauern der Veisammlung der Volksvertreter mit Händen , voll von Bünd- Diesem

Weil er N. Or

„ZO) mache“, began er, „ber Anerkennung und Dank der Nation für alles Gute und

(man ruft: Keine Namen!) Ledru Rollin, Garnier Pagès und Marie, als

Lebhafte Gruppen 4 Uhr nahm der Präsident wieder Er e:flärte die Silzung wieder für eröffnet und National Byrsammlung zur Ruhe. Dornès erhielt

57 Jhren Schritt billigt, Jhre Mittheilung vom

- j aus nicht beleidigt worden durch die Zurüksendung

Jhrigen. Die Diskussion über die heutige

hältnisse zur Sprache. Herr Hawes, Unterstaats Kolontalamte, theilte ín seiner Antwort darauf mit, - f Malta eine R präsentativ Verfassung verlangt habe rung dieselbe nit gewähren könne.

Herr Southern, bisheriger Gesandtschafts -Secretair in

Buenos-Ayres ernauut worden.

Italien. Roin, 29. April,

(D. A. Z) ist das Konsistorium geschlossen worden.

è: 44. 25,

veröffentliht worden, absehen. cin Wort von provisorischer Negierung gefallen,

Die Folgen dieses Schrittes lassen

\sprah nämlich lächerliche Drohungen \chäftsträger aus, als da ist :

gen der Religion,

flammen. Von der anderen allerhand gegen die Juden ein

2lbends mit Ketten und Wachtposten sperren will,

sollten auh in die Cíivica eintrèten, und in vie darunter das des Fürsten Borghese, sind dazu getroffen, theils {hon wirklich aber, darunter das transteverinische, haben heute durch eine

fen oder sie, mit ihnen zusammen würden sie nicht dienen. Juden könnten es auch gar nicht, Wasffenbrüdern zusammen essen, der Hostie und vo: beigetragenen Kruzifixen kuicen könnten, ist es auch mit den Arbeitern noch nicht richtig.

die Civica gerufen werden mußte. Ven 30, April. Heute den | ungewöshnliches Treiben auf den S traßen.

deten sih, bie Cafés waren überfüllt, nern und Carabiniers Die Klubs zum T Krieg führen. fliehen. sammtliche Thore feinen Kardinal, hinaus. Ein Kardinal, Pia spazieren fährt, mußte troß seiner Eiurede unkehren.

Es wurden Mehrere verhaftet. ganzen Tag bemerkte )

D

Züge von päpstlichen

nun auf eigene Haud,

Heute aber verbreitete sich das Gericht, dei

Nom, 1 Mac Civica an den Mauern und vor den Palästen der Kardinäle Wache, Am Thore hielt mau gestern den vösterreichischen Courle: ait; Ughin ihm die Depeschen ab, fing die Korrespondenz mehrerer Kardinäle auf und übergab die Briefe heute einer Kommission, um sie zu bffnen, Dem Vernehmen nach, ist man einer geheimen Verbindung mehrerer Kardinäle mit Oesterreih auf die Spur gekommen, Ein Kardinal hatte seine Sachen \chchou gepadckt, um wirklißch Rom zu verlassen. Schon gestern hatten die Minister resiguirt, man zwang sie, am Posten zu bleiben; nur für den Kardinal - Stagts Secretair will man einen anderen, den Pater Ventuka oder einen Laien. Ebenfalls gestern ging Ciceruacchio vom Circolo romano aus zum Papst, dem er die Aufregung des Vollkos geschildertz eben so fuhr in zwei Wagen eine andere Deputation zu ihm, darunter die Fürsten Corsini und Doría, um den Papst zu einer Aenderung seines Beschlusses zu bewegen. Der Papst erklärte, er habe gesprochen; doch selbst wenn er wirklich in Rücksicht guf die Wünsche des Volks seine Anordnungen ändern wollte, so ließe sich das nichl so schnell abmachen; er werde cs noch einmal dem Mini sterrathe vorlegen. Heute früh wollte er die Autwort ertheilen; sie wurde auch von der Deputation eingeholt, Am Circolo romano wartete viel Volk. Um 12 Uhr meldete man diesem vom Fenster aus, die Antwort eigne si nicht zu augenblickliher Mittheilung, sie müsse erst ín Ueberlegung gezogen werden; man würde sie am Abend vorlesen. Das Volk ging ohne Unorduungen aus einander, aber mehrere Bataillone der Civica rüsten sich zum Ab.narsch.

Nom, 4. Mal 1 Ube N M. Ju diesem Augenblicke is das Ministerium, dessen Rücktritt gestern Abend vom Papste angenommen war, auf dem Monte Cavallo beschäftigt, zu berathen, was zu thun sei, da der vom Papste gerufene ehemalige Staats-Secretair Kardi nal Ferretti das Vertrauen der Stadt Rom nicht zu besitzen scheine. Die von dem Papste in dem am 29, April abgehaltenen gehei men Konsistorium gesprochene Allocution lautet wie folgt :

„„Hochehrwürdige Brüder!

Mehr als einmal, Hochehrwürdi e Brüder, haben Wir in dieser eurer Versammlung über die Frechheit Einiger Unseren Unwillen ausgesprochen, welhe Uns und selbst diesem apostolischen Stuhle die Veleidigung zuzufügen kein Bedenken trugen, daß ste erdichteten, Wir wichen von den geheiligten Saßungen Unserer Vorgänger und sogar (eutseplih ist es, zu sagen!) von der Lehre der Kirche in mehr als eínem Puukte ab, Aber auch heute fehlt es uicht an denen, die so über Uns sprehen, als wären Wir der hauptsäch lihste Urheber der öffentlichen Bewegungen, die selbst in Jtalien geshw ige denn au anderen Orten Europa's in neuester Zeit entstan= den sind, gewesen. Namentlich aus den österreihishen Gegenden Deutschlands erfahren Wir, daß man dort unter dem Volke aus= sprenge, der römische Bischof habe durch Aussendung von Kundschaf tern, wie durch andere Kunstgriffe, die italienishen Völker zu Herbei führung neuer Umwälzungen in den öffentlichen Angelegenheiten auf- gereizt, Desgleichen erfahren Wir, daß einige Widersacher der ka- tholischen Religion hieraus Gelegenheit genommen haben, um die

gesucht hatte. „Jh habe Eiulagen erhalten und habe Jhnen aufzutragen, dem Herzoge

Gemüther der Deutschen zur Rache zu entflammen und von der Einheit

v. Sotomayor zu bemerken , daß Jhrer Majestät Regierung durchaus z 7. d. zu machen, und eben so Jhre Note vom 12, d. Jhrer Majestät Regierung i} dur h- Jhrer - } Mittheilung vom 7. d., noch durch den aufgebrahten Ton jidE ie

Sprache in der Note des Herzogs v, Sotomayor vom 10ten d., wie sehr sie auch das Dasein jeuer Empfindungen in den Gemüthern der mag, welches bezeugt wird durch die Sprache in der Note Sr. Excellenz und durch die Zurüksendung der

Interpellation Lord

Secretair im daß die Jusel und die Regie-

Lissa- bon, if zum außerordentlichen Gesandten bei der Regierung von

Heute um 2% Uhr Die jede Kriegs-Erklärung ablehnende Allocution ist gleichzeitig durch die Gazzetta di Roma sich nicht Die Klubs sind in großer Aufregung, und in einem ist {on Noch ein anderes Mittel wollte man versuchen, den Papst zum Kriege zu zwingen ; man gegen den österreichischen Ge- man weide ihn auffnüpfen u. dgl, Durch ein Attentat gegen die Persou des österreichischen Bevollmäch

tigten wollen jene Hibköpfe eine Kriegs Erklärung von Oesterreich selbst gegen den päpstlichen Staat hervorrufen, nachdem ihnen das du ch Abreißen des Wappens nicht gelungen ist. Eine große Partei aber verlangt vom Papste eine Exkommunizirung der Oesterreicher, weil sie, wie wenigstens die ita

jienishen Blätter meldeten, in Mantua eine Kirche zu ihrem Lager gemacht und an mehreren Orten Kirchengefäße geraubt und zerstört und ein Kruzifix irgendwo mit Füßen getreten hätten. Wenigstens

melden die italienischen Nachrichten schon lange dergleihen Verlebun entweder eben um den Papst zum Ausspreheu des Bannes zu bwegen, oder um die JZtaliener zur Kriegswutl zu ent- Seite flüjtern die Priester dem Volke und erzählen von ilen unwahrschein- liche Augriffe auf Geistliche uub dergl. Es ist so weit gekommen, daß ein Theil der Bürger-Garde den Ghetto, nachdem die Thore gefallen, Die Jsraeliten

Bataillonen, schon theils Einleitungen Juden aufgenommen; vier andere Deputa- tion dem Ministèr Galetti erklärt, entweder die Juden in den Waf f Und die ehe sie nicht mit ihren christlichen Sonnabends Dienste thun und vor Endlich Heute Nachmittag war wieder cin Krawall unter ibnen auf dem Monte Mario, zu dem

man ein Zahlreiche Gruppen bil- ( rag o und Bürgergarde durchstreiften tie Straßen. Theil und die Bürgergarde haben beschlossen, den auch ohne Erklärung des Papstes, zu Papst wolle Die Bürgergarde besetzte daher heute Nachmittag und Abends und ließ feinen Wagen mit Priestern, besonders der gewöhnlich vor Porta

Den ganzen Abend, die ganze Nacht hielt die

dieses heiligen Stuhles zu entfremden. Wenngleich nun in Uns nicht der mindeste Zweifel ist, daß die katholischen Bölkerschaften Deutfch- lands und die sehr achtbaren Häupter, die über sie gesebt sind, mit der Unlauterkeit sener Leute nihts gemein haben, so erahten Wir es doh als Unsere Pflicht, den Anstoß zu vermeiden, den unbesonnene und beschränktere Leute daran nehmen fönnten, und eine Verleum- dung zurückzuweisen, die niht nur der Niedrigkeit Unserer Person, sondern au dem obersten Apostolate, dem Wir vorstehen, und die= sem heiligen Stuhle zum Schimpfe gereiht. Und weil eben jene Unsere Schmälerer, die für die Ränke, die sie Uns andihten, natür= lich feinen Beweis beizubringen im Stande sind, das zu verdächtigen streben, was Wir bei Anbahnung der Säkulari- sirung päpstlicher Herrschaft gethan haben: \o wollen Wir, um diesen Anlaß zu Schmähungen ihnen zu benehmen, in Eurer heutigen Sipung die ganze Frage dieser Gegenstände Fflar und offen ausein- anderscben, | Es ift euch nicht unbekannt, Hochehrwürdige Brüder, daß schon seit den lebten Zeiten Pius? VIL, Unseres Vorgängers, die bedeutend= sten Fürsten Europa's es sich haben angelegen sein lassen, dem apostolischen Stuhle die Anwendung einer leihteren und den Wün-= schen der Laien eutsprechenden Art und Weise für die Civil-Verwal- tung ans Herz zu legen, Erst später, im Jahre 1831, wur- den diese ihre Rathschläge und Wünsche feierliher in jenem berühm- ten Memorandum ausgesprochen, welches die Kaiser von Oesterreich und Rußland, so wie die Könige der Franzosen, Britaniens und Preußens durch ihre Gesandten nach Rom schicken zu müssen glaub- ten, Jn diesem Schreiben ist unter Anderem díe Rede von einem Konsilium von Näthen, die aus dem ganzen päpstlichen Gebiet nah Rom zu berufen wären, ferner von der Wiedereinsezung oder Er= weiterung der Munizipal Verfassung und der Einrichtung von Pro- vinzial Räthen, eben so von der gemeinnüßigen Ausdehnung dieser und anderer Einrichtungen über alle Provinzen und der Zuziehung von Laien zu allen Aemtern, die zur öffentlichen Verwaltung oder zum Gerichtsstande gehörten. Namentlich diese beiden leßten Punkte wurden gleihsam als Lebensprinzipe der Regierung dargestellt. Jn anderen Schreiben der Gesandten wurde auch von einer Amnestie ge=- sprochen, welhe Allen oder doch fast Allen ertheilt werden sollte, welche von der Treue gegen den Landesherrn im päpstlichen Gebiete abgewicheu waren.

Niemand i es ferner unbefannt, daß Manches hiervon von Gregor X VI,/ Unserem Vorgänger, ausgeführt, Einiges überdem in Cdiften versproheu ward, die noch in demselben Jahre 1831 auf Seinen Befehl erlassen wurden. Aber diese Wohlthaten Unseres Vorgängers scheinen den Wünschen der Fürsten weniger vollständig entsprochen, auch zur Begründung des öffentlichen Vortheils und der öffentlichen Ruhe in dem ganzen weltlichen Reiche des heiligen Stuh= les niht genügt zu haben.

Daher haben denn Wir, als Wir nach Gottes unerforschlichem Rathschlusse an Jenes Stelle gesetzt wurden, durch Keines Mahnung oder Rath bewogen, sondern aus besouderer Liebe für das dem welt- lichen Kirchenstaate untergebene Volk ausgedehnte Verzeihung allen denen angedeihen lassen, die vou der der päpstlichen Regierung \chul= digen Treue abgewichen sind, und Uns sogleich zu Änstitutionen an acschickt, die Wir als der öffentlichen Wohlfahrt ersprießlich erachteten. Und alles dieses, was Wir am Anfange Unseres Pontisfikates aus gefübrt haben, stimmt vollständig mit dem überein, was die Fürsten Europas ganz besonders gewünscht batten.

Nachdem nunmehr uuter Gottes gnädigem Pläne zur Ausführung gebracht worden sind, sehen sere, wie die bengchbarten Böolker, sich freudig lia gestire) und Uns mit öffentlichen Zeichen der Glückwünschung und der Ergebenheit der Ar! bestürmen, daß es Uns Mühe kostete, selbst in d'eser erhabenen Stadt die Stimmen des Bolkcs, feine Bei fallösbezeugungen und seine Zusammenkünfte, die in zu heftigem Sturme

Beistaude Unsere Wir sowohl Un= geberden (prae laecli

losgebrochewn waren, in die pflihtmäßige Schrauke zurüctzuweisen. Bekannt sind ferner Allen die Worte Unserer in dem Kousisto

s 17 p n by » rium vom 4. Oktober v, J. an Euch, Hochehrwürdige Biüder, ge-

baltenen Ansprache, mit denen Wir sowohl den Fürsten väterliche Güte und hingebendere Fürsorge für die ihnen untergebenen Völke; anempfablen, als auch die Völker zur schuldigen Treue und zum \chul digen Gehorsam gegen ihre Fürsten ermahuten. Auch haben Wir nie unterlassen, so weit dies in Unserer Macht staud, imme: wieder von neuem Alle daran zu erinnern und daran zu mahnen, sie mh ten, fest anhängend der katholischen Lehre und die göttlichen und firch= lichen Gebote beobachtend, gegenseitige Eintracht, Rube und Liebe gegen Alle bewahren,

D hätte doch Unseren väterlichen Worten und Ermahnungen ein gewünschter Ausgang entsprochen! Doch vor Aller Augen liegen ja die vffentlichen Bewegungen der Völker Jtaliens, von denen Wir oben gesprochen, wie auh antere Ereignisse, die sei es außer halb Jtaliens, sei es in Jtalien selbst, theils vorber eingetreten waren, theils später erfolgten. Wenn nun aber Jemand behaupten wollte, derartige Erfolge seien durch das herbeigeführt worden, was Wir \oohlwollend und gnädig am Anfange Unseres heiligen Pontifikgtes ausgeführt haben, \o fönnte er wenigstens in keiner Weise dies Un seren Absichten zuschreiben, da Wir nichts Anderes gethan, als was für die Wohlfahrt Unseres weltlichen Reiches nicht Uns allein, fon dernauch den erwähnten Fürsten gut erschienen war. Was übrigens diejeni gen betrifft, die in diesem Unserem Reiche Unsere Wohlthaten gemißbraucht haben, so verzeihen Wir, das Beispiel des göttlichen Hirteufürsten nachah= mend, ibnen von ganzem Herzen, ermahnen sie in vollster Liebe zu lautereren Gesinnungen und bitten demüthigst von Gott dem Vater der Barmherzigkeit, daß Er die Geißel, die der Undankbagren wartet, gnädig von ihren Häuptern wenden möge,

Ferner dürften Uns die obengenaunten Völker Deutschlands nicht zürnen, wenu es Uns in jeder Weise unmöglih war, die Wuth derer aus Unserem weltlichen Reiche zurückzuhalten, die dem, was man in Ober=Jtalien gegen jene unternommen, Beifall zollen und, von gleichem Eifer wie die Anderen für die eigene Nation entflammt, für dieselbe Sache mit den übrigen Völkern Italiens ihre Kräfte vereinigen wollten, Haben doch auch mehrere andere Fürsten, die si einer weit größeren Heeresmacht als Wir erfreuen, der Aufregung ihrer Völker in dieser Zeit eben so wenig zu steuern vermoht. Dennoch haben Wir unter solchen Umständen Unseren an die Gränze des päpstlicheu Gebiets geschickten Truppen keinen anderen Auftrag geben wollen, als die Wahrung der Jutegrität und Sicherheit des päpstlichen Staats.

Weil nun aber Einige es wünschen, daß auh Wir mit den übri gen Völkern und Fürsten Jtaliens einen Krieg gegen Deutschland un ternebmen, so halten Wir Uns endlich für verpflichtct, in dieser Eurer feierlihen Versammlung ofen und deutli zu erkiären, daß dieses

gänzlich gegen Unsere Gesinnungen streitet, so lange Wir weun- gleih unwürdig die Stelle Jenes auf Erden vertreten, der da ist

der Mehrer des Friedens und der gern hat die Liebe; und wegen des obersten Amtes Unseres Apostolats umfassen und umarmen Wir Alle Geschlehter, Völker und Nationen mit gleiher Jnnigkeit väter=- licher Liebe, Wenn es nun nichtsdestoweniger unter Unseren Unter thanen nicht an solchen fehlt, die sich von dem Beispiele der „Anderen Jtaliener hinreißen lassen, in welher Weise könnten Wir denn die Wuth derselben bändigen?