Ausland.
eden und Norwegen. Christiania, 30. Mai, E Heute Nacht 125 Uhr hat der Storthing bei verslos- enen Thüren den am 27. beim Storthing eingegangenen, von dem lad am 27. niedergeseßten Ausschuß gebilligten und am 29. Nach- mittags 6 Uhr vorgelegten Antrag? „, die norwegischen Linientruppen und Ruderflotille, wie Se. Maj. der König es nothwendig findet, zur Theilnahme an der Vertheidigung Dänemarks gegen den Angriff des deutschen Bundes und Preußens und zum Schuß der gegen- wärtigen und zukünftigen Juteressen zu verwenden und zu den daburch nothwendig gewordenen Ausgaben außerordentlich eine Summe von 260,000 Species zu bewiligen ““, einstimmig ange- nommen. Durch die Motivirung dieses Antrages in dem Gut- achten des Prüfungs - Ausschusses tritt indeß dieses Votum erst in sein rechtes Licht; es verliert die Bedeutung, die es beim er- sten Anschein für die dänische Kriegspartei hat, und man begreift, wie eine doch bisher durch Einsicht, Gewissenhaftigkeit und Besonnen= heit so ausgezeichnete Körperschaft, wie der norwegische Storthing, die=- en Beschluß fassen konnte. Das Comité ersieht aus den von der Le cleriia mit beigelegten Aktenstücken, daß die schleswig=-holsteinische Frage und die künftige staatêrehtlihe Stellung des Herzogthums Schleswig, als die vereinigten Reiche Schweden und Norwegen nicht angehend, betrachtet bleibt uud nur die nordishe Frage, insofern der deutshe Bund die offenbare Absicht zeigt, sih eines Theils des eigent- lichen Dänemarks zu bemächtigen, in Betracht kommt. Jnsofern be- droht der Krieg, nah dem norwegishen Gutachten, niht nur Däne=- mark, sondern auch die wichtigen Juteressen Schwedens und Norwe- gens, und können diese Reiche nit der Verkleinerung oder der Vernichtung Dänemarks ruhig zusehen, da die deutsche Eroberung dänischer Erblande das bestehende politishe Gleichgewicht zwischen den nordischen Staaten störe und in Zukunft ein für die Wohlfahrt und Sicherheit Schwedens und Nor= wegens bedenkliches Uebergewicht erzeuge. Deshalb seien die ver- einigten Reiche allerdings aufgefordert, ihr Juteresse zu wahren, und müßten, wenn die Bestrebungen des Königs, den Streit zwischen Dä- nemark und dem deutschen Bunde friedlich beizulegen, scheiterten, nicht die erforderlihen Opfer scheuen, und diese Opfer, so weit es für das bewaffnete Auftreten des Königs für die theuersten und wichtigsten Interessen nothwendig sei, tragen wollen und können, allein daß die vereinigten Reiche ganz besonders bei den bestehenden politischen und merkantilishen Verhältnissen nur mit Betrübniß jeder die {hon hin- länglich gehemmten Nahrungswege und Erwerbsquellen bedrohenden Begebenheit eutgegengehen. Zugleich \priht das Comité, insonder- heit in Betracht der beschränkten Mittel Norwegens, eben sowohl sei- nen Wunsch aus, daß die vereinigten Reiche es gänzlich hätten meiden können, si einzumischen, und lieber den großen garantirenden Mächten die Ordnung der in Dänemark eingetretenen verwickelten Verhältnisse überlassen hätten, als es sih nit verhehlen könne, daß es ihm scheine, als wären die vereinigten Reiche nit als die zunächst zum Einschreiten für Dänemarks Jutegrität berufenen, und daß das bis=- herige Verfahren der Deutschen eine Erklärung zulasse, welche noch niht die Nothwendigkeit bewaffneten Einschreitens mit sich führe, Der König habe dem Storthing erklärt, daß er Noten mit den Hö- fen von Berlin, London, St. Petersburg u. \. w. gewechselt und die Gewißheit habe, daß das bewaffnete Austreten der vereinigten Reiche zur Vertheidigung der dänischen Gränzen gegen einen deutshen An- griff nit die freundschaftlihen Verhältnisse mit England und Ruß- land störe, und diese beiden Mächte, welche beide den Besiß Stleswigs an Dänemark garantirt, die Wünsche des Königs Osfar zur Beilegung der bestehenden Streitigkeiten theilten und kräf- tig zum Abschluß eines wünschenêwerthen Friedens mitwirken wollten; ferner habe der König mitgetheilt, daß er im außerordentlichen Staats- Rath beschlossen, daß er aus Vorsorge für der vereinigten Reiche Ehre und eigene Interessen dem Könige von Dänemark die verlangte Hülfe in der Art bewillige, daß die dazu ausgerüstete Flotte auslaufe und den mars{fertigen Theil des {chwedis{chen Heeres auf die däni- \chen Jnseln überführe, um dort, so weit die Umstände und die ein- geleiteten diplomatishen Unterhandlungen es erfordern, zur Verthei= digung Dänemarks beizutragen; weil außerdem der König in der Be- \chaffenheit des Krieges eine Aufforderung finde, si auf alle möglichen Begebenheiten vorzubereiten, Jn Betracht alles dieses, weil die Nation vertrauen könne, daß ber König, was nur in seiner Macht stehe, mit Beistand der fremden Mächte thun werde, die Sache auf friedlihem Wege rasch zu erledigen, und weil nichts in den vorgelegten Aktenstücken vorliege, daß eine weitere Annäherung und ein bedenklih seiendes künftiges gegenseitiges Schuß = und Trußbündniß vorbereitet und eingeleitet werde, und weil endli die {chwedishen Stände bereits die nöthigen Mittel bewilligt, da Schwedens und Norwegens Juteressen in diesem Falle als gleich betrachtet werden können, uud weil die Verweigerung der Königlichen Anträge das Bruderband zwischen den Reichen zu bedenklih s{wächen würde, so beantragt das Comité die Bewilligung der Königlichen Auträge.
Jtalien. Rom, 25. Mai. (Allg. Ztg.) In der offiziellen Gazzetta di Roma vom 23. Mai wird erklärt, daß die Note, welche Mons. Luquet am 19, April der Tagsaßung einreihte, nur als eine Manifestation seiner eigenen Gedanken zu betrachten sei und nicht son als ihm durch besondere Anweisungen des heiligen Vaters vor= gesgrieben, „Uebrigens sind wir ermächtigt, hier von neuem zu" er-
lâren, daß Se. Heiligkeit sich in der Behandlung von Angelegenhei- ten, welche die Religion betreffen, in der Beschlußnahme über sie und sie A A der Umstände zu treffenden Vorsorge für on den ändi \á if S
Gufétiien Mitbn beständigen Grundsäßen des apostolischen Stuhles
Zun demselben Blatte wird das Gerücht, daß die im Lager be- findlichen Civici ih mit Gewalt dem Karl Albert untergeben müß- ten, für fals erklärt.
In Ankona is am 23sten eine amerikanische Brigg von 6 Ka=-
Bek anntmachungen. (E biger 0 Tender Verkauf. »
Der Baron Friedrih Oskar von Zeschwiy und der Rittergutsbesißer Christian Carl Zahn werden hierdurch öffentli vorgeladen,
nonen von Messina her angekommen, und eine amerikanische Flotille wird erwartet.
Wissenschaft und Kunst.
Gesellschaft für mittelalterlichbe Kunst.
Ju der Versammlung der Gesellschaft für mititelalterliche Kunst vom 18. Mai wies Herr Voßberg durch eine sehr interessante Reihefolge von Abdrücken Kaiserlicher Siegel nach, daß die in dem Grabe Karl's des Großen zu Aachen vorgefundenen Neliefs nicht aus der Zeit desselben, fon- dern erst aus dem 12ten Jahrhundert, am wahrscheinlichsten aus der Zeit des Kaiser Friedri Barbarossa, herrühren. Dieses erhellt ganz besonders aus der Form der Sessel, worauf die Kaiser thronend dargestellt sind. Nächstdem hielt Herr Bethmann einen längeren Vortrag über das Vor- fommen des Adlers als Zeichen der Hcrrschergewalt zu verschiedenen Zeiten und bei verschiedenen Völkern, so wie über die verschiedenen Formen, Far- ben und Benennungen der alten Reichsfahnen. Endlich theilte Herx Ger- hard folgenden Bericht über die Schrift von Ch, Bernd (Bonn 1848): „Die deutschen Farben und ein deutsches Wappen.“ Es is darin nach gründlicher Erläuterung des bereits seit Kaiser Otto 11, (sec. X.) bezeug- ten schwarzen Neichs - Adlers in goldenem Feld auch über die zu Bildung der neudeutshen Reichsfahne hinzugeseßte rothe Farbe gründlich gehandelt und nachgewiesen worden, daß dieselbe zwar weder aus dèm lateranischen Mosaifbild Papst Leo's 111. (Spon. Misc. p. 285. Beschr, Roms 11, L, 553), noch auch aus der shwäbischen S. Georgenfahne oder aus der Blut- fahne peinlicher Gerichtsbarkeit als vormalige Farbe des Reichsbanners erwiesen worden (S. 41), wohl aber schicklich befunden werden könne, in- dem wenigstens die von den beiden Gegen?tönigen Albert von Oesterreich und Adolf von Nassau geführte Fahne das weiße Kreuz auf rothem Grund zeigte (S. 43). Daß bei Zusammenstellung der bekannteu drei Farben somit der rothen nur der dritte Play, der goldenen oder gelben aber der Mittelplap gebühre, wird zugleich nach aller heraldischen Analogie geltend gemacht. Außerdem enthält die lesenswerthe kleine Schrift auch gelehrte Ausführungen über den Unterschied des Kaiserlichen Reichs - Adlers vom einfachen Ädler des deutshen Königs (S, 35 ff.) und über die geschicht- liche Anwendung beider,
Eisenbahn - Verkehr.
Glogau-Saganer Eisenbahn. Vollständiger Bericht über das erste Betriebs=Jahr.
Nach dem von der Direction genaunter Eisenbahn in der am 27. Mai d. J. stattgehabten General-Versammlung vorgelegten Ge \chäftsbericht über den Zeitraum von Eröffnung der Bahn (Oktober 1846) bis ult, Dezember 1847 gestalten sich die Betriebê=Verhält- nisse folgendermaßen : Es wurden in den Monaten Oktober, Novem- ber und Dezember 1846 befördert: 14,362 Personen, îim ganzen Jahre 1847: 93,160 Personen, zusammen 107,522 Personen ; das Verhältuiß, in welchem die Reiseudeu die verschiedenen Wagen- klassen benußten, war: 509 Personen in I, Klasse = 0,5 %, 16,773 Personen Il. Klasse = 15,6 % und 90,240 Personen Ill, Klasse = 83,9 %, die Bahn in ihrer ganzen Ausdehuung wurde von 18,497 Personen befahren. Die Einnahme aus dem Per= sonenverkehr betrug 49,984 Rihlr. 13 Sgr. 9 Pf. oder durchsnitt= lih pro Person 13 Sgr. 11,3 Pf. — An Gütern wurden 476,493 Ctr. befördert, und betrug die Einnahme dafür 41,511 Rthlr, 28 Sgr. 5 Pf. oder pro Centner durhschnittlich 2 Sgr. 7 Pf. Zu diesen Einnahmen kommen noch 1650 Rthlr. 26 Sgr. 11 Pf. für Verpachtungeu, so daß die Brutto-Einnahme 93,144 Rthlr. 9 Sgr. 1 Pf. beträgt. Bei der 9£ Meilen langen Bahnstrecke beträgt da- her die Brutto-Einnahme auf eine Meïle Bahn 9804 Rthlr. 19 Sgr, 11 Pf. — Die Lokomotiven haben durchlaufen mit den Personen- und Güterzügen 20,616 Meilen; es bet1ägt daher die Brutto= Einnahme für jede durchlaufene Meile 4 Rthlr. 15 Sgr. 64 Pf. Die Betriebs -= Ausgaben betragen für jede Bahnmeile 6284 Rthlr. 15 Sgr, 10 Pf. und für sede laufende Meile 2 Rthlr. 26 Sgr. 104 Pf. An Feuerungs = Material werden verausgabt : 10,515 Rthlr. 29 Sgr. 9 Pf., es kostet daher jede durchlaufene Meile 15 Sgr. 3 Pf. Die von den sämmilichen Wagen zurückge- legte Meilenzahl beträgt 93,599 oder auf Axmeilen reduzirt 314/241 Meilen.
An Lokomotiven sind vorhanden 9 und eben so viel Tender, An Fahrzeugen sind vorräthig 9 Personen=Wagen 1, und I, Klasse für 432 Personen, 3 Wagen 11, und [1 Klasse für 168 Personen, und 14 Wagen Ul, Klasse zu 770 Personen, sämmtliche Wagen sind bededt und achträdrig; Güterwagen sind vorhanden 39. Die Tele- graphen =- Einrichtung nah dem System des Herrn Treutler hat sich bis jezt als vollflommen ausreichend bewährt, weshalb die Anlage der eleftro-magnetishen Telegraphen noch niht nothwendig erscheint.
Abschluß der Betriebs = Rehnung pro 1847. Einnahme. 1) Passagiergeld von 107,522 Personen und für zwei Extrafahrten : 48,605 Rthlr. 19 Sgr. 3 Pf. 2) Gepädgeld für 232,705 Pfund Neberfracht: 1375 Rthlr. 24 Sgr, 6 Pf., 3) Transportgeld von 54 Equipagen: 267 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf., von 3294 Stück Vieh : 514 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf., von 26714 Ctr. Eilgut: 670 Rthlr. 19 Sgr. und von 148,4425 Ctr. und 1914 Wagenladungen Frachtgut : 39,292 Rthlr. 26 Sgr. 5 Pf., 4) Provisionen, Lagergelder und hö- here Assekuranz: 668 Rthlr. 28 Sgr., 9) Miethen, Pachten und der Grasbenußung der Böschung 2c. 1554 Rthlr. 20 Sgr. 5 Pf., 6) Extraordingria: 96 Rthlr. 6 Sgr. O O) Frachtgeld für die über 40 Pfund shweren Postgüter, Rest 2c. circa 98 Rthlr. Gesammtsumme der Einnahmen: 93,144 Rthlr. 0 Sar 1 Pf. — Ausgaben. 1) Für die Bahn-Verwaltung : 17,861 Rthlr. 19 Sar. 1 Pf.; 2) für die Transport-Verwaltung : 39,337 Rthlr. 25 Sgr. ; 3) für die allgemeine Verwaltung: 2104 Rthlr, 16 Sgr, 8 Pf.; 4) an Zinsen der Prioritäts - Obligationen : 10,868 Rthlr. ; 5) an Resten: 451 Rthlr. ; Gesammtsumme der Ausgaben : 70,623 Rthlr. 9 Pf.; dieselben ab von der Einnahme von: 93,144 Rthlr. 9 Sgr. 1 Pf., verbleibt Uebershuß: 22,921 Rthlr. 8 Sgr. 4 Pf. Es find bei den Betriebs-Ausgaben,
obglei bedeutende Ersparnisse,
namentlich an Gehalten, stattgefunden, dennoch Mehrausgaben gegen die früheren Voranschläge unvermeidlich gewesen, welche dur die höheren Holzpreise, die angelegt werden mußten, da solches für das erste Betriebs- jahr niht im ausreihenden Maße vorhanden war, eben sowohl die Schmierkosten eine nit unbedeutende Ausgabe erforderten ; für die Zukunft wird sih jedoch diese Ausgabe sehr vermindern, da die Arbeitszüge zum Heranfahren des Kieses und Bodens immer seltener werden, da gerade diese viel Schmier - Material brauchen, indem sie längere Zeit hindurch halten müssen, wobei dieses abläust; ebensowohl is der Bes darf des Brenn - Materials für die nächsten Jahre durch Abschluß eines Lieferungs =- Kontraftes gedeck. Die Reparatur der Wagen hat auch eine ziemlich hohe Summe erfordert. Einestheils sind darunter die Kosten für das Abdrehen sämmtlicher Räder, welhes am Schlusse des vergangenen Jahres nothwendig er=- folgen mußte, enthalten, anuderentheils trat die Nothwendig- feit ein, einige ofene Güterwagen zum Viehtransport einzurichten, sodann wurde ein Bauholz = Transportwagen in einen Güterwagen umgearbeitet, und endlih wurden vier neue Lowrys in Angriff ge- nommen, von denen eine bereits vollendet ist. Es stellen sih jedoch die Betriebs - Mehrausgaben nach dem monatlihen Durchschnitt nur um ein Weniges höher, da sie pro Monat nur 4234 Rthlr, betra- gen, während nah den früheren Voranschlägen 4000 Rthlr, ange- nommen wo1den sind. Der Abschluß ergiebt, wie vorerwähnt, einen Reinertrag von 22,521 Rthlr. 8 Sgr. 4 Pf., welcher auf 14,172 Stamm = Actien eine Dividende von etwas mehr als 15 % ergiebt, aber nah einem Vorschlage der Direction auf 2% erhöht werden fönne. Die Auszahlung der Dividende läßt sih jedoch bei den jebi= gen Zeitverhältnissen niht genau bestimmen, da die Direction die noch liegenden 82,800 Rthlr. Prioritäts-Stamm - Actien erst noch versilbern oder gegen ein zu fontrahirendes Darlehn verpfänden muß. Rechnungs-Abschluß der Bau-Kasse bis zum 21. März 1848. Ein- nahmen. 1) Einzahlungen auf das Actien - Kapital von 14,172 Stamm-Actien à 100 Rthlr. : 1,417,200 Rthlr. 4 Sgr., dito von Priori- täts-Actien 500,000 Rthlr., 2) Zinsen: 12,351 Rthlr. 10 Sgr. 4 Pf., 3) Extraordinarien: 19,909 Rthlr. 20 Sgr. 3 Pf., 4) Vorschüsse der Betriebs-Kasse pro 1847: 22,521 Rthlr. 8 Sgr. 4 Pf., dito von Gebr. Veit und Comp. in Berlin: 49 Rthlr. 21 Sgr., dito von L. Bamberg?s Wwe. und Söhne in Glogau ; 3911 Rthlr. 25 Sgr., 5) Cautionen baar : 1420 Rthlr., in Effekten: 50,025 Rthlr., 6) Reserve-Fonds in Effekten: 87,800 Rthlr. Summa der Einnahmen : 2,115,188 Rthlr. 24 Sgr. 11 Pf. — Ausgaben. 1. Definitive Ausgaben. 1) Vorarbeiten: 9157 Rthlr. 16 Sgr. 3 Pf. 2) Erd- arbeiten: 193,978 Rtblr. 16 Sgr. 5 Pf., 3) Grund- und Nußungs- Entschädigung : 137,519 Rthlr. 14 Sgr. 2Pf., 4) Brücken und Durch- lässe: 221,593 Rthlr, 12 Sgr. 6 Pf, 95) Wegeübergänge: 18,579 Rthlr. 7 Sgr. 5 Pf., 6) Oberbau: 592,905 Rthlr. 3 Sgr. 10 Pf, 7) Bahnhöfe: 170,432 Rthlr. 28 Sgr. 1 Pf., §8) Betriebsmittel und Einrichtungen: 255,016 Rthlr. 10 Sgr. 10 Pf., 9) Kosten der teh- nischen Oberleitung des Baues: 32,937 Rthlr. 19 Sgr. 6 Pf., 10) Allgemeine Directions- und Verwaltungskosten für einen vierjährigen Zeitraum: 51,195 Rthlr. 27 Sgr. 10 Pf., 11) Zinsen des Anlage=- Kapitals : 106,697 Rihlr. 18 Sgr. 3 Pf., 12) Provisionen : 31,943 Rthlr. 9 Sgr. 6 Pf, 13) Jnsgemein: 24,779 Rthlr. 8 Sgr. 7 Pf, 14) Für den Ankauf der von dem Reserve-Fonds überwiesenen 5000 Rthlr, Stamm-Actien der Niederschlesishen Zweigbahn: 4413 Rthlr. 6 Sgr. 6 Pf., Summe dder definitiven Ausgaben: 1,851,149 Rthlr. 19 Sgr. §8 Pf. 11, Abschlagszahlungen und Vorschüsse : 119,584 Rthlr. 22 Sgr. 11 Pf. 11. Vorschüsse an die Betriebskasse pro 1848: 4600 Rthlr. [IV. An zurücgezahlten Conventionalstrafen : 476 Rthlr., Summa der Ausgaben 1,975,810 Rthlr. 12 Sgr. d Pf.z dieselben ab von der Einnahme von 2,115,188 Rthlr. 24 Sgr. 11 Pf., verbleibt Bestand 139,378 Rthlr. 12 Sgr. 4 Pf., und zwar baar 1553 Rthlr. 12 Sgr. Â Pf., in Effekten 137,825 Rthlr.,
sind obige 139,378 Rthlr, 12 Sgr. 4 Pf.
Berlin=-Anhaltishe Eisenbahn, Im Monat Mai c. betrug die Einnahme im Personenverkehr - Güterverfehr.
27 190 Rthblr,
19,446 -
46,636 Rthlr. Summa 211,338 Rthlr.
Einnahme bis ult. April c.
Berlin-Stettiner Eisenbahn, N, Die Frequenz in der Woche vom 28. Mai bis inkl, 3. Juni betrug auf der Hauptbahn 4150 Personen.
Magdeburg- Leipziger Eisenbahn. A. Betriebs=Einnahmen, 1) Vom 1. Januar bis ult, Fe=- bruar 1848 2) i Mde M014 C, (24 gegen 55,657 Rthlr, 8 Sgr. 7 Pf, im März 1847.
98,787 Rthlr.
29 Sar. 3: Pf. M4 «18
- 8 =
1 Pf.
in Summa 157,512 Rthlx, 14 Sgr.
B, Personen=-Frequenz. 1) Vom 1, Januar bis ult. Fe- hruar 1848 79,711 Personen, 2D Im Monat März ees ere eo r rtoe tros 53,146 - gegen 43,813 Personen im März 1847. in Summa 132,857 Personen, C. Fracht - es Eilgüter-Verkehr. 1) Vom 41. Januar bis ult. Fe- “bens A ace, e 336,2284 Ctr, 2) Im Monat März c. 185,8975 «- gegen 181,673; Ctr, im März 1847. E. in Summa 4522,1267 Ctr.
hiernach gleichfalls ab. | Berlin, am 5. Juni 1848,
cht zu Berlin, den 26, Feh
Das dem Zimmermeister Daniel S Haushulp gehörige, hierselbs| in der Deßauerstraße Nr, 17 bele-
ene ' SES Soriliinet, W von gie Umgebungen Vol. 29,
r, 73, verzeihnete Grundstü, gerictli Ä zu 16,000 Thlr. 14 Sgr. 3 Pf. sell Oy, bgeschäyi
am 26. September 1848, Vorm, 14 Uhr an der Gerichtsstelle uthalnt werden, Tare und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen,
[383 b]
Bekanntmachung.
In Verfolg meiner Bekanntmachung vom 9. Ma d. J, seße ih die Bewerber um ein v. Sevydlißg sches Stipendium davon in Kenntniß, daß das Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten die Be- dingungen der Aufnahme in das Königl. Gewerbe-Jn- stitut unterm 15ten d. M. dahin abgeändert hat:
Beuth.
so ändert sich meine Bekanntmachung vom 9, Mai d. J.
| Der Vorsizende des Vereins für Gewerbfleiß in Preußen,
Großherzoglich Toscanische [384 b] Centralbahn
von Siena nah Empolí, : Der Verwaltungs-Rath beehrt sich den
[381 b]
zwischen
Bremen
und New-Nork.
D a
Actionairen die Mittheilung zu machen, daß Se. Königl. Hoheit der Großherzog
Tami i D amp} schifffahr l E Fi Len Toscana der Gesellshafteine Zins-
E Garantie von 3 % pro anno auf ihr Actien-Kapital von 10,000,000 Lires gewährt hat.
Siena, den 20, Mai 1848,
en Nothwendiger Verkauf, tadtgericht zu Berlin, den 28, Februar 1848. Das hierselbst in der Cöthener Straße Nr. 31 be- legene und im Hvpothekenbuhe von den Umgebungen Fried 4 Os, A B den Pa d Barons edr sfar von Zeschwiß verzeichnete Grundstü, gerihtlih abgeschäßt zu 21,842 Thlr. 10 Sgr. 3 Pf., soll am 29. September 1848, Vorm. 11 Ühr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden, Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen,
„daß der Aufzunehmende sich auch schon praktisch in É ü
dem von ihm gewählten Fache vorgebildet habe, mit- hin nicht blos, wie bisher, als Bauhandwerker, son- dern überhaupt.“ Da ferner das jährlihe Stipendium für einen Zög- ling nach der testamentarishen Bestimmung des {Frei- herrn v, Seydlit demjenigen glei sein soll, welches der Staat im Königl, Gewerbe-Znstitut ausseßt, das Handels-Ministerium aber in der obgedachten Verfügung „die Stipendien von 300 Thlr. auf 200 Thlx, herab- gesegt hat“,
E Das amerikanische Post-Dampfschiff P „Hermann“, Capitain Crabtree, ula wird am 22, Juni von der Weser A nach New-York zurücktehren, Passagepreis nach New-York in L Kaj. pr L,d'or-Thlr, » » » A D D ( » » » Southampton 30 » Güterfracht 25 u. 35 S. mit 5% Primage für 40 Kub.-Fuß. &_ck Diese Post - Dampfschiffe sind keinem Kriegs- Molest unterworfen, C, A, Heineken & Co,
P. Bandini, General -Secxetair,
Das Dampfschiff „Mata-
M. dor“ geht mit dem Personenschi}
aal E — Borussia“ am Sonnabend den
R 1 Oten d. M., Mittags 1 Uhr,
von Stettin nah Swinemünde, und fehrt ersteres
gewiß und bei genügender Anzahl En auch ley- teres am Dienstag Morgens zurü ck,
Das Abonnement beträgt: 2 Rthir. für % Jahr. 4Bthir. e +§ Jahr. 8 Kthlr. ---] ‘Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis - Erhöhung. Bei einzelnen Uummern wird der Bogen mit 25 Sgr. berechnet.
Me 39.
Preußischer
Staats-Anzeiger.
Alle Poft - Anstalten des Jn- und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die EŒErxpedition des Preuß. Staats- Anzeigers.
Behren-Straße Ur. 57.
Verlin, Sonnabend den 106, Juni
1848.
Um mehrfachen Anfragen zu begegnen, wiederholen wir unsere frühere Anzeige, daß der Preußische Staats-Anzeiger die Verhandlungen der preußishen National'- Versammlung fo schnell wie möglich vollständig mittheilen wird. Um dabei den auf bequemeren Gebrauch gerichteten Wünschen vieler verchrlihen Abonnenten zu entsprechen, if die Einrichtung getroffen worden, daß diese Verhandlungen als besondere Beilage des Staats-Anzeigers in hoh Quart-Format mit eigener fortlaufender Paginirung gegeben werden sollen. Eine Erhöhung des Abonuements-Preises findet deshalb eben so wenig statt, als besondere Abonnements auf diese Beilage allein angenommen werden können.
Der Abonnements-Preis beträgt für die zwei Monate des laufenden Vierteljahres 1 Thlr. 10 Sgr.
i : Anh al L
Anitlicher Theil.
Deutschland,
Bundes - Angelegenheiten. Frankfurt ag, der Bundes- und National-Versammlung.
Preußen. Oppeln. Bekanntmachung, betreffend die Bildung von-Kreis- Schußgmannschaften.
Desterreich. Wien. Ansprache des Kaisers an die Wiener. — Mi- nistertal - Schreiben an die Landes - Chefs, — Nachrichten vom Kriegs- \chauplage. N
Seide, München.
Schleswig-Holstein.
Lübeck, Lübe,
M, Verhandlungen
Landtags-Abschied,
in. Nendsburg., Sieg der deutshen Truppen,
Vie lübecker Kavallerie in Schleswig.
: A usland.
Frankreich, National - Versammlung, Präsidentenwechsel, — Lokal-Frage, — Ausgabe-Budget, — Gehalte der Versammlungs-Beam- ten, — Ver Kommissions-Bericht über die Eisenbahn - Expropriation. — Paris. Cremieux reiht seine Entlassung ein, — Vice-Prästdenten- und Secre!air8-Wahlen der National-Versammlung, — Die Wahlen für das Seine - Departement, — Geseß- Entwürfe über Gemeinde- und Departe- mentêwahlen und zur Erhaltung der öffentiichen Sicherheit, — Ver- mischtes. 1
Großbritanien und Irland, London. Die chartistischen Ruhe-
Lungen. — Die Times gegen Lord Palmerston in der spanischen An- gelegenheit und gegen Deutschland in der schleswig-holsteinischen Frage.
Schweiz. _Tagjazung. Berathung des Bundes-Projektes, — Ergän- zung der Siebner-Kommission, i:
Italien. Rom. Rundschreiben des Papstes an die Bischöfe Jtaliens. — Cinberufung der Deputirten, — Adresse der Minister an den Papst. Spauien. Madrid, Ankunft des preußischen Gesandten, — Der belgi-
\che Geschäftsträger.
Handeis: und Börsen-Nachrichten.
Amilicher Theil.
GUr die: Erörterung der in dem Ministerium der geistlihen An- gelegenheiten son früher angeregten und in der neueren Zeit in verössentlichten Vorschlägen und Petitionen einzelner Lehrer zur Sprache gebrachten Frage,
inwieweit die höheren Lehranstalten einer der freien Gestal-
tung des Staatslebens entspre enden Reform bedürfen und wie
diese zu bewirken sein wird? ist es von großer Wichtigkeit, die Ansihten und Wünsche aller an diesen Anstalten fungirenden Lehrer im Allgemeinen zu kennen und das Urtheil erfahrener Schulmänner zu benußen, Der Minister der geistlihen 2c. Angelegenheiten hat deshalb die Vernehmung der sämmt- lichen Lehrer - Kollegien an den Gymnasien und den zu Entlassungs= Prüfungen berechtigten höheren Bürger - und Realschulen veranlaßt und zur weiteren- Berathung über die Angelegenheit dieser Schulen eine aus Direktoren und Lehrern derselben bestehende Kommission be- rufen, welche sich im Laufe des künftigen Monats hier versammeln wird.
Berlin, den 8. Juni 1848.
Der Minister der geistlihen :c. Angelegenheiten. Jm Auftrage des Herrn Chefs Ladenberg.
: BeftftanntmäcchUn dä Da durch Ausmarsh der verschiedenen Truppentheile die zeit- weise Auflösung der Eraminations - Kommissionen für Portepee-Fähn- rie des Garde-Corps, ferner zu Stettin, Frankfurt, Torgau und Magdeburg herbeigeführt worden is, so werden diejenigen jungen Männer, welche bei einer dieser Kommissionen das Eintritts - Examen auf Grund des §. 2 der Verordnung vom 3. Februar 1844 abzule= gen wünschen, benachrihtigt, daß sie solhes bei unserer zweiten Ab- theilung am 26. d. und den folgenden Tagen machen können und si deshalb am 24, d. Vormittags in unserem Dienst =- Lokal, Lindenstraße Nr. 4, bei dem Major von Hanmann persönlih zu melden haben. Die betreffenden jungen Männer wollen jedoch \chleunigs uns \criftlihe Anzeige ihres Vorhabens machen und folgende Atteste bei- fügen: den Taufschein, die Schul = und Atteste von Privatlehrern, die Annahme - Bescheinigung des Truppentheils und deu Gesundheitsschein eines preußischen Militair = Oberarztes. Dieselbe Aufforderung ergeht auch an solche Aspiranten, welche in Berlin und Umgegend sich für den Eintritt auf Avancement in Truppentheile des ersten, fünften, sehsten, siebenten und achten Armee - Corps, die dazu gehörigen Artillerie - Brigaden und Pionier- Jnspectionen vorbereiten und nah den bestehenden Vorschriften zum | Eintritts - Examen bei unserer zweiten Abtheilung zuzulassen sind. Die Beschränfktheit unserer Prüfungsmittel dürfte bei großem | Andrang von Aspiranten eine Theilung nöthig machen, und müßten | in solhem Fall die später Angemeldeten zu einem anderen Termin verwiesen werden müssen, daher zeitige Anmeldung dem Jnteresse der Betressenden entspricht. Bezlin, den 8. Juni 1848, Ober = Militair - Examinations - Kommission, von Selasinskg,
Uichtamtlicher Theil. Deutschland.
Bundes - Angelegenheiten.
Frankfurt a. M,, 7. Juni. (O. P. A. Z.) Sigung der deutschen Bundes-Versammlung vom 5. Juni. Jn Folge eines Berichtes des Generals v. Wrangel über die Zurückziehung der deutschen Truppen aus Jütland und einem Theile von Schleswig und in Gemäßheit einer Mittheilung des Gesandten von Holste:n über das verzögerte Eintreffen der vollen Kontingente des zum Kriege aufgebotenen 10, Bundes - Armceecorps stellt der genannte Gesandte den Autrag, die geeigneten Maßnahmen zu treffen, um die Vervoll- ständigung der Bundes - Armee in ihrer ganzen Kontingentöstärke zu veranlassen. Es wird hierauf beschlossen, eine aus dem Gesandten von Bayern und dem Vorstand der dem Bundestag beigegebenen Militair - Kommission bestehende Kommission an die betrcffenden Re- gierungen abzusenden, um- an Ort und Stelle zu untersuchen, ob und welche Hindernisse der Erfüllung der Bundespflicht im Wege stehen, und die Beseitigung derselben so schnell wie möglich zu bewirken.
Da zugleich der General von Wrangel die von seiner Armee ge=- nommene Stellung angezeigt und um weitere Justructionen gebeten hatte, so wurde beschlossen, ihm unter Benachrichtigung der vorhin erwähnten Verfügung und der hiernach zu erwartenden schleunigen Verstärkung zu erwiedern, daß der Bundes-Versammlung keine politi- {en Gründe vorliegen, welche der Wiederbeseßung“ der geräumten Ländertheile entgegenstehen, und der General von Wrangel die Be- freiung des von den dänishen Truppen neuerlih beseßten Theils von Schleswig zu bewirken wissen werde.
Es wird ein Schreiben des Festungs-Gouvernements von Mainz zur. Kenntniß der Versammlung gebraht, wonach der Zustand der Bundesfestung immer mehr die ordentlihe Gestalt annimmt, iudem die Beschränkungen, welhe vom Gouvernement festgehalten werden, nur noch das Tragen von Waffen und die Versammlungen im Freien
betreffen und im übrigen alle polizeilihen Maßregeln in die Hände des Territoriol-Commissairs gelegt worden sind. i
Der preußishe Gesandte liefert die Nachweise über die Maß-= regeln, welche in Folge des Bundeëbeschlusses vom 20. April zum Schuße der Ostseeküste getroffen worden sind.
Der bayerishe Gesandte übergiebt eine Uebersicht des Eisen- bahnbaues und dessen Beziehung auf die Wehrhaftigkeit des deut- hen Bundes.
; Es wird dies der Militair - Kommission zur Nachricht zuge= ertigt.
Auf einen Vortrag des Revisions-Aus\chusses, wonach die sieb= zehn Vertrauensmänner die Beendigung ihrer Arbeiten anzeigen und um Enthebung ihrer Functionen bitien, wird beschlossen, die Auflü- sung dieser Kommission auszusprehen und derselben den Dank der Bundes-Versammlung für ihre Thätigkeit auszudrücken.
Auf den Antrag des Marine - Ausschusses in Betreff der von dem Marine-Ausshuß der National-Versammlung gewünschten Mit= theilung von Materialien über die Marine wird beschlossen, zur Be- förderung dieser Angelegenheit mit dem Marine - Ausschuß der Bun- des »- Versammlung hinsichtlich solher Mittheilungen in unmittelbaren Verkehr zu treten.
Namens der Großherzogli bessishen Regierung wird die durch Bundesbeschlüsse vom 25. April und 22, Mai verlangte Anzcige über Einrichtung der Bürgerwehr in Mainz erstattet und dem Militair- Ausschuß zugewiesen.
Jn der 13ten Sißung der deutshen National-Ver- sammlung am heutigen Tage wurde, aus Veranlassung einer ge- druckt ertheilten Ansprache des provisorishen Central - Comités zu Prag an die Mitglieder der deutschen konstituirenden National - Ver= sammlung (vom 27. Mai), nah lebhafter Verhandlung, in welcher die Nothwendigkeit energisch hervorgehoben wurde, den panslavisti- schen und separatistishen Tendenzen in deutschen Bundesländern ent- schieden entgegenzutreten, beschlossen, einen besonderen Ausschuß zur Begutachtung der österreicisch- \lavischen Frage, insoweit. sie deutsche Bundeslä “er angeht, niederzuseßen. Der Bericht über die \{hles= wigsbe Angelegenheit wird nah einer von Jau pp Namens des völ=- ferrechtlihen Ausschusses gegebenen Mittheilung in der morgenden Sigung erstattet werden. ;
Preußen, Berlin, 9. Juni, Se. Majestät der König ha= ben Allergnädigst geruht: Dem Glasermeister Samuel Kößler
|_ in Gleiwiß die Anlegung der ihm verliehenen Herzoglich braunshwei- | gischen Ehrenzeichen für die Theilnahme an den Feldzügen in 1208 | u 2 der pyrenäischen Halbinsel, so wie der Waterloo - Medaille, zu , gestatten,
Oppeln. Das hiesige Amtsblatt der Königlichen Regie- rung zu Oppeln enthält folgende Bekanntmachung: „Um nach einer vielfach gestörten öffentlihen Ruhe die Sicherheit
| und Ordnung wieder herzustellen und unter allen Umständen die Achtung "_ und Geltung der Gesepe aufrecht zu erhalten, hat das Königliche Staats-
| inneren Stärke, s shlummernden Kräfte unseres schönén Vaterlandes zu entsprechen vermag,
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Ministerium beschlossen, die gegenwärtig vorhandenen Sicherheits - Polizei- Kräfte zu verstärken, wozu besonders auf dem platten Lande und in den fleinen Städten ein fühlbares Bedürfniß vorhanden i|, Es sind demnach die Herren Landräthe angewiesen, zu diesem Behuf eine den örtlichen Ver- hältnissen entsprechende Anzahl unbescholtener, zuverlässiger, wehrhafter und entschlossener Männer aus den Kreis - Einsassen zu erwählen, welche nah erfolgter Bestätigung und Bereidigung die Rechte und Pflichten der Gen- darmen haben, jedo vorzugsweise ihre Wirksamkeit auf die Erhaltung der Ruhe und Sicherheit richten sollen, Sie sind theils beritten, theils unbe- ritten, tragen bürgerliche Kleidung, ein Seitengewehr und als Abzeichen am linken Arm eine weiße Binde, welche mit dem Worte Schuß-Mannschaft"“ bedrudt und mit einem Stempel versehen ist, .
Sobald die gewählten Schußgmänner bestätigt und vereidigt sind, wer- den ihre Namen durch das betreffende Kreisblatt zur Kenutniß der Einge- jessenen kommen, :
Oppeln, den 27, Mai 1848,“
__ Oesterreich. Wien, 7. Juni. (Wien. Ztg.) Se. Ma- jestät der Kaiser hat nachstehende Ansprache an die Bewohner der Hauptstadt gerichtet :
„An die getreuen Einwohner Meiner Residenz.
„Die Stadt Wien hat zuerst und bald darauf haben die Abgesandten Meines ganzen Reiches dantbar anerkannt, daß es Mir in den denkwürdi- gen Märztageu heiliger Ernst und zugleich die Meinem Herzen unv Meiner unbegränzten Liebe zu Meinen Völkern befriedigendste That Meines Lebens war, als Jch ihren Wünschen durch eine den Zeitbevürsnissen angemessene, im weitesten Sinne des Wortes freisinnige Verfassung entgegenkam.
¡Das Glück Meiner Völker is auch Mein Glück, und, allein von die- sem Gefühle geleitet, habe Jh nah dem Antrage Meiner Räthe die am 25, April kundgemachte Verfassung verliehen.
„Mit derselben habe Jh den Forderungen der Zeit den Bedürfnissen der einzelnen Provinzen, der vorwiegenden Meinung Meines Volkes — welche, im Wege des Geseßes geltend gemacht, Mich jederzeit in Meinen Beschlüssen bestimmen wird, -niht vorgreifen wollen.
„Meine Ueberzeugung jedoch, daß die von Mir ‘ertheilte Verfassungs- Urkunde den allgemeinen Erwartungen genügen werde, is durch die in den verschiedenen Provinzen aufgetauchten Besorgnisse für die rihtige Auffassung und Würdigung ihrer niht unwesentlihen besonderen Verhältnisse, so wie das die am 15, Mai d, J. in Wien vorgefallenen Ereiguisse, erschüttert worden.
„Zch habe daher am 16. Mai keinen Anstand genommen, den näch- sten Reichstag als einen konstituirenden zu erklären und die damit im Eín- flang E S zuzusichern.
„Die Art und Weise, wie Jh hierzu veranlaßt word j
tief verleßt. Die öffentliche Meinung i ganz Mons Ber de Mode
einstimmig und im höchsten Grade mißbilligend ausgesprochen.
t ¿Allein die Sache selbst bin Jch bereit festzuhalten, weil sie Mir die
Bürgschaft gewährt, daß die Verfassung, welche Meinem Reiche geistige und
materielle Macht verleihen soll, in ihren Grundlagen, wie in ihren Einzeln-
heíten, ein Werk des geseßlich ausgeprägten Gesammtwillens sein werde mit welchem Hand in Hand zu gehen Jch fest entschlossen bin. E ¿Mein sehnlichstes Verlangen — und Jch bin überzeugt daß Jch es nicht vergebens aussprehe — 1st nunmehr, daß die baldige Eröffnung die- ses Reichstages in Wien, dem Siye Meiner Regierung, möglich werde
H „Soll aber diese_ Eröffnung an feinem anderen Orte und bald zu Stande kommen, so is es unerläßlih, daß in den Mauern Wiens unge- E a e Sine Ruhe und Ordnung herrsche, und daß den Ab- geordneten der Provinzen für die Freiheit i Ber
SOE s gewährt und vevbütat tvecbe, Free e REEN AOMANM R
__„Zch darf daher von den Einwohnern Wiens erwarten
aufbieten werden, damit die gesepliche Ordnung in jeder Deibb ane ties E WO ete r gn persönlichen Feindschaften aufhören und un- er allen Bewohnern iens der Gei Versó i Mt as Lde st der Versöhnung und des Friedens
„Mit väterlihem Wohlwolleu stelle Jch diese í sammte Bevölkerung Wiens und baue af deren Erfüllung, beur Q vriee ¿O 200 G, Ae D ais Eröffnung des Reichstages zugleih das reudige Wiedersehen der Meine J imm. i dicke Mes sel m Herzen noch immer theuren tener
Jnnsbruck, den 3. Juni 1848,
z Ferdinand, Wessenberg, Dobblhoff,“
Der Minister des Junern hat unterm S5ten S 2 N Länder-Chefs erlassen : i lbbeuti „Die Wahlen für den konstituirenden Reichstag sind ei i ih überlasse mih der Hoffnung, daß Ew, Ercésleni Wan A ete spannter Aufmerksamkeit im Auge behalten und in wahrem constitutionellen Sinne jeden Anschein einer Einwüikung der Staatsverwaltung auf ihr Er- gebniß hintanzuhalten bemüht sein werden und allen Organen ihre strenge Pflicht gegenwärtig halten, sich jedes Einflusses auf dieselben zu enthalten und die volle Freiheit jedes zur Theilnahme Berechtigten zu schüßen _ „Dies schließt jedoh die Nothwendigkeit nicht aus, die Wähler und Wahlmänner, insbesondere auf dem flachen Lande, über die hohe Wichtig- keit der von ihnen vorzunehmenden Wahlen mit aller Offenheit zu belehren sie durch ruhige, besonnene und ihr Vertrauen genießende Männer über die Wesenheit ciner Constitution, über die durch dieselbe festzustellenden Rechte und Pflichten aller Staatsbürger und über die dem ersten Reichstage zu- stehende Berathung der ihr zum Grunde zu legenden Urkunde, so wie über L wichtigen Aufgaben, welhe demnächst zu lösen sein werden, auf-
„Vor Allem wird es aber dabei nothwendig, in ihnen die Ueberzeugung zu begründen, daß nur eine auf der grwissenhaften Gleichstellung und Ah- tung aller Rechte gegründete und gleiche Bürgschaft gegen Anarchie, wie gegen Willkür und Geseplosigkeit, gewährende Verfassung dem von allen
oblgesinnten getheilten Wunsche einer glücklichen, dauernden Zukunft der t V S äußeren Rdtuna nd der freien Entwickelung aller