1848 / 34 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Mithin Bestand am Schlusse des Jahres 1847: 936i; Klafter. Für das in Bestand gebliebene Brenn - Material be- trägt der Geldwerth: a) für 74,029 Schffl. Steinkoblen 27,634 Rtblr. 11 Sgr. 11 Pf., þ) für 75514 Schffl. Koaks 2067 Rthlr. 11 Sgr. 4 Pf., c) für 9367 Klft. Brenuholz 4182 Rthlr. 10 Sgr. 5 Pf., zusammen 33,884 Rthlr. 3 Sgr. 8 Pf. ;

An dem Wagen-Park haben im Jahre verschiedene Umbaue als auch Neubeschaffungen stattgefunden, welche einen Kosten - Aufwand von 25,319 Rthlr. 11 Sgr. 7 Pf. erforderten, Der Wagen =- Park besteht aus 93 Personen-, 145 Vieh-, Güter- und Arbeits -= Wagen und gemeinschaftlich mit der Magdeburg=-Cöthen-Halle-Leipziger Ei= senbahn - Gesellschaft: 28 Equipagen = und 93 Stück Güterwagen. Außerdem sind vorhanden: 6 Schnee = Pflüge, 4 Bahn - Draisinen, 12 Koblen - und 24 Rollwagen. Von den oben angeführten 25,319 Rthlr. 11 Sgr. 7 Pf. für Reparaturen 2c. gehen als An- theil der Magdeburg=Leipziger Eisenbahn-Gesellschaft ab: 3131 Rthlr. 21 Sgr., so wie die Ersparnisse (cfr. Geshäfts-Bericht vom Jahre 1843) mit 1415 Rthlr. 17 Sgr. 5 Pf., zusammen 4547 Rthlr. 8 Sgr. 5 Pf. Mithin bleiben für Reparaturen 2c. der Wagen 20,772 Rthlr. 3 Sgr. 2 Pf.

Die Betriebs-Cinnahmen pro 1847 sind a) für Personen=, Gü- ter- 2c. Beförderung 740,132 Rthlr. 1 Sgr. 8 Pf., b) Lagerzins und Assekuranz-Prämien 667 Rthlr. 13 Sgr. 11 Pf., c) Pacht=- und Miethszinse: 3724 Rthlr. 22 Sgr. 9 Pf.,, 4) Zinsen im laufenden Geschäft 12,957 Rthlr. 14 Sgr. 3 Pf., e) Extraordinuaria, verkaufte Bestände u. \. w. 5910 Rthlr. 29 Sgr. 10 Pf., Summe der Ein- nahme 763,392 Rthlr. 22 Sgr. 5 Pf. Die Betriebs-Ausgaben pro

190

þ) Transport-Verwaltung 231,194 Rthlr. 22 Sgr. 3Pf., c) allgemeine Verwaltung 21,626 Rtblr. 19 Sgr. 10 Pf., Summa der Betriebs Ausgaben 364,373 Rthlr. 8 Pf. Zinsen von 17 Millionen Thaler Prioritäts - Actien mit Einschluß des Zuschusses zum Amortisations- Fonds 60,000 Rthlr, 1% zur Amortisation von 17,600 Rthle. mit 15,000 Rtblr., zusammen 75,000 Rthlr. Summa der Ausga- ben: 439,373 Rthlr. 8 Pf. Diese ab von der Einnabme von 763,392 Rthlr. 22 Sar. 5 Pf. Bleibt Netto - Ertrag 324,019 Rthlr. 21 Sgr. 9 Pf. Vertheilung: 735% einjähriger Dividende von 3,481,000 Rthlr, Stamm = Actien mit 269,777 Nthlr. 15 Sgr. und an den Reserve-Fonds: 54,242 Rthlx. 6 Sgr. 9 Pf. /

Rechnungs-Abschluß ult. Dezember 1847: Debitores: Bau- kfosten-Konto : 4,700,000 Rthlr. Konto für veräußernde Grundstücke : 134,030 Rthlr. 10 Sgr. Diverse Debitores nah Abzug der Kre- ditores 371,110 Rthlr, 28 Sgr. 9 Pf. Bestände au Materialien 2c. und baarer Kassen-Bestand 164,076 Rthlr. 22 Sgr. 5 Pf., zusam men 5,369,218 Rthlr. 1 Sgr. 2 Pf. Kreditores: Stamm Actien - Kapital Lut. A, 3,000,000 Rthlr., do. Litt. B. in bisher emittirten 2405 Dividenden-Actien 481,000 Rthlr., Prioritäts-Actien Kapital : 1,418,800 Rthlr., Amortisations-Fonds 81,200 Rthlr., zu sammen: 4,981,000 Rthlr., Actionairs für Zinsen und Dividenden 239,989 Rthlr, 15 Sgr., Reserve - Fonds 152,228 Rthlr. 16 Sgr. 2 Pf., Summa wie oben: 5,369,218 Rthir. 1 Sgr. 2 Pf.

Der Bau der Zweigbahn (Jüterbogk nah Riesa) wurde im Mai v, J. begonnen, und da seitens der hohen Staats =- Behörden die Königlichen Forst-Grundstücke in einer Ausdehnung von 14 Mei len sofort überwiesen und auch der größte Theil der Privat-Grund=

konnten die Erdarbeiten und Brückenbauten noch größtentheils voll- endet werden, und es sind gegenwärtig die Erdarbeiten vollständig beendet. Von dem Bahnhof bei Jüterbogk abzweigend, if über die 35 Meilen entfernt gelegene Station Holzdorf (bei Annaburg) hinaus bis zur Brücke über die s{warze Elster das Schienengeleise auf 4 Meilen Länge vollendet, und wird dasselbe durch Lokomotiven zum Transport von Schienen, Schwellen uud anderen Baumaterialien hon befahren. zen Elster mußte mit ganz besonderer Kraft betrieben werden, um die Pfeiler im Laufe des Sommers über Wasser zu führen, da in der Regel bei dem geringen Gefälle des Flusses im Frühjahr oftmals bis zum Monat Juni hober Wasserstand ver= bleibt. Es ist zu erwarten, daß von Jüterbogk ab bis Herzberg auf D Meilen Länge bis Mitte Juni die Bahn vollendet sein dürfte, Jür den Theil der Bahn, von Herzberg bis zur Landesgräuze, sind fürzlih sämmtliche Schienen an den Elb- Ablagen eingetroffen, und es wird auf jenem Trakt an zwri verschiedenen Punkten der Ober bau gelegt, fo daß im Monat Juni das Geleise im vollen Zusam menhange von Jüterbogk bis zum Bahnhofe Burxdorf, nahe der Gränze, auf 87 Meilen Länge, festgestellt sein kann.

Der finanzielle Stand des Unternehmens, so wie die für den Bau noch erforderlihen Ausgaben, welche jeßt mit Sicherheit fest- gestellt werden fönnen, ergeben, daß das ausgeshriebene Bau-Kapi- tal, aus welchem für das Doppelgeleise und zur Vervollständigung der Hauptbahn bis jeßt b-reits 425,000 Rthlrx. überwiesen worden, demnach vollständig ausreichend sein wird, um auh den auf 250,000

Rthlr. anzushlagenden Bau des sächsischen Antheils der Bahn aus-

Der Bau der Brücke über das Thal der \{hwar= |

1847 sind a) Bahn - Verwaltung 111,551 Rthlr. 18 Sgr. 7 Pf., | stücke im Wege des Vergleichs zu mäßigen Preisen erworben worden,

Bekanntmachungen. [424] A e A

Der unten näher bezeichnete Graveur Carl Albert Pfeiffer, aus Offenburg gebürtig, wegen Betruges durch Fälschung zu zwei und einhalbjähriger Strafar- beit verurtheilt, hat Gelegenheit gefunden, sih der Haft zu entziehen,

Es werden alle Civil - und Militair - Behörden des Jn - und Auslandes dienstergebenst ersucht, auf den- selben zu vigiliren, ihn im Betretungsfalle festzuneh- men und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegen- ständen und Geldern mittelst Transports an die hiesige Gefängniß-Expedition, Molfenmarkt Nr. 1, abzuliefern.

Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch ent- standenen baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Nechtswillfährigkeit versichert.

Berlin, den 31, Mai 1848.

Königliches Kriminalgericht hiesiger Residenz. Signalement des Pfeiffer.

Derselbe is 26 Jahr alt, katholischer Religion, am 25, November 1821 in Offenburg geboren, 5 Fuß 2 Zoll groß, hat dunkelbraune Haare, graue Augen, braune Augenbrauen, rundes Kinn, gesunde Gesichtsfarbe, pro- portionirte Nase, großen Mund, braunen Bart, is \{chwächliher Gestalt, spricht die deutshe Sprache und hat am linken oberen Augenliede zwei Gerstenförner. Er trägt seiner schwachen Augen wegen eine Brille,

Bekleidet war derselbe mit einem grünen Sommer- rock, blauen Bucfskin-Hoscn, baumwollener Weste, lei nenem Hemde, langen Stiefeln, shwarzseidenent Halstuch,

[422] Präklusions-Verfügung,. e Auf die erlassene öffentliche und besondere Auskündi- ung der unten benannten Westpreußischen Pfandbriefe seyt die Königl. Westpreußische General - Landschafsts- Direction, kraft der ihr hierzu durch die Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 11, Juli 1838 (Geseb-Sammlung pro 1838 S. 366) ad 7 beigelegten Befugniß, hier- durch fest: daß die Jnhaber folgender, resp, im Johannis - Ter- min 1844 und m Johannis-Termin 1847 gekündig- ten Pfandbriefe, und zwar: A. derjenigen, welche gegen baare Zahlung des Nomi- nalwerths eingeliefert werden sollen: aus dem Danziger Landschaft s-L Wentwie Nr. 11. à 25 Thlr.; B. derjenigen, welche gegen Umtausch anderer gleihhal- tigen Pfandbriefe eingeliefert werden sollen : 1) aus dem Bromberger Landschafts-Depart. Wierzbyczano Nr. 10. 12. 13. 28, 121. 125. 129, 157. und 267, à 1000 Thlr. Nr 30.43; 142 478,181, 1853, 186. 196, 198, und 202, à 500 Thlr. E L E 0, und 212, à 400 Thlr. Nr, 219, und 221. à 300 Thlr, Nr, 223, 225, 216,416, 229, und 232; à 200 Thlr. Nr, 87. 235, 236. 237. 239, 243, 2449 245. und 246, à 100 Thlr, Nr, 249, und 252. à 50 Thlr. Nr. 259. und 263. à 29 Thlr, 2, aus dem Marienwerderschen Landschafts- A Departement Leistengu u, Golschalf Nr, 280, und 281. à 100 Thlr, Nr. 187, und 312, à 75 Thlr. Ne, 196, 197. 319, 327, 340, und 383, à 50 Thlr, Nr, 209; 214.216; 227,235, 247. 250, 349, 354, 397. und 402, à 25 Zur, Gottartowo Nr. 12, à 25 Thlr, Groß-Schönwalde Nr, 92. à 1000 Thlr, Da die erfolg’e Kündigung nicht nur rechtzeitig in

epartement

den Jntelligenz-Blättern zu Marienwerder, Danzig und Posen, wie durch Aushang bei den Börsen zu Berlin und Danzig, ferner bei sämmtlichen Kassen der Westpreußischen Landschaft und der Westpreußischen Landschafts-Agenturx zu Berlin und endlich in dem Allgemeinen Anzeiger für die Preu- ßischen Staaten als Beilage zur Allgemeinen Preu- gischen Zeitung öffentli, sondern auch, soweit die Coupons gedachter Pfandbriefe in ven Terminen Zohannis 1844 und Johannis 1847 bei den land- schaftlihen Kassen und der Agentur zu Berlin prä- sentirt worden, den Präsentanten verselben durch spe- zielle Kündigungen bekannt gema is ; A Res sichts derjenigen Jnhaber vorgedachter Pfandbriefe welhe den Coupon pro termino Johannis 1844 und Johannis 1847 nicht präsentirt haben, die nocmalige öffentliche Bekanntmachung resv, vom 18, September 1844 und vom 26, September 1847 eifoî t und diese auf gleihe Weise, wie die frühere öffentlihe Kündigung, zur Kenntniß ves Publikums gebracht is , dessenungeachtet aber die gedachten Phandbbrlefe nicht zur Einlösung und resp. zum Umtausch eingeliefert worden sind, der erlassenen Verwarnung gemäß mit ihrem Realrechte auf die in den vorbeugnnten Pfandbriefen L Spezial-Dypolhet zu präfludiren, die Pfandbriéfe selbst in Ansehung dieser Spezial-Hypothek für vernichtet ‘zu

erklären, dies im Landschafts-Register und in den Hy- pothekenbüchern zu vermerken und die Jnhaber mit ihren Ansprüchen auf Zahlung des Pfandbriefswerths oder Ertradition anderer gleichhaltigen Pfandbriefe lediglich an die Laudschaft zu verweisen, auch die Kosten des Aufgebots den Juhabern der vernichteten Pfandbriefe zur Last zu legen, Marienwerder, den 20, Mai 1848,

Königl. Westpreußische General - Landschafts

(L. S) (gez.) Freiherc von No! e

[397] M j 9

Behufs Allodification des in ss{valder Kreije und im Ziethenschen Kirchspiele belegenen Rittergutes Relzow c. p. werden auf den Antrag des gegenwärti- gen Eigenthümers und Besißers desselben, Premier- Lieutenants a, D. Wilbelm von Bornstaedt, alle die- jenigen, welhe als Agnaten, Anwärter, Gesammthän- der oder aus sonfstigent lehnrechtlidven (Hrunde an das gedachte Gut Nelzow c. p. Ansprüche und Forderun- gen machen und bei dessen gegenwärtig beabsichtigten Allodification die geseßlich bestimmte Abfindung geltend machen zu fónnen vermeinen sollten, zu deren Anmel dung mnd Beglaubigung in einem der folgenden Termine: am:3, Uu d 23, ZUNi oder qm-25; AUCUN d. D, Morgens 10 Uhr, vor dem Königl. Hofgericht, bei Ver meidung der am 15, September cr. zu erkennenden Präklusion, hiermit aufgefordert,

Die vollständigen Ladungen sind in den Stralsun- dischen Zeitungen abgedruckt,

Datum (Sreifswalbd, den 3, Mai 1848, Königl, Preuß, Hofgericht von Pommern und Rügen,

(h. S) Quistorp.

Direc ion,

ber g.

[191] Subhastations-Patent.

Das unter den Linden gelegene, Vol. ll. Nr, 174. Fol. 176, des Hypothekenbuhs verzeichnete, dem ver- storbenen Bäckermeister Gottfried Ludwig Balzer gehö- rige Haus nebs Zubehör, welches zufolge der nebst dem Hvpothekenscheine in der Negistratur einzusehenden Taxe auf 13,567 Thlr, 6 Sgr. 9 Pf. abgeschäßt worden, soll

am 23, September. c., Vormittags 11 Uhr, subhastirt werden,

Alle unbekannte Real - Prätendeuten werden aufgebo- ten, sh bei Vermeidung der Präklusion spätestens in diesem Termine zu melden.

Franksurt a. d. O., den 19, Februar 1848,

Königl, Land - und Stadtgericht,

[421] Vetann maun a Es ist zum öffentlichen meistbietenden Verkaufe der aus dem im vergangenen Herbste bei Henkenhagen ge- strandeten Schiffe „Ludowika“ von Danzig nach Chatam bestimmt geborgenen Ladung, bestehend aus 277 Stü fichtenen Balken, 404 Stü eichenen Plauken, 546 Stück fichtenen Dielen, in verschiedenen Dimensionen, ungefähr 5 Faden Splittholz, in passenden Cavelingen, ein Termin auf Montag oven 3 Juli-er/ Morgens 9 Uhx, an dem PLagerplaßze bei Henlenhagen vor unserem De- putirten, dem Herrn Ober-Landesgerichts-Assessor Teß- mar, gegen gleich baare Bezahlung anbergumt worden, was hiermit bekannt gemacht wird, Colberg, den 30. Mai 1848, Königl, Laud- und Stadtgericht,

[1210] Folgende verschollene Personen, als:

1) Christiane Caroline Nothe, geboren zu Bitterfeld am 6, Dezember 1809, Tochter des Tuchmacher Rothe daselbst, welhe im Jahre 1825 in Leipzig in Dienste getreten, von da nicht zurückgekehrt und seit dieser Zeit keine Nachricht von sich gegeben hat, der Tischlermeister Gottlob Bernhardt Pfordte aus Bitterfeld, welcher sich im Jahre 1830 von dort entfernt und seit der Zeit von seinem Leben und Aufenthalte keine Nachricht von sich gegeben hat, der Schneidergeselle Christian Michael Carl Hund aus Zaasch, geboren am 28, März 1798, welcher im Jahre 1816 nah Polen gegangen, von dort nicht zurückgekehrt und ebenfalls von seinem Leben und Aufenthalte keine Nachricht von sih gegeben hat,

4) Johann Gottlieb Tennert von Zörbig, geboren den 2, November 1787, welcher zum leßten Male im Jahre 1824 aus München geschrieben, seitdem aber von sich nichts wieder hat hören lassen,

so wie deren Erben uud Erbnehmer, werden auf den Antrag ihrer Verwandten, resp, Kuratoren, hiermit edifta- liter geladen, binnen 9 Monaten und längstens in dem auf den 25, Oktober 1848, Vorm. 11 Uhr, vor dem Deputirten, Herrn Ober-Landesgerichts-Assessor Zeíiz, in dem hiesigen Gerichts-Lokale ánbéraumten Ter- míne entweder persönlich zu erscheinen oder sich schrift- lich zu melden und weiterer Verfügung entgegenzusehen, im Fall des Ausbleibens aber zu gewärtigen, daß sie für todt erklärt, ihre unbekannten Erben präkludirt und ihr Vermögen den sich legitimirenden nächsten Verwand- ten zugesprochen und verabfolgt werden wird, Delibsch, den 26. November 1847, Künigl, Land - und Stadtgericht, Bodenstein;

N L

[188] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 19. Februar 1848.

Das hierselbst in der Mittelstraße Nr, 3 belegene, der

Wittwe Brückmann, Charlotte Louise, geb. Mateken

,

| jeßt deren Erben gehörige und im Hypothekenbuche von

der Dorotheenstadt Vol. I. No. 145, verzeihnete Grund- stück nebst Zubehör, gerichtlich abgeschäßt zu 10827 Thlr, 25 Sr, 112 Ps, soll :

am 23, September 1848, Vormitt, 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden,

Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Die unbekannten Neal - Prätendenten dieses Grund- stücks werden unter der Warnung der Präklusion hier durch offentlich vorgeladen,

[423

Nach Vorschrift des §, 13, des Gesezes vom 15ten v, M. machen wir bekannt, daß die Darlehns-Kasse in Posen am 2ten k, M, eröffnet werden wird, Regierungs - Bevoll mächtigter derselben is der Herr Regierungs - Nath Krezschmer, dessen Stellvertreter in Behinderungsfällen der Bank-Agent, Herr Buchhalter Rosenthal, außerdem gehören zum Vorstande die Herren :

1) Kommerzien-Rath Friedrich Bielefeld,

2) Kaufmann Moriß Mamroth,

3) » Casimir Szymansfi,

4) » Berger,

5) Buchhändler Zupasfi,

6) Kaufmann Franke, Comvpagnon von M, Kankto-

rowicz Nachfolger,

7) Wagenfabrikant Seydel,

8) Tischlermeister Poppe,

9) Goldarbeiter Blau,

10) Sattlermeister Opitz,

11) Schlossermeister Niedzielski,

12) Seifensieder Tabulski, von denen je zwei im wöchentlihen Wechsel die Ge- schäfte der Darlehns-Kasse begleiten werden.

Schließlih bemerken wir, daß alle Ausfertigungen de1 Darlehns-Kasse von dem Negierungs-Bevollmächtigten vollzogen sein müssen.

Berlin, den 25. Mai 1848,

Haupt-Verwaltung der Darlehns-Kassen.

Mit Bezug auf obigen Erlaß bemerken wir, daß das Geschäfts-Lokal der Darlehns-Kasse sih im Königlichen Regierungs - Gebäude parterre im linken Flügel vom Thorwege aus, unmittelbar hinter der Provinzial-Jnsti- tuten-Kasse, befindet, Die Geschäftsstunden für die Kas- \sen-Beamten, Herrn Nendanten Meyer und Herrn Buch halter Schmidt, sind Vormittags von 8—1 und Nach- mittags von 3—5, der Vorstand wird täglich von 11 bis 1 Uhr im Geschäfts - Lokale anwesend sein. Der Geschäftsbezirk der Darlehns-Kasse umfaßt die Provinz Posen mit Ausnahme des Kreises Vromberg., Anträge auf Bewilligung von Darlehn-n müssen schriftlich ein- gereicht werden und denselben ein Spezial - Berzeichniß der zu verpfändenden Gegenstände, bei Effekten mit An- gabe der Buchstaben und Nummern, bei Waaren mit Ungabe der Zahl, des Maßes oder Gewichts und des Preises beigefügt sein, desgleichen die etwa vorhandenen Waage- und Meß-Atteste resp. Niederlage-Scheine und die Fener-Versicherungs-Policen beigefügt werden, Für jet is das Minimum der zu bewilligenden einzelnen Darlehne auf 100 Thlr. festgesetzt.

Posen, den 31, Mai 1848,

Königliche Darlehns - Kasse,

368 h [ Mer Forderungen an die am hiesigen Königl. Hofe beglaubigte Großherzogl, Hessische Gesandtschaft oder an die Person und das Haus des Gesandten, Generals von Schäffer - Bernstein, zu machen hat, wird aufgefor- dert, dieselben bis zum 15. Juni d, J, hier, Behren- straße Nr. 67, um so gewisser geltend zu machen, als spätere Anforderungen unberücksichtigt bleiben werden,

Berlin, den 31, Mai 1848,

[372b] E Oberschlesische

L

S N

Eisenbahn.

Jn Gemäßheit §. 24, des Statuts laden tir die Herren Actionaire zu der auf

den 20. Juni c., Nachmik- tags 3 Uhr, im Loftale der hiesigen Börse anberaumten diesjährigen ordentlichen

General - Bersammlung

ergebenst ein, / Vier den §, 24. des Statuts bezeichneten Angele-

genheiten werden nachfolgend beseichnete Gegenstände zur Berathung und Besch üßnahme vorgelegt werden: 1) Antrag! auf Niederschlagung verwirkter Conventio-

führen zu fönnen.

P: A «its ZUTAI

nalstrafen wegen verspäteter dritter und weiterer Einzahlungen der Einschüsse auf das im Jahre 1846 emittirte Actien-Kapitalz

Feststellung des behufs Anlage des Doppelgeleises zwischen Breslau und Oppeln und Vermehrung der Betriebsmittel resp. zum Ersaßze der aus den Betriebs - Einnahmen für den Bau verwendeten Summe erforderlichen Kapitals ;

Beschlußnahme über die Art der Beschaffung des zu Nr. 2, festgestellten Kapital-Betrages und Ver- einbarung über den erforderlichen Statuten-Nachtrag ; Antrag der Beamten, bezüglich der Sicherung ihrer Anstellung und Gewährung eines Beitrages zu dem von denselben gegründeten Pensions- und Unter- stüßungs-Fonds;z

Beschlußnahme über die den Nothleidenden des Plesser und Rybniker Kreises zuzuwendende Unter- stützung,

Diejenigen Herren Actionaire, welche dieser General- Versammlung beiwohnen wollen, haben in Gemäßheit des §, 29, des Gesellschafts-Statuts spätestens am 19, Juni im Central-Büreau der Gesellschaft auf dem hie- sigen Bahnhofe ihre Actien zu produziren oder deren am dritten Orte erfolgte Niederlegung glaubhaft nach- zuweisen und zugleih ein unterschriebenes Verzeichniß der Nummern derselben in zwei Exemplaren zu über- geben, von denen das eine zurückgegeben, nachdem es mit dem Vernerk der zuständigen Stimmen und dem Siegel der Gesellschaft versehen worden, als Einlaß- farte zu der Versammlung dient,

Breslau, den 29, Mai 1848,

Der Verwaltungs-Rath der Oberschlesischen Eisenbahn - Gesellschaft,

407] = Ad , 07 Seebad auf Nordernei.

Das Nordseebad auf der Insel Nordernei an der Ostfriesischen Küste wird auh in diesem Jahre vom 1. Juli bis zum leßten September eröffnet fein,

Während der Badezeit wird zwishen Nordernei und dem Norddeiche (in der Nähe der Stadt Norden, bis wohin die Chaussee nunmehr vollendet is) täglich ein Packetschiff hin- und zurückfahren, welche Fahrt in der Regel eine Stunde dauert, Die Fahrt zu Wagen dur das Seewatt erfolgt vom Hilgenriedersvhl ab, und kann man auf diese Art in eigener Equipage und ohne die geringste Gefahr bequem die Jnsel erreichen. Die Zeit dieser Watt - Passage, so wie die Abfahrtsstunden des Packetschiffs füx jeden einzelnen Tag mit Rücksicht auf Ebbe uad Fluth bestimmt wird durch Jnsertion in die Hannoversche Zeitung und das Ostfriesische Amts- blatt bekannt gemacht, und werden desfallsige Anschlage zettel ebenfalls in den bedeutenderen Gasthöfen in Han- nover, Bremen, Oldenburg und auf der Route zu fin- den sein, | T

Auch wird wiederum während der Saison eine täg- liche Personen - Post zwischen Norden und Nordernei über Hilgenriedersyhl eingerichtet werden, die in mög- lichst genauem Zusammenhange mit den täglichen Brief- und Personen-Posten zwischen Norden und Aurich sich an die täglichen Posten zwischen Aurich und Olden- burg (Bremen, Hannover) anschließen foll.

Außerdem fahren, wie früher, die bequem eingerichte- ten Dampfschiffe von Bremen und vielleicht auch von Hamburg wöchentlih an festgeseßten Tagen, welche durch öffentliche Ankündigungen in den Zeitungen und durch Anschläge in den vorzüglicheren Gasthäufsern be- kannt gemacht werden. ‘4 /

Logis - Bestellungen wird der Vogt Hasse auf Nor- derñei pünktlich zu besorgen sih angelegen sein lassen,

Mai 1848,

Das Königliche Bade - Kommissariat,

j »ampf- Packel- Fahrt [373 b]

zwi1schen

ga und Stettin In Korrespondenz

gn M h ck mit den Bairdschen Dampfschifsen n Patutalb N nach Reval u, St. PetersDurg. S R E 1 848. a E E ¡ E Dampfsschiff „Düna“ wird seme regelmässigen Fahrtèn zwischen Riga und Stettin in diesem Jahre wie folgt sortsetzen | z aus Riga aus Stett1n Jani 2 Juni 4d. » 17. » 20. Juli 4 Juli 9, » 19, » Pf » 29. August G \ August 14. » R _/ » 26. September 5, September 9. » 417: » 23. Oktober f. Oktober fi » 45. Stettin, den 18. Mai 1848. De Yat trt: €,» Agent des Dampfschiffs „Düna“.

Abgang früh Morgens

c Jahr. 57 Jahr. Jahr. in allen Cheilen der Monarchie ohne Preis - Erhöhung. Bei einzelnen VKummern wird der Bogen mit 23 Sgr. berechnet,

A2 34.

al 1. Anmitlicher Theil.

Deutschland.

Preußen. Berlin. Die Reorganisation des Volksschulwesens. Swinemünde, Die dänische Fregatte „Havfruen.““ Krefeld. Schreiben des Ministers Grafen von Schwerin an die isragelitishe Lehrer- Ronserenz,

Desterreich. Wien, Garde entbunden. Grafen Gyulagi. Flotte.

Bayern, München, Kammer - Verhandlungen. die Verhandlungen der National-Versammlung. Ueberlandpost.

Dldenuburg. Holstein.

Schle8wig-Holstein. Rendsburg, Die Beschießung von Gravenstein.

Bremen. Bremen. Das Junfanterie - Kontingent nah dem Kriegs- schauplatze,

s vom Kommando der National- t, Adresse an den Feldmarschall - Lieutenant Ankunft des Grafen Lüßow, Die feindliche

(Hraf Hoyos Triest,

- Freiheit für

- Porto Die

Augsburg. Oldenburg. Truppen - Schleswig-

Sendungen nach

Vermischtes, Flensburg.

A usland. Die Motive des Anfklage-Antrags gegen Louis

Fraukreich. Paris. Die Konmission zur Be-

Blanc. Bertheidigungs-Rede desselben. gutachtung obigen Antrags, -— Polizeiliche Maßregeln, Die Ereignisse in Neapel, Ueberreichung diplomatischer Kreditive. verheira- theten Reservisten. Kommissions-Vorschläge über das Deputirten-Man- dat. Vermischtes. j

Großbritauien und Jrlaud. London, Parlaments-Verhandlungen : Niederlage der Minister im Oberhause ; Antrag guf Verbesserung des Zustandes der Bäkergesellen verworfen; Aufhebung der geistlichen Ge- richtshöfez genauere Kontrollirung der Ausgaben, Bazar für das deutsche Hospital. :

Schweiz. Tagsaßung, Berathung über den Antrag auf Rükberufung der Schweizerregimenter aus Neapel.

talien. Rom. Ankunft Gioberti's,

Wissenschaft und Kunft.

Königl, Schauspielhaus, (,„Tiphonia“.) Ausstellung in der Königlichen Akademie der Künste, (Vierter Artikel, ) Theater-Notizen.

Handels: und Börsen-Nachrichten.

Die

E O L S R C U T E T T T C T A N E a PRED T S R I R T; B “U P T S SRLE T TRT 7 T T “7 P N75 P I TF7 Iv

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben dem Staats - Ministerium das nachstehende Schrcibin Sr. Königl. Hoheit des Prinzen von Preußen mitzutheilen und dasselbe zur Veröffentlichung dieses Schreibens zu ermächtigen geruht.

Berlin, den 4. Juni 1848.

Der Vorsißzende des Staats-Ministeriums. Camphausen.

tät zeige ich unterthänigst an, daß ich, dem mir er- tbeilten Befchl gemäß, London verla}jen und deu Konlinent wieder betreten babe Zeh halle diesen Zeitpunit für den passendsten, um meine Eurer Majestät {on bekanuten Gesinnungen, mit denen ich in die Heimat zurüctfehre, nochmals osen auszusprechen. Jch gebe mich der Hoffnung hin, daß die freien Justitutionen, zu deren sesterer Be- gründung Ew. Majestät jebt Vertreter des Volkes berusen haben, unter Gottes gnädigem Beistande, sich zum Heile Preußens mehr und mehr entwickeln werden. Jch werde dieser Ent- wickelung mit Zuversicht und Treue alle meine Kräfte widmen und sehe dem Auzenblick entgegen, wo ih der Verfassung, welche Ew. Majestät mit Jhrem Volke nah gewissenhafter Berathung zu ver- einbaren im Begriffe stehen, die Anerkenuung ertheilen werde, welche die Verfassungs Urkunde für den Thronfolger festsezen wird. Brüssel, den 30. Mai 1845. Prinz Lon

Eurer Majr

d1e

Due Se. Majestät der Köuig haben Allergnädigst geruht :

Den bisherigen Präsidenten der General=Lotterie-Direction, Dr. Paalzow, auf seinen Wunsch in den Ruhestand zu verseßen und die Functionen desselben dem Geheimen Finanzrath Horn, unter Be- lassung in seiner bisherigen Stellung, zu übertragen.

Das Schußzgeld, welches noch von vielen Domainen - Aemtern und Privat - Dominuien als gutsherrliches Gefälle erhoben wird, ift ¡chon lange Gegenstand von Beschwerden.

Aus den Zeiten der vormaligen Erbunterthänigkeit herkommend, lastet es nur auf der dürftigsten Einwohner - Klasse, den Miethern, Einliegern und anderen Schußverwandten in den betreffenten Land- gemeinden und Mediatstädten, Der gutsherrlihe Anspruch darauf beruht auf dem Publikandum vom 8, April 1809 und in den vor= mals sächsishen Landestheilen auf der Verordnung vom 18, Ja- uuar 1819, wodurch die Einwohner der gedachten Klasse in Folge der Aufhebung der Erbunterthänigkeit zwar von den üblichen Schuß= diensten befreit, aber verpflichtet wurden, das bis dahin observanz=- mäßige jährlihe Schubgeld, als eine Beihülfe zu den Lasten der Ge- richtsbarkeit, uoch ferner an ihre Gutsherren zu entrichten, bis wegen Verwaltung der Patrimonialgerichtsbarkeit etwas Anderes verordnet werden würde. Mit Aufhebung der Patrimonialgerichtsbarkeit, welche Ew. Königl, Majestät bereits in Auzsicht gestellt haben, wird nun zwar das Schubßgeld als deren Ausfluß überall von selbst hinwegfallen müssen, Jun den Staats-Domainen erscheint aber dessen sofortige Abschaffung nothwendig.

An sich is der Rechtsgrund für diese Abgabe in den Domainen nicht ohne allen Zweifel, da die angeführten Verordnungen zu deren Forterhebung nur die mit Patrimonial-Gerichtsbarkeit versehenen Pri- vatdominien zu ermächtigen scheinen, Wenn gleihwohl nah aufge- hobener Erbunterthänigkeit das Schußgeld auch in den Domainen

Preußischer

Staafs-Anzeiger.

Berlin, Montag den 5. Juni

beibehalten wurde, so geschah dies, weil man, wie mit den Ritter- gütern, so auch mit den Domaiuen, die Gerichtsbarkeit als ein besonderes Recht für verbunden erachtete und mithin an- nahm, daß auch in den Domainen = Ortschaften die Justiz als Patrimonialgerichtsbarkeit administrixrt werde. Diese Ansicht ist in den Domainen - Veräußerungs- und Ablösungs - Geseßen von 1810—12 mehrfach anerkannt und seitdem im geseßlichen Wege nicht berichtigt, widerspricht aber der Natur der Sache und dem Wesen der Patrimonialgerichtsbarkeit als eincs vom Staate gewissen Personen oder Gütern besonders beigelegten Rechts, da der Staat, der Eigen= thümer der Domainen, schon geseßlih der oberste Juhaber aller Ge=- richtsbarkeit is. Stehen die Bewohner der Domainen hiernach unter der unmittelbaren Gerichtsbarkeit des Staats, so würde cs die Rechts gleihheit verleßen, fernerhin gewissen Klassen derselben, die in ihren ge- richtlihen Augelegenheiten ohnehin die geseßlichen Sporteln zahlen müssen, als Beihülfe zu den Jurisdictions - Lasten noch cine besondere fort- laufende Abgabe zur Staats-Kasse anzusinnen, von welcher alle übri- gen Bürger des Staats unter dessen unmittelbarer Gerichtsbarkeit frei sind. Hierzu kommt, daß an manchen Orten das Schupggeld wahrscheinlih nur eine Abgeltung der bis zur Aufhebung der Erb= unterthänigkeit schuldig gewesenen Schußdienste ist, also hon mit diesen hätte fortfallen können, so weit lcgtere nicht bereits früher ge- feßlih umgewandelt waren. L Sodann ist nicht zu verkennen, daß diese Abgabe den Pflichti= gen, welche meistens zu den Ta-e - Arbeitern gehören und von der Hand in den Mund leben, bei ihren übrigen Stagtêë- und Kom- munallasten und bei dem gesunkenen Verkehr an vielen Orten sehr \chwer fällt. Theils deshalb, theils ihres zweifelhaften Ursprungs und ihrer Ungleichmäßigkeit wegen, denn sie wird je nah der Orts= Obfervanz in den verschiedensten Jahres-Beträgen, an manchen Orten

wiederum gar nicht gefordert, is aber die Abgabe seit Jahren die Quelle vielfacher Prozesse geworden, so daß ih, obschon der bei der Staatskasse dadurch eutstebende Ausfall fährlih gegen 22,000 Rthlr, betragen kann, es doch für Pflicht halte, bei Ew. Majestät allerunterthänigst zu beantragen :

mich durch huldreihe Vollziehung des anliegenden Entwurfs zu er=

mächtigen, in allen Domainen - Ortschaften diese Abgabe erlassen

und die Reste niederschlagen zu dürfen.

Berlin, den 12. Mai 1848. (gez.) Hansemann.

An des Königs Majestät.

Auf Jhren Bericht vom 12, Mai c. will ich Sie hierdurch er- mächtigen, in sämmtlichen Domainen - Ortschasten der Monar= chie das sogenannte Schutzgeld, insoweit dasselbe bisher noch von Miethern, Einliegern und anderen Schußverwandten auf Grund des Publifandums vom 8. April 1809, welches durh die Ordre vom 24. Oktober 1810 auf den ganzen damaligen Umfang des Staats aus= gedehnt is und beziehungsweise nach der Verordnung vom 18. Ja- nuar 1819 zur Staatsfasse erhoben wurde, für die Zukunft zu erlas= sen und alle Reste dieser Abgabe niederzuschlagen.

Sanssouci, deu 31, Mai 1848.

(gez.) Friedrich Wilhelm.

(contrasign.) Hansemann. An den Stagats- und Finanz-Minister Hansemann,

Bekanntma ning. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß die Haupt= Bank auch íu diesem Jahre Darlehne auf Wolle gewähren wird, Berlin, den 3. Juni 1848. Königl. preuß. Haupt-Bank-Direfktorium. Abgereist: Der Bischof des Bisthums Ermland, Dr. Ge=- riß, nah ‘Frankfurt a. M.

Uichtamtlicher Theil. Deutschland.

Preußen. Berlin, 31. Mai. Aus dem Ministerium der geistlihen 2c. Angelegenheiten geht uns folgende Mittheilung zu:

Eine der nächsten Folgen der auf dem Gebiete des Staatslebens eingetretenen Veränderungen muß eine Reorganisation des Schul= und Erziehungswesens sein. Je umfassender die Betheiligung des Volkes im constitutionellen Staate an der Leitung der öffentlichen und Gemeinde- Angelegenheiten wird, desto mehr ist das Heil der Ge- meinde uud des Staates von der geistigen und sittlihen Krast des Volkes abhängig.

Den preußischen Staat trifft die Nothwendigkeit, der National= Erziehung eine breitere und umfasscudere Grundlage zu geben, nicht unvorbereitet, Nichtsdestoweniger steht eine dem gegen- wärtigen Staats- und Volfsleben würdig entsprehende Reor- ganisation zunächst des Volks - Schulwesens mit der Verfas=- sung des Staates selbs und der einzelnen Gemeinden, mit den Bestimmungen über ‘die Aufbringung der Staats- und Gemeinde= Lasten, so wie mit der Gestaltung der sozialen und kirhlihen Verhält= uisse, in so engem Zusammenhang, daß diese Reorganisation im großen Ganzen ihre Erledigung nux auf dem Wege der Geseßgebung wird finden fönneu, während bis dahin die Verwaltung es sich immer \{hon wird augelegen sein lassen, einzelne mit dem gegenwärtigen Zustand des Staats- und Volkslebens nicht vereinbare Mängel und Uebelstände auf dem Gebiet des Volksschulwesens, so weit zulässig, auf dem administrativen Wege zu beseitigen.

Die verschiedenen Stadien der verfassungsmäßigen Vorbe=

Alle Post - Anstalten des Jn- und Auslandes nehmen Bestellung anf dieses Blart an, für Berlin die Expedition des Preuß. Staats- Anzeigers :

Behren-Straße Ur. 57.

1848.

reitung des erforderlihen Geseßes werden den bei der Un- terhaltung und Organisation des Volksschulwesens Betheiligten ausreichende Gelegenheit zur Vertretung ihrer Ansichten und Juteér- essen darbieten. Auf der anderen Seite aber mußte es, was nament- lih die innere Organisation der Volksschule und die Stellung der Lehrer zu derselben betrifft, der Sache för- derlich erscheinen, die aus der eigenen Erfahrung der Lehrer hervor- gegangenen Ansichten und Wünsche in einer Weise kennen zu lernen, welche geeignet sein möchte, für die weiteren Maßnahmen einen zweck- mäßigen Anhalt darzubieten. :

Da indessen in leßterer Beziehung die vielfachen bereits einge- gangenen Petitionen zum Theil auf nicht überall haltbaren Voraus- seßungen beruhen und mitunter Vorschläge machen, die theils un- ausführbar, theils im eigenen Juteresse der Volksbildung und der Lehrer nicht ohne Bedenken erscheinen, so hat es der Minister der geistlichen 2c. Angelegenheiten für das Angemessenste gehalten, unter Herzuziehung von Kräften, die nach ihrer Stellung zum Volksschul= wesen die erforderlichen thatsächlihen Aufklärungen zu einer richtigen Auffassung der bezüglichen Fragen im Ganzen zu geben vermögen, eine freie, aber ordnungsmäßige Berathung sämmtlicher Lehrer an den Volksschulen herbeizusühren.

Zu dem Ende is bereits der Zusammentritt der Volksschullehrer zu Kreis-Versammlungen unter dem Vorsiß der Landräthe und Schul- Juspektoren und der von ihnen gewählten Deputirten zu Provinzial=- Versammlungen, zu welchen auh die Schulräthe und Seminar - Di- reftoren aehvören werden, augeordnet.

Es steht zu erwarten, daß aus diesen Konferenzen, welche den Lehrern Gelegenheit geben sollen, ihre Erfahrungen und Wünsche hinsichtlich des Volfks\hulwesens vorzutragen, zweckmäßige Anhalts- punkte für die weitere verfassungsmäßige Vorbereitung eines Schul- gesetzes hervorgehen werden, welches, an die thatsächlich vorhandenen Verhältnisse sh besonnen anschließend, eine Bildung und Erziehung des gesammten Volkes als Ziel hinstellt, ohne die der weiteren Ent- wielung des Staates auf der begonnenen Bahn der unentbehrliche Grundstein fehlen würde.

Swinemünde, 2. Juni, (Ostsee-Ztg.) - Zu der unse- ren Hafen blokirenden dänishen Fregatte „Havfruen“/ haben sih seit vergangener Nacht noch eine Korvette und eine Kutter - Brigg gesellt, welche durch Hin=- und Herfahren stark bemannter Böte leb- haft mit der Fregatte „Havfruen““ verkehrten, worauf sie unsere Rhede wieder verließen und jeßt Abends aus Sicht sind, Es is möglich, daß eine Auswechselung von Mannschaften stattgefunden hat.

Krefeld, 1. Juni, (Düsseld. Ztg.) Den Mitgliedexn der

hiesigen israelitishen Lehrer-Konferenz ist nachstehendes Schreiben zu- gegangen: „Den Herren Mitgliedern der israelitischen Lehrer = Kon- fercuz erwiedere ich auf die Eingabe vom ten d. M., daß es wegen der amtlichen Stellung der südischen Lehrer an öffentliheu und Pri= vatschulen, nah dem bereiïts ausgesprochenen Grundsaße dergleichen Theilnahme aller Unterthanen des Staates an dem Genusse der staatsbürgerlichen Rechte ohne Rücksicht auf das religiöse Bekenntniß derselben insofern einer weiteren Bestimmung nicht bedarf, als der amt= liche Charafter der jüdischen Lehrer sih wie bei allen übrigen Lehrern nach dem Charafter der Anstalt richtet, an welcher sie fungiren, und sie danah entweder öffentlihe Lehrer an Staats - oder an Kons- munal- oder Lehrer au Privat - Anstalten sein werden. Dieses Ver= hältniß bestimmt zugleih, aus welchen Kassen sie ihre Besoldung zu beziehen haben. Was die übrigen von den Herren Bittstellern vor=- getragenen Wünsche wegen Errichtung von besonderen “Konfessions= Schulen und wegen Prüfung der jüdischen Lehrer betrifft, \o muß die desfallsige Bestimmung der künftigen Geseßgebung vorbehalten bleiben. Berlin, den 26. Mai 1848, Der Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal - Angelegenheiten. Graf von Sch werin.“

Oesterreich. Wien, 2. Juni. (Wien, Ztg.) Se. Majestät der Kaiser hat durch Kabinetsschreiben vom 22. Mai auf Antrag des Minifter-Rathes den Feldmarschall-Lieutenant Grafen Hoyos auf sein Ansuchen von dem Ober-Kommando der National-Garde entbunden.

Triest, 30, Mai. (J. d: Dose Lloyd.) Die Bewohner Triests haben dem Feldmarschall - Lieutenant Grafen Gyulai nachste- hende Adresse überreicht :

„General! Schon zum zweitenmale haben E, E, Worte der Ermun- terung und des Lobes an uns gerichtet, Worte, welche uns die Brust schwel- len und das Auge vor Freude glänzen machen. E. E, täuschen sih nicht über unsere Gesinnungen; Triest will, wie cs immer gewesen , Oesterreich treu bleiben, treu dem constitutionellen Kaiser, dem es lebhafte Dankbarkeit und Treue bewahrt.

Wenn aber diese Gesinnungen in den Tagen der Gefahr durch eine muthige und feste Haltung sich haben bewähren können, so is dieses nicht so schr unser Verdienst, als vielmehr die Folge des Vertrauens, welches E. E. uns einzuflößen gewußt, durch die Weisheir Jhrer Anordnungen , durch JZhre unvergleichliche Thätigkeit und durch den unermüdlichen Eifer, mit dem E, E, für unsere Vertheidigung und für die Erhaltung der Ruhe un- ter uns sorgen, Dank also, den aufrichtigsten Dank, aus dem Junersten unserer Herzen , bringen wir E. E. für diesen Eifer, für diese Sorge, für diese Güte, Dank auch der ganzen braven Truppe, welche so gut den Be- mühungen ihres Gencrals entspricht. Und wenn E, E. das Andenken an Triest theuer sein wird, so glauben Sie uns, daß der Name Gyulai auf immer von den Tricstinern verehrt und gesegnet sein wirt,

Triest, 26. Mai 1848,“ -

(Folgen die Unterschristen.)

Heute is der Graf Lübow, diesseitiger Gesandter in Rom, am Bord des englischen Kriegs-Dampfbootes „„Locust“ ‘hier g Die feindliche Flotte lag gestern 3 Seemeilen von E (Jstrien) vor Anker. Ein Boot derselben wollte landen, um Lebens=- mittel cinzunehmenz allein der Sanitäts-Deputirte protestirte mit dem