male Verhältniß herbeigeführt habe, zweien Her= E res, vining Peutscdes Bundesland, dann B Ie Provinz zu sein und gleichzeitig Abgeordnete zur hiesigen National- Versammlung und zu den Generalstaaten im Haag schicken zu müssen; Limburg wünsche deutsches Bundesland zu sein und die im Jahre 1840 ausgesprochene Vereinigung mit den Niederlanden werde als eine ‘illegale betrachtet, da hierzu eine Bestimmung der betreffen= den Staats = Angehörigen niht erfolgt sei.“ Auf diese Khartahen gründet Freiherr von Scherpenzeel den Wunsch: „„Die National Versammlung möge das Herzogthum Limburg sür deutsches Bundes= land erklären und dasselbe gegen eine Betheiligung an niederländi- schen Staats - Ausgaben, namentlih des Budgets für Swulden, Krieg, Marine, Kolonieen und auswärtige Departements schüßen.
Zur Beurtheilung und Begutachtung dieses Antrags wird rs er- forderlich, des geschichtlihen Hergangs der Einverleibung Limburgs
Bund in der Kürze zu erwähnen: Jn Folge
in den deutschen
der mehrjährigen londoner Verhandlungen (1831 — 1835) und der dadurch bedingten Abtretung eines Theils von Luxemburg an Belgien war als Ersaß für diese Territorial = Bermin-
derung des deutshen Bundes Limburgs Einverleibung in leßteren 4 gesagt worden. Die bundestägige Z stimmung zu viesem Austausch) wurde durch Beschluß vom 18. August 1836 im Allgemeinen ausge- \prochen, dabei aber bemertt, daß die nähere Ermittelung und Sefft- stellung der dem Bunde im Limburgischen zu gewährenden Gebiets- Entschädigung Sache einer besouderen Unterhandlung zwischen dem Bunde und dem König der Niederlande sein solle, Leßterer erfolgte und auf deren Grund in der Bundestags - Sihung vom 5. SeP- tember 1839 die niederländische Erklärung , „daß Se. Majestät der Köuig der Niederlande an die Stelle des durch den Art. IL, des londoner Vertrags abgetretenen Theil des Großherzog- thums Luxemburg mit dem ganzen Herzogthum imburg dem deutschen Bunde beitreten wolle ““, jedoch mit dem Mae: „das Herzogthum Limburg unter dieselbe Versassung und Ver= waltung mit dem Königreich der Niederlande zu stellen‘, w0- mit der Zusicherung verbunden wurde, „daß dieser Umstand die An- wendung der deutschen Bundes-Verfassung auf das erwähnte Herzog- thum in keiner Weise hindern solle,“ Diese Erklärung wurde ange- nommen und darauf in derselben Sißung folgender bundestägiger T e- {luß gefaßt: Mayer, Staats-Akten des deutschen Bundes. S. 6d S 3. „So wie daher der deutshe Bund von nun an das Herzogthum ti burg als zum Bundesgebiete betrahten wird, so bleiben an hum uunmehrigen Großherzogthum Luxemburg und Herzogthum eim- burg follektiv alle diejenigen Rechte und Vorzüge vorbehalten, welche bisher mit dem Großherzogthum Luxemburg allein ver- bunden waren. Belangend das matrikularmäßige Verhältniß für Maunschaftsstellung und Geldleistungen, o ist dasselbe verfassungsmäßig durch die von den Bundesgliedern angegebene Volkszahl bedingt, und es wird daher nach dem von Sr. Majestät dem König Großherzog in der Erklärung vom 16. August 1839 an- gegebenen Zahlenverhältniß der Bundesmatrikel berichtigt werden. Die Bundes - Versammlung findet übrigens in der Erflärung Sr. Majestät, daß, unbeschadet der mit dem Königreich S gleichen Verfassung und Verwaltung des Herzogthums Limburg, die Anwendung der Bundesgeseße auf das Herzogthum Limburg in feiner Weise beeinträchtigt werden solle, die \siherste Bürg- schaft dafür, daß die Weisheit Sr. Königlichen Majestät Maß- regeln treffen werde, welche geeignet sind, den Unzukömmlichkeiteu
vorzubeugen, die sonst möglicherweise aus diesen Verhältnissen ent- stehen könnten. Abgetretene Bevölkerung in Luxemburg : 149,572, überwicsen in Limburg: 147,927. Durch diese Erklärungen und Bes schlüsse finden sih die staatsrechtlichen Verhältnisse des Herzogthums Limburg festgestellt, ohne daß darin durch die Bestimmungen der re- vidirten Verfassungs-Urkunde vom Jahre 1848 eine Veränderung hätte bewirkt werden können; der hierher gehörige Art. L. der fraglichen Urkunde lautet so: Das Königreich der Niederlande besteht aus fol- genden Provinzen: Nord-Brabant, so wie aus dem Herzogthum Lim- burg, mit Vorbehalt der Beziehungen des Herzogthums mit dem deutschen Bunde. Bei diesen Bestimmungen hat es bis zum Jahre 1848 sein ungestörtes Bewenden gehabt; das Herzogthum Pavia wurde nebs Luxemburg durch den Königlich niede:ländishen Gesand=
ten am Bundeotage vertreten und leistete seine _matrifular- mäßigen Beiträge, während es aber auch andererseits durch Abgeordnete bei den Generalstaaten an der niederländischen
Verfassung und Verwaltung fortwährend Antheil nahm. | a 8 zur hiesigen National-Versammlung in allen Bundeslanden E neten Wahlen liegen zwei Königlich niederländische Defrete vom 28. April d. J. vor, mittelst deren zur Bewirkung dieser Wahlen beson- dere Kommissarien ernannt uud dann in emer Art vollzogen wurden, j die zu feiner Reclamation Veranlassung gegeben zu haben Us, j Geht man nah Darlegung des seitherigen Sachverhältuisses zur D e- urtbeilung des vom limburger Abgeordneten ausgesprochenen Wun- hes über, „daß die deutsche National-Versammlung das Herzogthum Limburg als ein vom Königreich der Niederlande abgesondertes, deut \hes Bundesland erklären und namentlich seiner finanziellen Es zu Ersterem entbinden möge“, so wird dabei zwischen den jeßt be- stehenden staatsrechtlihen Verhältnissen und denjenigen zu unter- scheiden sein, die künftig zwischen dem Herzogthum Limburg und cinem j neuen deutschen Bundesstaat stattfinden werden ; allein ohne dem leßteren | irgend zu präjudiziren, wird nah unserer Ansicht die vorliegende ¿Frage nur nah dem jeßt bestehenden Zustand zu beurtheilen und auf eine doppelte Unterlage zu begründen sein: „einmal, auf die Erklärungen und Beschlüsse, in deren Folge das Herzogthum Limburg Bestandtheil
j des deutschen Bundes wurde, und dann auf das analoge Verhältniß | einiger anderer Bundesstaaten,“ Jun der Erklärung d:s Könutgs der j Niederlande vom 5. September 1839 heißt es, „daß Se. Majestät
mit dem ganzen Herzogthum Limburg dem deutschen Bunde beizu- treten beabsichtige, jedoch mit dem Vorbehalt, ersteres unter dieselbe
H Verfassung und Verwaltung mit dem Königreich der Niederlande zu 1 stellen.“ Damit wurde die Zusicheruug verbunden, daß dieser Umstand i die Anwendung der deutschen Buntee-Verfassung auf das erwähnte 7 Herzogthum in keiner Weise hindern solle. Jn dem darauf folgenden
gleichzeitigen Bundesbeschluß wurde diese Erklärung angeuommen und da-
bei die Erwartung ausgesprochen : „die Bundes-Versammlung findet
übrigens in der Erklärung Sr. Majestät, daß, unbeschadet der mit
| dem Königreich der Niederlande gleichen Verfassung und Verwaltung j des Herzozthums Limburg, die Anwendung der Bundesgescße auf | das Herzogthum Limburg in keiner Weise beeinträchtigt werden solle, die sicherste Bürgschaft dafür, daß die Weisheit Sr. Königlichen Ma- jestät Maßregeln treffen werde, welche geeignet sind, den Unzukömm- lihkeiten vorzubeugen, die sonst möglicherweise aus diesen Verhältnissen ent- stehen fönnten.‘/ Nach Maßgabe dieses vertragêmäßigen Uebereinkommens ist das staatôsrechtlihe Verhältniß des Herzogthums Limburg allerdings ! ein doppeltes : einmal als Bestandtheil des deutschen Bundes, und daun als Bestandtheil des Königreichs der Niederlande ; allein die Erwartung, daß die deshalb von der niederländischen Regierung zu tressenden Einrich=
tungen eine angemesseneVereinigung dieser doppeltenBeziehungen bezwecken
werde, scheint sich verwirkliht zu haben, indem nach den darüber eingezo-
| genen Erfundigungen während der vergangenen acht Jahre dieser Î Zustand ungestört fortgedauert und zu öffentlichen Beschwerden und | Rellémativaen feine Veranlassung gegeben hat, Analogish wird aber
Le R G E
212
auch die Statthaftigkeit eines solhen Verhältnisses dadurh beurkun= det , daß in Dänemark , Preußen und Oesterreich Gleiches stattfand und zum Theil noch stattfindet. Denn die Länder dieser drei Staa- ten gehörten zeither nur theilweise zum deutschen Bunde, ohne daß dadurch in deren Verfassung und Verwaltung irgend eine wesentliche Verschiedenheit oder Absonderung für nothwendig erachtet worden
wäre. Hiernach wird nicht anzunehmen sein, daß durch die theilweise Einverleibung eines Landes in den deutshen Bund,
dessen Beziehungen zur Staats - Gesammtheit aufgehoben wurden, und daß daher der Freiherr von Scherpenzeel als limburgischer Abgeordneter zwar sofort zur Theilnahme an der _ deutschen National - Versammlung zuzulassen und vom Centra - Ausschuß dazu aufzufordern i}, über seinen Wunsch aber eine neue Regulirung der staatsrehtlihen Verhältnisse des Herzogthums Limburg zum RKömg-= reih der Niederlande vorher ausgesprochen zu sehen, der National Versammlung Vortrag zu machen und dessen Verweisung an den betreffenden Ausschuß zu beantragen is. Frankfurt a, M., 29, Mat 1848. Ceutral -= Ausschuß für Prüfung der Wahlen. E
0 Bericht im Namen des Central - Aus) über die Protestatiou in Bezug auf die Wahl Großherzogthums Posen, Erstattet von dem Abgeordueten Mittermaier. | S
Acht Abgeordnete des polnischen National - Comités haben am 22. Mai eine Protestation gegen die Aufnahme der preußischen Ab geordneten aus dem Großherzogthum Posen in das deutsche Parla- ment dem Präsidium eingerciht. Die Protestation gründet sich dar- auf, daß gegen alles Recht Theile des Großherzogthums Posen dem deutshen Bunde einverleibt worden wären, daß diese Einverleibung eine neue Theilung Polens enthalten und eine Ungerechtigkeit gegen die poluische Bevölkerung sein würde. Dem Central-Ausscusse, wel- chem in Bezug auf die Wahl- Anfechtung (gewählt sind gus dem Großherzogthum Posen die Herren Sen}, Tresfou, Eert, 90n Sän- ger, Graf Golz, Nerreter, von Schlotheim, Kei|t, Viebig) die Pro= testation übersaudt wurde, kamen zugleih von den Vorständen der Abtheilungen die Waßzlakten mit Protestationen gegen zwei Wahlen
husses
(dar. Heureu Sen Und. Biedig) zu: Auch d!ese Protesta- tionen beziehen sich auf die angeblihe Verleßung der Jule teressen polnisher Bevölkerung im Großherzogthum Posen. Der Central - Ausschuß hatte nah den in der Geschäfts-
ordnung §. 3 und 6 aufgestellten Prüfungsrücfsichten die Wahlen zu prüfen, Da gegen die Legitimations - Urkunden keine Sinwendungen zu machen waren, da die hl-Anfechtungen weder das Wahlverfah= ren noch die Eigenschaften der Wähler betressen, so konnte der Cen- tral - Ausschuß die formelle Gültigkeit der Wahlen der bezeichueten Abgeordneten nicht beanstanden. Der eigentliche Aufechtungsgrund liegt nun darin, daß aus dem Großherzogthum Posen keine Abgeord- neten zur National-Versamm.ung gewählt werden fonnten, weil die Protestaten die Rechtmäßigkeit der Entscheidung bestritten, „die das Großherzogthum zum deut\chen Bunde zählte. Der Central-Aus\chuß erkannte jedo bald, daß die hier zu entscheidende Borfrazge nicht zu seinem Wirkungskreise gezogen werden könne, Vie Frage, die eme hohe staatsrehtlihe Bedeutung hat, teht mm Zusammenhange eben so mit dem Schuße der polnischen Nationalität, als mit dem uns noch tiefer berührenden nächsten Jnteresse, die Rechte der deut= hen Bevölkerung im Großherzogthum Posen zu \{üßen, unseren deutshen Brüdern die Befugnisse der Vertretung bei dec National- Versammlung zu sichern, das wahre Verhältniß der deutschen und polnischen Bevölkerung im Großherzogthum Posen herzusteilen. Gir die Entscheidung dieser Frage, bei der es darauf ankommt, ob mit Recht das Großherzogthum zum deutschen Bunde gerechnet und Wah- len angeordnet werden, — eine Frage, auf welche sich bercits Be= \chlüsse des Vorparlaments, Verhandlungen des Junfziger-Ausschusses und ein Antrag des Herrn Venedey -bezogen, — konnte \ich der Cen- tral-Aus\chuß nicht für zuständig ansehen, da er nur nacl den Rücksichten der Geschäfts-Orduung, Wahlen zu prüfen oder den an iÿn durch be- sondere Beschlüsse der National - Versammlung gewiesenen Fragen zu entscheiden hat. Daß jedo die endliche Entscheidung über die po= sener Wahlen vou der Entscheidung der staatsrehtlicchen Varsragon abhäuge, ktounte nicht verfannt werden. Ver Ausschuß stellt daher den Antrag: 1) Die Abgeordneten der Provinz Posen zur Theil nahme an den Verhandlungen der National-Versammlung bis zur de- finitiven Entscheidung der Vorfrage zuzulassen; 2) die endliche Ent \cheidung über die Gültigkeit dieser Wahlen bis zur Entscheidung der Vorfrage aufzuschiebenz 3) die Begutachtung über die in der Prote- station angeregten Frage über Nehtmäßigkeit der Einverleibung des Großherzogthums Posen in den deutshen Bund, über die Befugniß, Wahlen zur Vertretung in der National - Versammlung anzuordnen, au einen der bestehenden Ausschüsse, entweder det Berfassungs-Aués- {uß oder richtiger an den Ausschuß für völkerredtliche und interng- tionale Angelegenheiten zu verweisen.
I D
Preußen. Potsdam, 8, Juni, Gestern am 7ten d. M, fand im Mausoleum zu Charlottenburg zum BELQUN Des. Mg tages Sr. hochseligen Majestät des Königs Friedrich Wilhelm 11, in Gegenwart Jhrer Majestäten des Königs und der Königin, 0 wie Jhrer Königl. Hoheiten des Prinzen und der Prinzessin „von Preußen und sämmtlicher hier anwesenden Mitglieder der Könmg lichen Familie, cine gottesdiensil-che Feier statt,
Beérlitn, 8 Juni, Das Amtsblatt des Königlichen Post- Departements enthält die Verordnung, betressend die F een der Charpie für die verwundeten Soldaten 1m Posenschen ; des- aleichen betreffend die Aufnahme unterweges zur Beforderung wil der Post sich meldender Personenz | desgleichen betreffend die Po1 tofreiheit der Geldsendungen der ausgerüctten Truppen des N Armee - Corps an ihre Familien; desgleichen betreffend die Por- tofreiheit der Korrespondenz der Mitglieder der deutschen National- Versammlung und der Versammlung zur Vereinbarung der preußt= hen Staats-Verfassung.
Dortmund, 4. Jüni, (Westf, Merk) Gestern Abends nah 11 Uhr is Se, Königl. Hoheit der Prinz vou Preußen, aus Hollaud kommend, auf dem Bahnhofe zu Vberhausen eingetroffen und dort von der aus den benachbarten Städten und Dtlschaften zahlreih versammelten Bürgerwehr mit außerordentlichem Jubel fest- lich empfangen worden. Nicht minder groß war der U N der Ankunft des Prinzen auf den Bahnhöfen in Cssen, Dernfs Y ochum und hier, wo die Behörden der Stadt und eine große Anzahl Cin=- wohner, festlich geschmückt, sich mit Musik und farbigen Laternen ein- gefunden haben, welche bis zur Abfahrt des Prinzen nach Hamm um zwei ein Viertel Uhr Morgens unter beständigem Vivatrufen ver= weilten und dann jubelnd dur die Stadt zogen.
Wesel, 4. Juni, (Westf. Merk.) Heute Abend gegen 8 Uhr traf- Se. Königl. Hoheit der Prinz von Preußen, von Arn= heim fommend, hier ein und wurde von der an dem Kommandantur= Gebäude versammelten Volksmenge aufs herzlihste mit freudigem Hurrah - Rufe begrüßt. Bei Vorstellung der städtishen Behörden
und des Offizier - Corps richtete Se, Königl, Hoheit folgende Worte an die Versammlung :
„Sagen Sie Wesel meinen Dank für den freundlihen Empfang, der mir hier zu Theil geworden. Es is immer ein wohlthuendes Gefühl, wenn man in das Vaterland zurückehrt, und es wird mir immer eine glückliche Erinnerung bleiben, daß Wesel tie erste Stadt ist, wo ih mich habe aussprechen können. Den Herren ist bekannt, daß Vieles über mir gewaltet hat, Es is {merzlich, verkannt zu werden z nur mein reines Gewissen hat mich über diese Zeit hinweggeführt, und mit reinem Gewissen kehre ich in mein Vaterland zurück, Jch habe immer gehofft, der Tag der Wahrheit werde anbrehe:, — und er ist angebrochen. Fs hat sich seitdem Vieles in unserem Vater= lande geändert. Der Köuig hat es gewollt; des Königs Wille ist mir heilig; ih bin sein erster Unterthan und \chließe mich mit vollem Herzen den neuen Verhältnissen anz aber Recht, Ordnung und Geseß müssen herrschen, keine Anarchie; dagegen werde ih mit meiner gan- zen Krast streben, das ist meiu Beruf. Wer mi g-:kannt hat, weiß, wie ich immer für das Vaterland geglüht habe. — Sie können sich denken, daß ih mit ershüttertem Herzen vor Ihnen stehe; um #o wohlthuender ist mir dieser herzliche Empfang.‘ Diefe Worte kamen aus einem ticsbewegten Herzen, das i nur dem Eindructe des Augenblicks hingab. Das fühlten Alle, die sie hörten.
“ Nach diesen Worten wandte sich Se. Königliche Hoheit an den Ober - Bürgermeister der Stadt und an eine Deputation, die an der Spibe einer zahlreichen Bürgerschaar aus Ruhrort auf einem festlich ceschmüdckten Dampfboote in der Hoffnung hier eingetroffen war, Se. Königliche Hoheit in ihrer Mitte nach ihrer Stadt führen zu können, und \vral: „Seien Sie den beiden Städten die Dolmetscher mei= ncs Dankes für den freundlihen Empfang!“ mit dem Hinzufügen, daß er sehr bedaure, wegen Kürze der Zeit ihrer herzlihen Ein- ladung uicht folgen zu fönnen.
Hierauf empfing der Prinz eine D maurer-Loge auf die brüderlihste Weise.
eputation der hiesigen Frei«
Damen, welche ihm
Den
bei seinem Eintritt in das Gouvernements -= Gebäude den Weg mit Blumen bestreut hatten, machte er vor seiner Weiterreise nah Ober=
hausen einen freundlichen Besuch in demi Empfangs-=Saale und dankte ihnen mit den Worten: „Jch dauke Jhnen nochmals, meine Damen. Dies sind die ersten Blumen, die mir auf vaterländischem Boden ge=- reit werden, und ih hofe, daß se mir eine glückliche Vorbedeutung für meine Zukunft sein werden.“ Jeßt trat der Piinz freundlich grüßend auf deu Balkon und wurde von dem auf dem Platze ver=- {sammelte Volke nohmals mit einem freudigen Hurrah empfangen, welches si bei seiner Abfahrt auf allen Straßen wiederholte.
Hesterreih. Prag, 2. Juni, Heute fand die feierliche Eröffnung des slavischen Kongresses statt. Der lange Zug der Abgeord=- neten begab sich zuerst in die Tein=-Kirche, wo der Geistliche Stulz, Redacteux eines religiösen Wochenblattes, sür das Volk, vor dem Altare der Slaven - Apostel einige Worte der Weihe sprach, von da in den fest= lich ges{hmüdckten Saal der Sophien - Jnsel. Die ganze Versamm-= lung sang hier ein altböhmisches Kirchenlied ab, in welches die
Gallerie mit einstimmie. Ritter von Neuberg hielt die -Be= willfommnungs - Rede in böhmisher Sprache und verkündigte
die Wahl zum Starosta des Kongresscs, welcher nun mit den Vorständen und Secretairen der drei Sectionen (der poluisch-ruthenischeu, serbisch=illgrisch-kroatischen und böhmisch-mähri= hen) die Tribüne bestieg. Nach ciner kurzen Rede und der Bor= lesung der Namen der auwesenden Mitglieder folgte eine allgemeine Disfussion über die Zustände der österreichischen Slaven. L ie Red= ner sprachen von. dem Drucke, den der Slave bis aus die jüngste reit zu erleiden hatte; der Slave habe nun seine Freiheit, er habe immer für sie gekämpft, und nun, da er sie habe, wolle er sie wah ren, als sein heiligstes Gut. Die Verdähtigungen der slavischen Bestrebungen als im Solde Rußlands werden mit Entrüstung us rügewiesen. Man liebe den Russen als Bruder, hasse aber die rus- sische Herrschaft eben so sehr. Die Versammlung wird morgen 1hre Arbeiten beginuen.
D «5 c PDalackg’s
Hannover. Hannover, 6. Juni. (D En 109. D109) Se. Königl. Hoheit der Prinz von Preußen ist gestern aus Holland hier augeëommen und hat heute seine Reise wieder fortgeseßt.
Hoheuzollern - Hechingen, (D. A. Z) Hehingen, 5. Juni. Das Verordnungsblatt enthält eine neue Verfassung des Fürstenthums. Dasselbe is danah in seinem derzeitigen Ge-= biets - Umfange cin souverainer Staat des deutschen Bundes. 2 Die Regierungsform is die durch die höheren organischen Bundeëbeschlüsse und tie Verfassung beschränkte monarhishe. Unter den Rechten der Staatebürger sind ausdrücklich aufgeführt Freiheit der Presse und
s
des Buchhandels, so wie das Recht der freien Versammlung. Neben dem Bundes =- Militair und zum Ersaß desselben, wenn jenes 1mm
Felde is, bestebt allgemeine Volksbewaffnung, welche, falls nicht für ganz Deutschland diesfällige Normen gegeben werden , durch ein besonderes Geseß geregelt werden soll. Nur den drei hrist= lichen Konfessionen if freie öffentliche Religions - Uebung gestattet, Das Einkammersystem is gültig. Die Landes-Deputation is zusammen= gefeßt aus 15 Landes=Deputirien, welche durch Wahlmänner gewählt werden, Auf je 200 Einwohner einer Gemeinde ist ein Wahlmann zu wählen, Jeder volljährige Staats-Angehörige, ohne Unterschied des Glaubensbekenutuisses, mit Ausnahme derjenigen, welche geistes= frank oder bescholtenen Leumunds sind, 1ist wahlberehtigt und wähl= bar. Die Regierung kann Beamten den Urlaub zum Cintritt in die Landes-Deputatiou niht verweigern. Die Dauer eines ordentlichen Landtags ist auf drei Jahre festgeseßt. Die ordentliche Versammlung soll alliährlich stattfinden. Ohne Mitwirkung der Landes-Deputation fönnen feine Geseße gegeben, feine Landesstcuern ausgeschrieben wei werden. Der leßte Paragraph lautet: „Gegenwärtige Derfassung wird unter die Garantie des deutshen Bundes gestellt und hat inso= lange geseßliche Geltung, bis von dem Reichstage zu Franksurt allge- meine grundgeseßlie Bestimmungen getrossen ein werden, E A z Ausland.
Frankreich. National=-Versa mmlung. Sizung vom 5. Juli, Nach Verlesung des Protoïolls nahm der Befehlshaber der National-Garde, Clemens Thomas, das Wort, um sich wegen des am Freitag gestellten Antrages auf Aufhebuug der R 4 La ertshuldigen. Wenn er von der Ueberzeugung Aae EN a so t a Versammlung k-inen Werth auf dergleichen „SZPtezeug M fl er durchaus kein Mitglied, das diesen Len jur e Al ene Dienste trage, beleidigen wollen. Lieber A daß Le Ee in seinem Gaumen vertrockne, als ste zu ne e nad ct er Bus des Ehrgefühls seiner Kollegen zu gebrauchen, Die Versammlung
I agesor 4, nachdem vorher ein Mitglied noch darauf dlgetatn Valle 0A Abbé Lamennais in der Verfassungs=- Kommission, aus der er geschieden sei, zu Cn Mit die dekretirte Zahl voa achtzehn erreicht werde, E Buchez meinte, er wisse offiziell von der Abdankung des Abbé
) : is si er ‘klärte, daß er der Kom= ts, worauf Lamennais sich erhob und er / 4 O) mission seine Entlassung angezeigt, Die Versammlung entschied, ihn zu ersehen, und ging nun zur Tagesordnung, welche die Wahl eines
4
neuen Präsidenten
vorschreibt.
Buchez erklärte, daß ihm sein Ge-
sundheits=Zustand niht mehr erlaube, die ihm von vielen Mitgliedern
zugedahte Wiederwahl anzunehmen.
neuen Wahl schritt, regte Boissière Er {lug 40009 Fr. monatlich vor. (Erstaunen.) Kriegs-Minister Cavaignac zeigte dann der Versammlung die Er- stürmung Peschiera's an, wobei König Karl Albert und der Kron-
Präsidenten an.
prinz leicht verwundet worden seien,
Während die Versammlung zur
die Gehaltsfrage für den
Ein Mitglied beshwerte sich
demnächst, daß die Vollziehungsgewalt noch kein Plakat-Verbot er-
lassen, während sie doch in der Louis Blancschen Angelegenheit so großen
Eifer bewiesen habe.
Cremieux
such
Die Diskussion wurde aber so heftig, da
Justiz = Minister und Repräsentant niederzulegen drohte. rechtfertigte das Votum vom Sonnabend,
te dasselbe zu beruhigen. ß Cremieux sein Amt als Flocon Nach ihm erhoben sich
Portalis und Landríi, die beiden Staats-Anwalte, um dem Justiz=
Minister ihrerseits
zu ertlären,
daß er inkonsequent gehandelt.
Er
habe ihre Anträge bezüglih der Anklage gegen Louis Blanc zuerst
gebilligt und troßdem gegen sie gestimmt.
Cremieux erwiederte,
daß das Gedächtniß dieser beiden Mitglieder sehr {chwach scheine, denn es sei ihm eine solhe Zusage nit im Traume eingefallen.
Der Berichterstatter Jules Favre eilte in
Folge dieses Wi-
derspruches guf die Tribüne und beschuldigte den Minister der Wort-
brüchigfkeit. misch.
mission als Justiz = Minister und Repräsentant geben wolle, als einer ähnlichen Anklage zu bleiben. Präsident das Resultat der Präsidenten- Wahl mit.
auf Senard mit
bekanntlich als Vice - Präsident hon den Vorsitz.
M
593 Stimmen.
Nach
Senar
Die Versammlung unterbrach ihn mehrere Male stür= Cremieux erflärte darauf wiederholt, daß er eher seine De-
unier diesem Sturme theilte der Dieselbe fiel d führte seit längerer Zeit Um 5 Uhr zog sich
die Versammlung in ihre Abtheilungen zurü, um zur Erneuerung8-= wahl von sechs Vice - Präsidenten und drei Schreibern zu schreiten.
Bis 6 Uhr 20 Minuten war die Stimmzettel - Sonderung noch nicht
vollendet,
Paris, 93. uni. mittag folgende Proclamation verlesen: „Der Mawe von
tit Den
Paris au
Unter Trommelwirbel wurde diesen Vor=
Stadtvierteln Maires der
volfreichsten
sämtliche
Stadtviertel, Bürger Maire! Die Regierung hat sich nothwendiger- weise mit den Volks-Aufläusen beschäftigen müssen, welche seit einigen Tagen in verschiedenen Gegenden der Stadt stattfinden. Befehle sind gegeben worden, um diese Aufiäufe zu zerstreuen und ben Verkchr
überall herzustellen, wo derselbe unterbrochen worden.
Dix Staats
gewalt der Nepublif nimmt nur mit Schmerz zu nachdrüeklichen Maß- regeln ihre Zuflucht; sie hat zu dem gesunden Sinne der Bevölke- rung volles Vertrauen; sie hegt alle Achtung vor deren Rechten
und würde sie nöthigenfalls gegen jeden Reactions
Versuch hüten,
Aber Je Mer e qur Aufrechthaltung der Freiheit entschlossen ijt, desto mehr erkennt sie es als ihre Pflicht, dieselbe nicht durh eine aufrührerishe und fruchtlose Agitation gefährden
zu lassen, welche nur
die Unordnung erzeugen könnte, die einige be-
zahlte Agenten und Präteudenten benußen würden, um neue Keime Ehe sie jedoch die Strenge die
der Unruhe und A1
ser Maßregeln fühlen läßt, das Volk zu benachrichtigen und zu warnen.
iarchie zu säen.
fömmt es den städtischen Behörden zu,
Bieten Sie also ihren
amtlihen Einfluß auf, um zunächst ihre Administrirten abzuhalten, aus bloßer Neugierde die Haufen zu vermehren, welche sich auf den
Straßen bilden.
entstehen ; das 0 QUE als 10): it die Mle G
Es fann
Nachtheilige Dieselben
»veshäfte hemn
nihts Gutes
derselben nähren l, Mel
aus diesen Aufläufen begreifen Sie sicher eine gewisse Aengstlich- ierlet Erwerb i} ohne
Vertrauen möglich ; kein Vertrauen kaun aber eintreten, so lange noch
Gefahr droht.
werden. völkerung. Der Arm der Gere Paris, 4. Juni.
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Dies ist b
Herrn Portalis, erster
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reichten Entlassungs-Gesuche sind, wie der heutige Moniteur mel
er Wunsch der
Seien Sie deren Organ
chtigkeit
Und welches sind die nächsten Opfer der Krisis? Die Aibeiter selbs, denen die gehemmte Production das Brod Jin Namen der Arbeit müsser j lihe Friede gesichert und
nimmt,
sen daher die Ordnung geshübt, der öffent- der 5ndustrie die
Zuversicht zurückgegeben
unermeßlichen Mehrheit der Be-
(C08) A
det, angenommen worden,
Der neue Gesandte der \{chweizerishen Eidgenossenschaft, Dr. Barmann aus Unterwallis, hat dem Minister Bastide seine Vollmach=
ten überreicht. Im
folgten.
führbar seien.
herrschen überall;
die Aufsicht ist leichter und besser. Die Ersparung, welche durh eine strenge Prüfung herbeigeführt wird, durchdringt alle Theile und alle Einzelheiten dieser wichtigen Rechuungs-= führung und wird dieselbe bald ändern. Um \ich einen
Begriff von dem Luxus und der Vershwendung der früheren Ver- waltung zu machen, genügt es, anzuführen , daß dieselbe für den Dienst in ihren Wagenschoppen und Pferdeställen fünf Coupés, vier Cabriolets, vier Tilburys und eine Kalesche, zusammen vierzehn Wa=
Moniteur liest man: National - Werkstätten unter der Leitung des Herrn Emile Thomas standen, herrschten in denselben eine große Unordnung und ein Geist der Gewaltthätigkeit, welher {wer niederzuhalten war. L mas selbst hatte sich mehrere Male über die Gefahren beklagt, unter welchen er zu Monceaux, dem Siße des Direktoriums der Werkstät ten, stehe, und über die Drohungen, welche ihn ohne Unterlaß ver- Seit jener Zeit sind nun diejenigen A.ordnungen gelroffen worden, welchen der frühere Direktor immer seine Mitwirkung ver sagt batte, weil dieselben, wie er behauptete, gefährlih und unaus Diese Anordnungen, weit entfernt, das Uebel zu ver- mehren, haben dasselbe {hon sehr vermindert.
ie von dem General-Prokurator am pariser und vom Prokurator der Republik beim Fnstanz für das Seine =- Departement, Herrn Landrin, einge
„Vor a
das Râderwerk der Verwaltung vereinfaht sich;
gen und achtunddreißig Pferde hatte. Der
gen wird bereits verkauft; auch zehn Pferde sind \chon aus den Ställen genommen, und elf andere sind zu verkaufen, welche am Sonnabend beendigt sein wird, scheint für den Staat eine täglihe Ersparniß von
gestern eine Anzahl von der Sonnabend-Sißung zu diskutiren,
die Arbeitsfragen kan Arbeiter zur Sprache
Das Finanz-Comité hat d
jeßt in keine weiteren
liege.
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1 die
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‘ommission beigetreten, welcher den
wr dem Eigenthum und
ie Berichterstattung Das Comité für des Verhältniß des
erfolgen, Algerien und ersteren zu Fra
l j 29—30,000 Fr. herbeiführen zu müssen,“ Jn einigen Abtheilungen der National - Versammlung hatte sich Mitgliedern versammelt,
s en Finanzminister bezüglich des Defret- Entwurfs wegen des Staatsankaufs der Eisenbahnen gehört. beschränkte si auf die Erklärun
| ) | g, daß die Frage des Ankaufs der Eisenbahnen die Grundlage seines Finanz-Systems bilde, und daß er Erläuterungen eingehen könne,
gegenwärtig den Berathungen der vollziehenden Kommission unuter-
Das Finanz-Comíité ist übrigens dem
ministeri
den Kontrakten verwirft, Dieser Tage wird
die Kolonieen will in Bezug auf
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8 Dit der Unter-Abtheilung für Gründung einer Unterstüßungs - Kasse für
. 1; warnen Sie die Unvorsichtigen : wird die Schuldigen zu erreihen wissen,
rmand Marrast.‘“
Appellatious=Hofe, Tribunal
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Ordnung und Ruhe
4
größte Theil dieser Wa=
Die Nevision,
um die Ereignisse
Er
weil sein Plan
Beschlusse seiner Unter= ellen Plan aus Achtung
att des vorgelegten den
213
Gebiets.“
vollkommenster Ruhe vorübergegangen. „Die etwas
ch-
Theilnehmern. Jn den für die
machen.“
noch auf der Bahn von Paris nah Orleans unterbrochen sei.
Großbritanien und Irland. London, 3. Juni. Oberhaus beschäftigte si{ch in seiner gestrigen, nur kurzen Sihung mit Berathung von Maßregeln zur Unterdrückung der in den Stra- ßen der Hauptstadt jest häufig vorkommenden Aufläufe und Prozes= sionen. Lord Brougham lenkte, wie {on kurz erwähnt, die Auf- merksamkeit des Hauses auf diesen Gegenstaud. Er könne begreifen, sagte er, warum eine Volks = Versammlung gehalten werde, obgleich auch bei dieser Mißbräuche verhütet werden müßten; aber er könne nit begreifen, wozu die systematiswen Züge der Chartisten und Re-= pealer bei Nachtzeit dur die Straßen dienen sollten, bei welchen gar feine Berathung möglich sei. Man sage, daß das Volk durch soiche
Entfaltung seiner Kräfte Veränderungen der Geseße durchfül- ren wolle) (uen. er DoNne, BOB Aenderungen auf folcbe Weise nicht würden durchgeseßt werden können. Diese fort
dauernden und systematischen Umzüge störten die Gewerbtlätigfkeit, belästigten die Polizei, ermüdeten die freiwilligen Konstabler und das Militair, und erfüllten den ruhigen Theil der Einwohner mit Be-= sorgniß und dies Alles, ohne daß sie mözlicherweise au nur einen einzigen guten Erfolg haben fönnten. Der Herzog von Wellington ivar derse:ben Meinung, tudem er bemerkte: Seit den lebten v'er Nächten sei fast die ganze Stadt unter Waffen gewesen; seit ver= gangeiem Montage hätten die Truppen, die Polizei und viele Be= wohner aller Stäude jede Nacht in Bereitschaft gehalten werden müssen, Er hoffe, daß die Lords suchen würden, ein Mittel zu fin den, um die Wiederholung eines Uebels zu verhüten, welches seit Er= össnung der Sizung des Parlaments \chon ein halb Dutzend Mal eingetreten sei. Es fielen ihm zwei Maßregeln zu deren Verhütung eit, Das tine Vüittel fet, iberall Versammlungen, welche zu zahßlreih seien, zu verbieten. Ein zweites Mittel sei, diejenigen, welche unter irgend einem Vorwande solche Versammlungen berie- fen, sür die üblen Folgen derselben, für die Zertrümmerung von Fenstern und anderem Eigenthum, verantwortlih zu machen. Man möge diese Leute mit ihren eigenen Geldtaschen für diesen Schaden verantwortlih machen. Wenn dies geschähe, dann würden sie gewiß nicht so leicht bereit sein, solche Versammlungen zu berufen, zu kei nem anderen Zwee, als Reden zu halten und das Volk zur Ermor= dung aller derjenigen aufzufordern, welche zu der Bestrafung eines BVerbrechers mitgewirkt hätten, i
Der Präsident des Geheimen Rathes, Marquis von Lans-= downe, erwiederte darauf, es könne keinen Augenblick gezweifelt wer= den, daß solche Züge, welche beabsichtigten, die öffentlihe Ruhe zu stören, sofort zerstreut werden müßten. Auch seien dieselben am ge- strigen und vorgestrigen Tage angehalten und die Ruhe bewahrt worden. Diese Züge erforderten eine ernste Aufmerksamkeit. Es sei nicht zu ertragen, daß rungen und der ängstlihe Gewerbömaun werde. Das Haus vertagte si hierauf, Aus Dublin gehen wieder beunruhigende Nachrichten ein. Die trländishe Conföderation hat gestern Abend eine von Herru S m it OD'Brien unterzeichnete Adresse an das irländische Volk erlassen, wo rin ste erflärt, daß der Augenblick immer näher komme, wo bewaffneter Widerstand zur Pflicht werde, und daß man schon jeßt dem Cutschei= dungs-Kampfe mit Rube und Festigkeit entgegensehen und sich auf | denselben vorbereiten müsse. Auf die Adresse, welche vor einigen Tagen von der dubliner Corporation anu die Königin zu Gunsten der Repeal ‘gerichtet worden is, hat dieselbe folgende Antwort er-
solchen Verlusten ausgesetzt
theilt: „Jh danke Jhnen herzlich für Ihre Beglückwünschungs Adresse und für die Theilnahme, die Sie für Mein häusliches Glüd hegen. C N mein bestandiger Wille, des Frieden, die Wohlfahrt und die constitutionelle Freiheit aller Klassen Mei
nes Volkes zu befördern, und Meine größte Genugthuung entsteht aus der Versicherung ihrer Treue und Anhänglichkeit. Fh habe ein tiefes Mitgefühl für die Leiden vieler Meiner Unterthanen in Jrland. Jh habe Meine herzliche Zustimmung den verschiedenen Geseben er- theilt, welhe von der Legislatur zur Milderung jener Leiden erlassen worden sind, und Jch glaube, daß durch diese Gesebe, unter dem Bei stand der Privat-Mildthätigkeit und lokalen Bemühungen, der Druck des großen Nothstandes wesentlih erleihtert worden M I B vollkommen überzeugt, daß noch weitere Maßregeln, um die Jnter= essen und die Wohblfahrt jenes Theils Meines vereinigten Königreichs zu befördern, von dem Reichs - Parlament die sorgfältigste und die gründlichste Erwähnung erfahren werden,“ :
Das Postdampfschif „Severn“ ist heute mit der westindischen, am 15. Mai Lou St. Thomas expedirten Post in Southampton angekommen, Ju Jamaika war Santana eingetroffen und schien einen längeren Aufenthalt auf der Jnsel nehmen zu wollen, — Die Berichte von Haiti (Jacmel vom 10, Mai) bestätigen den Aus- bruch eines neuen Aufstandes. Es i ein Kampf zwischen Schwar zen und Farbigen, der zunäh| durch den Befehl des \{warzen Prä- sidenten Soulouque, den farbigen General Arbouin als Landesverr&- ther zu verhaften, entstanden zu sein cheint. Die Berhaftung fand am 16. April statt, und am 23, April zogen große Haufen bewaff neter Farbigen in Port au Prince ein, in der erklärten Absicht, den Prä sidenten abzusetzen. Leßterer rückte ihnen mit den Truppenentgegen, und es fam zum Gefechte, in welhem auf beiden Seiten vicle Menschen ge- tödtet worden sein sollen. Die Farbigen unterlagen, und die Schwar= zen jollen sich vieler Grausamkeiten und selbst arger Mißhand=- lungen der Verwundeten “haben zu Schulden kommen lassen. Die GFarbigen suchten in Masse den Schutz des französishen und des englischen Konsuls und wagten sich mehrere Tage lang nicht auf der Straße schen zu lassen. Bald nach dem j Port au Prince brach ein Aufstand im Süden und ein anderer in Miraguane aus, wclche beide von dem Präsidenten Soulouqgue mit Wassengewalt unterdrückt wurden. Eine Proclamation des Prä= sidenten erklärt eine bedeutende Anzahl von Individuen für vogelfrei.
Straßenkampf in
Schweiz. Tagsaßung. Sißung vom 2. Juni, (Eid g.=Z.) Der neugewählte Bundes- Präsident, Herr Alex. Fu nk, tritt, unter
nachstehenden Dekret - Entwurf vorschlagen: „Einziger Artikel, Das Gebiet von Algerien bildet einen integrirenden Theil des französischen
Der gestrige erste Tag der Ergänzungêwahlen is in Paris in lärmenden Volks - Ansammlungen“‘, sagt heute das Journal des Débats, „welche seit mehreren Tagen jeden Abend am Eingange unserer gro= ßen Vorstädte sich bildeten, kamen nicht wieder vor oder zeigten we- nigstens ein sehr friedlihes Aeußere und eine sehr geringe Zahl von ( Wähler eröffneten Abtheilungen zur Abgebung ihrer Stimmen konnte man auch die geringe Beeifcrung der Bürger bemerken; dies is ein trauriges Zeichen, und wir ermahnen alle unsere Freunde, sich nicht derselben Gleichgültigkeit schuldig zu
Galignani's Messenger findet sich mit Hinsicht auf ver= breitete Gerüchte über Dienstverweigerung von Seiten der französischen Eisenbahn-Maschinisten, wenn nicht erst die auf der Bahn nach Rouen in Dienst stehenden englishen Maschinisten entlassen wären, heute zu der E:klärung ermächtigt, daß der Dienst weder auf der Nordbahn,
Vas
Anzeige des verfassungsmäßig auf 1, Juni erfolgenden Präsidenten=
diese höchst gewerbfleißige Stadt solhen Stü=- |
wesels des vorörtlihen Regierungsrathes von Bern, mit einigen begrüßenden Worten seine hohe Stellung an, deren schwere Pflichten er gar wohl fühle, mit dem Versprechen, dieselben durch Fleiß, Eifer und strenge Unparteilichkeit zu erfüllen. Auch hege er den festen Vor- saß, die Ehre und Unabhängigkeit der s{hweizerischen Nation gegen jede unberufene Einmischung, so wie die völkerrehtlihe Stellung der Schweiz, streng zu wahren. Nach Richtigbefinden des Kreditios {wört der erste Gesandte von Bern, indem er den Vorsiß dem zweiten (Nr. Schneider) überläßt, den Eid, worauf das lange Proto= foll der lehten Sibßung verlesen und genehmigt wird. Waadt weist zwei ibm zur Ueb-rreichung an die Tagsaßung übersandte Pe- titionen waadtländischer Kaufleute in Neapel vor, welche um die kräf- tige Unterstüßung der hohen Behörde für ihre Entschädigungs-Recla- mationen hinsihtlich des durh die Plünderung erlittenen Schadens ersuchen, was auch von Neuenburg unterstüßt wird, welches eben- falls Auftrag dazu von den in Neapel etablirten Neuenburgern hat. Zürich trägt auf Ueberweisung dieser und ähnlicher Reclamationen an den Vorort an, um die nöthigen Schritte beim Konsul in Neapel zu thun, was Genf, das sehr zufrieden sich zeigt, daß seine Anklagen über die Schweizer-Regimenter sch bewahrheiteten, zu der Aeußerung veranlaßt, als ob eben der Konsul in Neapel nicht die geeignete Person sei, um diese Reclamationen mit Nachdruck gel- tend machen zu können, worauf der Präsident denselben in Schuß nimmt, indem der Vorort bis jeßt durchaus keine Ursache habe, mit demselben unzufrieden zu sein, Indessen wird der Antrag Zürichs
genehmigt, Es wird ferner ein Schreiben des eidgenössishen Abge= ordneten Luvini in Mailand und ein solches des schweizerishen Kon=
sals daselbst verlesen, welche übereinstimmend den mißlungenen Versuch
einer republikanischen Bewegung berichten, wodur die provisorische
Regierung gestürzt und die bereits entschiedene Anschließung an Sar=
dinien hintertrieben werden sollte, Diese Bewegung habe aber bei
der ungeheuren Mehrheit des Volkes keinen Anklang gefunden und
die provisorische Regierung nur noch befestigt. Auh wird ein
über die Oesterreicher bei Vicenza erfohtener Sieg berihtet, wobei
sh die in römischen Diensten befindlichen Schweizer-Regimenter sehr
ausgezeichnet haben. Der Konsul von Neapel meldet, daß der Kb=
nig in einer Proclamation strenge Aufre{thaltung der Constitution
verspreche, ein neues Wahlgeseß erlassen habe, die Deputirten - Kam-
mer am 1. Juli zusammentreten werde und die Stadt noch immer in
Belagerungszustaud sei. Eine Zuschrift von 21 Studirenden aus
Deutschland für Errichtung einer {weizerishen Hochschule wird an
die zur Prüfung der materiellen Fragen niedergescßte Kommission ge=
wiejen, und die zwei in dieser Kommission fehlenden Mitglieder
(Ochseubein und Rüttimann) dur den Bundes-Präsidenten Funk
und Bürgermeister Dr. Furrer ergänzt. Sodann wird zur Tages=
ordnung, d. h. zur Fortsebung der Berathung des Bundes-Projektes,
geschritten und die Artikel 70, 71 und 72 ohne wesentlihe Bemer=
kungen unverändert angenommen; dagegen veranlaßt Art. 73, nach
welchem für Bundesbeschlüsse die Zustimmung beider Räthe crforder=
lich ist, eine lange Diskussion, indem mehrere Amendements zu Ver-
hütung der befürhteten Nachtheile des Zweikammer = Systems gestellt
werden, während von anderer Seite diese Befürchtungen nicht getheilt
werden, wie sih ja in auswärtigen Staaten, wo das Zweikammer=
System schou lange herrsche, genugsam ergebe.
Bern, 14. Juni, (E.-Z.) Jn Bern residiren wieder der Ge= jandte von Sardimen, welcher Lausanne verlassen hat, und Herr Luquet, dessen Unterhandlnngen mit Wallis zu Ende sind.
Luzern. (Schwäb. Merk.) Die Bewegung im Kanton Luzern wegen der Kloster-Aufhebung nimmt einen sehr ernsten Cha- rafter an. Ueberall werden kleinere und größere Versammlungen offen und geheim abgehalten. Die Regierung schreitet nun ein, und zwar mit Verhaftungen. Jn Willisau, Sursee und Hochdorf wurden bei zwanzig Personen festgenommen, Die Verdachtsgründe sind bis jeßt unbekannt. An Verwerfung des Kloster= Dekrets ist nicht zu denfen, sie wäre jedenfalls das größte Beispiel der Aufopferungs=- fähigkeit eines Volkes zu Gunsten religiöser Jnstitute.
Spauéien. Madrid, 31. Mai, Der Herr Graf von Naczynski, außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Miz= nister Sr, Masestät des Königs von Preußen am hiesigen Hofe ging am 25sten von Cadix auf dem Dampfschiffe nah Sevilla ab “um seine Reise nah Madrid forkzusczen. Vor seiner Abreise von Cadix feuerte die Artillerie des Platzes auf Verfügung des General - Kom= mandanten eine Salve ab, Leßterer hatte auh am Morgen eine Chrenwache mit der Fahne und Musik nah der Wohnung des Ge= sandten geschickt, die dieser auf der Stelle sih zurückzuziehen ersuchte. Auch verfügte der General - Kommandant mit dem ganzen Offizier= Corps der Besaßung sih zu dem Gesandten, um ihn zu bewillfomm- nen, VLebterer erwiederte den beiden höchsten Behörden der Provinz ihren Besuh. Am 25st}en traf er in Sevilla ein, von wo er ohne Berzug nah der Hauptstadt weiterreisen wollte. (Heraldo.)
Vor einigen Tagen reichte der Finanz=Minister , Herr Bertran de Lis, seine Entlassung ein, weil er sih mit seinen Amtsgenossen nicht über die Bankfrage verständigen konnte. Nachdem ihm bereits die Entlassung bewilligt und er zum Gesandten in der Schweiz er= nannt worden war, ließ er sich jedoch bewegen, auf seinem hiesigen Posten zu verharren. : : :
__ Die España berechnet den Betrag der in Madrid in Umlauf befindlichen Bankbillets auf 10 Millionen Piaster, während die Bank täglich nur höchstens einen Betrag von drei=- bis viertausend versil- bert. „Dieser Zustand“, sagt das Blatt, „ist unerträglih., Der Handel stockt vollkommen. Die Wechselhäuser machen keine anderen Geschäfte, ‘als solhe, in denen sie sih der Bankbillette entledigen können. Jn den Läden wird der Preis der Waaren erhöht, oder man zieht vor, niht zu verkaufen, als Zahlung in Payier anzunel)= men. Ein solcher Zustand kann nicht länger dauern, ohne die bedenkflichsten Störungen , selbst im gewöhnlichen Verkehr herbei-= zuführen.“ j :
Der Unter-Staats-Secretair des Finanz = Ministeriums und ein
Agent der S. Fernando-Bank sind gestern mit wichtigen Aufträgen nach London abgegangen. (Gaceta.) ; __ Die Gaceta enthält ein Königliches Dekret, kraft dessen das Kavalle! ie-Regiment del Jnfante , Nr. 4 , welches sih am 413ten in Sevilla empörte und nach Portugal übertrat, aus der Armeeliste ge» strichen wird, Die wenigen treugebliebenen Offiziere werden ‘ au Wartegeld gestellt. i j
In Malaga versuchte ein als
] 2 : verdächtig gefangen geseßter Offi zier die Soldaten zu verleiten,
i ) sich des Kastells zu bemächtigen und eine Revolution zu unternehmen. Einer der Soldaten unterrichtete den Festungs - Kommandanten von dem Vorhaben, und dieser eilte herbei und bemächtigte sih des huldigen Offiziers, der vom Kriegs- gerichte zum Tode verurtheilt wurde. (Esperanza.)