1848 / 32 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Periode von 1830 pom Baden : ei, als Baden bei Auslieferungs-Begehren der Schweiz, ohne auf | Vertrags-Verhältnisse zu achten , dieses Ret auch für sih in Auspruch |

gehandhabt habe und dasselbe nun dem Großher- egenüber um so entschiedener aufrecht zu erhalten

genommen habe.“ Hingegen hält der Vorort entschieden darauf, | „daß das freie Asyl von denen, welche es genießen, niht durch Con-= | spirationen ußd frevle Unternehmungen gegen auswärtige Staaten | mißbraucht, die Schweiz in Unannehmlichkeiten verwickelt und ihre Neutralität dadurch gefährdet werde.“

Italien. Florenz, 23. Mai. (D. A. Z.) Das Großherz. Edikt, welches die Bewohner von Massa und Carrara, so wie die schon bis | zum vergangenen Sommer zu Toskana gehörigen Landschaften der Lunigiana und Garfagnana, in den tosfanishen Gesammtstaat zuf- ! nimmt, is am 15. Mai publizirt worden. Anfangs hatte man sie | nur provisorisch aufnehmen wollen; da sie aber dringend verlangten, | daß dies soglei definitiv geschehen möge, so is diesem Wunsche durch das Edift Genüge geleistet, „ohne jedoh den fünftigen Schick- | salen Ztaliens oder den bei der endlichen Entwickelung der jebigen | Wirren vielleiht veränderten Wünschen jener Landestheile irgend prä= judiziren zu wollen.“

Die Regierung hat am 18. Mai 45 Pairs ernaunt aus fast | allen von ihr durch die Constitution festgeseßten Kategorieen, au von *

Auswärtige Börsen.

Breslau, 31. Mai. Vollw. Louisd’'or 113 Br. Poln, Papiergeld 90% bez. u. Br. Oesterr, Banknoten 90! u. 5% bez. Staatê - Schuldscheine - 3zproz. 695% bez. u. Gld, Seehandl.- E à 0 Rthlr, 79 Br. Posener Pfandbr. 4proz. 85 Br, do. 33proz. 72% & bez. Sthles. do. 32proz. 872 u. 5 bez. u. Gld., do. Lit. B. 4proz. 862 u. 2 bez. u. Gld., do, Z2proz. 763; Br. Preuß. Bank-Antheilscheine 65 Gld. i

Poln. Pfdbr. neue 4 proz. 85 bez. u. Gld,, do. Partial - Loose à 900 Fl. 55 Gld., do. Bank = Certif. à 200 Fl. 10 Gld, Russ. Poln. Schaß-Obligat. in Slb.-Rbl, 4proz. 55 Gld.

Actien. Oberschl. Lit. A. 34 proz. 69—70 bez, 4proz. 72 Gld., do. Litt, B. 3¿proz. 69% bez. u. Schweidn. - Freiburg 4proz. 702 Gld,, Nieders-blesis{ch - Märk, 3:proz. 59: Gld. bahn Zus.-Sch. 4proz. 32: bez.

Wien , 30. Mai. Met. Z5proz. 63, 4proz. Al, 34: 102. 39: 62, Nordb. 83: Gloggn. 81, Livorno 523. Pesth 51. B. A. 910.

do. Priorit, Gld. Bresl[.- do. Priorit. 4proz. 72 Gld. : Friedr, Wilhelms - Nord- 2, Suro 4 Mail, 54

19

L 1

DLL

Wechsel, Amsterdam 152, Frankf. 112, London 11. 50. Augsburg 112. Hamburg 170, Paris 132. Leipzig, 31. Mai, L, Dr. Part. Oblig. 89 Br. Leipz

B. A. 150 Br. L. Dr. E. A. 8 Br. 85 G. Sächs. Bayer. 70 Br. Chemn. Riesa 25! G. Magdeb. Leipz. 150! G. Berl. Anh. A. 78 G. tona - Kiel 80 G. Dess. B. A. 80 G. Frankfurt a. M., 30. Mai.

D\ - A S L Dark, 50 Fl. L. 53 53,90, 25 S8, 471, »Z O!

sl Baden 50. Fl. 38, 372 225, Kurhess. L. 215, 215. Sardin. 185174, 244/404, Poln, G00 79G, do. 300 Sl 57, 55. KRölu- Minden 64, 63. Bexbah 505. Friedr. Wilh. Nordbahn 31:, Wechsel: Amsterdam (100 Fl. Cour.) k. S. 101! Bx. 2 M. 1005 Br. Augsburg (100 Fl, Cour.) k. S. 1192 G. Berlin (60 Rthlr.) k. S. 104; G. Bremen (50 Nthlr. in Louis'dor) k. S. 9945 Br. Hamburg (100 Mk. Bco.) k, S. 87: Br., 87G. 2 M. 864 G. Leipzig (60 Rihlr.) i. d. M. k. S. 105 Br. London C10: Livr. Skt.) kf. S, 1212 G, 3.M 149% Gs Loon (200 Fr.) k, S. 95 G. Mailand (250- Lir, Austr.) k. S. 99: G, Paris (200 Fr.) k. S. 957 Br. Wien (in r, 100 Fl, C. M.) f. S. 406 Br. Diskonto 2 G, Paris, 29. Mai. 1320. Nordbahn 355. Amsterdam, 29. Mai. Alle Gattungen bolländischer Fonds haben sich durch verschiedene Einkaufs - Aufträge wiederum inm Preise

Sächs, Schles. 597 Br-

Loban Zut. 2G, B G9. U

Preuß. B. A. 65 G.

1

2,

1 "1

Iproz, Span.

1

3proz. Rente 49, Zproz. 70, 50. Bank

ebessert. Jn Junt. und proz. war der Handel sehr belebt. Svan. Die wenigen Umsäße, welche heute stattfauden, waren obne lieben nah einer Neigung zur Preisverbesserung fast gauz wie ge- | Belang.

stern. Russ, besonders 4proz., waren zu viel höheren Preisen sehr

| befinden sich darunter :

| das die präventive in

| für die ziemli genau bestimmten Preßvergehen weseln zwischeu acht |

180

sehr verschiedener politisher Farbe ; einige Liberale,

\ mehrere Konser- vative, noch mehrere, die bisher gar feine

i Farbe gezeigt haben. Es der Erzbischof der Hauptstadt, Minucci; der

befaunte und beliebte greise Gino Capponi; der Premier =Minister Cemvini, der Einzige, der si troß aller Stürme und Veränderungen

des leßten Jahres auf seinem Posten gehalten hat ; Em, Zenzi; der Astronom und ehemalige Jnghiramiz der Professor Amici von Pisa ; Gonfaloniere von Florenz und Besißér des tino Nicasoli; der / (

der Banquier Ordens = General Padre der Arzt Buffalini; der Ë: Journals Patria, Bet- Professor und Schriftsteller Rosini.

Vorgestern ist endlih das langerwartete Preßgeseß erschienen, eine repressive Censur verwandelt. Es is in

der Hauptsache dem piemontesiscen gleih und dem früheren franzósi= schen sehr äbulich. Es febleu, troß der 88 Paragraphen, die Be-

stimmungen über den Zeitungsstempel noch gänzlich, Die Strafen Tagen bis zwei Jahren Gefänguiß - oder 1) 2000 Lire Geld- strafe. Die von dem ösfentlihen Ministerium Angeklagten werden unter Zuziehung von zwölf Geschworenen von den Tribunalen erster Instanz gerihtet. Die Geschworenen werden durch das Loos aus den Wahlberechtigten zur Abgeordneten-Kammer, die in dem Distrikte wohnhaft sind, mit Ausschließung der Ungebildeten und Beamten, ge= Holl. Jutegr. 415, 42, ostind. 634, 47:4, 3

F Se 1/7 80°

Gr. Piècen 10%; 98

417. ‘3proz. neue 484, 48, &. 4proz. 3ckproz. Synd. 607, Span. Ard. 105. Coupons 6%, 77, Portug. neue 14,

13, 4Proz, 45; L Wechsel, Paris 564 G. Wien 30 G. Frankf. 97% G, London 2 M. 11. 874 G., f, S, 11. 97; G, Hamburg 344 G,

Petersburg 169 G,

Antwerpen , 28. Mai. Belg, und spanz. Fonds gefragt und höher. Belg. 5proz. 664. A42pyroz. 614, 24 proz, 34, 33% Span. Ard. 10 und blieben so gesragt.

Madrid, 24, Mai. 3proz. 213, proz, 1410) PA sive 55 G. : Weh \el, Paris 4. 50, —— A Markt- Berichte. Königsberg, 29. Mai. Die Zufuhr war gering. Weizen

50 bis 58 Sgr. pr. Sdffl., Roggen 34 bis 39 Sgr., Hafer 22 bis 25 Sgr., Kartoffeln 24 bis 25 Sgr.

Spiritus, Jm Laufe der vergangenen Woche hatten wir keine Spiritus-Zufuhr. Zur Versendung nach dem Julande, wie zum hie sigen Verbrauch, zahlte man willig 7; Sgr. p. % Richter=17ck Thlr. p. 9600 % Tralles; einzelne kleine Pösthen gingen zu 7% Sgr. p. % R. = 18 Thlr. p. 9600 % Tr. ab. Der hiesige Vorrath nimmt sehr ab, und da das Juland noch viel gebrauchen wird, so dürften wir, ohne weitere Zufuhr, lange nicht bis zur neuen Aerndte auskom- men. Loco - Wáare hält man gegenwärtig auf 7% und 8 Sgr. p. % Richter = 18 Thlr. a 18 Thlr. 12 Sgr. v. 9600 %, Tralles. Lieferungs - Waare Þ. Juli e. ‘gleichfalls auf § Sgr. p. % R. 18 Thlr. 12 Sr. p: 9600095 Tr, ahalten, Für Junt u. Juli c. wäre vielleicht etwas billigèr anzukommen.

Danzig, 29. Mai. Getraide, Obgleich sich in der vorigen Woche öfter Regenwolken zeigten und man täglich die Hoffnung hegte, daß es endlich régien wilirbe, #o “verzögerte es sich damit doch bis Sonnabend, wo: sich denn “en mebrstündiger Landregen einstellte, Uebrigens war die Witterung raüh und kalt,

Die Geschäftslosigkeit an unserem Markte dauert noch immer fort, Vom 22sten bis 24sten beschränkte sih der ganze Umsatz nur auf circa 50 Last Weizen und 8 Last Noggen zu den alten bekannten Preisen, nämlih: hochbunter 130pfd. Weizen zu 4009, guter bunter

| mit Gesang in 3 Aften, von D. Kalisch.

132 /133pfd. 385—-380 Fl. und 121pfd. Roggen zu 200 Fl, 118pfd. zu 190 Fl. Am Donnerstag, den 25sten wurde es theils der besse ren Berichte vom Auslande wegen und theils einiger Aufträge wie-= der ret lebhaft, denn es wurden circa 210 Last Weizen zu obigen Preisen verkauft,

wählt, Das Verfahren is mit wenigen namhaft gemachten Ausnah= men öffentlich.

Rom, 20. Mai. (D. A. Z.) Die Wablen sind jeßt vollendet und auf die von den vorberathenden Comités, die aus ten Klubs hervorgegangen waren, gefallen : Fürst Borghese, Minister Graf Mamiani , die Exminister Advokat Lunati und Advokat Sturbinetti, außerdem auf den Advokaten Cicognari. Die Wahlen sind ganz ruhig vor sih gegangen. i

Üonigliche Schauspicle.

Freitag, 2, Juni. Im Schauspielhause. 87e Abonnements= Vorstellung: Der Landwirth, Lustspiel in 4 Abth. , vom Verfasser von Lüge und Wahrheit. (Herr Herrmanu Wauer, vom Stadt- Theater zu Elberfeld : Nudolph, als. erste Gastrolle.) Hierauf: Der Weg durchs Fenster, Lustspiel in 1 Akt.

Sonnabend, 3. Juni. Im Schauspielhause. 88ste Abonnements- Vorstellung: Emilia Galotti, Trauerspiel iu 5 Akten, von Lessing.

Üönigsstädtis. ches Theater.

Freitag, 2. Juni. Einmal “Hunderttausend

N Thaler. Posse E Musik vom König!. Musik= Direktor Gährich, i j

Heutiger Lastadie-Landmarkt : ZuUfuübrén.

S Weizen. Roggen, Gerste, Hafer. Erbsen. Lastadie 12 16 2 Â 1 Paradeplaß 418 14 6 4 J y Pfer Weizen Roggen Gerste Hafer Erbsen 4e 040. 20a 7 22 a0 15247 26a 30 Riblr.

Del pr, Cir: 7210 Sgr.

Stroh pr. Schock 3 Rthlr. bis 3 Riblr. 40 Kartosseln 24 Sgr. pr. Schfl.

Spiritus aus erster Hand zur Stelle 241, %, aus zweiter Hand 247 % mit Fässern bezahlt, pr. Septbr., Oktbr. 212 % bezahlt.

Rüböl in loco 95 Rthlr., pr. Sept., Oft. 11 Rthlr. zu haben.

Breslau, 31. Mai. Weizen, weißer 48, 52 bis 55 Sagr.,, do. gelber 44, 47 bis 50 Sgr. : Roggen 32, 35% bis 38; Sar.

Gerste 28, 30 bis 32% Sgr.

Hafer 20, 22 bis 232 Sgr.

Kocherbsen 35, 38 bis 41 Sar.

Spiritus 8', bezahlt und Brf.

Rüböl 92; Brf. i

Zink 500 Ctr. ab Gleiwiß a 3’; Rthlr. begeben,

Wir hatten am Markte reichlihe Zufuhren, die Kauflust ist nicht Schwerer Roggen wurde besser als gestern bezahlt, leihterer

vernachlässigt.

Amsterdam, 29, Mai. Getraidemarkt, Weizen in

Partieen niedriger abgegeben; 129pfo, n. b. poln, 300 Fl. ; 127pfd.

u, b, do, 290 Fl,; 130pfd. best. alt. weißb., do. 360 Fl.; 128pfd

\ries/ 215 Fl, 5 124 pfd: ‘do: 200 Fl;

Roggen wie früher, mit wenig Handel; 121 pfd. norder. 16! gl.; 125pfd. pomm. in Partieen 166 Fl. ; 149pfd. ode}. 150 Fl 123pfo. inländ. 166 Fl. ;

Buchweizen wie früher; 122-, 123pfd. holst, 205, 208 , 116pfd. frièf. 185 FL

Kohlsaat auf 9 Faß im September und Oktober 602 L,

Leinsaat ohne Handel,

Rüböl gleih etwas fester, auf Lieferung wie früber,

Leinöl etwas angenehmer. Rüböl per 6 Woch. 36 Fl, ; effekt.

Sgr.

rege. aber

35 l. 3 Sept. 34 { Gl; Oft, 35 Fl.; Nov. 35 a & Fl.; Dez, 352 a 5 &l, Leinbl per 6 Woch. 282 Fl.; effekt. 271 Fl. Han f- ol ver 0 Wo 360 Fl eet 35 Fl

Rübkuchen 60 a 65 Fl. Leinfkuchen a a 95 Nl

Mit der heutigen Nummer des Staats- Anzeigers werden Bogen 12 und 13 der Verhand- lungen zur Vereinbarung der Preuß. Berfassung

lebhaft gefragt. Auch Peru sehr gesucht. 4% 65%. Stiegl. 644, 65%, 5.

| Bekanntmachungen.

[418] E f

Der unten signalisirte Dienstknecht Johaun August Schulz is dringend verdächtig, im Februar d, J. in Raypsen bei Glogau einen gewaltsamen Diebstahl ver übt zu haben, und soll dieserhalb von uns zux Unter- suchung gezogen werden, hat \sich aber seiner Verhaf- tung durch heimliche Entfernung aus seinem Wohnorte entzogen, Wir ersuchen alle Behörden des Jn- und Auslandes ergebenst, auf denselben zu vigiliren, ihn im Betretungsfalle zu verhaften, hierher transportiren und bei uns einliefern zu lassen.

Fraustadt, den 29, Mai 1848.

Königl, Glogauer Jnquisitoriat. Gropius, Stanaleme t

1) Name: Johann August Schulz, 2 Ge- burtsort: Gaffron, 3) Alter: 21 Jahr, 4) Statur: mittel, 5) Augen: graublau, 6) Näse und Mund: gewöhnli, 7) Haare: blond. 8) Bekleidung: dunkel- ner Tuchrock, grauzeugene Hosen, abgetragene Stic- eln und blauer Tuchmantel, /

[417] Nothwendiger Verkguf 2 ' / Q Das im Berentschen Kreise belegene Erbpachts-Vor- werk Neuguth Nr, 96. nebs der dazu gehörigen Frei- \ulzerei euguth, nach der nebst Hypothekenschein in Ilb a a ai Len Taxe zu fünf Prozent ih abgeschäßt auf 23,772 . 24 Sgr. 3 Pf, pr 0 LEMK O en 13. Vezember c., Vorm. 10 Uhr an ordentlicher Ger M tbftelle hierselb vor Ves ’Herrn ) Gerlach im Wege der noth-

Ie Ad Da! andertoeit meistbietend verkguft

wendigen Resubhastation i A f L _ Der Kaufmann Ließmann, sonst zu Frankfurt a. d. O jeßt seinem Aufenthalte nah unbelanAe VOA Hen namentli in Kenntniß geseßt, um seine Rechte wabr- zunehmen,

Marienwerder, den 18, Mai 1848,

Civil-Senat des Königl, Ober-Landesgerichts,

[1] Subhastations-Patent. Nothwendiger Verkauf.

Die den Carl und Wilhelmine Wolschonschen Ehe-

leuten Ee Erbpachts-Gerechtigkeit auf das Vor-

werk Matern Nr, 1, des Hypothekenbuchs, abgeschäyt

Engl. Russ. 90%, §3. -| 255 a 26 Rthlr, gehalten,

Stettin, 31. Mai,

erlassen.

auf 16,807 Thlr, zufolge der nebst Hypothekenschein und Bedingungen in der Registratur einzusehenden Taxe, soll

am 9, August 1848, Vormittags 11 Uhx, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.

Die dem Aufenthalte nah unbekannten Besitzer der gedachten Erbpachts-Gerechtigkeit, Carl und Wilhelmine, geb. Nandt, Wolschonschen Cheleute werden zur Wahr- nehmung ihrer Gerechtsame hierzu öffentlich vorgeladen,

Königliches Land- und Stadtgericht zu Danzig. [89] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 21, Januar 1848,

Das dem Kaufmann Alerander Franz Friedri Wil- helm Köhler gehörige, hierselbst in der Alten Jakobs- straße Nr. 93 belegene, im stadtgerichtlihen Hypotheken- buche von der Louisenstadt Vol. 4, Nr. 224. verzeid)- nete Grundstück, gerichtlih abgeschäßt zu 19,132 Thlr, 9 Sgr: 10 Pf, soll

am 30, August 1848, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden, Tare und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen. - [279] Nothwendiger Verkau f.

Stadtgericht zu Berlin, den 14, März 1848.

Das dem Thierarzt Friedrich Wilhelm Falkenhan gehörige, in der Cöthenerstraße Nr. 28 belegene, im stadtgerichtliheu Hvpothekenbuche von den Umgebungeu Vol. 32. Nr, 2069, verzeichnete Grundstü, gerichtlich abgeschäßt zu 10,503 Thlr. 19 Sagr,, soll i

am 24, Oktober 1848, Vormitt. 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Tare und Hy- pothekenschein sind in der Regist:atur einzusehen,

[416] Belanutmad it.teg

Der bei der Erbschaft der Dorothee Magdalene Heye, B. Mund, zu (Behosen betheiligte Johann Gottfried Heye, geboren zu Gehosen am 19, November 1797, hat sih im Jahre 1827 von da entfernt und zulegt {m Zahre 1830 von Wien her Nachricht gegeben. __ Nachdem nun die Junteressenten darauf angetragen, ihn für todt zu erklären, so wird dem Johann Gottfried Heye, so wie dessen etwa zurückgelassenen unbekannten Erben, hierdurch. aufgegeben, sih vor oder in dem auf

den 9, März 1849, Vormittags 10 Uhr, anberaumten Termine an Gerichtsstelle zu Gehofen schriftli oder persönlich zu nelden, widrigenfalls -er. dur Erkenntniß für todt erklärt werden wird,

Artern, den 29, April 1848. Patrimoniglgericht Gehosen, -

Roggen in loco schwere Waare auf S E

4

| |

ausgegeben.

Juni /Juli zu 255 Rthlr.

Wollte E et

[403] Mm Sn Et aeb Oi

Jn den biesigen Messen hat immer eiu Verkehr in Wollen stattgefunden, besonders in den Sommermessen, wo auch Produzenten der Umgegend angemessen fanden, ihre Wollen an den Markt zu bringen, Da nichts na- türlicher sein kann, als den zahlreih anwesenden Tuch- fabrikanten, indem sie ihre Fabrikate verwerthen, gleich- zeitig den Rohstoff zur neuen Fabrication dvarzubieten, so haben Fabrikanten in großer Zahl und Wolprodu zenten der Umgegend den Wunsch ausgedrückt, daß das Wollgeschäft in den Sommermessen durch größere Zu- fuhren eine dem Bedarf entsprechende Ausdehnung er- halten möge. :

Dem unsererseits ‘entgegen zu kommen, haben wir den Play bei der Unterkirche zur Marktstelle für die Wollen bestimmt. Sie wird mit den erforderlichen Vorkehrun- gen zur Lagerung der Wollen u. \.w. versehen werden; Es fehli_ auch in den Privat - Grundstücken der anlie- genden Straßen nicht an auslänglichen Lagerungsräu- men in Remisen 2c. Wir laden daher Wollproduzen- ten sowohl als Käufer ein, für ibre Wollgeschäfte auf die bevorstehende Sommermesse zu reflefktiren, und gen hinzu, daß der 10, und 11. Zuli (die beiden er- sten Tage der Meßwoche) zum Auffahren und die drei folgenden Tage, d. i, der 12, bis 14, Juli, zum Ge- {äft selbst bestimmt sind, Die Tuchmesse is nämlich mit den beiden ersten Tagen der Meßwoche beendet, und die ‘Tuchfabrikanten sind dann am besten in der Lage, über ihre Einkäufe zu bestimmen. Ju diesem Jahre überdies werden dieselben vor dem Verlaufe der Tuchmesse über ihren Wollbedarf nicht füglich im Kla- ren sein und auch die Wollproduzenten in den Zeit- umständen Gründe finden, auf den hiesigen ruhigen Plaß zu rüsihtigen. i :

Ein Comtoir der Königlichen Bank is in den Messen in Wirksamkeit, und wir ersuchen \chließlich diejenigen, welche von dem mit Lagerhölzern bestreckten Play Ge- brauch machen wollen, uns ihre Anmeldungen rechtzei- tig zukommen zu lassen, j

Frankfurt a. d, O,, den 21, Mai 1848.

Der Mägistrat.

[368 b]

Wer Forderungen an die äm hiesigen Königl. Hofe beglaubigte Großherzogl, Hessische Gesandtschaft oder an die Person und das Haus des Gesandten, Generals von Schäffer -Bernstein, zu machen hat, wird aufgefor-

| | | |

| | | | | |

dert, dieselben bis zum 15, Juni d, J, hier; Behren- .

“erie T RE T dena «ems amn

¿ Ns i: ¿e (R Ff : Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober- Hofbuchdruckerei,

traße Nr. 67 (d: aemil |

straße Nr. v/, um o gewisser geltend zu machen, als By 5 4 Ty4 4

spatere Anforderungen unverücksictigt bleiben werden, Berlin, den 31, Mai 1848,

E

Niederschlesif 1) - Märkis [370b] Eisenbahn.

Wir bringen zur öffentlichen Kenntniß, daß der Trans-

n . 00

port von Streichzündern auf Eisenbahnen unter den erforderlichen Vorsichts-Maßregelu fortan ge- stattet ift. 5 _ Dieselben müssen in Blech-Behältnissen odex wenig- stens in festen, mit Papier verklebten hölzernen Kisten von höchstens 2 Kubikfuß Größe dergestalt verpackt sein, daß der Naum der Kiste völlig ausgefüllt ist, Die Kisten sind äußerlih deutlih mit der Bezeichnung „„Streichzünder“ zu versehen. j

Wir bringen bei diesem Anlaß den Herren Verseu- dern die Regulative vom 27. September 1846 und

29. März 1848 in Betreff des Verfahrens bei Be1sen- dung von chemischen Präparaten auf Eisenbahnen in Erinnerung.

„Ganze Wagenladungen solcher Streichzünder von 60 bis 80 Cir, fönnen tägli, kleinere Quantitäten aber nur Montags Vormittags eingeliefert werden,

Berlin, den 20, Mai 1848, : Die Diffe ton der Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft,

[269 b] Damy \\ hifffa hri

zwischen

Bremen und New-Bork.

Can 1 Das amerifauische Post-Dampfschiff / ' __ („Hermann “,

“_W e Capitáiín Crabtree,

E A ivird für diesmal exst gegen Ende

Zuni der Wesex nach. New-York zurücktchren.

Passagepreis nah New-York in 1, Kaj. 195 L,d’or-Thlr,

» » » » S » s 100 »

But ; das o „Southampton 20 » j Utersraht 20.1, 35 S. mit 5% Primage für 40 Kub.-Faß,

__JTFÆck Diese Post - Dampfschiffe sind keinem Kriegs

Molest unterworfen, .- C, À, Heineken & Co,

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Preußischer

ats-Anzeiger.

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dieses Blatt an, für Berlin die

Expedition des Preuß. Staats- Anzeigers :

Behren-Straße Ur. 57.

N 32,

Fal

Deutschland.

Bundes- Angelegenheiten. Frankfurt a. M. 59ste Sizung der

Bundes-Versammlung. National-Versammlung: Antrag Mareck's, die Nationalität betreffend. Wahl des Präsidenten und der Vice-Präst- denten,

Yreußen, Berlin. Verordnungen des General - Post - Amts, Be- kanntmachung, : ; esterreih., Wien. Ablösung von Grundlasten und Leistungen in Kärnthen, Abänderung des Strafgeseubuches.

Sachsen. Dresden. Arbeiter-Kommission,

Hannover. Hannover, Bericht des General-Lieutenants Halkett.

Schleswig-Holstein. Rendsburg. Die neuesten Gefechte mit den

Dänen.

Braunschweig. Braunschw F Neue Gesetze. A usland. : Desterreich. Pesth. Einberufung des Landtages, Verausgabung

verzinslicher Schaßkammer-Anweisungen. 5 Frankreich. National - Versammlung. Verschiedene Anträge, Die National - Werkstätten, Die Befugnisse der vollziehenden Gewalt. Tagesordnung, Paris, Dekrets-Entwurf in Betreff der Natio- nal - Werkstätten, Die Verfassungs-Kommission, Berathungen 1m Finanz - und Kriegs -Comité der National-Versammlung. Das Ehe- scheidungsgesey, Diplomatische Beziehungen zu Belgien und Spanien.

Die Klubs, Vermischtes. S | Großbritanien und Jrland. London. Prinzessin Sophia +. Verurtheilung des Herrn Mitchell in Dublin. Parlaments-Verhand-

d G

lungen: Interpellation über den Mitchellshen Prozeß, Die freie schot- tische Kirche, Vermischtes.

Niederlande. Aus dem Haag. Der Prinz von Preußen erwartet, Der Entwurf zur Verfassungs-Revision.

Belgien. Brüssel. Der Besuch des Königs beim Prinzen von Preu- ßen, Die belgische Gesandtschaft in Paris. Der französische Ge- sandte. Vermischtes.

Schweiz. Tagsaßung, Die neapolitanischen Ereignisse, Entlassung des bajeler Kontingents und Reduction der Truppen in Tessin, Bern, Die Capitulations-Verhältnisse. Basel, Kosten der Truppen-Ausfstellung.

Spanien. Madrid. Ankunft des französischen Geschäftsträgersz Vor- sichts-Maßregeln in der Hauptstadt; Bewegungen in den Provinzen. “Anerkennung der französischen Republik, Verhaftungen, Vermischtes, ndels- und Börsen-Nachrichten.

llichtamtlicher Theil. Deutschland.

Bundes - Angelegenheiten.

Sant G M E P S9 59, Sizung der deutschen Bundes-Versammlung 30, Mai 1848. einer Mittheilung des Präsidirenden der 17 Ver- womit ein Verzeichniß der durch ihre Arbeiten ver=- Auszahlung des hierfür

anm

In Folge trauensmänner , / A: t anlaßten Kosten vorgelegt wurde, wird die berechneten Betrags verfügt. : A

Eine Zuschrift des Marine-Ausschusses der National -Versamm- lung, worin um Mittheilung von Materialien an Akten und Land- arten , welche auf Errichtung einer deutschen Marine Bezug haben, ersucht wird, wird dem Marine-Ausschuß der Bundes - Versammlung zur Einleitung einer ensprechenden Erwiederung zugewiejen,

Gin Bericht des vom Bundestag nah London abgesendeten Herrn Banks über die Erkundigungen, welche derselbe wegen Schaffung einer Kriegs-Marine eingezogen hat, wurde dem Marine= Aus\chuß zugewiesen, S S

Vi A Theil der Sihung füllte ein Vortrag des Aus- chus}ses für die {leswig - holsteinishe Angelegenheit über die einge- leiteten Unterhandlungen wegen Abschlusses eines Waffenstillstandes und Festseßung von Friedens-Präliminarien und die Berathung hier= über aus.

National-Versammlung, Sibung vom 31, Mai.

Jn dec heutigen 10ten Sihung der National-Versammlung er- stattete der Abgeordnete Dahlmann den Bericht über den Antrag Maredck's, die Nationalität betresfend.

Der Antrag lautete : / S

„Deutschland erklärt hiermit durch seine Vertreter feierlich : 1) daß es zur Unterdrückung irgend einer Nationalität nie die Hand bieten werde; 2) daß allen jenen Staatsbürgern eines mit Deutsch= land verbundenen Staates, welche niht zum deutschen Volksstamme gehören, alle Rechte der deutschen Staatêbürger zukommen, und daß ihnen die Aufrechthaltung und Achtung ihrer Nationalität garantirt seiz 3) die deutsche Sprache is zwar Staats\prache , jedoch soll in jenen Kreisen , wo der größere Theil eine andere Sprache, als die deutsche spricht, diese andere Sprache sowohl in Komuunal- Angelegenheiten , im Unterrichtswesen , als auch als Gerichtssprache eingeführt werden. Schließlich wird beantragt: die National - Ver= sammlung möge beschließen : Vorstehender Antrag werde cinem aus den 15 Abtheilungen zu erwählenden Ausschusse dahin überwiesen, daß selber obigen Antrag in Form einer Proclamation zur weiteren Diskussion vorlege.““ E O

Der Verfassungs - Aus\huß beantragt dagegen einstimmig fol= génde Fassung als Protokoll zu erklären

„Der Verfassungs-Aus\huß hat einstimmig beschlossen, auf An- laß des Marecschen Autrages folgende Fassung als Protokoll-Erklä= rung in Antrag zu bringen : : Ï

„Die verfassunggebende deutshe National-Versammlung erklärt feierlih, daß jie im vollen Maße das Recht anerkenne, welches die nihtdeutschen Volksstämme auf deutshem Bundesboden haben, den Weg ihrer volksthümlichen Entwickelung ungehindert zu gehen und 1 Hinsicht auf das Kirchenwesen, den Unterricht, die Literatur und die innere Verwaltung und Rechtspflege sich der Gleichberechtigung

Berlín, Sonuabend den 8. Juní

ihrer Sprache, so weit deren Gebiete reièn, zu erfreuen, wie es sich denn auch von selbst verstehe, daß jedes der Rechte, welche die im Bau begriffene Gesammtverfassung dem deutschen Volke gewährleisten wird, ihnen gleichmäßig zusteht. Das fortan einige und freie Deutschland ist groß und mächtig genug, um den in seinem Schoße erwachsenen añ- dersredenden Stämmen cifersuhtslos in vollem Maße gewähren zu können, was Natur und Geschichte ihuen zusprihtz und niemals soll auf seinem Boden weder der Slave, noch der dänish redende Nord- Scleswiger, noch der italienisch redende Bewohner Süddeutschlands, noh wer sonst, uns angxehörig, in fremder Zunge spricht, zu klagen haben, daß ihm seine Stammesart verkümmert werde oder die deut=- he Bruderhand si ihm entziehe, wo es gilt.“

Diese Fassung wurde von der National-Versammlung, nahdem vorher beschlossen worden, ohne Diskussion darüber abzustimmen, mit großer Mehrheit angenommen. 2h a Hierauf wurde zur Wahl des definitiven Präsidenten, der Vice- Präsidenten und Secretaire geschritten, Bei der Präsidentenwahl wurden im Ganzen 518 Stimmen abgegeben, von denen Heinri h oon Gagern 499, Blum 12, Soiron 5, Scheller 1 und Zit 1 erhielten. Nachdem der bisherige Vice-Präsident von Soi= ron die Versammlung mit diesem Resultat bekannt gemacht, sprach Heinrih von Gagern, tief bewegt, folgende Worte:

„Es is nicht ein Gefühl des Stolzes, sondern der Demuth, das mich erfaßt. Von einer solchen Versammlung zu ihrem Vorsteher und mit dieser Stimmenmehrheit gewählt zu werden, konnte ih nimmer- mehr erwarten. Jch danke Jhuen für die Anerkennung, die Sie mir dadur bezeigten. Jch werde alle meine Kräste der großen Aufgabe widmen, für die wir gemeinschaftlih hier zusammenstehen. Ich will niht wiederholen, sondern Sie nur noch in Kenntniß seben, daß, wie ih hon früher erklärte, meine Kräfte und meine Stellung von heute an lediglich dieser Versammlung angehören!“ (Ein außerordentlicher, ungetheilter Beifall folgte diesen Worten.)

Die Wahl des ersten Vice-Präsidenten ergab folgendes Resultat: Stimmende 513. Davon für v. Soiron 408, Blum 84, v. Andxian 8, v. Möhring 4, Arndt 3, v. Rothenhan 3, Mathy 1,“ Blumröder 1, Raveaux 4. Mit den Worten : „Empfangen Sie einfach meinen Dank für dieses ehrenvolle Vertrauen“, trat v. Soiron seine Ver= rihtungen an. Zum zweiten Vice-Präsidenten wurde unter 505 Stim= menden v, Andrian aus Wien mit 310 Skimmen gewählt. Weitere Stimmen erhielten: R. Blum 4116, v. Möhring 66, Hedscher 3, v. Aucrsperg 2, Mittermaier 2, Wiesner 1, Scheller 1, Kierulf 1, Simon 1, Trütschler 1, v. Rothenhan 1. Der zweite Vice-Präsident erflärte, daß Niemand wärmer als er für die Freiheit und Einheit Deutschlands und von der Nothwendigkeit seiner Kräftigung durch= drungen sei. Die Wahl der 8 Secretaire wird in nächster Sißung (Sonnabend) verkündigt werden.

—E E

Preußen. Berlin, 2. Juni. Das Amtsblatt des Königl. Post: Departements enthält die Verordnung, betreffend die Gestattung der Recommandation bei Postsendungen jeder Art; desgleichen betreffend die Spedition der Briefe nah dem Großherzogthum Baden und der durch Baden zu leitenden Korrespondenz nah der Schweiz z desglei- chen betreffend die Bewaffnung der Conducteure und Schirrmeister ; desgleichen betreffend die portofreie Beförderung und den provisions- freien Vertrieb ter von der National - Versammlung in Frankfurt ver= anstalteten Berichte über ihre Verhandlungen,

Berlin, 2. Juni. Hier is folgende Bekanntmachung erlassen : „Jn Folge des in der vergangenen Nacht entstandenen Gerüchts, daß die hiesigen Aufziehbrücken absihtlih vernagelt wären, ist das Publi= fum beunruhigt worden, Man hat die einzelnen Brücken untersucht, dabei die nah den Absteigegängen führenden Eingangsthüren erbro= chen, die zur Sicherheit der Passage dienenden Steifen weggeschla= gen, mehrere Geländerkreuze der Eisernen Brücke ausgebrochen und andere Beschädigungen verübt,

Die heute durch die Ministerial-Bau-Kommission angeordnete technische Untersuchung sämmtlicher Aufzieh - Brücken hat die Grund= losigkeit obigen Gerüchts herausgestellt, welhes dadur entstanden zu sein scheint, daß die Brücken - Aufzieher bei denjenigen Vorschiebe= Riegeln, welche durch öfteren Gebrauch leiht dur die Räder der passirenden Wagen zurückgeshoben werden können, Nägel vorgeschla= gen hatten, wie dies {on immer geschehen is und des Zweckes we- gen auch nothwendig bleibt, Eben so sind die Steifen-Einrichtungen so alt,” als die Brücken selbst.

Da die Sachverständigen überdies erklärt haben, daß bei der Einrichtung der hiesigen Äußziehbrücken eine Vernagelung derselben niht möglich sei, so habe ih mi veranlaßt gesehen, dies dem Pu= blifum zur Beruhigung mitzutheilen, um weitere Beschädigungen der für den Schiffs-= und Straßenverkehr jederzeit offen zu halten- den Spree-Uebergänge zu verhüten.

Berlin, den 1. Juni 1848.

Der Polizei - Präsident von Minutoli,“

De2fterreich. Wien, 31, Moi, (Wien. Ztg.) Ueber die Einlösung verschiedener auf Grund und Boden in Kärnthen haften- der Leistungen is} folgender Kaiserlicher Erlaß erschienen :

„Wir Ferdinand der Erste, von Gottes Gnaden Kaiser von Oester- reih 2c. Ueber den Antrag Unserer getreuen Stände des Herzogthums Kärnthen und nah dem Vorschlage Unseres Ministerrathes haben Wir in Uebereinstimmnng .mit den in Unserem Erlasse vom 25. April l. J, getroffe- uen Anordnungen über die Einlösung verschiedener auf Grund und Boden haftenden Lasten und Leistungen Nachstehendes beschlossen :

„Nicht nur alle in jenem Erlasse bezeichneten, sondern auch alle übri-

en aus dem Unterthans-Verbande entspringenden, auf Grund und Boden asien Giebigfeiten und Leistungen unter jeder Benennung, äls: Zins- oder Abschütt-Getraide, Dominikalgabe, ferner die Veränderungs-Gebühren, als: Laudemium, Ehrungen, Kausfreigelder u, s. w., haben vom 1, Januar 1849 an gegen eine billige, auf dem nächsten Rei ge zu ermittelnde Entschädigung aufzuhörenz eben so haben auch noch solgende Natural-

: 1848.

Giebigfeiten, als: Kollektur , Landgerichts-, Marschall- und Hunde-Hafer, dann Voigtei- und Zoll -Hafer mit dem 1, Januar 1849 gegen eine aus- zumittelnde angemessene Entschädigung auszuhören.

„„Wir erwarten, daß Unsere getreuen Unterthanen in dem Herzogthume Kärnthen die ihnen aus diesen Bestimmungen erwachsende Erleichterung mit Dank erkennen und durch ihre Bemühungen für die Erhaltung der Ruhe, so wie durch redliche Erfüllung der ihnen obliegenden Verpflichtungen, si Unserer ferneren Sorgfalt würdig beweisen werden,

„Segeben in Unserer Kaiserlichen Haupt- und Residenzstadt Wien, ant

‘fünf und zwanzigsten Mai im Eintausend achthundert acht und vierzigsten,

Unserer Reiche im vierzehnten Jahre, E M L Franz Freiherr von. Pillersdorff, Minister des Jnnern.““

Die Wien, Ztg. vom heutigen Tage enthält in ihrem amt= lihen Theile Folgendes :

„Da mehrere Bestimmungen des derzeit bestehenden Strafgesezbuches über Verbrechen und schwere Polizei-Uebertretungen vom 3, September 1803 der Gesittung und Bildungsstufe der Völker des österreichischen Kaiserstaa- tes, so wie den Einrichtungen cines constitutionellen Staates , in keiner Weise mehr entsprechen, so haben Se. Majestät über einen Antrag des Justiz-Ministers und nah Einvernehmung Jhres Miuisterrathes mit Aller- höchster Entschließung ddo. Jnnsbruck, 22, Mai 1848 vorläufig und bis zur Kundmachung eines im constitutionellen Wege abzufassenden und zu sanctio- nirenden neuen Strafgesezbuches im Verordnungswege mehrere Abänderungen und mildernde Bestimmungen eintreten lassen, welche die in unserem Amtsblatte enthaltene Kundmachung ersichtlich macht. Es ist damit die körperliche Züchtigung als selbstständige und Disziplinarstrafe, die Ausstellung auf der Shandbühne oder im Kreise und dic Brandmarkung aufgehobenz die häusliche Durch- suchung nur als eine richterliche Maßregel festgestellt, die Gestattung der Untersuchung auf freiem Fuße erweitert; in der Einrichtung des Unter- suchungs-Arrestes Erleichterung eingeführt und in_einigen Straffällen die verzögernde Vorlegung der Erkenntnisse an das Obergericht nur von dem Willen des sich beschwert erachtenden Jnquisiten abhängig gemacht. Wei- tere wohl als höchst wünschenswerth erkannte Abänderungen, welche aber neue materielle geseßliche Bestimmungen nothwendig voraussezen, können nur durth den constitutionell gesezgebenden Körper erfolgen.“

Sachsen. Dresden, 39, Mai. (L. Z.) Gestern wurden die vorberathenden Sißungen der aus 415 Mitgliedern bestehenden Arbeiter - Kommission im Lokale des Ministeriums des Junnern durch den Minister des Junern,, Oberländer, eröffnet. Die wesent= lichsten Punkte, welche besprochen wurden, sind folgende: Jn Betreff einer Feststellung der Lohnverhältnisse wird die Kommission keine ent= \cheidende Stimme führen, sondern nur den Weg der Vermittelung einschlagen. Es können nur solhe Punkte zur Verhandlung kommen, welche von sämmtlichen Jnnungen als Forderungen oder Wünsche zugleih getheilt werden; auf Spezial -= Beschwerden einzelner Junun= gen, die niht wesentlich mit dem öffentlichen Leben in enger Bezie= hung stehen, kann nicht eingegangen werden, weshalb auch nicht eine Partei allein gebört werden, sondern Arbeitgeber mit ihren Arbeitern vereint die Wünsche oder Forderungen an die Kommission bringen müssen. Die Kommission betrachtet sich nicht als entschei denden Körper, sondern blos als Schiedsgericht. Ju Betreff der Buch= druckerverhältnisse ward beschlossen, mit dieser Angelegenheit sogleich zu beginnen, und man einigte sih dahin, daß alsbald eine Deputation aus fünf Mitgliedern zu wählen sei, welche die von den Buchdrucker= Prinzipalen und ihren Gehülfen zu Leipzig und Dresden eingegangenen Akten prüfen und eine Begutachtung dersclben in kürzester Frist der Kommission vorzulegen habe. Jn diese Deputation wurden die Herren Geh. Regierungsrath Dr. Weinlig, Professor Hülße, Professor Schu= bert, Stadtrath Klette und Georg Wieck gewählt. Auf einen hier= auf erfolgten Vortrag des Regierungsraths Weinlig, daß von dem Handelsstande Sachsens zwei Kramer=Jnnungen Ausschüsse gebildet ha= ben, und auf die Frage, ob diese mit in den Kreis der Berathung zu ziehen seien oder die Kommission überhaupt blos mit der Rege= lung der Gewerbsverhältnisse sih beschäftigen solle, entschied sich letz= tere dahin, daß auch Personen aus dem Handelsstande zu den Be= rathungen zugezogen werden sollen. Auch die Kopisten hatten die Bildung von Ausschüssen dem Ministerium angezeigt, und wird auch diese Angelegenheit von der Kommission besprochen werden. Jn Be= zug auf das Geschlecht der Arbeiter soll kein Unterschied gemacht werden und die Angelegenheiten der weiblihen Arbeiter eben \o gut

wie die der männlichen zur Verhandlung kommen.

Hannover. Hannover, 31. Mai. (Hannov. Ztg.) Die hiesige Zeitung giebt nachstehenden Auszug aus dem Berichte des General-Lieutenants Halkett : Hauptquartier Höckerup, den 29, Mai 1848. Abends 8 Uhr. 28sten d. M. drängen die Dänen aus Sonderburg vor und greifen das ihnen gegenüberstehende Vorposten-Detashement mit überlegenen Kräf- ten an. Das Detaschement zog sich daher nach einer Position zurü, welche für diesen Zweck \chon früher ausgewählt worden war und bei der nübeler Windmühle liegt. Hier konzentrirten sich die in der Nähe liegenden Theile der Division, und es entspanu si, als die Dänen zum Angriff vorrückten,

Am

cin Gefecht, welches hauptsächlih in. einem Geschüßkampfe bestand, Die Dänen suchten vorzüglich gegen unsere rechte Flanke zu wirken, Sie ent-

wickelten eine der unsrigen etwa gleiche Stärke, suchten aber zugleich durch Angriffe auf Alsnoer und Gravenstcin von der See aus auf unseren Rücken zu wirien. In Folge eines für einen solchen Fall mit dem Ober- befehlshaber verabredeten Plans zog ih mich Abends 10 Uhr über Agbül nah Quars zurück, Da der Feind nicht folgte, fo blieb die Arrière- Garde bei Aybül stchen. As am 29sten Morgens die Nachricht ankam, daß die preußische Division zur Unterstüßung gegen Quars vorrüte, ließ ich die Division wieder vorgehen, die dänischen Vorposten, welche bei Satrup und der nübeler Windmühle standen, zurücktreiben und die Stellung bei dieser Windmühle wieder besegen. Der Feind zog über. Stendrup und Düppel nah Sonde:burg ab. Die Division bezog am Abend, der Antwei- sung des Ober - Befehlshabers gemäß, Cantonnements in der Gegend von Quars. Unser Verluft is nicht bedeutend. Leider is aber der Lieutenant

von Windheim vom 3ten leichten Bataillon geblieben und der Capitain von dem Knesebeck desselben Bataillons shwer, jedoch nicht gefährlich, vertwvun=- det. Von den Großherzogl. mecklenburgischen Truppen ist der Oberst-Lieu- tenant von Plessen leiht und der Lieutenant von Hirschfeldt schwer ver- wundet,