1848 / 15 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

; E ird. Bei Be- rehte, wenn. ihre Abgabe nah Bedarf beibehalten wid L

messung der Bauholzberehtigung durch Schäßung 0 M ci aa B ist die amtliche Beigabe eines ra e a er Die Abänderungen des ständischen Wahlgesep- Eu D Ali mati, der Ausschuß vorschlägt, sind im Wesentlichen [0 F L volljährige fähig it, mit Abstrahirung von etner S 2A e pes duige selbstständige Staatsangehörige, der nicht voù eigenem Eiñfoni- oder Vergehen verurtheilt wurde. O erävet - euer N t, i men oder Erwerbe lebt, oder wer als geor pee Helle L Most, M 1 zeht, fann it als selbstständig angéz

Wohnung eines Dienstherrn et, R rihto; , : ; ZBoynun( / ‘geren Deutlichkeit soll ein neuer Artifel sehen werden.“ größere ch

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2) Zur t i E L e f ü S des Zuhalts : „weder 1e aftive uno ie passive R A bietet f ax ein bestimmtes Glaubensbekenntniß gebunden.“ 3) Jeder Abgeordnete fann mít Zustimmung der Kammer gus der- selben treten; wer ein

Staats-Amt, eine Beförderung oder eine Hof-= Charge aunimmt, muß

sih einer neuen Wahl unterziehen. 4) Dem Geseße sollen zwei Wünsche an deu König „angehängt werden: a) daß dein nächsten Landtag eimn Geseßz-Entwurf über zeitgemäße Umbildung der Kammer der Reichsräthe vorgelegt werden möge, b) daß die Ge- seße über die Wahlen zur Kreis =-, Bezirks = und Gemeinde - Vertre- tung zeitgemäß uud den Prinzipien des oben berührten neuen Wahl- geseßes angemessen revidirt werden.

Baden. Maunheim, 12, Mai. (Karlsr, Ztg.) Durch öffentlichen Anschlag 1j ge}]tern Abend bekannt gemacht worden, daß die Erklärung in den Kriegszustand wieder aufgehoben ist. Jedoch sind vorerst feine Volks - Versammlungen hier gestattet, und die der Bürgerwehr gehörigeu Wassen werden erst nach eingetretener neuer Organisation derselben wieder an sie verabfolgt, :

Zugleich ist beigefügt, daß 1) die Einquartierang der hier be= findlichen Truppen zu Lajteu dêr Stadt s{hou mit den 10ten d. M. ihr Ende genommen hat; 2) daß ein Theil dieser Truppen in den nächsten Tagen Mannheim wieder verlassen, 3) daß die Verabfolgung der Privatwaffen im Zeughau'e vou heute an gegen Vorlage der ausgestellten Bescheinigungen eintreten, und endli 4) daß durch das zeitweise Verbot der Volfs-Versammlungeu Vereinigungen der Wäh= ler zur bevorstehenden Parlaments = und hiesigen Bürger - Ausshuß- Wahl in keiner Weise beschränkt sint.

Sachsen-Alteuburg. (D. A. Z.) Altenburg, 13. Mai. Die Landschaft ist zum 15. Juni einberufen worden, um über die dringendsten Bedürfnisse des Landes zu berathen. Das Ministe- rium macht bekannt, daß das angeblich auf dem Lande verbreitete Gerücht, der Herzog wolle alle seit der Erbebung anch unseres Volks zugestandenen Bewilligungen wieder zurüc-nehmen und weder das, was er bereits zugesagt, halten, noch auch fernere Ansprüche seiner Unterthanen berüdcksihtigen, jedes Grundes entbehre, und daß viel- mehr die Landes-Behörden so eben thätig damit beschäftigt seien, die durch jene landesherrlichen Zusagen bedingten Veränderungen in der Verfassung und Verwaltung des Landes vorzubereiten, daß es auch der aufrihtige Wille des Herzogs sei, den im gesammten deutschen Vaterlande ‘betretenen Weg volksthümliher Entwickelung auch hier unabweichlih verfolgen zu lassen.

Auhalt-Deßan. (D. A, Z) Deßau, 10, Mai, Heute fand die Eröffnung der Sihungen unseres" ersten Landtages statt. Minister De. Habicht verlas ein Patent des Herzogs, durch welches die Mitglieder des Staats = Mitasteriums zu Landtags - Kommissaren ernannt und bevollmächtigt werden, dem Landtag- eine provisorische Geschäftsordnung vorzulegen. Diese Gésrhäftsorduung wurde vom Ministerial - Nath Köppe der Versammlung mitgetheilt. Nach Vor- lesung dieser Geschäftsordnung trat der Minister Dr. Habicht auf und sprach folgende Worte:

¡„Oochgeehrte Herren! Wir (vünscben uns Glück dazu, zum erstenmale | vor den Vertretern des anhaltinishen Volks zu stehen. Von heute ab be- | guunt eine neue Epoche in der Geschichte unseres Vaterlandes, Lassen Sie | uns vereint dahin streben, daß dieser Abschnitt der Markstein eines steigen- | den Volksglücks werde, Bieten Sie in Vereinigung mit uns alle Kräfte | auf, daß diese sturmbewegte Zelt nicht die wahre Wohlfahrt des Volkes | untergrabe, Sorgen Síe mit uns dafür, daß Nuhe, Ordnung, Vertrauen und Fleiß ‘in unserem Vaterlande wiederkehre, Ju Jhre Hand legen wir ein großes Recht auf Jhuen ruht aber auch eine schwere Pflicht, eine große Berantivortlichfeit, Der Landesherr, der Sie berufen, das Volk, das Sie gesendet hat, blickt auf Sie. Ueben Sie Jhr Ne&t im vollsten Maße aus, erfüllen Sie aber auh Jhre Pflicht in gleicher Weise, dann wird un ser Vaterland glücklich werden. Namens Sr, Hoheit des ältestregierenden Verzogs erktläre ich die Versammlung der Volkavertreter hiermit für eröffuet.“' __ Vei der Wahl der Kandidaten für das Präsidium wurden Bank= Direktor Nulandt, Justiz-Amtmann Jmme und Buchhändler Aue als die von der Versammlung genehmigten Kandidaten zur Präsidentschaft dem Herzoge vorgeschlagen, Die ferneren Berathungen wurden bis zur definitiven Bestimmung über die Präsidentschaft auègesest,

__ Schleswig-Holstein. Rendsburg, 13. Mai, (H. C.) Von der Jusel Sylt wird unterm 9. Mai geschrieben: „Die Cin= wohner der Jusel Sylt sinv entschlossen, ihre Heimat gegen Plünde- rer und Menschenräuber auf das erustlichste zu vertheidigen. Unge- führ 250 rüstige Männer der Jusel sind mit Flinten und die Uebri- gen mit Lanzen bewaffnet, Die Bewachung der Junsel an den ge- (Forvollsten Punkten ist vollständig organisirt, seitdem der Landvoigt gestellt hal, Dag D au die Spive der Vertheidigung seiner Zusel e Seihtialeit f 4 errain ist günstig, Jm Osten der ZJusel hindert R E 0 Bajsers größere feindliche Schiffe am Laudenz schüßen die D und den südlichen und nördlichen Landeken Einwohner die n gegen seindliche Kugeln und geben den Landes- ern die Hülfsmittel eines Gebirgöfampfes.“

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dnr in Beg ano, Ztg.) Sre 12 M Dia Werierbäktt A tapffsciff „Washington“ is gestern Abend in Maschin, 0 aen. Es war wegen eines Fehlers an der e er am 25, April von New « York abgegangen und traf pp 4 Na Morgens H Southampton ein, vou wo es am 10ten nad ver gier ging, Dex „Washington““ hat die bremer Flagge nte der Lwarz-roth - goldenen vertausht, Ex überbrachte 65 Pas, sagierez für die Hinausreise sind bereits seit längerer Zelt alle Pte

j . 1 U) G vet t Co As e a d é S dänische Fregatte ult desen 20 zan Cinsegeln in die Weser die

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uslaud.

Fraufkreih. Paris, 13, Mai, Ju der gestri i National-Versammlung war die Erörterung über die le mie es Mee tutions-Kommission ernannt werden soll, an der Tagesordnung, Herr Berryer {lug vor, nach der Diskussion die Mitglieder der Kom- mission dur die Büreaus ernennen zu lassen; jedes Büregu solle seine Liste entwerfen, und diejenigen Mitglieder sollten die Kommis= sion bildeu, welche im Ganzen die meisten Stimmen erhalten wür- den. Herr Lherbette bekämpfte diesen Vorschlag uud meiute, die Ernenuung müsse entweder direkt durch die Versammluug oder dur die Büreaus, jedo uicht mittelst besonderer Listen, geschehen. Herr Callais s{lug vor, die Kommission aus 36 Mitgliedern zu bilden

und 18 derselben in der Versammlung, 18 aber in den Büreaus zu

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ernennen, * Herr Berry ex trat diesen Antïage bei. Nah einigen Erörterungen wurde zuerst entschieden, daß die Verfassung&-Kommission 36 Mitglieder zähle solle. Eiue abermalige Diskussion entspann sich nun über die Weise ihrêr Ernennung. Herr Glais-Bizoin bekämpfte den Cällaisshen Vorschlag, weil êr éé Rückkehr zum alten System, zum doppelten Votum sei, Herr Ctemièur erklärte den ‘Callaisscheu Vörshläg fük sinnkeich, aber nicht für gut, weil er dië Versammlung theile. Lie Versaïñünlung nähm sodann ihre Geñëhmigung der Zahl don 36 Mitgliedern zürück, verwarf den Callaïéschèn Autrag und entschied zuleßt, die Constitutions-Kommission äus 18 Mitglie- dern bestehen, und daß deren Ernennung direkt von ihr, der Ver=- sammlung, ausgehen solle. Herr Napoleon Bonaparte forderte die Versammlung auf, den Minister der auswärtigen Augelegenheiten zu ersuchen, daß er möglichst bald und, wenn es angche, sogleich alle auf die poluische und italienishe Frage bezüglichen Aftenstücke der Vérsämmlung vorlegen möge, Herr Bafstidé erwiederte, daß alle Aktenstücke, deren Mittheiluug möglich sei, in deu Archiven uiederge- legt wären, wo jedes Mitglied davon Einsicht nehmen könne. Er

werde nur diejenigen noch zurückhalten, die sih auf {chwebende Unter- handlungen bezögeu und ohne Ungeiegenheit für den öffentlichen Dienst nicht mitgetheilt werden fönnten. Herr Lasteyrie, Berichterstatter der Reglements-Kommission, verlas hierauf den Entwurf eines De- frets bezüglih des Petitionsrehts. „Dies Recht“, sagte derselbe, „eist ein heiliges, und Keiner von uns hat im entferntesten die Ab- sicht, es irgendwie zu beschränken. Aber es is auch unsere Pflicht, nicht zuzulassen, daß es auf eine Weise ausgeübt würde, die Jhre Arbeiten stören könnte. Der Entwurf lautet :

Art. 1, Alle Petitionen sind schriftlich aufzuseßen und zu unterzeich-

nen, Sle werden an den Präsidenten der National-Versammlung gerichtet und können von einem Mitgliede der Versammlung auf dic Tafel der Kam- ner nicdergelegt werden, Sie in Person an die Schianken zu bringen , ist verboten. __ Art, 2, Die Petitionen werden, nah der Reihefolge, in welcher sie eingegangen, in ein General-Verzeichniß eingetragen werden, welches die numerische Ordnung der Petitionen, die Namen der Bittsteller uud die An- gabe des wesentlichen Juhalts des Gesuchs enthalten soll, Diese Liste soll gedruckt und an die Versammlung vertheilt werden.

_Art, 3, Die auf der Liste verzeichneten Petitionen sind nach den Ge- genständen, von welchen sie handeln, unter die verschiedenen Kommissionen zu vertheilen und sollen dort zur Versügung der Mitglieder bleiben, welche sie einzusehen wünschen.

Art, 4, Die Kommissionen haben wöchentlich einen Bericht über die einer jeden derselben übergebenen Petitionen zu erstatten, Drei Tage vor der Berichterstattung soll ein Papier vertheilt werden, welches den Namen und die Adresse des Bittstellers, den Zweck der Petition und deren Zahl auf der Liste anzugeben hat,

Diese Artikel wurden nach kurzer Diskussion angenommen. Herr Durrieu wünschte darauf zu wissen, ob es wahr sci, daß die voll- ziehende Kommission (interimistishe Regierung) den Sibungen der National - Versammlung nicht beiwohnen wolle; in den Abtheilungs- Sälen wenigstens sei dies Gerücht verbreitet gewesen, Herr Cre - mieux erwiederte, daß, so viel er wisse, kein Grund vorhanden sei, dies Gerücht für gegründet zu halten. Herr Durrieu: „Die Mit- glieder der vollziehenden Kommission haben gar niht das Recht, zu entscheiden, ob es ihnen gut dünke oder niht, in der Versammlung zu erscheinen; es is dies ihre Pflicht, denn sie repräsentire eine für ihre Handlungen verantwortlihe vollziehende Kommission.“ Herr Odilon Barrot: „Und eine widerruflihe.“ Der Präsident: „Kein Repräsentant kann ohne Genehmigung der Versan.mlung aus der=- selben fern bleiben, Dies scheint mir die Sache zu erledigen.“ Schließlich machte Herr Degoussée folgende Mittheilung: „Die Quästoren sind beauftragt worden, ein Kennzeichen für die Volksvertreter vorzuschla= gen. Wir mußten eines wählen, das sih am \{nellsten beschaffen ließ. Es besteht aus einem Bande, auf welchem die Fasces der Re-=- publik, über thnen eine dreifarbige Kokarde, gestickt sind. Wenn die Versammlung dieses Kennzeichen genehmigt, so wird sofort die erfor- derliche Anorduung getroffen, und es wird dasselbe hier im National= Palast am Sonntag Morgen vertheilt werden, denn es is beschlossen worden, daß die National-Versammlung, als Repräsentantin der Sou- verainetät, sich nicht nach der Bastille begeben, souderu hier auf den ¿zug warten soll, der hierher kommen wird, um sie abzuholen.“ (Bei- fall.) Die Versammlung schritt daun noch zur Wahl eines Secre- tairs, an die Stelle des Herrn Felix Pvat (des bekannten drama=- tischen Schriststellers), der seine Entlassung genommen hat, die auf Herrn Lafayette siel , welcher 394 Stimmen hatte, wäh-= rend Herr Latrade 175 und Herr Altaroche 17 erhielt. Es ging in der Versammlung das Gerücht, daß, wenn uicht sofort auch zu einer neuen Vice-Präside-utenwahl geschritten worden, nachdem Herr Recurt, einer der bisherigen Vice-Präsidenten, zum Minister des Junern er- nannt is , dieser Aufschub daher rühre, weil General Cavaignac, ebenfalls einer der Vice-Präsidenten, "wahrscheinlih das Kriegs-Porte= feuille übernehmen werde und dann also gleih eine doppelte Vice- Präsidentenwahl zusammen vorgenommen werden könnte, Folgendes sind die Kandidaten, welche in zwei Hauptzusammenkünften von Volksvertre= tern für die Kommission zur Entwerfung der Verfassung bezeichnet worden: Lamennais, Cormenin, Advokat Dupont, Jean Reynaud, Jules Favre, Louis Blanc, T. Bac, Armand Marrast, Portalis, Martin von Straßburg, Pascal Duprat, Boussy, Crepu, Dornés, Laurent und Lätrade. Das Sièele erklärt sich ermächtigt, der Behauptung der Presse, daß die Quästoren der Na= tional - Versammlung 909 Flinten in den Palast derselben hätten bringen lassen, damit die Volkfsvertreter sich "im Fall eines An- griffs bewaffnen köuuteu, als einer durhaus ungegrünudeten, förmlichst zu widersprechen.

Die National = Versammlung hat am Schlusse ihrer vorgestrigen Sitzung die Corps-Chefs der Nationalgarde ermäihtigt, den Befehlen des Präsidenten der National-Versammlung direkt zu gehorchen.

Der Moniteur zeigt heute au, daß der Festzug sich morgen nicht an der Bastille, sondern auf dem Eintrachts-Play bilden werde.

Jn der leßten Woche hat der Metall - Vorrath der Bank aber= mals um 1,600,000 Fr. zugenommen; derselbe beträgt jeßt 92 Mil- lionen und der Noten-Umlauf 313,300,000 Fr. An der Börse waren gestern Kriegs - Gerüchte vorherrschend, und man folgerte aus der Ernennung Favre?s zum Unter - Stagatssecretair des Auswärtigen, daß die Fünfer-Kommission den Krieg als nahe bevorstehend betrachte,

Die Fonds wichen daher sämmtlich.

Großbritanien und Jrland. London, 12, Mai, Jhre Majestät die Königin hielt gestern die erste Drawingroom (Cour, bei welcher Damen erscheinen) im St. James- Palast, Die Herzogin von Kent, der Prinz von Preußen, der Graf von Syrakus und Prinz Friedrih von Hessen waren dabei gegenwärtig. Die Kö-= nigin war ganz {warz und wie alle ershienenen Damen in britische Stoffe gekleidet.

: Jm Oberhause wurde gestern die Bill, durch welche der Ver= auf vershuldeter Landgüter in Irland erleihtert wird, zum dritten= ole enf len, Vas Haus wurde darauf eine kurze Zeit noch durch ne eschwerde Lord CEllenborough?s, des früheren General-=

ouverneurs von Indien, über die groben Unterschleife zusammenge= halten, welche. sih Mitglieder des höchsten Gerichtshofes von Judien hätten zu Schulden kommen lassen, Nachdem der Marquis von

Lansdowne die strengste Untersuhung versprochen hatte, vertagte sih das Haus.

__ Im Unterhause brate Herr Urquhart wiederum den dä= nischen Krieg zur Sprache und stellte in Abwesenheit Lord Palmer- ston's die Fagë i Lord John Russell, ob jet, da Däuemark „die Häfen jenét Feinde únd Sceräuber“ gesperrt, welche in sein Land cimgedrungêli und“ Engländ die Sperrung anerkanut habe, die Regie- rúng noch immex der Meinung sei, daß die Gewährleistung des Ver=- trags von 1720 feine Auwendung finde. Lord John Russell be- shränkte si, einfa zu. erwiedern, daß die Gewährleistung des Ver- trags von 1720 auf die gegenwärtigen Verhältnisse zwischen Preußen und Dänemark überhaupt feine Anwendung fänden. Das Haus ging hierauf zur Berathung der Fremden - Ausweisungs - Bill über, deren dritte Lesung an der Tagesorduung war. Es entspann fsih wiederum eine heftige Debatte über die Bill, da die Mitgliede vön dér Ladi- falen Seite in der Maßregel eine Beleidigung der öffentlichen Mei- nung und eine Erniedrigung des Landes cxrblickteu. Jn solchem Sinne sprachen Herr Mowatt, Mitglicd für Falmouth, der die Verwer- fung der Bill beantragte, Herr Hume, der den Antrag unterstüßte, Lord Stuart und die Herren Mun§t, Ewart und Foster. Am nachdrülihsten sprah indeß Herr Cobden gegen die Bill, Er be- dauerte, daß die Minister, während sie beshräukende Maßregeln er- griffen, nichts gethan, um die Einrichtungen des Landes auf bessere Weise zu beshüßen. Während dieser Sizuag wären dem Parlamente keine Vorschläge gemacht, welche die Liebe des Volkes zu seinèn Einrichtun gen erhöhen fönnten. Das Volk von England könne nicht die ganze Welt in Bewegung sehen und selbst still stehèn bleiben. Wenn die Regierung wünsche, das Königthum aufrecht zu erhaltéèn gegeu die Neigungen für eine Republik, so thâte sie besser, den Pomp der Krone abzu- schaffen, als beshränkende Gesepe vorzuschlagen und zu unterstüßen. Lord John Russell antwortete Herrn Cobden und rechtfertigte die Veschränkungs-Maßregeln, welche er im Laufe seiner Verwaltung dem Parlamente vorgelegt hat; das irländische Zwangsgeseß, das Geseß zur Sicherheit der Krone und die Fremden-Ausweisungs-Bill. Die beiden ersten Maßregeln hätten sich als sehr wirksam und wohlthuend erwiesen, und dasselbe lasse sich von der jezigen Bill erwarten, Jhrc Nothwendigkeit aber liege in den Zeitumständen, welche die Regierung zur Vorsicht nöthigen. Was die Mittel anbetrifft, welche Herr Cobden zur Ver= \söhnung und Beruhigung des Volkes anempfohlen hatte, so sprach der Minister sehr lebhaft gegen die von jenem befürwortete Abschaf- fung des sogenannten barbarischen Pomps der Krone. Dies sei nicht die allgemeine Stimmung des Landes, Er glaube, daß das englische Volk den Einrichtungen seines Landés innig ergeben, und daß zu fei= ner Zeit der Thron belièbter gewesen sei. Das Beispiel, welches die Herrscherin von England in allen Beziehungen des häuslichen Lebens gebe, finde den Lohn, welchen es verdiene, in der Liebe des Volkes, Das Volk werde sich mit möglichen Verbesserungen begnügen; _es wünsche die Säulen der Verfassung nicht erschüttert zu sehen. Die Fremden - Bill ward hierauf mit großer Mehrheit (146 gegen 29) genehmigt und zum drittenmal gelesen.

Niederlande. Aus dem Haag, 13, Mai, Der Köng hat das Enutlassungs - Gesuh der Minister Schimmelpenninck und Nepveu angenommen; sie bleiben aber bis zur Beseßung ihrer Stel len im Amte,

Schweiz. Tagsaßung. Sihung vom 11 Mai. (C id g. Z,) Nach dem der Präsident die Sihung mit einigen Worten über die bekannte Veranlassung zu der um einige Tage früher erfolgten Einberufung der Tagsaßung eröffnet, werden die neuen Gesandtschaften von Zürich (Amts - Bürgermeister De. Zehnder) und Neuenburg (Jeanrengud Besson und Gonzalve Petitpierre) beeidigt. (Tessin, Glarus und Schaffhausen sind abwesend.) Neuenburg drückt sodann seine Freude aus, im Kreise seiner Bundeöbrüder als freier, unabhängiger {wei zerischer Kanton erscheinen zu können. Es werden sodann die ver= schiedenen Schreiben von Luvini aus Mailand, Oberst Gerwer in Grau= bündten, der Regierungen von Graubündten und Tessin verlesen,

welche übereinstimmend bestätigen, daß die in großer Masse an der graubündtnerishen Gränze aufgehäuften bsterreichishen Truppen be- absichtigten, eineu Durchmarsh durh \{hweizerisches Gebiet nach Jtalien zu erzwingen, Es werden sodann die Anträge des Kriegs- Raths zu Ausstellung einiger Truppen - Corps verlesen. Zürich möchte die Angelegenheit zu reifliher Prüfung einer Kom überweisen, welhem Vorschlage auch die übrigen

mission i | Stände beistimmen, da sie noch keine dringende nahe Ge-

fahr sehen können und daher unnüße Truppeu - Aufgebote und unnube Kosten verilielden möchten. Besonders St,

Gallen und Graubündten (Abys) ertheilen die beruhigendsten Versicherungen, daß noh keine so nahe Gefahr vorhanden und auch die geschilderte bsterreihische Truppen - Anhäufung nicht so groß sei, wie sie geschildert wurde. Ja, Herr Ab ys bezeichnet die Nachrichten der provisorischen lombardischeu Regierung geradezu als irrig, (Vei Abgang der Post sprach Thurgau.)

Bern. (Eidg. Ztg.) Die Angelegenheit des Hcrrn Bundes Präsidenten Ochsenbein is noch nicht definitiv erledigt, Wie es scheint, hat die plöhlihe Demission desselben auf die Mitglieder des Großen Rathes und namentlich im Volke einen folhen Ein- druck big p daß männiglich geneigt ist, dieselbe ivo möglich zu verhiñdern, und daß auch die Gegner des Herrn Ochsenbein mildere Saiten anschlagen. Am Zeitglockenthurm und an anderen Orten war augeschlagen: „Es lebe Ochsenbein! Nieder mit Stämpsfli und Nig geler!“ Auch das Militair sei entschieden für Ochsenbein. Nachdem der Große Rath beinahe eine Stunde auf die Mitglieder des Regie= rungs-Rathes, welche mit Mitgliedern des Großen Rathes in Kou- ferenzen über die Entlassung des Herrn Ochsenbein begriffen waren, hatte warten müssen, zeigte sich endlich die Fruchtlosigkeit dieser Sühnversuche, indem das förmliche s{hriftlihe Entlassungs - Gesuch des Herrn Ochsenbein verlesen werden mußte, Dasselbe stügt sich guf dieselben Motive, wegen welcher {hon am vorigen Tage der Austritt erklärt worden war, daß nämlich der Große Rath sih geweigert habe, eine Untersuhung rüsichtlich der stattfindenden Werbungen für die Lombardei einzuleiten oder wenigsteis motivirt abzulehnen. Der Antrag von Matthis, daß nunmehr eine Fommis- sion von 3 Mitgliedern, welche bis Mittwoch (10, Mai) zu berichten hat, niedergeseßt werde, wird angenommen und in dieselve Matthis, Büßberger und Tillier gewählt, Der Verfassungsfreund hofft noch auf Verständigung, die Berner- Zeitung is stumm und eis- falt, Endlich wurde noh die Bundesrevision behandelt, Ochsenbein empfiehlt in ausführliher und warmer Rede das Projekt der Tag- saßung. Stämpsli, Schneider, Jngo!d, Stockmar 2c. verlangen den Verfassungsrath. Jhr Antrag: 1) in erster Linie auf einen Verfas- sungsrath zu dringenz 2) wenn dieser niht erhältlih, bei der Be- rathung dur die Tagsaßung mitzuwirken, wobei zedoh speziell ge- wisse, \päter- zu bezeichnende Punkte festgehalten werden sollen; 9) falls die Tagsaßung nichts zu Stande bringe, neuerdings auf Nieder- seßung eines Verfassungsraths zu dringen, wird angenommen und im Sinne desselben auf den Entwurf eingetreten.

Bern, 10, Mai, (Schwäb, Merk) Jun der heutigen Sitzung des Großen Raths entschloß sich Herr Ochsenbein, sein Ent=

vg v 1“ zurückzunehmen, nächbeùi dér Große Rath erklärt hatte, daß die Abweisung des Ochsenbeinschen Antrags auf Ein= schreiten gegen die Werbungen für Ftalien nur erfolgt sei, weil der Regierungsräth auch ohne Weisung für die Handhabung der Gesebé zu sorgen habe; und daß es uuter den gegênwärtigen Umständen wünschenswerth sei, daß Ochsenbein in seinem Amte bleibe.

Bern, 11. Mai. (Deutsche Ztg.) Das regierungsräth- lihe Scissionsdrama is ausgespielt; die streitenden Parteien haben sih versöhnt, und es herrsht in den oberen Regionen scheinbar wie- der Friede. Ju der gestrigen Großraths-Sißung rapportirte der Regierungsrath über das Votum der bernishen Gesandtschaft auf der Tagsaßung, betréffend den Allianzvertrag mit Sardiuien, Ju diesem Berichte sprach der Regierungsrath seine warme Sympathie

für die Freiheitsbestrebungen der Völker aus, sprah \sich aber über

die Stellung der Schweiz in den gegeuwärtigen Zeitbewegungen in emmüthiger Uebereinstimmung mit den Ansichten der bernishen Ge-

sandtschaft dahin aus, daß man mit allen zu Gebote sstte- henden Mitteln die Neutralität der Schweiz aufrecht erhal- ten und sh uicht in fremde Händel mischen solle, und be-

autragte deswegen einstimmig die Gutheißung des Benehmens der bernischen Gesandtschast durch den Großen Rath. Die ganze Ver- sammlung sprach ihre Beistimmung zu diesem Antrage aus. Hierauf stattete die Dreier-Kommission, welche vom Großen Rath zur Aus=- gleihung der Differenzen ernannt worden war, Bericht und stellte den Antrag, daß dem Herrn Ochsenbein die Entlassung als Präsident und Mitglied des Regierungs-Raths nicht gegeben werden solle, in Betracht 1) daß das Cutlajsungs - Begehren auf einer irrigen Vor= aussebung beruhe, indem der Große Rath nicht beschlossen habe, daß

keine Untersuhungea gegen diejenigen, die der Theilnahme an Militair - Capitulation und Werbungen verdächtig seien, an- gehoben werden sollen, sondern uur erkannt habe, daß der- malen in der _ Sade fem . Beschluß ¿zu fasstn ei, indem

der Regierungs-Rath auh ohne Weisung für die Handhabung der Gesehe zu sorgen habe; 2) daß es unter den gegenwärtigen Umstän- den wünschenswerth sei, daß Herr Ochsenbein, der {äßenswerthe Eigen- schaften besiße und bisher eine uneigennüßige Vaterlandsliebe bewiesen habe, in seinen Functionen bleibe. Diese Anträge der Kommission wurden mit großer Mehrheit gegen 1 Stimme angenommen. Herr Ochsenbein tritt nun ein. Nachdem ihm der Beschluß mitgetheilt wor- den ist, erflärt er, daß er {hon früher nur ungern die ihm übertragene Stelle angeuommen und sich seither oft nah seinem stilleren Berufs- leben gesehut habe. Jedenfalls hege er den festen Vorsaß, nur o lange zu bleiben, als im Wesentlichen er seine politischen Ansichten ge- theilt sehe, Diesen Moment glaubte er jeßt um so mehr vorhanden, als gerade in den Tagen dèr Gefahr den Behörden nöthig is, ein festes Benchtnen einzuhalten. Jede Ausicht, konsequênt verfolgt, kain zum Olück führen; aber Konsequenz is nöthig. Da er nun sehe, daß die oberste Landesbehörde mit seinen Neutralitätsprinzipien ein- verstanden sei, und er aus den eben gemachten Mittheilungen erkenne, daß er den früheren Großrathsbeshluß irrig aufgefaßt habe, so er- kläre er, in seiner Stelle verbleiben zu wollen. Noch wird in Bezug auf diese Augelegenheit angezeigt, daß der Regierungs - Rath den Justizdirektor mit Untersuchung und Bericht über die erwähnten Wer bungen beauftragt habe, Herr Ja ggi versichert, daß nach den Be- richten, die er von Regierungsstatthaltern erhalten, bis jeßt feine Werbungen stattgefunden hätten, sondern nur das Gerücht gehe, daß Werbungen eintreten würden, Auch von dem Dasein eines Werh- Comité's liegen bis jeßt feine Thatsachen vor, Heute ist wieder die Tagsagung zusammengetreten, um die zum Schuße der von österrei= chischen Truppen bedrohten östlihen Schweiz nothwendigen Maß= regeln zu treffen. Der \{weßzerische Konsul aus Mailand schreibt, daß täglich viele Schweizer in dieser Stadt eintreffen, welche si als. reiwillige zar Verfügung der provisorischen Regierung stellen, aber dessenungeachtet weder Sold noch Verpflegung erhalten, und daher, da sie meistens ohne Existeuzmittel seien, in bittere Verlegenheit ge- rathen und die Hülfe des Konsulats ansprehen. Der Konsul bittet daher um Sustentationsgeld und Weisung, was er zu thun habe. Auch die leßten tessiner Freiwilligen sollen, unzufrieden mit der Be= handlung, die sie erfahren, nah der Heimat zurückfehren,

*talïen, Rom, 3. Mai, (Köln, Ztg.) Die “Ruhe i} Pn s , Es , e gg 1 b V T ; hergestellt. Mamiani scheint wirklih mit der Bildung eines neuen und zwar eines absoluten Laien-Ministeriums beauftragt zu sein, Die

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Kriegs - Angelegenheiten sollen der Staats - Consulta anvertraut wer- den, Die Civica is zur Vernunft zurückgekehrt, und die Thore sind zwar noch dürch sie beseßt, abêér man fann fréi aus und eíù,

Rom, 5. Mai. (Schwäb. Merk.) Vorgestern sind folgende Personen in das neue provisorishe Ministerium ernannt worden ; Graf Mamiani, Miuister des Jnneru und Präsident des Minister- Raths. Zum weltlichen Minister der äußeren Angelegenheiten if Graf Marchetti ernannt. Minister der Justiz Advokat de Rossi. Ad- vokat Lunati ist Minister der Finanzen. Duca di Rignano (Massimo) hat die Staatsbauten und den Handel. Fürst Doria, Kriegs-Miz nister. Kardinal Ciacchi (bisheriger Legat in Ferrara) ist Minister des Kuitus ; seine Stelle wird interimistisch vom Kardinal Orioli ver- schen. Professor Orioli (der früher während seiner Verbannung als Professor in Korfu angestellt war) is zum Minister des öffentlichen Unterrichts bestimmt. Galetti endli, der bisherige Polizei-Minister, hat diesen Posten wieder angenommen, Alles {eint sich guf fried- liche Weise zu lösen. Der Papst genießt nah wie vor, ungeachtet seiner Weigerung, als Kirchenfürst den Krieg zu erklären, dieselbe Uebe seines Volkes. Die Schwierigkeiten {einen sich dur sein Uebertragen jenes Rechts (und damit ‘eigentlich der ganzen weltlichen Herrschaft) an das Ministerium gelös zu baben,

Neapel, 4. Mai. Eine telegraphische Depésche vom Festungs- Kommandanten in Messina vom 2. Mai, 35 Uhr Nachmittags, meldet den Abschluß eines Waffenstillstandes bis zum 20, Mai.

Spanien, Madrid, 8. Mai. Ueber den gestern erwähnten Soldatén - Aufstand erfährt man jeßt folgendes Nähere:

Den Angaben des Regierungsblattes zufolge, drangen eiuige aus den Reihen der spanischen Armee gestoßene Offiziere gestern früh um drei Uhr dur eine verborgene Thür in die Kaserne des Jufanterie- Regiments España. Die von ihnen bereits gewonnenen Unterofÿ= ziere ließen die Soldaten mit der Versicherung, die ganze Besaßung hätte sih erhoben (pronunciado), unters Gewehr treten uud rückten mit einem großen Theil des Regiments aus, nachdem sie die Offi- ziere entwaffnet hatten. Auf der Straße {lossen sich ihnen mehrere auf halben Sold geseßte Offiziere, die sih heimlih hier aufhielten, an. Da diese aber statt der verabredeten Losung, „es lèbe die Kü- nigin, nieder mit den Ministern!‘/ in das Geschrei, „es lebe die Freiheit, es lebe die Republik! ‘/ ausbrachen, \o liefen die wenigen auf der Straße befindlichen Leute unter dem Ausrufe „eso no, eso no! á casa! á casa! (das nicht, das niht! nah Hause, nach Hause ! )“/ davon, und auch viele der verleiteten Soldaten entfernten stch und stellten sich vor ihren Behörden, Als sie auf der Plaza Mayor an- kamen, betrug die Zahl der Rebellen uur noch 300 Mann.

Die Regierung war, wie die amtlichen Darstellungen sagen, vou der beabsichtigten Ruhestörung unterrichtet gewesen und hatte alle Maßregeln getrosfen, um die Bewegung bei ihrem Ausbruche zu über- wältigen. Die Truppen waren deshalb in den Kasernen bereit ge- halten worden. Sobald sie ausrückten, erschossen sie auf der Straße alle Personen, die ihnen verdächtig schienen, darunter auch zwei fran- zösische Handwerker. Nachdem der General Fulgosio {wer verwun- det gefallen war, übernahm dêr General Pezuela den Oberbefehl, und die Truppen griffen mit der Artillerie die Plaza Mayor an. Der Oberst des Regiments Españig trat mit der Fahne desselben allein gegen die Rebellen vor, um sie durch diesen Anblick zur Pflicht zurückzuführen, allein sie beharrten auf ihrem Widerstande, selbst nach- dem das Kanonenfeuer ihre Reihen gelihtet hatte. Endlich drang der General Lersundi (derselbe, welcher als Major in der Nacht des 7, Oktobers 1841 an der Spibe aufgewiegelter Soldaten zuerst daë Schloß erstürmte, um die Königin zu eutführen) auf einen Hor= nisten der Rebellen ein, entriß ihm die Trompete und blies zur Ein- stellung des Feuers, Während die Rebellen nun in Verwirrung ge- riethen, rüdten seine Truppen auf sie vor und zwangen die dem Tode entronuenen Soldaten, die Waffen uiederzulegen.

__ Bei diesem nicht völlig eine Stunde daueruden Gefechte wurden außer dem General Fulgosio noch sechs Offiziere verwundet, und das brave Jngenieur - Regiment erlitt alleiîn einen Verlust von 30 bis 40 Mann an Todten und Verwundeten. Unter den Leichen der Rebel= len fand sih die des Deputirten vou Granada, Velo, in der Uniform der Nationalmiliz vor.

Gestern Mittag ließ der neue General - Capitain Pezuela alle mit den Waffen in der Hand gefangen genommenen Soldaten und |

Bürger nah einer am Prado belegenen Kaserne führen und vor ein Kriégsgericht stellen. die önigin den Antrag äuf 3 fdimirung säumtlicher rebellishéti Ardphtn urückgewiesen hatté, so würden nue acht Soldaten únd fünf Civil - nen, unter Leßteren, zei verdb- schiedete Offiziere, zum Erschießèn bestimiit. Um fünf Uhr Nachmit- tags wurde der Theil der Straße Alcalá, welchè von dem En ge des Prado nah dem Thore führt, durch mehrere Batailloné und Ar= tillerie abgesperrt, und um 6 Uhr wurden die dréizehn verurtheilten Personen, unter denen ih einen {wer verwundeten, auf einer Bahre getragenen Mann bemerkte, vor das Thor geführt und in Segen: wart fast der sämmtlichen Besaßung von Soldateu desselben Regiz meuts España, dem die Schuldigen angehörten, ershosseu. Den be= gnadigten, aber zu den Galeéren verurtheilten Soldäten wurdén darauf die Uniformen abgerissen und sie selbst halb entkleidet durch die Stadt geführt, Nachdem nun sämmtlihe Trüppeu vor den Leichnamen der Leßteren defilirt hatten, marschirte der Théil des Regiments España, der mit dem Erschießen beauftragt gewesen war, mit flingendêm Spiel vor das Shloß der Königin, welhe äuf dem Balkon erschien und huldvoll dankte. Déêr General Pézuela richtete an die Truppen einc Anrede, in denen er sie ermahnte, nachdrücklichst sich PEE tüfaee da- mit ihre Uniformen von den dur einige Unwürdige ihnen ausgedrü- ten Flecken gereinigt würden.

Der Belagerungs=-Zustand is natürlich sogleih erneuert wotden, obgleih die Aufhebung der constitutionellen Garantieen ohnehin in der ganzen Monarchie fortdauerte, Eine Menge dex vershworenetn Unteroffiziere auch andérer Regimenter is indessen entkommen und big fest, Gestern waren deshalb alle Thore der Stadt ge-

lossen.

Die Regierung behauptet in einem an die Provinzial-Behörbên gerichteten, heute in der amtlihen Gaceta veröffentlihten Rund= \chreiben, die rebellishen Soldaten wären durch „fremdes Golb (oro estrangero)“ verführt worden. Die ministeriellen Blätter El P60 pular und der Heraldo drüdcken sich in diefem Sinne noch déutz licher aus,

Heute herrscht hier vollkommene Ruhe.

Unterzeichnete beabsihtigen, eine Lotterie zum Besten dêr - hin2 terbliebeneu Wittwen und Waisen der in Schleswig - Holstcin für Deutschlands Ehre und Ruhm gefallenen Soldaten des Gardez Schüßen - Bataillons, der beiden Grenadier - Regimenter Kalset Alexander uud Franz und der Garde =- Artillerie - Brigade zu ver- anstalten.

Vertrauend auf den wohlthätigen Sinn, welchen Berlins Bez wohner stets an den Täg gelegt haben, hoffen auch wir, daß unser Vorhaben Ankläng und Unterstüßung finden wird,

Eineu Thel der Gaben wird beabsichtigt, zum Verkauf zu stellen, und der Tag hierzu, so wie der Tag der Verloosung selbst, Ende d. M. Kommandanten-Straße Nr. 84 wird noch näher angezeigt werden. Milde Gaben, bestehend in Tapisserie= und ande- ren Gegenständen, welche sih zu einer Lotterie eignen, werden dank- bar angenommen werden, auch sind Loose à 5 Sgr. zu haben bei

der Frau Generalin von Knobelsdorff, Karlsbad Nr. 12, Frau Oberst-Lieutenant Mohrenberg, Lnden - Straße Nr, 36, Frau Majorin von Schleiniß, Neue Jakobs - Straße Nr. 6, Frau Rechuungs - Räthin Die tri d, Stralguer Straße Nr. 32, Frau Lieutenant Girodz von Gaudi und Major Härpe, Kommandanteu-Straße Nr. 84.

Meteorologische Beobachtungen.

1848. | Morgeus | Nachmittags | Abeuds Nach einmaliger 15. Mai. 6 Uher. j 2 Ubr. l 10 Ubr. BEeobachtuug. / Luftdruck ..... 337,4s’’’Par./336,65'’’Par. 336,04'"’Par. Quellwärme 1E R.

|+ 10,9° R.| + 18,3° R. -+ 13,6° R. Fluseswärme 15,3° K.

Luftwärme - « - --

LiRi b 2A cid E AB Lid ti mat A Da ham l E S A e B cls auen E

e crliner FÖrse

rom 16. Mai.

Thaupunkt. -.-.- | —+ 8,4° R.| + 3,2° R. —+ 2,39 R. Bodeuwärme Dunstsättigung - 81 pet. / 29 pCt. 39 pCt, |Ausdünstung V RUREE. ame es heitér. | balbheiter. balbhbéiter. |Niederschlag . y y j Î v C s | W. / W. |Würmewechsél 4 188 Wolkenzug. ...} Ss | W. { ula, -+ 9,5 M Tagesmittel : 336,72'" Par... -+ 14° R. is -+- 4,7 R 50 pCi. W. S S O T E E S f I A M C O aran aa gn E DGIPEOE

Wechsel - Course.

| Brief. | Geld.

Amzslterdaui (è« ‘oer o od cor too 250 FI1. | Kurz 1445 | 144 e d l U o E 1425 | Hamburg «eco ooo ooooooo aco 300 Mk. | Kurz _— j 149% E 300 mk. | 2m | 1485 | 1483 idr T E L Dot e (9 M6, 6 2556 251 Pana. ain E G ELNAN e C ee 300 Fe. | 2 Mi. 81: Wien m 20 Nr: ili ee Cet. X (0 A | 2 Me, -— s AUzabugZz voi Op C Lo E TCO 06d 150 F1. i 2 Mé, ——— Denv i E ee a Oi (O D [a Leipzig in Courant im 14 Thir. Fuss.. 100 Thle. ( 5 eecg a Fraukfurt a. M südd. W..... ia.» 100 Fl, | 2 mi. [i RON Dat E L Ua U A, 100 SRbI | 3 Wocken| |

TInlündische Fonds, P fandbrief-, Kommunal - Papiere und Geld Course.

Geld. | Gem, |Zf.

j F f Geld, Gem.

|ze.| Buief. | Brief. St. Schuld-Sob. 31 704 | —— 707 Kur-u.Nm. Pfdbr. 38 877 Seebh. Präm. Sch. |—| =— | TTS à TOÎ Sebles1sche do. 35 K.u.Nm. Schuldv, 32| —— do. Lt. B. gar. do.|32 Berl. Stadt-Obl. [35 —— Pr. Bk-Autl.-Sch'— 64; e— Westpr. Pfandbr, [34 L S Groszh.Posen do. | 4| ——— | do. do. 13%) -— Friedrichsd'or. 13% 13% Ostpr. Pfandbr, [35 Os E Aud.Goldm.äßth.|-— 127 12% Vowm. do. 35] 38 -— Disconto. A EH 47; 52 Auslündische Fonds. |

Russ Hamb. Cert | 5 | —- Poln. neue Pfdbr.| 4 | 80% | 80% | do. beiHope3 4.8. D) do, Part 500 FI.1 4 | | 50 do. do. 1. Anl. |4| —— do. do. 300 FL|=] E do. Stiegl. 2.4.A,/4| 67 Hamb. Feuer-Cas.|337| ;: 28

do. do, 5, A. 4} do.Staats-Pr. Anl. |—| do. v. Rtbsah.Lst.| 5! 87 Holl, 23 % Int. 5 ps t do.Poln.SchatzO.| 4 47% 463 Kurh.Pr.O. 40 th.|-——| a do. do. Cert. L.A.| 5 | 585 Sardin. do. 36Fr.|—| a do.do.L.B.200FL|—| | -— N. Bad. do. 35 Fl. |—| -— —— Pol, a, Pfdbr.a.C.| 4] 803 | 80% |

|

[

j

Eisenbahn - Actien.

Schluss - Coursé von Cöln - Minden 622 B, 61? 6.

Slanm- Actien. | Kapital. ¿8 Prioriläts- Actien. |Kapital.| ; | | qr Perd ditt N 2 r ' O az it i ar P C D R TADOS | S | r 1 Der Reinertrag wird nach erfolgter Bekanntm. | 2 S Tages - Cours. SiimüinNétiE Blorititi-Actien: Lilkn!direlt | É | Tages - Cours. Ire ic VE PEE Tee Adi V e Gat dar: (4% (R jbelielis Vatloomng a dORp@M. ¡2Mriiai [125 Berl. Anhalt Lit. A, B. | 3,500,000 | 4 | 7x| 754 pz. Berl.-Ankiält.…,.. i. [1,411,800| 4 at do: Háambureg | 8,000,000 | 4 | 22 59 B. 58 G do. Haäambürg .vi.;. 5,000,000| 47 | 807 bz. do. Stettin -Starg.. 4,824,000 | 4 |— | 754 bz. do. Potsd.-Magd. 12,090,200] 4 68 B. do. Potsd.-Magd... 4,9000000 | 4 | 4 45 bz. do. do. S /3,132,800 5 74 B. Maecd.-Halberstadt 2 ETUODO | 4 | 7 —— Magdeb.-Leipziger .… (1,788,000) 4 46: Leipziger | 2,300,000 | 4 | 16 - Halle - Thüringer .….. /4,000,000 41 | Halle-Thüringer .….. | 9,000,000 | 4 | —| 41 ve Cam Minen... 3,674,500| 45 | 72 bz Cöln - Minden... 13,000,000 37 | —| 62 bz. Rhein. v. Staát gar.. |1,492,800| 37 | L 40: AGORER, 1%, t ABOCOOO | 4 | -| 455 bz u. G. do. 1. Priorität... |2,487,250| 4 | = Bolin i C t. i 1,151,200 | 4 | do. Stamm-Prior... |1,250,000/ 4 | É Düsseld. Elberfeld .. 1,527,000" 4} wéi Düsseldorf-Elberfeld. |1,000,000| 4 | Steele - Vohwinkel... | 1,100,000 4 | i Niederschl. Märkisch. !4,175,009|/ 4 | 70 R. Niederschl. Märkisch. 10,000,000 35 | —]| 56} B. 564 6. do. do. 3,500,000| 5 | 75 be. do. Zweigbahn | 1,500,000 4 | Las do. III. Serie. |2,300,000| 5 | 74 B. 73: ae. OVEFECLL It A P 420 700 32 do. Zweigbahn | 152,000/| 45 | do. At. B, So Oa00 000: 32 | —/ 0 c. do. do. | 148,000 5 | Cosel- Oderberg... 1200.000 4 | Le N Oberschlesische .…... |1,276,600| 4 | - Breslau - Freiburg .…. 1,700,000 4 | 6 | anes CoSel- VAerare | 250;000] 5.1 _— Krakau - OberschlI.... | 1,509,000 4 | —| R Steele - Vohwinkel... | 325,000| 5 | Quittungs - Bogen. #| Breslau - Freiburg . | 400,000 f L Berl. Anhalt. Lit. B. | 2,500,000 4 6U1 67 ba, G | [S 5/2s Stargard - Posen . 5,000,000 4 | 90| 45; G Ausl. Stamm- Act. | És |ZE| Berg: Märk, …...... | 4,000,000 4 | 90| 41 6. Dresden-Görlitz .… .… [4,000,000 4 | —| Brieg -Nelgse 1,100,000 | 4 | 90 r Leipzig-Dresden .….. 4,500,000] 4 | —| Magdeb.-Wittenb.……. | 4,500,000 | 4 | 60| 41/8 Chemnitz -Risa .….…. 3,000,000 | 4 |—| Aachen-Mastricht .…. | 2,750,000 | 4 | 30 - Sächsiséh-Bayeérische |6,009,000| 4 | —/ Thür. Verbind.-Bahn 5,680,000 | 4 | 20 igl Ma - Altona .…. «Sa. 2,050/000| 4 | —| 784 6. 79 B Aust. Quittungsbog, | Amsterd.-Rotterd. Fl. |6,500,000| 4 | Bes Ludw.-Bexbach 24FI. | 8,525,000 | 4 | 90 Mecklenburger Thlf. /4,300,000| 4 | 2E Pesther........ 26FI. | 8,000,000 | 4 | 80 | Friedr.-Wilh.-Nordb. | 8,000,000 | 4 | 80| 304 » 302 pz. |

von Préussischen Bank - Antheilen 64 B.

Die Course hielten sich fest, doch blieb der Umsáâtz sehr beschtänkt, Von Prioritäts-Actien waren Niederschlesisch- Märkische sehr offerirt und sind solche gewichen, während Köln - Minden

um circa 2 % stiegen. Preuss. Bank - Artheile flauer als gestern.