1848 / 14 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Jordan aus Königsberg i. Pr. Stellvertreter: Lieutenant Hart- R ua Abgeordneter: Gutsbesißer von Rappard

Angermünde. i x E auf Glambed, Stellvertreter: Landrath von Arnim zu Anger=

münde. Geheimer Kommerzien - Rath

Car e 9 s k. General-Lieutenant von Sel@=

sinsfk9y in Berlin. Königsberg i. d. Neum.

Abgeordneter : Stellvertreter :

Abgeordneter : Kreis - Justizrath

von Malzahn zu Küstrin. Stellvertreter: Prédiger Sh öller u Zellin. x ; ; i ô De uckau. Abgeordneter: Bürgermeister Dr. Zimmermann

in dau. Stellvertreter: Justizrath Mer bach in Kalau. L : ie “Abgeordneter : Prediger Pfeiffer zu Adamsdorf. Stellvertreter: Major Baron von Vaerst zu Herrendorf,

Zielenzig. Abgeordneter : Kreis=Justizrath Tan nen zu Zie= lenzig. Stellvertreter : Justiz-Kommissarius B aath zu Zielenzig.

Beeskow. Abgeordneter: Ober-Landesgerichts-Rath Ander= son zu Frankfurt, Stellvertreter: Ober-Landesgerichts-Rath von Bernuth zu Berlin. 2 L e

Kottbus. Abgeordneter: Ober-Landesgerihts-Präsident S chel = ler in Franffurt. Stellvertreter: Ober - Regierungs - Rath Nau - mann in Frankfurt. i L -

Landsberg. Abgeordneter: Kammergerichts-Assessor Sell - mer zu Landsberg. Stellvertreter : Kreiskassen-Rendant Böhm zu

Landsberg.

Perleberg. Abgeordneter: Erbmarschall Gans Edler Herr zu Putliß auf Pankow. Stellvertreter: Stadtrichter Liebmann zu Perleberg. j

Prenzlau. Abgeordneter: Staats-Minister Graf von Ar-

Stellvertreter: Rittergutsbesißer Gysae auf Stell=

Stellver=

Kaiserse\ch. Abgeordneter: Ju- Stellvertreter : Landgerichts - Assessor

Stellver=

Stell-

Abgeordneter: Dr. Ober-Landesgerichts-

nim auf Boizenburg. Strehlow. Nauen. Abgeordneter: Präsident Lette in Berlin. vertreter: General von Peucker in Berlin. Guben. Abgeordneter: Rektor Vogel zu Guben, treter: Seminar-Direktor Crüger zu Neuzelle. l. Sachsen. Merseburg. Abgeordneter De. phil. Jahn. Stellvertreter: Geh. Finanzrath He \se. Halberstadt. Abgeordneter : Ober - Landesgerichts - Assessor Plattner. Stellvertreter: Ober-Landesgerichts-Assessor Mende. Erfurt. Abgeordneter: Handels - Kammer - Präsident von Beckerath in Krefeld. Stellvertreter : Apellationsgerihts-Rath Leue in Köln. Salzwedel. Abgeordneter: Appellationsgerihts-Rath Leue in Köln. Stellgertreter: Gymnasial-Lehrer Dr. Masius. Zei b. Abgeordneter : Ober-Landesgerihts-Asscssor P incker t. Stellvertreter: Prorektor Kahnt. Naumburg. Abgeordneter: Ober - Landesgerichts - Assessor Reinstein. Stellvertreter: Justiz-Konmissar Miev}\cchch. Aschersleben. Abgeordnete: Staats - Minister Flottwel(, Stellvertreter : Ober-Landesgerichts-Assessor Alb ert. Jerichow. Abgeordneter: Justiz-Kommissar Gruel. Stell- vertreter : Justiz-Rath Berend s. Nordhausen, Abgeordneter: Dr. med. Hoffbauer. Stell vertreter : Ober-Landesgerichts-Affsessor Eh ler s. Torgau, Abgeordneter: Lrceutiat Dr. Schwarz. Stell- vertreter : Ober-Landesgerichts-Assessor Zieger t. Heiligenstadt. Abgeordneter: Gymnasial - Lehrer Wald = mann. Stellvertreter: Gymnasial-Oberlchrer Seydewiß. Weißensee. Abgeordneter: Pastor H ahn. Stellvertreter : Landrath von Münch hausen. : Mühlhausen. Abgeordneter: Gesandter von Rönne. Stell vertreter: Kaufmann Kurßte. IV. Rhein-Provinz. stizrath Werner in Koblenz. Wedckbeccker in Aachen. Trier. Abgeordneter: Advokat Simon in Trier. treter: Gutsbesißer André in Roth. Schönecker. Abgeordneter : Assessor Becker íîu Trier. Stell- vertreter: Gutsbesißer Shwickerath in Schbuecker. Berncastel. Abgeordneter: Advokat Zell in Trier. vertreter: Kaufmann Cetto in Trier. St. Wendel. Abgeordneter: Kaufmannn Cetto in Trier. Kreuznach. Abgeordneter: Gutsbesißer Stedtmann in Be= stelih. Stellvertreter : Justizrath Kun in Kreuznach. Bonn. Abgeordneter: Prof. Dr, Deiters. Stellvertreter : Justizrath Haas. Solingen. Abgeordneter: Professor Arndt in Bonn. Stell- vertreter: Kommerzien-Rath Sch n itler in Solingen, Simmern. Abgeordneter: Professor Arndt in Bonn. Stell vertreter: A. Böcking in Trarbach. Siegburg. Abgeordneter : Advokat-Anwalt Comp es in Köln, Stellvertreter: Friedensrichter He ister in Siegburg. _ Herzogenrath. Abgeordneter: Landgerichtsrath Bloemer., Stellvertreter : Professor Kunadt in Bonn. V. Westfalen. Hagen. Abgeordneter: Landrath Freiherr von Vinccke in Hagen. Stellvertreter : Kaufmann Bene r. Dortmund. Abgeordneter: Landrath Freiherr von Vindcke in Hagen. Stellvertreter: Dr. Höffen in Heidelberg. Minden. Abgeordneter : Regierungs = Rath Ziegert. Iserlohn, Abgeordneter : Gesandter von Rönne. Stellver- treter : Landrichter Wiethaus in Limberg. VI. Provinz Preußen. Memel. med. Muttray zu Memel. Stellvertreter : E Brafins zu Memel, orn. geordneter: Justiz- Kommissar Henning. Le vertreter : Gerichtsrath Fe are fans ia E Deut sch-Kr one. Abgeordneter : Ober = Regierungs = Rath Osterrath in Danzig. Stellvertreter: Fleischermeister ‘Kranich zu Praust. Breslau, 14. Mai. (Bresl, Ztg) Der Ober - Präsi von Pinder hat nachstehende Bekanntmachung erlassen : e „An die ländlichen Bewohner der Provínz Schlesien. Eine große Anzahl von Euch hat sich in Betreff dex ar i Abgaben und Leistingen mit Gésuchen br Besdweeten in Se, Man den König und an die Ministerien gewandt. Jch bin beauftragt, Euch mit- zutheilen, daß alle Eure Gesuche und Beschwerden in ernstliche Erwägun enommen worden sind, und daß Jhr die Beantwortung derselben in den Ge- egen finden werdet, welche bald erlassen werden sollen, Es werden nämlich neue Ablösungs - Geseze gegeben werden , deren Zweck es sein wird, Euch die Ablösung E möglichste Weise zu erleichtern und zu beschleunigen. Diese Gesehe werden den künftigen Volks-Vertretern vorge- legt werden, nachdem durch die bevorstehende konstituirende Versammlung Berlin die Staats-Verfassung Preußens vereinbart sein wird. Jhr könnt mit Vertrauen dem Erlaß dieser Gèseße entgegensehen und übe eugt sein, daß die Regierung entschlossen is, Eure Lage zu erleichtern. ent- nach erwarte ich, daß Jhr fortan als brave Schlesier Euch ruhig und ordentli verhalten und der Gutsherren dasjenige entrichten werdet, was fe nach den bestehenden Geseßen und Rechten von Euch zu fordein haben. lufwiegler, die Euch durch falsche Vorspiegelungen hintergehen, werdet Ihr

überliefern. das E Breslau, den 13. Mai 1848,

Posen. (Pos,

Angelegenheit gewinnen. Abends zu mir mít der Nachricht, daß

Lieutenant von L gungen erhalten ,

durste, so gab ich dem von

Wedell zu begeben , Bedingungen mit.

Besorgniß vor seinen Leuten, begonnen hatte,

Brzezasfki {loß die Capitulation ab,

sicheren Geleitbrief erhalten,

erhalten wird.

stand. Posen, den 13, Mai 1848.

Vayern.

begonnenen Abendsißung mit den über die Kosten für die Abordnung geordneten neben der gebühr von fünf Gulden erhalten, Debatte angenommen. räthe. selbe im Wesentlichen

vergeblich beantragt hatte, uämlidh

der Kammer der Reichsräthe wird

den Nummern genannt werden,

; Die in der Thronrede des Königs angekündigte Revision der Landwehr-Ordnung von 1826 ist so weit vollendet, d Entwurf schon vor 14 Tagen den sämmtlichen L mandos und von diesen den Regiments- und Bataillons-Kommandos zur Begutachtung mitgetheilt wurde.

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unter Euch nicht dulden, sondern der Obrigkeit zur verdienten Bestrafung

gentlih auch nicht mehr fommandire und auch Lager zurückzukehren, und daß Oberst Ob habe, Während der Unterzeichnung der C des Oberst Oborski ein, in welchem derselbe erklärte, Truppen die Bedingungen annehmen, die übrigen aber sich zerstreut hätten. Mieroslawsfi hatte die Einleitung zur Capitulation gemact und sich wissermaßen zu meiner Verfügung gestellt, :

Kriegs8gebrauch gestattet mir hiernach nicht, den der Capitulation gemäß, zu behandeln und er daher nach einer preußischen Festung gebrach der nah Bestimmung des Gouvernements zuerst nach einem Depot zwischen Elbe und Weser abgeführt werden oder soglei einen P Schließl ch bemerke ih noch, daß die Geltung hat für das Jnsurgenten - Corps, welches am 9. General - Lieutenant von Wedell in der Gegend von Séhroda gegenüber

München, 10. Mai. Abgeordneten i} gestern Vormittag mit der allgemeinen Debatte des Ablésungs=Gesebes fertig geworden und beschäftigt sih in der eben Das Gesetz nach Frankfurt, wonach die Ab-= Entschädigung für die Reisckosten eine Tages= hat die Kammer ohne eigentliche Dasselbe geschah in der Kammer der Reichs= parkassen - Geseß stimmt die= mit der zweiten Kammer überein, nur wurde einem Zusaße, welchen Dr. Schwindl in der Abgeordneten - Kammer daz die Zins - Ausbesserung am nen Einlegern zu Gute In der heutigen Sißung der Antrag des Fürsten Waller= stein, die Fürsorge für die minder bemittelten und besißlosen Staats= bürger-Klassen betreffend, verhandelt.

Laut eines Kriegs-Ministeral-Befehls werden fünftig unsere Re- gimenter , statt der umständlichen und nothwendig sehr veränderlichen Bezeichnung nach deu Regiments -= Juhabern, wieder 1

Jn dem Beschlusse über das S

Schlusse jedes Rehnungs-Jahres den vorhande kommen solle, die Zustimmung ertheilt.

Sollten aber wider Erwarten, wie es an einzelnen Orten geschehen, Ver- lepungen der öffentlichen Ordnung und Ruhe oder Gewaltthätigkeiten gegen | igenthum und die Person vorkommen, so werde ih mit aller Strenge dagegen einschreiten und die Schuldige zur Verantwortung zichen lassen.

Der Ober-Präsibenñt der Provinz Schlesien. Pinder,“

' : Ztg.) Der Königl. Kömmissarius, General der Jufanterie von Pfuel, hat nachstehende Bekanntmachung erlassen :

_,Ss hat sih im Publikum die Meinung verbreitet, als sollte mit dem Znsurgentenführer Mieroslawski glimpflicher verfahren werden, als Recht sei, Das Publikum mag aus Folgendem eine richtige Ansicht über diese Herr von Taczanowski kam am 8ten d, Mts. 1 Mieroslawsfi bereit sei, zu fapituli- ren, und erbat fich die Erlaubniß, ihn zu mir zu führen.

wie mir von Taczanowski

Der Königliche Kommissarius, General der Jufanteérie von P suel.“

(A. Z.)

einzelnen Artikeln.

Da die Gutachten s{leunigst

eingesendet werden müssen, is die Bekanntmachung der neuen Laud-

wehr - Ordnung baldigst zu erwarien.

Baden.

Karlsruhe, 13. Mai.

hält in ihrem héutigen Blatte folgenden berichtigenden Artikel :

„Jun Bezug auf den gestrigen Artikel über die Sitzung der Ab- geordneten-Kammer is zuvörderst ein Jrrthum zu berichtigen, indem

der dvrtigen Erwähnung des Zuschusses von 100,000 Fl. unrichtiger=

weise der Zusatz:

¡1 ,9Us der Civilliste‘ beigefügt ist.

gestrige Blatt des Preuß. Staats-Anz.) Lebtere bietet bekannt-

lich keine derartige Ueberschüsse dar.

in der Kammer verlesenen Reskripts :

Folgeudes if der Wortlaut des

E „Se. Königl. Hoheit der Großherzog, erwägend die augenblickliche große Stockung der Gewerbe und des Handels, welche leider noch durch die

verbrecherischen Störungen der Ruhe und geseßlichen Ordnung vermehrt

wurde, und von den in dieser drangvollen Zeit gesteigerten Bedürfnissen

der Staatskasse unterrichtet, haben Sich gnädigst bewogen gefunden, dersel-

ben für die Bestreitung der außerordentlich starken Ausgaben der Kriegs- verwaltung im laufenden Jahre mit einem allerhöchsten Beitrag von ein- malhunderttausend Gulden zu Hülfe zu kommen.

„Bon gleicher Gesinnung beseelt, haben ih auch die höchsten Mitglie-

der der Großherzoglichen Familie zu cinem außerordentlichen Beitrage für dieses Jahr, zusammen von fünfundzwanzigtausend Gulden, bereit erklärt.

_ Biervon lassen Se, Königl, Hoheit der Großherzog das Staats-Mi- nisterium zur Besorgung des Weiteren ín Kenntniß seßen.

Karlsruhe, den 11. Mai 1848. Auf Befehl

Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs.

Der Minister des Großherzoglichen Hauscs und der auswärtigen Angelegenheiten,

von Dusch,“

__ Die Worte, womit der Minister des Großherzoglichen Hauses diese Vorlage begleitete, lauteten, wie folgt :

„Jh habe der Eröffnung diescr /

öchsten Entschließung kaum etwas

hinzuzusepen, sie spricht ganz dur sich felbst. Auch is es Jhnen ja Allen bekannt, meine Herren, dem Lande, den Gemeinden, und vielen Tausend

Einzelnen is es genugsam bekannt, sten, so viel sie auch thut, doch mit gleichen Schritt halten kann,

die hülfreihe Hand unseres Für-

dem Wunsche seines Herzens nicht

Es i} aber vielleicht nicht Allen eben so be-

kannt, wie vicle Hunderte wenig bemittelte, wit viele bedürftige Familien ihren fixen Lebens-Unterhalt , ihre tägliche Erwerbsquelle in der Civilliste

und den fürstlichen Appanagen zu suchen haben,

Nur wer diese Verhält-

nisse genau kennt und erwagt, wird die Bedeutung der fürstlichen Gaben in ihrem vollen Maße zu würdigen im Staude sein.“

Man nheim, 10. Mai

(Schwäb. M.) Diesen Vormittag

zwischen 8 und 10 Uhr hielt bér Prinz Karl von Bayern Heerschau

über die hier liegende Truppenma@t.

dem P

wortet haben soll, daß es ihn freue,

Gestern Mittag war eine Deputatiön rinzen und trug ihre Wünsche vor,

des Gemeinderaths bei or, worauf dérselbe geant= seiner Vaterstadt mittheilen zu

Der General- edell hatte bereits von mir die Capitulations - Bedin- und da mit einer Neise des Zögerung dieser ganzen Angelegenheit eingetreten seit aczanowsfi einen

Mieroslawski hierher eine 1 würde, die nicht statthaben ] ' Paß für sicheres Geleit für ihn und Mieroslawski, um \ih mit Leßterem zum General - Lieutenant von und theile ihm zugleich schriftlich die C i Mieroslawsfi hatte, bereits das Kommando niedergelegt und sich aus dem Lager entfernt, in der unter denen schon alle Dis Taczanowski haite unterdeß aber seinen Entschluß geän- dert und anstatt mit Mieroslawski zum General-Lieutenant v f gehen, hatte er sih mit dem Oberst von BrzeZaski dah nach Mieroslawski augenblicklich das Kommando im Lager führte.

apitulations- jagte,

ziplin aufzuhören

on Wedell zu in begeben, der Oberst indem er zugleich erflärt, daß er ci- uch nicht mehr wage, in das orsfi den Oberbefehl übernommen apitulation traf aber ein Schreiben daß nur ein Theil seiner

at- und demzufolge von mir ara welcher für ihn und Taczanowsfi galt, Der Mieroslawski anders, als der Capitulation gemäß wird t werden, von wo er entwe-

nah Frankreich Câapitulation nur Mat l. J, dem

Die Kammer der

vie früher nach

der desfallsige andwehr =- Kretskfom-

Die Karlsr, Ztg. ent-

(S. das

können, daß morgen der Kriegszustand aufhöre. Man erwartet also stündlich die Aufhebungz doch is bis jeßt, Nachmittags 3 Uhr, noch nichts Offizielles erschienen.

| Heidelberg, 10, Mai, (Deutsche Ztg.) Die Vorlesungen an unserer Hochschule haben seit acht Tagen begonnen, und manche | Besorgniß i damit widerlegt. |

Hessen und bei Nhein. Darmstadt, 12. Mai. (Darmsiädt. Ztg) Ju der heutigen Nachmittags - Sißung | der zweiten Kantmer der Landstände wurte über ten Bericht des | ersten Ausschusses über den Geseßesentwurf die Aufnahme eines Anlehens von 1 Million Gulden betreffeud (welchem der erste Ausschuß der ersten Kammer in der deßhalb stattgehabten gemein=- schaftlihen Sizung beigestimmt hatte) Berathung gepflogen und der Geseßesentwurf einstimmig unverändert angenommen.

| Schleswig-Holstein. Rendsburg, vom 12. Mai, (Alt. Merk.) Nach einem Bricfe aus dem Hauptquartier zu Kolding vom 11. d, ist vom dortigen Kriegsschauplaße nichts Neues zu melden. Kleine Neckereien an der Küste abgerechnet, ruhen die Waffen. Frei= willige ziehen täglich durch und zurück in die Heimath.

Kiel, 11, Mai. (Alt. Merk.) Jun der gestigen Zusammen= funft unseres deutschen Vereins wurde in Voischlag gebracht, daß die 41,000 Reichsbankthaler, die sich von der Reichsbankhaft noch in der altonaer Bank befäudcn, zur Gründung eiuer deutschen Flotte vorerst veranschlagt würden, nachdem die dabei Betheiligten, wie uicht zu be zweifeln sei, darauf Verzicht geleistet.

Jn der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch ward der flensbur= ger Schiffer Thomas Thorsen gefänglich eingezogen. Man fand bei ihm ein vom Commandenr Dirckinck- Holmfeld ausgestelltes Zeugniß, daß derselbe ihm (Holmfeld) gute Dienste als Lootse geleistet vabe und als solcher den dänischen Marine-Offizieren somit bestens empfoh= len werde.

Glücfstadt, 8, Mai. Am 22. März d. J. ist eine von 119 hiesigen Bürgern und Eiuwohnern unterschriebene Vorstellung an den Magistrat eingereiht, in welcher gebeten wird um genaue Kompe- tenz-Bestimmungen über die Stellung der verschiedenen Organe dec städtischen Veiwaltung, um Oeffontlichkeit der Sißungen des Magi

strats wie des Deputirten-Kollegiums und um Berechtigung jedes Bür gers der Stadt ohue Unterschied des Glaubens, die Mitglieder des Veputirten-Kollegiuuns zu erwählen und als Mitglied desselbeu gewählt zu werden. Auf diese Vorstellung hat der Magistrat unterm 29. April erwiedert, daß er die in der gedachten Vorstellung euthaltenen Vorschläge für zweckinäßig erachte und deswegen in Verbindung mit Männern, welche das Vertrauen der Bürger besißen, einen Entwurf für eine vorläufig geltende Kommune - Orduung ausarbeiten werde, Diesen Entwurf werde er baldigst der Bürgerschaft in einer allge= meinen Versamzlung vorlegen.

Frankreich. Paris, 12, Mai. Dl der gestrigen Sihung der National-Versammlung wurde ein Vorschlag des Herrn David, für jedes Mitglied der provisorischen Regierung eine besondere Me- daille prägen zu lassen, mit Zeichen des Mißfallens ausgenommen, Der Präsident fragte Witb der Antrag unterstüßt? Man ruft : Nein, nein! Nach längeren Debatten über die Art und Weise, wie bei der Ernennung der Kommissionen zu verfalren und mit wel= her derselben (mit der für die Verfassung, für die Arbeitsfrc ge oder für das Finanzwesen) anzufangen sei, welche aber noch zu feinem bestimm- ten Resultat führten, erstattete Herr Vivien den Bericht der Negle= ments=Kommission und legte den vou ihr ausgearbeiteten Entwuf vor. Man schritt sofort zur Berathung der Artikel diejes Entwurfs. Der erste Theil, der die innere Polizei der Versammlung betrifft, hat sie- ben Artikel; der zweite, der das Verfahren bei den Verhandlungen regelt, besteht aus 15 Artifeln. Dieselben wurden sämmtlich mit ci nigen Modificationen angenommen, Sie lauuenz

Theil 1. Art. 1. Die Polizei der Versammlung wird in ihrem Na- men von ihrem Präsidenten asgeübt. / :

Art. 2. Kein Fremder kann unter irgend welchem Vorwande in den Naum eindringen, in welchem die Mitglieder der Versanmlunz ihre Sizung halten. i e

Art. 2 Während des ganzen Verlaufs der Sigung bleiben die auf den Tribünen befindlichen Personen sien, entblößten Hauptces und schw. i- gend. :

Art. 4, Jeder, der Zeichen des Beifalls oder Mißfallens von sich giebt, wird auf der Stelle durch die mit Aufrechterhaltung der Orduung auf den Tribünen beauftragten Huissiers von denselben enifernt.

Art. 5. Jedes Judividuum, welches die Berathungen stört, wird un- verzüglich, wenn Grund dazu vorhanden is, vor die kompetente Behörde gestellt.

Art. 6. Der Präsident hat über die innere und äußere Sicherheit der Nationalversammlung zu wachen; zu diesem Zweck ist er befugt, die bewaffnete Macht und jedwede Gewalt, deren Mitwirkung er für nöthig er- achtet, in Anspruch zu nehmenz diese Aufforderungen lönnen unmittelbar an alle Offiziere, Befehlshaber oder Beamten gerichtet werten, und diese sind gehalten, denselben bei den gescylihen Strafen unverzüglich Folge zu leisten.

Art. 7. Der Präsident kann sein Recht zu solchen Aufforderungen auf die Quästoren oder auf einen derseiben übertragen.

Theil 11. Art. 1. Der Präsident eröffnet die Sizungen, verkündet, nach Befragung der Versammlung, den Schluß der Sizungen und bezeich net am Ende einer jeten, ebenfalls nah Befragung der Versammlung, die Eröffnungsstunde für die nächste Sigung, so wie die Tagesordnung, welche legtere im Saale angeschlagen wird.

Art. 2, Kein Mitglied der Versammlung darf sprechen, ohne vorher bei dem Präsidenten das Wort verlangt und es erhalten zu haben, Der Redner spriht nur von der N dnerbühne aus, wofern ihm nicht der Prä- sident gestattet, von seinem Play aus zu sprechen.

Art, 3, Niemand darf im Spicchen unterbrochen werden.

Art, 4, Wenn der Redner sich von der Frage entfernt, ruft der Prä- sident ihn auf dieselbe zurück, Nur der Präsident kann über die Zurück- rufung auf die Frage das Wort ertheilen. i S

Ar t. 5, Der Präsident allein ruft zur Ordnung zurück, wenn sich ein Redner davon entfernt. Wenn ein Redner zur Ordnung gerufen ist, sich dem unterworfen hat und sich zu rechtfertigen begehrt, so wird ihm das Wort bewilligt. i Gi

Art, 6. Wenn ein Redner im Lauf derselben Rede zweimal zur Ord- nung oder auf die vorliegende Frage zurückgeruf n worden ist, fann die Versammlung ihm, auf den Vorschlag des Präsidenten, für den Rest der Sigung das Wort über tieselbe Frage versagen. Die Versammlung ent- scheidet darüber ohne Debatten durch Aufstehen und Sibenbleiben.

Art, 7, Niemand darf mehr als zweimal über dieselbe Frage sprechen, wenn nicht die Versammlung anders entscheidet.

Art, 8. Alle Persönlichkeiten, aller Applaus Mißfallens sind verboten. j A :

Art. 9, Wenn ein Mitglied der Versammlung die Ordnung stört, so wird es von dem Präsidenten mit Namen zur Ordnung gerufen; ver harrt es dabei, so befiehlt der Präsident die Eintragung des Rufs zur Ord- nung in das Protofoll. Jm Fall der Widerseglichkeit beschließt die Ver- sammlung diese Dana Ee einem Tadelsvermerk, in

Art. 10, Wird die Versammlung tumultuarish und kann der Präsi- dent die Ruhe nicht herstellen, so bedeckt er sich, Dauert die Unruhe fort, so kündigt er an, daß er die Sigung suspendiren werde. Stellt die Ruhe sih nicht her, so suspendirt er die Sipung auf eine Stunde. Nach Ab- lauf derselbe witd die Sizung von Nechts wegen wieder ausgenommen.

Art. 11, Ju den Diskussionen sprechen die Nedner für und gegen abivechselnd.

und alle Zeichen des

Art, 12. Die Reclamationen mit Hinsicht auf die Tagesordnung, auf Priorität -und auf Beachtung des Reglements gehen der Haupifrag voran und unterbrechen deren Diskussion. Die vorläufige Frage, d. h. die, daß fein Grund zur Dns vorhanden sei, und die Amendements wer- den vor der Hauptfrage zur Abstimmung gebracht,

Art, 13, Bei verwickelten Fragen finbet, wenn cs verlangt wird, Thei- lung von Rechts wegen statt.

“Art, 14, Es ist jederzeit erlaubt, das Wort zu begehren, um heraus- zustellen, welches eigentlich die Frage is, um die es sich handelt, so wie auch in Bezug auf Thatsachen, die seine Person berühren.

_Art, 15. Vor dem Schlusse der Diskussion befragt der Präsident die Versammlung, ob sie hinreichend unterrichtet ist; in zweifelhaften Fällen wird nah einer zweiten Abstimmung durch Handaufheben die Diskussion fort- geseßzt.

Nah Annahme dieses Reglements zeigte der Präsident der

Versammlung an, daß erx ihr wichtige Mittheilungen zu machen habe. Erstens habe er anzuzeigen, daß er ein Schreiben von der vollziehen- den Kommission erhalten, welches der Versammlung für die Ehre danke, welche sie ihr zuertheilt habe, und zweitens, daß diese Regie= rungs=Kommission folgende Männer zu Gliedern des neuen Ministe- riums gewählt: Cremieux; Justiz; J. Bastide, aus1värtige An- gelegenheiten; J. Favre, Unter-Staatssecretair desselben Departe= ments; Charras, Kriegz Vice-Admiral Ca \y, Marine; Recurt, Juneres; Carteret, Unter=Staatssecretair des Junern; Trelat, öffentliche Arbeiten; Flocon, Ackerbau und Handel; Carnot, össentlicher Unterricht; Naynaud, Unter-Staatosecretair des Unter- rihts; Duclerc, Finanzen; Bethmont, Kultus, M arrast bleibt Maire vou Paris und Caussidière Polizei=Präfekt. ___ Sqgließlih entschied die Nationalversammlung noch, daß näch= lien Sonntag, den 14ten, bei dem für diesen Tag angeseßten Fest, so wie bei allen öffentlichen Feierlichkeiten, die Volksvertreter mit einem von den Quäfstoren noch zu bestimmenden besonderen Abzeichen er- cheinen sollten.

Neben den ín die neue interimistische Regierungs - Kommission

gewählten fünf Mitgliedern der früheren provisorisch en Regierung hatten Flocon 12, Louis Blanc 9, Albert 6 vnd Barbés ebenfalls 6 Stimmen erhalten. Die absolute Majorität bei dieser Abstim= mung war befanntlich 398 gewesen. __ Die Sitzungen der neuen interimistischen Regierung werden im Elysee Bourbon gehalten werden, Sie hat Herrn Pagnerre zu ihrem Secretair ernannt und ihm eine Stimme bei den Beratbungen verliehen,

Nach dem Programm für das Einutrachtsfest, welhes am 14. Mai auf dem Marsfe.de statifinden soll, werden Nationalgarde und Linentruppen von der Bastille bis zur Jenabrüe ein Doppelspalier bildenz ein Theil wird auf dem Marsfelde aufgestellt. Auf deu Boulevards werden 32 Piedestals die merkwürdigsten Erzeugnisse der Arbeit zur Schau stellen uud, von weiß gekleideten Mädchen umgeben, den Abgeordneten der Gewerbe, welhe die Meister- stücke der Manufacturen 2c. nah den Marsfeide geleiten, zum Sammelplaße dienen, Um 9 Uhr geben Geschüßsalven das Signal zum Feste; die Mitglieder der National Versammlung und der Regierung verlassen die Bastillesule und treten au die Spise des ZUgesz hinter ihnen fommen der Stab der Nationalgarde, das diploma- tische Corps, Deputationen der Behörden, der Provinzen 2c , die Algeord neten des Luxembourg, die freigewordenen Neger, polnische, deutsche und italienische Deputationen, die Veteraneu u. \, w. Die berittene National= garde und Kavallerie-Schwadronen machen den Schluß, Die Mann- schaften der Spaliere folgen. Am Madclaineplate tritt ein von 16 Pferden gezogener Wagen, auf welchem ein Eich=, ein Lorbeer= u. ein Olivenbaum als Sinubilder der Stärke, Ehre und des Ucbeiflusses stehen, in den Zug ein. Vor ihm singen die Orpheonisten, hinter ihm Choristinuen patrio= tische Li: der; Arbeiter schreiten zur Seite. Am Eingange des Marsfeldes st10 zwei Pyramiden errichtet; am Fuße der einen stehen drei Statuen, öranfreih, Deutschland und Jtalien darstellend, Hand in Hand. Die verschiedenen Abtheilungen des Zuges werdcn beim Eintritte mit Jnstru- méental- und Voktalmusik empfangen. Einen antiken, mit Statuen ge= \hmückten Cirfkus auf dem Marsfelde umgeben 32 durch Zelte verbun= dene Piedestals zur Aufaabhme der Judustrie- Erzeugnisse. Jm Mittel- punkte des Cirkus erhebt si eine riesige Bildsäule der Republik. Die Mitzlieder der National-Versammlung, der Neg erung, des diplomatischen Corps, die Deputationen 2c. nehmen auf einer halbkreisförmig-n Piate= fo:m Play. Artilleriesalven vertünden die Ankunft des Zuges. Die Ar= beiter, junge Mädchen, Nat:onalgardisten und Truppen, welche die Mei- sterwerke der Jndustrie tragen oder geleiten, ziehen damit im Cirkus um- her und legen sie auf den Piedestals nieder. Die Fahnen und Banuer werden um die Bildsäule der Republik gruppirt. Der UAgrikulturwagen folgt und macht der Platteform gegenüber Halt; Chöre von Sängern und Sängerinnen, die ihn umgeben, tragen patriotische Hymnen vor, während Nationalgarde und Truppen vor der National-Versammlung defiliren. Am Abend werden das Marsfeld , der Quai von BVilly, der Cintrachtplaß und der Tuilerieergartin glänzend beleuchtet. Auf dem Bastilleplaße wird ein Feuerwerk die Einnahme dieses Gesäng- nisses im Jahre 1789 darstellen, Cleichzeitig wird eine Feuergarbe von der Spibe des Triumphbogens de lEtoile aufsteigen, welchen bengalische Feuer von oben bis unten beleuhten. Alle Bürger mer- din aufgefordert, ihre Häuser glänzend zu illuminiren,

Der Stadtrath zu Marseille hat, wegen allmäliger Erschöpfung seiner Fonds und nah gemachter Eifahrung, daß die beschäftigten Arbeiter wenig leisten und die Fleißigeren selbst Stüdckarbeit verlan- gen, bekannt gemacht, daß alle Arbeit in den National- Werkstätten fortan stückweise vergeben und bezahlt werden soll. Die Arbeiter sollen sich zu 25 zusammenthun und den verdienten Lohu am Ende jeder Woche unter si theilen. Sie sind ermächtigt, diejenigen, welche nicht nah Maß ihrer Kräfte oder Fähigkeit arbeiten, auszu= stoßen oder ihnen Lohn = Abzüge zu machen. Wo der Sache nach keine Stückarbeit stattfinden kann, werden blos die Stunden wirklicher Arbeit bezahlt. Der Regierungs - Kommissar hat die Arbeiter er= mahnt, si jeder lärmenden Kundgebung zu enthalten, Viele Ar- beiter hatten Pässe nah Paris begehrt, die Behörden aber verwei- gerten dieselben, weil es in Paris {on genug unbeschäftigte Arbei= ter gebe.

Der demokratische Klub der Nationalgarde zu Paris hat einen Protest gegen die Proclamationen der republikanischen Gesellschaft und der Gesellschaft der Meuschenrechte erlassen, welche die National- garde feindlicher Umtriebe gegen die Arbeiter beshuldigten und die Bürger mit der Justiz der organisirten Sectionen bedrohten, Der Klub protestirt gegen das Bestehen bewaffneter Sectionen, weil die Nationalgarde und die Armee die einzigen Körperschaften in der Re- publik seien, die militairish organisirt sein dürsten, Nach dem Mes sager sollen die bisher in öffentlichen Gebäuden den Klubs über- lassenen Zimmer ihnen genommen werden, so daß sie fortan ihre Versammlungs - Lokale sih miethen müßten.

Der lyoner Censeur meldet, daß General Oudinot bei einer dort gehaltenen Heershau die Truppen an die früheren Thaten der

französischen Republik ‘in der L i érinnert be a A Ebënen fie dälb Bee ael erinnert habe, deren sch{öne

Sämmtliche in dem Departement Pyrenées orientales sich auf=-

haltenden spanischen Flüchtlinge haben Befehl erhalten, nah Spa- [thaten der Amnestie Gebrauch

nien zurückzukehren und von den Woh

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Thiers soll viel Aussicht haben, in Rouen zum Mitgliede der National-Versammlung gewählt zu werden.

Folgendes ungefähr wird als die Zusammensetzung der National- versammlung angegeben: Dieselbe zählt in ihrem Schooße 192 ehe- malige Deputirte, worunter viele Advokaten, 87 neue Advokaten, in Ausübung ihrer Professionen, 62 Gerichtsbeamte, 36 Grundbesiger, 39 Regierungskommissaire, 33 Militairs, 29 Aerzte, 26 Arbeiter, 21 Aderbauer, 17 Publicisten, 83 Kaufleute, Notare, Sachwalter, Fabrikanten, Lehrer, 217 Personen ohne bestimmte Angabe des Stan= des. Die Liste bedarf jedoch noch bedeutender Ergänzungen und wird erst in einigen Wochen vollständig gemacht werden können.

Das Vertheidigungs - Couseil hat die Herstellung der im Jahre 1713 geshleiften Festungswerke von Dünkirchen beschlossen.

Das Journal des Débats bemerkt , bei der vorgestrigen Abstimmung habe es sich eigentlich darum gehandelt, ob Ledru-Rollin ferner zur Regierung gehören solle oder nicht ; hâtte die Versamm-=- lung für direkte Ernennung der Minister sich erklärt, so wäre er nicht Minister geworden; da sie aber blos eine vollziehende Kommission ernannt habe, so sei sein Bleiben in der Regierung gesichert gewesen.

Der Courrier de Marseille vom 6, Mai meldet: „Srit einigen Tagen reisen eine Menge hiesiger Ultra - Republikaner nach Paris, wohin sie angeblih durch die leitenden Klubs berufen sind. Die obere Behörde wird die geeigneten Vorsichtèmaßregeln zu er- greifen wissen,“ n

Zu Besançon is der Befehl angelangt, den Plaß auf den Kricgsfuß zu bringen. Man schickte sich an, die Redouten und FForts mit Kanonen zu beseßen. Aus Grenoble schreibt man, daß; Alles zu einer Concentrations- Bewegung gegen die Alpen hin vorbereitet werde. Alle Generale seien dort und harrteu nur der legten Befeblez täglih träfen Kriegsmunition und Mundvorrath ein. Neue Ba- taillone, aus dem FJnnern fommend, maëschirte nach Macon, und eine Masse Pferde würden angekauft. N

Bei der pariser National-Garde i jebt die Einrichtung getroffen, daß die der Arbeiter = Klasse augehörigen Wehrmänner 0 viel als möglich ihren Wachtdienst an Sonntagen verrichten müssen.

Unter der beweglihen National = Garde soll große Sterblichkeit herrschen; als Grund der Krankheiten wird angegeben, daß die meist aus jungen Leuten des Faubourg St. Antoine bestehende Garde lauge Zeit in Blousen oder bloßen Hemdsärmeln den Militairdienst wäh= rend des naßkalten Wetters verrichtete.

Die Fonds sind scit 6 Wochen um 20 pCt. gestiegen, was blos in Bezug auf die 5- und 3proz. Renten eine Werth = Erhöhung von mehr als einer Milliarde eraiebt.

Großbritanien und Jrland. London, 11, Mai. Jhre Majestät die Königin bielt gestern große Tafel im Buckingham- Palast. Unter den Gästen befanden sich der Prinz von Preußen und der Prinz Friedrih von Hessen.

Das Unterhaus hielt gestern eine unbedeutende Sißung. Es wurde über die bei ten Wahlen vorkommenden Bestechungen verhan= delt, doch die Hauptfrage, die Entscheidung über den der Bestechlich- feit überführten Flecken Horsham auf 14 Tage ausgesctt,

Die Times deutet in einem leitenden Artikel an, der Vrinz Friedrich von Hessen hätte sich in Loudon entschlossen, seinen Auprü-= hen auf die dänische Krone zu enu!sagen, Für diesen Fall glaubt das englische Blatt die englischen Juteressen am besten gewahrt zu sehen, wenn der neunzehnsjährige Sohn des Herzogs von Augusten- burg as König von Dänemark und Herzog von Schleswig = Holstein anerkannt, der deutsche Theil Schleswigs aber, mit Holstein vereinigt, dem deutschen Bunde einverleibt würde. /

Nach Berichten aus Rom , - welche in Dublin eingegangen sind, hat der Papst sich dahin ausgesp: ochen, daß er keinen englischen Ge- sandten annehmen werde, so lange England ihn blos als weltlichen Fürsten und nicht als das Haupt der katholischen Christenheit an- erkenne.

Dem Ministerium steben nah der Times: in den Unter- Sekretariaten mehrere Personal-Veränderungen bevor. raf Gran-

zu machen, oder binnen 48 Stunden

jenes Departement zu verlassen.

ville soll Kriegs - Zahlmeister werden und zugleih den Posen eines Vice - Präsidenten des Handelsamtes bekleiden, lebteren jedoch ovne Gehalt, da die eistere Stelle 2000 Pfd. jährlich einträgt. Auch soll seine Verseßung ins Oberhaus beschlossen sein, damit die Regierung hier einen Vertreter des Handeloamtes habe. Da ferner auch der Unter=Staatssecretair im auswäcrigen Departement, E. J. Stanley, die Pairschaft crhalten wird, \o soll, damit die Regicruúg mehr als einen Unter=Staatsfecretair im Unterhause habe, Herr G. C. Lewis, neues Mitglied für Herefordshire, das Unter - Sekretariat des Ministeriums des Juuern erhalten, an die Stelle des Sir Denis Le Marchant, welcher seinen früheren Posten als Secretair des Handelsamts übernimmt. Das Sekretariat des indischen Kontroll= amtes wird wahrscheinlich Herr Wilson, Mitglied für Westbury, er= halten. Der Marquis von Lansdowne soll, wie es heißt, von der Königin zu cinem Herzoge von Wiltshire erhoben werden.

Aus Jrland wird gemeldet, daß der Bruch zwischen den beiden Repeal-Fractionen durch eine Verbindung der Häupter, mit Ausschluß des Herrn Mitchell, wieder ausgeglichen ist. Ju diesen Tagen fand eine Versammlung in Dublin statt, in welcher die Union der bisher sich feindlich gegenüberstehenden Lager des „jungen““ und „alten“ Jrland beschlossen wurde. Jn einer von Smith O’Brien, Meagher, John O'Connell und Anderen unterzeichneten Proclamat‘on wurde dies Re- sultat bekannt gemaht. Herr Mitchell, das bisherige Haupt des „jungen Jrland““, scheidet aus der irländischen Conföderation aus, da, wie er erklärt, seine Grundsäße mit denen des Herrn O'Brien uu=- verträglich seien und einer von ihnen das Fel räumen müsse. Die Stadt Limerick hat eine Deputation an Smith O'Vrien abgesandt, um ihn zu bitten, seinen Siß im Unterhause für sie zu behalten.

Jn Jrland hat sih ein neuer Verein gebildet, welcher in- der gegenwärtigen Bewegung einen bedeutenden Einfluß gewinnen dürste, nämlich eine protestantische Repeal-Association. Orangisten haben sich für einen Systemwehsel erklärt unv ihr Büudniß der Reveal-Partei angeboten. Sharman Crawford hat sich dem Verein angeschlossen. Vorgestern fand in Dublin eine große Versammlung des Vereins statt, in welcher erklärt wurde, daß die Religion kein Hinderniß für die Vaterlandsliebe sci, daß das protestantische Uebergewicht in Jr- land sih nicht halten lasse, aber ein fatholishes Uebergewicht eben so wenig zu fürchten sei, wenn Staat und Kirche fortan von einander getrennt bleiben wie England und Jrland. Beschlossen wurde iu der Versammlung eine Loyalitäts-Erkflärung zu Gunsten der Königin und die Herstellung eines irländischen Parlaments.

Herr Guizot hat cine Aufforderung des Herrn Hogg, des Se- cretaîrs des mechanishen Justituts in Liverpool, dort Vorlesungen über Geschichte zu halten, sehr höflich abgelehnt.

Die Chartisten versammeln sih wieder iu ihrem alten Lokale der John Street, und es scheint die gemäßigte Fraction unter ibnen, welche die Charte auf friedlihem Wege turhsetzen will, die Ober- hand gewonnen zu haben. Die neue League des Herrn Cobden wird sich mit ihnen verbinden, und die Bewegung fängt bereits an, viele Unterhaus - Mitglieder (man {äßt ihre Zahl auf 100) an sich zu ziehen. General Evans is von seinen Wählern aufgefordert worden, jich unverzüglih ihnen anzuschließen. Whig= und Toryblätter sind

entrüstet über das Umsichgreifen der chartistishen Grundsäße und shmähen Cobden und scine League. j

Der „Penguin“/ bringt die Rio-Post vom21. März. Der Kaiser war am 19. März nah Rio=-Janeiro zurückgekehrt und hatte sogleich folgen= des Ministerium ernannt: Visconde de Macahé, Conseils-Prä= sident und Reichs-Minister; Antonio Paulino Limpo d’ Abreu, Minister der auswärtigen Angelegenheiten und interimistisch der Fi- nanzen; José Antonio Pimenuta Bueno, Justiz-Miuister ; Ma= nuel Felisardo de Souza e Mello, Marine=- und interimistisch Kriegs-Minister.

Die Nachrichten aus Montevideo, die bis zum 5. März reichen, sind ohne Juteresse. Die: Blokade von Buenos-Ayres dauerte fort und währt j bt s{on 879 Tage.

(B. H.) Jm deutschen Lese-Verein hat sih ein Comité von zwölf Mitgliedern gebildet, um von allen Deutschen in England, Schottland und Zzland Unterschriften zu sammeln zum Ankauf eines Kriegsschif= fes, das dem deutschen Vaterlande zum Geschenk von den hierwoh= nenden Deutschen gemaht werden soll, Das Versprechen , das in der Adresse gemacht wurde, auch mit der That bei Allem zu helfen, was dem Heile des Vaterlandes förderlich is, soll nunmehr erfüllt werden, indem wir das erste Schiff zur deutschen Flotte liefern. Die Größe wird natürlich von der Summe abhängen, die zusammenkommt. Dem Comité sind beigetreten: der Chevalier Bunsen, Baron von Beust, sächsischer Gesandter , Herr Hebeler, preußischer Konsul, und es wird erwartet, daß alle anderen deutshen Gesandten sih auschlie= ßen werden. Jn der City soll nun ein einflußreiches Comité unter den Kaufleuten gebildet werden, und Lionel von Rothschild is aufge= fordert worden, sih an die Spitze zu stellen. Sobald das Comité vollständig ist, werden die nöthigen Anzeigen in den Zeitungeu er- scheinen, und in einer öffentlichen Versammlung unter dem Vorsize des preußischen Gesandten [soll der Gegenstand verhandelt und allen Patrioten ans Herz gelegt werden. Der Prinz von Preußen hat sih erboten, eine namhafte Summe zu unterzeichnen.

Der „Washington“, welcher auf seiner Fahrt nach Bremen gestern in Southampton eingetroffen is, hat new = yorker Berichte vom 22, April überbracht.

Die amerifanischen Blätter beschäftigen sich fas aus{ch{licßlich mit den Nachrichten aus Europa und bringen aus den Vereinigten Staa= ten selbst nichts von Belang.

Berichte aus Laguna vom 24. März schildern die Schreckuisse des immer mebr um sich greifenden Jntianerkrieges in Yucatan als grausenerreg-:r.d.

Nußland und Polen. St. Petersburg, 9. Mai. Vorgestern bat der ehcmalige Regent ‘von Serbien, Fürst Michael Obrenowitsch, vor seiner Abreise nah Wien von Jhren Majestäten dem Kaiser und. der Kaiserin Abschied genommen.

Spanien. Madrid, 7. Mai Mittags. Ju voriger Nacht ist es bier zu cinem Soldaten-A1'fstand gekommen.

Etwa um 1 Uhr empörten sich zwet Bataillone des Regimentes España in ihrer Kaserne, entwaffneten ihre Offiziere, deren keiner dem Aufstande sich anschließen wollte, und rückten, von den Ünterof= fizieren befehligt und, wie es scheint, von einigen Civil-Personen begleitet, auf die Plaza Mayor vor. Dieser im Mittelpunkt der Stadt belegene Plat stellt ein schr ausgedehntes, von völlig gleih= mäßigen ohen Häusern gebildetes Rechteck dar, zu weichem auf der einen Seite die Calle de Atoha, auf der anderen die Calle Mayor die Haupt =- Eingänge bilden. Die rebellischen Truppen beseßten zum Theil den Play, ‘zum Theil auch die Balkone der Häuser , die ihnen, wie cs heißt, ohne Widerstand ge öffnet wurden. Vermuthlich erwarteten diese Rebellen, daß das Volk von Madrid si{ch nun threm Unternehmen anschließen würde. Dies wollen die an der Plaza Mayor wohnenden Leute wenigstens aus ihren Aeußerungen und Ausrufungen geschlossen haben. Unterdessen trafen die Militair-Behörden ihre Maßregeln, und mit Anbruch des Tages, aegen 5 Uhr, seßten zwei starke Regimenter Jnfanterie, vou einigen Kanonen begleitet, sich iu Bewegung, um den Plaß nzugrei= fen. Als sie die Calle Mayor erreichten, wurden fic von etnem hef= tigen, durch die rebellischen Soldaten von den Baifkfouen auf jle ge= richteten Flintenfeuer empfangen. Der Gcneral = Capitain von Ma= drid, Fulgesio, der an der Spitze der Truppen ritt, érbielt Gier eds nen Schuß in den Unterleib, während auch zwei seiner Ordonnanzen vom Pferde geschossen wurden, Seine Truppén drangen end= lih, nicht ohne auf verzweifelten Widerstand zu stoßen und empfindlichen Verlust zu erleiden, dur die Calle de Atocha und die Calle Mayor auf den Plaß selbst ein, machten die Rebellen, welche sih dort noch vorfanden, nieder und zwangen diejenigen, welche sich in die Häuser zurückgezogen und von dort aus ihre Patronen ver= schossen hatten, sich zu ergeben. Während dieses blutigen Gefechtes versuchte ein mit Schießgewehren, größtentheils jedoch nur mit Mes= sern bewaffneter Volköhaufe vou der Straße Toledo aus den die Rebellen angreifenden Truppen in den Rüen zu fallen, wurde gber umzingelt, und viele dieser Leute wurden auf der Stelle erschossen.

Die ganze Straße von Alcalá war diesen Morgen mit in Schlacht -= Ordnung aufgestellter Artillerie angefüllt , deren Vor=«

posten auf Jedeu, der sih zeigte, Fcuer zu geben drohten. Um sechs Uhr rückten diese Kanonen uach der Pucrta del

Sol vor, und funfzig andere wurden im Prado und der Calle de Alcalá aufgestellt. Um neun Uhr gestatteten die Truppen den Um= lauf der Bevölkerung in den Straßen, mit Ausnahme der Puerta del Sol und der Plaza Mayor, die mit Blut und Leichen bedeckt ist. In diesem Augenblicke werden siebzehn elegant gekleidete Civil= Personen, unter denen manche auf halbem Solde stehende Offiziere sein sollen, unter starker Bedeckung nah dem Prado geführt. Da sich viele Neugierige versammelten, so gab ein Soldat Feuer auf ste. Die Mehrzahl der gefangenen Soldaten soll sich im Posthause be=- finden. | Nachmittags 4 Uhr. Dem Anscheine nah herrs{cht Ruhe. Die Puerta del Sol is noch mit Artillerie angefüllt, und starke Wachen sind an allen dorthin führenden Straßenmündungen aufge- stellt. Fast Niemand läßt sih auf den Straßen sehen, und alle Häuser sind geschlossen.

Ueber diesen Aufstand berichtet Gal. Me\\. wie folgt:

Mavbrid, 7. Mat, Heute rüh Aufstands - Versuch stat. Die am gestrigen Abend erfolgte Ausweisung mehrerer, wegen ihrer ultra = liberalen Ansichten befannter Personen hatte groß? Aufregung veranlaßt. Auf der Plaza mayor sammeiteu sih große bewaffnete Volksmassen, denen sich Unteroffiziere und Soldaten des Regiments „España“/, so wie meh= rere pensionirte Offiziere anschlossen; leßtere führten das Kommando. Die Truppen beseßten die Deputirten - Kammer und andere öfffeut- lihe Gebäude, Kanonen wurden aufgefahren und es kam auf der Plaza mayor zum heftigen Kampfe, wobei 60 Personen getödtet und ver=- wundet wurden, Einigen Offizieren des Regiments „„Espñaa gelang es, die zu den Jnsurgenten übergetreteuen Soldaten zu ibrer PliGt zue rückzuführen. Um neun Uhr war der Aufstand unterdrückt. f wurden viele Bürger verhaftet. Der General - Kapitain Eo L arm verwundet, auch mehrere andere Stabs - Offiziere erhielten Wunden,

fand ein mißlungener